I. Zugang zu Betriebsräten und Unternehmen für die Aktivitäten innerhalb des Kopernikus-Projektes gewinnen: Im ersten Schritt des Kopernikus-Projekts ENavi stellt das INEP Institut eine Kommunikationsplattform zur Verfügung, in welcher die (Zwischen-)Ergebnisse des Kopernikus-Projekts vorgestellt, diskutiert und bewertet werden. Ziel ist es die Betriebsräte und Unternehmensvertreter für die Aktivitäten des Kopernikus-Projektes zu gewinnen und deren Sichtweise in das Projekt einfließen zu lassen. Im späteren Projektverlauf soll sich daraus eine Kollaborationsplattform auf digitaler Basis entwickeln.
II. Hochqualifizierte Freelancer, Crowdworker, Startups in der Digitalisierung: Der geplante starke Ausbau erneuerbarer Energien in allen Sektoren des Energiesystems erfordert in allen Bereichen neue Lösungen. Wertschöpfungsprozesse verändern sich, u.a. wird auch die Arbeitsteilung neu organisiert. Arbeitsformen wie Freelancer, Crowdworker und Startups nehmen insbesondere im Rahmen der Energiewende zu. Warum gewinnt diese Zielgruppe zunehmend an Bedeutung für die Strategieentwicklung von Unternehmen? Welche Bedeutung haben diese Arbeitsformen für die Wertschöpfung der Unternehmen und deren Innovationen? Wie wird diese Zielgruppe in Kernbereichen der Wertschöpfung eingesetzt? Gibt es Ansatzpunkte für Konzepte des Managements von Freelancer-, Crowdworker- und Startup-Einsätzen (Schwerpunkt auf erfolgsorientierte Führung und Wissensmanagement)? Welche Bedeutung hat diese Zielgruppe im Rahmen der Umstrukturierungsprozesse in den Unternehmen? Können diese als Stakeholder identifiziert werden? Welche Bedeutung hat diese Zielgruppe für das Gelingen der Energiewende?
Die zunehmende Zersplitterung im Umweltrecht hat zu der Kodifikationsidee eines einheitlichen Umweltgesetzbuches (UGB) gefuehrt. Weder der erste Entwurf einer Professorengruppe noch der zweite Vorschlag der Sachverstaendigenkommission unter der Leitung Herrn Prof. Dr. Sendlers enthalten nennenswerte Regelungen zur betrieblichen Mitbestimmung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Umweltschutz. Da es aber schon heute viele Beruehrungspunkte zwischen Arbeits- und Umweltschutz gibt und sich auch Betriebsraete zunehmend mit Fragen des Umweltschutzes befassen muessen, ist dies aeusserst unbefriedigend. In diesem Forschungsprojekt soll ein Gesetzgebungsvorschlag mit Begruendung zu Mitbestimmungsrechten im UGB, allgemeiner Teil, gemacht werden. Auszuloten sind hier auch die verfassungsrechtlichen Grenzen der Mitbestimmung, welche durch das sogenannte Mitbestimmungsurteil des BVerfG (E39, 37 ff.) konturiert werden.
Betrieblicher Umweltschutz ist insbesondere durch die sogenannte Umwelt-Audit-Verordnung der EG ein gesetzlich geregelter Teil des Umweltrechts geworden. Von den dort getroffenen Regelungen weitestgehend ausgeklammert wurde die Rolle der Arbeitnehmer und ihrer Vertetung im betrieblichen Umweltschutz. In diesem Forschungsvorhaben wurde die Schnittstelle von Umweltschutzrecht und Arbeits- sowie Gesundheitsschutzrecht untersucht. In einem ersten Teil wurden aus der Perspektive arbeitsschutzrechtlicher Vorschriften diejenigen herausgearbeitet, die sowohl dem Arbeits- als auch dem Umweltschutz dienen. Gefragt wurde hier auch, ob und inwiefern Arbeitsschutzvorschriften zur Konkretisierung der Anfordernungen des Umweltaudits herangezogen werden koennen. Der zweite Teil untersucht die Kooperation von Umweltbeauftragten und Betriebsrat anhand der rechtlichen Grundlagen. Im empirischen dritten Teil wird geprueft, inwieweit Beteiligungsrechte der Arbeitnehmer auch im Umweltschutzbereich zur betrieblichen Realitaet gehoeren.
