Die Verleihung des 9. Preises der Umweltallianz stand in diesem Jahr unter dem Motto „25 Jahre Umweltallianz – Innovative Umweltideen aus Sachsen- Anhalt“. Er wurde in den Kategorien „Produkte und Technologien“ und „Konzepte und Projekte“ vergeben. Außerdem wurde erneut der „Sonderpreis der Umweltallianz“ verliehen, der ausschließlich Mitgliedern vorbehalten ist. Insgesamt hat die Umweltallianz Sachsen-Anhalt Preisgelder in Höhe von 24.000 Euro ausgelobt. Eine fünfköpfige Jury hatte in einem ersten Bewertungsschritt aus allen Bewerbern zunächst neun Finalisten ausgewählt. Diese konnten sich im September persönlich der Jury präsentieren und erhielten ein professionell produziertes Video für die eigene Öffentlichkeitsarbeit. Die Preisverleihung fand am 13.11.2024 im Palais am Fürstenwall der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt statt. Vorsitz: Prof. Dr.-Ing. Daniela Thrän Leiterin Department Bioenergie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ, in Kooperation mit dem Deutschen Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH – DBFZ Mitglieder: Gesa Kupferschmidt Abteilungsleiterin Technischer Umweltschutz, Bodenschutz, Klimaschutz am Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Klaus Olbricht Präsident der Industrie- und Handelskammer Magdeburg Fabian Hoppe Geschäftsführer Kommunikation, Bildung und Nachhaltigkeit, Pressesprecher beim Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost (VCI Nordost) Robert Gruhne Reporter Landesredaktion Magdeburger Volksstimme bei Volksstimme Investigation GmbH Preisträger: Inflotec GmbH aus Magdeburg Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Energieeffiziente und ressourcenschonende Wasseraufbereitung Die Inflotec GmbH hat eine innovative, ressourcenschonende und energieeffiziente Technologie entwickelt, mit der sich autark überall jegliches Wasser zu Trink- oder Brauchwasser aufbereiten lässt (Kreislaufsystem). Im Vergleich zu herkömmlichen Umkehrosmose-Aufbereitungssystemen wird nur ein Fünftel an Energie benötigt. Durch die Rückspül- und Selbstreinigungsfunktion der Anlagen müssen zudem keine Filter gewechselt werden. Die modularen, autonomen und mobilen Systeme können praktisch überall eingesetzt werden. Die Innovation hierbei ist die Entwicklung eines einzigartigen neuen Membranprozesses zur ressourceneffizienten Wasseraufbereitung. Eine herkömmliche Keramikmembran (Ultrafiltration) wird durch Post-Modifikation mit Polyelektrolyten zu einer Nanofiltrationsmembran mit einzigartigen Trenn- und Materialeigenschaften. Das System ermöglicht in einem Aufbereitungsschritt die sichere Reinigung selbst von schwer behandelbaren Wasserressourcen (z. B. kontaminierten Abwässern). Neben Partikeln (Mikroplastik, Medikamentenrückstände, Schwermetalle, Uran, Arsen, PFAS etc.), Bakterien und Viren können auch gelöste Wasserinhaltsstoffe (Organik, Salze) sowie Öle und Fette zurückgehalten werden. Finalist: IPT-Pergande Gesellschaft für innovative Particle Technology mbH Würdigung für: Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks in der Wirbelschichtgranulation durch Nutzung von Abwärme IPT-Pergande betreibt am Standort Weißandt-Gölzau mehrere Produktionsanlagen zur Herstellung von Produkten für die chemische Industrie. Eine Schlüsseltechnologie ist hierbei die Wirbelschicht-Granulation. Bei diesem Prozess wird eine wässrige Suspension mit einem erwärmten Prozessgas getrocknet und dabei granuliert. Die signifikante Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks des Gesamtverfahrens wurde durch die Nutzung der Abwärme von Kompressoren für die Erzeugung von Druckluft erreicht, indem das Prozessgas vorgewärmt wird, wodurch sich eine Reduzierung des Heizdampfes ergibt. Der reduzierte Dampfbedarf führt wiederum zu einer Verringerung des Erdgasverbrauches. Die resultierende CO 2 -Einsparung pro Jahr liegt bei 400 bis 500 t. Finalist: POLICYCLE Deutschland GmbH Würdigung für: Energieeffizientes Recycling für echte Härtefälle | Kleberbeschichtete Altfolien werden erstmals wieder zu Folie Kleberbeschichtete Schutzfolien, die fast in jeder Industrie Anwendung