Description: Geologischer Steckbrief Teilgebiet 002_00TG_044_00IG_T_f_tUMa Stratigraphische Einheit: Tertiär (ältere Untere Meeresmolasse) Wirtsgesteinstyp: Tongestein Abbildung 1: Karte des Teilgebiets 002_00TG_044_00IG_T_f_tUMa mit Vorkommen des Wirts gesteins Tongestein Das Teilgebiet befindet sich im Südosten Bayerns, etwa zwischen München und Passau. Das Wirtsgestein in diesem etwa 900 Quadratkilometer großen Teilgebiet ist Tongestein. Geologische Entwicklung des Teilgebiets Die geologischen Prozesse, die für die Entstehung des Teilgebiets wichtig waren, liefen während des Rupelium (vor 34 – 28 Millionen Jahren) ab. Zu dieser Zeit war die bis heute anhaltende Kollision der Afrikanischen und der Eurasischen Kontinentalplatte bereits in vollem Gange. Im Zuge der Kollision bildeten sich einerseits die Alpen heraus, andererseits entstand nördlich von ihnen, im heutigen südlichen Bayern, das sogenannte Molassebecken. Diese großräumige Vertiefung war während des Rupelium von einem Randmeer bedeckt. Insbesondere in den zentralen Bereichen des Beckens konnte sich hier im Laufe der Zeit eine dicke Schicht aus überwiegend sehr feinkörnigem Material, vor allem Ton, absetzen. Gröberes Material wie Sand wurde hier kaum abgelagert. Später abgelagertes Material führte durch sein Gewicht zu einer Verfestigung des lockeren Tons zu festem Tonstein. Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#8 – Objekt-ID: 11339124 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 1 von 2 Geologischer Steckbrief Teilgebiet 002_00TG_044_00IG_T_f_tUMa Eigenschaften des Teilgebiets Die beiden relevanten Gesteinsschichten im Teilgebiet sind insgesamt 450 Meter dick. Es handelt sich dabei um dunkel- bis mittelgraue Tonmergel, in denen sandige Lagen enthalten sein können. Tonmergel sind Gesteine, die neben Tonmineralen zusätzlich das Mineral Calcit (Calciumcarbonat) enthalten. Das Teilgebiet befindet sich innerhalb der tektonischen Großregion Molassebecken, die von großen Störungszonen beeinflusst ist. Störungszonen sind Bereiche in der Erdkruste, in denen Gesteinsblöcke gegeneinander verschoben wurden. Auch innerhalb des Teilgebiets befinden sich einige kleine und wenige größere Störungen. Störungen, von denen bekannt ist, dass sie in der jüngeren geologischen Vergangenheit aktiv waren, hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bereits im Schritt 1 der Phase I ausgeschlossen. Sie sind daher nicht Bestandteil des Teilgebiets. Besonderheiten des Teilgebiets Dieses Teilgebiet hat nahezu die gleiche Ausdehnung und sehr ähnliche Eigenschaften wie das Teilgebiet 003_00TG_046_00IG_T_f_tUMj. Der Grund dafür ist, dass sie kurz nacheinander unter nahezu identischen Bedingungen entstanden sind. Eigenschaften des Wirtsgesteins Tongestein ist neben Steinsalz und Kristallingestein eines der Wirtsgesteine, die sich für ein Endla ger für hochradioaktive Abfälle eignen. Eigenschaften, die Tongestein zu einem geeigneten Wirts gestein machen, sind beispielsweise: •Äußerst geringe Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und Gase •Ein gutes Sorptionsverhalten, wodurch viele radioaktive und chemotoxische Stoffe im Ge stein gebunden werden und ihre Ausbreitung behindert wird •Plastisches Verhalten, wodurch neu entstehende Risse und Klüfte abgedichtet werden (Selbstheilungsvermögen) •Durch die Lagerung in diskreten Schichten aufgrund der sedimentären Genese ist meist eine regional gute Vorhersage der räumlichen Ausdehnung des Wirtsgesteins im geologischen Untergrund möglich Bei der Ermittlung von Standortregionen aus den Teilgebieten berücksichtigt die BGE auch Eigen schaften der Wirtsgesteine, die sich negativ auf die Endlagersicherheit auswirken können. Bei Ton gestein ist beispielsweise die Höhe der Temperatur sehr wichtig, welcher die Tongesteine seit ihrer Bildung ausgesetzt waren. Zu hohe Temperaturen aber auch Auflastdrücke können manche der positiven Eigenschaften der Tongesteine abschwächen. Für weitere Informationen zur Geologie und zur zugrunde liegenden Fachliteratur verweisen wir auf die Unterlagen zum Zwischenbericht Teilgebiete (bge.de). Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#8 – Objekt-ID: 11339124 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 2 von 2
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Origin: /Bund/BGE/Website
Tags: München ? Calciumcarbonat ? Bayern ? Radioaktiver Abfall ? Steinsalz ? Endlager ? Endlagerung ? Tonstein ? Sand ? Karte ? Geologischer Prozess ? Calcit ? Erdkruste ? Geologie ? Meeresgewässer ? Untergrund ? Alpen ? Nukleare Sicherheit ? Mineral ? Schadstoffverhalten ? Gestein ? Gesteinsbildung ?
Region: Peine
Bounding boxes: 10.2352° .. 10.2352° x 52.31928° .. 52.31928°
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Language: Deutsch
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