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Nutzen statt Besitzen: Neue Ansätze für eine Collaborative Economy

Die Studie untersucht die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von nachhaltigen Konsumweisen im Kontext der Collaborative Economy. Verschiedene Ansätze aus der Praxis werden dargestellt, zugeordnet und bewertet. Detaillierte ⁠ Szenario ⁠-Beschreibungen von Free-Floating Carsharing und Ansätzen zum gemeinsamen Wohnen liefern Daten für eine ökonomisch und ökologisch quantitative Modellierung von Ansätzen, die als besonders relevant eingestuft wurden. Die ökonomische Modellierung gibt Aufschluss darüber, welche Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte jeweils mit den Szenarien zu Free-Floating Carsharing und gemeinsamem Wohnen verbunden sind und die ökologische Modellierung zeigt die Umwelteinsparungseffekte der jeweiligen Ansätze auf. Da geteilte Nutzungen durch Einsparungen zu zusätzlich verfügbarem Einkommen führen können, wird weiterführend analysiert, ob und in welcher Höhe Rebound-Effekte auftreten. Schließlich werden unter Heranziehung der Methodenkonvention 2.0 des Umweltbundesamtes die entstehenden Umwelteffekte monetarisiert, um die Wertschöpfung im Falle der vollständigen Internalisierung der Umwelteffekte zu analysieren. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden Hemmnisse analysiert und politische Maßnahmen und Instrumente zur Förderung vorgeschlagen. Veröffentlicht in Umwelt, Innovation, Beschäftigung | 03/2015.

Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels gewinnen auch in Deutschland an Bedeutung, nicht zuletzt durch die Fortschreibung der Deutschen Anpassungsstrategie . In der vorliegenden Untersuchung wurden die dringlichsten und umfangreichsten Maßnahmen auf ihre gesamtwirtschaftlichen Effekte und ökologischen und sozialen Auswirkungen im Rahmen einer umfangreichen erweiterten Bewertung untersucht. Generell sind sowohl die gesamtwirtschaftliche Bewertung oder eine Kosten-Nutzen-Rechnung von Anpassungsmaßnahmen an den ⁠ Klimawandel ⁠ mit einer hohen ⁠ Unsicherheit ⁠ gegenüber dem zukünftigen Klimawandel konfrontiert, sodass sich Entscheidungsträger/-innen mit der Frage befassen müssen, welche alternativen Anpassungsmaßnahmen, auf die ausgewählte Politikinstrumente abzielen, überhaupt zur Verfügung stehen und ökonomisch sinnvoll sind. Bauliche Maßnahmen sind mit erheblichen Investitionen verbunden und wirken volkswirtschaftlich in der Regel als positiver Impuls zur Steigerung von Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum. So führen beispielsweise Maßnahmen im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur in der Modellierung zu einem höheren Pfad des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von bis zu 1,4 Mrd. Euro in einem Jahr und einem Beschäftigungszuwachs von bis zu 4.800. Naturräumliche Maßnahmen haben – neben ihrer Minderung von Schäden durch den Klimawandel – positive ökologische Effekte, da sie beispielsweise Treibhausgase binden und ⁠ Biodiversität ⁠ erhöhen. Aus der Perspektive der erweiterten Bewertung sind sie daher zu befürworten. Ihre ökonomischen Effekte dagegen sind meist relativ gering, da die Umsetzung der Maßnahmen in der Regel nur relativ geringe Anfangsinvestitionen benötigen. Insgesamt weisen sie aus der erweiterten Bewertungsperspektive ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis auf und steigern die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt. Veröffentlicht in Climate Change | 43/2020.

Kommunaler Klimaschutz durch Verbesserung der Effizienz in der Fernwärmeversorgung mittels Nutzung von Niedertemperaturwärmequellen am Beispiel tiefengeothermischer Ressourcen

Für die klimagerechte Transformation der Wärmeversorgung können Wärmenetze ein wichtiger Schlüssel sein. Perspektiven der effizienten Nutzung von Niedertemperaturwärmeströmen werden aufgezeigt. Besondere Schwerpunkte des Forschungsvorhabens sind die Ermittlung von Wärmepotenzialen der tiefen Geothermie, Maßnahmen zur Systemintegration sowie eine ökonomische Analyse. Im Ergebnis zeigt sich, dass ein entsprechender technisch-ökologischer Strukturwandel in der Fernwärmewirtschaft möglich ist, hierfür jedoch eine attraktive staatliche Förderkulisse und weitere begleitende Lenkungsinstrumente erforderlich sind. Im Anhang zum Bericht werden u.a. detaillierte Informationen zu Fallbeispielen angegeben. Veröffentlicht in Climate Change | 31/2020.

Status quo und Weiterentwicklung des Umweltstrafrechts und anderer Sanktionen

Der vorliegende Bericht befasst sich mit Umweltkriminalität und ihrer Bekämpfung in Deutschland. Er ist Ergebnis eines vom Umweltbundesamt aus den Mitteln des Ressortforschungsplanes des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderten Forschungsprojekts. Der Bericht beruht auf einer Auswertung von wissenschaftlicher Literatur und anderen relevanten Dokumenten, Daten zu umweltbezogenen Ordnungswidrigkeiten, die von mehreren Bundesländern zur Verfügung gestellt wurden, und mehr als 30 qualitativen Forschungsinterviews mit MitarbeiterInnen von Justiz, Staatsanwaltschaften, Polizei/Zoll und Umweltbehörden in fünf Bundesländern sowie auf Bundesebene. Der Bericht gibt einen Überblick über die politische Diskussion zu Umweltkriminalität auf internationaler, europäischer und deutscher Ebene. Er diskutiert die Datenlage zu Umweltstraftaten sowie Umweltordnungswidrigkeiten in Deutschland und präsentiert ausgewählte Daten. Weitere Teile stellen zentrale Erkenntnisse der ökonomischen Analyse des Rechts vor und fassen die Literatur zur Anwendungspraxis der deutschen Behörden zusammen. Die Ergebnisse der Forschungsinterviews werden ebenfalls vorgestellt. Der Bericht identifiziert zudem weiteren Forschungsbedarf. Er endet mit einer Zusammenfassung zentraler Ergebnisse und Handlungsempfehlungen. Der Bericht bestätigt bisherige Erkenntnisse aus der Literatur, die davon ausgehen, dass in Deutschland ein Defizit beim Vollzug des Umwelt(straf)rechts besteht. Wichtige Faktoren, die dieses befördern sind Personalmangel in Behörden, fehlende Spezialisierung von Behörden, der technisch-naturwissenschaftliche Charakter von Ermittlungen zu Umweltstraftaten, der komplexe Rechtsrahmen sowie die Tatsache, dass Umweltstraftaten im Vergleich zu anderen Typen von Kriminalität häufig keine hohe Priorität beim Vollzug haben. Quelle: Forschungsbericht

