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Bewertung der Desinfektionsleistung bei katalytischer UVA-Behandlung schwach mikrobiell belasteter Wässer

Biologische Badewasseraufbereitung mit Biofilter - Biofilter-Teststand für Produktsicherheit und Innovation zur biologischen Badewasseraufbereitung

Das Wasser von naturnahen Schwimmteichen wird mit Biofiltern aufbereitet. Biofilter sind mit Substrat gefüllte, vom Wasser durchströmte Filterkörper, die Aufwuchsfläche für Biofilme aus Mikroorganismen bieten. Die eingetragenen Stoffe werden entweder abgebaut (organische Stoffe, Stickstoff, Krankheiterreger) oder an das Filtermedium und den Biofilm gebunden (Phosphor). Durch die resultierende Phosphorlimitierung können unerwünschte Algenblüten im Schwimmteich vermieden werden. Die Filter müssen periodisch rückgespült werden, um den im Filter gebundenen Phosphor aus dem System zu entfernen. Bisher wurden die Filter dafür 14 Tage lang abgestellt womit die Sauerstoffzufuhr im Filterkörper unterbrochen wird. Durch die entstehenden anaeroben Bedingungen im Filterkörper sollten sich Nährstoffe aus dem absterbenden Biofilm lösen und über die Rückspülung (Wasser ablassen) entfernt werden können. Vorversuche im Labor und Messungen im Feld haben jedoch gezeigt, dass mit diesem Verfahren nur ein geringer Prozentsatz des eingebrachten Phosphors ausgetragen werden kann, und weitere Verbesserungen am Rückspülverfahren notwendig sind. Bis jetzt sind Biofilter in der Schweiz nicht normiert. Im vorliegenden Projekt sollen die Voraussetzungen für einen transparenten Qualitätsstandard und damit für eine künftige Verbesserung und Normierung von Biofiltern für Schwimmteiche geschaffen werden. Hypothese ist, dass der Biofilm das entscheidende Element für die Leistungsfähigkeit des Biofilters ist. Es geht also darum, optimale und standardisierte Wachstumsbedingen für die auf den Biofilmen lebenden Mikroorganismen zu finden und diese Bedingungen reproduzieren zu können. Optimierungsbedarf besteht bei den Faktoren Filtersubstrat und -struktur, Dimensionierung und Aufbau des Filters, Filtermanagement (z.B. Rückspülungsmodus und -zyklen) und Wasserchemie. Das vorliegende Projekt soll durch den Aufbau eines Teststandes ermöglichen, dass verschiedene Biofiltersysteme miteinander verglichen werden können sowie Wasserzusätze für die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen für die Biofilme Die Ergebnisse werden einerseits der Weiterentwicklung von Biofiltern dienen, andererseits in Form eines Planungs- und Kontroll-Tools den Praktikern zur Verfügung stehen und die Basis legen für eine Zertifizierung der Filterleistung. Der SVBP als Interesseverband von ca. 45 Betrieben, die auf den Bau von Schwimmteichen spezialisiert sind, unterstützt das Projekt finanziell und logistisch. Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 14.03.2016 (Beilage 1) genehmigt. Projektziele: 15 Filterprüfstände sind betriebsbereit inkl. Standard Operating Procedure (SOP) und für die normierte Prüfung von Biofiltern erprobt. Für Schwimmteichbauer ist ein Planungs- und Kontroll-Tool für die Messung der Leistungsfähigkeit der Filter vorhanden. Eine Datenbank zur Definition des Stands der Technik ist erstellt.

