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Survey of drug use and its association with herd-level and farm-level characteristics on German dairy farms

The use of veterinary drugs is of similar importance to that of human drugs in addressing health challenges. In this context, pharmaceuticals and their metabolites inevitably enter soil and water in unknown quantities. Therefore, this study collects and analyzes drug data from 2020 for 50 dairy farms located in Germany. The most frequently used substance group is antibiotics (40.13%), followed by antiphlogistics (18.86%), antiparasitics (13.09%) and hormones (9.29%). Treatment frequencies record the number of days per year on which an average animal on a farm was treated with a substance. The calculated values range from 0.94 to 21.69 d per year and are distributed heterogeneously across farms. In this study, on average, a cow was treated on 6 d in 2020: 2.34 d with antibiotics, 1.07 d with antiphlogistics, 0.76 d with antiparasitics, and 0.41 d with hormones. In addition to individual farm management, other factors are related to treatment frequency. Farms with a veterinary care contract used more hormonal substances than farms without a care contract. In addition, higher milk yield coincides with more frequent treatments with antiphlogistic or hormonal substances. Other related factors include grazing, longevity, farm size, and use of a claw bath. Our study represents an important first step in describing the amount and determinants of veterinary drugs used in livestock farming. Such insights on magnitudes and farm parameters are essential to estimate potential environmental impacts and to derive strategies to reduce veterinary drug use. © TBC, The Authors

Tierarzneimittel – ein neues Problem für das Grundwasser?

Werte nur bei neun Messstellen auffällig – UBA rät dennoch zu Grenzwert und Überwachung Antibiotika werden in der Intensivtierhaltung in großem Umfang eingesetzt, vor allem bei Schweinen und Geflügel, aber auch bei Rindern. Einen Großteil der Stoffe scheiden die Tiere im Kot und Urin unverändert wieder aus. Kommt derart belastete Gülle auf die Felder, gelangen die Arzneimittel auch in die Umwelt. Wie diese in der Umwelt wirken, ist nicht abschließend geklärt. Aber wie groß ist die Gefahr, dass die Arzneimittel vom Acker in das Grundwasser gelangen? Eine neue Studie des Umweltbundesamtes gibt zunächst Entwarnung: Auch unter besonders ungünstigen Standortbedingungen gelangen die Medikamente nur selten ins oberflächennahe Grundwasser. Dennoch rät UBA-Vizepräsident Thomas Holzmann: „Aus Vorsorgegründen sollten wir den Grenzwert für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe von 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/l) im Grundwasser auch auf Tierarzneimittel übertragen. Bei Überschreitungen hätten die Länder so eine Rechtsgrundlage für adäquate Maßnahmen, um das Grundwasser zu schützen. Im Einzelfall denkbar ist etwa, mit der Gülleausbringung zu warten, ganz auf sie zu verzichten oder mit antibiotikafreiem Mineraldünger zu düngen.“ Für die Studie untersuchte das Umweltbundesamt in den Jahren 2012 und 2013 an 48 Messstellen in vier Bundesländern jeweils mindestens zweimal Grundwasserproben auf 23 Wirkstoffe. Bei 39 Messstellen wurden keinerlei Wirkstoffe gefunden. Bei sieben Messstellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fanden sich allerdings Sulfonamide. Die Werte waren mit maximal elf Nanogramm pro Liter (ng/l) allerdings sehr gering – zum Vergleich: Der Grenzwert für ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠-Wirkstoffe im Grundwasser liegt zehnfach höher bei 0,1 Mikrogramm/Liter bzw.  100 ng/l. Lediglich bei zwei Messstellen wurde der Wirkstoff Sulfamethoxazol in Konzentrationen von mehr als 100 ng/l gefunden, lag also über dem Grenzwert für Pflanzenschutzmittel oder Biozide im Grundwasser. ⁠ UBA ⁠-Vizepräsident Holzmann: „Wir haben in unserer Studie bewusst ein Worst-case-⁠ Szenario ⁠ genommen und Messstellen ausgewählt, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Grundwasserkontamination durch Antibiotika besonders hoch war. Beruhigend ist, dass wir nur selten fündig wurden und die Belastung keineswegs flächendeckend stattfindet. Allerdings: Ein Eintrag ist möglich und kann dann auch deutlich ausgeprägt sein. Daher müssen wir die Situation genau beobachten. Denkbar wäre, über das bestehende Bund-Länder-Messnetz zumindest unter gefährdeten  Böden regelmäßig Proben zu nehmen und zu analysieren. Die Länder könnten dann im Einzelfall einschreiten.“ Als Kriterien für eine hohe Gefährdung von Grundwasser könnte gelten, was das UBA in seiner Studie zugrundelegte: Das Hauptproblem für das Grundwasser in Deutschland ist die zu hohe Belastung mit Nitrat. Dieses kommt etwa mit zu viel stickstoffhaltigem Dünger auf die Felder  oder stammt aus der Gülle der Mastställe und den Gärrückständen der Biogasanlagen. Was die Pflanzen nicht brauchen, wird in die organische Substanz des Bodens eingebaut oder endet als Nitrat im Grundwasser. „Rund 50 Prozent aller Grundwasser-Messstellen in Deutschland zeigen derzeit erhöhte Nitrat-Konzentrationen von über zehn Milligramm/Liter – 15 Prozent des Grundwassers hält gar die für Grundwasser geltende Qualitätsnorm von 50 Milligramm/Liter nicht ein. Aus dem Grundwasser gewonnenes Trinkwasser ist jedoch fast allerorten unbelastet – nur 0,08 Prozent der Trinkwasseruntersuchungen liegen in Deutschland über dem Grenzwert von 50 Milligramm/Liter. Es kann problemlos getrunken werden“, so UBA-Vizepräsident Holzmann. Allerdings müssen die Wasserversorger dafür mittlerweile einigen Aufwand betreiben: Manche verdünnen zu stark belastetes Grundwasser schlicht mit unbelastetem Wasser. Immer mehr Versorger sehen die Notwendigkeit, das Nitrat  technisch aus dem Rohwasser zu entfernen, weil nicht überall genügend unbelastetes Grundwasser vorhanden ist. Das ist teuer – und erhöht letztlich die Wasserrechnung der Verbraucher. Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden 2012 in Deutschland rund 1.619 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben, das entspricht etwa dem Zwei- bis Dreifachen des Antibiotikaeinsatzes in der Humanmedizin (630 Tonnen). Die antibiotischen Wirkstoffe werden nur zu einem geringen Anteil im Organismus abgebaut, so dass je nach Wirkstoff etwa 60 bis 80 Prozent der verabreichten Menge unverändert mit dem Kot und Urin der Tiere ausgeschieden wird. Mit der Gülle gelangen sie dann auf die Böden und können in sehr ungünstigen Einzelfällen ins Grundwasser ausgewaschen werden. Bisher gibt es weder einen  Grenzwert für solche Stoffe in der deutschen Grundwasserverordnung noch in der Trinkwasserverordnung. Das UBA ist seit 1998 im Rahmen der Zulassung von Tierarzneimittel für die Bewertung möglicher Umweltrisiken verantwortlich. Werden bei der Bewertung Umweltrisiken erkannt, so können für die Zulassung Auflagen zum Schutz der Umwelt erteilt werden. Die Anforderungen an die Umweltrisikobewertung von Arzneimitteln sind seit 2005 (Tierarzneimittel) bzw. 2006 (Humanarzneimittel) in Leitfäden der Europäischen Arzneimittelagentur festgelegt. Für sogenannte „Altarzneimittel“, die bereits vor in Kraft treten der Leitfäden zugelassen waren, muss jedoch keine nachträgliche Umweltprüfung durchgeführt werden. Ein Großteil der eingesetzten Tierarzneimittel gehört zu diesen Altarzneimitteln. Für viele  sind die Auswirkungen auf die Umwelt bisher nahezu unbekannt. Das Forschungsprojekt „Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte“ wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt und mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Das Projekt wurde unter Federführung des hydrogeologischen Planungsbüros HYDOR Consult GmbH (Berlin) in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich GmbH und der INFU TU Dortmund von 2011 bis 2013 bearbeitet. Der Forschungsbericht und kann unter  „ Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte “ heruntergeladen und unter der Kennnummer 001897 aus der Bibliothek des Umweltbundesamtes ausgeliehen werden.

