Presse Intensiv bewirtschaftetes Agrarland geht von 2018 bis 2021 um 58 000 Hektar zurück Seite teilen Pressemitteilung Nr. 405 vom 29. Oktober 2024 Rückgang der intensiv bewirtschafteten Agrarfläche steht nur geringe Zunahme von natürlichem Grünland und Feuchtgebieten gegenüber Flächenbilanz der Ökosysteme bildet Datengrundlage für das zukünftige Monitoring des Abkommens zur biologischen Vielfalt (CBD) Ökosystematlas zeigt Veränderungen in 72 Ökosystemen auf räumlich hochaufgelösten Karten WIESBADEN – Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 18,9 Millionen Hektar Agrarland intensiv bewirtschaftet, das entsprach 54 % der Landfläche. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging die intensiv bewirtschaftete Agrarfläche damit zwischen 2018 und 2021 um rund 58 000 Hektar zurück. Der Großteil des Rückgangs entfiel auf Wiesen und Weiden (-45 000 Hektar), ein kleinerer Teil (-14 000 Hektar) auf Ackerland. Die Fläche der aus ökologischer Sicht besonders wertvollen extensiv genutzten Grünflächen wie etwa Heideland oder Bergwiesen und die Fläche der Feuchtgebiete wuchs dagegen von 2018 bis 2021 zusammen nur um 1 800 Hektar. Insgesamt machten diese für den Erhalt der Artenvielfalt besonders wichtigen Flächen im Jahr 2021 mit rund 451 000 Hektar nur einen Anteil von 1 % der Landfläche Deutschlands aus. Lädt... Diese Ergebnisse stammen aus der Flächenbilanz der Ökosysteme, für die nun aktualisierte Zahlen für das Berichtsjahr 2021 vorliegen. Der dazugehörige Ökosystematlas zeigt räumlich hochaufgelöste Daten zur Fläche und zum Zustand von 72 verschiedenen Ökosystemen für ganz Deutschland. Die Flächenbilanz bildet die Datengrundlage für eine harmonisierte Berichterstattung zu Ökosystemleistungen in Deutschland. Ökosystemleistungen sind dabei diejenigen Leistungen, die Ökosysteme für die Gesellschaft zur Verfügung stellen, wie beispielsweise Erosions- oder Überflutungsschutz. Ab dem Berichtsjahr 2024 werden die Daten zu Fläche und Zustand (dreijährlich) sowie Leistungen (jährlich) der Ökosysteme von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union konsistent und damit europaweit vergleichbar veröffentlicht. Lädt... Daten der Ökosystemrechnungen für das Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt Vom 21. Oktober bis zum 1. November 2024 findet die Konferenz zur biologischen Vielfalt (CBD COP 16) in Cali, Kolumbien, statt. Ziel der Konferenz ist es, die im Jahr 2023 verabschiedeten Ziele zum Schutz der Artenvielfalt zu konkretisieren und mit Leben zu füllen. Diese Ziele sollen künftig anhand von Indikatoren, die für alle 196 Vertragsparteien gelten, gemessen werden. Dabei werden die beiden Hauptindikatoren zum Anteil der natürlichen Ökosysteme an der Gesamtfläche eines Landes und zu den Ökosystemleistungen mit Daten der Ökosystemrechnungen des Statistischen Bundesamtes berechnet. Methodische Hinweise: Im Gegensatz zur Flächennutzungsstatistik beruht die Flächenbilanz der Ökosysteme nicht auf Katasterdaten, sondern auf einer Vielzahl verschiedener Datenquellen, wie Satellitenbilder, Orthophotos und Biotopkartierungen. Dabei orientiert sich die Flächenbilanz der Ökosysteme hauptsächlich an ökologischen Charakteristiken. Dies bedeutet, dass nicht die Art der Flächennutzung, sondern die ökologische Bedeutung und Relevanz für Ökosystemleistungen im Fokus stehen. So werden beispielsweise kleine Straßen und Wege dem umgebenden Ökosystem zugeordnet und nicht als Straßen ausgewiesen. Bei der Flächennutzungsstatistik werden diese Straßen und Wege dagegen explizit den Verkehrsflächen zugewiesen. Aus diesem Grund kommt es zu Unterschieden in den Flächenangaben zwischen den beiden Statistiken. In das Agrarland gehen Flächen des Ackerlandes, des Grünlands (Wiesen und Weiden) sowie Dauerkulturen und Feldhecken ein. Zusätzlich zum terrestrischen Staatsgebiet umfasst die Flächenbilanz der Ökosysteme auch die Meeresgewässer Deutschlands und die Ausschließliche Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee. Weitere Informationen zu Methodik bietet der Methodenbericht . Weitere Informationen: Detaillierte Ergebnisse bietet der Statistische Bericht zur Flächenbilanz der Ökosysteme auf der Themenseite der Ökosystemrechnungen . Wichtiger Hinweis zur Datenbank GENESIS- Online : Ab dem 5. November 2024 wird die neue Nutzeroberfläche unserer Datenbank als Hauptversion verfügbar sein und verlässt damit das Beta-Stadium. Die neue Oberfläche bietet schnellere Datenabrufe sowie intuitive Recherche- und Anpassungsmöglichkeiten von Tabellen. Zudem ändern sich auch die Struktur des maschinenlesbaren Flatfile -CSV-Formats und das Datenausgabeformat bei Tabellen- Downloads . Detaillierte Informationen dazu sowie weitere wichtige Hinweise zum Release bietet die die Infoseite zum neuen GENESIS- Online . Kontakt für weitere Auskünfte Umweltökonomische Gesamtrechnungen (UGR) Telefon: +49 611 75 8855 Zum Kontaktformular Zum Thema Umweltökonomie Ökosystematlas Ökosystemrechnungen Klima
