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GcBÜK400 - Kupfer im Oberboden

Kupfer ist ein für die Ernährung aller Lebewesen essentielles Element, das jedoch bei einem extremen Überangebot zu toxischen Wirkungen führen kann. Der mittlere Cu-Gehalt der Gesteine der oberen kontinentalen Erdkruste (Clarkewert) beträgt 14 mg/kg. Analog zu Chrom und Nickel ist es vor allem in basischen Gesteinen angereichert (Diabase, Basalte, Metabasite). Die mittleren Cu-Gehalte (Mediane) der sächsischen Haupt-gesteinstypen reichen von 2 bis 67 mg/kg, der regionale Clarke des Erzgebirges/Vogtlandes beträgt 23 mg/kg. Geogene Cu-Anreicherungen sind vor allem im Erzgebirge über den hier weit verbreiteten Mineralisationen zu finden. Chalkopyrit (Kupferkies) ist nahezu in allen Mineralassoziationen als sog. Durchläufermineral verbreitet. Starke anthropogene Cu-Einträge werden vor allem durch die Buntmetallurgie verursacht. Durch die vielfältige Verwendung von Cu, u. a. in der Elektrotechnik, als Legierungsmetall, Rohrleitungsmaterial und Regenrinnen, wird das Element auch verstärkt in das Abwasser eingetragen. Für unbelastete Böden gelten Cu-Gehalte von 2 bis 40 mg/kg als normal. Die regionale Verteilung der Cu-Gehalte im Oberboden wird vor allem durch den geogenen Anteil der Substrate bestimmt. Auf Grund der erhöhten Cu-Gehalte der im Vogtland weit verbreiteten Diabase (58 mg/kg), der punktförmig auftretenden tertiären Basaltoide (60 mg/kg) und der lokal eingelagerten Amphibolite (46 mg/kg) des metamorphen Grundgebirges, kommt es zu anomal hohen Cu-Gehalten in den Verwitterungsböden über den genannten Festgesteinen. Durch eine verstärkte Lössbeeinflussung (mit relativ niedrigen Cu-Gehalten von ca. 12 mg/kg), kann es über Cu-reichen Substraten, je nach Lössanteil, zu einem "Verdünnungseffekt" kommen (z. B. über den Monzonitoiden bei Meißen). Extrem niedrige Cu-Konzentrationen sind in den Verwitterungsböden über sauren Magmatiten (Granit von Ei-benstock, Teplice-Rhyolith), Metagranitoiden (Erzgebirgs-Zentralzone), Sandsteinen (Elbsandstein- und Zittauer Gebirge) und bei Bodengesellschaften aus periglaziären sandigen Decksedimenten in Nordsachsen zu beobachten. Bedeutende regionale Anomalien befinden sich vor allem im Freiberger Raum, dem wichtigsten früheren Standort des Bergbaus und der Verhüttung polymetallischer Erze. Die anthropogenen Einträge sind aber i. W. auf die unmittelbare Umgebung der Hüttenstandorte beschränkt. Dabei kommt es zu Überlagerung mit geogenen Anteilen im Boden, die in ursächlichem Zusammenhang mit der Verbreitung von Kupferkies führenden Mineralassoziationen stehen. Analoge Verhältnisse finden sich, wenn auch in abgeschwächter Form, im Raum Schneeberg - Schwarzenberg - Annaberg-Buchholz - Marienberg. Besonders hohe Cu-Gehalte weisen die Auenböden der Freiberger Mulde auf. Nach Eintritt der Freiberger Mulde in das Freiberger Bergbau- und Hüttenrevier kommt es zu einer nachhaltigen stofflichen Belastung der Auenböden, die über die Aue der Vereinigten Mulde bis an die nördliche Landesgrenze reicht. Erhöhte Cu-Gehalte, jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau, treten auch in den Auenböden der Zwickauer Mulde auf, wo sich im Einzugsgebiet die polymetallischen Vererzungen des Westerzgebirges befinden. Infolge der beschriebenen geogenen und anthropogenen Prozesse werden in den Auenböden der Freiberger und der Vereinigten Mulde die Maßnahmenwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) für Grünlandnutzung (Schafhaltung) teilweise überschritten.