Schwimmen und Baden

<p>Schwimmen und Baden</p><p>Schwimmen und Baden ist ausgesprochen gesund, und die Sorge vor Gesundheitsgefahren sollte das Vergnügen daran nicht trüben – weder im Gewässer noch im Becken. Dazu kann man auch selbst beitragen, im Sinne der Baderegeln, die man schon in der Schule gelernt hat. Worauf müssen aber die Behörden achten?</p><p>Die am besten bekannten Risiken beim Schwimmen und Baden sind Badeunfälle: Sie passieren meist, wenn das eigene Leistungsvermögen überschätzt wird, durch Sprünge in zu flaches Wasser oder anderes riskantes Verhalten – insbesondere unter Alkoholeinfluss. In Badegewässern kommen Gefährdungen durch Strömung oder Schifffahrt hinzu.</p><p>Baden in Gewässern</p><p>In Deutschland gibt es ca. 2000 Badegewässer. Die überwiegende Zahl der Badestellen liegt an Seen oder an den Küsten von Nord- und Ostsee, nur ein kleiner Teil an Flüssen. Da natürliche Gewässer eine vielfältige Nutzung erfahren, gibt es in Badegewässern auch mikrobiologische Risiken durch Einträge aus Kläranlagen und dem Oberflächenabfluss landwirtschaftlicher Flächen zu beachten. Besonders nach Starkregenfällen kann es deshalb zu einem erhöhten Vorkommen fäkaler Verunreinigungen und somit Krankheitserregern kommen. Insbesondere Flüsse sind davon betroffen und daher meist nicht zum Baden geeignet.</p><p>Ein weiteres Gesundheitsrisiko in Gewässern können Massenentwicklungen von<a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/480/dokumente/postkarte_cyanobakterien.pdf">Cyanobakterien</a>(„Blaualgenblüten“) sein. Sie scheiden giftige Stoffe aus, die unter anderem Übelkeit und Hautreitzungen hervorrufen können.</p><p>Baden in Schwimmbädern</p><p>In das Badewasser von Schwimmbädern werden durch die Badegäste Verunreinigungen und Mikroorganismen (z.B. Bakterien) eingebracht. Die Mehrzahl dieser Mikroorganismen ist harmlos. Es können aber auch Erreger übertragbarer Krankheiten darunter sein. Die Verunreinigungen und Mikroorganismen werden in der Badewasseraufbereitung ständig aus dem Badewasser entfernt. Danach wird dem gereinigten Badewasser Chlor oder Hypochlorit zur Desinfektion zugegeben, bevor es zurück ins Becken geleitet wird. Die Desinfektion bewirkt, dass von den Krankheitserregern, die ein Badegast möglicherweise ins Wasser abgibt, innerhalb von 30 Sekunden nur noch einer von10.000 infektiös sind. In<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/schwimmen-baden/kleinbadeteiche">Kleinbadeteichen</a>fehlt diese schnelle Desinfektion. Deshalb kommt es hier auf eine deutlich geringere Badegastdichte an, um das Infektionsrisiko zu verhindern. In Schwimm- und Badebecken entstehen aus Chlor und Schweiß oder Urin Desinfektionsnebenprodukte - insbesondere wenn die Badegäste nicht kurz vorher duschen und die Toilette benutzen.</p><p>Aufgaben des Umweltbundesamtes</p><p>Aufgabe des ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>⁠ ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen und Maßstäbe für die Wasserqualität stets aktuell zu halten und weiterzuentwickeln. Es bewertet unter Anderem gesundheitliche Risiken, die mit der Desinfektion von Schwimmbeckenwasser – oder mit ihrem Fehlen – einhergehen können. Wir entwickeln Konzepte, wie solche Risiken zu vermeiden und zu beherrschen sind. Dabei unterliegt das UBA im Bereich der Schwimm- und Badebecken sowie der Kleinbadeteiche der Fachaufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit. Zusammen mit dem Gesundheitsministerium nutzt es die Beratung durch die Badewasserkommission.</p><p>Im Bereich der Badegewässer unterliegt das UBA der Fachaufsicht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Wir führen die jährlich von den Bundesländern erhobenen Daten zur Qualität der Badegewässer zusammen. Dann prüfen wir sie auf Plausibilität leiten sie an die EU-Kommission weiter, die den Badegewässerbericht daraus erstellt.</p><p>Forschung</p><p>Wichtige Grundlage für die Aufgaben des UBA ist die eigene Laborforschung an den Standorten Bad Elster und Berlin. Hier untersuchen die Beschäftigten das Vorkommen von Krankheitserregern, geeignete Nachweismethoden, Vorkommen und Toxikologie von Desinfektionsnebenprodukten, Vorkommen von toxischen Cyanobakterien und bewerten die Risiken.</p>