Presse Neuer digitaler Atlas zeigt Ökosysteme in Deutschland So sind Siedlungsflächen, Agrarland, Wälder und Gewässer in Deutschland verteilt Seite teilen Pressemitteilung Nr. 526 vom 18. November 2021 WIESBADEN – In Deutschland gibt es eine große Vielfalt an Ökosystemen, deren Verbreitung regional stark variiert. Ihre hohe Bedeutung für Klimaschutz und Biodiversität rückt immer stärker in den öffentlichen Fokus. Mit dem Ökosystematlas des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wird die räumliche Verteilung der Ökosysteme nun sichtbar gemacht. Darstellung kohlenstoffspeichernder Ökosysteme durch Kombination von Geodaten „Der Ökosystematlas basiert auf der lückenlosen Flächenbilanzierung aller Ökosysteme. Diese wurde erstmals bundesweit vollständig durchgeführt“, so Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes bei der Präsentation des Angebots im Rahmen des Wissenschaftlichen Kolloquiums . „Durch die Kombination von Geodaten ist es möglich, für jede noch so kleine Fläche einen Ökosystemtyp zu bestimmen. So werden zum Beispiel Ökosysteme wie Auenwälder und Moore, die für die Kohlenstoffspeicherung und damit Klimaregulierung besonders wichtig sind, flächenscharf erfasst.“ Landschaftliche Vielfalt wird regional sichtbar Nutzerinnen und Nutzer können sich für jede Gemeinde beziehungsweise jeden Gemeindeverband detaillierte Flächenangaben zu insgesamt 74 verschiedenen Ökosystemklassen anzeigen lassen. Dadurch werden regionale Unterschiede sichtbar. So hatte im Jahr 2018 die Gemeinde Backnang im Südwesten Deutschlands mit rund 1 900 Hektar beziehungsweise 11 % ihrer Gemeindefläche flächenmäßig den höchsten Anteil Streuobstwiesen. In der Gemeinde Wittstock/Dosse im Nordosten war Heideland mit rund 3 300 Hektar (8 % der Gemeindefläche) landschaftsprägend. Auch die Veränderung der Ökosysteme im Vergleich von 2015 zu 2018 wird dargestellt. Einzelne thematische Karten zu Siedlungsflächen, Agrarland, Wäldern, Offenland und Gewässern zeigen zudem bundesweit die Vielfalt der Ökosysteme: So sind beispielsweise Feldhecken am weitesten im Norden Deutschlands verbreitet, während Mischwälder vor allem im Süden des Landes vorkommen. Nächste Ausbaustufen: Zustand und Leistungen der Ökosysteme Als Datengrundlage für den Ökosystematlas dient die Flächenbilanz der Ökosysteme 2015 - 2018 , welche in Kooperation mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) erstellt wurde. Die Flächenbilanz ist der erste Schritt zum Aufbau eines umfassenden Berichtssystems der Ökosystemgesamtrechnungen. In einem nächsten Schritt wird 2022 zunächst der Zustand der Ökosysteme anhand von ausgewählten Variablen und Indikatoren bilanziert. Anschließend erfolgt die Berechnung der Leistungen, die Ökosysteme für die Gesellschaft zur Verfügung stellen, wie beispielsweise Erosions- oder Überflutungsschutz. Die Ökosystemgesamtrechnungen stellen eine Erweiterung der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen dar. Alle Ökosystembilanzen sollen in Zukunft als Zeitreihen in regelmäßigen Intervallen fortgeführt werden. Diese verlässliche Datengrundlage über den Nutzen der Ökosysteme für den Menschen ermöglicht Entscheidungsträgern in Politik und Gesellschaft, die Leistungen der Umwelt adäquat zu berücksichtigen. Weitere Informationen: Mit dem Ökosystematlas und den Tabellen der Flächenbilanz der Ökosysteme veröffentlicht das Statistische Bundesamt die ersten Teilergebnisse der Ökosystemgesamtrechnungen. Detaillierte Ergebnisse zum Thema enthält der Tabellenband Flächenbilanz der Ökosysteme auf der Themenseite der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen . Weitere Informationen zu Methodik finden Sie im Methodenbericht . Kontakt für weitere Auskünfte Umweltökonomische Gesamtrechnungen (UGR) Telefon: +49 611 75 8855 Zum Kontaktformular Zum Thema Umweltökonomie Ökosystematlas Ökosystemrechnungen Klima
