Der Seefrosch wird im Gegensatz zur letzten Roten Liste von Kühnel et al. (2009) in der vorliegenden Fassung der Gattung Pelophylax zugeordnet. Zuvor wurde der Name Rana ridibunda Pallas, 1771 genutzt. Der Seefrosch wurde in allen Bundesländern nachgewiesen, allerdings fehlt die Art fast flächendeckend in Mecklenburg-Vorpommern und in Schleswig-Holstein sowie in weiten Teilen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens (Schiemenz & Günther 1994, Günther 1996 c). Die TK25-Q-Rasterfrequenz (Zeitraum 2000 – 2018) beträgt 16,51 % und liegt in der Kriterienklasse „mäßig häufig“. Ohst (2008) konnte am Oberlauf der Donau, entlang des Rheins und im Ruhrtal auch genetische Marker allochthoner, mit P. ridibundus eng verwandter Arten (P. kurtmuelleri, P. cf. bedriagae) in zum Teil hohen Anteilen nachweisen. Allochthone Wasserfrösche, die vorwiegend vom Balkan und aus Anatolien stammten, wurden in mehreren europäischen Staaten ausgesetzt, u. a. in Frankreich, der Schweiz und in Belgien (Übersicht bei Plötner 2005, Holsbeek et al. 2008). Auch in Deutschland wurden allochthone Individuen angesiedelt, z. B. im Raum Essen (Kordges 1988) und in Südbayern (Mayer et al. 2013). Aufgrund fehlender Reproduktionsbarrieren können sich allochthone Tiere mit einheimischen Seefröschen kreuzen und fertile Nachkommen hervorbringen (Plötner et al. 2010). Rückkreuzungen zwischen solchen F1-Hybriden und autochthonen Individuen führen wiederum zu Introgressionen allochthonen Erbguts in den indigenen Genpool. Ausmaß, Dynamik und räumliche Muster solcher Hybridisations- und Introgressionsprozesse sind für die meisten der einheimischen Seefroschpopulationen weitgehend unbekannt, was die Beurteilung der Bestands- und Gefährdungssituation von P. ridibundus erheblich erschwert. Darüber hinaus ist unklar, in welchem Umfang vitale Seefrösche (vor allem Weibchen) aus heterotypischen Kreuzungen zwischen Seefröschen und hybridogenetischen Teichfröschen hervorgehen. Gleiches trifft für die Introgression lessonae-spezifischer Gene in den ridibundus-Genpool zu (vgl. Uzzell et al. 1977, Günther & Plötner 1988, Plötner et al. 2008). Aufgrund der unzureichenden Daten und der Vielzahl offener Fragen, die nur auf der Grundlage molekularer Untersuchungen geklärt werden können, ist es gegenwärtig nicht möglich, für autochthone P. ridibundus den langfristigen oder kurzfristigen Bestandstrend einzuschätzen. Eine Einschätzung der aktuellen Bestandssituation als mäßig häufig ist dennoch plausibel, da die Rasterfrequenz aufgrund möglicher Verwechslungen mit dem Teichfrosch wahrscheinlich unterschätzt wird. Es wird vermutet, dass es in den letzten Jahrzehnten zu Bestandsrückgängen bzw. -abnahmen gekommen ist. Daraus ergibt sich die Rote-Liste-Kategorie “Daten unzureichend“. Im Gegensatz zur RL 2009 werden aufgrund der aktuellen Datenlage der kurzfristige wie auch der langfristige Bestandstrend nicht mehr als stabil (ehemals als „gleich bleibend“ bezeichnet), sondern als unbekannt eingeschätzt. Aus diesem Grund ändert sich die Rote-Liste-Kategorie von „Ungefährdet“ zu „Daten unzureichend“. Die vermuteten Bestandsrückgänge sind vor allem auf großräumige Meliorationsmaßnahmen sowie den Ausbau von Fließgewässern (Begradigungen und Vertiefungen) und damit die Zerstörung natürlicher, vegetationsreicher Still- und Flachwasserbereiche (Auen, Altarme) zurückzuführen. Darüber hinaus führen unsachgemäße Grabenräumungen zu Verlusten von Individuen. Auch von wasserbaulichen Anlagen und steilwandigen Gruben können zum Teil erhebliche Gefahren für den Seefrosch ausgehen. So fanden Schneeweiß & Wolf (2016) in einem Schacht eines Staubauwerks ca. 800 adulte See- und Teichfrösche (der Seefroschanteil betrug ca. 90 %), von denen 25 % bereits verendet waren. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten dürfte die Verschmutzung von Gräben und Kanälen mit Gülle und Agrochemikalien einen negativen Einfluss auf die Bestandsentwicklung des Seefroschs haben, zumal P. ridibundus eine relativ geringe Toleranz gegenüber einem niedrigen Sauerstoffgehalt des Wassers aufweist und sich auch außerhalb der Reproduktionsperiode im Gewässer oder im Uferbereich aufhält. Sauerstoffmangel kann sich nicht nur negativ auf die Entwicklung von Seefroschlarven auswirken, sondern auch zu einer erhöhten Mortalität unter Adulten führen, die im Gewässer überwintern (Tunner & Nopp 1979, Berger 1982, Plénet et al. 1998). Vor allem in kleineren stehenden Gewässern können während langanhaltender Frostperioden hypoxische Bedingungen eintreten, da diese dann oft vollständig und über längere Zeiträume zufrieren, wodurch die Aufnahme atmosphärischen Sauerstoffs verhindert wird und die Sauerstoffproduktion durch Photosynthese stark eingeschränkt ist. Möglicherweise ist das ein Grund, warum P. ridibundus vor allem entlang der Flussläufe verbreitet ist und selbst größere Seen in bestimmten Regionen (z. B. in Mecklenburg-Vorpommern) frei von Seefröschen sind. Die wichtigste Schutzmaßnahme ist der Erhalt naturnaher Fließgewässer einschließlich der Auwälder (Plötner 2001, 2005) sowie die Förderung ihrer Dynamik. In stehenden Gewässern sollte der Schutz der Laichzonen und Röhrichtbestände oberste Priorität genießen. Im unmittelbaren Umgebungsbereich von individuenstarken, autochthonen Seefroschpopulationen sind extensive Bewirtschaftungsmaßnahmen anzustreben. Auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und mineralischen Düngern ist nach Möglichkeit zu verzichten.
||||||||||||||||||||| Berichte 4.3.23 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft MAUEREIDECHSE 4/2015: 481 – 488 Mauereidechse – Podarcis muralis (Laurenti, 1768) Wolf-Rüdiger Grosse und Marcel Seyring 1 ||||||||||||| FFH Artsteckbrief Kennzeichen: Körper zierlich und grazil, schlank und abgeflacht, ebenso der Kopf, mit kurzen kräfti- gen Beinen und langen Zehen, sehr beweglich und schnell, guter Kletterer, langer Schwanz, an der Basis im Querschnitt quadratisch, Rückenfärbung einheit- lich hell bis mittelbraun, grau, mit unregelmäßiger schwärzlicher Fleckung, oder dunkle/helle Längs- streifung. Von der Augenregion bis zum Schwanz verläuft ein dunkles Seitenband, von dunklen und hellen Linien abgegrenzt. Unterseite sehr variabel, weiß, gelblich, rosa bis orangerot, ungefleckt bis stark gefleckt oder getüpfelt. Größe: Kopf-Rumpflänge der ♂♂ bis 75 mm, Gesamt- länge 200 mm, bis 8 g Körpermasse, KRL der ♀♀ 75 mm, Gesamtlänge 190 mm, > 8 g Körpermasse. Geschlechtsunterschiede/Trachten: ♂♂ Rücken- seite kontrastreicher gefärbt, Seitenband Netzmus- ter, Bauchseite besonders Hals und Kehle stärker gefleckt, zur Balzzeit ragen Sekrettropfen deutlich aus den Schenkelporen heraus, ♀♀ Oberseite ein- heitlich bräunlich bis grau, wenig Kontrast, Bauch- seite ohne deutliche Fleckung, Seitenband einheit- lich durchgehend. Habitate: Stark besonnte Offenlandflächen wie Felsen, Geröllhalden, Abbruchkan- ten, randständige Kiesbänke oder Hochgestade von Bächen und Flüssen, sehr anpassungsfähig indem die Art Sekundärhabitate FFH in der Kulturlandschaft wie Weinberge, Trockenmau- ern, Bahntrassen, Steinbrüche, Kiesgruben, Burgen, Bunker, Uferpflasterung