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Dänemark wildert Elche aus

Am 23. Juni 2016 wilderte Dänemark fünf junge Elche in einem Naturpark in Jütland aus. Drei Kühe und zwei Bullen wurden im Naturschutzgebiet Lille Vildmose auf rund 21 Quadratkilometern frei gelassen. Die Elche sollen dabei helfen, die natürliche Hochmoorlandschaft durch das Abgrasen von Büschen und Bäumen wieder herzustellen. Die fünf Kälber stammen aus einem südschwedischen Elchpark und leben seit November 2015 in Dänenmark in einem kleineren eingezäunten Gebiet. Der Aage V. Jensen Naturfond, dem ein großer Teil des Naturparks gehört, und die Gemeinde Aalborg in Zusammenarbeit mit dänischen Universitäten begleiten das Naturaufbauprojekt. Wenn die Ansiedlung erfolgt verläuft, sollen weitere Elche ausgewildert werden.

Tier des Jahres 2014 ist der Wisent

Die Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild haben den Wisent (Bison bonasus) zum Tier des Jahres 2014 gewählt. Damit ist der Wisent zum zweiten Mal zum Tier des Jahres ernannt worden. Die Wahl fiel auf den Wisent aus einem besonderen Grund. Diese größten Landsäugetiere Europas waren in Deutschland seit Jahrhunderten ausgestorben. Nach rund zehnjährigen Vorarbeiten war Anfang 2013 eine Gruppe von Wisenten im Rothaargebirge ausgewildert worden. Mit der Wiederwahl des Wisents soll auch die Fortführung dieses Projekts unterstützt werden.

Wiederansiedlung von Luchsen im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Am 30. Juli 2016 sind im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen drei Luchse ausgewildert worden. Die Luchse wurden in der Slowakei aufgegriffen. Bei den Tieren aus den Karpaten handelt es sich um drei Luchswaisen: ein Männchen und zwei Weibchen. Die drei Luchse waren nach Auskunft der Stiftung "Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz" seit Mai in einer Quarantänestation, wurden ausführlich untersucht und geimpft. Nun wurden sie in den Pfälzerwald transportiert und südlich von Hochspeyer freigelassen, um dort angesiedelt zu werden. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 20 Tiere in die Gegend umziehen. Der letzte Luchs wurde vor mehr als 200 Jahren aus dem Pfälzerwald vertrieben. Die Wiederansiedlung der Tiere kostet nach Angaben des Landes rund drei Millionen Euro. Das LIFE Projekt zur „Wiederansiedlung von Luchsen im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wird von den Interessensgruppen Jagd, Tierhaltung und Naturschutz sowie den neun Kreisen und kreisfreien Städte des Pfälzerwaldes unterstützt. Die Luchse werden mit einem GPS Halsband ausgestattet. Damit soll beobachtet werden, welche Lebensräume sich die Tiere erschließen.

Gericht verbietet Wisent-Projekt im Rothaargebirge

Das Amtsgericht Schmallenberg untersagte am 2. Oktober 2014 dem Trägerverein der Wisentwelt Wittgenstein Wisente frei herumlaufen zu lassen. Ein Waldbauer hatte gegen Schälschäden auf seinem Waldgrundstück geklagt. Die Herde war im April 2013 in Wittgenstein freigelassenen worden. Seitdem streifen erstmals seit Jahrhunderten wieder zwölf Wisente frei durch das Rothaargebirge. Das Artenschutzprojekt zur Auswilderung der Wisente fand europaweite Aufmerksamkeit. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz und dem NRW-Umweltministerium gefördert.

201 Riesenschildkröten auf Galapagos-Inseln ausgewildert

Am 27. Juni 2015 wilderte Ecuador 201 Riesenschildkröten auf den Galapagos- Inseln aus. Die aus einer Zucht stammenden Tiere wurden auf der Insel Santa Fe ausgesetzt, auf der vor über 150 Jahren das letzte Exemplar einer verwandten Unterart der Landschildkröte Chelonoidis hoodensis gestorben war, nachdem das Ökosystem der Insel schweren Schaden durch menschlichen Einfluss genommen hat. Nach Aussagen der Mitarbeiter des Galapagos-Nationalparks ,haben die freigelassenen Tiere morphologische und genetische Ähnlichkeiten mit Chelonoidis sp. Wissenschaftler wollen unter anderem den Einfluss der Schildkröten auf das einzigartige Ökosystem der Galapagos-Inseln untersuchen. Deshalb wurden 30 der freigelassenen Schildkröten mit einem Peilsender ausgestattet, um den Forschern Auskunft über ihre Wanderbewegungen zu geben.

