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Found 77 results.

Forschergruppe (FOR) 2358: Mountain Exile Hypothesis - How humans benefited from and re-shaped African high altitude ecosystems during Quarternary climatic changes, Teilprojekt: Archäologie und Archäozoologie: Die früheste Erschließung von Hochgebirgsräumen durch den Menschen - Erschaffung einer alpinen Kulturlandschaft in den Tropen

Im Allgemeinen wird die Besiedlung der Hochgebirgsregionen aufgrund der schwierigen Umweltbedingungen als ein relativ rezenter Vorgang angesehen, ausgelöst durch externen Druck, wie einem starken Bevölkerungswachstum oder klimatischen Verschlechterungen. Die Hochgebirgsregionen in tropischen Bereichen, wie die Bale Mountains in Äthiopien scheinen jedoch eine Ausnahmesituation zu sein. Vegetationskundliche Untersuchungen (Miehe & Miehe 1994) deuten auf eine zunehmende Einflussnahme des Menschen auf die natürliche Vegetation des Sanetti Plateaus durch intentionelle Feuerereignisse seit dem frühen Holozän. Die intentionelle Nutzung von kontrollierten Bränden ist sowohl von Viehhaltergesellschaften, wie auch Jäger-Sammler Gruppen aus ethnographischen Quellen bekannt. Wann der Einfluss des Menschen in der Region begann und er die alpine Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft umformte und welche Subsistenzweise er betrieb, ist allerdings unbekannt. Die Bale Mountains sind bislang aus archäologischer Sicht absolute Terra inkognita, obwohl die zahlreichen Höhlen und Felsschutzdächer ausgezeichnete Siedlungsmöglichkeiten bieten. Gemeinsam mit Projekt P2 soll die zeitliche Abfolge, die Intensität sowie die Art und Weise der menschlichen Einflussnahme untersucht werden. Notwendig sind hierzu die Rekonstruktion der Siedlungsgeschichte anhand der kulturellen Hinterlassenschaften und ihrer chronologischen Einordnung, sowie die Rekonstruktion der Wirtschaftsweise anhand von Faunenresten und botanischen Funden. Da Mensch-Umwelt-Interaktionen immer komplexe wechselseitige Prozesse sind, ist die Kenntnis der Paläo-Umweltverhältnisse eine Voraussetzung für die Interpretation der archäologischen Befunde und setzt eine enge Zusammenarbeit mit den Projekten P4 (Paläoökologie, Pollenanalysen) und P5 (Paläoklima) voraus.

Hälterung von Großmuscheln und Identifizierung geeigneter Habitate speziell für die Flussperlmuschel

Am Beispiel der bundesweit vom Aussterben bedrohten bzw. gefährdeten Großmuschelarten (GMA), Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera, FPM) und Malermuschel (Unio pictorum, MM), sollen Managementmaßnahmen zur nachhaltigen Etablierung und Wiederansiedlung umgesetzt werden. Zur Analyse, Bewertung und Lösung der sehr komplexen Gefährdungsursachen der GMA wird eine GMA-Datenbank entwickelt, welche das dezentrale Expertenwissen zusammenfasst und validiert. Ein auf der GMA-Datenbank aufbauendes Entscheidungshilfewerkzeug (EHW) wird zur Identifikation von Habitatdefiziten bzw. von geeigneten Pilothabitaten zur Wiederansiedlung der GMA entwickelt. Bei der Habitatauswahl werden zusätzlich die Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt. Notwendige Maßnahmen zur Optimierung identifizierter Habitate werden mit Hilfe eines Decision Support Systems (DSS) definiert und priorisiert. Diese Maßnahmen werden in enger Kooperation von Umsetzungs- und Wissenschaftspartnern als Best Practice-Beispiele für die Bestandssicherung der GMA-Populationen in Niederbayern und im sächsischen Vogtland erarbeitet, die dann Vorbildfunktion für Maßnahmen in anderen aktuellen oder potentiellen GMA-Lebensräumen haben (z.B. Hotspot OHT).

Artenhilfsprogramm zum Schutz und zur Bestandsfoerderung des Weissstorches in Bayern

Lueckenlose Erfahrung der Bestandsdaten fuer Bayern seit 1980 als Grundlage fuer gezielte Massnahmen zur Optimierung der einzelnen Standorte und Lebensraeume. Hauptsaechliche Massnahmen sind neben der Sicherung der Horste Biotopgestaltungsmassnahmen wie Grabenaufweitung, Anlage von Flachmulden und Reliefstrukturen, Rueckvernaessung von Wiesen, Nutzungsextensivierung ect. Weitere Ziele sind Weiterbildung der Bevoelkerung, Einflussnahme auf die landwirtschaftliche Nutzung in Storchengebieten in Kombination mit den Naturschutz- und Landwirtschaftsprogrammen (VNP + KulaP) sowie gesetzlicher Schutz aller Nahrungsbereiche, die zu diesem Zweck genau kartiert werden sollen. (1998-2000).