u. ä. besiedelt. Aktivität: Winterruhe (Mitteleuropa) witterungsabhän- gig von Ende September bis März, an warmen Tagen im Winter sind Tiere beim Sonnenbad zu beobachten, ♂♂ kommen zuerst aus dem Winterquartier, meist erscheinen Jungtiere und ♀♀ später. Paarung Mitte April bis Mitte Juni möglich, bis Oktober/November sind Tiere aller Altersstufen zu beobachten. Wanderungen/Reviere: Altersabhängig, adulte ♂♂ zur Paarungszeit sehr territorial 8 – 50 m2, und ♀♀ zur Fortpflanzungszeit im Territorium geduldet, sonst habitatabhängig 200 – 1.000 m, gefördert durch line- are Geländestrukturen, Emigranten vor allem juvenile Männchen. Fortpflanzung/Entwicklung: Eiablagen von Mitte Mai bis Anfang August möglich (ca. vier Wochen nach der Paarung), 2 – 10 Eier in Spalten, Gängen oder unter Steinen abgelegt, Entwicklungszeit sechs bis elf Wochen, Schlüpflinge KRL 23 – 28 mm, Gesamtlänge 50 – 60 mm und Körpermasse von 0,2 – 0,4 g, bis Herbst 40 mm und 1 g, Geschlechtsreife im 2. Lebens- jahr, bei Spätschlüpflingen und kalter Witterung auch erst im 3. Lebensjahr. Nahrung: Ganztägig, variiert nach Habitat, meist krabbelnde Insekten, Asseln oder Spinnen, unter den Insekten dominieren Springschwänze, Käfer, Haut- flügler und Zweiflügler. Fressen von Früchten belegt. Alter: 8 – 10 Jahre. Abb. 1: Mauereidechsen im Botanischen Garten Halle (Saale) (Montage, Fotos: A. Fläschendräger oben, W.-R. Grosse unten). 481 MAUEREIDECHSE FFH 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Die Mauereidechse ist eine submediterrane Art mit einem sehr großen Verbreitungsgebiet (Schulte 2008). Es reicht von Nordost-Spanien über Frankreich, Belgien, Luxemburg bis in die Niederlande. Die mittel- europäische Grenze verläuft weiter durch Deutschland, die Schweiz, Österreich, Slowakei, weiter über Italien, den gesamten Südbalkan mit Schwerpunkt, Slowe- nien, Ungarn, Kroatien mit der Dalmatischen Küste als häufige Region, Rumänien, Republik Moldau, Bos- nien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien und Griechenland, weiter bis in die Nordwesttürkei nach Anatolien. Die nördliche Ver- breitungsgrenze erreicht die Art in den Süd-Niederlan- den (Befestigungsmauern der Stadt Maastricht) und in Deutschland in der Nordeifel sowie dem Rheintal bei Bonn. Innerhalb ihres südlichen Areals ist die Art bis zur montanen Stufe verbreitet, dagegen am Nordrand vor- wiegend in niedrigen Höhenlagen. 2.1.2 Verbreitung in Deutschland Die Mauereidechse ist in Deutschland ausschließ- lich in Südwestdeutschland sowie im südbayrischen Oberaudorf heimisch (Schulte et al. 2011a). Der Verbreitungsschwerpunkt liegt dabei im Südwesten in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Südhessen und im südlichen Nordrhein-Westfalen (Laufer et al. 2007). Hier tritt sie in großer Dichte ent- lang der klimatisch günstigen Hanglagen der Flüsse wie Rhein, Neckar, Mosel, Saar, Nahe und Lahn auf. Die bundesweit nördlichsten natürlichen Vorkommen finden sich in den südlichsten Landesteilen Nord- rhein-Westfalens (Rheintal bei Bonn, Nord-Eifel). In Hessen werden relativ kleinflächig das Rheintal, das Oberrheinische Tiefland, der Taunus, das Westhessi- sche und Osthessische Bergland sowie der Odenwald besiedelt. Daneben existiert eine beinahe unüber- schaubare Zahl von kleinen, isolierten, eingeschlepp- ten Vorkommen von Mauereidechsen der verschie- densten Unterarten auch noch nördlich und nordöstlich der natürlichen Arealgrenze (Schulte et al. 2011a). In Deutschland konnten bisher acht verschiedene gene- tische Linien innerhalb eingeschleppter Populationen der Mauereidechse nachgewiesen werden. Alle natür- lichen südwestdeutschen Vorkommen sind der Ost- französischen Linie (P. m. brongniardii) zuzuordnen. Im Aachener und Bonner Raum erreicht die Linie ihre nördliche Arealgrenze. Demgegenüber existieren nur zwei natürliche Vorkommen der Südalpen-Linie (P. m. maculiventris) in Südostbayern. 