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Indikator: Ökologischer Zustand der Seen

Die wichtigsten Fakten 2021 waren 24,7 % der Seen in Deutschland in einem mindestens guten ökologischen Zustand oder zeigten mindestens ein gutes ökologisches Potenzial. Laut europäischer ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ sollten im Jahr 2015 die 100 % erreicht werden. Nun gibt es eine Fristverlängerung bis 2027. Die Zeit bis 2027 muss genutzt werden, denn Deutschland ist noch weit davon entfernt dieses Ziel zu erreichen. Welche Bedeutung hat der Indikator? Seen dienen nicht nur der Erholung, sondern haben auch wichtige Funktionen für den Umwelt- und Naturschutz. Zum Beispiel bieten sie mit ihren Uferzonen Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten. Diese (zum Teil) empfindlichen Ökosysteme sind durch Nährstoffeinträge und vor allem durch die zunehmende Nutzung bedroht. Die Gründe, aus denen viele Seen nicht den optimalen ökologischen Zustand erreichen, sind vielfältig. Biologische, chemische, physikalisch-chemische und strukturelle (hydromorphologische) Aspekte spielen eine Rolle. Da sich das Wasser in Seen nur sehr langsam austauscht, regenerieren diese nur langsam. Problematisch sind insbesondere Einträge von Nährstoffen aus der Landwirtschaft: Sinkt der Eintrag, bewirkt dies erst mit einiger Verzögerung einen Effekt. Meistens braucht es viele Jahre, bis sich ein See von zu vielen Nährstoffeinträgen erholt. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Der Anteil der Seen in gutem oder sehr gutem ökologischem Zustand ist deutlich höher als bei anderen Gewässertypen: 2021 waren 22,7 % der Seen in gutem und 2,0 % in sehr gutem ökologischen Zustand oder Potenzial. Das sich die Werte gegenüber dem Jahr 2015 leicht verschlechterten, liegt vor allem an einer der Erweiterung des Monitorings. Der reale Zustand der Seen ist insgesamt jedoch relativ konstant geblieben. Deutschland ist noch weit von den Zielen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL, EU-RL 2000/60/EG) entfernt. Nach dieser sollten bis zum Jahr 2015 alle Gewässer mindestens in einem guten Zustand sein. Da dieses Ziel verfehlt wurde, gilt es nun den nächsten, gemäß WRRL noch folgenden, Bewirtschaftungszyklus zu nutzen, um die anspruchsvollen Ziele bis spätestens 2027 zu erreichen. Die Bundesländer erstellen Bewirtschaftungspläne, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität festgelegt werden. Problematisch für den Zustand vieler Seen sind vor allem die hohen landwirtschaftlichen Nährstoffüberschüsse (siehe ⁠ Indikator ⁠ „Stickstoffüberschuss der Landwirtschaft“ ). Wie wird der Indikator berechnet? Um den „ökologischen Zustand“ eines Sees zu bestimmen, wird vor allem das Vorkommen verschiedener Arten mit dem Bestand verglichen, der natürlicherweise in dem jeweiligen Gewässertyp vorhanden wäre. Das Phytoplankton ist dabei einer der wichtigsten Indikatoren. Je nach Grad der Abweichung und auf Basis weiterer Bewertungen werden fünf Zustandsklassen von „sehr gut“ bis „schlecht“ vergeben. Bei künstlichen und erheblich veränderten Gewässern wird das „ökologische Potenzial“ bewertet. Das höchste Potenzial liegt vor, wenn alle Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Qualität getroffen wurden. Diese dürfen die Nutzungen allerdings nicht signifikant negativ beeinträchtigen. Die Einstufung ist in der Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer geregelt. Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Zustand der Seen" .