finden, sind heute nicht recyclingfähig. Auf Grund ihrer Beschichtung werden sie bis dato thermisch verwertet. Beim Recycling führen sie zu einem Verblocken und Verkleben der Anlagen oder der späteren Folie auf Grund von Klebermigration. Gleichzeitig ist die Folienindustrie dazu angehalten, die Verfügbarkeit von Rezyklaten am Markt zu steigern und Kreisläufe zu etablieren. Daher war das Ziel der Entwicklung seitens der POLICYCLE Deutschland GmbH bisher nicht recyclebare Folien erstmals zu recyclen, in eine neue Folie zurückzuführen und dabei das energieintensive Recycling wirtschaftlicher und automatisierter zu gestalten. Mit dem so entstandenen Fluff-to-Film-Prozess werden durch Auslassen eines gesamten Prozessschritts gegenüber dem klassischen Recycling bis zu 40 % Energie und die damit verbundenen CO 2 -Emissionen in der Produktion eingespart. Gleichzeitig ist das entstehende Folienendprodukt „Müllsack“ bis zu dreimal dünner, aber ebenso belastbar wie ein vergleichbarer Standardmüllsack. Der mit dem „Blauen Engel“ zertifizierte Müllsack besteht aus mehr als 95 % post-consumer-Rezyklat, 70 % davon machen die kleberbeschichteten Altfolien aus. Durch den hohen Polyethylen-Anteil wäre der Müllsack, je nach vorliegendem Entsorgungssystem, selbst wieder recyclingfähig. Preisträger: GMBU e.V. Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien, Halle Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Schäumbare Verbundmaterialien auf Pflanzenbasis Die GMBU e. V. bietet innovative Rezepturen für pflanzenbasierte und rezyklierbare Komposite mit natürlichen Füllstoffen an, die sich für den 3D-Druck, den Spritzguss und hydraulisches Pressen eignen. Als Füllstoffe dienen natürliche Reststoffe, wie Hanf- und Hopfenschäben, Kakao- und Kaffeeschalen sowie Kokos- und Papierfasern. Anbauflächen zur Kultivierung werden nicht benötigt, da die Reststoffe prozessgebunden anfallen. Durch die Zugabe der Füllstoffe können 10 % Basispolymer eingespart werden. Dadurch wird eine Reduktion der CO 2 -Emissionen von 60 % im Vergleich zum Einsatz erdölbasierter Kunststoffe erreicht. Die Filamente und Granulate lassen sich wie herkömmliche Compounds verarbeiten und bieten eine holzähnliche Oberfläche. Durch Einarbeitung von zusätzlichem Treibmittel entsteht ein schäumbares Material für den 3D-Druck, welches beispielsweise als Sandwichmaterial im Leichtbau eingesetzt werden kann. Die Expansion des Treibmittels erfolgt während des Druckprozesses und wird über die Düsentemperatur gesteuert. Dadurch kann eine Gewichtsreduzierung von circa 50 % erzielt werden. Finalist: Agrar Burgscheidungen eG, Laucha an der Unstrut Würdigung für: Wasserrecycling für eine integrierte Symbiose der Algenkultivierung im Weinbau: Wi-Sa-We Die Agrar Burgscheidungen eG hat in Kooperation mit der GMBU e. V. – Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien ein Verfahren zur symbiotischen Aufzucht von Mikroalgen für den Weinbau entwickelt. Durch die Bewässerung von Wein mit aufbereitetem Kulturmedium der Mikroalgen wird Wasser recycelt, die Biodiversität gestärkt, das Pflanzenwachstum verbessert und ein resilientes Mikrobiom geschaffen. Der Nährstoffeintrag aus dem Medium spart Kosten für Düngemittel, was die ökonomische Ressourceneffizienz unterstreicht. Das Verfahren ist vielfältig übertragbar und weist enormes ökologisches Potenzial mit ökonomischen Erfolgsaussichten auf. Finalist: Synthos Schkopau GmbH, Schkopau Würdigung für: Synthesekautschuk für verbesserten Reifenabrieb – ein Beitrag zur Mikroplastikreduktion Die Synthos Schkopau GmbH baut als größter Anbieter von Synthesekautschuk in Europa die Palette nachhaltiger Produkte kontinuierlich aus. In den letzten 15 Jahren wurden am Standort Schkopau erfolgreich SSBR-Typen (Solution Styrene Butadiene Rubber) für energieeffiziente Reifen entwickelt und vermarktet. Dem Synthos-Forscherteam ist es gelungen, zusätzlich den Reifenabrieb zu verringern und damit auch die Mikroplastikbildung aus Reifen zu minimieren. In Hochleistungsreifen verwendete Synthesekautschuke müssen umfangreiche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Für den