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Tiger-Bestände im Mekong um 70 Prozent in 10 Jahren zurückgegangen

Nach einem aktuellen Statusreport der Umweltschutzorganisation WWF, der am 25. Januar 2010 veröffentlicht wure, gibt es in den fünf Mekong-Anrainerstaaten Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam nur noch rund 350 wild lebende Tiger. Damit ist die Zahl der gefährdeten Großkatzen innerhalb der vergangenen zwölf Jahre um etwa 70 Prozent zurückgegangen. Ende der Neunziger sollen noch etwa 1.200 Indochinesische Tiger entlang des Mekongs gelebt haben.

Das Erkennen von Arten: über das Differenzieren und Benennen von (Lebens)formen

Der bereits seit längerer Zeit beobachtete Rückgang bei Artenkenntnis und Naturwahrnehmung verstärkt sich weiter. Dies wirkt sich auch auf die Medien und die Gesellschaft aus. Artenvielfalt und das Aussterben von Arten sind häufig nur Nebenschauplätze in der öffentlichen Diskussion, selbst bei Umweltthemen. Artenkenntnis kann nur durch Beschäftigung mit den entsprechenden Lebewesen geübt und erlernt werden. In unserem derzeitigen Bildungssystem bleibt allerdings kaum Zeit und Muße für diese vertiefte Wahrnehmung. Wir zeigen mehrere Bereiche auf, die zu einer Förderung der Artenkenntnis beitragen können und formulieren Ziele für eine neue Bildungskette. Dazu beschreiben wir auch die theoretischen und praktischen Grundlagen der Artbestimmung und mögliche Ansatzpunkte für fördernde Maßnahmen.

Kritische Betrachtung des aktuellen Managements der Meeresschutzgebiete in der deutschen Nordsee - Stand und Herausforderungen für die Zukunft

Mit ihrer Biodiversitätsstrategie wollen die Mitgliedstaaten der Europäischen Union dem weltweiten Artenschwund durch ein wirkungsvolles Schutzgebietsnetzwerk auch im Meer entgegentreten. Die Meeresschutzgebiete in der deutschen Nordsee erfüllen bereits eine der Zielvorgaben, nämlich 30% der Meeresgebiete zu schützen. In den Meeresschutzgebieten finden allerdings vielfältige Nutzungen statt, deren Management unterschiedliche Stände erreicht hat. Die vom Tourismus ausgehenden Belastungen wurden durch Regelungen und Vereinbarungen bereits reduziert. Handlungsbedarf besteht insbesondere, um die von der Fischerei und Schifffahrt ausgehenden Belastungen zu reduzieren. Der Klimawandel, eingetragener Müll und v.a. die Eutrophierung wirken von außen in die Meeresschutzgebiete hinein und können durch sie höchstens lokal gepuffert werden. Noch sind die Schutzgebiete insgesamt nicht in einem guten Zustand. Basierend auf den Erfahrungen der langjährigen Kooperation der Wattenmeernationalparks sollte zur Erreichung der gesamteuropäischen Meeresnaturschutzziele die Zusammenarbeit aller Schutzgebietsverwaltungen in der Nordsee intensiviert werden.

Ein altes Herbarium als Informationsgrundlage für den regionalen Artenrückgang

Mittels eines 150 Jahre alten Herbariums wurde untersucht, wie sich die Flora des Schweizer Kantons Schaffhausen seit 1847 verändert hat, welche Lebensräume vom Aussterben von Pflanzenarten besonders betroffen waren, welche Umweltansprüche die regional ausgestorbenen Pflanzen hatten und ob sich daraus Rückschlüsse auf Einflussfaktoren wie z. B. Landnutzungsänderungen ziehen lassen. Von insgesamt 987 im Jahr 1847 erfassten Pflanzenarten sind 154 heute ausgestorben. Das heißt, dass der Verlust dieser Arten über einen Zeitraum von 153 Jahren in einer Größenordnung von durchschnittlich einer Art pro Jahr liegt. Ausgestorben sind v. a. stresstolerante, konkurrenzschwache und lichtliebende Arten der Feuchtgebiete, Pionier- und Ruderallebensräume sowie der Äcker. Die Auswertung eines regionalen Herbariums liefert dem Naturschutz Informationen zu besonders gefährdeten Lebensräumen und möglichen Ursachen des Artenrückgangs.