Indikator: Ökologischer Zustand der Flüsse

Die wichtigsten Fakten Nur rund 8 % der deutschen Bäche und Flüsse waren 2021 in einem mindestens „guten“ ökologischen Zustand oder hatten ein mindestens gutes ökologisches Potenzial. Laut europäischer ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ sollten bis zum Jahr 2015 mit Fristverlängerung bis 2027 alle Flüsse mindestens in einem „guten“ ökologischen Zustand oder Potenzial sein. Die Zeit bis 2027 muss genutzt werden, die anspruchsvollen Ziele zu erreichen. Die bereits ergriffenen Maßnahmen benötigen mehr Zeit, um zu wirken. Außerdem sind weitere Maßnahmen erforderlich. Welche Bedeutung hat der Indikator? Gewässer sind wichtige Bestandteile der Umwelt. Dabei werden die Landschaften abseits der Küsten vor allem von Flüssen geprägt. Deren Zustand hatte sich in der Vergangenheit enorm verschlechtert. Durch den Wasserbau der letzten Jahrhunderte gilt heute etwa die Hälfte aller Fließgewässer (⁠ Wasserkörper ⁠) als „erheblich verändert“. Industrie, Haushalte und Landwirtschaft belasteten die Flüsse zudem mit Schad- und Nährstoffen. Die Gewässerbelastungen führen zu einer Veränderung der ursprünglichen Artenzusammensetzung. Der ⁠ Indikator ⁠ bildet vor allem ab, wie sehr die vorgefundene Zusammensetzung der Arten in den Flüssen der ursprünglichen Zusammensetzung entspricht. Je näher die Artenvielfalt am ursprünglichen Zustand ist, desto besser ist der ökologische Zustand und desto leistungsfähiger ist das Gewässer. Das ökologische Potenzial wird hingegen bei erheblich veränderten oder künstlichen Wasserkörpern angegeben, da ein Vergleich mit der natürlichen Artenzusammensetzung in diesen Gewässern nicht möglich ist. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Im Jahr 2021 ist der Anteil der Fließgewässer in mindestens gutem ökologischem Zustand oder mit mindestens gutem ökologischen Potenzial gegenüber 2015 leicht um etwa 1 % gestiegen. Zuletzt lag ihr Anteil bei knapp 8 %. Der wichtigste Grund: Gestörte Artengemeinschaften benötigen Zeit, um sich zu erholen. Dies wurde zunächst unterschätzt. Der Anteil der Fließgewässer in „schlechtem“ Zustand ging zwischen 2015 und 2021 weiter zurück. Gleichzeitig stieg der Anteil der Fließgewässer mit „mäßigem“ ökologischen Zustand leicht an. Im Jahr 2000 wurde die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL, EU-RL 2000/60/EG) beschlossen. In ihr wurde das Ziel festgelegt, dass alle Gewässer in Europa spätestens 2027 einen guten oder sehr guten Zustand aufweisen sollen. Die Bundesländer erstellen Bewirtschaftungspläne, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität festgelegt werden. Das Ziel für 2021 wurde nicht nur in Deutschland für die meisten Flüsse deutlich verfehlt. Es gilt nun, den gemäß WRRL aktuellen und folgende Bewirtschaftungszyklen zu nutzen, um die anspruchsvollen Ziele so bald als möglich zu erreichen. Wie wird der Indikator berechnet? Der „ökologische Zustand“ eines Flusses wird im Wesentlichen auf Basis des Vorkommens verschiedener Arten bestimmt. Diese werden mit dem Bestand verglichen, der natürlicherweise in dem entsprechenden Gewässertyp vorhanden wäre. Je nach Grad der Abweichung werden fünf Zustandsklassen von „sehr gut“ bis „schlecht“ vergeben. Bei künstlichen und erheblich veränderten Gewässern wird das „ökologische Potenzial“ bewertet. Das höchste Potenzial liegt vor, wenn alle Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Qualität getroffen wurden, welche die Nutzungen nicht signifikant negativ beeinträchtigen. Die Einstufung ist in der Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer (OGewV 2016) geregelt. Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Ökologischer Zustand der Fließgewässer" .

Karten "Ökologischer Zustand und Ökologisches Potenzial der Bundeswasserstraßen"

Die Karten zeigen den ökologischen Zustand und das ökologische Potenzial der Bundeswasserstraßen, Darstellung der Analyse des räumlichen Zielerreichungsgrades nach EG-WRRL bezogen auf die Gewässerlänge. Schiffbare Flüsse, Seen und Übergangsgewässer ohne Küstengewässer, mit und ohne Schraffurdarstellung. Quelle: Quick, I.; König, F.; Sauer, T.; Gintz, D.; Lütz,, M.; Kranz, S.; Borgsmüller, C.; Schriever, S.; Wick, S. (2019): Hydromorphologisches Monitoring zur Gewässerentwicklung bei Maßnahmen in und an Bundeswasserstraßen. BfG-Bericht 1911. Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz. Daten: WasserBLIcK/BfG & zuständige Behörden der Länder, Stand 2019 (Quick & Kranz 2019). http://doi.bafg.de/BfG/2019/BfG-1911.pdf

Erschließung des biosynthetischen Potenzials einheimischer Nutzpflanzen als Nachwachsende Rohstoffe zur Erzeugung Erneuerbarer Energien, Teilvorhaben 3: Entwicklung von Maisprototypen für die Biomasseproduktion

Das Projekt "Erschließung des biosynthetischen Potenzials einheimischer Nutzpflanzen als Nachwachsende Rohstoffe zur Erzeugung Erneuerbarer Energien, Teilvorhaben 3: Entwicklung von Maisprototypen für die Biomasseproduktion" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: KWS SAAT AG, Institut für Pflanzenzüchtung.Im beantragten Verbundprojekt soll erstmals mit einem integrierten Ansatz das Potenzial wichtiger einheimischer Nutzpflanzen zur Erzeugung von Energie aus Biomasse erschlossen werden. Im anwendungsorientierten Projektteil der KWS SAAT AG wird durch innovative Züchtungsansätze beispielhaft die Steigerung der Biomasse-Erträge an Maishybriden demonstriert. Erste Schritte werden durchgeführt zur Zusammenführung relevanter Merkmale von europäischem und amerikanischem Material, um zu verifizieren, dass mit wenigen Zuchtschritten die TM-Erträge deutlich gesteigert werden können. Dies geschieht durch Nutzung der gesamten genetischen Variation in den Populationen bzgl. TM-Ertrag, Kühletoleranz und Kurztagadaption. Aus den Experimenten werden Prototypen identifiziert, die eine reelle Chance haben, als Energiemaishybriden über eine Anmeldung beim Bundessortenamt direkt Eingang in die Landwirtschaft zu finden. Die im Projekt verfolgte Steigerung der TM-Erträge ist eine entscheidende Vorraussetzung für die wirtschaftliche Bereitstellung pflanzlicher Substrate für verschiedenen technische Verwertungskonzepte und wird daher einen wichtigen Beitrag zum Ausbau Erneuerbarer Energien leisten.

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