Press New digital atlas shows ecosystems in Germany Distribution of settlement areas, farmland, forests and water bodies in Germany Share Press release No. 526 of 18 November 2021 WIESBADEN – There is a wide variety of ecosystems in Germany whose sizes vary considerably between regions. Their great importance for climate protection and biodiversity is increasingly a focus of public attention. The Ecosystem Atlas (only in German) of the Federal Statistical Office ( Destatis ) now makes the spatial distribution of ecosystems visible. Combining geospatial data to present carbon storing ecosystems “The Ecosystem Atlas is based on the complete area balance sheet for all ecosystems. It is the first time that this was done for all of Germany without exceptions,” said Dr. Georg Thiel, President of the Federal Statistical Office, when he presented the Atlas at the Scientific Colloquium (only in German) “By combining geospatial data we can determine the ecosystem type of every area, be it ever so small. What we get is an accurate representation of the areas covered by floodplain forests and bogs, for instance. These ecosystems are particularly important for carbon storage and thus climate regulation.” Great variety of the regional landscape becomes visible Users can view detailed spatial data of each municipality or association of municipalities for as many as 74 different ecosystem classes. This makes regional differences visible. In the municipality of Backnang in southwest Germany, for example, the largest share of the municipal area was covered by orchard meadows (11% or roughly 1,900 hectares) in 2018. In Wittstock/Dosse in the northeast, approximately 3,300 hectares of heathland (8% of the municipal area) dominated the landscape. Changes in the ecosystems from 2015 to 2018 are shown as well. In addition, separate thematic maps on settlement areas, farmland, forests, open land and water bodies show the wide variety of ecosystems in all of Germany. For example, field hedges are most widespread in northern Germany, while mixed forests can be found mainly in the southern part of the country. Next expansion stages: State of, and services provided by ecosystems The data basis used for the Ecosystem Atlas is the area balance sheet of the ecosystems, 2015 to 2018, which has been developed in cooperation with the Federal Agency for Cartography and Geodesy. The area balance sheet is the first step in setting up a comprehensive reporting system of ecosystem accounts. As the next step to be done in 2022, the state of the ecosystems will be assessed by means of selected variables and indicators. The services provided by ecosystems to society, such as protection against erosion or flooding, will then be calculated. Ecosystem accounts are an extension to environmental-economic accounts. It is planned to continue all ecosystem balance sheets in the form of time series at regular intervals. This reliable data basis on the use of ecosystems for mankind will allow decision-makers in politics and society to take adequate account of the services provided by the environment. More information: The Ecosystem Atlas and the tables on the area balance sheet of ecosystems are the first partial results of ecosystem accounts published by the Federal Statistical Office. Detailed results on this topic are contained in the volume of tables on the area balance sheet of ecosystems on the environmental-economic accounting theme page. More information on the methodology is available in the Methodenbericht . contact for further info Environmental-economic accounting Phone: +49 611 75 8855 Contact Form
Der Ökosystematlas zeigt die Vielfalt und Verteilung der in Deutschland vorkommenden Ökosysteme. Ein Ökosystem bezeichnet einen dynamischen Komplex von Gemeinschaften aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sowie deren nicht lebender Umwelt, die als funktionelle Einheit in Wechselwirkungen stehen. In Deutschland gibt es verschiedenste Ökosysteme: von Wattflächen über Wald- und Agrarlandschaften bis hin zu Almen und Bergwiesen. Im Ökosystematlas werden 72 verschiedene Ökosystemklassen differenziert und deren Verteilung auf Gemeinde-, Kreis- und Bundesländerebene und für verschiedene Zeitschritte dargestellt. Zusätzlich bietet der Atlas Übersichtskarten im Rasterformat (Auflösung 100 Meter), Karten zu ausgewählten Zustandsindikatoren der Ökosysteme sowie eine Downloadfunktion für georeferenzierte Daten an.
Im Ökosytematlas werden Karten zur Fläche und Zustand der Ökosysteme in Deutschland dargestellt und stehen zum Download bereit.