ökologischen Fußabdruck von Reifen sind umweltverträgliche Zusatzstoffe sowie der Einfluss neuer Synthesekautschuke, z.B. SSBR, relevant. Leistungseigenschaften des Reifens, die mit dem Fahrverhalten und der Sicherheit des Fahrzeugs verbunden sind, müssen mit einem geringen Rollwiderstand und einem niedrigen Abrieb korreliert werden. Während ein hoher Rollwiderstand den Energieverbrauch der Fahrzeuge erhöht, verursacht ein hoher Abrieb die verstärkte Bildung von Mikroplastik. Die neue Technologie verbessert den Abrieb um ca. 8 %, ohne die Leistungseigenschaften negativ zu beeinträchtigen. Preisträger: MOL Katalysatortechnik GmbH, Merseburg Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Kühlwasserbehandlung in der Kernfusion In technischen Kühlkreisläufen wird das Kühlwasser mittels Kreiselpumpen in eine turbulente Strömung versetzt. Übersteigt die in das Wasser eingetragene Pumpenergie die Stabilisierungsenergie des Wassers, dann bilden sich Wasserdampfbläschen. Bläschen mit einem Durchmesser um 1 Mikrometer sorgen selektiv für saubere Oberflächen auch auf Schweißnähten. Größere Bläschen begünstigen Bakterien und Korrosion bis hin zur Kavitation. Durch Installation spezieller, von der MOL Katalysatortechnik GmbH entwickelter Mineral-Metall-Folien auf der Saugseite der Kreiselpumpen im turbulenten Strömungsbereich wird die Bildungsgeschwindigkeit der Wasserdampfbläschen beschleunigt, so dass anstelle weniger großer gefährlicher Wasserdampfbläschen viele sehr kleine nützliche gebildet werden. Dadurch ist es möglich, Kühlwasser mit hoher technischer und hygienischer Sicherheit und ohne Einsatz von Chemikalien und Bioziden dauerhaft sicher und wirtschaftlich vorteilhaft zu behandeln. Finalist: LEUNA-Harze GmbH, Leuna Würdigung für: Großtechnische Synthese von biobasierten Epoxidharzen aus pflanzlichen Altölen Die bisher zur Verfügung stehende Rohstoffbasis für Epoxidharze ist Erdöl. Im Zuge der Rückwärtsintegration der Produktion der LEUNA-Harze GmbH wurde eine eigene Synthesevariante für den zur Herstellung von Epoxiden notwendigen Rohstoff Epichlorhydrin entwickelt und in einer großtechnischen Anlage mit einer Kapazität von 15.000 t/a realisiert. Dabei wird nicht Propylen, sondern Glycerin, ein Nebenprodukt der Biodieselherstellung, als Rohstoff eingesetzt. Als Startpunkt der Wertschöpfungskette dienen gebrauchte Speisefette und -öle, die über Glycerin und Epichlorhydrin in einem Upcyclingprozess zu biobasierten Epoxidharzen umgesetzt werden. Eine neue Produktlinie mit reduziertem CO 2 -Fußabdruck und garantiertem biobasierten Anteil auf Basis von wiederverwerteten, pflanzlichen Altölen konnte vom Unternehmen erfolgreich auf dem Markt eingeführt werden. Dies ermöglicht einen biobasierten Kohlenstoffanteil von bis zu 42 % bei gleichzeitiger, signifikanter Reduktion des CO 2 -Fußabdrucks der so hergestellten Produkte. Diese finden Anwendung in der Wind-, Bau- und Automobilindustrie. Finalist: SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, Lutherstadt Wittenberg Würdigung für: ATMOWELL® – Ammoniakreduzierung im Tierstall Ammoniak (NH 3 ) kann bei übermäßiger Freisetzung negative Effekte auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier haben. Deutschland hat sich verpflichtet die nationalen NH 3 -Emissionen bis zum Jahr 2030 um 29 % zu senken (im Vergleich zu 2005). Mit ca. einem Drittel stammt ein Großteil der nationalen NH 3 -Emissionen aus Tierställen. Der Einsatz eines Ureaseinhibitors in Rinder- und Schweineställen ist ein innovativer Ansatz, um diese Emissionen deutlich zu mindern. Damit kann u. a. die Versauerung und Eutrophierung von Böden und Ökosystemen, die Verschiebung des Artenspektrums und Bedrohung der Artenvielfalt sowie die Gesundheitsbelastung (Schleimhautirritationen, sekundärer Feinstaub, Atemwegserkrankungen) gemindert werden. ATMOWELL® ist ein von SKW Piesteritz patentierter Ureaseinhibitor, welcher NH 3 -Emissionen in Rinderställen um 58 % reduziert. Die so verbesserte Luftqualität schützt vor negativen Auswirkungen des Ammoniaks auf Umwelt, Klima, sensible Ökosysteme und vor der Versauerung von Böden.