Fortentwicklung der Abgasuntersuchung

Die periodische Abgasuntersuchung (AU) leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität. Durch die AU können hoch emittierende Fahrzeuge detektiert und eine Reparatur bzw. Stilllegung angeordnet werden. Aufgrund neuartiger Abgasreinigungssysteme muss die AU allerdings an den aktuellen Stand der Technik angepasst werden, um ihre Qualität und Aussagekraft zu optimieren. In diesem Bericht wird untersucht, welche Messverfahren geeignet sind, um defekte und/oder manipulierte stickstoffoxidemissionsmindernde Bauteile und Systeme im Rahmen einer AU an Dieselfahrzeugen erkennen zu können. Stickstoffoxide (NOx) entstehen im Dieselmotor insbesondere unter Last. Daher können NOx-mindernde Systeme am aussagekräftigsten unter Aufbringung einer externen Last überprüft werden. Es werden die beiden Messmethoden Rollenprüfstand und Straßenfahrt näher untersucht. Für eine transparente und reproduzierbare NOx-Messung ist die Einhaltung von Umgebungsparametern wie z.B. einer definierten Temperatur der Abgasnachbehandlungssysteme elementar. Eine sichere Aussage über die Funktion dieser Systeme ist nur möglich, wenn diese bei der Prüfung in Ihrem Arbeitsbereich betrieben werden. Um diese Parameter zu überprüfen ist ein Zugang zu erweiterten OBD-Informationen erforderlich. Es wird eine Nutzen-Kosten-Analyse (NKA) zur ökonomischen Bewertung einer AU mit neuem Messverfahren durchgeführt. Auch wenn verschiedene Parameter aufgrund noch nicht vorhandener Daten abgeschätzt werden mussten, spricht das Ergebnis der NKA ökonomisch für die Einführung eines neuen Messverfahrens im Rahmen der AU. Quelle: Forschungsbericht

Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Die Bundesregierung hat 2008 die Deutsche Anpassungsstrategie beschlossen, die neben der Anpassung an Extremwetterereignisse auch Maßnahmen zur Anpassung an graduellen Klimawandel vorschlägt. In der vorliegenden Untersuchung wurden die dringlichsten und umfangreichsten Maßnahmen auf ihre gesamtwirtschaftlichen Effekte und ökologischen und sozialen Auswirkungen im Rahmen einer umfangreichen erweiterten Bewertung untersucht. Generell sind sowohl die gesamtwirtschaftliche Bewertung oder eine Kosten-Nutzen-Rechnung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel mit einer hohen Unsicherheit gegenüber dem zukünftigen Klimawandel konfrontiert, sodass sich Entscheidungsträger/-innen mit der Frage befassen müssen, welche alternativen Anpassungsmaßnahmen, auf die ausgewählte Politikinstrumente abzielen, überhaupt zur Verfügung stehen und ökonomisch sinnvoll sind. Bauliche Maßnahmen sind mit erheblichen Investitionen verbunden und wirken volkswirtschaftlich in der Regel als positiver Impuls zur Steigerung von Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum. So führen beispielsweise Maßnahmen im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur in der Modellierung zu einem höheren Pfad des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von bis zu 1,4 Mrd. Euro in einem Jahr und einem Beschäftigungszuwachs von bis zu 4.800. Naturräumliche Maßnahmen haben - neben ihrer Minderung von Schäden durch den Klimawandel - positive ökologische Effekte, da sie beispielsweise Treibhausgase binden und Biodiversität erhöhen. Aus der Perspektive der erweiterten Bewertung sind sie daher zu befürworten. Ihre ökonomischen Effekte dagegen sind meist relativ gering, da die Umsetzung der Maßnahmen in der Regel nur relativ geringe Anfangsinvestitionen benötigen. Insgesamt weisen sie aus der erweiterten Bewertungsperspektive ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis auf und steigern die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt. Quelle: Forschungsbericht

Umweltbedingte Krankheitslasten und Ansätze zu ihrer monetären Bewertung

Für die monetäre Bewertung der Auswirkungen umweltbedingter Erkrankungen sowie der daraus resultierenden Todesfälle liegen verschiedene ökonomische Methoden vor. In diesem Bericht wird eine Prüfung der Eignung dieser Methoden zur monetären Bewertung der gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltbelastungen in Deutschland vorgenommen. Der Bericht identifiziert die jeweiligen Merkmale der Methoden, fasst ihre Hauptstärken und -schwächen zusammen und bewertet ihre Eignung für die kombinierte Verwendung der Methoden innerhalb ökonomischer Analysen. Schließlich enthält der Bericht Empfehlungen für die praktische Anwendung der Methoden. Dieser Bericht dient auch als Basis für die Erarbeitung konkreter monetärer Bewertungen von umweltbedingten Krankheitslasten, was anhand der Berechnung von drei Fallstudien zu Umweltrisikofaktoren exemplarisch veranschaulicht wird. Quelle: Forschungsbericht

Nutzen statt Besitzen: Neue Ansätze für eine Collaborative Economy

Die vorliegende Studie untersucht die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von nachhaltigen Konsumweisen im Kontext der Collaborative Economy. Verschiedene Ansätze aus der Praxis werden dargestellt, zugeordnet und bewertet. Detaillierte Szenario-Beschreibungen von Free-Floating Carsharing und Ansätzen zum gemeinsamen Wohnen liefern Daten für eine ökonomisch und ökologisch quantitative Modellierung von Ansätzen, die als besonders relevant eingestuft wurden. Die ökonomische Modellierung gibt Aufschluss darüber, welche Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte jeweils mit den Szenarien zu Free-Floating Carsharing und gemeinsamem Wohnen verbunden sind und die ökologische Modellierung zeigt die Umwelteinsparungseffekte der jeweiligen Ansätze auf. Da geteilte Nutzungen durch Einsparungen zu zusätzlich verfügbarem Einkommen führen können, wird weiterführend analysiert, ob und in welcher Höhe Rebound-Effekte auftreten. Schließlich werden unter Heranziehung der Methodenkonvention 2.0 des Umweltbundesamtes die entstehenden Umwelteffekte monetarisiert, um die Wertschöpfung im Falle der vollständigen Internalisierung der Umwelteffekte zu analysieren. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden Hemmnisse analysiert und politische Maßnahmen und Instrumente zur Förderung vorgeschlagen.<BR>Quelle:Forschungsbericht