Nachhaltige Entwicklung der Bundeswasserstraßen, Integriertes Flussauenmodell INFORM

Flussauen mit ihrem typischen Muster von unterschiedlichen Lebensräumen sind in Mitteleuropa stark gefährdet. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hat daher das Integrierte Flussauenmodell INFORM (Integrated Floodplain Response Model) für den Einsatz an Bundeswasserstraßen erstellt, mit dem ökologische Modellierungen durchgeführt werden können. Das modular aufgebaute Modellsystem INFORM verknüpft hydrologische, hydraulische, morphologische und bodenkundliche Modelltechniken mit ökologischen Modellen. Dabei werden vor allem sogenannte Lebensraumeignungsmodelle (Habitatmodelle) angewendet. Solche Modelle beschreiben die potentielle Eignung eines Standortes als Lebensraum für bestimmte Arten und / oder Artengruppen anhand der Ausprägung mehrerer abiotischer Standortparameter. Die Bearbeitung folgt prinzipiell dem Wirkungspfad Abfluss - Flusswasser - Grundwasser - Boden - Biotik unter Berücksichtigung morphologischer Einflüsse, des direkten Einflusses der Überflutung und der (landwirtschaftlichen) Nutzung. Die Bewertung der prognostizierten Veränderungen erfolgt an Hand von Gesetzen und Verordnungen und beinhaltet auch die Auswirkungen des menschlichen Handelns.

Molekulare Analyse disjunkter Areale von Carabidenarten und ihre Bedeutung für die Biotopgenese und Entwicklung von Inselökosystemen am Beispiel von Blockhalden

Das Ökosystem 'Kaltluft erzeugende Blockhalde' gilt in den Klimazonen gemäßigter Breiten als reliktärer, terrestrischer Inselstandort. Die dort bislang untersuchte Fauna weist einen hohen Anteil diskontinuierlich verbreiteter Arten auf, die eng an die spezifischen mikroklimatischen und strukturellen Bedingungen gebunden sind. Im geplanten Vorhaben, das Teil eines interdisziplinär ausgerichteten Projektes zur Biotopgenese von Blockhalden ist, sollen am Beispiel von Arealanalysen zweier disjunkt verbreiteter Carabidenarten Aussagen zur Besiedlungsgeschichte und Genese eines terrestrischen Ökosystems ermöglicht werden. Die Arealgenese der zu untersuchenden Arten hängt mit der Entstehung und Entwicklung von Kaltluft erzeugenden Blockhalden zusammen. Als Indikatoren für periglaziale Kontaktzonen werden die Gletscher-randtiere Nebria castanea (Randbereich alpiner Vereisung und südliche Refugialräume) und Pterostichus negligens (Randbereich arktischer Vereisung) ausgewählt, deren außeralpine Habitatbindung eng korreliert ist mit der Existenz von Windröhren im Blockhaldenökosystem. Anhand molekularer Marker sollen das Separationsalter, Ausbreitungswege und ein möglicher Reliktstatus der disjunkt verbreiteten Populationen ermittelt werden. Die Ergebnisse sollen in einer interdisziplinären Arealsystemanalyse zusammengeführt werden.

Entwicklung eines räumlichen wildtierökologischen Landschaftsmodells unter Berücksichtigung klimawandelrelevanter Aspekte für ein zukunftsfähiges Wildtiermanagement und -monitoring

Das Projekt Wildtierökologische Landschaftstypen befasst sich mit der Entwicklung eines (mehrstufigen) Landschaftsmodells, das die Bedürfnisse von Wildtieren berücksichtigt. Das Projekt besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Elementen. Das wichtigste Element bildet das Wildtierökologische Landschaftsmodell, das auf der Grundlage von biotischen, abiotischen, naturgeografischen und anthropogenen - tierartübergreifenden – Einflussfaktoren erstellt wird. Die prognostizierten Veränderungen durch den Klimawandel werden auf der Grundlage des Landschaftsmodells in die Überlegungen einbezogen. Die zu erwartenden Arealverschiebungen und die damit möglichen Auswirkungen auf die Verbreitung und Abundanz von Wildtieren im Land sollen anhand des Modells abgebildet werden. Dieses Forschungsvorhaben muss als Initialprojekt zum Thema Wildtiere und Klimawandel in BW betrachtet werden, in dem Grundlagen erarbeitet und weitere Forschungsfelder benannt werden. Das Ziel des Projektes ist es, ein räumlich differenziertes Wildtiermonitoring und -management der Wildtierarten des JWMG’s zu ermöglichen. Ein flächendeckendes Monitoring kann Wissenslücken zur Bestandssituation, vor allem von seltenen oder heimlich lebenden Wildtierarten füllen. Die Ergebnisse schaffen Grundlagen für politische Entscheidungsträger, um das Wildtiermanagement zukunftsorientierter zu konzipieren.

