Das Forschungsvorhaben hat das Ziel, das Arsenoxid (As2O3), das vor allem bei der Schmelze von Bleikristallglaesern seit langen Zeiten als Laeutermittel eingesetzt wird, durch andere Laeutermittel zu ersetzen. Wegen der toxischen Wirkung des As2O3 ist mit einer Einsatzbeschraenkung zu rechnen, obwohl die beim Glasschmelzprozess auftretenden As2O3-Konzentrationen nach neueren Untersuchungen nur sehr geringe Werte erreichen. Als Ersatz werden vor allem andere sauerstoffabgebende Oxide erprobt.
An einem 150 MWel-Block wird hinter der Schmelzkammerfeuerung in jeden der beiden Abgasstraenge je ein Reaktor fuer die NOx-Reduktion nach dem SCR-Verfahren auf einen Reingaswert von 200 mg/m3 installiert (high dust). Die Reaktoren erhalten drei Katalysatorebenen und eine zusaetzliche Ebene fuer evtl spezielle Bestueckung. Der Block laesst sich bei Ascherueckfuehrung zwischen 60 Prozent und 100 Prozent betreiben. Bereits bei einer Ausschleusung der Flugasche von 20 Prozent wird der Gehalt von Komponenten wie Arsenoxid, das unterhalb 200 Grad C sublimiert, im Abgas zwischen Kessel und Elektrofilter wesentlich verringert. Deshalb besteht die Moeglichkeit, verschiedene Katalysatoren bei unterschiedlichen Gehalten an Sublimaten, die die Katalysatoren desaktivieren koennen, zu erproben.
Aufgrund bisheriger Ergebnisse im Forschungsvorhaben 'Einschmelzverhalten von Schwermetalloxiden', das zwei Jahre laeuft, ergeben sich Fragestellungen, die eine Verlaengerung besonders aus Umweltaspekten heraus dringend erforderlich machen. Von besonderem Interesse fuer die betroffene Industrie ist die Frage des Einschmelz- und Verdampfungsverhaltens von Selen- bzw. Arsen-haltigen Schmelzen. Der Einfluss des Wassergehaltes des Gemenges auf die Verfluechtigung aus Pb-, Cd-, Sb-, As- und Se-haltigen Glasschmelzen ist zu untersuchen, ebenso wie die Abscheidung der Verdampfungsprodukte aus Schmelzen mit den genannten Elementen in Abhaengigkeit von der Temperatur. Auch das Einschmelzverhalten dieser Zusammensetzungen als Funktion der Gemengefeuchte ist von grosser Bedeutung.
Die verlinkte Webseite enthält Informationen der Website chemikalieninfo.de des Umweltbundesamtes zur chemischen Verbindung Arsenoxid. Stoffart: Stoffklasse.