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen Weitlückig finden sich in Sachsen sechs einge- schleppte Mauereidechsenvorkommen, die teilweise in Nordwestsachsen bei Ammelshain und Altenhain sehr große Populationen ausgebildet haben (Schulte et al. 2011a). Gegenwärtig ist hier von der Existenz vieler Ablegerpopulationen auszugehen. Alle Mauerei- dechsenpopulationen in Sachsen sind isoliert. Von ersten Aussetzungen der Mauereidechse im benachbarten Leipzig/Sachsen berichtete Mertens (1917). Er setzte Podarcis muralis brueggemanni in Leipzig-Gohlis in einem parkähnlichen Garten aus und konnte die ausgesetzten Tiere und einige Jungtiere im darauf folgenden Jahr wieder beobachten (Mer- tens 1917, Zimmermann 1922). Im Jahre 1978 wurde in Leipzig-Connewitz eine Mauereidechse (Podarcis muralis brueggemanni) gefangen (Richter 1995). Die Vorkommen gehen wahrscheinlich auf ausge- setzte oder entwichene Tiere zurück, wie aus Sach- sen bei Ammelshain (Podarcis muralis muralis), Dres- den (Podarcis muralis nigriventris) oder Frankenberg (Hybridpopulation aus Südalpen- und Venetien Linie) belegt ist (Steinicke 2000, Grosse 2009, Schulte et al. 2011a). Ein Rätsel umgeben die Kamenzer Mauer eidechsen, die in den 1970er und 1980er Jahren eingetragen worden waren. Die mit Zentrum an der Hauptkirche St. Marien in Kamenz lebenden Mauer eidechsen entstammen nach molekulargenetischen Untersuchungen sogar zwei verschiedenen Popula- tionsgruppen (Südalpen- und Ostfranzösische Linie nach Schulte et al. 2011a,b) und haben sich beinahe perfekt an den Lebensraum Stadtzentrum angepasst (Gramentz 2014). Zahlreiche Populationen desselben Ursprunggebietes deuten auf aktive Ausbreitung oder Verschleppung durch den Güterverkehr hin (Deichsel et al. 2011). 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen von der Mauereidechse 23 Datensätze zwischen 2006 und 2014 auf 3 MTB vor. Tab. 1: Datengrundlagen zur Mauereidechse in Sachsen-Anhalt. Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990 – 2014) der Mauereidechse in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 482 MAUEREIDECHSE FFH Abb. 2: Zur Paarung wird das Weibchen durch einen Biss festgehalten (Foto: E. Egerer). Mit einer Präsenz von 1 % zählt sie zu den sehr sel- tenen Arten (entspricht 3 MTBQ). Im Vergleich zu den letzten Erhebungen (Meyer et al. 2004) ist sie als neue Art in Sachsen-Anhalt aufgetaucht. Historische Verbreitung Vorkommen der Mauereidechse in Sachsen-Anhalt waren nicht bekannt. Verbreitung nach Landesfauna 2004 Vorkommen der Mauereidechse zwischen 1990 – 2000 in Sachsen-Anhalt waren nicht bekannt. Aktuelle Verbreitung Die Mauereidechse ist seit dem Jahr 2005 im Bota- nischen Garten der Stadt Halle (Saale) regelmäßig beobachtet worden (Grosse 2009b, A. Fläschen- dräger pers. Mitt.). Im Jahr 2006 konnten drei adulte Männchen und ein Weibchen im Bereich des Alpinums und der südexponierten Begrenzungsmauer zum Lau- rentiusfriedhof beobachtet werden. Bereits ein Jahr später wurden auch Jungtiere gesichtet. Eine moleku- largenetische Untersuchung erbrachte die Gewissheit, dass die Tiere der Zentral-Balkan-Linie (P. m. muralis) zuzuordnen sind (Schulte et al. 2011a). Diese Linie konnte bisher ausschließlich in Sachsen und Sach- sen-Anhalt nachgewiesen werden, was mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Erwerb der Tiere bei Auslands- reisen in die ehemaligen „sozialistischen“ Balkanlän- der zurückzuführen ist (Steinicke 2000). Die Popula- tion im Botanischen Garten Halle bewohnt weite Teile des Gartens. Seit dem Jahr 2010 gelangen regelmä- Abb. 3: Ein Männchen der Mauereidechse frisst eine Heuschrecke (Foto: E. Egerer). 483
