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Poster: Risks of Solar Radiation Modification (SRM)

SRM is supposed to mask global warming by enhancing the earth’s albedo, for example by stratospheric aerosol injection. Thus altering the whole climate system, SRM would impact most areas of life. The risks for geopolitics, mitigation deterrence, ecosystems, justice, food security and water availability are illustrated in this graphic. Veröffentlicht in Poster.

Wärmerückgewinnung aus Rauchgas zur Speisung eines Heißwassernetzes

Die Otto Fuchs KG ist ein mittelständisches Familienunternehmen, das durch umformtechnische Fertigungsschritte Produkte aus Aluminium, Magnesium, Titan und Nickel-Basislegierungen für die Luftfahrt, die Automobilindustrie sowie die Bau-, Umwelt- und Energietechnik herstellt. Für den Ausbau des Standortes in Meinerzhagen muss das vorhandene Heißwassernetz (140°C) dem gesteigerten Mengenbedarf angepasst werden, da bei der Produktfertigung mehrstufige Wärmebehandlungsprozesse mit anschließender Abschreckung im temperierten Wasserbad erforderlich sind. Der erhöhte Wärmebedarf soll aus bisher ungenutzter Abwärme aus den Rauchgasen der Industrieöfen mit Hilfe eines innovativen Wärmerückgewinnungskonzeptes gedeckt werden. Mit dem neuen Verfahren kann die Abwärme sofort wieder in den Beheizungsbädern für die Wärmebehandlung bei der Produktfertigung dezentral nutzbar gemacht werden. Der Wärmeüberschuss wird zentral in das vorhandene Heißwassernetz eingespeist. Die Implementierung eines Heißwasserpufferspeichers ermöglicht die hydraulische Entkopplung der bestehenden Infrastruktur und der Rohrleitungssysteme zur Wärmeauskopplung bzw. zur Einbindung neuer Verbraucher, auch in anderen Produktionshallen. In der ersten Stufe des Projekts kann durch den Einsatz eines Wärmetauschers ca. 218 Kilowatt an Heizleistung eingespart werden. Insgesamt können CO2-Emissionen jährlich um bis zu 385 Tonnen reduziert werden. Branche: Metallverarbeitung Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: Otto Fuchs KG Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: 2010 - 2010 Status: Abgeschlossen

Poster: Risks of Solar Radiation Modification (SRM)

SRM is supposed to mask global warming by enhancing the earth’s albedo, for example by stratospheric aerosol injection. Thus altering the whole climate system, SRM would impact most areas of life. The risks for geopolitics, mitigation deterrence, ecosystems, justice, food security and water availability are illustrated in this graphic.

Projekt ?Gesund leben lernen? findet seinen Abschluss

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 104/06 Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 104/06 Magdeburg, den 28. März 2006 Projekt ¿Gesund leben lernen¿ findet seinen Abschluss Am 29. März 2006 beginnt um 11.00 Uhr die Abschlusskonferenz des Projektes ¿Gesund leben lernen¿ im Kongress- und Tagungscenter Magdeburg, Rogätzer Straße 8. Staatssekretär Winfried Willems wird als Vertreter der Landesregierung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz begrüßen. In seinem Grußwort wertet Willems Fragen der inneren Schulgestaltung und der Qualitätssicherung schulischer Arbeit als vordingliche Anliegen im Bildungsbereich des Landes Sachsen-Anhalt. ¿Ein besonderes Augenmerk gilt auch den gesundheitsfördernden Maßnahmen¿, so der Staatssekretär. ¿Lebensbedingungen und individuelles Verhalten müssen im Rahmen einer wirksamen, sinnvollen Gesundheitsförderung berücksichtigt werden, denn die Aufgabe der Gesundheitsförderung besteht darin, Menschen zu unterstützen, sich gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen bewusst zu werden. Ferner geht es darum, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen und sich aktiv an der Gestaltung einer gesundheitsförderlichen Umwelt zu beteiligen.¿ Wie Willems betonte, haben sich Konzepte schulischer Gesundheitserziehung, die vor allem den Prinzipien Wissensvermittlung und Abschreckung folgen, als weitgehend erfolglos erwiesen. ¿Reine Appelle an die Vernunft und stereotype Abschreckungsszenarien verfehlen ihr Ziel. Drohungen, Angst und Schock bewirken allenfalls kurzfristige Verhaltensänderungen.¿, so der Staatssekretär. In Abkehr dazu stehe der Modellversuch ¿Gesund leben lernen¿. Erstmals kooperieren hierbei Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenversicherungen und der Landesvereinigungen für Gesundheit aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt auf dem Gebiet der schulischen Gesundheitsförderung. Spezielle Probleme wie z. B. Übergewicht, besondere Gefährdung durch Nikotin, Alkohol und illegale Drogen sowie die steigende Zahl allergiekranker Kinder und Jugendlicher werden mit den am Projekt beteiligten Schulen behandelt. In Projekttagen und -wochen konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Gesundheit beschäftigen und führten unter externer Anleitung Zukunftswerkstätten durch. Im Ergebnis verbesserte sich das gesamte Schulklima und das Lernumfeld spürbar. Einladung an die Medien Mittwoch, 29. März 2006, 11.00 Uhr Kongress- und Tagungscenter Magdeburg, Rogätzer Straße 8 Impressum: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Turmschanzenstr. 32 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-3710 Fax: (0391) 567-3775 Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de Web-Adresse Kultusministerium: https://www.mk.sachsen-anhalt.de Web-Adresse Pressestelle Kultusministerium: https://www.sachsen-anhalt.de/rcs/LSA/pub/Ch1/fld8311011390180834/mainfldvnb71elznj/fldg8s6ujfdyi/fldjagm4uronl/ Impressum:Ministerium für Bildung des LandesSachsen-AnhaltPressestelleTurmschanzenstr. 3239114 MagdeburgTel: (0391) 567-7777mb-presse@sachsen-anhalt.dewww.mb.sachsen-anhalt.de

Strafrechtspolitik/ Justizministerin Schubert: Resozialisierung ist keine Wohltat für Straftäter

