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Ausstattung von drei Dieselloks mit Absorberjalousien zur Minderung des Außengeräuschpegels

Das Projekt "Ausstattung von drei Dieselloks mit Absorberjalousien zur Minderung des Außengeräuschpegels" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Havelländische Eisenbahn AG durchgeführt. Die Havelländische Eisenbahn AG setzt drei moderne und leistungsstarke Großdieselloks vom Typ 'Blue Tiger' bei Kalksteintransporten in Rübeland (Harz) ein. Der 'Blue Tiger' ist eine 126 Tonnen schwere, sechsachsige Güterzuglok mit einem langsamlaufenden 2,5 MW Dieselmotor und elektrischer Traktion über sechs Fahrmotoren. Obwohl die Loks durch Motorkapselung und Kunststoffklotz-Bremsen bereits vergleichsweise lärmarm sind, kommt es auf der extrem steilen Einsatzstrecke wegen hoher Zug- und Bremskräfte zu einem erhöhten Lärmpegel durch Hilfsaggregate wie Lüfter und Kompressor. Dies führte in der Vergangenheit zu Beschwerden der Anwohner. Das am Vorhaben beteiligte Fachgebiet Schienenfahrzeuge der Technischen Universität Berlin hat zur Vorbereitung der Lärmminderungsmaßnahmen neben Stillstandsmessungen zunächst Vorbeifahrtmessungen, insbesondere bei Langsamfahrten und Anfahrten unter Last durchgeführt, um die Ausgangssituation in den relevanten Betriebszuständen zu ermitteln. Die seit Juni 2006 EU-weit für Neufahrzeuge verbindlichen Lärmgrenzwerte der TSI Noise (Technische Spezifikation für die Interoperabilität des europäischen Bahnsystems) werden beim 'Blue Tiger' durch den Betrieb des Kolbenkompressors zur Bereitstellung des Luftvorrats für die Bremse überschritten, was insbesondere bei hohem Rangieraufkommen und auf Steilstrecken ein Problem darstellt. Zur Verminderung des tieffrequenten Ansauggeräuschs des Kolbenkompressors werden Schalldämpfer eingesetzt. Moderne, luftdurchlässige Absorberjalousien im Kühlerraum sollen die von Traktionslüfter und E-Bremse ausgehenden hochfrequenten Geräusche reduzieren. Die bereits aus dem industriellen Bereich bekannte Technologie der Absorberjalousien muss dazu den besonderen Erfordernissen des Schienenverkehrs wie Witterungsfestigkeit, Haltbarkeit bei Erschütterungen und besondere Beschichtung wegen Abgasen, angepasst werden. Das Vorhaben der HVLE ist ein Beitrag zur Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie und wird mit rund 73 000 Euro im Rahmen des BMU-Umweltinnovationsprogramms gefördert. Es soll beispielhaft gezeigt werden, dass mit relativ geringem finanziellen und Entwicklungsaufwand die anspruchvollen Lärmstandards, die für Neufahrzeuge gelten, auch im bestehenden Schienenfahrzeugpark erreicht werden können.

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