Description: <p>Zahlreiche Berichte verdeutlichen mangelnden globalen Klimaschutz</p><p>Im Vorfeld der 27. UN-Klimakonferenz (COP27) wurden diverse Berichte veröffentlicht, die alle attestieren, dass der aktuelle globale Klimaschutz unzureichend ist, um die Ziele des Übereinkommens von Paris einzuhalten und drastische Klimafolgen zu vermeiden. Hier werden einige zentrale Aussagen verschiedener Berichte zusammengefasst.</p><p>Der vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen veröffentlichte<a href="https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2022"><strong>UNEP Emissions Gap Report 2022</strong>„<em>The Closing Window – Climate crisis calls for rapid transformation of societies</em>“</a>setzt die klare Botschaft, dass die Staatengemeinschaft sich weiterhin nicht auf einem Pfad befindet, der ein Einhalten der Paris-Ziele zulässt. Die vollständige Umsetzung der unkonditionierten nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) (also NDCs ohne Unterstützung in Form von Finanzierung, Technologietransfer oder Kapazitätsaufbau) würde die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts schätzungsweise auf etwa 2,6 °C begrenzen (66 Prozent Wahrscheinlichkeit), bei Umsetzung der konditionierte NDCs auf 2,4 °C. Unter dem „current policies scenario“ wird der Anstieg auf 2,8 °C geschätzt. Die Analysen machen deutlich, dass die Zeit der kleinen Schritte vorbei ist – es wird eine systemweite und tiefgreifende Transformation benötigt. Der Bericht analysiert entsprechend in diesem Jahr, wie diese Transformation durch Maßnahmen in den Sektoren Stromversorgung, Industrie, Verkehr und Gebäude sowie Lebensmittel- und Finanzsysteme erreicht werden kann. Der Bericht erschien am 27. Oktober 2022 nach aktiver Beteiligung verschiedener <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>-Mitarbeiter*innen.</p><p>Mit diesen Aussagen stimmt auch der 2021 bei der COP26 in Glasgow (UK) mandatierte und kürzlich erschienene Bericht des <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UN#alphabar">UN</a>-Klimasekretariats überein: Der<a href="https://unfccc.int/documents/619180"><strong>UNFCCC Synthesis Report</strong>„<em>Nationally determined contributions under the Paris Agreement</em>“</a>stellt heraus, dass die Umsetzung der sogenannten konditionierten NDCs (also NDCs mit Unterstützung in Form von Finanzierung, Technologietransfer oder Kapazitätsaufbau) für 2030 einen Rückgang der Treibhausgasemissionen von 3,6 Prozent gegenüber 2019 bedeuten würde. Die Umsetzung der unkonditionierten NDCs würden für 2030 einen Anstieg von 3,1 Prozent gegenüber 2019 bedeuten. Ein Scheitelpunkt der globalen Emissionen ist somit möglich. Die Aussagen des<a href="https://www.ipcc.ch/report/sixth-assessment-report-working-group-3/">neusten Berichtes</a>des<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/weltklimarat-ipcc">Weltklimarats (IPCC)</a>von April 2022 machen jedoch deutlich, wie weit man mit diesen Anstrengungen von den Zielen des Übereinkommens von Paris entfernt ist. Ein Temperaturanstieg von maximal 1,5 °C kann nur erreicht werden, wenn die Emissionen vor 2025 fallen und bis 2030 die Emissionen um 43% gegenüber 2019 zurückgehen. Die unter den NDCs erwartbaren <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/t?tag=Treibhausgas#alphabar">Treibhausgas</a>- (THG-) Emissionen würden in dieser Dekade der 2020er-Jahre 86 Prozent des Kohlenstoffbudgets des 1,5 °C-Pfades bzw. 37 Prozent des Kohlenstoffbudgets eines 2 °C-Pfades verbrauchen.</p><p>Der<a href="https://www.iea.org/reports/world-energy-outlook-2022"><strong>World Energy Outlook 2022</strong></a>der International Energy Agency (IEA) zeigt auf: Die globale Energiekrise – ausgelöst durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine – hat weitreichende Auswirkungen auf Haushalte, Unternehmen und ganze Volkswirtschaften und führt zu kurzfristigen Reaktionen der Regierungen sowie zu einer tieferen Debatte darüber, wie das Risiko zukünftiger Störungen verringert und die Energiesicherheit gefördert werden kann. Hohe Energiepreise bewirken einen enormen Vermögenstransfer von den Verbrauchern zu den Produzenten. Für Öl geschieht dies auf einem Niveau, das es zuletzt 2014 gab. Bei Erdgas geschieht dies völlig beispiellos. Hohe Brennstoffpreise sind für 90 Prozent des Anstiegs der durchschnittlichen Stromerzeugungskosten weltweit verantwortlich, Erdgas allein für mehr als 50 Prozent. Die Kosten für Erneuerbare und der CO2-Preis spielen dabei nur eine marginale Rolle und unterstreichen, dass es sich um eine Krise handelt, in der die Energiewende die Lösung und nicht das Problem ist. Zu den energiebedingten CO2-Emissionen wird berichtet, dass diese im Jahr 2021 auf 36,6 Gigatonnen CO2anstiegen – der größte jährliche Anstieg aller Zeiten. Im IEA<em>Stated Policies Scenario</em>(STEPS) erreichen die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 ein Plateau bei etwa 37 Gigatonnen, bevor sie langsam auf 32 Gigatonnen im Jahr 2050 abfallen. Dies würde bis 2100 zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 2,5 °C führen. Im IEA<em>Announced Pledges Scenario</em>(APS), das von der Implementierung aller Regierungsankündigungen zum <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimaschutz#alphabar">Klimaschutz</a> ausgeht, erreichen die Emissionen schon Mitte dieses Jahrzehnts ihren Scheitelpunkt und würden zu einem Temperaturanstieg von 1,7 °C bis Ende des Jahrhunderts führen.</p><p>Weitere Berichte mit Relevanz für die COP27, die kürzlich publiziert wurden, sind:</p>
Text( Editorial, )
Origins: /Bund/UBA/Website
Tags: CO2-Emission ? Erdgas ? Entwicklungszusammenarbeit ? Paris ? Energiebedingte CO2-Emissionen ? Globale Durchschnittstemperatur ? Stromversorgung ? Energiewende ? Technologietransfer ? Russland ? Ukraine ? Treibhausgasemission ? Treibhausgasminderung ? Stromgestehungskosten ? Gebäude ? Globale Erwärmung ? Vertragsstaatenkonferenz ? Brennstoffpreis ? CO2-Budget ? Übereinkommen von Paris ? Klimarahmenkonvention ? Klimaschutz ? Klimafolgen ? Energiepreis ? Globale Emission ? UNEP ? CO2-Bepreisung ? Energiesicherheit ? Klimaschutzbericht ? Volkswirtschaft ? Verkehr ? Finanzierung ? Beteiligung ? Klimafinanzierung ? Energiekrise ?
Region: Dessau-Roßlau
License: all-rights-reserved
Language: Deutsch
Issued: 2022-11-10
Time ranges: 2022-11-10 - 2022-11-10
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