Botanische Gärten als Orte urbaner Biodiversität

Urbanisierung ist einer der Treiber für das weltweite Artensterben. Botanische Gärten haben als vielfältige grüne Oasen in urbanen Landschaften ein hohes Potenzial als Rückzugsgebiete für wild lebende Arten. Wie viele und welche Organismen die Gärten als Sekundärhabitate nutzen, ist bisher wenig untersucht. Zwanzig botanische Gärten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich an einer Umfrage zu dokumentierten, wild lebenden Arten in den jeweiligen Gärten beteiligt. Insgesamt wurden in den teilnehmenden Gärten 26 Organismengruppen von Pflanzen, Tieren und Pilzen mit bis zu 2.214 Arten pro Garten beobachtet. Dazu kommen zahlreiche Mikroorganismen, die bisher nur selten untersucht wurden. Dass sich unter den beobachteten Organismen auch zahlreiche gefährdete Arten befinden, bestätigt die Bedeutung botanischer Gärten für den urbanen Artenschutz. Botanische Gärten zeichnen sich durch hohe Pflanzenartenvielfalt, Strukturreichtum, Lebensraumvielfalt und durch gezielte biodiversitätsfördernde Maßnahmen aus. Dadurch ermöglichen sie es einer Vielzahl von Organismen, sich auch in Stadtgebieten anzusiedeln. Mit ihrem ökologischen Bildungsangebot sind botanische Gärten wichtige Multiplikatoren im Natur- und Artenschutz.

Bericht: "Makroalgen – Seegras (Zostera): Bewertungssystem WRRL – Weser – Elbe (2006)"

„Der vorliegende Bericht stellt ein Bewertungssystem nach EU-Wasserrahmenrichtlinie für die Qualitätskomponente Makrophyten (Angiospermen und Makroalgen) in Küsten- und Übergangsgewässern vor. Dieses Bewertungssystem wurde exemplarisch für die Küsten- und Übergangsgewässer der Weser und die Küstengewässer der Elbe entwickelt. Gleichwohl hat es den Anspruch, auch für das Übergangsgewässer Elbe und die Wasserkörper gleichen Typs in den angrenzenden Flussgebietseinheiten (Ems, Eider) anwendbar zu sein. Das Bewertungssystem stützt sich auf die Auswertung von historischen und rezenten Quellen zur Verbreitung und Entwicklung von Seegras- und Makroalgenbeständen seit Beginn des 19. Jahrhunderts im deutschen Nordseeküstengebiet. Auf Grundlage dieser Quellen wurde zunächst eine Liste der potentiell im Gebiet vorkommenden Arten erstellt und eine Beschreibung der verschiedenen durch Makrophyten geprägten Biotoptypen vorgenommen. Das Artenspektrum umfasst 2 Seegrasarten und 152 Makroalgenarten, davon 61 Grün-, 65 Braun- und 56 Rotalgen. Das Vorkommen dieser Arten ist weitgehend auf lagestabile Substrate in der euphotischen Zone der Wasserkörper beschränkt. Entsprechend reagieren sie sensitiv auf eine Verschlechterung des Lichtklimas (Zunahme der Wassertrübung) und auf die Einwirkung hydrodynamischer Kräfte (Seegang, Strömung) oder anderer mechanischer Belastungen (z.B. Fischerei). Eine verringerte Gewässerqualität zeigt sich an den Makrophyten einerseits durch den Rückgang von Seegrasbeständen und mehrjährigen Rot- und Braunalgenarten, andererseits durch die massive Zunahme der Grünalgenentwicklung. Gestützt auf diese Erfahrung wurde das Bewertungssystem aufgebaut. Für die Entwicklung des Systems und die Definition der Klassengrenzen bei den einzelnen Qualitätsmerkmalen wurden bereits bestehende bzw. vorgeschlagene Bewertungssysteme verschiedener EU-Mitgliedstaaten ausgewertet. In diesem Zusammenhang werden auch die indexbasierten Bewertungsmethoden „Standorttypieindex“ (STI) und „ecological evaluation index“ (EEI) diskutiert. Beide Methoden werden für das Bearbeitungsgebiet als ungeeignet eingeschätzt. Das vorgestellte Bewertungssystem für Makrophyten stützt sich als kombinierte Methode auf die Klassifizierung mehrerer Qualitätsmerkmale der Angiospermen und Makroalgen. Dieses sind: Artenspektrum mariner Angiospermen; Ausdehnung der Seegrasbestände; Dichte der Seegrasbestände (Bedeckungsgrad); Anzahl von Rot- und Braunalgenarten; Anzahl mehrjähriger Arten; maximale Ausdehnung sommerlicher Grünalgenbestände (nur Eulitoral); Biomasse opportunistischer Grünalgen und Tiefenverbreitung mariner Makroalgen. Während für das Merkmal „Ausdehnung sommerlicher Grünalgenbestände“ bereits ein regelmäßiges Monitoringprogramm existiert, das auch den Anforderungen der WRRL genügt, müssen die Überwachungsuntersuchungen für die anderern Komponenten des Systems noch neu konzipiert bzw. aus bestehenden Designs weiterentwickelt werden. Basisuntersuchungen sind für den gesamten Bereich des euphotischen Sublitorals nötig. Es wird angeregt, das vorgestelle Bewertungsystem mit Hilfe von entsprechend ausgerichteter Forschung weiterzuentwickeln. Insbesondere wird vorgeschlagen – nach niederländischem Vorbild – eine potentielle Verbreitungskarte für Seegras im Eu- und Sublitoral auszuarbeiten.“