Arzneimittel in der Umwelt sind eine globale Herausforderung

Hunderte Wirkstoffe und Abbauprodukte belasten Gewässer und Böden nahezu weltweit. Welches Ausmaß die Umweltbelastung mit Arzneimitteln erreicht, zeigt ein Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes: Spuren von mehr als 630 verschiedenen Arzneimittelwirkstoffen sowie deren Abbauprodukte lassen sich in vielen Teile der Erde nachweisen. Sie sind in Gewässern, Böden, Klärschlamm und Lebewesen zu finden. Sehr häufig kommt das Schmerzmittel und der Entzündungshemmer Diclofenac vor. Der verwendete Wirkstoff wurde bisher in Gewässern von insgesamt 50 verschiedenen Ländern gemessen. Das Umweltprogramm UNEP der Vereinten Nationen prüft jetzt, ob „Arzneimittel in der Umwelt“ ein neues wichtiges Handlungsfeld im internationalen Chemikalienprogramm SAICM werden soll. Um dies zu unterstützen, initiieren das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesumweltministerium am 8. und 9. April 2014 einen internationalen Arzneimittel-Workshop in Genf. Thomas Holzmann, der amtierende Präsident des UBA: „Das Umweltbundesamt kann jetzt sicher belegen, dass Arzneimittelrückstände in der Umwelt weltweit ein relevantes Problem darstellen. Lösen können wir es nur global, indem wir die internationale Chemikaliensicherheit stärken. Zum Beispiel im Rahmen des internationalen Chemikalienprogramms SAICM. Mit unserem vierjährigen Forschungsprojekt, welches den internationalen Wissensstand zu Arzneimitteln in der Umwelt analysiert und transparent macht, leisten wir dazu einen Beitrag.“ Hohe Konzentrationen von Arzneimittelrückständen werden nicht nur in Gewässern und Böden der Industriestaaten gemessen, sondern auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern. Die ersten Ergebnisse der ⁠ UBA ⁠-Studie zeigen: bis heute wurden über 630 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe und deren Abbauprodukte weltweit in der Umwelt nachgewiesen. 17 Wirkstoffe kamen in allen Regionen der Welt vor. Die meisten Daten liegen bisher zum Schmerzmittel und Entzündungshemmer Diclofenac vor. Der Wirkstoff wurde bisher in Gewässern von insgesamt 50 verschiedenen Ländern gemessen. In 35 dieser Länder überstiegen Messwerte die Gewässerkonzentration von 0,1 Mikrogramm pro Liter – ein Wert, der nahe der im Laborversuch ermittelten Konzentration liegt, bei der erste Schädigungen an Fischen beobachtet wurden. Dieser Wert war auch in der Diskussion als europäische „Umweltqualitätsnorm für Oberflächengewässer“. Die EU-Mitgliedstaaten haben sich nunmehr darauf geeinigt, die Konzentration dieses Stoffes in europäischen Gewässern regelmäßig zu messen und mögliche Gegenmaßnahmen bei Überschreitung zu entwickeln. Neben dem „Blockbuster“ Diclofenac zählen zu den weltweit meist verbreiteten Wirkstoffen auch das Antiepileptikum Carbamazepin, das Schmerzmittel Ibuprofen, das Pillen-Hormon Ethinylestradiol sowie das Antibiotikum Sulfamethoxazol. In den letzten Jahren hat sich die Datenlage zum Vorkommen von Arzneimitteln in der Umwelt für Deutschland und die anderen Staaten der EU sowie für Nordamerika und China deutlich verbessert. Wenig war dagegen zur weltweiten Situation bekannt. Während für die westeuropäischen Staaten zahlreiche Informationen und Veröffentlichungen vorliegen, sind es für Afrika, Lateinamerika und Osteuropa deutlich weniger. Im Besonderen gelangen Informationen zur Umweltbelastung in einigen Hauptproduktionsländern von Medikamenten wie Indien kaum an die Öffentlichkeit. Welche konkreten Maßnahmen den weltweiten Eintrag von Arzneimitteln in die Umwelt effektiv reduzieren können, diskutieren 60 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen, Politik und Wirtschaft auf einem internationalen Workshop in Genf am 8. und 9. April. Das UBA-Forschungsprojekt soll dazu dienen, das Thema „Arzneimittel  in der Umwelt“ im Umweltprogramm der Vereinten Nationen ⁠ UNEP ⁠ zu verankern, als Teil des „Strategischen Ansatz zum internationalen Chemikalienmanagement“ SAICM. Wird dies angenommen, folgen konkrete, weltweite Maßnahmen. Arzneimittel in der Umwelt Humanarzneimittel gelangen hauptsächlich über das häusliche Abwasser in die Umwelt. Sie werden nach der Einnahme vom Körper meist nicht vollständig abgebaut und wieder ausgeschieden. Kläranlagen können oft nicht alle Arzneimittelrückstände zurückhalten. Sind keine Kläranlagen vorhanden, gelangen die Wirkstoffe direkt ins Gewässer. Dort können sie Pflanzen und Tiere schädigen. Tierarzneimittel gelangen zum größten Teil über Gülle und Dung von behandelten Tieren in Böden und Gewässer. Über die langfristige Wirkung dieser Substanzen auf die Ökosysteme liegen bisher wenige Informationen vor. Laborexperimente und Freilandversuche zeigen aber negative Effekte wie reduziertes Wachstum, Verhaltensänderungen oder verminderte Vermehrungsfähigkeit bei Lebewesen in der Umwelt. Als besonders umweltrelevant, weil schon in geringen Konzentrationen toxisch für die Umwelt und oft auch sehr langlebig, haben sich Hormone, Antiparasitika und bestimmte Schmerzmittel herausgestellt. „Strategischer Ansatz zum internationalen Chemikalienmanagement“  SAICM SAICM ist ein internationales Programm für mehr Chemikaliensicherheit unter dem Dach der Vereinten Nationen. Sein Ziel ist es, bis zum Jahre 2020 negative Wirkungen von Chemikalien auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf das geringstmögliche Maß zu mindern. Forschungsprojekt Das  Forschungsprojekt „Global Relevance of Pharmaceuticals in the Environment “ wird vom IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasser aus Mülheim an der Ruhr und adelphi consult GmbH Berlin im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt. Dabei wird der aktuelle Stand des Wissens zum weltweiten Vorkommen von Arzneimitteln in der Umwelt systematisch analysiert. Das IWW wertete über 1000 wissenschaftliche Publikationen und andere Quellen von mehr als 70 verschiedenen Ländern aus. Darüber hinaus führte es Interviews mit Fachleuten aus verschiedenen Ländern durch. Eine erste Zusammenfassung dieser Daten ist nach Regionen unterteilt auf der Projektwebsite dargestellt. Das Forschungsprojekt startete in 2012 und läuft noch bis Mitte 2015.

Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte

Der Einsatz von Medikamenten ist in der heutigen, intensiv betriebenen landwirtschaftlichen Tierhaltung weit verbreitet. Über den Eintrag der Stoffe sowie ihrer ⁠ Transformationsprodukte ⁠ über die Gülle in das oberflächennahe Grundwasser gibt es hingegen bisher wenig Informationen. In vier Bundesländern wurden deshalb zur Untersuchung von Tierarzneimittel-Wirkstoffen im Grundwasser 48 Grundwassermessstellen ausgewählt. Die Auswahl erfolgte als „worst-case“- Ansatz: hohe Viehbesatzdichte, intensive Ausbringung von Wirtschaftsdünger, sorptionsschwache und gut belüftete Böden, hohe Stickstoffgehalte, geringer Flurabstand sowie hohe Neubildungsraten des Grundwassers, kurze Verweilzeiten des Sickerwassers im Untergrund. Die Auswahl der zu untersuchenden Tierarzneimittel erfolgte auf Basis einer Literaturstudie. Im Ergebnis wurden 23 TAM-Wirkstoffe und Carbamazepin als Tracer für Humanarzneimittel ausgewählt. Den 48 Messstellen wurden 2012 und 2013 mindestens zweimal Proben entnommen. Bei 39 Messstellen wurden keine Wirkstoffe nachgewiesen, bei sieben Messstellen in Niedersachsen und Nordrhein- Westfalen wurden Einzelwirkstoffe aus der Gruppe der Sulfonamide in sehr niedrigen und bei zwei Messstellen in den gleichen Ländern in sehr hohen Konzentrationen nachgewiesen. Veröffentlicht in Texte | 27/2014.

Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte

Der Einsatz von Medikamenten ist in der heutigen, intensiv betriebenen landwirtschaftlichen Tierhaltung weit verbreitet. Über den Eintrag der Stoffe sowie ihrer Transformationsprodukte über die Gülle in das oberflächennahe Grundwasser gibt es hingegen bisher wenig Informationen.<BR>In vier Bundesländern wurden deshalb zur Untersuchung von Tierarzneimittel-Wirkstoffen im Grundwasser 48 Grundwassermessstellen ausgewählt. Die Auswahl erfolgte als "worst-case"-Ansatz: hohe Viehbesatzdichte, intensive Ausbringung von Wirtschaftsdünger, sorptionsschwache und gut belüftete Böden, hohe Stickstoffgehalte, geringer Flurabstand sowie hohe Neubildungsraten des Grundwassers, kurze Verweilzeiten des Sickerwassers im Untergrund. Die Auswahl der zu untersuchenden Tierarzneimittel erfolgte auf Basis einer Literaturstudie. Im Ergebnis wurden 23 TAM-Wirkstoffe und Carbamazepin als Tracer für Humanarzneimittel ausgewählt. 48 Messstellen wurden 2012 und 2013 mindestens zweimal Proben entnommen. Bei 39 Messstellen wurden keine Wirkstoffe nachgewiesen, bei sieben Messstellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wurden Einzelwirkstoffe aus der Gruppe der Sulfonamide in sehr niedrigen und bei zwei Messstellen in den gleichen Ländern in sehr hohen Konzentrationen nachgewiesen. <BR>Eindeutig ist die Befundlage vor dem Hintergrund einer vorab durchgeführten Literaturrecherche zu bisher nachgewiesenen Wirkstoffen. Sulfonamide sind die am häufigsten im Grundwasser analysierten Einzelwirkstoffe weltweit und werden auch in den Zielregionen eingesetzt. Ein Defizit besteht bei präzisen Informationen zu den eingesetzten Wirkstoffen selber, bei Daten zu den Verbrauchsmengen und vor allem in der räumlichen Auflösung. Hier wurde bislang kein relevanter Fortschritt durch die in Entstehung befindlichen Datenbanken in Deutschland erreicht.<BR>Insgesamt und vor dem Hintergrund des worst-case-Ansatzes kann geschlussfolgert werden, dass der Eintrag von Tierarzneimitteln in das oberflächennahe Grundwasser unter den naturräumlichen und hydrogeologischen Bedingungen in Deutschland nicht ubiquitär stattfindet. Bei besonders ungünstigen Standortbedingungen hingegen wurden in Einzelfällen Nachweise der Stoffe in teilweise sehr deutlicher Ausprägung festgestellt. <P>Quelle: Forschungsbericht