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 71

Liebe Leserinnen und Leser, heftige Schneestürme und tagelange Minustemperaturen – der aktuelle Wintereinbruch lässt die vergangenen Hitzesommer in weiter Ferne erscheinen. Doch in ein paar Monaten könnte sich diese Wahrnehmung rasch ändern. Insbesondere ein schneller Temperaturwechsel kann dem Organismus dann ernsthaft zu schaffen machen. Um Kommunen und Akteure aus dem Gesundheits- oder Pflegebereich schon frühzeitig dabei zu unterstützen, eigene öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Schutz der lokalen Bevölkerung vor Hitze durchzuführen, hat das Umweltbundesamt die Mitmach-Kampagne „Schattenspender“ entwickelt. Erfahren Sie mehr über den Kampagnenleitfaden, den individualisierbaren Hitzeknigge und die Mitmach-Möglichkeiten in unserem Schwerpunktartikel. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Schattenspender werden – die neue UBA-Kampagne macht’s möglich Klimawandel heißt Verhaltenswandel: Meiden Sie jegliche Hitzebelastung! Quelle: Umweltbundesamt Das Umweltbundesamt startet 2021 mit der Mitmach-Kampagne „Schattenspender“. Gemeinden in ganz Deutschland können, angeleitet durch einen ausführlichen Aktionsleitfaden, ausgestattet mit vielfältigen Materialien sowie der lokal individualisierbaren Broschüre „Hitzeknigge“, ihre eigene Kampagne starten. Das Kampagnendesign beruht auf einer Analyse der Bedarfe der potentiellen Nutzerinnen und ist komplett skalier- und anpassbar auf die lokalen Bedürfnisse. Ob Poster, Aufkleber oder anpassbare Materialien, die Kampagne „Schattenspender“ bietet Kommunen eine praktische Unterstützung bei der Umsetzung der eigenen Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Hitzebelastung. Besonders im Fokus stehen dabei vulnerable Gruppen wie Menschen der Generation 65+ und anderweitig besonders Gefährdete. Viele Unternehmen unterschätzen Risiken des Klimawandels Die Folgen des Klimawandels bergen ökonomische Risiken für Unternehmen. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA) zeigt, dass nur etwa die Hälfte der DAX-30-Unternehmen öffentlich zu diesen Risiken berichtet. Keines der untersuchten 100 größten Unternehmen informiert darüber, ob die Unternehmensstrategie gegenüber einem stärkeren Klimawandel resilient und mit einer anspruchsvollen Klimaschutzpolitik kompatibel ist. UBA-Präsident Dirk Messner: „Der Klimawandel wirkt sich immer stärker auf unsere Wirtschaft aus. Das haben wir in den vergangenen Jahren bereits gesehen – und mit fortschreitendem Klimawandel werden diese Risiken größer. Mich erstaunt daher, dass viele Unternehmen sich offenbar nicht ausreichend mit den finanziellen Risiken des Klimawandels für ihr Geschäft auseinandersetzen und Klimafolgen langfristig unter die Lupe nehmen. Klimamanagement gehört als ein Baustein des Nachhaltigkeitsmanagements und der Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle in jede Unternehmensstruktur.“ Das Projekt Regen//Sicher – Kommunikationsformate zur Stärkung privater Starkregenvorsorge Welche Aktivierungsformate sind besonders geeignet um Bürgerinnen und Bürger bei der Eigenvorsorge zu stärken? Dies hat das Projekt Regen//Sicher am Beispiel der Starkregenvorsorge untersucht. In der Stadt Worms, der Hansestadt Lübeck sowie in Bad Liebenwerda und Elsterwerda wurden dafür über zwei Jahren verschiedene Aktivierungs- und Kommunikationsformate erprobt und systematisch auf ihre Wirkung hin evaluiert. Das Ergebnis sind Empfehlungen für Kommunen zur Gestaltung wirksamer Aktivierungsformate zur Starkregenvorsorge. Zudem wurde ein Evaluationsleitfaden sowie wissenschaftlich fundierte Fragebogentools und Materialien zur Evaluation von Aktivierungsformaten entwickelt. Dokumentation und Aufzeichnung der digitalen Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ online Anlässlich der Veröffentlichung des Zweiten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel fand am 6. November 2020 die virtuelle Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ statt. Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsident des Umweltbundesamts Prof. Dr. Dirk Messner stellten die Fortschritte in der deutschen Anpassungspolitik und die zukünftigen politischen Leitlinien für die Klimawandelanpassung in Deutschland vor. Die unterschiedlichen Diskussion und Beiträge während der Veranstaltung machten die Steigerung der Lebensqualität durch Klimaanpassung deutlich, wobei vor allem grün-blaue Infrastrukturen und die Stadtnatur als wichtige Elemente hervorgehoben wurden. Auch die tragende Rolle der Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen wurde betont. In vier Sessions diskutierten die Teilnehmenden anhand praktischer Beispiele über die Themen Nutzungskonflikte um Wasser, naturbasierten Ansätze für Klimaanpassung in Städten, den Schutz von Risikogruppen sowie die Gewinnung von Multiplikatoren. Neuigkeiten auf dem Portal Klimafolgen und Anpassung des UBA Das Portal Klimafolgen und Anpassung des UBAs wurde im letzten Jahr überarbeitet, sodass neue und aktuelle Informationen und Aktivitäten zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels übersichtlich und anwenderfreundlich dargestellt werden. Aktualisierte Informationen sind in den Bereichen Folgen des Klimawandels und Anpassung an den Klimawandel sowie unter Kompetenzzentrum KomPass zu finden. Aktuelle Veröffentlichungen, Projekte oder Veranstaltungen finden sich im Bereich Neuigkeiten . Neu gestaltet wurde der Veranstaltungsbereich : neben Informationen zu Veranstaltungsformaten werden hier chronologisch geordnet sämtliche Dokumentationen der durchgeführten KomPass-Veranstaltungen aufgeführt. Neu hinzugekommen ist zudem unter "Anpassung" eine kleine Sammlung von bewerteten Maßnahmen aus dem Forschungsvorhaben "Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel". Globaler Anpassungsgipfel: Mehr Hilfe für Klimaanpassung in besonders betroffenen Ländern Auf dem digitalen Globalen Anpassungsgipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel 220 Millionen Euro für die Unterstützung der Klimaanpassung in den am besonders vom Klimawandel betroffenen Ländern sowie für den Ausbau von Klimaversicherungen zugesagt. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller betonte, dass der durch Klimakatastrophen verursachte Schaden sowie die Zahl der Menschen, die sich aufgrund von Klimaveränderungen auf der Flucht befinden, im vergangenen Jahr erneut gestiegen seien. Bislang seien zudem nur weniger als zehn Prozent der Schäden in Schwellen- und Entwicklungsländern durch Versicherungen gedeckt. BMU startet Bürger*innen Dialog zur Zukunft des Wassers in Deutschland Mit einer Nationalen Wasserstrategie bereitet sich das Bundesumweltministerium (BMU) auf die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt vor – und bezieht dabei auch die Öffentlichkeit mit ein. Bis zum 10. Februar 2021 können Bürgerinnen und Bürger dem BMU ihre Vorschläge zum nachhaltigen Umgang mit Wasser in einem Online-Dialog mitteilen. Darauf aufbauend sollen virtuelle Werkstätten für Bürgerinnen und Bürger in den vier Fokusregionen Cottbus, Mannheim, Oldenburg und Würzburg stattfinden, ergänzend dazu ist ein Jugendworkshop geplant. Förderung für Klimaanpassung in Kommunen Kommunen können sich noch bis 15. März 2021 mit Projektvorschlägen für eine Förderung aus dem Bundesprogramm zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bewerben. Das Programm richtet