Das Projekt "IBÖ-08: NoriFarm - Ein Tanksystem für den urbanen Makroalgenanbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Köln, Institut für Technische Gebäudeausrüstung durchgeführt. Ein lebensnotwendiger Bestandteil für uns Menschen sind Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in Fisch und ihrer Hauptnahrungsquelle, der Algen, konzentriert sind. Gegenüber dem Fischfang kann der Anbau von Algen eine umweltfreundliche und gesunde Alternative darstellen. Bisher besteht keine Möglichkeit essbare Makroalgen - wie Wakame, Hijiki oder Kombu - zuhause kontrolliert anzubauen. Unser Ziel ist es, dass NoriFarm diese Nische besetzt und neue Märkte in einer wachsenden Branche erschließt. Die Entwicklung umfasst den Bau eines selbstregulierenden Tanksystems und die Herstellung des künstlichen, nährstoffreichen Meerwassers. Das System soll zuverlässig ein schmackhaftes, gesundes Nahrungsmittel liefern, welches im Gegensatz zu Fisch und Meeresalgen einen kontrollierten Jodgehalt aufweist und schadstofffrei ist. Wichtige Produktaspekte sind dabei die sparsame Ressourcennutzung, Nutzerfreundlichkeit und ein wartungsarmes Tanksystem. Auf Basis unserer Produktidee NoriFarm beabsichtigen wir zukünftig das Tanksystem, die Nährlösung, die Algensporen und ein Rezeptbuch zu vermarkten. Es werden umfangreiche Recherchen für die biologische und technische Umsetzung durchgeführt, um die Skalierung der Algenkultivierung in Benchtop-Systemen und ihren Biomassezuwachs zu erarbeiten. Weiterhin werden die rechtlichen Fragen zur Herstellung und Vermarktung des Produkts sowie die sichere Handhabung eines Lebensmittels erörtert. Nach einer Markt- und Zielgruppenanalyse werden die Investitionskosten der Produktkomponenten für eine attraktive Preisgestaltung kalkuliert. In dem interdisziplinären Labor GreenING Lab der TH Köln arbeiten Wissenschaftler aus der Biologie und dem Ingenieurwesen gemeinsam an der Produktidee NoriFarm.
Das Projekt "Nutzung des CO2 Restgases aus einer Biogasanlage zur Erzeugung von zusätzlicher Biomasse durch eine Algenzucht" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verein zur Förderung des Technologietransfers an der Hochschule Bremerhaven e.V., Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven durchgeführt. In dem Verbundprojekt wurde eine modulare Biogasanlage mit einer Abscheidung des Kohlendioxids aus dem Biogas entwickelt. Das CO2 Restgas sollte in einer Algenzucht zur Erzeugung von zusätzlicher Biomasse genutzt werden. In dem vom ttz durchgeführten Teilprojekt wurde eine Anlage zur Aufzucht von Mikroalgen entwickelt, die sich durch einfachen und kostengünstigen Aufbau auszeichnet. Es wurde eine Alge mit hoher Wachstumsrate ausgewählt und im Labormaßstab herangezogen. Mit der gewonnenen Biomasse wurde im Laborversuch das Biogaspotential untersucht. Abschließend wurde eine entsprechende Anlage für den Anschluss an die beim Projektpartner entwickelte Biogasanlage ausgelegt.