Tierarzneimittel – ein neues Problem für das Grundwasser?

Tierarzneimittel – ein neues Problem für das Grundwasser? Werte nur bei neun Messstellen auffällig – UBA rät dennoch zu Grenzwert und Überwachung Antibiotika werden in der Intensivtierhaltung in großem Umfang eingesetzt, vor allem bei Schweinen und Geflügel, aber auch bei Rindern. Einen Großteil der Stoffe scheiden die Tiere im Kot und Urin unverändert wieder aus. Kommt derart belastete Gülle auf die Felder, gelangen die Arzneimittel auch in die Umwelt. Wie diese in der Umwelt wirken, ist nicht abschließend geklärt. Aber wie groß ist die Gefahr, dass die Arzneimittel vom Acker in das Grundwasser gelangen? Eine neue Studie des Umweltbundesamtes gibt zunächst Entwarnung: Auch unter besonders ungünstigen Standortbedingungen gelangen die Medikamente nur selten ins oberflächennahe Grundwasser. Dennoch rät UBA-Vizepräsident Thomas Holzmann: „Aus Vorsorgegründen sollten wir den Grenzwert für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe von 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/l) im Grundwasser auch auf Tierarzneimittel übertragen. Bei Überschreitungen hätten die Länder so eine Rechtsgrundlage für adäquate Maßnahmen, um das Grundwasser zu schützen. Im Einzelfall denkbar ist etwa, mit der Gülleausbringung zu warten, ganz auf sie zu verzichten oder mit antibiotikafreiem Mineraldünger zu düngen.“ Für die Studie untersuchte das Umweltbundesamt in den Jahren 2012 und 2013 an 48 Messstellen in vier Bundesländern jeweils mindestens zweimal Grundwasserproben auf 23 Wirkstoffe. Bei 39 Messstellen wurden keinerlei Wirkstoffe gefunden. Bei sieben Messstellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fanden sich allerdings Sulfonamide. Die Werte waren mit maximal elf Nanogramm pro Liter (ng/l) allerdings sehr gering – zum Vergleich: Der Grenzwert für ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠-Wirkstoffe im Grundwasser liegt zehnfach höher bei 0,1 Mikrogramm/Liter bzw.  100 ng/l. Lediglich bei zwei Messstellen wurde der Wirkstoff Sulfamethoxazol in Konzentrationen von mehr als 100 ng/l gefunden, lag also über dem Grenzwert für Pflanzenschutzmittel oder Biozide im Grundwasser. ⁠ UBA ⁠-Vizepräsident Holzmann: „Wir haben in unserer Studie bewusst ein Worst-case-⁠ Szenario ⁠ genommen und Messstellen ausgewählt, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Grundwasserkontamination durch Antibiotika besonders hoch war. Beruhigend ist, dass wir nur selten fündig wurden und die Belastung keineswegs flächendeckend stattfindet. Allerdings: Ein Eintrag ist möglich und kann dann auch deutlich ausgeprägt sein. Daher müssen wir die Situation genau beobachten. Denkbar wäre, über das bestehende Bund-Länder-Messnetz zumindest unter gefährdeten  Böden regelmäßig Proben zu nehmen und zu analysieren. Die Länder könnten dann im Einzelfall einschreiten.“ Als Kriterien für eine hohe Gefährdung von Grundwasser könnte gelten, was das UBA in seiner Studie zugrundelegte: In der Region (⁠ Einzugsgebiet ⁠ der Messstelle) findet eine intensive Tierhaltung statt und es werden große Mengen an Gülle ausgebracht, Die Stickstoff-Gehalte im Grundwasser sind hoch, deuten auf intensive landwirtschaftliche Nutzung hin und zeigen, dass eine signifikante Stoffverlagerung ins Grundwasser erfolgt, Die Böden sind sandig und gut durchlässig, d.h. sie bilden nur einen geringen natürlichen Schutz für das Grundwasser Der Grundwasserflurabstand ist gering und Die ⁠ Grundwasserneubildung ⁠ bzw. die Auswaschungsrate ist hoch. Das Hauptproblem für das Grundwasser in Deutschland ist die zu hohe Belastung mit Nitrat. Dieses kommt etwa mit zu viel stickstoffhaltigem Dünger auf die Felder  oder stammt aus der Gülle der Mastställe und den Gärrückständen der Biogasanlagen. Was die Pflanzen nicht brauchen, wird in die organische Substanz des Bodens eingebaut oder endet als Nitrat im Grundwasser. „Rund 50 Prozent aller Grundwasser-Messstellen in Deutschland zeigen derzeit erhöhte Nitrat-Konzentrationen von über zehn Milligramm/Liter – 15 Prozent des Grundwassers hält gar die für Grundwasser geltende Qualitätsnorm von 50 Milligramm/Liter nicht ein. Aus dem Grundwasser gewonnenes Trinkwasser ist jedoch fast allerorten unbelastet – nur 0,08 Prozent der Trinkwasseruntersuchungen liegen in Deutschland über dem Grenzwert von 50 Milligramm/Liter. Es kann problemlos getrunken werden“, so UBA-Vizepräsident Holzmann. Allerdings müssen die Wasserversorger dafür mittlerweile einigen Aufwand betreiben: Manche verdünnen zu stark belastetes Grundwasser schlicht mit unbelastetem Wasser. Immer mehr Versorger sehen die Notwendigkeit, das Nitrat  technisch aus dem Rohwasser zu entfernen, weil nicht überall genügend unbelastetes Grundwasser vorhanden ist. Das ist teuer – und erhöht letztlich die Wasserrechnung der Verbraucher. Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden 2012 in Deutschland rund 1.619 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben, das entspricht etwa dem Zwei- bis Dreifachen des Antibiotikaeinsatzes in der Humanmedizin (630 Tonnen). Die antibiotischen Wirkstoffe werden nur zu einem geringen Anteil im Organismus abgebaut, so dass je nach Wirkstoff etwa 60 bis 80 Prozent der verabreichten Menge unverändert mit dem Kot und Urin der Tiere ausgeschieden wird. Mit der Gülle gelangen sie dann auf die Böden und können in sehr ungünstigen Einzelfällen ins Grundwasser ausgewaschen werden. Bisher gibt es weder einen  Grenzwert für solche Stoffe in der deutschen Grundwasserverordnung noch in der Trinkwasserverordnung. Das UBA ist seit 1998 im Rahmen der Zulassung von Tierarzneimittel für die Bewertung möglicher Umweltrisiken verantwortlich. Werden bei der Bewertung Umweltrisiken erkannt, so können für die Zulassung Auflagen zum Schutz der Umwelt erteilt werden. Die Anforderungen an die Umweltrisikobewertung von Arzneimitteln sind seit 2005 (Tierarzneimittel) bzw. 2006 (Humanarzneimittel) in Leitfäden der Europäischen Arzneimittelagentur festgelegt. Für sogenannte „Altarzneimittel“, die bereits vor in Kraft treten der Leitfäden zugelassen waren, muss jedoch keine nachträgliche Umweltprüfung durchgeführt werden. Ein Großteil der eingesetzten Tierarzneimittel gehört zu diesen Altarzneimitteln. Für viele  sind die Auswirkungen auf die Umwelt bisher nahezu unbekannt. Das Forschungsprojekt „Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte“ wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt und mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Das Projekt wurde unter Federführung des hydrogeologischen Planungsbüros HYDOR Consult GmbH (Berlin) in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich GmbH und der INFU TU Dortmund von 2011 bis 2013 bearbeitet. Der Forschungsbericht und kann unter  „ Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte “ heruntergeladen und unter der Kennnummer 001897 aus der Bibliothek des Umweltbundesamtes ausgeliehen werden.

