Description: <p>GAP-Reform 2013: Wenig Umweltwirkung, teuer erkauft</p><p>2013 wurde die Gemeinsame Agrarpolitik mit dem Ziel reformiert, die negativen Umweltwirkungen der Landwirtschaft zu senken. Um Fördergelder der EU zu erhalten, müssen Landwirte auf ihren Flächen seitdem mit dem sogenannten „Greening“ bestimmte Bewirtschaftungsmethoden einhalten. Trotz hoher Kosten blieben die Effekte der Reform aber gering. Das zeigt ein aktuelles UBA-Papier.</p><p>Zum Zeitpunkt der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik in 2013 dominierten in vielen Teilen Deutschlands sehr enge Fruchtfolgen, die <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/b?tag=Biodiversitt#alphabar">Biodiversität</a> in den Agrarökosystemen ging zurück und die Grünlandfläche schrumpfte. Hier sollte das Greening gegensteuern und den Umweltzustand verbessern. 30 Prozent der Direktzahlungen an konventionelle landwirtschaftliche Betriebe sind seit Inkrafttreten der GAP-Reform an die Einhaltung der Greening-Auflagen zur Anbaudiversifizierung, des Grünlanderhaltes und der Einrichtung ökologischer Vorrangflächen gebunden.</p><p>Die Studie „Evaluierung der GAP-Reform aus Sicht des Umweltschutzes anhand einer Datenanalyse von InVeKoS-Daten der Bundesländer II“ hat mit Daten der deutschlandweiten Agrarstrukturerhebung, der Bodennutzungshaupterhebung sowie Daten des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystem (InVeKoS) untersucht, wie sich die Einführung des Greening auf die Umwelt ausgewirkt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass</p><p>Jedes Jahr zahlt die EU 1,5 Mrd. Euro an landwirtschaftliche Betriebe für die Einhaltung der Greening-Vorgaben. Nach Berechnung der Fachleute betragen die Kosten dieser Umsetzung für die Betriebe aber nur 190 Millionen Euro, also ein Achtel dieser EU-Zahlungen. Zeitgleich werden ökologisch wertvolle Greening-Maßnahmen wie das Bereitstellen von Brachen und Blühstreifen nicht ausreichend umgesetzt, um nennenswerte ökologische Effekte zu erzielen. Diese ineffiziente Nutzung von öffentlichen Mitteln für Umweltleistungen hat zwei Ursachen:</p><p>Derzeitig laufen die Verhandlungen für die nächste GAP-Periode sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene. Wichtige Weichenstellung z. B. zu dem Budget für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen in der ersten und in der zweiten Säule sind bereits erfolgt. Ob dieses Geld auch Wirkung entfaltet, ist abhängig von den konkreten Maßnahmen, die damit verbunden werden. Eines wird deutlich - nur mit passgenauen finanziellen Anreizen können Umweltmaßnahmen der GAP in allen Regionen Deutschlands im nennenswerten Umfang umgesetzt werden. Die Fördersätze für Umweltmaßnahmen in der ersten Säule müssen also nach Standorten und nach ökologischer Ambition differenziert werden. Dies zu ermöglichen liegt in nationaler Verantwortung - eine Entscheidung hierzu ist bisher nicht gefallen.</p>
Text( Editorial, )
Origins: /Bund/UBA/Website
Tags: GAP-Reform ? Gemeinsame Agrarpolitik ? Umweltauswirkung ? Direktzahlung ? Betriebsdaten ? Grünland ? Kostenrechnung ? Landwirtschaftlicher Betrieb ? Umweltleistung ? Umweltschutzmaßnahme ? Blühstreifen ? Brachfläche ? Finanzierungshilfe ? Fruchtfolge ? Kontrollsystem ? Ökologische Vorrangfläche ? Studie ? Klimaschutz ? Agrarbiodiversität ? Anbaudiversifizierung ? Ökonomisches Instrument ? Umweltzustand ?
Region: Dessau-Roßlau
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Issued: 2021-04-27
Time ranges: 2021-04-27 - 2021-04-27
Geringe Umweltwirkung, hohe Kosten
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/geringe-umweltwirkung-hohe-kosten (Webseite)Limited environmental impact and high costs
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/limited-environmental-impact-high-costs (Webseite)Fragen und Antworten zur europäischen Agrarförderung
https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/landwirtschaft-umweltfreundlich-gestalten/fragen-antworten-zur-europaeischen-agrarfoerderung/ (Webseite)CAP-Reform 2013: Limited environmental impact, high costs
https://www.umweltbundesamt.de/themen/cap-reform-2013-limited-environmental-impact-high (Webseite)Nachgefragt: Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP)
https://www.youtube.com/watch?v=CDq50qhWCSQ (Webseite)Accessed 1 times.