Das UN-Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS - Bonner Konvention), seine speziellen Abkommen zu Walen, Delphinen und Schweinswalen, das Abkommen zum Schutz von Walen und Delphinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS) und das Abkommen zur Erhaltung von Kleinwalen in der Nord- und Ostsee (ASCOBANS) haben gemeinsam mit der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) das Jahr 2007 zum Jahr des Delphins erklärt.
Das Projekt "MAPS-IR: Entwicklung, Validierung und Ersteinsatz eines auf Infrarot-Sensoren basierenden Systems zur automatischen Detektion von Walen im Umfeld von Schiffen und Plattformen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, eine 360°-IR-Kamera zu beschaffen und deren Installation auf FS POLARSTERN zu realisieren. Mit Hilfe dieser Technologie soll eine problemoptimierte, automatisierte Mustererkennung für eine optimale Lösung zur Identifikation von Walen gefunden werden. Hintergrund ist, dass es seit längerem international breit gefächerte Bestrebungen existieren (z. B. ASCOBAMS, ACCOBAMS, OSPAR, EU, UNO), die den Einsatz von hydroakustischen Methoden sowohl in nationalen als auch in internationalen Gewässern reglementieren und ihre Genehmigung davon abhängig machen, dass negative Auswirkungen auf die präsenten marinen Säugern vermieden werden, z. B. durch Abschalten der Geräte. Voraussetzung für die Umsetzung solcher Auflagen ist eine kontinuierliche und zuverlässige Beurteilung der Situation. Das setzt eine qualifizierte Beobachtung des Schiffs/Tätigkeitsumfelds über lange Zeiträume voraus. Auf der Grundlage eines zwischen Umweltbundesamt (UBA) und AWI geschlossenen 'Memorandum of Understanding' ist ein gemeinsames Projekt vom BMU initiiert worden, dass zur Lösung des o. g. Sachverhaltes beitragen soll. Das vorliegende Vorhaben ist ein eigenständiger Beitrag des BMBF zu dem generellen Anliegen der Walerkennung durch die Bereitstellung und Montage der IR-Kamera und Unterstützung bei der Bildauswertung. Das BMBF setzt damit ein deutliches Zeichen zur Zusammenarbeit mit dem UBA, um eine umweltverträgliche F&E-Lösung zur Detektion von marinen Säugern in Polargebieten zu entwickeln.