Description: Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung 11513 Berlin (kommunen@bfe.bund.de) Geschäftsstelle Fachkonferenz Teilgebiete c/o Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung 11513 Berlin (geschaeftsstelle@fachkonferenz.info) Burloer Str. 93 D - 46325 Borken Internet: http://www.kreis-borken.de Facheinheit: 66 - Natur und Umwelt Fachabteilung: 66.2 - Abfall, Abwasser und Bodenschutz Aktenzeichen: 67.33.20-054 Auskunft erteilt: Durchwahl: +49 2861 681- E-Mail: @kreis-borken.de Telefax: +49 2861 681- Zimmer: Datum: 19.08.2021 Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH Eschenstraße 55 31224 Peine (dialog@bge.de) Onlinebeteiligung zur Fachkonferenz Teilgebiete (Registrierung erforderlich!) (www.onlinebeteiligung-endlagersuche.de) Stellungnahme des Kreises Borken zum Zwischenbericht Teilgebiete der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vom 28.09.2020 Sehr geehrte Damen und Herren, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hat der Deutscher Bundestag am 30.06.2011 den Ausstieg aus der Atomenergienutzung beschlossen. Das novellierte Standortauswahlgesetz (StandAG) vom 05.05.2017 regelt die einzelnen Verfahrensschritte für die Suche sowie die Auswahl eines Standortes für ein Endlager für die angefallenen hochradioaktiven Stoffe in Deutschland. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat bei der Endlagersuche zwei Aufgaben: Zum einen ist es Kontroll- und Aufsichtsbehörde bei der Suche nach einem Endlager und zum anderen beteiligt es die Öffentlichkeit. Es bewertet die Vorschläge und Erkundungsergebnisse des Vorhabenträgers, der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) und schlägt nach Prüfung der Bundesregierung den Endlagerstandort vor. Es begleitet den Suchprozess aus wissenschaftlicher Sicht und überwacht, dass die Suche so abläuft, wie sie im Gesetz festgelegt ist. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung organisiert das BASE die Busverbindungen H Nordring + 10 Min. Fußweg, aus Isselburg (61), Bocholt, Rhede, mit Linie S 75 bis H H Kreishaus, aus Gronau, Heek, Ahaus, Stadtlohn, Südlohn mit Linie R 76 bis H H Kreishaus; aus Oeding, Burlo mit Linie 754, Stadtverkehr Borken Linien 853, 854 bis H weitere Auskünfte gibt die „Schlaue Nummer“ 0180 6 50 40 30 www.rvm-online.de Öffnungszeiten Konto des Kreises Borken Mo – Mi 8.00 – 12.30 Uhr Sparkasse Westmünsterland 14.30 – 16.00 Uhr BIC: WELADE3WXXX Do 8.00 – 18.00 Uhr IBAN: DE52 4015 4530 0000 0078 49 Fr 8.00 – 12.30 Uhr USt-ID-Nr.: DE124164543 Seite: -2- zum Schreiben vom: 19.08.2021 gesetzlich festgelegten Konferenzen und Gremien, wie die Fachkonferenz Teilgebiete (§ 9 StandAG). Mit Datum vom 28.09.2020 hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) den „Zwischenbericht Teilgebiete gem. § 13 StandAG“ veröffentlicht. Dieser stellt das Ende von Schritt 1 der Phase 1 des Standortauswahlverfahrens dar und wurde in den drei Beratungsterminen der Fachkonferenz Teilgebiete (05.-07.02.2021, 10.-12.06.2021 und 06.-07.08.2021) erörtert. Aus Sicht des Kreises Borken sind zum Zwischenbericht Teilgebiete kritische Anmerkungen im Allgemeinen aber auch bezüglich der Teilgebietsausweisung innerhalb des Kreises erforderlich. 1. Betroffenheit des Kreises Borken Im Kreis Borken sind Steinsalz und Tongesteine weit verbreitet und lassen nach dem Zwischenbericht Teilgebiete günstige geologische Voraussetzungen für die Endlagerung erwarten. Es verwundert daher nicht, dass sich im Kreisgebiet 5 Teilgebiete wiederfinden. Steinsalz des Zechstein, oberes Perm (Teilgebiet 078_06TG_197_06IG_S_f_z) Tongesteine des Unterjura (Teilgebiet 006_00TG_188_00IG_T_f_ju) Tongesteine des mittleren Jura (Teilgebiet 005_00TG_055_00IG_T_f_jm) Tongesteine der Unterkreide (Teilgebiet 007_00TG_202_02IG_T_f_kru) Tongesteine der Oberkreide (Teilgebiet 008_02TG_204_02IG_T_f_kro) Abbildung 1: Karte der Teilgebiete im Kreis Borken Etwa 80 % der Kreisfläche sind einem oder mehreren Teilgebieten zugeordnet (Abbildung 1). Sämtliche Kommunen