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 50/01 Magdeburg, den 10. Oktober 2001 Strafrechtspolitik/ Justizministerin Schubert: Resozialisierung ist keine Wohltat für Straftäter Magdeburg/ Berlin. (MJ) Angesichts der immer wieder laut werdenden Forderungen nach härteren Strafen fordert die Justizmins-terin des Landes Sachsen-Anhalt, Karin Schubert (SPD), eine konsequente aber besonnene Strafverfolgung. "Rechtsfrieden lässt sich nicht durch Rache und Sühne erreichen. Staatliche Repressalien helfen zwar, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Tatsächlich geschützt wird die Gesellschaft vor neuen Straftaten jedoch nur, wenn sie die Täter nicht von der Gesellschaft ausgrenzen", erklärt die Ministerin anlässlich der Podiumsdiskussion "Wieviel Strafe verträgt der Rechtsstaat?" der Berliner Urania e. V. am heutigen Mittwoch in Berlin. "Resozialisierung ist darum keine Wohltat für die Täter, sondern ein wirksamer Schutz für die Gesellschaft", betont Karin Schubert. Ziel der Justiz müsse eine Strafverfolgung sein, die der Bevölkerung Rechtssicherheit böte und den Opferschutz in den Mittelpunkt stelle, so die Ministerin. "Dieses Ziel lässt sich aber nicht erreichen, indem wir nur den Gedanken der Sühne und der Abschreckung verfolgen und Straftäter einfach wegsperren. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Rückkehr aus der Haft in die Gesellschaft misslingt. Das bedeutet neue Opfer - und neues Leid." Aufgabe der Justiz sei es darum auch, Straftätern während der Haftzeit neue Wege zu eröffnen, um sie zu einem selbstverantwortlichen und straffreien Leben hinzuführen. "Wer diese Chance verpasst, beraubt auch die Opfer wesentlicher Ansprüche. Denn nur Straftäter, die das Unrecht ihrer Tat einsehen und um Wiedergutmachung bemüht sind, können aktiv dazu beitragen, den Rechtsfrieden wieder herzustellen", erklärt die Ministerin. Davon könnten sowohl die Opfer als auch die Gesellschaft insgesamt profitieren. "Ist es dem Justizvollzug gelungen, einen Straftäter arbeitsfähig zu machen und ihn dadurch in die Lage zu versetzen, sein Leben auch finanziell selbst zu bestreiten, können z. B. Schadensersatzansprüche der Opfer beglichen werden, ohne dass der Staat erneut eingreifen muss", erklärt die Ministerin. Zu Ihrer Information: Die Podiumsdiskussion "Wie viel Strafe verträgt der Rechtsstaat?" der Berliner Urania e. V. in Zusammenarbeit mit dem Berliner Vollzugsbeirat findet am heutigen Mittwoch, 10. Oktober 2001, um 19.30 Uhr in den Räumen der Urania e. V. (Kleiststr. 17) in Berlin statt. Neben Sachsen-Anhalts Justizministerin Karin Schubert nimmt der Senator für Justiz in Berlin, Wolfgang Wieland, an der Veranstaltung teil. Rufen Sie mich bei Nachfragen bitte an: Marion van der Kraats, Telefon: (0391) 567 - 6235 Impressum: Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstr. 40 - 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6235 Fax: (0391) 567-6187 Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel:   0391 567-6235Fax:  0391 567-6187Mail:  presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de

Fallzahlen rechter Kriminalität weiterhin rückläufig / Hövelmann: Keine Entwarnung

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 471/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 471/07 Magdeburg, den 11. September 2007 Fallzahlen rechter Kriminalität weiterhin rückläufig / Hövelmann: Keine Entwarnung In Sachsen-Anhalt hat sich der rückläufige Trend bei den Fallzahlen politisch motivierter Kriminalität aus dem ersten Halbjahr 2007 im August fortgesetzt. Darüber informierte Innenminister Holger Hövelmann in der heutigen Kabinettssitzung bei seiner monatlichen Berichterstattung über die Bekämpfung von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Hövelmann riet dazu, diese Entwicklung nicht als eine politische Entwarnung zu sehen. ¿Die rechtsextremen Kräfte in unserem Land sind hoch aktiv und stärken ihre Organisationen. Wir werden weiter einen hohen Verfolgungsdruck gegen rechtsextreme Kriminalität, vor allem gegen rechte Gewalt, aufrecht erhalten, um von weiteren Straftaten abzuschrecken¿, unterstrich der Minister. Hövelmann berichtete von einem Rückgang ¿ der politisch motivierten Straftaten insgesamt um 30 Prozent, ¿ der rechtsextrem motivierten Straftaten um über 40 Prozent, ¿ der politisch motivierten Gewalttaten insgesamt um 50 Prozent, ¿ der rechtsextrem motivierten Gewalttaten um über 30 Prozent von Januar bis August 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Innenminister begrüßte die Aktion ¿Auf die Plätze!¿ am kommenden Freitag in Halberstadt: ¿Mit dieser Demonstration demokratischer Kultur in Halberstadt können die Bürgerinnen und Bürger deutlich machen, dass sie in einer friedlichen und weltoffenen Stadt ohne Fremdenhass und Gewalt leben wollen. Die Polizei trägt ihren Teil dazu bei mit den verstärkten Maßnahmen der letzten Wochen, insbesondere zur Abschreckung von Straftaten aus der rechtsextremen Szene.¿ Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Polizei startet flächendeckende Drogen-Kontrollen / Kampagne "Don´t drug and drive" - Neuartige Public-Privat-Partnership zwischen Versicherungswirtschaft und Polizei