Wie das Schwimmbad sauber bleibt

<p>Wie das Schwimmbad sauber bleibt</p><p>Für die Badegäste unsichtbar arbeiten Wasseraufbereitungsanlagen im Verborgenen und sorgen für sauberes und hygienisch einwandfreies Wasser. Wie das funktioniert und was die Badegäste selbst für sauberes Wasser tun können, erklärt unser neuer Ratgeber "Rund um das Badewasser“.</p><p>Haare und Hautschuppen, Kosmetika und Schweiß – die meisten Verschmutzungen im Beckenwasser stammen von den Badegästen selbst. Jeder Mensch ist von Mikroorganismen besiedelt. So gibt jeder von uns bei jedem Baden rund zwei Milliarden Mikroorganismen (Bakterien und Viren) ab. Davon stammen die meisten von unserer Haut und sind harmlose Bakterien. In Freibädern spielen auch Verunreinigungen aus der Luft eine Rolle. Neben Blättern, Tannen- und Fichtennadeln handelt es sich dabei meist um natürliche Stäube, aber auch um Vogelkot, der Krankheitserreger enthalten kann.</p><p>Neben den meist harmlosen Mikroorganismen können aber auch solche ins Wasser gelangen, die weniger harmlos sind und sogar Erkrankungen wie Magen-Darm-Erkrankungen, Erkrankungen der Haut, der Augen, des Ohres und der Atemwege hervorrufen können. In Seen oder Flüssen erreichen diese durch die starke Verdünnung meist keine hohen Konzentrationen. Im Schwimmbecken ist das anders, hier ist die Badegastdichte sehr viel höher. Daher müssen Verunreinigungen und Mikroorganismen ständig aus dem Badewasser entfernt werden. Welche Bedingungen hierbei einzuhalten sind und wie ein Bad richtig betrieben wird, regelt die Norm DIN 19643 „Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser“ (siehe<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/schwimmen-baden/regelwerke-normen">Regeln und Normen zur Wasserqualität in Schwimmbädern</a>). Außerdem wird das Wasser anhand einiger sogenannter Indikatorbakterien oder „Anzeigerbakterien“ überwacht.</p><p>Die Wasseraufbereitung erfolgt im Kreislauf und für die Badegäste unbemerkt. Das Beckenwasser ist ständig in Bewegung – über die Überlaufrinne ab Beckenrand in die Wasseraufbereitung und zurück in das Schwimmbecken. So wird verunreinigtes Badewasser ständig abtransportiert und gereinigtes frisches Wasser nachgeliefert.</p><p>Flockung und Filtration</p><p>Ein Schritt in der Aufbereitung von Schwimmbadwasser ist die Filtration des Wassers. Hierbei werden dem Wasser vor der Filtration Flockungsmittel, z.B. Aluminium oder Eisensalze zugesetzt. Schmutzstoffe (zum Beispiel Kosmetika und Mikroorganismen) verbinden sich mit dem Flockungsmittel zu größeren Flocken, die im Filter zurückgehalten werden können. Auch die sogenannte Ultrafiltration wird zur Abtrennung von geflockten Schmutzstoffen aus dem Schwimmbadwasser eingesetzt. Das aufzubereitende Wasser wird bei diesem Verfahren mit Druck durch poröse Membranen gepresst.</p><p>Aktivkohle, Ozon, UV-Licht</p><p>Mit der Flockung und Filtration ist es nicht möglich, gelöste chemische Stoffe wie z. B. Harnstoff, das für den typischen Hallenbadgeruch verantwortliche Trichloramin, aus dem Schwimmbadwasser zu entfernen. Dafür gibt es unterschiedliche andere Möglichkeiten. Zum Beispiel wird das Wasser mit Aktivkohle gereinigt. An der porösen Oberfläche bleiben die gelösten Stoffe haften und werden so aus dem Wasser entfernt.</p><p>Das Gas Ozon wird vor allem in Therapiebädern ins Badewasser gemischt. Das reaktionsfreudige Gas Ozon zerstört viele Wasserinhaltsstoffen (z. B. Harnstoff). Gleichzeitig werden durch Ozon Mikroorganismen, darunter mögliche Krankheitserreger, im Wasser abgetötet. Da Ozon giftig ist, wird es anschließend in einem Aktivkohlefilter wieder aus dem gereinigtem Badewasser entfernt.</p><p>Auch die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht (UV-Bestrahlung) wird bei der Entfernung von unerwünschten gelösten Verbindungen aus dem Badewasser eingesetzt.</p><p>Chlor</p><p>Kurz bevor das aufbereitete und nun saubere Wasser in das Becken zurückströmt, fügt man ihm Chlor zur Desinfektion zu. Die von den Badegästen ins Beckenwasser eingetragenen Bakterien und Viren, darunter eventuell Krankheitserreger, werden von dem Desinfektionsmittel innerhalb kurzer Zeit an Ort und Stelle im Becken wirksam dezimiert, bevor sie einem anderen Badegast gefährlich werden könnten. Etwas Chlor im Wasser, gewissermaßen als Depot, ist daher zum Schutz vor Ansteckung notwendig.</p><p>Viele weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber<a href="https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/rund-um-das-badewasser">Rund um das Badewasser</a>.</p>