im Kreis Borken sind betroffen. Seite: -3- zum Schreiben vom: 19.08.2021 2. Bewertung vorliegender Ergebnisse des Zwischenberichtes Teilgebiete für den Kreis Borken Da die Festlegung der Teilgebiete nur anhand geologischen Kriterien erfolgte, hat der Kreis eine umfassende Stellungnahme hierzu erstellt (vgl. Anlage 1). Nachfolgend werden die wesentlichen Anmerkungen und Kritikpunkte daher nur aufgelistet: a. Es erscheint aufgrund der unterschiedlichen Datendichte nicht plausibel, dass für alle Gebiete in Deutschland eine ausreichende Datenlage vorliegen soll. b. Im StandAG werden die möglichen Wirtsgesteine Steinsalz, Tongestein und Kristallingestein lithologisch festgelegt. Der stratigraphische Ansatz der BGE bei der Abgrenzung der Teilgebiete ist daher nicht nachvollziehbar; die ausgewiesenen Teilgebiete sind zwangsläufig viel zu groß. c. Die vorliegenden geologischen Daten (Schichtenverzeichnisse, Seismik, 3-D-Modell) wurden nur zum Teil berücksichtigt. Eine ausreichend valide Ausweisung und Abgrenzung von Teilgebieten ist dadurch nicht möglich. Als Folge sind ca. 54 % der Fläche Deutschlands als Teilgebiet ausgewiesen worden, obwohl durch eine umfassende Auswertung der vorliegenden Daten eine deutliche Reduzierung der Teilgebiete bzw. deren Flächen möglich gewesen wäre. d. „Dogger-Tongesteine“ – eine ausreichende Mächtigkeit liegt im Kreis Borken nach den vorliegenden Schichtenverzeichnissen nicht vor. Die Mindestanforderungen nach StandAG werden nicht erfüllt. Im weiteren Suchverfahren ist das Teilgebiet räumlich anzupassen. e. Die Ausweisung der „Lias-Tongesteine“ als Teilgebiet im Kreis Borken ist anhand der wenigen vorliegenden Schichtenverzeichnisse nicht nachvollziehbar und sollte überprüft werden. Unklar ist insbesondere, inwieweit ausreichend mächtige, reine Tongesteine (>100 m) vorliegen, oder ob hier eine Wechsellagerung mit anderen Sedimenten vorliegt. f. Die Datenlage der Verbreitung der „Unterkreide-Tongesteine“ im Kreis Borken ist auch laut Stellungnahme des Geologischen Dienstes NRW (GD NRW) vom 08.02.2021 sehr gering. Der GD-NRW weist auf die tektonische Beanspruchung im Bereich Gronau hin. Der Kreis Borken weist in diesem Zusammenhang auf die Untersuchungen in Zusammenhang mit dem Ölschaden an der Kaverne S5 in Gronau-Epe hin. Diese haben die starke tektonische Beanspruchung der Unterkreide-Tongesteine bestätigt; vorhandene Scherbrüche könnten unter Druck („Gasentwicklung beim radioaktiven Abbau“) aufreißen und einen Aufstieg radioaktiver Wässer an die Oberfläche ermöglichen. In den ergänzenden Karten der BGE ist der Großteil der im Kreis Borken ausgewiesenen Flächen an Unterkreide-Tonsteinen nicht als günstig bzgl. der Überschneidung von günstiger Teufe und Mächtigkeit dargestellt. g. Der stratigraphische Ansatz führt laut Stellungnahme des GD NRW vom 08.02.2021 bei den „Oberkreide-Tongesteinen“ zu einer deutlich zu großen Ausweisung des Teilgebietes. Anhand der vorliegenden Schichtenverzeichnisse muss das Vorhandensein ausreichend mächtiger Oberkreide-Tongesteine im Tiefenbereich von 300-1500 m für das gesamte Kreisgebiet Borken angezweifelt werden. h. Die „Zechstein-Salze“ sind im Kreisgebiet lokal sehr gut erschlossen (Kavernenfeld Gronau-Epe). Hier zeigen sich die auf kurzer Entfernung stark schwankenden Mächtigkeiten, die tektonische Beanspruchung und die wechselnde Reinheit der Steinsalz- Schichten. Insgesamt ist die Datendichte allerdings zu gering, um belastbare Aussagen
Text { text_type: Unspecified, }
Origin: /Bund/BGE/Website
Tags: Bocholt ? Nordrhein-Westfalen ? Berlin ? Jura ? Fukushima ? Aufsichtsbehörde ? Steinsalz ? Nuklearkatastrophe von Fukushima ? Standortauswahlgesetz ? Nukleare Entsorgung ? Endlager ? Endlagerung ? Kaverne ? Seismik ? Stadtverkehr ? Karte ? Fußweg ? Bewertungskriterium ? Bodenschutz ? Standortwahl ? Sediment ? Atomausstieg ? Öffentlichkeitsbeteiligung ?
Region: Peine
Bounding boxes: 10.2352° .. 10.2352° x 52.31928° .. 52.31928°
License: other-closed
Language: Deutsch
Accessed 1 times.