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 101/04 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 101/04 Magdeburg, den 14. Juni 2004 Polizei startet flächendeckende Drogen-Kontrollen / Kampagne "Don´t drug and drive" - Neuartige Public-Privat-Partnership zwischen Versicherungswirtschaft und Polizei Bundesweit mehr als 800 Tote und Schwerverletzte pro Jahr durch Drogenkonsum im Straßenverkehr / Zuwachsraten dramatisch "Mit einem neuartigen "Public-Privat-Partnership" wollen Polizei und Versicherungswirtschaft die mehr als 800 Toten und Schwerverletzten pro Jahr durch Drogenkonsum auf bundesdeutschen Straßen bekämpfen. Startpunkt der bundesweiten Kampagne wird Sachsen-Anhalt sein. Dabei handelt es sich um eine Kombination des Einsatzes modifizierter Drogentestgeräte bei Großkontrollen und Aufklärungsarbeit an Schulen", so Innenminister Klaus Jeziorsky eingangs. Während der hoch frequentierten Tages- und Nachtzeiten werden künftig insbesondere die Gebiete rund um Diskotheken, Clubs und Bars regelmäßig ins Visier genommen. Weitere Bundesländer sollen in den kommenden Monaten folgen. Das weiter entwickelte Schnelltestgerät mit dem Namen "DrugWipe" ermöglicht dabei den sicheren Nachweis von Cannabis, Opiaten, Kokain, Amphetaminen und Designerdrogen wie Ecstasy und Speed. Mit einer breit angelegten Kampagne wollen der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) und die Polizei das wachsende Problem der Drogen im Straßenverkehr bekämpfen. Unter Drogen stehende Fahrer sind nicht nur für sich und die Mitfahrer, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer ein Risikofaktor. Fast 100 Menschen starben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr durch den Einfluss von Drogen. Die Zahl der Schwerverletzten lag bei über 700. Tendenz steigend: Um mehrere hundert Prozent stieg die Opferrate während der letzten zehn Jahre. Schlimmer noch: "Die Dunkelziffer ist extrem hoch", betont Ulrich Greim-Kuczewski, stellvertretender Vorsitzender des Kraftfahrt-Fachausschusses des GDV. Bei einer anonymen Befragung des GDV in der Partyszene bestätigten nicht weniger als 94 Prozent, regelmäßig unter Drogeneinfluss Auto zu fahren ¿ im Durchschnitt 3,5 mal pro Monat. Ein knappes Drittel der Befragten gab an, sehr häufig oder sogar täglich unter Drogeneinfluss am Steuer zu sitzen. Und 14 Prozent hatten sogar schon einmal einen Unfall unmittelbar nach der Einnahme von Drogen. "Die Entwicklung ist alarmierend," warnt Sachsen-Anhalts Innenminister Klaus Jeziorsky: "Partydrogen sind heute leider ein fester Bestandteil bei der Freizeitgestaltung junger Menschen. Manche sind das ganze Wochenende high. Die enormen Gefahren von Drogen am Steuer werden jedoch von den Konsumenten völlig unterschätzt." Erschreckend sei auch die Unkenntnis über die strafrechtlichen und finanziellen Folgen. Wer beim Fahren mit Drogen ertappt wird, dem drohen ¿ auch wenn keinerlei Anzeichen von Fahrunsicherheit vorliegen ¿ vier Strafpunkte in der Flensburger Kartei, ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten und eine Geldbuße von bis zu 1.500 Euro. Passiert gar ein Unfall mit Drogenkonsum, hagelt es sieben Strafpunkte, der Führerschein wird eingezogen und muss neu gemacht werden, bis zu fünf Jahren Haft und erhebliche Schadensersatzforderungen sind weitere Folgen. Hinzu kommen kostspielige medizinisch-psychologische Gutachten und regelmäßige Drogen-Screenings. Die Kosten summieren sich rasch auf viele tausend Euro. Im Gegensatz zum Alkohol gibt es bei illegalen Drogen keine Grenzwerte. Schon der Nachweis geringster Mengen führt zu hohen Bußgeldern und dem sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis durch die Führerscheinstelle ¿ eine richterliche Anordnung ist dazu nicht erforderlich. Die juristischen Risiken werden bislang weitgehend verdrängt - vor allem, weil sich Drogenkonsumenten bislang in der trügerischen Sicherheit wähnten, bei einer Verkehrskontrolle ungeschoren davon zu kommen. Gerade deshalb ist laut GDV die Akzeptanz von Drogen beim Fahren von Kraftfahrzeugen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr hoch. Bei einer Umfrage gaben 40 Prozent der Befragten an, schon einmal nach Drogenkonsum in eine Verkehrskontrolle geraten zu sein, ohne erwischt worden zu sein. Jeziorsky: "Damit ist jetzt endgültig Schluss". Mit dem chemischen Schnelltester "DrugWipe", der gemeinsam von der Firma SECURETEC AG und Polizeispezialisten weiter entwickelt wurde, liege die Trefferquote bei nahezu hundert Prozent. Selbst Milliardstel Gramm von Drogen seien dadurch im Schweiß oder Speichel der Testperson bei einer Kontrolle sofort nachweisbar. Eine winzige Probe ¿ abgetupft mit einem Papierstreifen - von der Oberfläche der Haut, der Zunge oder der Wangeninnenseite genüge. Bei einem positiven Ergebnis folge ein Bluttest auf dem Revier. Eine gemeinsame Informationskampagne des GDV und der Polizeibehörden soll jetzt für Aufklärung über die Risiken und Folgen des Drogenkonsums im Straßenverkehr sorgen. Da sind zunächst die negativen physischen und psychischen Auswirkungen im Straßenverkehr, die je nach Art der Party-Drogen unterschiedlich sind: Reaktionsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit sinken, Risikofreude und Aggressivität wachsen, plötzliche Müdigkeitsanfälle treten auf, die Blendempfindlichkeit der Augen nimmt zu, Sehfähigkeit und Gehör sind beeinträchtigt, Entfernungen, Zeiten und Gefahren werden falsch eingeschätzt, die Informationsaufnahme und ¿verarbeitung funktioniert fehlerhaft, das Urteilsvermögen sinkt und die eigene Fahrtüchtigkeit wird völlig überschätzt. Besonders gefährlich: Die Wirkung illegaler Drogen ist nicht steuerbar, insbesondere weil die Zusammensetzung und Konzentration nicht bekannt sind. Verschärft wird dieses Phänomen, wenn ein Cocktail aus mehreren Drogen gleichzeitig eingenommen wird und auch noch Alkohol hinzu kommt ¿ was eher die Regel als der Ausnahmefall ist. Last but not least wird die Wirkung durch langen Schlafentzug der Partygänger (nicht selten von bis zu drei Tagen) gesteigert. Ausgangspunkt der Kampagne ist die Erkenntnis, dass die Zielgruppe sich selbst gar nicht als Drogenkonsumenten versteht und jegliches Unrechtsbewusstsein fehlt. Drogenkonsum gilt in der Szene nicht als "Missbrauch", sondern ist selbstverständlicher Teil des "livestyle". In Schulen sollen speziell ausgebildete Moderatoren ab sofort in eigenen Unterrichtseinheiten die Sensibilität erhöhen und das Wissen um die juristischen Folgen vertiefen. Ziel ist nicht der Drogenkonsum an sich. Im Mittelpunkt stehen vielmehr Drogen im Straßenverkehr. Eine eigene Homepage ( www.dont-drug-and-drive.de ) liefert zusätzliche Hintergrundinformationen. Gleichzeitig setzt die Initiative aber auch auf das Prinzip Abschreckung. Im Rahmen eines von der EU geförderten Pilotprojektes wurden im Saarland intensiv und landesweit Drogenkontrollen durchgeführt. Ergebnis: Die Zahl der Toten ging drastisch um 68 Prozent zurück und die Zahl der Schwerverletzten sank ebenso deutlich um rund 34 Prozent. Für Greim-Kuczewski ist der Befund eindeutig: "Erfolge lassen sich allein durch massiven Kontrolldruck und effektives Erkennen von Drogenkonsum erzielen". Die möglichen rechtlichen Folgen einer Drogenfahrt: Wenn keine Anzeichen von Fahruntüchtigkeit vorliegen Wenn Anzeichen von Fahrunsicherheit vorliegen Wenn es zu einem Unfall gekommen ist 4 Punkte (im VZR Flensburg) Geldbuße bis zu 1.500 EURO Fahrverbot bis zu drei Monate 7 Punkte Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr Führerscheinentzug oder Fahrverbot bis zu drei Monaten 7 Punkte Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren Führerscheinentzug Schadensersatz-forderungen Impressum: Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Justizministertreffen in Heidelberg/ Reformvorschläge zur Bekämpfung der Jugendkriminalität - Nachträgliche Sicherungsverwahrung für gefährliche Sexual- und Gewaltverbrecher gefordert

