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Nachhaltige Entwicklung der Bundeswasserstraßen, Integriertes Flussauenmodell INFORM

Flussauen mit ihrem typischen Muster von unterschiedlichen Lebensräumen sind in Mitteleuropa stark gefährdet. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hat daher das Integrierte Flussauenmodell INFORM (Integrated Floodplain Response Model) für den Einsatz an Bundeswasserstraßen erstellt, mit dem ökologische Modellierungen durchgeführt werden können. Das modular aufgebaute Modellsystem INFORM verknüpft hydrologische, hydraulische, morphologische und bodenkundliche Modelltechniken mit ökologischen Modellen. Dabei werden vor allem sogenannte Lebensraumeignungsmodelle (Habitatmodelle) angewendet. Solche Modelle beschreiben die potentielle Eignung eines Standortes als Lebensraum für bestimmte Arten und / oder Artengruppen anhand der Ausprägung mehrerer abiotischer Standortparameter. Die Bearbeitung folgt prinzipiell dem Wirkungspfad Abfluss - Flusswasser - Grundwasser - Boden - Biotik unter Berücksichtigung morphologischer Einflüsse, des direkten Einflusses der Überflutung und der (landwirtschaftlichen) Nutzung. Die Bewertung der prognostizierten Veränderungen erfolgt an Hand von Gesetzen und Verordnungen und beinhaltet auch die Auswirkungen des menschlichen Handelns.

Artenhilfsprogramm zum Schutz und zur Bestandsfoerderung des Weissstorches in Bayern

Lueckenlose Erfahrung der Bestandsdaten fuer Bayern seit 1980 als Grundlage fuer gezielte Massnahmen zur Optimierung der einzelnen Standorte und Lebensraeume. Hauptsaechliche Massnahmen sind neben der Sicherung der Horste Biotopgestaltungsmassnahmen wie Grabenaufweitung, Anlage von Flachmulden und Reliefstrukturen, Rueckvernaessung von Wiesen, Nutzungsextensivierung ect. Weitere Ziele sind Weiterbildung der Bevoelkerung, Einflussnahme auf die landwirtschaftliche Nutzung in Storchengebieten in Kombination mit den Naturschutz- und Landwirtschaftsprogrammen (VNP + KulaP) sowie gesetzlicher Schutz aller Nahrungsbereiche, die zu diesem Zweck genau kartiert werden sollen. (1998-2000).

Hälterung von Großmuscheln und Identifizierung geeigneter Habitate speziell für die Flussperlmuschel

Am Beispiel der bundesweit vom Aussterben bedrohten bzw. gefährdeten Großmuschelarten (GMA), Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera, FPM) und Malermuschel (Unio pictorum, MM), sollen Managementmaßnahmen zur nachhaltigen Etablierung und Wiederansiedlung umgesetzt werden. Zur Analyse, Bewertung und Lösung der sehr komplexen Gefährdungsursachen der GMA wird eine GMA-Datenbank entwickelt, welche das dezentrale Expertenwissen zusammenfasst und validiert. Ein auf der GMA-Datenbank aufbauendes Entscheidungshilfewerkzeug (EHW) wird zur Identifikation von Habitatdefiziten bzw. von geeigneten Pilothabitaten zur Wiederansiedlung der GMA entwickelt. Bei der Habitatauswahl werden zusätzlich die Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt. Notwendige Maßnahmen zur Optimierung identifizierter Habitate werden mit Hilfe eines Decision Support Systems (DSS) definiert und priorisiert. Diese Maßnahmen werden in enger Kooperation von Umsetzungs- und Wissenschaftspartnern als Best Practice-Beispiele für die Bestandssicherung der GMA-Populationen in Niederbayern und im sächsischen Vogtland erarbeitet, die dann Vorbildfunktion für Maßnahmen in anderen aktuellen oder potentiellen GMA-Lebensräumen haben (z.B. Hotspot OHT).