sich an Projekte mit einem hohen Investitionsvolumen sowie mit hoher fachlicher Qualität und einem großen Innovationspotenzial. Umsetzung und Begleitung des Programms erfolgen durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Eingereichte Projektvorschläge sollten sich unter anderem durch einen Beitrag zur CO2-Minderung und/oder zur Verbesserung des Klimas in urbanen Räumen auszeichnen. BMBF: Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die Klimaanpassung Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat seine Strategie „Forschung für nachhaltige Entwicklung“ (FONA) erneuert. Mit der seit 2005 fortgeschriebenen Strategie will das BMBF die Gesellschaft mithilfe von Forschung und Innovation resilienter gegen Krisen machen. Im neuen FONA-Strategiepapier wird die Klimaanpassung als konkretes Ziel nachhaltiger Forschung benannt. Mit Daten, Informationen, Modellen und Werkzeugen zu Auswirkungen und Risiken von Klimaveränderungen will die FONA-Forschung Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel leisten. NRW legt bundesweit erstes Klimaanpassungsgesetz vor Das Landeskabinett von Nordrhein-Westfalen (NRW) hat den bundesweit ersten Entwurf eines eigenständigen Klimaanpassungsgesetzes beschlossen. Er sieht vor, dass Klimaanpassung bei allen politischen Entscheidungen und kommunalen Planungsvorhaben in Zukunft mitbedacht werden soll. Die Landesregierung reagiert damit auf die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels in NRW sowie auf die Klimaprojektionen, die für NRW derzeit von einem Temperaturanstieg von 2,8 bis 4,4 Grad Celsius für den Zeitraum 2071 bis 2100 verglichen mit dem Zeitraum 1971 bis 2000 ausgehen. Schleswig-Holstein stellt Küstenschutz mehr auf Klimawandel ein Schleswig-Holstein hat seinen Generalplan zum Schutz der Küsten erneuert. Zentral sind dabei verstärkte Anstrengungen zur Klimaanpassung. Dafür sollen in erster Linie 74 Kilometer Landschutzdeiche zu Klimadeichen ausgebaut werden. Die Deiche erhalten dabei den bis ins nächste Jahrhundert definierten Sicherheitsstandard, sodass sie auch Schutz bieten, wenn sich die ungünstigsten Prognosen zum Meeresspiegelanstieg bewahrheiten sollten. Außerdem ist eine Gesamtstrategie „Entwicklung Ostseeküste 2100“ geplant, die zeigen soll wie die Region an die Folgen des Klimawandels angepasst werden kann. Hamburger Förderfonds für Klimaideen Mit dem „#moinzukunft – Hamburger Klimafonds“ will die Stadt Hamburg zivilgesellschaftliches Engagement gegen den Klimawandel und für die Klimaanpassung fördern. Gefragt sind Ideen, die einen pädagogischen, wissenschaftlichen, kulturellen, kommunikativen oder praktischen Ansatz verfolgen und zum Beispiel Möglichkeiten der Klimaanpassung aufzeigen. Im Fokus sollte immer die Steigerung des Bewusstseins für die lokalen Auswirkungen des Klimawandels stehen. Für die Förderung der Projekte stehen 2021 insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung, die minimale Fördersumme beträgt 1.000 Euro, die maximale 20.000 Euro. Zentrum für Klimaresilienz an der Universität Augsburg gegründet Um ganzheitliche und realisierbare Strategien gegen die Folgen des Klimawandels zu entwickeln, hat die Universität Augsburg ein Zentrum für Klimaresilienz gegründet. In dem Zentrum soll die bisher bestehende Forschung zum Klimawandel an der Universität durch neun neue Professuren ergänzt werden. Ansatz des Zentrums ist es, mit einer fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit vor allem die interdisziplinäre Forschung zur Klimaanpassung voranzubringen. Auch eine enge Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) der Universität Augsburg ist vorgesehen. Das Zentrum für Klimaresilienz ist das erste seiner Art in der Klimaforschung weltweit. KlimaWohL-Prinzip Leitfaden für Bauprojekte veröffentlicht Klimaangepasstes Planen und Bauen birgt diverse Hürden und Stolpersteine – und das nicht nur, weil es gerade erst richtig in der Praxis ankommt. Der Praxisleitfaden „Das KlimaWohl-Prinzip“ bietet Orientierung und Hilfe für ein klimaangepasstes, nachhaltiges Wohnen und Leben im Quartier. Er ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts der Stadt Hannover und der Firmengruppe Gundlach mit wissenschaftlicher Begleitung durch das sustainify Institut. In dem Leitfaden wurden die Erkenntnisse aus drei Jahren Arbeit an der Entwicklung des Neubauvorhabens Herzkamp in Hannover-Bothfeld zu einem klimaangepassten und nachhaltigen Quartier zusammengefasst. Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“ gestartet Mit dem Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ prämieren das Bundesumweltministerium (BMU) und das Deutsche Institut für Urbanistik jedes Jahr Landkreise, Städte und Gemeinden, die wirkungsvolle und innovative Klimaprojekte realisiert haben. Ausgezeichnet werden Projekte, die in Kooperation von kommunalen Verwaltungen mit weiteren Akteuren wie etwa Vereinen und/oder anderen Kommunen sowie mit kommunalen Unternehmen realisiert wurden. Die Gewinner in den drei Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld von 25.000 Euro und werden mit einem professionellen Filmclip über ihr ausgezeichnetes Projekt unterstützt. In diesem Jahr ist die Bewerbung noch bis zum 20. April möglich. Copernicus Dienste für kommunale Klimaanpassung Um auf kommunaler Ebene eine passende Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, benötigt es neben Klimaprojektionen auch Daten zu aktuellen und vergangenen Entwicklungen, etwa zum Grünvolumen oder zur Abschätzung von Auswirkungen von Starkregenereignissen. Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus will deshalb die von ihm erhobenen Satellitendaten für die kommunale Entwicklung von Klimaanpassungsstrategien nutzbar machen. Dazu fördert das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR RFM) die „Entwicklung und Implementierungsvorbereitung von Copernicus Diensten für den öffentlichen Bedarf zum Thema Klimaanpassungsstrategien für kommunale Anwendungen in Deutschland“. Noch bis zum 5. März 2021 können sich überregionale Verbünde von kommunalen Einrichtungen um die Förderung bewerben. 2020 war das zweitwärmste Jahr seit Klimaaufzeichnungsbeginn Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat nach der Auswertung von Daten seiner rund 2.000 Messstationen 2020 als das zweitwärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Klimaaufzeichnungen im Jahr 1881 festgestellt. Die Jahresmitteltemperatur von 10, 4 Grad Celsius lag nur geringfügig unter der Jahresmitteltemperatur von 10, 5 Grad Celsius 2018. Insgesamt konnte der DWD beobachten, dass alle Monate bis auf den Mai zu warm ausfielen und es in weiten Teilen des Landes zu trocken war. 2020 war damit das dritte Jahr in Folge, das zu trocken war. „Lancet Countdown“ und Policy Brief zu Klimawandel und Gesundheit veröffentlicht Der „Lancet Countdown“ beschreibt seit 2017 die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Gesundheit. Für das vergangene Jahr betont der Report, dass die Corona-Pandemie zeige in welchem Ausmaß sich globale gesundheitliche Krisen auf alle Bereiche auswirken und wie wichtig gemeinsames Handeln ist. In dem begleitenden „Lancet Countdown“ Policy Brief für Deutschland fordern verschiedener Organisationen aus dem Bereich Klimaforschung und Gesundheit Umwelt- und Gesundheitsaspekte noch stärker in die Stadt- und Regionalplanung zu integrieren, um urbane Räume besser an Klimaveränderungen