Steine-Erden\Steinwolle-DE-2010

Herstellung von Steinwolle: Das Dämmaterial Steinwolle besteht zum größten Teil aus Basalt und Dolomit. Diese Rohstoffe werden zusammen mit verschiedenen Produktionsabfällen und Rezyklaten, die in Formsteine eingebunden sind, in einen schachtartigen Kupolofen mit Koks als Energieträger und mit O2-angereicherter Luft bei ca. 1500°C zum Schmelzen gebracht (#1+#2). Der Strahl flüssigen Gesteins wird im Anschluß mit einer Spinnmaschine meistens nach dem Kaskadenschleuderverfahren zerfasert und anschließend mit Bindemitteln (Harze) und Imprägniermitteln (Ölprodukte) besprüht. Der mittlere Faserdurchmesser beträgt 3-6 µm bei einer mittleren Länge von 3 mm (#3). Die losen Fasern werden auf einem Förderband zu einem Vlies gesammelt und auf die gewünschte Stärke gepreßt (#1). Anschließend werden sie in einem Ofen ausgehärtet (#2). Die internen Produktionsabfälle inklusive der Filterabfälle werden gesammelt, soweit wie nötig zerkleinert und mit Zement als Bindemittel zu Formkörpern verpreßt, die anschließend erneut aufgeschmolzen werden (#2). Als Quellen für die vorliegende Bilanzierung wurden die Studien #1-#3 untersucht. Die beiden letztgenannten stützen sich auf Primärdaten Deutscher und Schweizer marktbestimmender Hersteller mit dem Basisjahr ca. 1992. Ein Vergleich Deutscher und Schweizer Daten zeigt keine wesentlichen Unterschiede. Einen vollständigen Datensatz, der auch mit der Systematik von GEMIS kompatibel ist, stellt #1 (EMPA 1995) zur Verfügung. Dieser diente als Basis für die vorliegende Bilanzierung und wurde durch weitere Studien verifiziert und ergänzt. Die Datenqualität ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Die Unsicherheit der Daten ist nach dem Vergleich der Studien als gering anzusehen. Verbesserungen des Datensatzes sind vor allen Dingen auf dem Wasserpfad, teilweise auch beim Rohstoffbedarf wünschenswert. Allokation: Als Nebenprodukte der Steinwollen-Herstellung fallen in geringen Mengen an Eisen und Granulat. Sie werden in dieser Studie nicht als Koppelprodukte betrachtet. Weder bei der Betrachtung physischer Parameter der Allokation noch bei der Betrachtung ökonomischer Parameter ergibt sich eine Signifikanz der Nebenprodukte. Daher wird keine Allokation zwischen den Steinwolle-Matten und den angesprochenen Nebenprodukten vorgenommen. Sämtliche betrachteten Prozeßparameter werden daher voll der Steinwolle angerechnet. Genese der Kennziffern Massenbilanz: Als Roh- und Hilfsstoffe werden massenmäßig vorwiegend Dolomit und Basalt in den Prozeß eingebracht (in GEMIS werden beide Stoffe mit den Daten der Extraktion des Kalksteins bilanziert). Neben den Primärrohstoffen werden auch Mineralien über Recyclingmaterial eingebracht. Dabei handelt es sich sowohl um interne Abfälle aus der Zerfaserung als auch um div. Wollabfälle von Baustellen und produktionsinterne Stäube (sie tauchen in der Input/Output-Bilanz von GEMIS nicht auf). Diese werden zusammen mit Zusatzsteinen (Felsbrocken/Kies) in Zement eingebunden als Briketts in den Prozeß eingebracht (#1). Bei der Aufstellung der einzelnen Rohstoffe bestehen leichte Abweichungen zwischen den deutschen und Schweizer Quellen (#2, #1). In der Gesamtsumme stimmen die Quellen jedoch sehr gut überein. Die Unterschiede beruhen auf Differenzen bei der Deklaration. In dieser Studie werden die Angaben der Schweizer Studie übernommen. Roh- und Hilfsstoffe, die weit weniger als 1 Masse% ausmachen (Ammoniumbicarbonat, Kalkhydrat, Salzsäure und Silan) werden aufgrund geringerer Relevanz und fehlender Vorketten nicht mitbilanziert. Zusätzlich zum aufgeführten Roh- und Hilfsstoffbedarf werden ca. 28 kg reiner Sauerstoff pro Tonne Steinwolle in den Prozeß eingebracht, um die Verbrennungsluft im Kupolofen anzureichern (#2). Nebenprodukte: Neben den Steinwollenmatten fällt ein Granulat der Steinwolle an, das nicht vollständig aufgefasert werden kann. Es wird jedoch nicht wieder in den Prozeß eingebracht, sondern als Schüttdämmstoff verwendet (#1). Außerdem fällt im Sumpf des Kupolofens Eisen an. Dieses ist als Eisen(II)- oder als Eisen(III)-Oxid in den Mineralien Basalt und Diabas enthalten. Als Folge der reduzierenden Ofenatmosphäre sammelt es sich in Ofensumpf und wird dort diskontinuierlich abgezogen (#2). Energiebedarf: Der Energiebedarf für die Herstellung der Steinwolle beträgt ca. 8170 MJ/t Steinwolle. Dabei gliedert er sich folgendermaßen nach den einzelnen Energieträgern: Tab.: Anteile Energieträger zur Energiebereitstellung bei der Herstellung von Steinwolle (#1+#3) Energieträger Menge in MJ/t Steinwolle Anteil in % Steinkohlenkoks 5115 63 Heizöl EL 1970 24 Strom 1085 13 Summe 8170 100 Steinkohlenkoks wird direkt im Schachtofen zum Schmelzen der Mineralien eingesetzt. Heizöl EL wird jeweils ungefähr zur Hälfte im Schmelzofen und in den Härteöfen eingesetzt. Der Strom wird unter anderem für Transportprozesse und die Rauchgasreinigung benötigt (#3). Prozessbedingte Luftemissionen: Prozeßbedingte Luftemissionen entstammen dem Kupolofen, dem Härteofen mit Kühlzone und der Sägeanlage. Die Abgase laufen alle über Filter im Falle des Kupolofens über eine weitergehende Rauchgasreinigung. Die besten verfügbaren Daten finden sich in #1 für die Schweiz. Sie werden in der vorliegenden Form in dieser Studie übernommen. Ein Vergleich mit #2 zeigt keine signifikanten Abweichungen. Wasserinanspruchnahme: Wasser wird vor allen Dingen und in großen Mengen zu Kühlzwecken eingesetzt. Von den 12,7 m³/t Steinwolle eingesetzten Wassers fallen 11,2 m³ als nicht oder nur gering verunreinigtes Abwasser an. Lediglich das in dieser Studie nicht betrachtete Sanitärwasser wird stärker verunreinigt einer Abwasserreinigung zugeführt (#1). Abwasserinhaltsstoffe: Da das Wasser vorwiegend zu Kühlzwecken eingesetzt wird, tritt keine nennenswerte stoffliche Verunreinigung auf. Reststoffe: Der mengenmäßig größte Teil der Reststoffe kann wieder in den Prozeß eingebracht werden. Weitere Abfälle wie Lösungsmittelabfälle, Altöle und Filtermaterial fallen nicht in nennenswerten Mengen an (#1). Sie werden in GEMIS nicht weiter betrachtet. Auslastung: 5000h/a Brenn-/Einsatzstoff: Rohstoffe gesicherte Leistung: 100% Jahr: 2010 Lebensdauer: 20a Leistung: 1t/h Nutzungsgrad: 160% Produkt: Baustoffe