Das Projekt "Optimizing Lipid Production of Planktonic Algae (LIPIDO)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Department Biologie II Aquatische Ökologie durchgeführt. Das Vorhaben untersucht die bisher noch nicht vollständig verstandenen biologischen/ökologischen Hintergründe der Lipidproduktion bei Algen. Ziel ist es diese Mechanismen zu verstehen, und ein Kultursystem zu entwickeln welches bei möglichst niedrigem Energieeinsatz zu einer möglichst hohen Lipidproduktion der Algen führt. Genaue Messungen der Kohlenstoffdynamiken werden über die CO2 Bilanz der entwickelten Wachstumssysteme Aufschluss geben. Um die im Antrag dargestellten Fragestellungen zu untersuchen, werden zuerst geeignete Algenarten gescreent. Als Auswahlkriterien werden Lipidgehalt und hohe Wachstumsraten bei niedrigen/moderaten Temperaturen verwendet. In einem weiteren Schritt werden dann die Fettmuster einzelner Arten bzw. diverser Artengemeinschaften untersucht. Mit den ausgewählten Arten bzw. /Artengemeinschaften werden dann Chemostatversuche durchgeführt, um geeignete Kulturverfahren zu entwickeln, die bei minimalem Energieeinsatz möglichst hohe Lipidgehalte der Algenbiomasse entwickeln. Die im Vorhaben gewonnenen Ergebnisse werden in peer-reviewed Journalen veröffentlicht werden und gleichzeitig in die Optimierung großtechnischer Anlagen zur Algenkultivierung einfließen.
Das Projekt "BIOKONVERSION MIT ALGEN - Neue Wege zur fermentativen Aufwertung von Reststoffen aus der Fettverarbeitung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Bremen, Institut für Umwelt- und Biotechnik durchgeführt. *Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer neuen Technologie zur Biokonversion von Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie mit Hilfe von mixotroph kultivierten Mikroalgen.Exemplarisch für die Bremische Lebensmittelindustrie soll die Biokonversion der Beiprodukte und Reststoffe der Bremischen Firma Lamotte zu hoch ungesättigten Fettsäuren (PUFA) untersucht werden. PUFA wie die Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure sowie die Omega-6-Fettsäure gamma-Linolensäure besitzen für den Menschen wie auch viele Tiere essentiellen Charakter.Neben der Gewinnung von speziellen Fettsäuren sind auch weitere von Mikroalgen gebildete Substanzen, wie Vitamine, Farbstoffe oder pharmazeutisch wirksame Stoffe im Fokus des geplanten Projektvorhabens. Darüber hinaus soll im Sinne einer möglichst vollständigen Nutzung der wertvollen Rohstoffe die Verwendung Lipid und Protein reicher Algenbiomassen zur Herstellung von Nahrungs- und Futtermittelzusätzen (functional food) untersucht werden.Die Bremische Firma Algatec GbR hat langjährige Erfahrung in den Bereichen Planung, Bau und Betrieb von Photobioreaktoren zur Kultivierung von Mikroalgen. Algatec ist vor allem an der Verwertung von Abfall- und Abwasserströmen in Kombination mit der Algenzucht interessiert. Der Geschäftsführer Dr. Andre Stelling wird das Projekt maßgeblich in Bezug auf die Auswahl geeigneter Algenstämme sowie die verfahrenstechnische Planung und Realisierung der photoautotrophen Wachstumsphase gestalten.Die Bremer Firma Henry LaMotte GmbH ist bestrebt, Reststoffe und Beiprodukte der eigenen Pflanzenölgewinnung und -verarbeitung, wie z.B. Trubstoffe, Glycerinwässer, Filtrationsrückstände oder Presskuchen einer Wert schöpfenden Nutzung zuzuführen. Gleichsam ist das Unternehmen am Vertrieb von gewonnener Algenbiomasse und Algeninhaltstoffen (PUFA, Carotinoide) an ihre Kunden aus dem Kosmetik- und Lebensmittelsektor interessiert.Das Bremische Unternehmen Polyplan GmbH, spezialisiert auf Planung und Bau von Wasseraufbereitungs- und Kreislaufanlagen für die Aquakultur und Schrimpszucht, wird im Projektvorhaben für die Entwicklung und Konzeption des Biokonversionsschrittes und die Prozesswasseraufbereitung verantwortlich sein.