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 47/02 Magdeburg, den 10. Oktober 2002 Justizministertreffen in Heidelberg/ Reformvorschläge zur Bekämpfung der Jugendkriminalität - Nachträgliche Sicherungsverwahrung für gefährliche Sexual- und Gewaltverbrecher gefordert Magdeburg/ Heidelberg (MJ). Die Konferenz der Unions- und FDP-Justizminister fand auf Einladung des baden-württembergischen Ressortchefs Prof. Dr. Ulrich Goll (FDP) in der Universitätsstadt Heidelberg statt. Zu Beginn der neuen Legislaturperiode verständigten sich die Justizministerinnen und Justizminister der neun Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf Gesetzesinitiativen im Bundesrat. Im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz standen neben der intensiveren Strafverfolgung und dem besseren Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Sexual- und Gewaltverbrechern vor allem wichtige Reformvorschläge zur Bekämpfung der Jugendkriminalität. Mehr Schutz vor Gewalt- und Sexualverbrechen Die Justizminister wollen durch Gesetzesinitiativen im Bundesrat den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Gewalt- und Sexualverbrechern verbessern. In Zukunft soll die Sicherungsverwahrung bei besonders rückfallgefährdeten Gefangenen auch unmittelbar vor der Entlassung aus der Strafhaft angeordnet werden können. "Kein anderes Thema beschäftigte in den letzten Jahren die Rechtspolitik und die öffentlichkeit so sehr wie die Verbesserung des Schutzes vor gefährlichen Gewalt- und Sexualverbrechern. Durch eine bundesweite Reform der Sicherungsverwahrung soll nicht mehr allein die im Strafverfahren festgestellte Gefährlichkeit zur Unterbringung führen können. Auch wenn sich erst im Strafvollzug die besondere Rückfallgefahr ergibt, soll künftig die Sicherungsverwahrung angeordnet werden können. Selbstverständlich müssen wir bei der Reform der strafrechtlichen Sanktionen auch die nachträgliche Sicherungsverwahrung für Heranwachsende, soweit sie nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden, und für brutale Ersttäter einführen. Der Rechtsstaat darf bei einem verurteilten Schwerverbrecher nicht länger darauf warten bis er die zweite oder dritte Tat begangen hat, bevor wir die Bevölkerung durch eine Sicherungsverwahrung wirksam schützen können", betonten die Minister. Effektivere Strafverfolgung Den Schutz der Bevölkerung vor Gewalt- und Sexualverbrechen wollen die Justizminister auch durch eine intensivere Strafverfolgung in Deutschland verbessern. Dabei fordern sie, den Einsatzbereich der DNA-Datei des Bundeskriminalamtes auf alle Straftaten mit sexuellem Hintergrund zu erweitern: "Der genetische Fingerabdruck ist zur Aufklärung schwerer Verbrechen und zur Abschreckung gefährlicher Straftäter unverzichtbar. Durch die genetische Erfassung aller rückfallgefährdeten Sexualstraftäter lassen sich schwerste Verbrechen künftig noch schneller und effektiver aufklären. Darüber hinaus können wir die in der DNA-Datei gespeicherten Straftäter wegen des nahezu hundertprozentigen Entdeckungsrisikos von der Begehung weiterer Delikte abschrecken." Bessere Bekämpfung der Jugendkriminalität Die Justizminister sehen in der Bekämpfung der Jugendkriminalität eine besonders wichtige Aufgabe der deutschen Rechtspolitik in der neuen Legislaturperiode. Mit großer Sorge verfolgen sie die Zunahme der Straftaten junger Menschen vor allem bei den Gewaltdelikten. "Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung fordern wir eine grundlegende Reform des Jugendstrafrechts in Deutschland. Wir geben den Jugendlichen und Heranwachsenden ein völlig falsches Signal, wenn ihnen das Strafrecht geradezu einredet, noch unreif zu sein und deshalb ohne größeres Risiko straffällig werden zu können. Mit der jahrelangen Untätigkeit der rot-grünen Bundesregierung in dieser entscheidenden Frage für unsere junge Generation und die Sicherheit unserer Bürger muss endlich Schluss sein", betonten die Justizminister gemeinsam. Die Heranwachsenden (18 - 21 Jahre) wollen die Justizminister von CDU/CSU und FDP grundsätzlich nach dem Erwachsenenstrafrecht und nicht nach dem deutlich milderen Jugendstrafrecht verurteilen: "Mit dem Eintritt der Volljährigkeit erhalten die Heranwachsenden in Deutschland mit der Geschäftsfähigkeit, der Wahlberechtigung und der Fahrerlaubnis alle Rechte eines mündigen Bürgers. Dann müssen sie aber in Zukunft auch konsequenterweise die Pflichten und die volle Verantwortung für ihre Straftaten übernehmen." Vor allem die Einführung des sogenannten Warnschussarrestes halten die Justizminister für dringend notwendig, um straffällige Jugendliche rechtzeitig von der schiefen Bahn zu retten. Bei einer Verurteilung zu einer Jugendstrafe auf Bewährung entsteht bei den jugendlichen Straftätern oft der Eindruck, dass ihre Straftaten keine fühlbaren Folgen haben. Der von den Jugendrichtern in der Praxis immer wieder geforderte Warnschussarrest gibt die Möglichkeit, den Jugendlichen durch einen kurzen Freiheitsentzug die dringende Notwendigkeit einer Verhaltensänderung vor Augen zu führen. Impressum: Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstr. 40 - 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6235 Fax: (0391) 567-6187 Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel:   0391 567-6235Fax:  0391 567-6187Mail:  presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de

