Das Projekt "Beseitigung analytischer Defizite bei der Bestimmung von Rückständen an Antibiotika, Neonicotinoiden und makrocyclischen Insektiziden/Akariziden in Obst und Gemüse" wird/wurde gefördert durch: Landesstiftung Baden-Württemberg. Es wird/wurde ausgeführt durch: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart.Weltweit werden zur Zeit etwa 1400 verschiedene Stoffe als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Dabei geht die Entwicklung zu spezifischeren und leichter abbaubaren Präparaten. Diese Stoffe sind häufig stärker wasserlöslich, thermolabil und/oder höhermolekular und entziehen sich dadurch den derzeit gängigen Analyseverfahren. Im Rahmen der üblicherweise verwendeten Multimethoden, die eine simultane Bestimmung einer großen Anzahl von Wirkstoffen ermöglichen, werden nur etwa die Hälfte der eingesetzten Pflanzenschutzmittel erfasst. Für verschiedene Gruppen von Pflanzenschutzmitteln, wie z.B. Antibiotika, Neonicotinoiden und macrocyclischen Insektiziden/Akariziden, stehen momentan keine routinetauglichen Bestimmungsmethoden für Obst und Gemüse zur Verfügung. Um jedoch einen möglichst umfassenden Verbraucherschutz zu gewährleisten, spielt die Beseitigung dieser analytischen Defizite für die Rückstandsanalytik eine wichtige Rolle. Ziel des Forschungsprojektes ist deshalb die Entwicklung von Methoden zur Bestimmung von Kasugamycin, Abamectin und Neonicotinoiden. Die Routinetauglichkeit dieser Methoden (hoher Probendurchsatz, hohe Zuverlässigkeit) steht hierbei im Vordergrund. Ein weiteres Ziel ist die Untersuchung von Proben aus dem Handel auf diese Stoffgruppen mit Hilfe der neu entwickelten Methoden. Bisherige Ergebnisse: Bestimmungs- und Extraktionsverfahren für die Neonicotinoide sind bereits etabliert und validiert (Zywitz, D., M. Anastassiades, and E. Scherbaum: Simultaneous Determination of Neonictinoid Insecticides in Fruits and Vegetables by LC-MS and LC-MS-MS - Methodology and Residue Data. Deutsche Lebensmittel-Rundschau 99(5), 188-196 (2003)). Mit Hilfe der vorgestellten Methode wurden bereits umfangreiche Untersuchungen an Handelsproben durchgeführt, die zeigten, dass in 139 (10 Prozent) der insgesamt 1387 untersuchten Proben Rückstände an Neonicotinoiden nachgewiesen werden konnten.