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Untersuchung der Trennung von Stärke und Proteinen, sowie Vergärung der Stärkefraktion zu Ethanol auf Basis stärkereicher Algenbiomasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Südzucker AG durchgeführt. Ziel dieses Bioraffineriekonzeptes auf Algenbasis ist die stoffliche und energetische Verwertung von stärkehaltiger Algenbiomasse. Die Hauptfraktion Stärke wird für die Produktion von Ethanol eingesetzt, für die Proteinfraktion sollen neue Verwertungswege aufgezeigt werden - insbesondere solche, die sich mit der CO2-Quelle aus dem biotechnischen Ethanolprozess ergeben. Die Wertschöpfung aus stärkereicher Algenbiomasse soll erhöht werden durch die Proteinverwertung, als auch die Gesamtverwertung der Algenrestbiomasse zu Biogas und die Schließung von Stoffkreisläufen für CO2 und anorganische Nährstoffe. Dies führt zusätzlich zu einer Verbesserung der Klimabilanz der Ethanolproduktion der 1. Generation. Die Optimierung der Stärkeproduktion mit Mikroalgen erfolgt in einem 2-stufigen Prozess in Flachplatten-Airliftreaktoren der Subitec GmbH. Um eine stabile/robuste Produktion über längere Zeiträume zu erreichen, soll ein online-Monitoring wichtiger Prozessparameter und deren Steuerung eingesetzt werden. Die Eignung und kostengünstige Bereitstellung von CO2 aus der Ethanolfermentation für die Algenproduktion wird getestet. Die Reststoffe aus der Ethanolfermentation werden zu Biogas vergoren, und sowohl Nährstoffe als auch Wasseranteil in die Algenproduktion rückgeführt. Lösliche und partikuläre Proteinfraktionen sowie Proteinhydrolysate sollen isoliert werden um neue Wertschöpfungspfade zu erschließen.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Planung, Auslegung, Bau und Inbetriebnahme der FPA-Pilotanlage zur direkten Aufbereitung und Nutzung von Gärungs-CO2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Subitec GmbH durchgeführt. Ziel dieses Bioraffineriekonzeptes auf Algenbasis ist die stoffliche und energetische Verwertung von stärkehaltiger Algenbiomasse. Die Hauptfraktion Stärke wird für die Produktion von Ethanol eingesetzt, für die Proteinfraktion sollen neue Verwertungswege aufgezeigt werden - insbesondere solche, die sich mit der CO2-Quelle aus dem biotechnischen Ethanolprozess ergeben. Die Wertschöpfung aus stärkereicher Algenbiomasse soll erhöht werden durch die Proteinverwertung, als auch die Gesamtverwertung der Algenrestbiomasse zu Biogas und die Schließung von Stoffkreisläufen für CO2 und anorganische Nährstoffe. Dies führt zusätzlich zu einer Verbesserung der Klimabilanz der Ethanolproduktion der 1. Generation. Die Optimierung der Stärkeproduktion mit Mikroalgen erfolgt in einem 2-stufigen Prozess in Flachplatten-Airliftreaktoren der Subitec GmbH. Um eine stabile/robuste Produktion über längere Zeiträume zu erreichen, soll ein online-Monitoring wichtiger Prozessparameter und deren Steuerung eingesetzt werden. Die Eignung und kostengünstige Bereitstellung von CO2 aus der Ethanolfermentation für die Algenproduktion wird getestet. Die Reststoffe aus der Ethanolfermentation werden zu Biogas vergoren, und sowohl Nährstoffe als auch Wasseranteil in die Algenproduktion rückgeführt. Lösliche und partikuläre Proteinfraktionen sowie Proteinhydrolysate sollen isoliert werden um neue Wertschöpfungspfade zu erschließen.