Arzneimittelrückstände in der Umwelt

Arzneimittelrückstände in der Umwelt Arzneimittel sind für die menschliche und tierische Gesundheit unverzichtbar. Jedoch führen der hohe Verbrauch sowie der teilweise unkritische Umgang mit Arzneimitteln zu einer Zunahme von schädlichen und oft langlebigen Rückständen in der Umwelt. Um Gewässer und Böden als Lebensraum und Trinkwasserressource zu schützen, muss der Eintrag von Arzneimittelrückständen in die Umwelt begrenzt werden. Zahl der Wirkstoffe in Human- und Tierarzneimitteln In Deutschland sind in der Humanmedizin derzeit rund 2.500 verschiedene Wirkstoffe auf dem Markt, wovon etwa die Hälfte nach den aktuellen Bewertungskriterien relevant für eine vertiefte Umweltprüfung wäre. In der Tiermedizin sind in Deutschland zurzeit über 400 Wirkstoffe auf dem Markt (Stand 2018: 443). Vor allem Antiparasitika und Antibiotika sind hier bezogen auf den Anteil am Tierarzneimittelmarkt und vor allem bei den negativen Auswirkungen auf die Umwelt relevant. Seit dem Jahr 2011 muss die pharmazeutische Industrie erfassen, welche Mengen an Antibiotika jährlich an Tierärzte abgeben werden. Die Erfassung erfolgt im Tierarzneimittel-Abgabemengen-Register (TAR), welches seit 01.01.2022 in den Geschäftsbereich des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) übergegangen ist. Das BVL in Berlin wertet diese Daten aus und veröffentlicht diese jährlich. Im Jahr 2022 wurden in der Tierhaltung allein 540 t an Antibiotika an Tierärzte abgegeben. Es handelt sich dabei zumeist um Antibiotika aus der Gruppe der Penicilline, Tetracykline, Sulfonamide, Makrolide und Polypeptidantibiotika. Die Abgabemengen für Veterinärantibiotika sanken in den letzten Jahren stetig (seit 2011 um 68 %). Durch die deutliche Abnahme in 2022 sind die erfassten Abgabemengen auf dem niedrigsten Wert seit 2011 (siehe Tab. „Vergleich der Abgabemengen der Wirkstoffklassen in der Tiermedizin 2011 bis 2022“). Arzneimittelwirkstoffe in der Umwelt Rückstände von Arzneimittelwirkstoffen und ihre ⁠ Metabolite ⁠ sowie ⁠ Transformationsprodukte ⁠ gelangen, nachdem sie Mensch oder Tier verabreicht wurden, über deren Ausscheidungen über verschiedene Wege in Gewässer und Böden. Humanarzneimittel gelangen größtenteils über die Abwässer in die Kläranlagen. Dort werden diese jedoch zum größten Teil nicht zurückgehalten oder eliminiert. Deshalb werden Rückstände von Humanarzneimitteln nahezu flächendeckend und ganzjährig im Bereich von Kläranlagenabläufen sowie in Bächen, Flüssen und Seen, aber auch im Grund- und vereinzelt im Trinkwasser nachgewiesen (siehe Abb. „Anzahl der gemessenen Arzneimittelwirkstoffe (AMW) inkl. Transformationsprodukte und Metabolite (TP) mit Positivbefund in Kläranlagenabläufen (KA), Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser“). Rückstände von Humanarzneimitteln gelangen auch über Klärschlämme aus der Abwasserreinigung auf landwirtschaftliche Böden. Rückstände von Tierarzneimitteln gelangen in erster Linie über die Ausbringung von Gülle und Mist von behandelten Nutztieren aus der Intensivtierhaltung auf landwirtschaftliche Böden sowie über die direkte Ausscheidung durch behandelte Nutztiere auf der Weide (siehe Abb. „Anzahl der gemessenen Arzneimittelwirkstoffe (AMW) inkl. Transformationsprodukte + Metabolite (TP) mit Positivbefund in Schwebstoffen, Sedimenten, Gülle/Dung, Klärschlamm und Böden“). Je nach Substanz- und Standorteigenschaften reichern sich die Tierarzneimittelrückstände im Oberboden an (z.B. Tetracykline) oder können über Abschwemmung durch Starkregenereignisse in Oberflächengewässer und/oder durch Versickerung ins oberflächennahe Grundwasser gelangen (z.B. Sulfonamide). Bisherige Ergebnisse aus Forschungsprojekten und speziellen Messprogrammen der Länderbehörden zeigen, dass in Deutschland mindestens 414 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe, deren Metabolite oder Transformationsprodukte in der Umwelt nachgewiesen wurden. Sie wurden meist in Flüssen, Bächen oder Seen gemessen. In den meisten Fällen liegen die Konzentrationen im Bereich bis 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/l). Das Spektrum der gefundenen Wirkstoffe oder deren Metabolite