Forschergruppe (FOR) 2358: Mountain Exile Hypothesis - How humans benefited from and re-shaped African high altitude ecosystems during Quarternary climatic changes, Teilprojekt: Archäologie und Archäozoologie: Die früheste Erschließung von Hochgebirgsräumen durch den Menschen - Erschaffung einer alpinen Kulturlandschaft in den Tropen

Im Allgemeinen wird die Besiedlung der Hochgebirgsregionen aufgrund der schwierigen Umweltbedingungen als ein relativ rezenter Vorgang angesehen, ausgelöst durch externen Druck, wie einem starken Bevölkerungswachstum oder klimatischen Verschlechterungen. Die Hochgebirgsregionen in tropischen Bereichen, wie die Bale Mountains in Äthiopien scheinen jedoch eine Ausnahmesituation zu sein. Vegetationskundliche Untersuchungen (Miehe & Miehe 1994) deuten auf eine zunehmende Einflussnahme des Menschen auf die natürliche Vegetation des Sanetti Plateaus durch intentionelle Feuerereignisse seit dem frühen Holozän. Die intentionelle Nutzung von kontrollierten Bränden ist sowohl von Viehhaltergesellschaften, wie auch Jäger-Sammler Gruppen aus ethnographischen Quellen bekannt. Wann der Einfluss des Menschen in der Region begann und er die alpine Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft umformte und welche Subsistenzweise er betrieb, ist allerdings unbekannt. Die Bale Mountains sind bislang aus archäologischer Sicht absolute Terra inkognita, obwohl die zahlreichen Höhlen und Felsschutzdächer ausgezeichnete Siedlungsmöglichkeiten bieten. Gemeinsam mit Projekt P2 soll die zeitliche Abfolge, die Intensität sowie die Art und Weise der menschlichen Einflussnahme untersucht werden. Notwendig sind hierzu die Rekonstruktion der Siedlungsgeschichte anhand der kulturellen Hinterlassenschaften und ihrer chronologischen Einordnung, sowie die Rekonstruktion der Wirtschaftsweise anhand von Faunenresten und botanischen Funden. Da Mensch-Umwelt-Interaktionen immer komplexe wechselseitige Prozesse sind, ist die Kenntnis der Paläo-Umweltverhältnisse eine Voraussetzung für die Interpretation der archäologischen Befunde und setzt eine enge Zusammenarbeit mit den Projekten P4 (Paläoökologie, Pollenanalysen) und P5 (Paläoklima) voraus.

Molekulare Analyse disjunkter Areale von Carabidenarten und ihre Bedeutung für die Biotopgenese und Entwicklung von Inselökosystemen am Beispiel von Blockhalden

Das Ökosystem 'Kaltluft erzeugende Blockhalde' gilt in den Klimazonen gemäßigter Breiten als reliktärer, terrestrischer Inselstandort. Die dort bislang untersuchte Fauna weist einen hohen Anteil diskontinuierlich verbreiteter Arten auf, die eng an die spezifischen mikroklimatischen und strukturellen Bedingungen gebunden sind. Im geplanten Vorhaben, das Teil eines interdisziplinär ausgerichteten Projektes zur Biotopgenese von Blockhalden ist, sollen am Beispiel von Arealanalysen zweier disjunkt verbreiteter Carabidenarten Aussagen zur Besiedlungsgeschichte und Genese eines terrestrischen Ökosystems ermöglicht werden. Die Arealgenese der zu untersuchenden Arten hängt mit der Entstehung und Entwicklung von Kaltluft erzeugenden Blockhalden zusammen. Als Indikatoren für periglaziale Kontaktzonen werden die Gletscher-randtiere Nebria castanea (Randbereich alpiner Vereisung und südliche Refugialräume) und Pterostichus negligens (Randbereich arktischer Vereisung) ausgewählt, deren außeralpine Habitatbindung eng korreliert ist mit der Existenz von Windröhren im Blockhaldenökosystem. Anhand molekularer Marker sollen das Separationsalter, Ausbreitungswege und ein möglicher Reliktstatus der disjunkt verbreiteten Populationen ermittelt werden. Die Ergebnisse sollen in einer interdisziplinären Arealsystemanalyse zusammengeführt werden.