Seevogel des Jahres 2014 ist der Austernfischer

Der Austernfischer ist der Seevogel des Jahres 2014. Der Verein Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur in Ahrensburg (Kr. Stormarn) hat den schwarz-weiß-roten Vogel ausgewählt, um auf den starken Rückgang dieser Art hinzuweisen. Allein im schleswig-holsteinischen Wattenmeer sank die Zahl der Brutpaare in den letzten 15 bis 20 Jahren um 50 Prozent auf nur noch etwa 10.000. Insgesamt brüten im Wattgebiet von Borkum bis Sylt sowie im küstennahen Binnenland noch über 25.000 Paare. Auch europaweit nahmen die Bestände von rund einer Million auf etwa 800.000 ab.

WWF Deutschland stellt Holzkohle Marktanalyse vor

Am 22. August 2017 stellte der WWF Deutschland eine Marktanalyse handelsüblicher Grillkohlen in Berlin vor. Insgesamt wiesen laut WWF-Analyse 80 Prozent der getesteten Produkte Auffälligkeiten wie falsch deklarierte Holzarten auf. In 40 Prozent der Grillkohlen fanden die Umweltschützer sogar tropische Hölzer. Eine Grillkohle, die mit dem Aufdruck „kein Tropenholz“ warb, bestand laut Laboranalyse ausschließlich aus solchem. In mehreren Kohlesäcken wurden auch Ulme, Padouk und Bongossi gefunden, Holzarten, die vom Aussterben bedroht sind. Auch Grillkohlen mit Zertifizierung waren im Test auffällig, das heißt sie enthielten auch nicht oder falsch deklarierte Hölzer. Tropenholz wurde bei FSC- und PEFC-zertifizierten Produkten jedoch nicht gefunden. Für den Marktcheck hat der WWF 20 Grillkohlen mit und ohne Holz-Zertifikat aus Tankstellen, Baumärkten, Supermärkten und Discountern mit forensischen Methoden testen lassen. „Die Testergebnisse sind erschütternd. Die Holzkohlebranche scheint nach wie vor rücksichtslos alles zu verkohlen, was sie als billigen Rohstoff in die Finger bekommt. Die vielen Tropenholzfunde sind besonders schockierend. Wenn die Regenwälder beim Grillfest in Rauch aufgehen, befeuert das Artenverlust und die Klimakatastrophe. Die Branche muss schleunigst umdenken“, kritisiert Johannes Zahnen, Holzexperte des WWF Deutschland.

Klimawandel in der Nordsee

Wissenschaftler von Senckenberg am Meer und dem Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt haben mittels Langzeitstudien deutliche Veränderungen in der Lebenswelt der Nordsee festgestellt. Wie Studien der letzten zwanzig Jahre zeigen, dringen südliche Arten immer weiter in den Norden vor. Ein Team von Wissenschaftlern rund um den Frankfurter Meeresbiologen erforscht seit über 20 Jahren die Tierwelt am Grund der mittleren Nordsee. Mit dem Senckenberg-eigenen Forschungskutter werden dort jährlich zur selben Zeit an etwa 40 Stationen Proben genommen und detailliert ausgewertet. Das Ergebnis ist eine Vereinheitlichung der Tierwelt und eine Abnahme der Artenvielfalt. Langzeituntersuchungen in der „Helgoländer Tiefen Rinne“, südlich der Nordseeinsel in der Deutschen Bucht bestätigen diesen Trend: Seit 2000 nimmt der Anteil von Warmwasserarten dort beständig zu und wird stabiler. Insgesamt wurden während der Senckenberg-Langzeitstudie 41 Arten in der „Tiefen Rinne“ gesammelt.

IUCN erweitert die Rote Liste der gefährdeten Arten

Die Weltnaturschutzbehörde IUCN gab am 2. Juli 2013 bekannt, dass die Rote Liste der gefährdeten Arten um 4.807 auf nun 70.294 Arten erhöht wurde. Mit 20.934 ist davon fast ein Drittel vom Aussterben bedroht. Das Update der Roten Liste der gefährdeten Arten zeigt beunruhigende Rückgänge für Nadelbäume, die die weltweit ältesten und größten Organismen darstellen. Nach den Auswertungen der Untersuchungen werden nun 34% des weltweiten Bestands an Zedern, Zypressen, Tannen und anderen Nadelhölzern als vom Aussterben bedroht bezeichnet. Auch für Süßwassergarnelen erfolgte mit dieser Aktualisierung der Roten Liste eine allererste umfassende Beurteilung der Bestände. 28% wurden als vom Aussterben bedroht kategorisiert. Zudem meldet die IUCN für die Jangtse-Kleinwale, sie gehören zu den weltweit letzten verbliebenen Süßwasser Walen, einen deutlichen Rückgang der Bestände.

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