Beim Einsatz hydraulischer Systeme in Fahrzeugen tritt häufig als Begleiterscheinung eine akustische Anregung auf. Um diese Lärm- und Vibrationsprobleme zu vermeiden, werden Fahrzeughydraulikleitungen aus einer Kombination von Rohrleitungen, Drosseln, Resonatoren und flexiblen Hochdruckdehnschläuchen konstruiert. Anregungen seitens der Pumpe bzw. die Schallabstrahlung am Lenkgetriebe und an den Halterungen der Karosserie können so reduziert und bestenfalls eliminiert werden. Diese 'Tuning-Maßnahmen' haben allerdings erhöhte Drosselverluste bei der Energieübertragung zur Folge, die die Energiebilanz von Fahrzeughydrauliksystemen negativ belastet. Das Projekt hat das Ziel, die Energieeffizienz der hydraulischen Leistungsübertragung in diesen Leitungen durch eine ganzheitliche Betrachtung aller Teilkomponenten zu optimieren. Hierzu wird im Verlauf des Projektes eine Entwicklungsmethodik erarbeitet, die mittels einer neuartigen Kombination von Komponentenvermessung bzw. -identifikation zukünftig auch die Ausgangs- bzw. Eingangsimpedanz von Pumpe und Aktuator direkt bei der Auslegung des Leitungssystems berücksichtigt und hierdurch Tuning-Maßnahmen weitgehend überflüssig macht.
Die Bearbeitung der Aufgabenstellung 'Entwicklung und Erprobung eines schnellschaltenden Hydraulikventils' konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Es steht ein funktionsfaehiger Prototyp eines schnellschaltenden Hydraulikventils zur Verfuegung, der unter Pruefstandsbedingungen erprobt wird. Dieses Ventil eignet sich ausser zur Steuerung des Freikolbenmotors auch fuer andere Anwendungen. Know How fuer die weitere Entwicklung des Ventils hin zu serientauglicher Bauart ist am IVK vorhanden. Mit dem aufgebauten Pruefstand ist ein Werkzeug fuer dann durchzufuehrende Lebensdaueruntersuchungen bereitgestellt. Weiterhin gelang erstmals der praktische Nachweis, dass ein Freikolbenmotor nach Brandl ungefeuert mit nur einem aktiven Ventil stabil betrieben werden kann. Der Nachweis fuer den gefeuerten Betrieb steht noch aus. Nach abgeschlossener vollstaendiger Validierung des Simulationsmodells und dessen Erweiterung um (bekannte) Verbrauchercharakteristika steht ein Werkzeug fuer die realistische Berechnung des Wirkungsgradverhaltens fuer derartige hydraulische Antriebe zur Verfuegung. Die Anwendung sogenannter 'neuer Aktoren', zu denen der Piezoaktor zaehlt, ist am Markt heute noch nicht etabliert. Hydraulikventile, bei denen zur Ansteuerung ein derartiger Aktor verwendet wird, existieren derzeit nur als Forschungsprototypen. Die Anwendung neuer Aktoren zur Ansteuerung von Hydraulikventilen wird derzeit von Forschungseinrichtungen und Industrie stark vorangetrieben. Durch die am IVK durchgefuehrten Arbeiten wurden wichtige Erkenntnisse, speziell zur Gestaltung von Ansteuergeraeten und Uebersetzungselementen, gesammelt.