Geologische Übersichtskarte von Niedersachsen 1 : 500 000 (WMS Dienst)

Die Geologische Übersichtskarte 1 : 500 000 gibt einen landesweiten Überblick vom geologischen Aufbau Niedersachsens. Als Linieninformation werden zusätzlich Angaben zur Ausdehnung verschiedener Vereisungen, zur Küstenlinie der Nordsee im Quartär sowie zu tektonischen Strukturen gegeben. Das südniedersächsische Bergland wird von den Festgesteinen des Paläozoikum und Mesozoikum aufgebaut. Im Harz und bei Osnabrück steht das paläozoische Grundgebirge zutage an. Ältestes Gestein ist der vermutlich aus dem Präkambrium stammende Eckergneis. Über einer Schichtlücke folgen die Sedimente eines paläozoischen Meeresbeckens. Darin kamen im Silur schwarze Tonschiefer, im Devon Sandstein, Dachschiefer, Schwellen- und Riffkalke zum Absatz; im Oberdevon und Unterkarbon wurden die Harzer Grauwacken geschüttet. Basaltische Laven, die heutigen Diabase, traten am Meeresboden aus. Damit in Zusammenhang entstanden Kieselschiefer und Eisenerze. Die gesamte Schichtenfolge wurde bei der varistischen Gebirgsbildung im Oberkarbon aufgefaltet; abschließend stiegen magmatische Schmelzen auf, die heute im Harzburger Gabbro, im Brocken- und Oker-Granit freigelegt sind. Im Rotliegenden sammelte sich der Abtragungsschutt in Senken des Gebirges. Das Zechstein-Meer überflutete ein bereits eingeebnetes Gelände und überdeckte es mit mächtigen Folgen von Kalk, Gips bzw. Anhydrit und Salz. Im Mesozoikum wurde das flache, zeitweise trockenfallende Becken mit den Sedimenten der Trias (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) aufgefüllt, im Jura und in der Kreidezeit wurde das Becken wieder vom Meer überflutet. Der mesozoische Schichtenstapel zerbrach in einer Zeit tektonischer Unruhe (Oberjura bis Kreide) an tiefreichenden Störungen. An ihnen stieg das plastisch reagierende Zechsteinsalz auf. Das Ergebnis ist die saxonische Bruchfaltung des Deckgebirges. Im Tertiär überflutete das Meer erneut das eingeebnete Gelände und lagerte Sand und Ton ab, während sich im Binnenland zeitweise Braunkohle bildete. Schließlich zog sich das Meer auf den heutigen Nordsee-Bereich zurück. Das Quartär ist durch einen mehrfachen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten gekennzeichnet. Im mittleren Pleistozän waren zur Elster- und Saale-Kaltzeit große Teile Niedersachsens vergletschert; das Eis hinterließ Grundmoränen (Geschiebemergel) und Schmelzwasserablagerungen (Kies, Sand und Ton). In den Warmzeiten (Interglazialen) und in der Nacheiszeit (Holozän) entstanden Torfe, Mudden und Mergel. Teile des Küstengebietes wurden dabei überflutet und von Meeres-, Watt- und Brackwasserablagerungen überdeckt.