Alle Steckbriefe Reptilien Amphibien Schmetterlinge Käfer Libellen Schnecken und Muscheln Farn- und Blütenpflanzen Moose null Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling - Maculinea nausithous Bergsträsser, 1779 Gesamtverbreitung: Das Verbreitungsgebiet des Dunklen Wiesenknopf-Ameisen-Bläulings erstreckt sich von Mitteleuropa ostwärts bis zum Ural und weiter bis ins westliche Sibirien. Die südlichsten Vorkommen existieren in Anatolien und im Kaukasus. In Frankreich und Spanien existieren isolierte Arealbereiche, in den Alpen und auf der Balkanhalbinsel fehlt die Art. Im Süden und in der Mitte Deutschlands ist die Art weit verbreitet. In der norddeutschen Tiefebene fehlt die Art dagegen fast völlig. Verbreitung in Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg konzentrieren sich die Vorkommen vor allem auf die Oberrheinebene, den Kraichgau, das Bodenseegebiet sowie auf Teile des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg: In den besiedelten Naturräumen sind derzeit keine auffälligen Populationsverluste erkennbar. In den Hauptverbreitungsgebieten sind ausreichend vitale Populationen vorhanden. Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Ausweisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird auch der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-Gebiete: Eine Karte der FFH-Gebiete mit Vorkommen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisen-Bläulings und weitere Informationen zu den Gebieten erhalten Sie im Daten- und Kartendienst der LUBW. Erhaltungszustand 2013 Erhaltungszustand aller FFH-Arten in Baden-Württemberg(pdf; 0,3 MB) Beeinträchtigung, Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen (pdf; 2,0 MB)
Das Projekt "Verwertung von Hausmuell in Ostanatolien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Mikrobiologie und Landeskultur durchgeführt. In den Staedten Ostanatoliens wird der Hausmuell durch Deponierung beseitigt. In sehr geringem Umfang werden industriell verwertbare Stoffe wie Metall, Glas u.a. aussortiert, waehrend die organischen Stoffe ungenutzt bleiben. Die organischen Abfaelle sollen kompostiert und der erzeugte Kompost zur Bodenverbesserung eingesetzt werden.
Das Projekt "Palaeooekologische Studien zu Ephesos und Milet, Westtuerkei" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachbereich Geographie durchgeführt. Ziel der palaeooekologischen Forschungen in Milet und Ephesos ist es, die Wachstumsphasen der Deltas des Grossen bzw. Kleinen Maeanders und die damit verbundenen Aenderungen der ehemaligen Kuestenlinien zu entziffern. Ganz allgemein kann ein starker Landschaftswandel in historischer Zeit festgestellt werden. Die Untersuchungen konzentrieren sich zunaechst auf die ehemaligen antiken Staedte und dann auf die unmittelbar anschliessende Deltaregion. Im Laufe dieser auf etwa 6 Jahre angelegten Untersuchungen sollen die verschiedenen Verlandungsphasen rekonstruiert werden; es sollen Szenarien der Umweltveraenderungen in den letzten 6.000 Jahren entworfen werden. Der Wandel des Pflanzenkleides vom sommergruenen, lichten Eichenwald zur heutigen Macchie ist ein weiterer Aspekt der Studien.