Das Projekt "Entwicklung eines Konzeptes für die effiziente energetische Nutzung alternativer Biomassen mit dem Schwerpunkt Mikroalgen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft V-9 durchgeführt. Aufgrund des stetig steigenden Energiebedarfs und der Bemühungen, die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren, haben nachwachsende Rohstoffe, Biodiesel und Bioethanol längst Einzug in die Energiemärkte gehalten. Der Einsatz biogener Materialien als Energieträger kann jedoch nur dann als sinnvoll erachten werden, wenn es gelingt, diese nachhaltig bereit zu stellen. Die Produktion von Energiepflanzen wie beispielsweise Raps, Mais oder Zuckerrüben bringt zweifelsohne ökonomische Vorteile mit sich, die Aspekte Umweltverträglichkeit und Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion sind hingegen häufig als kritisch zu betrachten. In diesem Kontext ist in den vergangenen Jahren das Interesse an der Verwendung von Mikroalgen als hocheffizientem Energieträger stark gestiegen. Durch die Möglichkeit der Kultivierung in autarken Reaktoren können Mikroalgen auch dort kultiviert werden, wo der Anbau konventioneller Agrarpflanzen nicht möglich ist. Die Algenkultivierung in Photobioreaktoren steckt im Vergleich zur Reife anderer Verfahren jedoch noch in den Kinderschuhen und der Gesamtpfad bis zur Herstellung hochwertiger Energieträger wurde bislang noch nicht demonstriert. Das Ziel des Kooperationsprojektes zwischen dem Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft und der E.ON-Hanse AG besteht in der Entwicklung eines Konzeptes für die effiziente energetische Nutzung alternativer Biomassen. In weiteren Schritten soll eine Algen-basierte Prozesskette entwickelt werden, die mit Rauchgas als C-Quelle beginnt und der Erprobung hochwertigen Kraftstoffs, Farbstoffen oder Futtermitteln endet. Zur Optimierung von Wertschöpfungskette und Umweltbilanz schließt das integrierte Konzept die vollständige Nutzung aller Nebenprodukte in hochwertigen Anwendungen ein. Die Ergebnisse liefern die Grundlage für die technische Auslegung zukünftiger Anlagen.
Das Projekt "Nachhaltigkeit durch Algenproduktion im Meer auf der Basis von neuartigen textilen Trägerstrukturen." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Forschungsbereich 3: Marine Ökologie, Forschungseinheit Experimentelle Ökologie, Schwerpunkt Benthosökologie durchgeführt. Das Ziel dieses Vorhabens besteht darin ein Konsortium aus deutschen und südosteuropäischen Partnereinrichtungen aufzubauen, das gemeinsame Anträge zum Europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 sowie zu anderen forschungsrelevanten europäischen Programmen entwickeln soll. Die geplante Kooperation mit Partnern in Griechenland und Kroatien soll neue Schlüsseltechnologien für die seegestützte Produktion von Mikroalgen als nachwachsende Rohstoffreserve entwickeln. Die Basis bei allen möglichen Projekten wäre eine unter verschiedenen Meeresbedingungen funktionierende textile Technologie für Algenaufwuchs, deren Entwicklung sowohl eine breit aufgestellte meereswissenschaftliche Kompetenz als auch meeres- und textiltechnisches Know how verlangt, es werden also sehr verschiedene fachliche Bereiche miteinander in Berührung kommen. Eine Produktionstechnologie für Mikroalgen, die über Biofilmbildung auf Oberflächen in offenen Gewässern funktioniert, gibt es derzeit nicht. Oberflächendesign als methodischer Ansatz zur Verhinderung von Aufwuchs auf technischen Oberflächen im Meer wird bereits seit längerem diskutiert und getestet. Unser Projekt hebt sich von diesen bestehenden Forschungsprogrammen dadurch ab, dass wir erstmals Oberflächendesign zur gezielten Anreicherung von Aufwuchsorganismen einsetzen werden.
Das Projekt "Optische Softsensorik von Algenkultivierungen in großskaligen Photobioreaktoren - Optimierung durch Prozessführung und Bekämpfung mikrobieller Belastungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Algoliner GmbH & Co. KG durchgeführt. Geschlossene Photobioreaktoren eignen sich zweifelfrei zur nachhaltigen Erzeugung von hochwertiger Biomasse. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft ist es erstrebenswert, CO2 von bestehenden Emittenten in die Anlagen einzuspeisen. Dies geht leider häufig einem erhöhten Eintrag von Kontaminationsherden einher. Der Ansatz dieses Vorhabens besteht nun darin, mit Hilfe von auf Photonik basierenden Sensorplattformen Kontaminationen im ersten Ansatz zu erkennen um sie umgehend aktiv zu bekämpfen. Die von den Verbundpartnern erstellten Sensorplattformen werden von Algoliner in bestehende Labor und Pilotanlagen integriert und getestet.
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