FAQ: "Atompriester", "Strahlenkatzen" und Dornenfeld

FAQ: "Atompriester", "Strahlenkatzen" und Dornenfeld Katzen, die bei Radioaktivität strahlen, oder ein Zusammenschluss von Menschen, die als Atompriester das Wissen an künftige Generationen weitergeben sollen – nicht unbedingt eine wissenschaftliche Herangehensweise an die wichtige Aufgabe des Wissenstransfers. Eine Einordnung dieser populärwissenschaftlichen Vorschläge. Langzeitdokumentation steht häufig im Fokus der Öffentlichkeit: Mitunter auch durch skurrile und außergewöhnliche Vorschläge, die nicht allzu viel mit wissenschaftlichen Lösungsmöglichkeiten zu tun haben. Hier ein Überblick über populärwissenschaftliche Ideen und ihre wissenschaftlichen Einordnung: Richten sich die Informationen der Langzeitdokumentation auch an ganz andere Lebewesen oder gar Außerirdische? © pa / dpa / Geisler-Fotopress | Tschiponnique Skupin Das Ziel der Endlagerung ist umfassend formuliert als Schutz „von Mensch und Umwelt“ ( § 1 StandAG ). Und die Langzeitdokumentation versucht möglichst wenig vorauszusetzen, wer die Information nutzen kann. Aber es gibt prinzipielle Grenzen, was die Langzeitdokumentation leisten kann. Die Langzeitdokumentation versucht, auch in Zukunft gut informierte Entscheidungen zum Endlager zu ermöglichen. Das kann z. B . bedeuten, vor tiefen Bohrungen zu warnen und darauf hinzuweisen, wie die Sicherheit des Endlagers beurteilt werden kann. Diese Informationen werden in möglichst universeller Form aufbereitet und es wird begleitet durch Maßnahmen, um die Erinnerung zu bewahren . Es ist jedoch zwangsläufig eine Kommunikation durch Zeichen. Das wird in vielen Fällen auch ausreichen. Wer z. B . genug technische und naturwissenschaftliche Fähigkeiten hat, um eine Bohrung bis zum Endlager durchzuführen, sollte die Warnungen der Langzeitdokumentation entschlüsseln können. Wer keine solche Bohrung durchführen kann, muss die Warnungen davor nicht unbedingt verstehen. Es sind aber theoretisch immer Situationen denkbar, in denen eine Kommunikation fehlschlägt und Zeichen nicht verstanden werden. Die Maßnahmen der Langzeitdokumentation sichern die Informationen gegen möglichst viele negative Einflüsse. Was sind Atompriester und was haben sie mit dem Endlager zu tun? Zusätzlich zu der Arbeit der Human Interference Task Force (siehe Atomsemiotik ) hat sich der Professor für Semiotik, Thomas Sebeok, 1984 erneut mit dem Problem befasst, Menschen in der fernen Zukunft vor unbeabsichtigtem Eindringen in ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle zu warnen. Im Zentrum seiner Überlegung stand der Umstand, dass Sprache und die Bedeutung von Zeichen einem permanenten Wandel unterliegen. Über die enormen Zeiträume der Endlagerung hochradioaktiver Stoffe müssen diese immer wieder erneuert werden, um auch in Zukunft verständlich zu bleiben. In seinem Vorschlag orientiert er sich deshalb an der mündlichen Überlieferung von Religionen. Über Jahrhunderte konnte die Bedeutung der Botschaft weitergegeben werden, obwohl sich die Sprache und Situation der Menschen stark veränderte. Diese Aufgabe sollte seiner Empfehlung nach einer exklusiven Gruppe von Menschen zukommen, die er - bewusst dramatisch - Atompriester nannte. Ausschließlich dieser Gruppe sollte das Wissen vorbehalten sein, was dort tatsächlich im Untergrund vergraben ist. Die selbsternennende Gruppe - ähnlich einer Loge oder Bruderschaft - sollte verschiedenste Mittel wie Rituale, Mythen und Geschichten entwickeln und an die Zeit anpassen, um die Menschen vom Endlagerstandort fernzuhalten. Dieser Vorschlag Sebeoks stößt immer wieder auf großes Interesse. Das dürfte nicht zuletzt an dessen Bezeichnung liegen. Er spricht darin jedoch ganz zentrale Punkte für die Arbeit des BASE an. Es braucht ein System der kontinuierlichen Wissensweitergabe, um die Lesbarkeit und Verständlichkeit der Informationen zu erhalten. Auch in ferner Zukunft müssen die Menschen in der Lage sein, die sicherheitstechnische Bedeutung der tief unter der Erde liegenden Endlager zu verstehen. Im Gegensatz zu seinem Vorschlag strebt das BASE heute jedoch an, das Wissen möglichst breit in der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Auch die Frage wer dafür verantwortlich sein wird, ist von Bedeutung. Insbesondere, wenn man an Zeiten weit nach dem Verschluss des Endlagers denkt. Was ist Atomsemiotik? Semiotik ist die Lehre der Zeichen und Zeichenprozesse. Sie ist Grundlage für viele wissenschaftliche Disziplinen, die sich im weitesten Sinne mit Kommunikation befassen. In den Überlegungen der Human Interference Task Force (HITF) von 1984 wurde die Semiotik erstmalig eingesetzt, um Menschen auch in der fernen Zukunft vor unabsichtlichem Eindringen in ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle zu bewahren. Um dem sprachlichen Wandel über die enormen Zeiträume zu begegnen, lauten die Empfehlungen, dieselbe Botschaft in mehreren Sprachen abzufassen und durch allgemeinverständliche Zeichnungen wie Piktogramme zu ergänzen. Die Verwendung von Zeichen spielt bei einigen Mechanismen zum Wissenserhalt über Endlager eine Rolle. Ein zentrales Beispiel ist die ober- oder unterirdische Markierung des Standorts. Damit sind kleinere oder größere Bauwerke gemeint, die auf die Anwesenheit des Endlagers und die Existenz von detaillierteren Informationen hinweisen. Auch die Bedeutung von Zeichen unterliegt jedoch einem Wandel - wie schon die HITF betont. Ein robustes System zum Wissenserhalt stützt sich deshalb auch nicht allein auf die Atomsemiotik . Was sind "Strahlenkatzen" und spielen sie eine Rolle im BASE? © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Choi Byung-kil In einem Aufsatz in der Zeitschrift für Semiotik haben Françoise Bastide und Paolo Fabbri 1984 die Idee der "Strahlenkatze" vorgestellt. Neben Warnungen am Endlagerstandort mittels Sprache und Zeichen, sollten sie dazu dienen, Menschen vor vorhandener radioaktiver Strahlung zu warnen. Grundlage für ihre Überlegung ist, dass Katzen den Menschen schon seit geraumer Zeit begleiten, ob als Haustier oder nützlicher Jäger von Nagetieren. Ihr Ansatz sieht vor, Katzen gentechnisch so zu verändern, sodass sie bei Kontakt mit Strahlung ihre Fellfarbe ändern. Dies allein wäre jedoch noch keine verständliche