Das Projekt "Neuer Ansatz zur Verbesserung des Deinkingergebnisses durch den gezielten Einsatz von Tensiden beim Neutraldeinking" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung durchgeführt. Ziel des Projektes ist, das Deinken von graphischen Altpapieren durch den gezielten Einsatz geeigneter Tenside bzw. Hilfsmittel bei neutralen bzw. schwach alkalischen Bedingungen zu verbessern. Im Ergebnis sollen die Vorteile neutraler Deinkingbedingungen, wie Reduzierung der CSB-Belastung, verbesserte Klebstoffabtrennung und damit Vermeidung von Produktionsstörungen sowie Chemikalienreduzierung und Kostensenkung, bei gleichbleibendem Deinkingergebnis im Vergleich zum alkalischen Deinkingverfahren aufgezeigt werden. Das Forschungsprojekt umfasst den Vergleich der Mechanismen des Deinkingprozesses bei alkalischen und neutralen Bedingungen in Abhängigkeit von der Altpapierzusammensetzung, die Verbesserung der Druckfarbenablösung, die Sicherstellung der Flotierbarkeit durch die Agglomeration abgelöster Druckfarbenpartikel und die Bewertung der Wirtschaftlichkeit der entwickelten Verfahren. Die Entwicklung eines Deinkingverfahrens unter neutralen Bedingungen bietet folgende Vorteile: - Reduzierung des Chemikalieneinsatzes, vor allem Verzicht auf Wasserstoffperoxid, und damit Chemikalienkosteneinsparung - Verzicht auf Wasserglas und damit Vermeidung von Beeinträchtigungen des nachfolgenden Papierherstellungsprozesses bei der Retention und Entwässerung sowie von Ablagerungen - Verringerung der organischen Störstoffe und damit der CSB-Belastung des Prozess- und Abwassers - weit geringere Zerkleinerung potenziell klebender Stoffe und damit verbesserte Abtrennbarkeit von Stickies durch Sortieraggregate und damit weniger Probleme durch Ablagerungen. Eine erfolgreiche Bearbeitung des Projektes liefert einen Beitrag zur Kostensenkung bei der Herstellung altpapierhaltiger graphischer Papiere.
Das Projekt "Ermittlung optimaler Betriebsbedingungen für die Reinigung von Altpapierstoffen in einer begasten Zentrifuge" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung München durchgeführt. Ziel des Projektes ist, die wesentlichen Parameter, die die hervorragenden Versuchsergebnisse bei den Untersuchungen mit einer Laborzelle ermöglichten, unter Berücksichtigung der konstruktiven Unterschiede auf die neue halbtechnische Anlage zu übertragen und damit die Voraussetzungen für den großtechnischen Einsatz dieser völlig neuen Trenntechnik für die Reinigung von Altpapierstoffen zu schaffen. Im Zuge der Optimierung werden technische Veränderungen an einer Zentrifuge für die Entfernung von Druckfarben vorgenommen und deren Auswirkungen auf das Flotationsergebnis getestet. Altpapier wird bereits seit langer Zeit als Rohstoff für die Papierindustrie genutzt. Mit wachsender Nutzung dieses Rohstoffpotentials geht jedoch eine Verschlechterung der Qualität einher, die es der Altpapier aufbereitenden Industrie zunehmend schwieriger macht, die vom Neuprodukt zu erfüllenden Qualitätsmerkmale zu sichern und die bei der Aufbereitung anfallenden Reststoffe zu entsorgen bzw. zu verwerten. Um die ökologisch sinnvolle stoffliche Verwertung des Altpapiers auch in Zukunft wirtschaftlich attraktiv zu ermöglichen, ist es notwendig, die Effektivität und Selektivität der Aufbereitungsverfahren, insbesondere des Flotationsverfahrens, zu erhöhen. So muss sowohl die Qualität des aufbereiteten Stoffs verbessert werden, um neue Einsatzmöglichkeiten z.B. bei höherwertigen grafischen Papieren erschließen zu können, als auch die Ausbeute des Flotationsprozesses erhöht werden, um den Reststoffanfall und damit die Deponiekosten zu vermindern. Die mit der Zentrifugalflotation gemachten Erfahrungen lassen erwarten, dass diese Technik hierzu und damit zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Papierindustrie wesentliche Beiträge liefern kann.
