Mit einem Bodenschutzkonzept hat die Stadt Wetzlar in Kooperation mit dem hessischen Umweltministerium ein verwaltungsübergreifendes Projekt umgesetzt, das auf einer integrierten Betrachtung der Bodenfunktionen fußt. Ziel des Ende 2020 beschlossenen Konzeptes ist der verantwortungsvolle Umgang mit den Böden. Von zentraler Bedeutung sind in diesem Kontext fundierte Informationen. Sogenannte „Bodenfunktionsbewertungskarten“ informieren auch ohne Fachwissen über relevante Bodenfunktionen. Damit können diese Aspekte einfach und rechtssicher um Planungsprozess berücksichtigt werden. Dabei wurden u.a. Karten für die Klimafunktion, Filter- und Pufferfunktion, Ertragspotenzial oder Archivfunktion des Bodens erarbeitet. Zur Umsetzung des Bodenschutzkonzeptes wurde ein umfangreicher Maßnahmenkatalog entwickelt. Dieser sieht u.a. Zielwerte zur Begrenzung der Außenentwicklung vor. Dieser sollte sich an dem hessischen Nachhaltigkeitsziel orientieren und beträgt für die Stadt 2,5 ha pro Jahr. Mit bodenbezogenen Festsetzungen in Bebauungsplänen wurden gleichsam wirkungsvolle Maßnahmen zur kleinräumigen Steuerung der Flächenneuinanspruchnahme erarbeitet. Auf Grundlage der verfügbaren Bodeninformationen lassen sich Vorgaben zur effizienteren Flächennutzung und zum Schutz besonders wertvoller Böden treffen. Das Ziel die Flächenneuinanspruchnahme zu reduzieren wird damit um dringend notwendige qualitative Ziele zum Bodenschutz erweitert. Darüber hinaus, so der Maßnahmenkatalog, sollen mit den Indikatoren die Bodenbelange auch in vereinfachten oder beschleunigten Verfahren (§§ 13, 13a und 13b BauGB) berücksichtig werden. Um die Ziele und Wirksamkeit der Maßnahmen zu evaluieren und zu steuern enthält das Bodenschutzkonzept ein mehrstufiges Controllingkonzept. Auf Grundlage von Flächen-, Maßnahmen- und Prozessindikatoren sollen die Ziele fortlaufend kontrolliert und in regelmäßigen Bodenschutzberichten veröffentlicht werden. Für ein Flächenmonitoring werden die Flächenindikatoren „Jährliche Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche“, „Relation Siedlungsflächenzuwachs Innenbereich zu Außenbereich je Jahr“, „Anteil und Bodenfunktionsbewertung neu bebauter Böden je Jahr“, „Anteile Versiegelung (Belagsarten) und Entsiegelung je Jahr“, „Prozentsatz der Schließung von Baulücken je Jahr“ ins Auge gefasst. Für eine derart ausgefeilte Erfassung von Veränderungen in der Flächennutzung bedarf jedoch noch einiger Voraussetzungen. Hierzu zählen entsprechender Flächenbilanzierungen sowie eine Fortentwicklung des Katasters der Versiegelung und der Baulücken.
