Description: <p>In der EU ist ab 2023 die Verwendung von perfluorierten Carbonsäuren mit 9-14 Kohlenstoffatomen (C9-C14 PFCA) beschränkt. Die Stoffe bauen sich in der Umwelt kaum ab und reichern sich in Organsimen an. Ein Teil der Stoffe hat auch negative Auswirkungen auf den Menschen. Der Beschränkungsvorschlag wurde ursprünglich vom Umweltbundesamt in Zusammenarbeit mit Schweden eingebracht.</p><p>Die Beschränkung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung von C9-C14 PFCA, deren Salze sowie Substanzen, die zu diesen perfluorierten Carbonsäuren abgebaut oder umgewandelt werden können, sogenannte Vorläuferverbindungen. C9-C14 PFCA und deren verwandte Stoffe gehören zu der Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=PFAS#alphabar">PFAS</a>). Diese Stoffe werden aufgrund ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten eingesetzt.</p><p>C9-C14 PFCA und ihre Salze sind sehr stabil und werden in der Umwelt kaum abgebaut. Sie reichern sich in der Umwelt und in Lebewesen an. C9 PFCA und C10 PFCA sind zudem schädlich für die Fortpflanzung und können vermutlich Krebs erzeugen. Aufgrund ihrer persistenten, bioakkumulierenden und toxischen (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=PBT#alphabar">PBT</a>) sowie reproduktionstoxischen Eigenschaften wurden C9 PFCA und C10 PFCA sowie deren Natrium- und Ammoniumsalze als sogenannte besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) bereits 2015 und 2017 in die <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/r?tag=REACH#alphabar">REACH</a>-Kandidatenliste aufgenommen. Die C11-C14 PFCA wurden bereits 2012 wegen ihrer sehr persistenten und sehr bioakkumulierenden Eigenschaften (vPvB) in die Kandidatenliste aufgenommen.</p><p>Mit der REACH-Beschränkung (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/r?tag=REACH-Verordnung#alphabar">REACH-Verordnung</a> Anhang XVII Eintrag 68) folgt nun eine weitere Risikominderungsmaßnahme, um die Freisetzung und Verbreitung dieser besonders besorgniserregenden Stoffe in die Umwelt zu minimieren.</p><p>Ab dem 25. Februar 2023 dürfen C9-C14 PFCA, deren Salze und Vorläuferverbindungen nicht mehr als Stoffe selbst hergestellt oder in Verkehr gebracht werden. Werden sie als Bestandteil eines anderen Stoffes, in einem <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/g?tag=Gemisch#alphabar">Gemisch</a> oder in einem <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/e?tag=Erzeugnis#alphabar">Erzeugnis</a> verwendet, gelten Grenzwerte von 25 ppb (parts per billion, entspricht zum Beispiel 25 µg/l) für die Summe C9-C14-PFCA und ihre Salze sowie 260 <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=ppb#alphabar">ppb</a> für die Summe ihrer Vorläuferverbindungen.</p><p>Für verschiedene Verwendungen gelten längere Übergangsfristen:</p><p>Abweichungen zu oben genannten Konzentrationsgrenzwerten gelten für folgende Verwendungen:</p><p>Detaillierte Informationen zu den Ausnahmen sind hier zu finden:<a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=uriserv:OJ.L_.2021.282.01.0029.01.DEU">Verordnung (EU) 2021/1297</a>oder<a href="https://www.reach-clp-biozid-helpdesk.de/DE/REACH/Verfahren/Beschraenkungsverfahren/Anhang-XVII-Beschraenkungen/Anhang-XVII-Beschraenkungen_node.html">REACH-Verordnung Anhang XVII Eintrag 68</a>.</p><p>Die Stoffgruppe der PFAS umfasst mehrere tausend einzelne Stoffe, von denen die C9-C14 PFCA ein Teil sind. Für eine schnelle und effiziente Minimierung der Belastung von Mensch und Umwelt durch diese langlebigen Stoffe ist eine Regulierung der gesamten Stoffgruppe notwendig. Das Umweltbundesamt hat daher gemeinsam mit anderen Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Dänemark einen<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/pfas-sollen-eu-weit-beschraenkt-werden?parent=101499">Vorschlag zur EU-weiten Beschränkung</a>von PFAS bei der Europäischen Chemikalienbehörde eingereicht.</p>
Text( Editorial, )
Origins: /Bund/UBA/Website
Tags: Ammoniumverbindung ? Wirkung auf den Menschen ? Dänemark ? Norwegen ? Schweden ? REACH-Verordnung ? Salz ? Niederlande ? Perfluorcarbonsäure ? Besonders besorgniserregender Stoff ? PFAS ? Perfluorierte Kohlenwasserstoffe ? Verbraucherprodukt ? Risikominderung ? REACH ? Grenzwert ? Verkehr ? Stoffeintrag ?
Region: Dessau-Roßlau
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Issued: 2023-02-17
Time ranges: 2023-02-17 - 2023-02-17
Verordnung (EU) 2021/1297
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=uriserv%3AOJ.L_.2021.282.01.0029.01.DEU (Webseite)Verordnung (EU) 2021/1297
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=uriserv:OJ.L_.2021.282.01.0029.01.DEU (Webseite)REACH-Verordnung Anhang XVII Eintrag 68
https://www.reach-clp-biozid-helpdesk.de/DE/REACH/Verfahren/Beschraenkungsverfahren/Anhang-XVII-Beschraenkungen/Anhang-XVII-Beschraenkungen_node.html (Webseite)PFAS-Planet
https://www.umweltbundesamt.de/pfc-planet (Webseite)Vorschlag zur EU-weiten Beschränkung
https://www.umweltbundesamt.de/themen/pfas-sollen-eu-weit-beschraenkt-werden?parent=101499 (Webseite)Accessed 1 times.