Das Forschungsprojekt stellt die Fragen nach der Qualitaet der Verknuepfung neuer Arbeits- und Lebensstile, nach den Risiken der neuen Arbeitszeitmodelle fuer eine sozialoekologische Gestaltung der individuellen Lebensfuehrung und der Wirtschaftsweise in den Mittelpunkt. Die konzeptionelle Verknuepfung der Themenfelder Arbeitsstile - Arbeitszeitmuster - Lebensstile - kommunale Infrastruktur - Sustainability zu einem integrierten Ansatz der 'reflexiven Lebensfuehrung' wird durch die Kooperation mit einem Kreis von ausgewiesenen Wissenschaftlern erarbeitet. Eine punktuelle empirische Basis erhaelt das Projekt ueber eine Arbeitnehmerbefragung bei VW Wolfsburg (Uebernahme des Datensatzes aus der Datenbank FORIS des Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)
Die Energiewende wird im Wesentlichen durch Privatpersonen getragen, die sich in Initiativen und Genossenschaften oder Zuhause für Erneuerbare Energien (EE) und Energieeffizienz engagieren. Jedoch entfällt nur etwa ein Drittel des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf private Haushalte, aber zwei Drittel auf Unternehmen und staatliche Einrichtungen. Damit die Energiewende gelingt sind daher insbesondere im Unternehmenssektor weitere Anstrengungen nötig. Der Impuls zu weiteren Veränderungen zugunsten EE kann dabei vor allem auch von Mitarbeitern ausgehen, die sich bereits privat für die Energiewende stark machen. An diesem Punkt setzt das Projekt 'enEEbler - Mitarbeiter-Engagement für Erneuerbare Energien in Unternehmen' an. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Frage, ob, wann und wie Bürger, die sich privat für die Energiewende einsetzen, dieses Engagement auch in ihren Arbeitskontext übertragen - und wann ihnen dort Barrieren entgegenstehen, die diesen 'Spillover' verhindern. Dazu werden folgende Teilfragen bearbeitet: Was bewegt Bürger sich für die Energiewende einzusetzen? Beschränkt sich das Engagement auf ihr privates Umfeld, oder versuchen sie auch in ihrem Beruf EE und Energieeffizienz zu fördern? Werden sie als Beschäftigte unterstützt, EE-Initiativen am Arbeitsplatz zu entwickeln, oder stoßen sie in Unternehmen auf Ablehnung oder Barrieren? Unter welchen Umständen gelingt es Mitarbeitern, ihr privates EE-Engagement auch im Arbeitskontext wirksam werden zu lassen? In der ersten Projektphase wird mithilfe von Interviews mit engagierten Bürgern analysiert, warum sich Menschen für die Energiewende einsetzen und ob sie versuchen, die Ideen und Impulse aus ihrem privaten Engagement in den Arbeitskontext zu tragen. Durch Fallstudien wird in der zweiten Projektphase ermittelt, inwiefern Unternehmen das Interesse und Engagement ihrer Mitarbeiter aufgreifen, um neue Impulse für die Energiewende zu entwickeln. Die Eigeninitiative von Beschäftigten wird bislang in Forschung und Praxis nicht hinreichend beachtet und gefördert. Hier dominiert nach wie vor die Perspektive, dass Mitarbeiter von nachhaltigem Handeln überzeugt und angeleitet werden müssten. Das enEEbler-Projekt geht demgegenüber davon aus, dass viele Mitarbeiter sich mit der Energiewende und Umweltschutzthemen identifizieren und daher auch motiviert sind, dies in ihren Arbeitskontext zu übertragen - sie brauchen lediglich die entsprechende Unterstützung und Freiräume durch das Unternehmen und Vorgesetzte. Ziel des Projekts ist die Identifizierung von Best-Practice Beispielen und die Erarbeitung von Empfehlungen für Unternehmen, die das EE-Engagement ihrer Mitarbeiter aktiv fördern wollen. Unternehmen sollen dafür sensibilisiert werden, die Fähigkeiten und Eigeninitiative von Mitarbeitern zuzulassen und zu unterstützen (engl. enabling). Durch geeignete Instrumente werden organisationale Barrieren, die bisher dem eigeninitiativen EE-Verhalten entgegenstehen, identifiziert und