und Transformationsprodukte ist groß. Am häufigsten werden Antiepileptika, Analgetika (Schmerzmittel), Antibiotika sowie Betablocker und iodierte Röntgenkontrastmittel gefunden. Die höchsten Konzentrationen wurden bei den Wirkstoffen für Antidiabetika, iodierte Röntgenkontrastmittel, Blutdrucksenker sowie Diuretika (harntreibende Medikamente) nachgewiesen (siehe Abb. „Arzneimittelwirkstoffe in Oberflächengewässern“). Bei den Metaboliten/Transformationsprodukten wurden die höchsten Konzentrationen für Oxipurinol (Metabolit des Gichtmittels Allopurinol), Guanylharnstoff (Transformationsprodukt des Antidiabetikums Metformin) und Valsartansäure (Metabolit des Blutdrucksenkers Valsartan) gemessen (siehe Abb. „Metabolite, Transformationsprodukte und ihre Ausgangswirkstoffe in Oberflächengewässern“). Aufgrund der hohen Metabolisierung sind nicht die Ausgangswirkstoffe von allen Metaboliten in der Umwelt noch nachweisbar. Gesundheitsfachleute gehen mit der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung von einem Anstieg des Arzneimittelverbrauchs aus. Daher ist in Zukunft auch mit einem Anstieg der Umweltbelastung durch Arzneimittelrückständen zu rechnen. Dies bedeutet somit verstärkten Handlungsbedarf in Hinblick auf Maßnahmen und Aktivitäten zur Reduzierung des Eintrags von Arzneimitteln und ihren Rückständen in die Umwelt. Anzahl der gemessenen Arzneimittelwirkstoffe (AMW) ... in Kläranlagenabläufen (KA) ... Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Anzahl der gemessenen Arzneimittelwirkstoffe (AMW) ... in Schwebstoffen, Sedimenten ... Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Arzneimittelwirkstoffe in Oberflächengewässern Quelle: Zusammenstellung des Umweltbundesamtes (UBA) 2023 nach Daten der Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Metabolite, Transformationsprodukte und ihre Ausgangswirkstoffe in Oberflächengewässern Quelle: Zusammenstellung des Umweltbundesamtes (UBA) 2023 nach Daten der Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Prüfung der Umweltwirkung von Arzneimitteln Das Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠) bewertet im Rahmen der Zulassungsverfahren von Human und Tierarzneimitteln, wie sich deren Wirkstoffe auf die Umwelt auswirken. Das UBA führt dabei keine eigenen Untersuchungen durch. Es prüft die von Antragstellern eingereichten Daten zu Umweltwirkungen und bewertet darauf basierend die Risiken für die Umwelt. Es ist gesetzlich geregelt, welche Informationen und Testergebnisse Unternehmen, die ein Arzneimittel auf den Markt bringen wollen, für eine Umweltprüfung vorlegen müssen.

Euoniticellus fulvus (Goeze, 1777) Blatthornkäfer Extrem selten

Vorkommen in Baden-Württemberg und der Pfalz sind von denen im Elsass wohl nicht hochgradig isoliert. Gefährdung durch Rückgang des Habitats: Xerothermstandorte mit niedriger Vegetation und traditioneller Großviehbeweidung, Empfindlichkeit gegenüber Medikation von Weidetieren (Antiparasitikum Ivermectin) nachgewiesen ( Wardhaugh et al. 2001, Schoof & Luick 2019). Die Art profitiert möglicherweise kurzfristig von der Klimaerwärmung. Kontinental-mediterrane Art, von Süden her einstrahlend, Trockenheit und Wärme liebend. Nördlich der Mainlinie nicht nachgewiesen. Erster Wiederfund nach zuletzt Baden: Kaiserstuhl, Lilienhof 1935 ( Horion 1958) jetzt: Kaiserstuhl, Schelingen 1992 ( Waßmer et al. 1994), 2007 in der Pfalz (Bienwald) gefunden ( Buse et al. 2013). Nördlicher Vorposten, der evtl. mit Populationen im Elsass in Zusammenhang zu sehen ist, wo die Art lange Zeit (seit 1955) nicht nachgewiesen ( Gangloff 1991), aber 2010 wiedergefunden wurde ( Callot 2020). Aktuell in Baden und in Rheinland-Pfalz, z.B. St. Martin 2012 ( Buse et al. 2013), Leithof 2013 ( Buse et al. 2014) und Mombach, Mainzer Sand 2014-2015 ( Buse et al. 2016a), im Südwesten auch etliche Neufunde (Buse mdl. 2019). Neuerdings auch aus Südhessen belegt: Griesheimer Düne 2017 ( Brenner 2019), Affhöllerbach (Brenzbach) 2019 (Hofmann mdl. 2019). 2020 erstmals auch aus Bayern gemeldet: Lenkersheim und Tennenlohe (Thorn mdl. 2020). Art der offenen Landschaft, in Deutschland in der Ebene und im Hügelland (Köhler brfl. 2008).