Warnung. Daher sollten zusätzlich Geschichten und Lieder überliefert werden, die die Verbindung von Farbwechsel und Gefahr herstellen. Die Idee der Züchtung von Strahlungskatzen ist voraussetzungsreich, kompliziert und ethisch fragwürdig. Bislang gibt es keine Forschungsergebnisse, die die Realisierung in greifbare Nähe rücken. Das BASE beabsichtigt nicht, diesbezüglich Forschung zu betreiben. Was ist das Dornenfeld und ist so etwas auch in Deutschland denkbar? Die auch als „Landscape of Thorns“ bekannte Überlegung von Michael Brill entstand im Rahmen des amerikanischen Endlagerprojekts „WIPP“. Basierend auf den Ansätzen der HITF aus den 1980ern Jahren wird eine großformatige Oberflächengestaltung am Endlagerstandort in Form einer Dornenlandschaft skizziert. Diese sollte bei Menschen, auch in der fernen Zukunft, ein solches Unbehagen auslösen, dass sie sich vom Endlagerstandort fernhalten würden. Anfang der 1990er Jahre wurden in den USA mehrere Konzepte zum Schutz des Menschen vor unbeabsichtigtem Eindringen in ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle entwickelt. Da sich Sprache und die Bedeutung von Zeichen mit der Zeit wandelt, drohen Botschaften in dieser Form nicht verstanden oder sogar fehlinterpretiert zu werden. Daher wurden im Rahmen des sogenannten „Marker Panels“ 1993 auch Vorschläge für eine abschreckende, architektonische Gestaltung der Oberfläche über dem Endlager erdacht. Die Konzepte des Marker Panels wurden für einen abgelegenen Endlagerstandort in der Wüste von New Mexico in den USA entwickelt. Insofern lassen sie sich nicht einfach auf die Situation in Deutschland übertragen. Die Markierung des Endlagerstandorts ist ein wichtiger Baustein in der Bewahrung der Erinnerung an das Endlager . Seit Anfang der 1990 hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Heutige Ansätze setzen weniger auf Abschreckung als vielmehr auf Aufklärung und Information. Diese Aspekte würden auch in einem deutschen Ansatz im Vordergrund stehen. Welche Speichermedien werden in der Langzeitdokumentation benutzt? © BASE Die Wahl der Speichermedien ist einer von vielen Faktoren, um Informationen langfristig zu erhalten. Das gilt sowohl für digitale Informationsträger (CDs, Festplatten, Speicherchips etc. ) als auch für analoge Informationsträger ( z. B. unterschiedlich haltbare Papiersorten). Die Haltbarkeit heute gängiger Speichermedien ist bereits ausreichend, solange eine Organisation wie das BASE existiert, die sich aktiv um die Informationsbestände kümmert. Von allen Informationen existieren mehrere Kopien, und wenn ein Speichermedium Fehler oder Beschädigungen aufweist, dann wird es ersetzt. Durch dasselbe Grundprinzip haben Überlieferungen der Antike bis heute überlebt: Im Laufe der Jahrhunderte wurden neue Kopien und Übersetzungen erstellt. Besser haltbare Speichermedien sind besonders wichtig, falls sich zukünftig keine Organisation mehr um den Informationsbestand kümmern sollte. Es ist aber nur begrenzt sinnvoll, sich bereits heute auf eine bestimmte Speichermedien-Technologie festzulegen. Denn bis zum Endlagerverschluss werden noch zusätzliche Informationen entstehen, die zukünftigen Generationen überliefert werden sollen. Und bis dahin sind auch weitere Fortschritte der Speichermedien-Technologien zu erwarten. Das BASE beobachtet und unterstützt entsprechende Forschung und Entwicklung ( z. B. Labest Papier und Labest Digital ), um zu diesem Zeitpunkt besonders haltbare Speichermedien nutzen zu können. Richten sich die Informationen der Langzeitdokumentation auch an ganz andere Lebewesen oder gar Außerirdische? © pa / dpa / Geisler-Fotopress | Tschiponnique Skupin Das Ziel der Endlagerung ist umfassend formuliert als Schutz „von Mensch und Umwelt“ ( § 1 StandAG ). Und die Langzeitdokumentation versucht möglichst wenig vorauszusetzen, wer die Information nutzen kann. Aber es gibt prinzipielle Grenzen, was die Langzeitdokumentation leisten kann. Die Langzeitdokumentation versucht, auch in Zukunft gut informierte Entscheidungen zum Endlager zu ermöglichen. Das kann z. B . bedeuten, vor tiefen Bohrungen zu warnen und darauf hinzuweisen, wie die Sicherheit des Endlagers beurteilt werden kann. Diese Informationen werden in möglichst universeller Form aufbereitet und es wird begleitet durch Maßnahmen, um die Erinnerung zu bewahren . Es ist jedoch zwangsläufig eine Kommunikation durch Zeichen. Das wird in vielen Fällen auch ausreichen. Wer z. B . genug technische und naturwissenschaftliche Fähigkeiten hat, um eine Bohrung bis zum Endlager durchzuführen, sollte die Warnungen der Langzeitdokumentation entschlüsseln können. Wer keine solche Bohrung durchführen kann, muss die Warnungen davor nicht unbedingt verstehen. Es sind aber theoretisch immer Situationen denkbar, in denen eine Kommunikation fehlschlägt und Zeichen nicht verstanden werden. Die Maßnahmen der Langzeitdokumentation sichern die Informationen gegen möglichst viele negative Einflüsse. Was sind Atompriester und was haben sie mit dem Endlager zu tun? Zusätzlich zu der Arbeit der Human Interference Task Force (siehe Atomsemiotik ) hat sich der Professor für Semiotik, Thomas Sebeok, 1984 erneut mit dem Problem befasst, Menschen in der fernen Zukunft vor unbeabsichtigtem Eindringen in ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle zu warnen. Im Zentrum seiner Überlegung stand der Umstand, dass Sprache und die Bedeutung von Zeichen einem permanenten Wandel unterliegen. Über die enormen Zeiträume der Endlagerung hochradioaktiver Stoffe müssen diese immer wieder erneuert werden, um auch in Zukunft verständlich zu bleiben. In seinem Vorschlag orientiert er sich deshalb an der mündlichen Überlieferung von Religionen. Über Jahrhunderte konnte die Bedeutung der Botschaft weitergegeben werden, obwohl sich die Sprache und Situation der Menschen stark veränderte. Diese Aufgabe sollte seiner Empfehlung nach einer exklusiven Gruppe von Menschen zukommen, die er - bewusst dramatisch - Atompriester nannte. Ausschließlich dieser Gruppe sollte das Wissen vorbehalten sein, was dort tatsächlich im Untergrund vergraben ist. Die selbsternennende Gruppe - ähnlich einer Loge oder Bruderschaft - sollte verschiedenste Mittel wie Rituale, Mythen und Geschichten entwickeln und an die