Entwicklung und Abundanz von biodiversitätsrelevanten Waldstrukturen in bewirtschafteten und unbewirtschafteten Bergwäldern

In bewirtschafteten Wäldern ist der natürliche Zyklus der Waldentwicklung verkürzt, insbesondere späte Sukzessionsstadien und Zerfallsphasen und die damit assoziierten Strukturelemente sind unterrepräsentiert. Die Ausweisung von Prozesschutzflächen ist daher ein zentrales Instrument der Biodiversitätsförderung im Wald. Neben kleineren Alt- und Totholzinseln wird verstärkt die Ausweisung von Großschutzgebieten gefordert. Diese ist jedoch nicht unumstritten, da - insbesondere in homogenen Ausgangsbeständen - zunächst eine 'Verdunklung' befürchtet wird, bevor natürliche Störungs- oder Zerfallsprozesse greifen. Diese könnte für lichtliebende Arten kurz- und mittelfristig negative Entwicklungen der Habitatqualität mit sich bringen, während für andere Arten, z.B. Totholzbewohner, eine kontinuierliche Habitatverbesserung erwartet wird. Diese Studie untersucht die kurz- und mittelfristige Entwicklung biodiversitätsrelevanter Strukturparameter in Bannwäldern der montanen bis subalpinen Zone seit Aufgabe der Bewirtschaftung (max. 100 Jahre) und bewertet diese für Indikatorarten mit unterschiedlichen, komplementären, waldstrukturellen Habitatansprüchen. Grundlage liefern terrestrische sowie LiDAR-basierte Strukturerhebungen in 42 unbewirtschafteten Flächen (22 Bannwälder in Baden-Württemberg, 20 Naturwaldreservate in der Schweiz) sowie in 300 (bereits beprobten) bewirtschafteten Vergleichsflächen, die über einen breiten waldstrukturellen und standörtlichen Gradienten verteilt sind. Unterschiede in Abundanz, Diversität und räumlicher Verteilung einzelner Strukturparameter (z.B. Totholz, Randlinien, Lücken, horizontale und vertikale Diversität) werden quantifiziert unter Berücksichtigung von Standortsbedingungen und Zeitraum seit Nutzungsaufgabe. Die Verknüpfung mit den Habitatansprüchen ausgewählter Indikatorarten erlaubt Aussagen darüber, welche funktionellen Artengruppen direkt oder erst langfristig von Prozessschutz profitieren und welche nur marginal oder sogar negativ beeinflusst werden. Dies liefert eine wichtige Grundlage für die künftige Schutzgebietsplanung und -management.

Der Scheidige Gelbstern (Gagea spathacea) in Deutschland, Teilvorhaben: Waldpflege und -entwicklung zum langfristigen Schutz des Scheidigen Gelbsterns (Gagea spathacea) in Deutschland (dargestellt am Beispiel norddeutscher Altmoränen-Standorte)

Im Rahmen des Bundesprogrammes 'Biologische Vielfalt' beschäftigt sich ein Forschungsvorhaben mit dem Scheidigen Gelbstern (Gagea spathacea) in Deutschland. Da die Art ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt in den Moränenlandschaften Norddeutschlands hat, kommt Deutschland eine besondere Verantwortung beim internationalen Schutz der Pflanze zu. Durchgeführt wird das Projekt partnerschaftlich von dem Institut für Ökologie der Leuphana Universität Lüneburg, dem Stadtwald Lübeck, sowie der Schrobach-Stiftung. Als 'Umsetzungspartner' stellt die Schrobach-Stiftung verschiedene Wälder in der Altmoräne für die Untersuchungen zur Verfügung. Zum einen sind das Flächen mit aktuellen Gelbstern-Vorkommen, zum anderen naturnahe Waldbestände ohne Gagea spathacea. Schließlich werden auch Wälder untersucht, in denen kürzlich ein Waldumbau von Nadel- zu Laubholzbeständen stattgefunden hat und die sich nun, dauerhaft stillgelegt, zu einem natürlichen Ökosystem entwickeln können. In diesen drei Versuchsgebieten werden die Standortfaktoren bestimmt sowie Verpflanzungstests und weitere Experimente durchgeführt. Die Ziele des Projektes sind die Erforschung der Standortsbedingungen und Habitatansprüche des Scheidigen Gelbsterns in Hinblick auf die Waldgeschichte und die forstliche Nutzung eines Gebietes. Es soll ermittelt werden, ob die Art trotz der Folgen des weltweiten Klimawandels eine Überlebenschance hat und ob es möglich ist, sie in renaturierten Wäldern neu anzusiedeln. Aus den Ergebnissen werden schließlich schonende Waldbauverfahren entwickelt in Hinblick auf einen stärkeren Biodiversitätsschutz im Wald. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://www.schrobach-stiftung.de/gelbstern.htm. Während der Laufzeit des Projektes bietet die Schrobach-Stiftung Exkursionen zu den Projektflächen an.

