Das Projekt "Opportunitätskosten und Ökosystemdienstleistungen" wird/wurde ausgeführt durch: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg.PROJEKTHINTERGRUND: Das Projekt setzt auf vier, sich in den letzten Jahren verstärkenden Megatrends auf. (1) Schwerpunktverschiebung in der Bewirtschaftung (insb. öffentlicher) Wälder (2) Anforderung zu begleitender ökonomischer Bewertung (auf Ebene ForstBW, FVA) (3) Auch international zunehmende Bedeutung der Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen (4) Zunehmende Funktionskonkurrenz zwischen Holz- und Nichtholzprodukten Ad 1) Auch im Rahmen einer hier bereits seit Jahrzehnten mit Erfolg praktizierten multifunktionalen Waldwirtschaft ist der Trend einer weiteren Akzeptverschiebung weg von der traditionellen, eher produktionsorientierten Forstwirtschaft, hin zu einer Bewirtschaftung, die grundsätzlich, bzw. regional besondere Funktionsschwerpunkte setzt, ungebrochen. Ad 2) Gleichermaßen ist feststellbar, dass die Entscheidungen heute im Regelfall nicht mehr lösgelöst von potenziellen ökonomischen Implikationen getroffen werden, sondern fast immer eine ökonomische Bewertung erwartet wird. Ad 3) War die Bedeutung von Ökosystemdienstleistungen in dieser Intensität besonders stark unter den zentraleuropäischen Verhältnissen (hohe Besiedlungsdichte, enge Verzahnung verschiedener Landschaftsformen, mittlerer, regional auch niedrigerer Waldanteil) spürbar, wird mittlerweile erkennbar, das die Thematik auch in Gesamteuropa an Bedeutung gewinnt. Ad 4) Bis zum Strukturbruch der Holznachfrage und -bereitstellung im Jahr 2003 konnte der Konflikt zwischen der Bereitstellung von Holzprodukten und den verschiedensten Nichtholzprodukten und -dienstleistungen, von örtlich begrenzten Einzelproblemen, insgesamt vergleichsweise problemfrei bewältigt werden. Der Gesamtnachfrage nach Rundholz stand insgesamt ein ausreichendes Angebot gegenüber. Engpässen in mittelstarken Nadelstammholzsortimenten standen im Laubholz häufig nicht nutzbare Potenziale gegenüber. Dies führte in verschiedenen Sortimenten zu einem Angebotsüberhang und in der Folge niedrigen Holzerlösen, die eine Nutzung ais finanziellen Gründen verhingerten oder erschwerten. Beschränkungen der Holznutzung konnten damit häufig im Bereich ohnehin nicht genutzter oder nicht wirtschaftlich nutzbarer Waldflächen abgepuffert werden. Durch die Stärkung der Nachfrage und damit verbundenen, markanten Preisanstiegen seit 2006 hat sich der Umfang dieses ökonomischen Pufferpotenzials an Flächen dramatisch vermindert. Damit tritt immer häufiger ein unmittelbarer Konflikt zwischen konkurrierenden Funktionen (Nutzungen) ein. Wo eine räumliche oder zeitliche Entzerrung nicht mehr gelingt, wird die Bewertung des Gesamtnutzens verschiedener Alternativen erforderlich. Die monetäre Bewertung zwischen ertragreichster Nutzungsform und den anderen Alternativen (=Opportunitätskostenberechnung) ist dabei eine wichtige Komponente in der Gesamtabwägung.
Das Projekt "Optimierung wasserwirtschaftlicher und gewässerökologischer Belange in der Waldwirtschaft, Teilbeitrag Abt. Forstökonomie" wird/wurde ausgeführt durch: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg.Im Rahmen der im Haus laufenden Untersuchungen zur Wasserrahmenrichtlinien (WRRL) werden begleitend die monetären Auswirkungen der Maßnahmen zur Umsetzung der WRRL an Waldgewässern in Baden-Württemberg und in den Vogesen untersucht. Zur Ermittlung der maßnahmenspezifischen Aufwendungen wird ein projektspezifisches Kosten- und Leistungsrechnungs- (KLR-) System entwickelt, welches auch die Übernahme von Daten aus bestehenden forstlichen KLR-Systemen ermöglichen muss, da umfangreiche Daten aus Frankreich einbezogen werden müssen. Die Ergebnisse sollen aufgearbeitet und einem breiten Nutzerkreis, insbesondere im kommunalen Bereich, zur Verfügung gestellt werden.