Das Projekt "Praxisnahe Bewertung des Recyclingverhaltens, insbesondere des Stickypotenzials, von Druckerzeugnissen und Packmitteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung durchgeführt. Das Ziel des Projekts besteht darin, ein Technikumverfahren zu entwickeln und zu erproben, das eine praxisnahe Bewertung des Stickypotenzials von Druckerzeugnissen und Packmitteln gestattet. Das zu entwickelnde Verfahren beschränkt sich nicht nur auf die Bewertung des Recyclingverhaltens auf dem Markt vorhandener Produkte, sondern eröffnet die wirksamste Möglichkeit zur Stickykontrolle, nämlich verstärkt rezyklierbare Produkte einzusetzen bzw. neu zu entwickeln, bei denen die Abtrennbarkeit der Stickies nach dem gegenwärtigen Stand der Technik erwiesen ist. In diesem Zusammenhang werden Kriterien für ein zukünftiges Prädikat 'Recyclinggerechtes Produkt' erarbeitet. Zur Bewertung des Recyclingverhaltens stehen bisher verschiedene Labormethoden zur Verfügung, die aber praxisrelevante Bedingungen nicht erfüllen. Kernpunkte der Technikummethode sind die Nutzung eines Technikumpulpers und eines Drucksortierers. Es wird mit größeren Stoffmengen und bei mit der Industrie vergleichbaren Strömungsverhältnissen gearbeitet. Untersucht wurden Wellpappe und Magazine mit dem Ergebnis 'rezyklierbar'. Dabei wurden zur Bewertung der Abtrennbarkeit der klebenden Verunreinigungen die Siebkörbe (Schlitzweiten), die Rejektrate und die Rotorumlaufgeschwindigkeit variiert. Weitere Versuche sind mit Modellfaserstoffen vorgesehen.
Das Projekt "Verbesserung der Deinkstoffqualität aus Büroaltpapieren durch Maßnahmen zur Entfernung von wasserbasierenden Ink-Jet-Druckfarben aus Stoffsuspension und Kreislaufwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung durchgeführt. Das Ziel dieses Projektes ist die Verbesserung der optischen Eigenschaften deinkter Faserstoffe aus Ink-Jet bedruckten Büroaltpapieren sowie die damit im Zusammenhang stehende Verbesserung der Reinheit der Kreislaufwässer in Deinkinganlagen. Für die Druckfarbenentfernung bzw. -behandlung von wasserbasierenden Ink-Jet-Druckfarben sollen die heute in Deinking-Anlagen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt werden. Dies soll insbesondere durch eine Optimierung der Flotationsdeinkingbedingungen, durch Bleiche sowie durch eine gezielte Kreislaufwasserreinigung erfolgen. Aufbauend auf der Kenntnis über das grundsätzliche Deinking-Verhalten von heute auf dem Markt befindlichen Ink-Jet-bedruckten Papiere sollen durch Veränderung und Optimierung der Aufbereitungsbedingungen eine Verbesserung der Deinkstoffqualität erreicht werden bzw. sollen Beeinträchtigungen der Qualität, die durch derartige Produkte in der Deinkingware verursacht werden können, vermieden werden. Bei den vorgesehenen Untersuchungen sollen vorhandene Möglichkeiten zur Optimierung der Betriebsweise der AP-Aufbereitungsanlage (Optimierung der Flotationschemie, Nutzung der verschiedenen Möglichkeiten der Bleiche, Kreislaufwasserreinigung) unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit aufgezeigt werden.