Natur in NRW Nr. 3/2021

Themen dieser Ausgabe: In den ersten 2010er-Jahren gingen die Restpopulationen des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters in Nordrhein-Westfalen trotz aufwendiger Vertragsnaturschutzmaßnahmen so dramatisch zurück, dass ein Erlöschen des Gesamtbestandes unmittelbar bevorstand. Die Schutzbemühungen für den Feldhamster wurden um eine Erhaltungszucht und Auswilderungen erweitert. In der nun fünften Zucht- und dritten Auswilderungssaison sind die Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren mittlerweile gut eingespielt. Eine Steuerungsgruppe koordiniert und begleitet die Arbeiten fachlich und organisatorisch. Artikel lesen Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist eine ehemals in der Jülich-Zülpicher Börde flächig verbreitete Art der tiefgründigen Ackerlandschaft. Inzwischen ist sie eine vom Aussterben bedrohte FFH-Anhang-IV-Art. Zur Stützung letzter natürlicher Vorkommen hat das Land NRW seit 2017 eine Erhaltungszucht im Artenschutzzentrum Metelen aufgebaut. Mit Nachkommen aus dieser Zucht werden seit 2019 Stützungsansiedlungen unter anderem im Rhein-Erft-Kreis bei Pulheim durchgeführt. Artikel lesen Der in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedrohte Feldhamster könnte in den Rekultivierungslandschaften des Tagebaus Garzweiler wieder eine neue Heimat finden. Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen werden auf Grundlage der RWE-Biodiversitätsstrategie zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die nicht nur Lebensraum für den Feldhamster schaffen, sondern auch für viele andere Tiere der Feldflur. Die physikalische und ökologische Eignung der Neulandböden aus Löss für den Feldhamster wurde in einem Freilandversuch nachgewiesen. Artikel lesen Heuschrecken sind Indikatoren für die Strukturvielfalt von Offenland-Lebensräumen und bilden als überwiegend phytophage Insekten eine wichtige Grundlage der Nahrungsnetze. Viele gelten als charakteristische Bewohner von Grünland im weitesten Sinne – aber auch selbstbegrünende Ackerbrachen und Ansaatbrachen können bei geeigneter Struktur Lebensraum für Heuschrecken bieten. Die im Folgenden vorgestellte Untersuchung aus dem Jahr 2019 zur Besiedlung unterschiedlicher Vertragsnaturschutzbrachen in der Hellwegbörde bestätigt dies. Artikel lesen Die Beifuß-Ambrosie zählt zu den invasiven Arten, die gesundheitliche Schäden provozieren. Das Samenunkraut wurde durch Verunreinigungen von Futtermitteln eingeschleppt. Die meisten Vorkommen befinden sich unter Vogelhäuschen oder an Plätzen, an denen Vogelfutter ausgestreut wird. Nach Bekanntwerden der ersten beiden Großvorkommen mit mehr als 1.000 Individuen wurde bei der LANUV- Vorgänger-Institution LÖBF (Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten) im Jahr 2007 eine Ambrosia-Meldestelle eingerichtet. Die zuständigen Kommunen wurden zur Bekämpfung aufgerufen. Damit wurde erstmals die Tilgung einer invasiven Pflanzenart angestrebt. Eine Bilanz nach 15 Jahren. Artikel lesen Die Villewälder zwischen Köln und Bonn sind ein Baustein im europäischen Netzwerk Natura 2000 zum Schutz der biologischen Vielfalt. Schutzziele sind der Erhalt und die Förderung der seltenen und gefährdeten Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwälder und ihrer Bewohner. Diese Wälder werden seit Jahr- hunderten bewirtschaftet und sollen auch zukünftig wertvolles Eichenholz als nachwachsenden Rohstoff bereitstellen. Um eine Nutzung der Wälder ohne die Gefährdung der Artenvielfalt der Eichen mischwälder zu ermöglichen, wurde im Rahmen des europäischen Naturschutzprojektes „Villewälder – Wald- und Wasserwelten“ ein Biotopholzkonzept entwickelt und umgesetzt. Artikel lesen zurück