Baulücken und Nachverdichtungspotenziale gibt es viele – nur an der Aktivierung hapert es. Dieses Problem kennen die meisten Kommunen in Deutschland. Hier helfen die "Handlungshilfen für eine aktive Innenentwicklung", die in vier baden-württembergischen und bayerischen Kommunen entwickelt wurden. Die Baupotentiale im Innenbereich werden nur geringfügig ausgeschöpft, da es einen Mangel an flächendeckenden Innenentwicklungskatastern gibt. Zudem sind die Motive der Eigentümer von Baulücken nicht ausreichend bekannt und auch Gesamtkostenvergleiche zwischen Projekten im Innen- und Außenbereich fehlen. Um diese Defizite zu verringern, wurden im Projekt "Handlungshilfen für eine aktive Innenentwicklung" (HAI) belastbare wissenschaftliche Daten zur Aktivierung von Innenentwicklungsflächen erhoben. 2.220 süddeutsche Kommunen (von 2.000 bis 50.000 Einwohner) nahmen an der Befragung zu Baulandkatastern und zur Aktivierung von Innenentwicklungspotentialen teil. In den vier Kommunen Baiersdorf (Bayern), Gunzenhausen (Bayern) , Pfullingen (Baden-Württemberg) und Stegaurach (Bayern) wurde anschließend ein Beratungskonzept für die gezielte Ansprache von Eigentümern erprobt. Diese Erfahrungen flossen in den Leitfaden zur Mobilisierung von Innenentwicklungspotentialen für kommunale Akteure, Eigentümer und sonstige Fachleute ein. Schritte zur erfolgreichen Innenentwicklung Vorteile der Innenentwicklung erkennen: z.B. Kosteneinsparung Erfassung der Innenentwicklungspotenziale: Baulücken- und Brachflächenkataster Kommunaler Grundsatzbeschluss: Innen- vor Außenentwicklung Aktivierungsmaßnahmen: z.B. Eigentümeransprache Weitere Informationen Kleine Lücken – große Wirkung. Baulücken, das unterschätze Potenzial. Herausgeber: Umweltministerium Baden-Württemberg, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) Das hat sich richtig gelohnt: die Gemeinde Werneck (10.600 Einwohner) recherchierte 260 Baulücken mit 22 ha Grundstücksfläche – davon könnten 52 Grundstücke sofort bebaut werden. Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.
Aufruf an Baulandkommission: Interkommunale Kooperation stärken, Flächen effizienter nutzen Im Anschluss an den Cluster Workshop „Wachsende Wohnungsmärkte“ (siehe Dokumentation hier ) hatten mehrere Stadt-Land-Plus-Vorhaben im Juni 2019 einen Aufruf an die Baulandkommission zu „Flächennutzungseffizienz und interkommunale Kooperation für gemeinsam starke Regionen und bezahlbares Bauland für Wohnen“ verfasst. Inzwischen sind die Empfehlungen auf Grundlage der Beratungen in der Kommission für „Nachhaltige Baulandmobilisierung und Bodenpolitik“ (sogenannte Baulandkommission) veröffentlicht. Darin werden viele Empfehlungen des Aufrufs aufgegriffen. So empfiehlt die Kommission „ eine stärkere interkommunale Zusammenarbeit und -koordinierung bei der Wohnbaulandentwicklung “. Raumordnung und Regionalplanung sollen stärker auf regionale Wohnraumbedarfe ausgerichtet werden. Mit ihren Empfehlungen unterstützt die Baulandkommission einen zentralen Themenbereich des Aufrufs. Die Vorhaben werden im Verlauf des nächsten Jahres erste Zwischenergebnisse zur regionalen Steuerung von Wohnraumbedarfen z.B. in den Regionen Köln-Bonn, Stuttgart und Leipzig vorlegen. Auch für die von der Expertenkommission geforderte „Digitalisierung von Planungs-, Beteiligungs- und Genehmigungsprozessen sowie Baulandkatastern“ können Stadt-Land-Plus-Vorhaben Lösungen beitragen. Die von der Baulandkommission geforderte aktive Boden- und Liegenschaftspolitik steht ebenfalls in einigen der geplanten Pilotanwendungen der Stadt-Land-Plus-Vorhaben im Mittelpunkt. Aus Sicht des Stadt-Land-Plus-Aufrufs weniger positiv ist die Empfehlung der Baulandkommission zur Verlängerung des §13b, weil es einseitig die Außenentwicklung gegenüber der Innenentwicklung und damit einen ohnehin hohen Flächenverbrauch stärkt. Die Empfehlungen der Baulandkommission finden Sie hier und die Pressemeldung des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hier . Den Aufruf der Stadt-Land-Plus-Vorhaben als PDF-Dokument hier .