Zeit anpassen, um die Menschen vom Endlagerstandort fernzuhalten. Dieser Vorschlag Sebeoks stößt immer wieder auf großes Interesse. Das dürfte nicht zuletzt an dessen Bezeichnung liegen. Er spricht darin jedoch ganz zentrale Punkte für die Arbeit des BASE an. Es braucht ein System der kontinuierlichen Wissensweitergabe, um die Lesbarkeit und Verständlichkeit der Informationen zu erhalten. Auch in ferner Zukunft müssen die Menschen in der Lage sein, die sicherheitstechnische Bedeutung der tief unter der Erde liegenden Endlager zu verstehen. Im Gegensatz zu seinem Vorschlag strebt das BASE heute jedoch an, das Wissen möglichst breit in der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Auch die Frage wer dafür verantwortlich sein wird, ist von Bedeutung. Insbesondere, wenn man an Zeiten weit nach dem Verschluss des Endlagers denkt. Was ist Atomsemiotik? Semiotik ist die Lehre der Zeichen und Zeichenprozesse. Sie ist Grundlage für viele wissenschaftliche Disziplinen, die sich im weitesten Sinne mit Kommunikation befassen. In den Überlegungen der Human Interference Task Force (HITF) von 1984 wurde die Semiotik erstmalig eingesetzt, um Menschen auch in der fernen Zukunft vor unabsichtlichem Eindringen in ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle zu bewahren. Um dem sprachlichen Wandel über die enormen Zeiträume zu begegnen, lauten die Empfehlungen, dieselbe Botschaft in mehreren Sprachen abzufassen und durch allgemeinverständliche Zeichnungen wie Piktogramme zu ergänzen. Die Verwendung von Zeichen spielt bei einigen Mechanismen zum Wissenserhalt über Endlager eine Rolle. Ein zentrales Beispiel ist die ober- oder unterirdische Markierung des Standorts. Damit sind kleinere oder größere Bauwerke gemeint, die auf die Anwesenheit des Endlagers und die Existenz von detaillierteren Informationen hinweisen. Auch die Bedeutung von Zeichen unterliegt jedoch einem Wandel - wie schon die HITF betont. Ein robustes System zum Wissenserhalt stützt sich deshalb auch nicht allein auf die Atomsemiotik . Was sind "Strahlenkatzen" und spielen sie eine Rolle im BASE? © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Choi Byung-kil In einem Aufsatz in der Zeitschrift für Semiotik haben Françoise Bastide und Paolo Fabbri 1984 die Idee der "Strahlenkatze" vorgestellt. Neben Warnungen am Endlagerstandort mittels Sprache und Zeichen, sollten sie dazu dienen, Menschen vor vorhandener radioaktiver Strahlung zu warnen. Grundlage für ihre Überlegung ist, dass Katzen den Menschen schon seit geraumer Zeit begleiten, ob als Haustier oder nützlicher Jäger von Nagetieren. Ihr Ansatz sieht vor, Katzen gentechnisch so zu verändern, sodass sie bei Kontakt mit Strahlung ihre Fellfarbe ändern. Dies allein wäre jedoch noch keine verständliche Warnung. Daher sollten zusätzlich Geschichten und Lieder überliefert werden, die die Verbindung von Farbwechsel und Gefahr herstellen. Die Idee der Züchtung von Strahlungskatzen ist voraussetzungsreich, kompliziert und ethisch fragwürdig. Bislang gibt es keine Forschungsergebnisse, die die Realisierung in greifbare Nähe rücken. Das BASE beabsichtigt nicht, diesbezüglich Forschung zu betreiben. Was ist das Dornenfeld und ist so etwas auch in Deutschland denkbar? Die auch als „Landscape of Thorns“ bekannte Überlegung von Michael Brill entstand im Rahmen des amerikanischen Endlagerprojekts „WIPP“. Basierend auf den Ansätzen der HITF aus den 1980ern Jahren wird eine großformatige Oberflächengestaltung am Endlagerstandort in Form einer Dornenlandschaft skizziert. Diese sollte bei Menschen, auch in der fernen Zukunft, ein solches Unbehagen auslösen, dass sie sich vom Endlagerstandort fernhalten würden. Anfang der 1990er Jahre wurden in den USA mehrere Konzepte zum Schutz des Menschen vor unbeabsichtigtem Eindringen in ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle entwickelt. Da sich Sprache und die Bedeutung von Zeichen mit der Zeit wandelt, drohen Botschaften in dieser Form nicht verstanden oder sogar fehlinterpretiert zu werden. Daher wurden im Rahmen des sogenannten „Marker Panels“ 1993 auch Vorschläge für eine abschreckende, architektonische Gestaltung der Oberfläche über dem Endlager erdacht. Die Konzepte des Marker Panels wurden für einen abgelegenen Endlagerstandort in der Wüste von New Mexico in den USA entwickelt. Insofern lassen sie sich nicht einfach auf die Situation in Deutschland übertragen. Die Markierung des Endlagerstandorts ist ein wichtiger Baustein in der Bewahrung der Erinnerung an das Endlager . Seit Anfang der 1990 hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Heutige Ansätze setzen weniger auf Abschreckung als vielmehr auf Aufklärung und Information. Diese Aspekte würden auch in einem deutschen Ansatz im Vordergrund stehen. Welche Speichermedien werden in der Langzeitdokumentation benutzt? © BASE Die Wahl der Speichermedien ist einer von vielen Faktoren, um Informationen langfristig zu erhalten. Das gilt sowohl für digitale Informationsträger (CDs, Festplatten, Speicherchips etc. ) als auch für analoge Informationsträger ( z. B. unterschiedlich haltbare Papiersorten). Die Haltbarkeit heute gängiger Speichermedien ist bereits ausreichend, solange eine Organisation wie das BASE existiert, die sich aktiv um die Informationsbestände kümmert. Von allen Informationen existieren mehrere Kopien, und wenn ein Speichermedium Fehler oder Beschädigungen aufweist, dann wird es ersetzt. Durch dasselbe Grundprinzip haben Überlieferungen der Antike bis heute überlebt: Im Laufe der Jahrhunderte wurden neue Kopien und Übersetzungen erstellt. Besser haltbare Speichermedien sind besonders wichtig, falls sich zukünftig keine Organisation mehr um den Informationsbestand kümmern sollte. Es ist aber nur begrenzt sinnvoll, sich bereits heute auf eine bestimmte Speichermedien-Technologie festzulegen. Denn bis zum Endlagerverschluss werden noch zusätzliche Informationen entstehen, die zukünftigen Generationen überliefert werden sollen. Und bis dahin sind auch weitere Fortschritte der Speichermedien-Technologien zu erwarten. Das BASE beobachtet und unterstützt entsprechende Forschung und Entwicklung ( z. B. Labest Papier und Labest Digital ), um zu diesem Zeitpunkt besonders haltbare Speichermedien nutzen zu können.