Das Projekt "Anatolische Plateaus: Endogene und Exogene Geoprozesse der Plateaubildung und deren Einfluss auf den Klimawandel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Potsdam, Institut für Erd- und Umweltwissenschaften durchgeführt. Im Rahmen von Erdsystemstudien in Anatolien zeigte sich in den letzten Jahren der Zusammenhang von Klima und Tektonik. Die Studien unterteilen sich fachlich in endogene Erd-Kruste und -Mantel Prozesse sowie exogene Oberflächenprozesse. Beide Domänen wurden in Anatolien durch deutsche Wissenschaftler gemeinsam mit türkischen Kollegen bearbeitet. Dabei wurden charakteristische Schlüsselregionen erkannt und erforscht. Bedingt durch die Förderstrukturen kam es jedoch kaum zu intensiver Zusammenarbeit über die fachspezifischen Grenzen hinweg. Im Rahmen dieses Antrags sollen Kollegen der beiden Forschungsrichtung an Schlüsselstellen, die für das Prozessverständnis wichtig sind, gemeinsame Beobachtungen durchführen, diskutieren und Visionen für interdisziplinäre Forschungsprogramme entwickeln. Es soll ein 10 tägiger 'Wandernder Workshop' mit 14 Experten beider Forschungsaspekte und Nationen durchgeführt werden. Als Öffentlichkeitsarbeit sollen Weltklasse Schlüsselstellen für das Verständnis der Plateaubildung und deren Effekte auf das Klima filmisch mit einem Absolventen der Filmhochschule Potsdam dokumentiert werden. 1 Anreise und Bustransfer nach Kastamonu, 2 Geländebegehung Nordrand Zentral Anatolischen Plateau und Neotethys Sutur, 3 Diskus. zum Thema, 4 Transfer nach Elbistan, 5 Geländebegehung Beritkomplex; Mantelschmelzen und 'Slab break off', 6 Diskus, zum Thema.
Das Projekt "Grossflaechige Untersuchung von x Formen der Soil-Erosion (Gullybildung) in Anatolien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geographie durchgeführt.
Das Projekt "Quantitative Paläoklima und -vegetationsanalyse terestrischer Paläofloren des Miozäns West Anatoliens (Türkei)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Abteilung Paläontologie und Historische Geologie durchgeführt. Das geplante Projekt soll auf der Basis quantitativer Auswertungen von neogenen Blatt- und Pollenfloren Klima- und Vegetationsdaten für Westanatolien liefern, die eine detaillierte Rekonstruktion der Paläoumwelt im östlichen Mediterranraum ermöglichen sollen. Aus diesem Bereich an der Grenze Europas zu Asien sind bisher kaum Daten vorhanden. Erste Anstrengungen wurden von den Antragstellern im letzten Jahr gemeinsam unternommen und dienen als Vorstudie für das geplante Projekt. Die in den westanatolischen Becken der Regionen Soma, Usak, Kütahya, Canakkale und Büyük Menderes aufgeschlossenen Neogen-Sedimente sollen detailliert palynologisch und paläobotanisch bearbeitet werden. Die Floren werden für die quantitative Klimaanalyse mit allen zur Verfügung stehenden Methoden ausgewertet: Makrofloren (Leaf Margin Analysis, CLAMP, Coexistenz Ansatz), Palynofloren (Coexistenz Ansatz). Die Vegetationsanalyse wird im wesentlichen ebenfalls quantitativ mit Hilfe multivariater statistischer Verfahren durchgeführt (Cluster-, Faktorenanalyse). Zu allen diesen Methoden verfügt insbesondere die deutsche Seite über langjährige Erfahrung.
Das Projekt "Geodaetisch-Geophysikalische Untersuchungen im seismoaktiven Bereich der Nord-Anatolischen Stoerzone" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GeoForschungsZentrum Potsdam durchgeführt. Das Vorhaben beinhaltet interdisziplinaere Aktivitaeten zur Erdbebenvorhersageforschung im seismoaktiven Bereich der Nord-Anatolischen Stoerzone. Das bisher von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefoerderte Vorhaben besteht aus 12 Einzelexperimenten: 1) Experimentuebergreifende Aktivitaeten 2) Seismizitaetsmessungen 3) Seismisches Experiment 4) Magnetik 5) Geoelektrik 6) Multiparameter-Stationen 7) Neigungs-Messungen 8) Geodaetisches Experiment 9) Mikro-Gravimetrie 10) Radon-Emission 11) Flache Untergrundstruktur 12) Bebenstatistik.
Das Projekt "Hydrogeochemische Untersuchungen der Thermalwaesser von Kizildere und des Umfeldes unter Beruecksichtigung der Reinjektionsmoeglichkeiten, W-Anatolien/Tuerkei" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, Institut für Geologie, Geophysik und Geoinformatik, Fachrichtung Rohstoff- und Umweltgeologie durchgeführt.
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