anzupassen. Studie: Klimaanpassung ist fester Bestandteil kommunalen Handelns Der neue Monitorbericht „Klima und Energie“, den das Deutsche Institut für Urbanistik im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt hat, zeigt das Klimaschutz und -anpassung mittlerweile fester Bestandteil kommunalen Handelns sind. Eine Umfrage unter den Kommunen ergab, dass bereits 52 Prozent über eine Klimaanpassungsstrategie verfügen oder an einer arbeiten. Am häufigsten ergriffene Maßnahmen zur Klimaanpassung sind demnach solche zur Hitzevorsorge wie etwa Gebäudedämmung oder Dach- und Fassadenbegrünung. Auch der Rückhalt in der Bevölkerung für Klimaschutz und -anpassung ist laut des Berichts gestiegen. Parallel geht eine wachsende Zahl in der Bevölkerung davon aus, dass sich der Klimawandel auch nachteilig auf ihre Lebensverhältnisse auswirken wird. Aufklärungskampagnen zeigen kaum Effekte auf Hochwasserschutz Hochwasser und sein häufigeres Auftreten gehören zu den Folgen des Klimawandels. Breit angelegte Aufklärungskampagnen der Versicherungswirtschaft zusammen mit unterschiedlichen Landesregierungen hatten es sich deshalb zum Ziel gesetzt, private Haushalte mehr für die Prävention und Absicherung von Schäden zu sensibilisieren. Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat nun gezeigt, dass diese Kampagnen zu keiner signifikanten Veränderung bei der Absicherung von Hochwasserschäden geführt haben und es immer noch Defizite bei der Prävention gibt. Um Erfolge beim privaten Hochwasserschutz zu erreichen, sehen Autoren der Studie beispielsweise finanzielle Anreize als besser geeignet an. Niederschlag im April entscheidend für Trockenheit im Sommer Sechs schwere Hitzewellen und Dürreperioden hat Mitteleuropa in den vergangenen 20 Jahren miterlebt. Forschungen von zwei Helmholtz-Zentren haben nun ergeben, dass in Mitteleuropa die Temperatur- und Niederschlagsmuster im April maßgeblich dafür entscheidend sind, inwieweit die Böden im Sommer eine überdurchschnittliche Trockenheit aufweisen oder nicht. Ein zu trockener und zu warmer April erhöht demnach sehr stark die Wahrscheinlichkeit einer Sommerdürre. Bisher ließen sich diese Ereignisse jedoch nicht richtig vorhersagen. Durch die Erkenntnisse ändert sich dies und Dürreperioden lassen sich besser kalkulieren. Dadurch können Anpassungsmaßnahmen schneller und effektiver gestaltet werden. Klima-Risiko-Index 2021 erschienen Der Globale Klima-Risiko-Index (KRI) von Germanwatch zeigt jährlich wie stark unterschiedliche Länder von Extremwetterereignissen betroffen sind. Dafür werden die menschlichen Auswirkungen (Todesopfer) und die direkten ökonomischen Verluste untersucht. Laut dem aktuellen Index kamen zwischen 2000 und 2019 mehr als 475.000 Menschen als direkte Konsequenz von Extremwetterereignissen ums Leben. Die wirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf etwa 2,56 Billionen US-Dollar. Aktive Bodenpolitik für die Klimaanpassung Grund und Boden ist in vielen Städten und Kommunen Mangelware und teuer. Zeitgleich konkurrieren verschiedene strukturelle Aufgaben und die Daseinsvorsorge im Sinne der Klimaanpassung und des Klimaschutzes bei der planerischen Gestaltung um Flächen. Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für diese Fragestellungen gibt das Deutsche Institut für Urbanistik in einer Sonderveröffentlichung. „Aktive Bodenpolitik: Fundament der Stadtentwicklung“ zeigt wie 14 Städte ihre Bodenpolitik überprüft und weiterentwickelt haben und leitet daraus Ansätze für eine effektive kommunale Bodenpolitik ab, die Raum für soziale, infrastrukturelle und klimaresiliente Weiterentwicklung schafft. Klimawandel verstärkt bei Immobilienfinanzierung berücksichtigen Bei vielen Immobilieninvestitionen und -finanzierungen in Deutschland wird der Risikofaktor eines sich verändernden Klimas noch nicht beziehungsweise nicht ausreichend berücksichtigt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Naturgefahren und Immobilienwerte in Deutschland“ von der International Real Estate Business School (IREBS). Es werde auf Seiten von Kreditgebern und institutionellen Investoren immer noch zu wenig darauf geachtet, ob Extremwetterereignisse ein Risiko für ein Objekt darstellen und wie diesen Risiken durch Klimaanpassung begegnet werden könnte. Ebenso würde es an Modellen fehlen, die ein aktives Risikomanagement durch Nutzer attraktiv machen, beispielsweise durch bessere Zinsen. Klimawandel als Risiko für die öffentliche Sicherheit Das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit (ZOES) mahnt in seinem „Grünbuch 2020 zur öffentlichen Sicherheit“ vermehrte Anstrengungen bei der Klimaanpassung in Deutschland an. Die Risiken, die sich aus Extremwetterlagen ergeben können, werden im Grünbuch anhand eines fiktiven Szenarios geschildert, das das Schicksal einer Familie in einer deutschen Großstadt bei einer Hitzewelle nach sechs Dürrejahren beschreibt. Vor diesem Hintergrund mahnen die Autorinnen und Autoren ein konsequentes Handeln bei der Klimaanpassung an und appellieren, mehr Anstrengungen bei Analyse, Strategie, Planung und Übung zu unternehmen. Adaptation Gap Report kritisiert Finanzierung von Klimaanpassung Der „Adaptation Gap Report 2020“ herausgegeben vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) stellt den momentanen Stand der Klimaanpassung weltweit dar und zeigt, wo derzeit die größten Defizite liegen. Für 2020 sieht der Report einen Fortschritt bei der Planung von Klimaanpassungsmaßnahmen und dementsprechenden Strategien in vielen Nationen. Als größtes Defizit benennt er die nicht ausreichende Finanzierung von Klimaanpassung in Entwicklungsländern sowie eine damit einhergehende mangelnde Umsetzung von bereits begonnenen Maßnahmen. Deshalb müsste die Finanzierung im privaten und öffentlichen Sektor aufgestockt und die Implementierung von Projekten beschleunigt werden. StadtWasserFluss: Starkregenrisikomanagement als Serious Game Spielansicht von StadtWasserFluss Quelle: Lehr- und Forschungsgebiet Ingenieurhydrologie / RWTH Im Projekt StadtWasserFluss hat die RWTH Aachen in Kooperation mit dem Wasserverband Eifel-Rur ein Computerspiel und Lernmaterial entwickelt, mit dem Studierende, Starkregenbetroffene und Interessierte an das Thema Starkregen herangeführt werden. Spielerinnen und Spieler übernehmen in StadtWasserFluss eine Managementposition im Amt für Starkregen und Sturzfluten der Stadt Aachen. Im Verlauf des Spiels müssen dann verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um Schäden durch Starkregenereignisse zu verringern. Die das Spiel begleitenden Lernmaterialien, dienen über das Spiel hinaus zur Information. Sie werden auch im Spiel präsentiert und helfen beim Lösen von Aufgaben. Darüber hinaus findet sich in den Materialien ein Überblick zum aktuellen Stand der Wissenschaft beim Thema Starkregen. Das Spiel selbst ist in zwei Phasen unterteilt. In der ersten können langfristige Maßnahmen wie etwa der Bau von Gründächern ausgeführt werden, in der zweiten folgt ein Starkregenereignis, auf das mit kurzfristigen Maßnahmen wie zum Beispiel Straßensperren reagiert werden kann. Besonders effektiv werden die Maßnahmen dann umgesetzt, wenn das Bewusstsein der Bevölkerung für Starkregenereignisse besonders hoch ist. Am Ende jedes Levels gibt es ein Feedback, ob der Spieler oder die Spielerin Aachen ausreichend vor Starkregenschäden geschützt hat.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 70