Entwicklung eines räumlichen wildtierökologischen Landschaftsmodells unter Berücksichtigung klimawandelrelevanter Aspekte für ein zukunftsfähiges Wildtiermanagement und -monitoring

Das Projekt Wildtierökologische Landschaftstypen befasst sich mit der Entwicklung eines (mehrstufigen) Landschaftsmodells, das die Bedürfnisse von Wildtieren berücksichtigt. Das Projekt besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Elementen. Das wichtigste Element bildet das Wildtierökologische Landschaftsmodell, das auf der Grundlage von biotischen, abiotischen, naturgeografischen und anthropogenen - tierartübergreifenden – Einflussfaktoren erstellt wird. Die prognostizierten Veränderungen durch den Klimawandel werden auf der Grundlage des Landschaftsmodells in die Überlegungen einbezogen. Die zu erwartenden Arealverschiebungen und die damit möglichen Auswirkungen auf die Verbreitung und Abundanz von Wildtieren im Land sollen anhand des Modells abgebildet werden. Dieses Forschungsvorhaben muss als Initialprojekt zum Thema Wildtiere und Klimawandel in BW betrachtet werden, in dem Grundlagen erarbeitet und weitere Forschungsfelder benannt werden. Das Ziel des Projektes ist es, ein räumlich differenziertes Wildtiermonitoring und -management der Wildtierarten des JWMG’s zu ermöglichen. Ein flächendeckendes Monitoring kann Wissenslücken zur Bestandssituation, vor allem von seltenen oder heimlich lebenden Wildtierarten füllen. Die Ergebnisse schaffen Grundlagen für politische Entscheidungsträger, um das Wildtiermanagement zukunftsorientierter zu konzipieren.

Der Scheidige Gelbstern (Gagea spathacea) in Deutschland, Teilvorhaben: Waldpflege und -entwicklung zum langfristigen Schutz des Scheidigen Gelbsterns (Gagea spathacea) in Deutschland (dargestellt am Beispiel norddeutscher Altmoränen-Standorte)

Im Rahmen des Bundesprogrammes 'Biologische Vielfalt' beschäftigt sich ein Forschungsvorhaben mit dem Scheidigen Gelbstern (Gagea spathacea) in Deutschland. Da die Art ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt in den Moränenlandschaften Norddeutschlands hat, kommt Deutschland eine besondere Verantwortung beim internationalen Schutz der Pflanze zu. Durchgeführt wird das Projekt partnerschaftlich von dem Institut für Ökologie der Leuphana Universität Lüneburg, dem Stadtwald Lübeck, sowie der Schrobach-Stiftung. Als 'Umsetzungspartner' stellt die Schrobach-Stiftung verschiedene Wälder in der Altmoräne für die Untersuchungen zur Verfügung. Zum einen sind das Flächen mit aktuellen Gelbstern-Vorkommen, zum anderen naturnahe Waldbestände ohne Gagea spathacea. Schließlich werden auch Wälder untersucht, in denen kürzlich ein Waldumbau von Nadel- zu Laubholzbeständen stattgefunden hat und die sich nun, dauerhaft stillgelegt, zu einem natürlichen Ökosystem entwickeln können. In diesen drei Versuchsgebieten werden die Standortfaktoren bestimmt sowie Verpflanzungstests und weitere Experimente durchgeführt. Die Ziele des Projektes sind die Erforschung der Standortsbedingungen und Habitatansprüche des Scheidigen Gelbsterns in Hinblick auf die Waldgeschichte und die forstliche Nutzung eines Gebietes. Es soll ermittelt werden, ob die Art trotz der Folgen des weltweiten Klimawandels eine Überlebenschance hat und ob es möglich ist, sie in renaturierten Wäldern neu anzusiedeln. Aus den Ergebnissen werden schließlich schonende Waldbauverfahren entwickelt in Hinblick auf einen stärkeren Biodiversitätsschutz im Wald. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://www.schrobach-stiftung.de/gelbstern.htm. Während der Laufzeit des Projektes bietet die Schrobach-Stiftung Exkursionen zu den Projektflächen an.