F+E-Vorhaben „Gefährdungsursachenanalyse

Referenzliste – Gefährdungsursachen – für FFH-Meldungen 1. Landwirtschaft, Garten-, Obst- und Weinbau, Imkerei 1.1. Nutzung und Neugewinnung von Flächen 1.1.1. Bewirtschaftung/ Innutzungsnahme von Mooren 1.1.2. Bewirtschaftung/ Innutzungsnahme von Salzwiesen 1.1.3. Trockenlegen von Feuchtgrünland, Kleingewässern und Söllen/ Entwässerung 1.1.3.1. Grabensysteme 1.1.3.2. Drainagen 1.1.3.3. Großflächen-Melioration 1.1.4. Verfüllung von Kleingewässern und Quellen 1.1.5. Zerstörung temporärer Gewässer 1.1.6. Nutzung von Gewässern als Viehtränke, intensiver Viehtritt in sensiblen Bereichen 1.1.7. Weidewirtschaft, Kopplung 1.1.7.1. Hoher Viehbesatz 1.1.7.2. Unterbeweidung 1.1.7.3. Ungünstiger Beweidungszeitpunkt 1.1.7.4. Walzen 1.1.7.5. Pflegeschnitt 1.1.8. Wiesenbewirtschaftung 1.1.8.1. Neuansaat 1.1.8.2. Nachsaat 1.1.8.3. Erhöhte Mahdfrequenz 1.1.8.4. Ungünstiger Mahdzeitpunkt 1.1.8.5. Zeitgleiche, großflächige Mahd 1.1.8.6. Eggen/ Walzen 1.1.8.7. Mahdtechnik 1.1.8.8. Mangelhafte Mähgutentfernung 1.1.8.9. Geringe Schnitthöhe 1.1.9. Düngung und Kalkung von Grünland (v. a. Frisch-, Feuchtwiesen und Magerrasen) 1.1.9.1. Düngezeitpunkt 1.1.9.2. Gülle 1.1.9.3. Festmist 1.1.9.4. Klärschlamm 1.1.9.5. Mineralischer Dünger 1.1.9.6. Kalkung 1.1.10. Eutrophierung von Gewässern und Mooren 1.1.11. Ackerbau 1.1.11.1. Düngung 1.1.11.2. Verarmte Fruchtfolgen 1.1.11.3. Reduktion des Zwischenfruchtanbaus 1.1.11.4. Pflügen/ Umbruch/ Direktes Umpflügen nach der Ernte 1.1.12. Ausbringung von Gift und Fallen zum Pflanzen- oder Vorratsschutz oder zur Hygiene 1.1.12.1. Insektizide 1.1.12.2. Herbizide 1.1.12.3. Fungizide 1.1.12.4. Rodentizide 1.1.12.5. Endektozide, z. B. Wurmmittel 1.1.12.6. Fallen 1.1.13. Einsatz schwerer Maschinen (Bodenverdichtung) 1.1.14. Brand von Flächen 1.1.14.1. Abflämmen von Flächen (Acker/ Raine) 1.1.14.2. Röhricht-Entfernung 1.1.15. Gartenbauliche Nutzung 1.1.16. Weinbauliche Nutzung 1.1.17. Imkerei 1.1.18. Emissionen aus Intensiv-Tierhaltung 1.1.19. Umwandlung von Grünland in Äcker 1.1.20. Umwandlung von Grünland in sonstige Kulturen (Obstanbau, Weihnachtsbaumplantagen) 1.1.21. Häufige Grabenräumung/ Grabenfräsen 1 1.1.22. 1.1.23. 1.1.24. 1.1.25. Ländlicher Straßen- und Wegebau 1.1.22.1. Naturstraßen, wassergebundene Decken 1.1.22.2. Asphaltversiegelung Moderne Saatgutreinigung Landwirtschaftliche Anlagen (Silo, Stallungen) Freisetzung von GVO 1.2. Strukturverlust/ Flurbereinigung 1.2.1. Beseitigung von Trockenmauern, Lesesteinhaufen, Steinriegeln 1.2.2. Beseitigung von Weg- und Ackerrainen, Krautsäumen, Brachestreifen und -inseln 1.2.3. Entfernung von Uferrandstreifen, Ufergehölzen 1.2.4. Beseitigung von Hecken, Knicks, Steinrücken 1.2.5. Entfernung von Feldgehölzen, Streuobstwiesen, Kopfweidenbeständen 1.2.6. Reliefnivellierung/ Bodenauftrag/ Planierung 1.2.7. Verfüllung von Hohlwegen 1.2.8. Baumchirurgische Maßnahmen 1.3. Sukzession infolge Nutzungsaufgabe 1.3.1. Brachfallen von Magerrasen 1.3.2. Brachfallen extensiv genutzter Frisch-, Feucht-, Nasswiesen 1.3.3. Brachfallen extensiv genutzter Äcker 1.3.4. Auflassen von Weinbergen 1.3.5. Nutzungsaufgabe periodisch abgelassener Teiche 1.3.6. Fehlende Grabenunterhaltung 1.3.7. Fehlende Unterhaltung von Trockenmauern, Steinriegeln und Knicks in der freien Landschaft 1.4. Aufgabe alter Nutzungsformen 1.4.1. Aufgabe der Streuwiesennutzung 1.4.2. Aufgabe des Anbaus alter Kulturpflanzen (Lein, Hanf, Buchweizen, Dinkel, ...) 1.4.3. Nutzungsaufgabe von kleinflächigen Abgrabungen 1.4.4. Nutzungsaufgabe von kleinbäuerlichen Torfstichen 1.4.5. Aufgabe der Heidenutzung 1.4.6. Aufgabe der Kopfweidennutzung, Kopfbaumnutzung, Heckennutzung/ Nutzungsaufgabe von Streuobstwiesen 1.4.6.1. Kein Nachpflanzen abgängiger Altbäume 1.4.6.2. Fehlender Obstbaumschnitt 1.4.7. Aufgabe von Nutz- und Bauerngärten 1.4.8. Aufgabe der Kleinviehhaltung 2. Raum- und infrastrukturelle Veränderungen, Planung 2.1. Fragmentierung und Isolation in der offenen Landschaft 2.2. Verlust dörflicher Strukturen, Verstädterung 2.3. Änderung der städtischen Siedlungsstrukturen (bauliche Verdichtung, Versiegelung, Verlust von Grünflächen) 2.4. Intensive Grünanlagenpflege 2.4.1. Baumsicherungsmaßnahmen 2.4.2. Rasenpflege 2.4.3. Laubentnahme 2.5. Raumordnungsplanung 3. Forstwirtschaft 3.1. Aufforstung waldfreier Flächen 3.1.1. Entwässerung und Aufforstung von Moorstandorten 3.1.2. Aufforstung von Magerrasen 3.1.2.1. in der planaren bis collinen Stufe 3.1.2.2. in der montanen bis alpinen Stufe 3.1.3. Aufforstung von Küsten- und Binnendünen 3.1.4. Aufforstung von Frisch-, Feucht- und Nasswiesen 3.1.4.1. in der planaren bis collinen Stufe 2 3.1.5. 