Aus der Hornbosteler Hutweide in die Mongolei

Wietze / Lüneburg – Die jungen Przewalskistuten „Spange“ und „Spela“ aus dem Semireservat Hornbosteler Hutweide in der Allerniederung bei Wietze im Landkreis Celle wurden am Donnerstagmorgen (12. April 2012) nach Prag transportiert. Von dort sollen sie zusammen mit Przewalskipferden von anderen europäischen Standorten zur Auswilderung in die Mongolei verbracht werden. Der Fang fand in den frühen Morgenstunden statt. „Auch wenn die Trennung von der Herde und der Fang natürlich für die Tiere und die beteiligten Personen mit Aufregung verbunden sind; beide Stuten wurden wohlbehalten auf den Transporter verladen und sind gut an ihrem vorläufigen Bestimmungsort in Tschechien angekommen“, erklärte Danny Wolff, zuständiger Projektleiter vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Lüneburg. Spange und Spela wurde 2006 und 2007 im Wisentgehege Springe geboren, von wo sie im Frühjahr 2009 nach Hornbostel gebracht worden waren. Das Semireservat in der Hornbosteler Hutweide nimmt Przewalskistuten aus europäischen Tierparks und Zoologischen Gärten auf, wenn dort Platzmangel herrscht oder Inzucht vermieden werden soll. „Auf diese Weise leistet das Land Niedersachsen einen wichtigen Beitrag zum Internationalen Artenschutz und zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für das Przewalskipferd“, so Wolff weiter. Das EEP dient der Erhaltung der letzten noch erhaltenen Unterart des Wildpferdes. Wald- und Steppentarpan, die europäischen Formen des Wildpferdes, wurden im 18. und 19. Jahrhundert durch den Menschen ausgerottet. Przewalskipferde waren einst in den asiatischen Steppengebieten verbreitet, aber in freier Wildbahn lebende Populationen ebenfalls bereits seit Ende der 1960 Jahre erloschen. Nur in zoologischen Einrichtungen konnte die Art lange Zeit vor dem endgültigen Aussterben bewahrt werden. Die Przewalskipferde stehen zusammen mit 28 anderen Arten auf der Liste des vom Niedersächsischen Umweltministerium initiierten Projektes „Arche Niedersachsen“, mit dem die Niedersächsische Naturschutzverwaltung ihren Beitrag leistet, hochgradig bedrohte oder ausgestorbene Pflanzen- und Tierarten durch Zucht in Menschenhand zu erhalten. Seit etwa 20 Jahren finden Wiederansiedlungsprojekte in der Mongolei und China statt. In der Mongolei sollen auch Spange und Spela helfen, wieder stabile wild lebende Populationen aufzubauen. Zusammen mit sechs weiteren jungen Przewalskistuten und einer Heckrinderherde haben Spange und Spela in den letzten drei Jahren die ökologisch und kulturhistorisch besonders wertvolle Hutelandschaft in der Hornbosteler Hutweide gepflegt. Dieses Naturschutzgebiet ist Heimat zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, die von der extensiven Ganzjahres-Beweidung profitieren. Mit einer erneuten Aufstockung der Stutengruppe ist erst wieder ab 2013 zu rechnen, da die Standortempfehlungen des EEP für das Jahr 2012 bereits abgeschlossen sind. Das etwa 75 Hektar große Semireservat liegt in der Allerniederung direkt am Aller-Radfernweg. Nördlich von Hornbostel hat die Gemeinde Wietze einen kleinen Rastplatz für Wanderer und Radwanderer eingerichtet, von dem aus die großen Weidetiere gut beobachtet werden können. An dieser Stelle finden Besucher auch eine Informationstafel sowie ein Info-Faltblatt des NLWKN. Wer sich vor einem Besuch über das Gebiet informieren möchte, findet das Faltblatt alternativ auch auf der Website des NLWKN unter der Adresse http://www.naturschutzgebiete.niedersachsen.de/download/52366/Faltblatt_1_1_MB_.pdf zum Download bereit. Eine Empfehlung für eine kleine Wanderung bietet die Webseite http://www.natur-erleben.niedersachsen.de/karte/tour-900000009-2601.html .