Liebe Leserinnen und Leser, nur vereinzelte Plätze waren im Lichthof des Bundesumweltministeriums besetzt, denn dieses Jahr mussten wir den Preis „Blauer Kompass“ digital verleihen. Was die Bedeutsamkeit nicht schmälerte: Als „Mutmacher“ bezeichnete Bundesumweltministerin Svenja Schulze die eingereichten Projekte zur Anpassung an den Klimawandel. Alle Gewinner stellen wir Ihnen in unserem Schwerpunktartikel vor. Falls Sie die Preisverleihung oder die Konferenz zum Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie "Klimaresilient in die Zukunft" verpasst haben, stehen nun die Videoaufzeichnungen zur Verfügung. Eine interessante Lektüre und frohe Adventszeit wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Gekürt, geehrt, gefeiert: Die Gewinner des „Blauen Kompass“ 2020 Preisverleihung "Blauer Kompass" 2020 Quelle: JakobsMedien Vorreiter prämieren, Nachahmer animieren – das ist ein Ziel des Preises „Blauer Kompass“, der am 6. November 2020 von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und dem Präsidenten des Umweltbundesamts Prof. Dr. Dirk Messner verliehen wurde. Drei herausragende Gewinner in drei Kategorien sowie ein Publikumspreis - die Projekt zeigen, wie innovative Anpassung an die Folgen des Klimawandels vor Ort gelingt. Konferenz diskutiert über die Umsetzung der Deutschen Klimaanpassungsstrategie Auf der digitalen Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) wurde Anfang November über Konzepte der Umsetzung von Klimaanpassung vor Ort diskutiert. Eingangs präsentierten Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner die Fortschritte in der deutschen Anpassungspolitik und die zukünftigen politischen Leitlinien anhand des Zweiten Fortschrittsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS). In vier thematischen Sessions diskutierten die 550 Teilnehmenden über die Vorbeugung von Nutzungskonflikten bei Trockenheit, naturbasierte Lösungen zum Umgang mit Starkregen und Hitze in Städten, dem gesundheitlichen Schutz von Risikogruppen sowie über die Kommunikation und Beteiligung rund um Anpassungsvorhaben. Die meisten Präsentationen, die digitale Pinnwand, Fotos und die Videoaufzeichnung der Konferenz sind bereits online verfügbar. Eine Konferenzdokumentation folgt. Abschlussbericht zeigt ökonomisch begründete Argumente für Investitionen in klimaresiliente Wirtschaft und Gesellschaft auf Die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels gewinnen auch in Deutschland an Bedeutung, nicht zuletzt durch die Fortschreibung der Deutschen Anpassungsstrategie. Ein Vorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes hat eine Zusammenstellung der dringlichsten und umfangreichsten Maßnahmen auf ihre volkswirtschaftlichen Effekte sowie ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen untersucht. Der Abschlussbericht des Vorhabens „Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ liefert gesamtwirtschaftliche Zahlen, Daten und Argumente für verstärkte Investitionen in Anpassungsmaßnahmen. Insgesamt liegen mit dem Vorhaben nun gewichtige, ökonomisch begründete Argumente zur systematischen Investition in eine klimaresilientere Wirtschaft und Gesellschaft vor. Interaktive Karte zu Szenarien der Landnutzung in Deutschland Wie wird sich die Landnutzung in Deutschland bis 2045 verändern? Die Antwort auf diese Frage hängt von vielen Faktoren ab, die sich nicht mit absoluter Sicherheit vorhersagen lassen, wie die wirtschaftliche Entwicklung oder die Zuwanderungszahlen. Eine neue interaktive Karte des Umweltbundesamtes liefert nun Anhaltspunkte, wie die Landnutzung der Zukunft in unterschiedlichen Szenarien und unter verschiedenen Annahmen aussehen könnte. Veröffentlicht und entwickelt wurden sie für das Umweltbundesamt im Rahmen der Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalyse 2021 sowie in einer Studie zu Siedlungsflächen und anderen Landnutzungen. Grundlage für die dargestellten Karten sind die drei soziökonomischen Szenarien der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS): Stabilität, Trend und Dynamik. Mittels des ökonomischen Modells PANTA RHEI Regio wurden auf Kreisebene mögliche sozioökonomische Entwicklung bis 2045 berechnet. Bundesumweltministerium unterstützt soziale Einrichtungen bei der Klimaanpassung Mit dem neuen Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ hilft das Bundesumweltministerium (BMU) sozialen Einrichtungen dabei, sich besser auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. 150 Millionen Euro stehen bis 2023 für individuelle Beratungen, Anpassungskonzepte und Maßnahmen zur Verfügung. Die Möglichkeiten reichen von Dach- und Fassadenbegrünungen über Speicherkapazitäten für Regenwasser bis hin zu Sonnensegeln oder Trinkbrunnen. Ab sofort können Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen eine Förderung beantragen. 200 Millionen Euro für Klimaanpassung in urbanen Räumen Im Rahmen des Bundesförderprogramms zur Klimaanpassung und Modernisierung urbaner Räume wurde die Auswahl von 107 Projekten mit insgesamt 200 Millionen Euro Fördervolumen bekannt gegeben. Die Stadt Remagen erhält beispielsweise 1,6 Millionen Euro für die Erweiterung und Aufwertung von Grünflächen an Schulen, in Bremerhaven fließen 5 Millionen Euro unter anderem in die Pflanzung von 1.000 neuen Stadtbäumen und in Berlin wird beispielsweise das Modellprojekt „Klimaresiliente Hasenheide“ mit 4,95 Millionen gefördert. Weitere Förderungen gingen beispielsweise an Düsseldorf, Jever und Pankow. Hessen stellt Maßnahmenpaket zum Schutz und Erhalt der Wälder vor Das hessische Umweltministerium will seine Anstrengungen zum Schutz des hessischen Waldes und seiner Anpassung an den Klimawandel intensivieren. Anlass ist die erneute Verschlechterung des Waldzustands, die der diesjährige Waldzustandsbericht zeigt. Bereits im vergangenen Jahr wurde ein 12-Punkte-Plan zur Verbesserung der Zustände auf den Weg gebracht, der in vielen Teilen auch die Folgen des Klimawandels für den Forst in den Blick nimmt. Nun sind unter anderem eine weitere Aufstockung der Finanzierung für Beseitigung von Waldschäden, Wiederbewaldung und Waldumbau sowie vermehrte Hilfestellung beim Erarbeiten von fundierten Konzepten für einen klimastabilen Wald geplant. Handbuch zu Norddeutschland im Klimawandel erschienen Ein neues