IBÖ-01: Entwicklung eines Chitosans und Zugehörigen Verfahrens zur Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser (ChitoPool)

Ziel des Gesamtprojektes ist die Entwicklung eines neuen Chitosan-Bioproduktes, welches optimal für die Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser unter Nutzung eines ebenfalls neu zu entwickelnden Verfahrens geeignet ist. Die Innovation besteht in einem ideal für die Bindung niedermolekularer organischer Stoffe geeigneten Chitosan und der Entwicklung eines für die Entfernung der entstehenden Chitosanflocken geeigneten Verfahrens. Die Entwicklung eines neuen chitosanbasierten Flockungsmittels erfordert neben einer technischen Bewertung auch eine ökonomische Lebensweganalyse. In der Sondierungsphase erfolgt zunächst eine vertiefte Ausarbeitung der Produktidee durch die Analyse der Kundenbedürfnisse sowie der Markt- und Konkurrenzsituation bezüglich der Chitosanherstellung und Anwendung in der (Schwimmbecken)Wasseraufbereitung. In der technischen Bewertung werden anhand von Voruntersuchungen im Labor die ersten Erkenntnisse zur technischen Leistungsfähigkeit des Flockungsmittels sowie zu den optimalen Verfahrensbedingungen gewonnen. Für die Bewertung des umweltentlastenden Potentials (Ökobilanz) der Herstellung eines chitosanbasierten Flockungsmittels im Vergleich zu metallhaltigen Flockungsmitteln erfolgt eine Materialflusskostenrechnung bzw. Life Cycle Assessment.

Neue Verfahrenskombination von Ultra- und Nanofiltration zur Minimierung gelöster Desinfektionsnebenprodukte bei der Schwimmbeckenwasseraufbereitung (2. Phase), Neue Verfahrenskombination von Ultra- und Nanofiltration zur Minimierung gelöster Desinfektionsnebenprodukte bei der Schwimmbeckenwasseraufbereitung

In diesem Projekt wird eine neue Verfahrenskombination zur Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser untersucht. Die Kombination besteht aus Ultrafiltration (UF) mit Nanofiltration (NF) in einem variablen, belastungsorientierten Teilstrom verbunden mit einer Rückspülwasseraufbereitung. Ziel der Untersuchungen war einerseits die gesundheitliche Sicherheit und die Zufriedenheit der Badegäste zu erhöhen und andererseits die Effizienz des Systems bezüglich des Energie-, Wasser- und Chemikalienverbrauchs zu verbessern. Im Rahmen dieses Projektes wurde die erste Phase der Untersuchungen zum Einsatz der NF für die Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser bearbeitet. Es wurden die für die Schwimmbeckerwasseraufbereitung geeigneten NF-Membranen ausgewählt und in einer großtechnischen Anlage eingesetzt. Der Zusammenhang zwischen Beckenwasserqualität und Besucheranzahl, Rohwasserqualität und Frischwasserverbrauch wurde untersucht. Dabei wurden neben den Parametern DOC, THM und AOX auch weitere Parameter (z.B. gebundenes Chlor, Ionen, pH-Wert und mikrobiologische Parameter) betrachtet. Die Ergebnisse der Aufbereitung des Schwimmbeckenwassers mit der Kombination von NF und UF zeigten, dass die DOC-Konzentration während des drei monatigen Betriebs bei der Konzentration des Frischwassers liegt. Das Frischwasser weist jedoch hohe DOC-Konzentrationen auf (ca. 3,0 mg/L). Der Eintrag der Badegäste zur Belastung des Beckenwassers war wenig erkennbar. Die AOX-Konzentration lag mit ca. 230 ìg/L deutlich unter dem Wert der Aufbereitung ohne NF (ca. 328 ìg/L). Die THM Konzentration blieb im ähnlichen Konzentrationsbereich wie bei der Aufbereitung mit UF-PAC (Pulver Aktivkohle). Der Frischwasserverbrauch blieb ebenso in der gleichen Größenordnung wie bei der Aufbereitung ohne NF (ca. 22,2 m3/Tag). Die Untersuchungen wurden bisher ohne Optimierung der Filtrationsparameter durchgeführt. Dafür sind Untersuchungen in einem Folgeantrag (Phase II) vorgesehen. Die derzeitigen Ergebnisse zeigen auf, dass es möglich ist ein wirtschaftliches Verfahren zur Entfernung von Desinfektionsnebenprodukte zu entwickeln, dass gegenüber den derzeitig eingesetzten Verfahren ökonomische und ökologische Vorteile besitzt.