Interaktionen anthropogener Komponenten des globalen Wandels auf die Artenzusammensetzung in zwei kontrastierenden Gebirgsbiomen Europas

In den letzten Jahrzehnten waren Ökosysteme weltweit einem dramatischen anthropogenen Wandel ausgesetzt. Davon sind auch naturnahe Ökosysteme der Gebirgsregionen betroffen. Langzeitmonitoring ist eine effektive Methode um die Auswirkungen dieses Wandels auf Biodiversitätsmuster zu identifizieren und zu quantifizieren. Das GLORIA-Netzwerk liefert durch sein standardisiertes weltweites Monitoring auf Berggipfeln (Global Observation Research Initiative in Alpine Environments, www.gloria.ac.at) einen einzigartigen Datensatz, der Auskunft über Veränderungen in Vorkommen und Häufigkeit von alpinen Pflanzenarten gibt. Monitoringdaten von europäischen Berggipfeln zeigten, dass Änderungen von Biodiversitätsmustern in engem Zusammenhang mit steigenden Temperaturen stehen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf lokale Verbreitungsmuster von Pflanzenarten unterscheiden sich jedoch signifikant zwischen temperaten und mediterranen Biomen. Steigende Artenzahlen in den Alpen kontrastieren mit rückläufigen Artenzahlen auf Gipfeln Südeuropas. Langzeitmonitoring fokussierte bisher auf die wichtigsten Einflussfaktoren dieses Wandels: Änderungen der Temperatur und Schneedeckendauer. Eine genauere Untersuchung von anderen Faktoren aus unterschiedlichen Komponenten des Systems Erde , wie Wasserhaushalt, Geomorphologie, Landnutzungsänderungen und Umweltverschmutzung und deren Interaktionen sind entscheidend, fehlen aber bisher: (1) Wasserpotential / Niederschlag und Sonneneinstrahlung stellen klimatische Schlüsselfaktoren für Pflanzenwachstum dar. (2) Geomorphologie ist eine wichtige Determinante für Vegetationsmuster. (3) Stickstoffdeposition, die vor allem durch Verbrennungsprozesse verursacht wird, kann zu Überdüngung von alpinen Böden führen und trägt zu erhöhtem Pflanzenwachstum bei, was Temperatureffekte auf alpine Pflanzen maskieren kann. (4) Landnutzungsänderungen in der alpinen Zone können zu einem Anstieg von Landschaftsfragmentierung und Weidedruck führen, ein anthropogener Faktorenkomplex, der einen markanten Einfluß auf die Zusammensetzung von Pflanzenarten haben kann. Um den relativen Effekt dieser Faktoren auf die beobachteten Veränderungen in der Biosphäre und deren Abhängigkeiten in Europa zu untersuchen, ist ein integrativer Ansatz, der verschiedene Disziplinen der Klimawandelforschung und Wissen von lokalen Experten zusammenführt, essentiell. Ziel dieses Projektes ist die Identifizierung von Biota und Lebensräumen mit besonders hohem Risiko für Biodiversitätsverluste sowie potentielle Refugien, in denen Pflanzen unter dem Einfluss des Klimawandels überleben können. Analysen werden auf zwei räumlichen Skalen durchgeführt: Auf lokaler Ebene werden auf Berggipfeln die Faktoren Temperatur, Wasserpotential und Stickstoffdeposition gemessen sowie Veränderungen der Vegetation und des Weidedrucks aufgenommen. Auf regionaler Skala werden Sonneneinstrahlung, Topographie, Stickstoffdeposition und Klimaparameter sowie daraus errechnete Prognosen für verschiedene

DIVER: Deutsche Telemetriestudie an Seevögeln im Bereich geplanter und bestehender Offshore-Windparks am Beispiel der Seetaucher, Teilvorhaben: BioConsult SH GmbH & Co. KG