Erinnerung für künftige Generationen - Atomsemiotik

Erinnerung für künftige Generationen - Atomsemiotik Zukünftige Generationen müssen zwar das Endlager nicht mehr aktiv überwachen. Ihnen muss aber bewusst sein, dass an diesem Ort zum Beispiel nicht gebohrt werden darf – dies könnte die Sicherheit des Endlagers gefährden. Aber wie können Menschen in ferner Zukunft davor gewarnt werden? Warntexte, Symbole und oberirdische Markierungen könnten die Lösung sein. Neben dem Informations- und Wissenserhalt befasst sich die Langzeitdokumentation auch mit der Bewahrung der Erinnerung an das Endlager . Es geht darum, das Wissen über die Existenz des Endlagers in der Gesellschaft zu verankern. Auch zukünftige Generationen sollen sich der Bedeutung des Endlagers bewusst sein. Warum ist es wichtig, sich an die radioaktiven Abfälle zu erinnern? Das Endlager schützt den Menschen und die Umwelt vor den radioaktiven Stoffen. Es wird so geplant, dass auch in Zukunft kein Eingreifen durch den Menschen notwendig sein wird. Dafür sorgen neben dem Wirtsgestein mehrere technische Barrieren und die Verfüllung des Endlagers. In der Endlagerung geht es um hunderttausende von Jahren. Über diesen langen Zeitraum ist es möglich, dass die Kenntnis des Endlagers und der darin eingelagerten Stoffe allmählich verloren gehen kann. Dies kann auch abrupt durch zum Beispiel gesellschaftliche oder politische Umbrüche oder Naturkatastrophen passieren. Sollten Menschen dann ohne die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen in der Nähe des Endlagers bohren oder graben, könnte dies die Schutzwirkung des Endlagers beeinträchtigen. Im ungünstigsten Fall könnten sie sich und die Umwelt einer Gefahr aussetzen. Man spricht in diesem Fall von „Inadvertent Human Intrusion“ , also dem unbeabsichtigten menschlichen Eindringen in das Endlager. In mehreren hundert Metern Tiefe ist das Endlager allerdings nur mit erheblichem technischem und zeitlichem Aufwand zu erreichen. In den 1980er und 1990er Jahren wurden erste Konzepte entwickelt, um die Wahrscheinlichkeit unbeabsichtigten menschlichen Eindringens zu reduzieren. Viele setzten dabei auf Abschreckung, um Menschen vom Endlagerstandort fernzuhalten. Heutzutage wird stattdessen auf Aufklärung, Information und die Bewahrung der Erinnerung in der Gesellschaft gesetzt. Wie kann die Erinnerung an das Endlager bewahrt werden? Die Erinnerung an das Endlager zu bewahren ist keine leichte Aufgabe. Verschiedene Faktoren könnten dazu führen, dass das Wissen über die Existenz des Endlagers und die eingelagerten Stoffe verloren geht. Mit der Verzeichnung des Standorts auf Landkarten und im Katasteramt allein ist es nicht getan. Vielmehr ist es heute internationaler Konsens, dass eine Vielzahl an Maßnahmen eingesetzt werden sollte. Diese sollen möglichst vielseitig in ihrer Art sein, ineinandergreifen und aufeinander verweisen. Sollte dann eine Maßnahme in Vergessenheit geraten, gibt es noch weitere, über die die Erinnerung erhalten und das Wissen wiedererlangt werden kann. Das Ziel ist, das Wissen über das Endlager und die eingelagerten Stoffe möglichst breit in der Gesellschaft zu verankern. © picture alliance/dpa | Lino Mirgeler Die „Initiative for the Preservation of Records, Knowledge and Memory Across Generations“ (RK&M) der OECD NEA hat das Verständnis in diesem Bereich maßgeblich geprägt. Diese „Initiative für den Erhalt von Aufzeichnungen, Wissen und Erinnerung über die Generationen hinweg“ war von 2011 bis 2018 tätig. Insgesamt 35 Maßnahmen, verteilt über neun Ansätze, wurden in einer Art „Werkzeugkasten“ zusammengetragen. Dazu zählen unter anderem: Archive, spezielle Dokumentensätze für verschiedene Zielgruppen, Museen, die oberirdische Markierung des Endlagerstandorts, die Kooperation mit Bildungseinrichtungen, Kunst- und Kulturschaffenden. Diese Ansätze tragen zur „Awareness Preservation“ bei, also die Erinnerung daran oder ein Bewusstsein dafür zu erhalten, was sich dort unterirdisch befindet. Weltweit beschäftigen sich viele Länder und Organisationen mit der Frage, wie das Wissen um die Bedeutung des Endlagers bewahrt werden kann. Im Rahmen der Nuclear Energy Agency ( NEA ) der OECD wird daher gemeinsam an der Entwicklung von Maßnahmen gearbeitet und sich zu den Erfahrungen ausgetauscht. Das BASE ist seit 2020 aktiv in mehreren Expertengruppen des Nachfolgeprojekts tätig, der „Working Party on Information, Data and Knowledge Management“ (WP-IDKM). Dies bezeichnet die „Arbeitsgruppe zum Informations-, Daten und Wissensmanagement“. Schaltzentrale des AKW Lubmin © picture alliance / dpa | Roland Popp Für die Bewahrung der Erinnerung ist auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen nuklearen Geschichte wichtig. International, aber auch in Deutschland, finden deshalb Ansätze eines nuklearen kulturellen Erbes vermehrt Aufmerksamkeit. Diese werden vom laufenden Forschungsvorhaben NuCultAge untersucht und auf Deutschland bezogen. Ziel dabei ist ein Überblick über bereits bestehende aktive Erinnerungsformen zu erhalten. Dazu zählen u.a. Ausstellungen und Führungen in stillgelegten Atomkraftwerken , wie im Block 6 des Kernkraftwerks Lubmin in Greifswald. Wie kann mit der fernen Zukunft kommuniziert werden? Die angesprochene Vielfalt der Maßnahmen zum Wissenserhalt sieht auch Mechanismen vor, die sich an Menschen in der fernen Zukunft richten. In der Endlagerung hochradioaktiver Stoffe geht es um enorme Zeiträume von bis zu einigen hunderttausend Jahren. In dieser Zeit wird sich auch die Sprache und die Bedeutung der Zeichen stark verändern. Das könnte dazu führen, dass Botschaften schon nach wenigen Jahrhunderten nicht mehr verstanden werden. Es könnten verschiedene Maßnahmen verknüpft werden, um das Bewusstsein über die Existenz des Endlagers langfristig zu bewahren: Am Endlagerstandort könnten mehrsprachige Warntexte platziert sein. Es könnten die Koordinaten von Orten angegeben werden, an denen sich weiterführende Informationen befinden. Dies könnten die Standorte der Deutschen Nationalbibliothek sein. Mit Hilfe der geografischen Koordinaten könnten so die Endlager und die dazugehörige Dokumentation gefunden werden. Der Stein von Rosetta: Schlüssel zur Entzifferung altägyptischer Hieroglyphen © picture-alliance/ dpa | Thomas Muncke Was es bei der Gestaltung von Botschaften an die ferne Zukunft zu beachten gibt, damit befasst sich die Atomsemiotik . Semiotik ist die Lehre der Zeichen und Zeichenprozesse. Sie ist Grundlage für viele wissenschaftliche Disziplinen, die sich im weitesten Sinne mit Kommunikationsprozessen befassen. Im Bereich Endlagerung liefert sie wichtige Erkenntnisse, auch durch den Blick zurück in die Vergangenheit. Die Atomsemiotik spielt eine Rolle in verschiedenen Optionen das Endlager oberirdisch zu markieren. Dazu führt das BASE aktuell ein Forschungsprojekt durch, welches die Anforderungen an die Gestaltung von Markierungen genauer untersuchen soll. BASE-Interviews Jochen Ahlswede bei ntv.de: "Sicherheit für kommende Generationen schaffen" Jochen Ahlswede im Tagesspiegel: "Botschaften für die fernere Zukunft entwickeln" Jochen Ahlswede im DLF Kultur: "Endlager-Wissen für nächste Generationen bewahren" Detlev Möller bei Reporterdesk: Warnungen für die Ewigkeit Wolfram König im DLF Kultur: Wie man künftige Generationen vor der Gefahr warnt Jochen Ahlswede bei radioeins.de: "Atomsemiotik: Wie warnen wir Menschen in tausenden von Jahren vor unserem Atommüll?"

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