Babyschwimmen: Asthmagefahr durch Desinfektion mit Chlor?

UBA: Für Kinder unter zwei Jahren, die familiär mit Allergien vorbelastet sind, vorerst kein Babyschwimmen Schwimmen ist gut für die Gesundheit. Deshalb - und auch zum Schutz vor dem Ertrinken - wird Schwimmen in der Schule unterrichtet. Aber: Zur Desinfektion von Schwimm­becken­­wasser ist Chlor erforderlich. Möglicherweise können Reaktionsprodukte des Chlors bei Risikogruppen zur Entwicklung von Asthma beitragen. Vor allem Trichloramin, ein Reaktionsprodukt aus Chlor und dem von Badegästen eingetragenem Harnstoff, ist als asthmaauslösende Substanz in Verdacht geraten. Ob tatsächlich eine Schadwirkung auf das Lungenepithel im frühkindlichen Stadium ausgeht und diese zu Asthma führt, kann auf Grund fehlender Daten zur Wirkschwelle von Trichloramin noch nicht abschließend beurteilt werden. Besorgten Eltern von Kindern unter zwei Jahren, in deren Familien gehäuft Allergien auftreten, empfiehlt das Umweltbundesamt (UBA), aus Vorsorgegründen vom Babyschwimmen abzusehen, bis geklärt ist, ob sich der Verdacht bestätigt. Alle anderen Kinder und Erwachsene können Schwimmbäder mit einer Wasseraufbereitung nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik weiter ohne Bedenken nutzen. ⁠ UBA ⁠-Präsident Jochen Flasbarth forderte die Bevölkerung auf, einfache Hygieneregeln für ein gesundes Baden zu beachten: „Schwimmen ist gesund für Kinder und Erwachsene. Damit das so bleibt, sollte jede und jeder durch gründliches Duschen vor dem Baden dazu beitragen, dass es nicht zu Gesundheitsgefahren durch Trichloramin kommt.“ Trichloramin entsteht, wenn Chlor im Beckenwasser mit dem Harnstoff in Kontakt kommt, den die Badegäste über Urin, Schweiß, Kosmetika oder Hautschuppen ins Wasser einbringen. Trichloramin verursacht den typischen Hallenbadgeruch, der als „Chlorgeruch“ empfunden wird. Von den Schwimmbadbetreibern verlangt Flasbarth, verfügbare Techniken zur Wasserauf­bereitung konsequent zu nutzen: „Hallenbadbetreiber können die Belastung mit Trichloramin senken, indem sie genügend Frischwasser zuführen, ihre Bäder ausreichend belüften und nach allgemein anerkannten Regeln der Technik bauen und betreiben. Moderne Technik und intensive Aufklärungsarbeit können das Problem so weit lösen, dass Gesundheitsrisiken durch Reaktionsprodukte des Chlors minimiert werden.“ Öffentliche Bäder werden in Deutschland pro Jahr von 250 bis 300 Millionen Menschen besucht. Eine ausreichende Desinfektion des Beckenwassers - meist mit Chlor - ist unerlässlich: Denn nicht selten ist jemand mit Krankheitserregern infiziert, ohne Krankheitssymptome zu haben. Geht diese Person dann ins Schwimmbad, so ist unvermeidlich, dass Erreger in das Becken­wasser gelangen. Dass durch die Desinfektion - in geringen Konzentrationen - Desinfektions­nebenprodukte wie Trichloramin unvermeidlich entstehen, wird als kleineres Übel akzeptiert. In der Hallenluft deutscher Bäder fand das UBA Trichloramin-Konzentrationen bis maximal 18,8 Milligramm/Kubikmeter Luft (mg/m 3 ). 90 Prozent der gemessenen Werte lagen allerdings unter 0,34 mg/m 3 und damit deutlich unter dem von der Weltgesundheitsorganisation (⁠ WHO ⁠) empfohlenen Richtwert von 0,50 mg/m 3 . Bei den hohen Messwerten entsprach entweder die Wasseraufbereitung oder die Hallenbadlüftung nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik [DIN 19643 bzw. VDI 2089 Blatt 1]. Ob von solchen Konzentrationen eine Schadwirkung auf das Lungenepithel im frühkindlichen Stadium ausgeht und in wie weit diese zur Asthmaentstehung beiträgt, muss in weiteren Studien ermittelt werden. Belgische Autoren hatten 2003 erstmals einen möglichen Zusammenhang zwischen Asthma und dem Schwimmen in gechlortem Beckenwasser diskutiert. Ihre Hypothese: Das Risiko von Asthmaerkrankungen steigt, wenn der Spiegel des Clara-Zell-Proteins im Blutserum absinkt. Hintergrund ist, dass dieses Absinken auf eine Schädigung des Bronchialepithels hinweist, die - wenn sie wiederholt auftritt - vermutlich zu einem erhöhten Asthmarisiko führt. Als mögliche Substanz, die diesen Effekt auslöst, gilt das Desinfektionsnebenprodukt Trichloramin. Spätere Studien bestätigten diese Verdachtsmomente und zeigten eine signifikante Korrelation zwischen dem Zeitpunkt des ersten Schwimmens vor dem zweiten Lebensjahr und dem Abfall des Clara-Zell-Proteins im Blutserum. Noch fehlen aber Daten zur kritischen Konzentration an Trichloramin und ggf. weiterer ⁠ Nebenprodukte ⁠, die einzeln oder gemeinsam diese Effekte auslösen. Die Schwimm- und Badebeckenwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit (⁠ BMG ⁠) beim UBA empfiehlt, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, eine Bildung oder Anreicherung von Trichloramin und anderen Desinfektions­nebenprodukten so gering wie möglich zu halten:

Hallenbad-Passivhaus Lünen

Die Bädergesellschaft Lünen mbH betreibt die öffentlichen Hallen- und Freibäder der Stadt Lünen. Aktuell startet dort der Neubau eines funktionalen Hallenbades im Passivhausstandard. Über diesen Neubau werden Altstandorte mit unzulänglicher Barrierefreiheit, veralteter Technik und mangelhaft werdender Betriebssicherheit abgelöst. Ziel ist es, mit Hilfe eines optimierten Bau- und Betriebskonzepts möglichst viel Ener- gie und Wasser und damit Kosten einzusparen, wie auch den Nutzeransprüchen gerecht zu werden. Hauptbestandteil der geplanten Maßnahmen ist die passivhaustaugliche Gebäude- hülle. Zur Energieeinsparung trägt auch die Lüftungsanlage bei, die bedarfsgerecht gesteuert wird. Die Wärme aus der Abluft wird durch Wärmepumpen zurück gewon- nen, wieder in den Kreislauf eingespeist und durch hocheffiziente Ventilatoren ver- teilt. Die Becken ragen weniger tief in den Technikkeller als üblich, wodurch sich die Wärme übertragende Fläche und der damit einhergehende Wärmeverlust aus der Schwimmhalle verringert. Die optimale Nutzung von Tageslicht und der Einsatz bedarfsgesteuerter hocheffizienter Beleuchtungskörper leisten ebenfalls einen Beitrag zur Energieeinsparung. Darüber hinaus wird das über die Nutzer auf die Beckenumgänge ausgetragene Wasser auf kurzem Wege und ohne Kontergefälle gefasst. Dadurch reduziert sich die ver- dunstende Wassermenge. Die Badewasseraufbereitung ist ebenfalls energetisch optimiert. Es kommen nur Hocheffizienzpumpen zum Einsatz. Mit neuartigen Messverfahren soll die Wasserqualität bedarfsgerecht gesteuert werden. Durch die so optimierte Betriebsweise sollen neben Energie und Wasser auch Chemikalien eingespart werden. Die benötigte Energie wird über ein mit Biogas aus nachwachsenden Roh- stoffen betriebenes Blockheizkraftwerk mit Brennwertnutzung erzeugt und durch eine Photovoltaikanlage und eine Solarkollektoranlage zur Erwärmung des Beckenwassers komplettiert. Die nicht im Bad selbst benötigte Wärme wird in ein Fernwärmenetz eingespeist. Ein begleitendes Messprogramm gewährleistet technologische Transparenz und Erkenntnisgewinn für Neubau- und Sanierungsprojekte andernorts. Branche: Öffentliche Verwaltung, Erziehung, Gesundheitswesen, Erholung Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: Bädergesellschaft Lünen mit beschränkter Haftung Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: 2009 - 2013 Status: Abgeschlossen