Wie können Ortszentren gestärkt werden? Was tun gegen gewerblichen Leerstand? Wie kann die Daseinsvorsorge in den zehn Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde angesichts des demografischen Wandels gesichert werden? Im Herzen von Niedersachsen in der Mittelweserregion liegt die Samtgemeinde Grafschaft Hoya mit ihren 10 Mitgliedsgemeinden und ca. 17.000 Einwohnern. Die Herausforderungen sind typisch für viele Kommunen im ländlichen Raum: Der demografische und wirtschaftliche Wandel führt zu Leerständen – gerade in zentralen Lagen. Betroffen sind nicht nur Wohngebäude, sondern gerade auch Gewerbe und Einzelhandel. Die Folge sind Funktionsverluste der Innenstädte und Ortsmitten. Dem begegnet die Samtgemeinde mit einem breiten Maßnahmenbündel. Basis der Innenentwicklung: ein Baulückenkataster Um zu wissen, wo im Innenbereich Bauflächen vorhanden sind und wo Leerstände auftreten oder zukünftig drohen, hat die Samtgemeinde ein Baulückenkataster aufgestellt. Es enthält nicht nur gemeindeeigene Grundstücke, sondern auch privates Eigentum, das zum Verkauf angeboten wird. Für die Gemeinde steht so eine wichtige Wissensbasis für weitere Aktivitäten zu Verfügung. Gleichzeitig dient das Kataster als Vermarktungsplattform. Bau- und Kaufwilligen werden verfügbare Grundstücke und Immobilien angeboten. Umsetzung mit Hilfe der Städtebauförderung Mit Hilfe des Städtebauförderungsprogramms „Kleinere Städte und Gemeinden“ wollen die Gemeinde Eystrup und die Stadt Hoya/Weser dafür sorgen, dass sie als Grundzentren in der Samtgemeinde auch künftig ihren Versorgungsauftrag erfüllen können. Hierfür gestalten und entwickeln die Kommunen ihre Infrastruktur und die Funktionen der Daseinsvorsorge, um den bereits offensichtlichen negativen Entwicklungs- und Veränderungsphänomenen der Ortsbilder, insbesondere in den zentralen Lagen, entgegen zu wirken. Strategische und operative Grundlage hierfür ist ein Integriertes Entwicklungskonzept (IEK). Daneben stärkt die Stadt Hoya im Rahmen des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zentrale Versorgungsbereiche. Dazu zählen beispielsweise Maßnahmen wie die Aufwertung von Straßen, Wegen und Plätzen, eine Instandsetzung und Modernisierung von stadtbildprägenden Gebäuden, aber auch eine Wiedernutzung von Brachflächen oder Grundstücken mit leerstehenden oder mindergenutzten Gebäuden. Zur Umsetzung wurde ein Sanierungsgebiet festgelegt. In diesem Gebiet werden Modernisierungsmaßnahmen an privaten Wohn- und Geschäftsgebäuden mit Mitteln aus der Städtebauförderung bezuschusst. Stärkung der ländlichen Gemeinden durch Dorferneuerung Im Fokus der Dorferneuerung liegt eine Verbesserung der Lebensqualität in den ländlichen Mitgliedsgemeinden in der Grafschaft Hoya. Derzeit befinden sich die beiden Gemeinden Schweringen und Hilgermissen im Dorferneuerungsprogramm. In diesen Dörfern erhalten öffentliche und private Antragsteller Fördermittel für investive Maßnahmen. Dazu gehören auch vielfältige Möglichkeiten der Innenentwicklung. Gefördert wird beispielsweise eine Umnutzung von Gebäuden landwirtschaftlicher Betriebe, eine Wiedernutzung leerstehender Immobilien oder ein Umbau von Gebäuden, um sie an zeitgemäße Wohnbedarfe und Arbeitsbedingungen anzupassen. Weitere Informationen Informationen auf der Website der Samtgemeinde Grafschaft Hoya Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Eine Studie zeigt: In Deutschland gibt es 120.000 bis 165.000 ha ungenutzte Innenentwicklungspotenziale. Wie viele Hektar davon liegen in Ihrer Kommune? Ein genauer Blick auf den Bestand könnte sich lohnen. Innen- und Bestandsentwicklung bietet die Chance, die Lebensqualität für eine insgesamt schrumpfende und alternde Bevölkerung zu erhalten und damit die Herausforderungen des demographischen Wandels zu gestalten. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.