Betreuungsstationen an Belastungsgrenze: S.O.S. für Schlangen und Schildkröten

Hannover. D ie Haltung nicht-heimischer Tiere wie Schlangen, Papageien oder Schildkröten ist anspruchsvoll und mit hohen Kosten verbunden. Herausforderungen, die viele private Halterinnen und Halter unterschätzen und schnell überfordern. Es kommt deshalb immer häufiger dazu, dass Tiere ausgesetzt werden. Ein Problem, das auch in Niedersachsen leider zunimmt. Anlässlich des „Welttierschutztags“ am 4. Oktober 2023 weist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Haus- und Wildtieren hin und macht darauf aufmerksam, dass viele ehrenamtlich arbeitende Betreuungsstationen in Niedersachsen an ihre Belastungsgrenzen stoßen. ie Haltung nicht-heimischer Tiere wie Schlangen, Papageien oder Schildkröten ist anspruchsvoll und mit hohen Kosten verbunden. Herausforderungen, die viele private Halterinnen und Halter unterschätzen und schnell überfordern. Es kommt deshalb immer häufiger dazu, dass Tiere ausgesetzt werden. Ein Problem, das auch in Niedersachsen leider zunimmt. Anlässlich des „Welttierschutztags“ am 4. Oktober 2023 weist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Haus- und Wildtieren hin und macht darauf aufmerksam, dass viele ehrenamtlich arbeitende Betreuungsstationen in Niedersachsen an ihre Belastungsgrenzen stoßen. „Es wird immer beliebter, nicht-heimische Tiere als Haustiere zu halten. Aber viele sind sich leider nicht über die langfristigen Anforderungen und Risiken im Klaren“, erklärt Dr. Mirja Püschel , Mitarbeiterin im Bereich „Internationaler Artenschutz“ im NLWKN. Es sei daher sehr wichtig, sich vor der Aufnahme von Tieren intensiv mit der Art, den Haltungsanforderungen, den Bedürfnissen, möglichen Krankheiten, den zu erwartenden Kosten über die gesamte Lebensspanne zu befassen und nicht zuletzt auch über die Besitz- und Vermarktungsverbote für besonders geschützte Arten zu informieren. „Ansonsten kann die Haltung und die Pflege schnell zu anspruchsvoll oder teuer werden. Als Ausweg sehen viele leider immer mehr das Aussetzen der Tiere, was nach dem Tierschutzgesetz verboten ist.“ Die Konsequenzen dieses Verhaltens müssen unter anderem die 16 ehrenamtlich arbeitenden Betreuungsstationen auffangen, mit denen der NLWKN eng kooperiert. Diese versuchen, die Tiere aufzunehmen und zu versorgen – und kommen dabei an ihre räumlichen und personellen Grenzen. „Vor zehn Jahren wurden jährlich noch etwa 2000 Tiere betreut. Mittlerweile nehmen wir regelmäßig mehr als 3000 Tiere im Jahr auf, wobei die Zahl der betreuten Reptilien einen immer höheren Stellenwert einnimmt“, berichtet Dr. Florian Brandes, Fachtierarzt und Leiter der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen, exemplarisch für viele Stationen. Denn neben den vielen heimischen Arten wie Singvögeln, Eichhörnchen oder Igeln, für die immer das Ziel einer Auswilderung im Vordergrund steht, seien nicht-heimische Haustiere wie Schlangen, Schildkröten oder Papageien auf eine dauerhafte Unterbringung angewiesen – und blockieren so Plätze für weitere hilfsbedürftige Pfleglinge. Welche dramatischen Dimensionen das Aussetzen nicht-heimischer Tiere mittlerweile angenommen hat, wurde zuletzt im Landkreis Emsland deutlich. Dort wurden im August 2023 zehn Königspythons gefunden. Eine Schlangenart, die in unseren Breitengraden nicht in freier Wildbahn überleben könnte. Die Betreuungsstation im Tierpark Nordhorn nahm die Tiere auf, kam dabei nach eigenen Angaben allerdings an ihre Kapazitätsgrenzen. „Die Tiere waren bei den Temperaturen recht träge. Eine Schlange war bereits verstorben als sie bei uns abgegeben wurde, eine zweite ist nach wenigen Tagen in der Quarantäne bei uns verstorben“, erzählt Dr. Heike Weber, Fachtierärztin des Tierparks Nordhorn, und betont: „Das ist kein Einzelfall, sondern häufig die traurige Realität.“ Im August 2022 wurden 19 junge Griechische Landschildkröten in einem privaten Briefkasten in Uchte ausgesetzt. In anderen Fällen wurden beispielsweise eine Kornnatter in einer Plastikbox in Winzlar und zwei Kornnattern direkt im Wald vor der Wildtierstation Sachsenhagen ausgesetzt. „Der Welttierschutztag dient als Erinnerung dafür, dass wir als Gesellschaft eine enorme Auswirkung auf unsere Umwelt und tierischen Mitbewohner haben. Wir appellieren an alle, sich aktiv für den Schutz von Tieren einzusetzen und verantwortungsvolle Entscheidungen im Umgang mit Haustieren zu treffen“, betont Dr. Mirja Püschel. Hintergrundinformationen zu den Betreuungsstationen: Hintergrundinformationen zu den Betreuungsstationen: Das Land Niedersachsen hat derzeit 16 ehrenamtlich arbeitende Betreuungsstationen nach § 45 Abs. 5 Bundesnaturschutzgesetz anerkannt. Diese Stationen nehmen verletzt, krank oder hilflos aufgefundene Wildtiere auf, um sie gesund zu pflegen und anschließend wieder auszuwildern. Ausführliche Informationen zu den Betreuungsstationen in Niedersachsen und deren Kontaktdaten gibt es auf der Website des NLWKN in folgendem Artikel: Anerkannte Betreuungsstationen in Niedersachsen Griechische Landschildkröten, die in einem Briefkasten in Uchte ausgesetzt wurden. (Foto: Dr. Florian Brandes) Diese Kornnatter wurde in einer Plastikbox ausgesetzt. (Foto: Dr. Florian Brandes)