Plastik - Verbundprojekt MikroPlaTaS: Mikroplastik in Talsperren und Staubereichen: Sedimentation, Verbreitung, Wirkung, Teilprojekt 4

Ziel der Universität Bielefeld in den Teilprojekten (TP 1&3) ist die Analyse der Auswirkungen von Mikroplastikpartikeln (MP) auf die benthische Meiofauna, sowohl im Freiland als auch in künstlichen Ökosystemen. Zu diesem Zweck werden Sedimente und Aufwuchs von ausgewählten Gewässern (Talsperren und Stauhaltungen) hinsichtlich ihrer natürlichen Meiofauna-Lebensgemeinschaften analysiert. In komplexen Modellökosystemen (Mikro- und Mesokosmen) wird der Einfluss von MP auf die benthische Meiofauna sowie deren potentielle Nahrung (Bakterien, Algen) und Räuber untersucht. Anhand dieser realistischen Expositionsszenarien sollen Rückschlüsse auf MP-induzierte Veränderungen in natürlichen benthischen Lebensgemeinschaften abgeschätzt werden und eine direkte Vergleichbarkeit der natürlichen und künstlichen Ökosysteme gewährleistet werden. Zur Bestandsaufnahme der Meiofauna werden an den ausgewählten Feldstandorten Sediment- und Biofilmproben (z.B. Aufwuchs an Staumauer) genommen und die Lebensgemeinschaften hinsichtlich ausgewählter Parameter (Abundanz, Biomasse, Struktur der Lebensgemeinschaften) analysiert. Aus den Modellökosystemen (Mikro- und Mesokosmen) werden über den Versuchszeitraum Proben entnommen, um die benthische Meiofauna zu analysieren (Abundanz, Biomasse, Struktur der Lebensgemeinschaften). Die Nematoden aus diesen experimentellen Ansätzen werden zusätzlich auf Artniveau bestimmt. Ausgewählte Organismen aus den Freilandproben sowie den Laborexperimenten werden hinsichtlich der Präsenz von MP im Körper mikroskopisch analysiert.

MarSammKiel: Historische Sammlungen mariner Organismen - ein Fenster in die Anfänge von Global Change in Nord- und Ostsee^Teilprojekt: Morphologisch-funktionelle Charakterisierung ausgewählter Taxa aus Nord- und Ostsee zur Analyse der Faunenveränderung, Teilprojekt: Projektdatenbank und wissenschaftliche Erschließung der Nordseesammlungen Senckenbergs

Ziel des Vorhabens ist es, die Faunenveränderung von Nord- und Ostsee seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Basis der historischen Sammlung mariner Organismen des Zoologischen Museums der Christian-Albrechts-Universität (CAU) unter Hinzuziehung von Sammlungen des Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg und weiteren kleinen Sammlungen des NORe-Verbundes e. V. zu untersuchen. Die Dokumentation der Sammlungen soll über ein neu zu schaffendes digitales Portal erfolgen, das auf dem senckenbergischen Sammlungsmanagementsystem SeSam aufbaut. Ein zentrales Ziel des Vorhabens ist die Vernetzung der betreffenden Sammlung und die Etablierung eines Konservierungs- und Dokumentationsniveaus nach internationalen Standards. Auf dieser Basis sollen Einwanderungsprozesse, Arealverschiebungen und die Anfänge von invasiven Prozessen vor dem Hintergrund von Klimawandel und Globalisierung exemplarisch dokumentiert werden. Im Projektverbund sollen außerdem ausgewählte Taxa aus dem Epibenthos auf morphologischer und molekularer Ebene auf Veränderungen mit Hilfe von nichtinvasiven bildgebenden Techniken und Methoden des Ancient-DNA-Labors analysiert werden. Dabei geht es besonders um die Frage, ob es in der Nord- und Ostsee zu populationsgenetischen Differenzierungsprozessen, und funktionellen Anpassungen z.B. bei invasiven Arten gekommen ist.

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