Geologische Übersichtskarte von Niedersachsen 1 : 500 000 (WFS Dienst)

Die Geologische Übersichtskarte 1 : 500 000 gibt einen landesweiten Überblick vom geologischen Aufbau Niedersachsens. Als Linieninformation werden zusätzlich Angaben zur Ausdehnung verschiedener Vereisungen, zur Küstenlinie der Nordsee im Quartär sowie zu tektonischen Strukturen gegeben. Das südniedersächsische Bergland wird von den Festgesteinen des Paläozoikum und Mesozoikum aufgebaut. Im Harz und bei Osnabrück steht das paläozoische Grundgebirge zutage an. Ältestes Gestein ist der vermutlich aus dem Präkambrium stammende Eckergneis. Über einer Schichtlücke folgen die Sedimente eines paläozoischen Meeresbeckens. Darin kamen im Silur schwarze Tonschiefer, im Devon Sandstein, Dachschiefer, Schwellen- und Riffkalke zum Absatz; im Oberdevon und Unterkarbon wurden die Harzer Grauwacken geschüttet. Basaltische Laven, die heutigen Diabase, traten am Meeresboden aus. Damit in Zusammenhang entstanden Kieselschiefer und Eisenerze. Die gesamte Schichtenfolge wurde bei der varistischen Gebirgsbildung im Oberkarbon aufgefaltet; abschließend stiegen magmatische Schmelzen auf, die heute im Harzburger Gabbro, im Brocken- und Oker-Granit freigelegt sind. Im Rotliegenden sammelte sich der Abtragungsschutt in Senken des Gebirges. Das Zechstein-Meer überflutete ein bereits eingeebnetes Gelände und überdeckte es mit mächtigen Folgen von Kalk, Gips bzw. Anhydrit und Salz. Im Mesozoikum wurde das flache, zeitweise trockenfallende Becken mit den Sedimenten der Trias (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) aufgefüllt, im Jura und in der Kreidezeit wurde das Becken wieder vom Meer überflutet. Der mesozoische Schichtenstapel zerbrach in einer Zeit tektonischer Unruhe (Oberjura bis Kreide) an tiefreichenden Störungen. An ihnen stieg das plastisch reagierende Zechsteinsalz auf. Das Ergebnis ist die saxonische Bruchfaltung des Deckgebirges. Im Tertiär überflutete das Meer erneut das eingeebnete Gelände und lagerte Sand und Ton ab, während sich im Binnenland zeitweise Braunkohle bildete. Schließlich zog sich das Meer auf den heutigen Nordsee-Bereich zurück. Das Quartär ist durch einen mehrfachen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten gekennzeichnet. Im mittleren Pleistozän waren zur Elster- und Saale-Kaltzeit große Teile Niedersachsens vergletschert; das Eis hinterließ Grundmoränen (Geschiebemergel) und Schmelzwasserablagerungen (Kies, Sand und Ton). In den Warmzeiten (Interglazialen) und in der Nacheiszeit (Holozän) entstanden Torfe, Mudden und Mergel. Teile des Küstengebietes wurden dabei überflutet und von Meeres-, Watt- und Brackwasserablagerungen überdeckt.