3.1.6. 3.1.7. 3.1.8. 3.1.4.2. in der montanen bis alpinen Stufe Aufforstung von brachliegenden Äckern, Ödland und Heideflächen Aufforstung bis dicht ans Ufer 3.1.6.1. Aufforstung mit standortgerechten Ufergehölzen 3.1.6.2. Aufforstung mit standortfremden Ufergehölzen Aufforstung bis dicht an Biotop/ Habitat Aufforstung von Lichtungen 3.2. Waldbauliche Maßnahmen 3.2.1. Rodung (Kahlhiebe, Großschirmschlagverfahren, größere Saumhiebe) 3.2.1.1. Rodung naturnaher Waldbestände 3.2.1.2. Rodung naturferner Forste 3.2.1.3. Rodung von Auengehölzen 3.2.2. Altersklassenwald mit Kahlschlagbetrieb 3.2.2.1. Kahlschlag ohne Vollumbruch 3.2.2.2. Kahlschlag mit Vollumbruch 3.2.3. Kalkung und Düngung 3.2.3.1. Kalkung 3.2.3.2. Düngung 3.2.4. Ausbringung von Gift und Fallen zum Pflanzen- oder Vorratsschutz oder zur Hygiene 3.2.4.1. Insektizide 3.2.4.2. Herbizide 3.2.4.3. Fungizide 3.2.4.4. Rodentizide 3.2.4.5. Pheromonfallen u.a. direkte Fallen 3.2.5. Entwässerung 3.2.5.1. Grabensysteme 3.2.5.2. Drainagen 3.2.5.3. Großflächen-Melioration 3.2.6. Zerstörung von Kleingewässern und Quellabflüssen 3.2.7. Zerstörung temporärer Gewässer 3.2.8. Anpflanzung/ Bestand nicht heimischer/ nicht lebensraumtypischer Baumarten 3.2.8.1. Förderung nicht standortheimischer/ nicht lebensraumtypischer Laubgehölze, z.B. Hybridpappeln, Robinie, Rot-Eiche 3.2.8.2. Förderung nicht standortheimischer/ nicht lebensraumtypischer Nadelgehölze, z.B. Douglasie, Lärche 3.2.9. Umwandlung naturnaher Waldflächen in Forstflächen 3.2.9.1. Umwandlung naturnaher Laubwälder in Nadelholzforste 3.2.9.2. Umwandlung naturnaher Nadelwälder in Laubholzforste 3.2.9.3. Umwandlung naturnaher Laubwälder in Laubholzforste 3.2.9.4. Umwandlung naturnaher Nadelwälder in Nadelholzforste 3.2.9.5. Veränderung/Verschiebung der natürlichen bzw. lebensraumtypischen Gehölzzusammensetzung zu Gunsten einer od. mehrerer standortheimischer/ lebensraumtypischer Baumarten, z.B. Eiche bzw. Fichte in den höheren Berglagen 3.2.10. Entnahme von Bäumen mit artspezifischer Funktion/ Selektive Nutzung von wertholzhaltigen Mischbaumarten, z.B. Elsbeere, Vogelkirsche 3.2.11. Entfernung der unteren Bestandsschichten, Auflichtung, Räumung des Unterholzes, Entfernung von Pioniergehölzen 3.2.12. Anlage einer zweiten Baumschicht durch flächigen Unterbau (z.B. Unterbau mit dienender Hainbuche unter Eiche 3.2.13. Übergang zu Dauerwaldbetrieb 3.2.14. Mechanische/ stoffliche Einwirkungen 3.2.14.1. Bodenbearbeitung 3.2.14.2. Bodenverdichtung durch den Einsatz schwerer Maschinen/ flächiges Befahren 3.2.14.3. Auswirkungen von Wegebaumaterial 3.2.14.4. Massive Konzentrierung von Schlagabraum/ Schlagreisig durch flächige Beräumung 3.2.14.5. Abbrennen von Schlagabraum 3.2.14.6. Treib- und Schmierstoffe 3.2.14.7. Abtragung des Oberbodens 3.2.14.8. Veränderung des Bodenreliefs 3

Prevention of selected diseases and parasites in organic pig herds - by means of a HACCP based management and surveillance programme

Das Projekt "Prevention of selected diseases and parasites in organic pig herds - by means of a HACCP based management and surveillance programme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, FB 11 - Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit durchgeführt. The health of the pigs varies a lot between different organic pig herds. This is likely to be caused by the different management routines implemented in the herd. Since the use of antibiotics and antiparasitic drugs is undesirable in organic pig production, the main focus is on prevention of diseases and parasites. It is therefore important to acquire knowledge of the correlation between management routines and disease occurrence in organic pig production and convert this knowledge into a management tool that the individual farmer can use to improve livestock health on farm. The overall objective of the project is to promote animal health and welfare in organic pig herds in Europe. This will be achieved by carrying out the following three components: - To conduct an international knowledge synthesis for establishing future needs for research into disease and parasite prevention in organic pig production - To estimate risk factors for selected diseases and parasites in pigs in European organic herds - To develop and evaluate a management and surveillance system for organic pig herds based on a so-called HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) concept.

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