Handbuch des Norddeutschen Küsten- und Klimabüros am Helmholtz-Zentrum Geesthacht gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Klimawandel und seinen Auswirkungen in Norddeutschland. Bei den im Handbuch dargestellten Erkenntnissen handelt es sich um eine Zusammenfassung der 2018 erschienenen umfassenden Darstellung des Themas im Hamburger Klimabericht. Dabei geht das Handbuch auf alle relevanten Aspekte des Klimawandels im Norden ein – von möglichen Entwicklungen bis 2100, über die Betroffenheit einzelner Bereiche wie etwa Fischerei und Gesundheit, bis hin zur gesellschaftlichen Wahrnehmung des Klimawandels. Kommunale Klimakonferenz gibt Preisträger bekannt Auf der Kommunalen Klimakonferenz 2020 vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik wurden die Preisträger des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2020“ bekannt gegeben. Zehn Preisträger in drei Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld über 25.000 Euro für ihre Projekte. In der Kategorie „Klimaanpassung in der Kommune“ wurden die Stadt Dresden für die Selbstverpflichtung zur Klimaanpassung bei kommunalen Hochbauvorhaben ausgezeichnet, der Landkreis St. Wendel im Saarland für den Probeanbau der Energiepflanze „Durchwachsene Silphie“ und die Stadt Osnabrück für eine Gründachstrategie zur Klimafolgenanpassung. Die drei Preisträger zeichnen sich vor allem durch fachübergreifende Strategien, Planung und Umsetzung aus. Sechs innovative Projekte gewinnen Bundespreis Stadtgrün Für den Bundespreis Stadtgrün suchte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat erstmalig innovative und vorbildliche Projekte, die Städte grüner und damit fitter für den Klimawandel machen. Aus den 237 Bewerbungen in den vier Kategorien „Gebaut“, „Gepflegt“, „Genutzt“ und „Gemanagt“ gingen sechs Preisträger hervor. Zu den ausgezeichneten Projekten gehören beispielsweise die multifunktionalen Klimabaumstandorte in Hamburg-Harburg, die Essbare Stadt Andernach und die Umwidmung der Brachflächen des Bürgerbahnhofs Plagwitz. Die Preisträger erhielten jeweils eine Förderung von 15.000 Euro. Copernicus Climate Change Services Training für Deutschland im Januar und Februar 2021 Klimadienste geben Auskunft darüber wie sich das Klima in der Vergangenheit entwickelt hat und wie es sich in Zukunft entwickeln könnte. Dies ist beispielsweise wichtig für Entscheidungsträgerinnen und -träger, die sich auf passende Klimaanpassungsmaßnahmen in ihrem Bereich festlegen müssen. Damit Klimadienste für solche Entscheidungen die größtmögliche Unterstützung bieten können benötigen sie umfangreiche Daten, wie sie zum Beispiel im Climate Data Store (CDS) des Copernicus Climate Change Service (C3S) vorliegen. Das nötige Wissen, um mit den Daten und der Toolbox des C3S zuverlässige Klimadienste entwerfen zu können, können Nutzerinnen und Nutzer bei einer Online-Schulung mit mehreren Terminen im Januar und Februar 2021 erwerben. Verband Kommunaler Unternehmen stellt 7-Punkte-Plan zur Klimaanpassung vor Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) hat einen 7-Punkte-Plan vorgestellt, um die Klimaresilienz von Städten und Gemeinden zu steigern. Demnach soll die Hoheit über die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel bei den Kommunen bleiben. Weiterhin werden eine verstärkte Prävention von Wasserverschmutzung, ein effizienterer Umgang mit Wasser sowie eine gesetzliche Priorisierung der öffentlichen Wasserversorgung und eine bessere Finanzierung der Klimaanpassung gefordert. Best-Practice-Lösungen stellte parallel der Emschergenossenschaft / Lippeverband vor, bei dem die zentrale „Service-Organisation“ des Projektes „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ im Ruhrgebiet angesiedelt ist. Videoserie zur Corona-Krise und dem Umgang mit dem Klimawandel Der politische und gesellschaftliche Umgang mit der Corona-Krise und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen für den Umgang mit dem Klimawandel sind Thema der 18-teiligen Videoserie „Real Science, Real Talk – Wissenschaft zu Klima und Corona“ vom Deutschen Klima Konsortium (DKK). In den Expertenmeinungen spielt der Klimaschutz eine ebenso wichtige Rolle wie die gesellschaftliche Kommunikation zu Klimagefahren als auch die Notwendigkeit der Vorsorge. Neues Online-Tool zur Einschätzung von Sturm Stürme gehören zu den extremen Wetterereignissen, die infolge des Klimawandels zunehmen könnten. Im Hinblick auf die Planung von Maßnahmen zur Klimaanpassung ist es deshalb wichtig einzuschätzen, welche Stürme oder Orkane als extrem einzustufen sind und im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Der „Sturmmonitor“ des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) bietet jetzt allen Interessierten die Möglichkeit, aktuelle Stürme besser einzuschätzen. Dafür vergleicht ein Online-Monitor nahezu in Echtzeit die aktuelle Sturmsituation mit Winddaten der vergangenen sieben Jahrzehnte. Gute Ideen und Methoden für Städte zur Umsetzung von Klimaanpassung Das Projekt „Netzwerk Klimalandschaften – Stadt und Land im Fluss“ hat Beispiele gesammelt und Maßnahmen entwickelt, mit denen Städte auf einfache Weise ihre Resilienz gegen Klimafolgen steigern können. Die Beispiele wurden in Zusammenarbeit mit Kommunen, Initiativen, Schulen und Engagierten zusammengetragen. Dabei stellt das Dokument viele verschiedene Formate vor, die von der zielführenden Ideen-Sammlung bis hin zur Methodenbeschreibung mit Tipps zur praktischen Umsetzung reichen. Förderung und Grafiken zu Waldschäden In den vergangenen Jahren haben Trockenheit, Borkenkäfer sowie Stürme und Waldbrände den Wäldern in Deutschland stark zugesetzt. Parallel steht die Holzwirtschaft unter großem Druck, da die Schäden an Nadelstamm- und Industrieholz zu einem Überangebot am Markt geführt haben und so zu einem Rückgang der Holzpreise. Diese Umstände machen eine Weiterentwicklung der Wälder zu mehr Klimaresilienz notwendig und erschweren parallel Investitionen. Die Bundesregierung stellt deshalb 500 Millionen Euro an Hilfen für Waldbesitzer in Form der flächenwirksamen „Nachhaltigkeitsprämie Wald“ zur Verfügung. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe hat zudem Grafiken erstellt, die einen anschaulichen Überblick zum Zustand der deutschen Wälder geben. Klimaangepasste Pflanzenzüchtung mit verbessertem Saatgut Ein wichtiger Baustein um die Landwirtschaft auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten sind klimaangepasste Nutzpflanzen. Ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) konnte jetzt nachweisen das Material älterer Pflanzensorten aus Genbanken zur Verbesserung von Maispflanzen beitragen kann. Das Team von der TUM konnte beim Anbau alter Maissorten sowie der Analyse von deren Erbgut zeigen, dass einige alte Sorten Gene tragen, die sich für die Züchtung von kältetoleranteren Maissorten eignen. Umso früher im Jahr sich eine Maispflanze anbauen ließe, umso besser könnte sie die zeitliche Ausdehnung der Trockenperioden im Laufe eines Jahres meiden. Neuer Newsletter zu Klimaprojektionen des Deutschen Wetterdienstes Um Maßnahmen zur Klimaanpassung effektiv und nachhaltig zu gestalten, ist es wichtig mögliche Entwicklungen des Klimas in der Zukunft zu kennen, am besten so lokal wie möglich. Aussagen über solche Entwicklungen treffen Klimaprojektionen, sowohl auf globaler wie auch auf regionale Ebene. In einem neuen Newsletter des Deutschen Wetterdienstes können aktuelle Entwicklungen rund um die Klimaprojektionsdaten für Deutschland verfolgt werden. Change Game – Videospiel simuliert Klimawandel Das Videospiel „Change Game“ macht den Klimawandel erfahrbar, in dem es zeigt wie er sich auf die Gesellschaft und die natürlichen Ökosysteme auswirkt. Besonders ist dabei, dass alle möglichen Szenarien in dem Spiel auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie auf realen Klimadaten beruhen. Spielerinnen und Spieler müssen in „Change Game“ eine Stadt von Grund auf neu bauen. Erfolg auf dem Weg zur klimaresilienten Stadt versprechen dabei nachhaltige Entwicklungsziele, Kooperation mit anderen Spielern sowie richtige Investitionen. Handbuch zur Klimakommunikation von Klimafakten Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind ein Fakt, der sich wissenschaftlich untermauern lässt. Allerdings zeigt sich immer wieder, dass dies allein nicht ausreicht, um die breite Öffentlichkeit für den Klimaschutz und Klimaanpassung zu gewinnen. Die Redaktion von klimafakten.de hat aus diesem Grund das Handbuch „Über Klima sprechen. Das Handbuch“ veröffentlicht. Die 20 Kapitel zum Thema unterteilen sich in vier Abschnitte, die die wichtigsten Aspekte der Kommunikation rund ums Klima auf Basis der Erkenntnisse verschiedener Forschungsdisziplinen beleuchten. Neben theoretischen Hilfestellungen liefert das Buch vor allem auch praktische Ratschläge. Naturbasierte Lösungen für die Klimaanpassung Ob renaturierte Flussauen oder städtische Grünflächen, naturbasierte Klimaanpassungsmaßnahmen (NBS) sind meist nachhaltig und bieten oft Synergieeffekte, beispielsweise für die Steigerung der Biodiversität. Zwei neue Veröffentlichungen aus der Reihe „Addressing Climate Change in Cities“ zeigen nun zahlreiche praktische Beispiele, Studien und Handlungsempfehlungen für die klimaangepasste Gestaltung des öffentlichen Raums in Städten mithilfe von NBS. Der „Catalogue of urban nature-based solutions“ bietet eine Übersicht zu praktischen Beispielen und Fallstudien zur Kombinierbarkeit von NBS in Städten. Die zweite Veröffentlichung „Policy instruments to promote urban nature-based solutions“ zeigt anhand von Beispielen aus Deutschland und Europa wie Städte NBS politisch umgesetzt haben. Essay zu Hitzeaktionsplänen in Deutschland Ein neues Essay setzt sich mit den Auswirkungen von Hitzeextremen auf die öffentliche Gesundheit und die Klimaanpassungspolitik in Deutschland auseinander. Der Fokus liegt dabei auf den Anstrengungen zur Entwicklung eines nationalen sowie lokaler Hitzeaktionspläne zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Für die Entwicklung solcher Pläne hat das Bundesumweltministerium bereits 2017 Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Das Essay kommt zu dem Schluss, dass es noch einen hohen Nachholbedarf in puncto Anpassungsmaßnahmen an zunehmende Hitzeextreme auf allen Ebenen gibt. Broschüre der Weltbank zur klimaresilienten Industrie Die plötzlich auftretenden Ausfälle von Lieferketten und Einschränkungen von Geschäftsmodellen während der Corona-Pandemie sind Probleme, die der Klimawandel ebenfalls mit sich bringt, ob durch die Zunahme von Extremwetterereignissen oder Naturkatastrophen. Die Weltbank hat deshalb die Broschüre „Resilient Industries: Competitiveness in the Face of Disasters“ herausgegeben. Darin werden die Risiken durch den Klimawandel für die Industrie und Wirtschaft weltweit beschrieben und dargestellt wie sich diese Risiken für einzelne Firmen abschätzen lassen, um sich adäquat darauf vorzubereiten. Klimaresiliente Architektur Begrünte Fassaden schaffen ein kühles Stadtklima Quelle: Ildigo/Pixabay Hitze, Sturm oder Starkregen – es gibt kaum eine Folge des Klimawandels, die Städte und urbane Räume nicht vor Probleme stellt. Wachstum und Zuzug setzen Städte zusätzlich unter Flächendruck. Einer der Schlüssel zum Umgang mit Klimawandelfolgen in wachsenden Gebieten liegt dabei in der Architektur und Landschaftsgestaltung. Durch gezielte bauliche Maßnahmen und kreative Veränderung an der bestehenden Bausubstanz lassen sich Effekte wie urbane Hitzeinseln wirksam abmildern. Dafür benötigen Planerinnen und Planer jedoch das nötige und aktuelle Know-how, das in der universitären Bildung noch immer nicht ausreichend berücksichtigt wird. Genau hier setzt das Projekt „Bildungsmodul Klimaresiliente Architektur“ (BiMoKA) der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) an. Die Projektpartner entwickeln Bildungsmodule, die Studierende und Experten in puncto klimaresiliente Architektur schulen und auf zukünftige Herausforderungen mithilfe neuer Lern- und Lehrmethoden vorbereiten. Dabei setzt das BiMoKA Projekt nicht nur auf die reine Theorie – Strategien der energieeffizienten Gebäudekühlung basierend auf Gebäudebegrünung und Maßnahmen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung werden anhand von Gebäuden wie dem Institut für Physik der Humboldt Universität in Berlin Adlershof oder dem Potsdamer Platz umgesetzt und untersucht. Für seine innovativen Ansätze nominierte das UBA das BiMoKA Projekt in diesem Jahr für den „Blauen Kompass“.

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