Hornbosteler Hutweide: Erste Przewalskipferde angekommen

Lüneburg/ Wietze – Jetzt ist es soweit: Die ersten vier Przewalskipferde durchstreifen das Naturschutzgebiet "Hornbosteler Hutweide" in der Gemeinde Wietze. Am Dienstag und Mittwoch trafen die seltenen Tiere in dem Beweidungsprojekt in der Allerniederung ein. "Drei Jungstuten stammen aus dem Wisentgehege Springe, die Vierte aus dem Zuchtgehege in der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide bei Berlin", erklärte Hans-Heinrich Thies, der betreuende Landwirt aus Meißendorf. "Die Pferde haben den Transport gut überstanden und erkunden bereits ihre neue Heimat." "Das Beweidungsprojekt Hornbosteler Hutweide erhält eine ökologisch und kulturhistorisch besonders wertvolle Hutelandschaft und leistet gleichzeitig einen wichtigen und konkreten Beitrag zu den internationalen Schutzbemühungen zur Erhaltung des Przewalskipferdes", freute sich Danny Wolff als zuständiger Projektleiter in der Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN (Niedersächsicher Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). "Diese Rasse ist die letzte noch erhaltene Unterart des Wildpferdes." Wald- und Steppentarpan, die europäischen Formen des Wildpferdes, wurden im 18. und 19. Jahrhundert durch den Menschen ausgerottet. Auch das Przewalskipferd, das in den ostasiatischen Steppengebieten beheimatet ist, stand bereits kurz vor der vollständigen Ausrottung. Glücklicherweise hatten einige wenige Tiere in Zoologischen Gärten überlebt, mit denen eine Erhaltungszucht gestartet werden konnte. Heute ist der Bestand weltweit wieder auf etwa 1.800 Tiere angewachsen, die überwiegend in Zoos und Tiergehegen leben. Durch gezielte Auswilderungen gibt es aber auch wieder frei lebende Populationen in China und der Mongolei. Gefahr droht dem Przewalskipferd nicht mehr durch menschliche Nachstellung, sondern durch die engen Verwandtschaftsgrade. Inzucht könnte eine ernste Bestandsgefährdung des Wildpferds zur Folge haben. Die Zucht wird daher im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms Prze-walskipferd koordiniert. Viele Zoos leiden jedoch unter Platzmangel und müssen daher ihre Erhaltungszucht zeitweise einstellen. Einrichtungen wie das Beweidungsprojekt Hornbosteler Hutweide bieten Ausweichflächen für junge geschlechtsreife Tiere, die später für Zuchtzwecke eingesetzt werden sollen. Przewalskipferde sind echte Wildtiere, anders als z.B. die Mustangs in Amerika oder die Dülmener Wildpferde in Deutschland, die verwilderte oder in halbwilder Form gehaltene Hauspferde sind. Im Vergleich zu den meisten Hauspferderassen ist das Przewalskipferd mit einer Länge von 220 bis 280 cm und einer Schulterhöhe von etwa 120 bis 140 cm eher klein. Erwachsene Pferde wiegen meist 200 bis 300 kg. Auffällig ist die Stehmähne. "Die Hornbosteler Tiere besitzen alle einen Kaltbrand. Anhand der Nummern können sie individuell unterschieden werden. Im Juni sollen zwei weitere junge Stuten in Hornbostel eintreffen", informierte Wolff weiter. Zusammen mit Heckrindern übernehmen die Wildpferde in der Allerniederung die Aufgabe von Landschaftspflegern. Durch ihre extensive Weidetätigkeit und durch Gehölzverbiss pflegen sie auf diese Weise Lebensräume für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Die Hornbosteler Hutweide hat sich bereits nach Ankunft der ersten Heckrinder zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Die Przewalskipferde stellen eine weitere Attraktion für die sanfte naturbezogene Erholung und das Naturerleben dar. Pferde und Rinder sind auf dem Gelände eingezäunt, so dass sie Menschen und angeleinten Hunden auf den Wegen nicht begegnen können. Besucher sind aufgefordert, die Tiere nicht zu füttern: "Wenn sie sich erst an die Zufütterung gewöhnt haben, kommen sie ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nach und beginnen eventuell, die Besucher anzubetteln. Außerdem kann falsches Futter bei den Tieren schmerzhafte Koliken hervorrufen", erklärte Thies als neuer Tierhalter. Die Einrichtung des Beweidungsprojektes und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten der Hornbosteler Hutweide werden durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und die EU gefördert.