Der Ausbau der Offshore-Windenergienutzung ist ein wichtiges energiepolitisches Ziel der Bundesregierung. Die Entwicklung der Windenergienutzung soll dabei natur- und umweltfreundlich durchgeführt werden und insbesondere die Ziele des Naturschutzes berücksichtigen. Untersuchungen an bereits bestehenden Windparks deuten darauf hin, dass insbesondere für Seetaucher ein Konfliktpotenzial mit dem Ausbau der Offshore-Windenergienutzung besteht, da diese Arten sehr empfindlich auf Störungen reagieren und eine deutliche Meidereaktion auf Windparks zeigen. Das Vorhaben verfolgt das übergeordnete Projektziel, die Auswirkungen von Offshore-Windparks auf Habitatnutzung und Bewegungsmuster von Seetauchern zu untersuchen und in Bezug auf die Offshore-Windkraftplanung planungs-, bewertungs- und genehmigungs-relevante Wissenslücken zu schließen. Für das Verbundvorhaben DIVER ist eine Gesamt-Projektlaufzeit von 3,5 Jahren vorgesehen. Innerhalb der Projektlaufzeit ist geplant, in drei Winter-/Frühjahrssaisons insgesamt 45 Seetaucher im Seetaucher-Hauptkonzentrationsgebiet der deutschen Nordsee zu fangen und mit Satellitensendern auszurüsten. Auf Basis der Telemetriedaten werden verschiedene Analysen durchgeführt: Home Range Analysen (individuelle saisonale Aufenthaltsbereiche der Seetaucher), Ortstreue (Verbleibedauer in einem Gebiet innerhalb einer Saison und Wiederkehrrate zwischen zwei aufeinanderfolgenden Saisons), Herkunft (Brutgebiete) der in der deutschen Nordsee überwinternden Seetaucher, Habitatmodellierung (Habitatnutzung in Gebieten mit und ohne Offshore-Windpark-Planungen und vergleichende Analysen mit zur Verfügung stehenden Daten von Flugerfassungen) sowie ergänzende genetische Nahrungsanalysen (aus Kotproben) und genetische Geschlechtsbestimmung. Die Ergebnisse und Bewegungen der Seetaucher werden auf der Projekt-Homepage www.divertracking.com präsentiert und unter anderem in einem Projekt-Workshop vorgestellt und diskutiert.

Geschiebemanagement Strobler Weißenbach - Monitoring, Modellierung, Räumkonzept

Der Strobler-Weißenbach befindet sich in den Salzburger Kalkvoralpen in der Osterhorngruppe. Im Einzugsgebiet sind der Dachsteinkalk und der Ramsaudolomit vorherrschend. Der Hauptgraben umfasst eine Länge von 11,3 km, das Einzugsgebiet beträgt 45.53 km2 und mündet bei Strobl in die Ischler Ache. Im Oberlauf des Strobler-Weißenbaches befinden sich große Schlitzsperren, welche mit Kalkschotter verlandet sind. Zur Gewährleistung der Schutzfunktion der Sperrenbauwerke sind Räumungen der Stauräume notwendig. Diese Räumungen sind nur unter Aufwendung von hohen finanziellen und operationellen Aufwänden möglich. Eine Ertüchtigung der Selbstentleerung ist nur mit maschinellem Einsatz ( Freischaufeln der Schlitzöffnungen während Nieder- und Mittelwässer) möglich. Diese Materialeinträge in die Unterlaufstrecke bewirken Trübungen und Geschiebetransport mit Anlandungen und Umlagerungseffekten im Unterlauf. Neben Trübungen wurden im Zuge bisheriger Geschiebebewirtschaftungsmaßnahmen auch Änderungen in der Bachmorphologie beobachtet. Im Rahmen des Monitoringprogramms wird der Ist-Zustand hinsichtlich Bachmorphologie, Habitat und Geschiebetransport erhoben und die Entwicklung des Gewässers mit Fokus auf das Habitat, Geschiebe und Schwebstoff durch ein umfassendes Messprogramm analysiert. Das Programm beinhaltet Wasserstands-, Fließgeschwindigkeits-, und Schwebstoffmessstellen sowie ergänzend dazu Analysen zum Sohlmaterial und Radiotelemetrie zur Feststellung der Geschiebewanderung. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines generellen Räumungskonzeptes, das möglichst wenig nachteilige Auswirkungen auf den Unterlauf, die Fischerei und den Hochwasserschutz hat. Außerdem soll das Schadenspotenzial für die Fischerei, das durch Geschiebeanlandungen beziehungsweise den Eintrag von Feinmaterial in potenzielle Laichplätze verursacht wird, ermittelt werden.

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