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Geologischer Steckbrief - Rügen (PDF)

Description: Geologischer Steckbrief Teilgebiet 078_08TG_197_08IG_S_f_z Strukturname: Nordöstliches Norddeutsches Becken Stratigraphische Einheit: Zechstein Wirtsgesteinstyp: Steinsalz in stratiformer (flacher) Lagerung Abbildung 1: Karte des Teilgebiets 078_08TG_197_08IG_S_f_z (nordöstliches Norddeutsches Becken) mit Vorkommen des Wirtsgesteins Steinsalz in flacher Lagerung Das Teilgebiet befindet sich im Norden Mecklenburg-Vorpommerns und vor dessen Ostseeküste. Es umfasst den westlichen Teil der Insel Rügen, die südliche Hälfte der Insel Hiddensee und Bereiche unterhalb der Ostsee, die sich in nordwestlicher Richtung an die beiden Inseln anschließen. Das Wirtsgestein in diesem rund 300 Quadratkilometer großen Teilgebiet ist Steinsalz in flacher Lagerung. Geologische Entwicklung des Teilgebiets Die geologischen Prozesse, die für die Entstehung des Teilgebiets wichtig waren, liefen während der erdgeschichtlichen Zeitabschnitte Zechstein (vor 257 – 252 Millionen Jahren) und Mesozoikum (vor 252 – 66 Millionen Jahren) ab. Das Teilgebiet war während des Zechstein mehrfach von einem flachen Meer bedeckt. Durch das damalige trockene und warme Klima verdunstete das Meerwasser, wodurch im Wasser gelöste Stoffe auskristallisierten und sich am Meeresboden absetzten. So entstanden zunächst lockere Schichten aus verschiedenen Mineralen (zum Beispiel Calcit, Gips und Salz). Durch das Gewicht von später darüber abgelagerten Schichten wurde das noch enthaltene Wasser aus den lockeren Schichten herausgepresst und diese zu festem Gestein umgewandelt (zum Beispiel zu Kalkstein, Anhydrit und Steinsalz). Während des Zechstein gab es mehrere dieser Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#15– Objekt-ID: 11284794 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 1 von 2 Geologischer Steckbrief Teilgebiet 078_08TG_197_08IG_S_f_z Verdunstungszyklen. So entstanden sich wiederholende Gesteinsabfolgen, die für diesen geologischen Zeitabschnitt typisch sind und dicke Steinsalzschichten enthalten. Anschließend bildeten sich im nordöstlichen Norddeutschen Becken während des Mesozoikum dicke Schichten aus verschiedenen Sedimentgesteinen (zum Beispiel Sandstein, Tonstein oder auch die „Rügener Schreibkreide“), welche die Gesteine des Zechstein überlagern. Eigenschaften des Teilgebiets Die verschiedenen Gesteinsschichten des Zechstein befinden sich im nordöstlichen Randbereich des Norddeutschen Beckens in verhältnismäßig geringen Tiefen und sind im Teilgebiet insgesamt zwischen 100 und mehr als 300 Meter dick. Die größten Steinsalzvorkommen im Teilgebiet stammen aus zwei Verdunstungszyklen, die heute Staßfurt- und Leine-Formation genannt werden. Diese Steinsalzvorkommen liegen seit ihrer Entstehung in kaum veränderter Form vor. Das nordöstliche Norddeutsche Becken wird durch Störungszonen begrenzt, also Bereiche in der Erdkruste, in denen Gesteinsblöcke gegeneinander verschoben wurden. Diese Störungszonen verlaufen überwiegend in Nordwest-Südost-Richtung und damit parallel zur Längserstreckung des Teilgebiets. Eigenschaften des Wirtsgesteins Steinsalz ist neben Tongestein und Kristallingestein eines der Wirtsgesteine, die sich für ein Endla­ ger für hochradioaktive Abfälle eignen. Eigenschaften, die Steinsalz in flacher Lagerung zu einem geeigneten Wirtsgestein machen, sind beispielsweise: •Hohe Wärmeleitfähigkeit, wodurch die von den hochradioaktiven Abfällen produzierte Wärme gut abgeleitet werden kann •Äußerst geringe Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und Gase •Plastisches Verhalten unter Druckbelastung, wodurch sich im geologischen Untergrund ent­ standene Risse und Hohlräume im Steinsalz über die Zeit von selbst wieder verschließen können •Aufgrund der meist flachen Lagerung ist eine regional gute Vorhersage der räumlichen Aus­ dehnung des Wirtsgesteins im geologischen Untergrund möglich Bei der Ermittlung von Standortregionen aus den Teilgebieten berücksichtigt die Bundesgesellschaft für Endlagerung auch Eigenschaften der Wirtsgesteine, die sich negativ auf die Endlagersicherheit auswirken können. Bei Steinsalz in flacher Lagerung gehört hierzu insbesondere die Wasserlöslich­ keit. Für weitere Informationen zur Geologie und zur zugrunde liegenden Fachliteratur verweisen wir auf die Unterlagen zum Zwischenbericht Teilgebiete (bge.de). Geschäftszeichen: SG02303/97-3/4-2024#15– Objekt-ID: 11284794 – Stand: 04.11.2024 www.bge.de Seite 2 von 2

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Origin: /Bund/BGE/Website

Tags: Mecklenburg-Vorpommern ? Rügen ? Hiddensee ? Meerwasser ? Radioaktiver Abfall ? Steinsalz ? Salz ? Endlager ? Endlagerung ? Meeresboden ? Wärmeleitfähigkeit ? Tonstein ? Insel ? Sandstein ? Kalkstein ? Karte ? Gelöste Stoffe ? Geologischer Prozess ? Calcit ? Erdkruste ? Geologie ? Gips ? Meeresgewässer ? Untergrund ? Ostseeküste ? Sedimentgestein ? Nukleare Sicherheit ? Mineral ? Gestein ? Ostsee ?

Region: Peine

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