Koordinierungsstelle Fauna und Florenschutz

Seit 2009 gibt es die Koordinierungsstelle Florenschutz, seit 2015 die Koordinierungsstelle Fauna. Beide sind bei der Stiftung Naturschutz Berlin angesiedelt und werden vom Senat gefördert. Denn die Koordinierungsstellen leisten einen entscheidenden Beitrag zu Berlins Biodiversität. Die Koordinierungsstelle Fauna konzentriert sich darauf, gefährdete Artengruppen wie Amphibien, Reptilien, Fledermäuse und andere Tiere zu erfassen. Sie verwaltet die zentrale Artdatenbank der Fauna des Landes Berlin. Darüber hinaus pflegt sie ein Netzwerk von Fachleuten und hilft Ehrenamtlichen, ihr Wissen zu den Arten zu erweitern, die sie interessieren. Seit 2016 laufen bei der Koordinierungsstelle die Fäden der Berliner Amphibienkartierung zusammen. Ziel ist es, Informationen zum Vorkommen von Kammmolch, Rotbauchunke und anderen Amphibien zu sammeln und gemeinsam mit den Naturschutzbehörden Schutzmaßnahmen einzuleiten. Bis Ende 2020 hat die Stelle rund 8.900 Fundpunkte in 800 Untersuchungsgebieten dokumentiert – unter anderem für den Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), der in Berlin als ausgestorben gegolten hatte, und die Kreuzkröte (Epidalea calamita), für die in Berlin sogar ein bundesweit bedeutendes Vorkommen nachgewiesen wurde. Koordinierungsstelle Fauna Mehr als 250 Pflanzenarten mit hoher oder sehr hoher Schutzpriorität hat die Koordinierungsstelle Florenschutz in den letzten Jahren erfasst und dafür Orte in der ganzen Stadt kartiert. Auch dabei tauchte so manche Art wieder auf, die in Berlin als verschollen galt. Ein Beispiel ist der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia). Er wurde in einem kleinen Moor in Zehlendorf und später bei Renaturierungen in drei Köpenicker Mooren entdeckt. Wo immer Arten gefunden werden, die im Berliner Florenschutzkonzept verzeichnet sind, bringt die Koordinierungsstelle Schutzmaßnahmen auf den Weg. Jeden Monat stellt sie auf der Website der Stiftung Naturschutz eine Art aus diesem Konzept als Pflanze des Monats vor. Außerdem koordiniert die Stelle die Vermehrung seltener Pflanzen durch botanische Gärten, die Anlage von Archeflächen (die Refugien für seltene Arten in der Stadt bieten sollen) und das Auswildern nachgezogener Pflanzen. Ein Erfolgsbeispiel für Letzteres ist die Schwärzliche Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans). Koordinierungsstelle Florenschutz Auf dem ArtenFinder Science Portal der beiden Koordinierungsstellen können auch Sie Funde besonderer Pflanzen oder Tiere melden und per Foto belegen. Das verbessert die Datengrundlage und erleichtert so den Schutz der biologischen Vielfalt. Artenfinder Berlin

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