Hallenbad-Passivhaus Lünen

Die Bädergesellschaft Lünen mbH betreibt die öffentlichen Hallen- und Freibäder der Stadt Lünen. Aktuell startet dort der Neubau eines funktionalen Hallenbades im Passivhausstandard. Über diesen Neubau werden Altstandorte mit unzulänglicher Barrierefreiheit, veralteter Technik und mangelhaft werdender Betriebssicherheit abgelöst. Ziel ist es, mit Hilfe eines optimierten Bau- und Betriebskonzepts möglichst viel Energie und Wasser und damit Kosten einzusparen, wie auch den Nutzeransprüchen mehr denn je gerecht zu werden. Hauptbestandteil der geplanten Maßnahmen ist die passivhaustaugliche Gebäudehülle. Zur Energieeinsparung trägt auch die Lüftungsanlage bei, die bedarfsgerecht gesteuert wird. Die Wärme aus der Abluft wird durch Wärmepumpen zurück gewonnen, wieder in den Kreislauf eingespeist und durch hocheffiziente Ventilatoren verteilt. Die Becken ragen weniger tief in den Technikkeller als üblich, wodurch sich die Wärme übertragende Fläche und der damit einhergehende Wärmeverlust aus der Schwimmhalle verringert. Die optimale Nutzung von Tageslicht und der Einsatz bedarfsgesteuerter hocheffizienter Beleuchtungskörper leisten ebenfalls einen Beitrag zur Energieeinsparung. Darüber hinaus wird das über die Nutzer auf die Beckenumgänge ausgetragene Wasser auf kurzem Wege und ohne Kontergefälle gefasst. Dadurch reduziert sich die verdunstende Wassermenge. Die Badewasseraufbereitung ist ebenfalls energetisch optimiert. Es kommen nur Hocheffizienzpumpen zum Einsatz. Mit neuartigen Messverfahren soll die Wasserqualität bedarfsgerecht gesteuert werden. Durch die so optimierte Betriebsweise sollen neben Energie und Wasser auch Chemikalien eingespart werden. Die benötigte Energie wird über ein mit Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen betriebenes Blockheizkraftwerk mit Brennwertnutzung erzeugt und durch eine Photovoltaikanlage und eine Solarkollektoranlage zur Erwärmung des Beckenwassers komplettiert. Die nicht im Bad selbst benötigte Wärme wird in ein Fernwärmenetz eingespeist. Ein begleitendes Messprogramm gewährleistet technologische Transparenz und Erkenntnisgewinn für Neubau- und Sanierungsprojekte andernorts.

Folge- und Abbauprodukte der Chlorung und Ozonung von Schwimmbeckenwasser

Bei der Aufbereitung und Desinfektion von Schwimmbeckenwasser mit Chlor bzw. Chlor und Ozon entstehen aus den organischen Belastungsstoffen Folgeprodukte, wie z.B. Chlorstickstoff- und Halogenkohlenstoff-Verbindungen, die jedoch im einzelnen nicht identifiziert sind und deren hygienische und toxische Bedeutung unbekannt ist. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mit Hilfe der Gas- und Hochleistungsfluessigkeitschromatographie diese Reaktionsprodukte zu identifizieren und ihr Verhalten im Zuge der Aufbereitung unter Beruecksichtigung der unterschiedlichen Technologien der Schwimmbeckenwasseraufbereitung zu untersuchen.

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