Geologische Übersichtskarte von Niedersachsen 1 : 500 000

Die Geologische Übersichtskarte 1 : 500 000 gibt einen landesweiten Überblick vom geologischen Aufbau Niedersachsens. Als Linieninformation werden zusätzlich Angaben zur Ausdehnung verschiedener Vereisungen, zur Küstenlinie der Nordsee im Quartär sowie zu tektonischen Strukturen gegeben. Das südniedersächsische Bergland wird von den Festgesteinen des Paläozoikum und Mesozoikum aufgebaut. Im Harz und bei Osnabrück steht das paläozoische Grundgebirge zutage an. Ältestes Gestein ist der vermutlich aus dem Präkambrium stammende Eckergneis. Über einer Schichtlücke folgen die Sedimente eines paläozoischen Meeresbeckens. Darin kamen im Silur schwarze Tonschiefer, im Devon Sandstein, Dachschiefer, Schwellen- und Riffkalke zum Absatz; im Oberdevon und Unterkarbon wurden die Harzer Grauwacken geschüttet. Basaltische Laven, die heutigen Diabase, traten am Meeresboden aus. Damit in Zusammenhang entstanden Kieselschiefer und Eisenerze. Die gesamte Schichtenfolge wurde bei der varistischen Gebirgsbildung im Oberkarbon aufgefaltet; abschließend stiegen magmatische Schmelzen auf, die heute im Harzburger Gabbro, im Brocken- und Oker-Granit freigelegt sind. Im Rotliegenden sammelte sich der Abtragungsschutt in Senken des Gebirges. Das Zechstein-Meer überflutete ein bereits eingeebnetes Gelände und überdeckte es mit mächtigen Folgen von Kalk, Gips bzw. Anhydrit und Salz. Im Mesozoikum wurde das flache, zeitweise trockenfallende Becken mit den Sedimenten der Trias (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) aufgefüllt, im Jura und in der Kreidezeit wurde das Becken wieder vom Meer überflutet. Der mesozoische Schichtenstapel zerbrach in einer Zeit tektonischer Unruhe (Oberjura bis Kreide) an tiefreichenden Störungen. An ihnen stieg das plastisch reagierende Zechsteinsalz auf. Das Ergebnis ist die saxonische Bruchfaltung des Deckgebirges. Im Tertiär überflutete das Meer erneut das eingeebnete Gelände und lagerte Sand und Ton ab, während sich im Binnenland zeitweise Braunkohle bildete. Schließlich zog sich das Meer auf den heutigen Nordsee-Bereich zurück. Das Quartär ist durch einen mehrfachen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten gekennzeichnet. Im mittleren Pleistozän waren zur Elster- und Saale-Kaltzeit große Teile Niedersachsens vergletschert; das Eis hinterließ Grundmoränen (Geschiebemergel) und Schmelzwasserablagerungen (Kies, Sand und Ton). In den Warmzeiten (Interglazialen) und in der Nacheiszeit (Holozän) entstanden Torfe, Mudden und Mergel. Teile des Küstengebietes wurden dabei überflutet und von Meeres-, Watt- und Brackwasserablagerungen überdeckt.

Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 7918 Stuttgart - Süd

Auf Blatt Stuttgart-Süd dominieren die mesozoischen Sedimentgesteine der Süddeutschen Schichtstufenlandschaft. Der Jura der Schwäbische Alb quert das Kartenblatt von Südwest nach Nordost und nimmt die größte Fläche ein. Durch ihre blaue Farbgebung heben sich die Kalk-, Mergel- und Tonsteine deutlich von ihrer Umgebung ab. Nach Nordwesten, vom Albvorland über die Gäue bis zum Nordschwarzwald, setzen sich die Schichtstufen in den Ausbissen von Keuper, Muschelkalk und Buntsandstein fort. In den Niederungen und Senken ist das Mesozoikum der Schichtstufenlandschaft z. T. von känozoischen Sedimenten überlagert, wie pleistozänem Löss, Verwitterungslehm, Hangschutt oder pliozänen Schottern der Ur-Donau. Im Kartenblatt ist zudem das Urach-Kirchheimer Vulkanitgebiet mit seinen Vulkanschloten erfasst. Es stellt eine Besonderheit zwischen den umgebenden Sedimentgesteinen dar. Ein verstärkter Magmatismus bewirkte hier im Tertiär das Aufdringen von Basalten und Basalttuffen. Nach Südosten tauchen die mesozoischen Gesteine der Schichtstufenlandschaft unter die Molassesedimente des Alpenvorlandes. Das Molassebecken, der Schutttrog der Alpen, ist mit tertiären Ablagerungen der Süßwasser-, Brackwasser- und Meeresmolasse verfüllt. Diese werden weitflächig von pleistozänen Deckschichten überlagert, z. B. von Schottern der Schmelzwasserflüsse bzw. Löss und Lösslehm. Neben der Legende, die über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informiert, gewährt ein geologischer Schnitt zusätzliche Einblicke in den Aufbau des Untergrundes. Das Nordwest-Südost-Profil beginnt im Nordschwarzwald und quert in seinem Verlauf die Oberen Gäue, Schönbuch, Albvorland, die Schwäbische Alb sowie das Molassebecken des Alpenvorlandes. Eine strukturgeologische Karte mit eingetragenen Störungslinien, Erdbebenzonen, Epizentren und dem tertiären Vulkanitgebiet zwischen Bad Urach und Kirchheim veranschaulicht die endogenen Aktivitäten im Untergrund.

Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 6318 Frankfurt/Main - Ost

Blatt Frankfurt/Main-Ost erfasst die geologischen Gegebenheiten zwischen Frankfurt am Main und Würzburg, wobei die tertiären Vulkanitgebiete von Rhön und Vogelsberg im Norden, die Ausläufer des Taunus im Nordwesten sowie der Odenwald im Südwesten des Kartenblattes abgebildet sind. Sedimentgesteine der Trias dominieren den Kartenausschnitt. Den Tonsteinen des unteren Keupers in der Südost-Ecke schließen sich in nordwestliche Richtung Kalk-, Mergel- und Tonsteine des Muschelkalks sowie Sand- und Schluffsteine des Buntsandsteins an. Rhön, Spessart und der östliche Odenwald zählen zu den bekannten Buntsandstein-Landschaften in Deutschland. Paläozoische Sedimentgesteine sind im nordwestlichen Teil des Kartenblattes erfasst. So wird im äußersten Nordwesten das Taunus-Antiklinorium mit variszisch überprägten Sedimentgesteinen (Tonschiefer, Quarzit) des Unterdevons angeschnitten. In der Wetterau-Senke lagern mächtige Molassesedimente des Rotliegenden, die jedoch weitflächig von jüngeren Sedimentschichten und Vulkaniten überdeckt sind. Endogene Kräfte führten im Tertiär zur Absenkung der Wetterau, zur Sedimentation teils mariner, teils festländischer Sande und Tone sowie zum Aufdringen basaltischer Magmen entlang von Störungszonen. Weit verbreitet sind auch Überlagerungen durch eiszeitliche Sedimente, z. B. Löss- und Flugsande. Kristallines Paläozoikum und Präkambrium stehen in den westlichen Teilen von Odenwald und Spessart an. Während im Ostteil des Odenwaldes Buntsandstein-Sedimente zu Tage treten, lagern im Westteil Südwest-Nordost-verlaufende Zonen metamorpher und magmatischer Gesteine im Wechsel. Bei den Metamorphiten handelt es sich um variszisch überprägte Glimmerschiefer bzw. Gneise, seltener Amphibolite und Marmore. Zu den variszischen Magmatiten zählen Biotitgranite, Granodiorite, Diorite und Gabbros. Der Flusslauf des Mains trennt den Odenwald vom Spessart. An der Mündung von Kinzig und Main, östlich von Hanau und nördlich von Aschaffenburg, lagern die kristallinen Gesteine des Vorspessarts (kambrische und präkambrische Glimmerschiefer, Gneise und Quarzite). Auch hier kam es während der variszischen Deformation zur Intrusion magmatischer Gesteine (Diorite). Diese treten jedoch nur im äußersten Südosten, z. B. östlich von Aschaffenburg, in kleinen Vorkommen zu Tage. Neben der Legende, die über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informiert, gewährt ein Nordwest-Südost-Profil Einblicke in den Aufbau des Untergrundes. Die Schnittlinie quert das Devon des Taunus, die Rotliegend- und Tertiärschichten der Wetterau-Senke, das Kristallin des Vorspessarts und die Buntsandstein-Formationen des Spessarts. In der geologischen Karte geben Farbe und Stil der aufgedruckten Signaturen bei Kristallingesteinen den Grad der metamorphen Überprägung und den Verlauf der Strukturen an.

Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 5502 Köln

Blatt Köln bildet die Niederrheinische Bucht ab, die im Tertiär von Norden in das Rheinische Schiefergebirge eingebrochen ist. Die Grabenstruktur der Niederrheinischen Bucht dominiert den Kartenausschnitt. Die tertiäre Sedimentfüllung (Paleozän bis Pliozän) tritt nur vereinzelt bzw. in künstlichen Tagebauen unter der quartären Deckschicht aus glazifluviatilen Ablagerungen, Löss-, Flug- und Dünensanden bzw. holozänen Moor- und Auesedimenten zu Tage. Im südlichen und östlichen Kartenausschnitt sind Teile des Rheinischen Schiefergebirges erfasst: Hohes Venn, Eifel, Bergisches Land und Siebengebirge. Im Hohen Venn sind die ältesten Gesteine des Rheinischen Schiefergebirges zu finden. Hier lagern Ton- und Sandsteine sowie Quarzite und Tonschiefer des Kambriums, denen randlich Tonsteine des Ordoviziums bzw. Tonschiefer des Unterdevons folgen. Nach Nordwesten wird das Hohe Venn von einer stark verfalteten Zone (Hammerberg-Sattel, Inde-Mulde, Aachener Sattel) begrenzt, in der Sedimentgesteine des Mittel- und Oberdevons sowie Kohlenkalk des Unterkarbons ausbeißen. In der Eifel sind verfaltete und verschieferte Sedimentgesteine des Unterdevons aufgeschlossen. Auffällig sind die Kalkmulden der Eifeler Nord-Süd-Zone mit ihren Karbonatgesteinen des Mittel- und Oberdevons. Von Norden ist die mit Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper verfüllte Mechernicher Trias-Bucht in die Eifel eingebrochen. In der Osteifel sind zahlreiche Vorkommen quartärer Vulkanite (Phonolith, Basalt, Bims) zu finden. Vom rechtsrheinischen Schiefergebirge sind Ausläufer des Bergischen Landes in der Nordost-Ecke des Kartenblattes angeschnitten. Während in den Sattelstrukturen (z. B. Remscheider Sattel) Sedimentgesteine des Unterdevons (in einem kleineren Vorkommen bei Solingen sogar Ordovizium bis Silur) auftreten, sind in den Muldenstrukturen (z. B. Paffrather Mulde) jüngere Gesteine des Mitteldevons erhalten geblieben. Auffällig ist das Vorkommen von Massenkalk (Riffkalkstein des Mitteldevons) bei Bergisch Gladbach. Im Tertiär war das Rheinische Schiefergebirge Schauplatz eines intensiven Vulkanismus. Davon zeugen auf dem Kartenblatt u. a. die Basalte, Trachyte und Latite sowie deren Tuffe im Siebengebirge. Neben der Legende, die über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informiert, stellt eine tektonische Übersichtskarte die regionalgeologischen Großeinheiten vereinfacht dar. Ein Profilschnitt gewährt zusätzliche Einblicke in den Aufbau des Untergrundes. Das Nordwest-Südost-Profil kreuzt die tertiären Sedimente der Niederrheinischen Bucht, die altpaläozoischen Gesteine des Hohen Venns sowie das Unterdevon der Eifel mit den eingelagerten Kalkmulden der Eifeler Nord-Süd-Zone.

Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 5518 Fulda

Blatt Fulda zeigt einen Teil der Hessischen Buntsandstein-Landschaft, die im Westen von Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges und im Norden durch den Einbruch der Nordhessischen Tertiärsenke begrenzt wird. Im Südteil der Karte sind die jungen Vulkanitgebiete des Vogelsberges und der Rhön erfasst. Die hessische Sandstein-Landschaft wird von meist flach lagernden Sedimentschichten des Buntsandsteins gebildet. Die Sandsteine, untergeordnet Tonsteine und Konglomerate, wurden flächenhaft in einem Festlandsbecken abgelagert, das große Teile Mitteleuropas bedeckte. Das Gebiet wird von einer Vielzahl saxonischer Gräben durchzogen, in denen jüngere Sedimente (Muschelkalk, Keuper, Lias) erhalten geblieben sind. Ein größerer Ausbiss von Muschelkalk und Keuper findet sich beispielsweise am Ostrand des Kartenblattes bei Hünfeld und in der Ringau. Über dem Sockel des Buntsandsteins erheben sich die jungen Vulkanitgebiete von Vogelsberg, Rhön und Knüllgebirge. Der Vogelsberg zählt mit rund 2500 Quadtratkilometern Fläche zu den größten geschlossenen Basaltgebieten Mitteleuropas. Er besteht aus einer Vielzahl übereinander lagernder Decken von Basalten, Tholeiiten und Trachyten, die im Miozän aufdrangen. Basalte und basaltähnliche, alkalireiche Gesteine (Phonolithe, Nephelinite) finden sich auch in der Rhön und im Knüll (südlich von Homberg). In den Senken und Niederungen der Vulkanitgebiete sind pleistozäne Überlagerungen durch Hangschutt, Fließerden und Löss weit verbreitet. Im Bereich der Nordhessischen Tertiärsenke lagern dem Buntsandstein eozäne, oligozäne und pliozäne Lockersedimente auf, die teils von pleistozänen Ablagerungen (fluviatile und äolische Sande) verhüllt sind. Verfaltete und verschieferte Gesteine des Paläozoikums (Devon und Karbon) charakterisieren auf dem Kartenblatt die Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges, wobei Sedimentgesteine (Sandstein, Grauwacke, Ton- und Kieselschiefer) des Unterkarbons dominieren. Im Kellerwald, zwischen Frankenau und Bad Wildungen, sind in einem größeren Gebiet Sandsteine und Tonschiefer des Mittel- und Oberdevons aufgeschlossen. Entlang von Störungszonen sind ihnen Vulkanite (Diabase) des Unterkarbons eingeschaltet. Zechstein-Sedimente umranden die Grundgebirgsaufbrüche des Rheinischen Schiefergebirges. Neben der Legende, die über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informiert, gewähren zwei geologische Schnitte Einblicke in den Aufbau des Untergrundes. Profil 1 quert das Paläozoikum des Rheinischen Schiefergebirges, die Buntsandstein-Landschaft der Frankenberger Bucht und die Niederhessische Tertiärsenke. Profil 2 verläuft vom Taunus im Westen über die Wetterau, den Vogelsberg und den Hessischen Buntsandstein bis zur Rhön.

Geologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200.000 (GÜK200) - CC 4726 Goslar

Blatt Goslar zeigt einen sehr interessanten Ausschnitt der Geologie Deutschlands. Im zentralen Teil der Karte ist der Harz, im Norden das Harzvorland mit Subherzyner Senke und im Süden das Thüringer Becken erfasst. Der Harz zählt zu den Mittelgebirgen aus variszisch verfaltetem und verschiefertem Paläozoikum. Ein Großteil der geologischen Einheiten und Störungen streicht Südwest-Nordost. Die Platznahme der magmatischen Intrusivkomplexe (Brocken-, Ramberg- und Oker-Granit bzw. Bad Harzburger Gabbro) fand im Unterkarbon statt, während die Vulkanite bei Ilfeld ("Ilfelder Porphyrit" bzw. "Ilfelder Melaphyr") im Perm aufdrangen. Der Harz kann in drei Zonen gegliedert werden. Zum Oberharz zählen die Clausthaler Kulmfalten-Zone, der Oberharzer Devonsattel sowie die Acker-Bruchberg-Zone zwischen Osterode und Bad Harzburg. Der Mittelharz wird von der Blankenburger Faltenzone mit dem Elbingeröder Komplex, dem Tanner Grauwacken-Zug sowie der Sieber-Mulde gebildet. Zum Unterharz gehören die Harzgeröder Faltenzone (Olisthostrom-Rutschmassen) mit der Selke- und Südharz-Mulde (Gleitdecken) sowie das Epimetamorphikum der Zone von Wippra. Zurückhaltend wurde bei der Darstellung von Störungen verfahren, deren häufiges Auftreten zwar bekannt, deren Verlauf aber oft unsicher ist. Zechstein-Sedimente umranden den Harz, besonders in seiner südlichen bzw. südwestlichen Begrenzung. In der Subherzynen Senke sind kreidezeitliche Sedimente aufgeschlossen, die großflächig von quartärem Löss überlagert sind und von dünnen Ausbissen triassischer Sedimente umrandet werden. Westlich des Harzes zeigt sich der nördliche Leinetal-Graben mit mesozoischen Sedimenten (Keuper bis Malm) und der Erhebung des Rhüdener Sattels, auf dessen Buntsandstein-Formation die niedersächsische Neugliederung des Buntsandsteins beruht. Der Südteil des Blattes wird von der Trias des Eichsfeld-Thüringer Beckens (Keuper bis Buntsandstein) eingenommen, aus dem der Kreide-Ausbiss des Ohmgebirges und die jungpaläozoischen Sedimente des Kyffhäuser-Gebirges mit seinem präkambrischen Kristallinkomplex hervorragen. Auch hier kommt es zu Überlagerungen durch quartäre Lockersedimente, vorwiegend weichselkaltzeitlichem Löss. Neben der Legende, die über Alter, Genese und Petrographie der dargestellten Einheiten informiert, gewährt ein Profilschnitt Einblicke in den Aufbau des Untergrundes. Von Nord nach Süd kreuzt er das subherzyne Becken, die Harz-Nordrand-Aufschiebung, den Harz mit dem Eckergneis und Brockengranit, das Eichsfeld-Thüringer Becken mit dem Ohmgebirge und der Eichenberg-Gothaer Grabenzone.

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