... hat sich die niedersächsische Samtgemeinde Barnstorf (12.000 Einwohner) mit den Mitgliedsgemeinden Flecken Barnstorf, Drebber, Drentwede und Eydelstedt. Dabei wird das Thema Innenentwicklung eng mit den Herausforderungen des demografischen Wandels verknüpft. Auslöser für erste Schritte in Richtung Innenentwicklung war die die Schließung der 20 ha großen "Hülsmeyer-Kaserne" Ende 2005, für die Umnutzungsmöglichkeiten gesucht wurden. Ein Meilenstein war der Beschluss des Samtgemeinderates vom 09.03.2009 über die Einführung eines nachhaltigen Flächenmanagements. So sollten Wohn- und Gewerbeflächen grundsätzlich durch Innenentwicklung, Flächenrecycling und Umnutzung gewonnen werden. Neuausweisungen auf der "grünen Wiese" sollten nur in Einzelfällen nach sorgfältiger Abwägung der öffentlichen Kosten und Nutzen möglich sein. Auf dem ehemaligen Kasernengelände wurde inzwischen der Hülsmeyer-Park mit rund 100.000 Quadratmetern Gewerbefläche entwickelt. Ab dem Jahr 2010 wurde für die Ortsteile der Samtgemeinde ein Baulückenkataster aufgebaut. Es fanden in Barnstorf mehrere Fachmessen für nachhaltiges Bauen & Leben statt. Im Jahr 2011 wurde in Barnstorf ein 30-ha-Tag organisiert. Unter dem Motto "Leben mittendrin" wird in Barnstorf seit dem Jahr 2010 werden ein Förderprogramm angeboten, das die Innenentwicklung und die Belebung der Ortskerne fördert: den Erwerb und die Sanierung alter Bausubstanz, die Bebauung von Baulücken und den Abriss alter Gebäude und Neubau an gleicher Stelle. Auf die Dauer von 5 Jahren werden auf maximal 50.000 € effektiv bestehender Darlehensverbindlichkeiten 2 Prozent Zinsen übernommen. Bei eigengenutzten Wohngebäuden verlängert sich der Förderzeitraum um ein weiteres Jahr je Kind (bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres) auf maximal 8 Jahre. In 5 Jahren konnten in den Mitgliedsgemeinden etwa 80.000 qm Bauland für die Innenverdichtung durch Baulückennutzung, Abriss und Neubau genutzt werden. Hierfür wurden 57 Grundstücke mit einer Fläche zwischen 325 qm und 6.188 qm mobilisert. Parallel zur Innenentwicklung setzen sich die Akteure in Barnstorf intensiv mit Aspekten des demografischen Wandels u.a. mit neuen Wohnformen im Alter auseinander. Verschiedene diesbezügliche Aktivitäten werden seit 2015 in einem Demografie-Projekt der Samtgemeinde gebündelt. In der Rubrik "Deutschlands nachhaltigste Kleinstädte und Gemeinden" kam die Samtgemeinde Barnstorf im Jahr 2015 unter die Top 3 des deutschen Nachhaltigkeitspreises. Weitere Informationen Innenentwicklung in Barnstorf Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen.
Hohe Kaufkraft, umfangreiche Erholungsflächen, gute Finanzsituation – Jesteburg hat gut Lachen. Damit das so bleibt, setzt die Gemeinde auf ein "lebendiges und dörfliches Jesteburg" und ... auf Innenentwicklung. Die niedersächsische Samtgemeinde Jesteburg rechnet – ebenso wie viele andere Gemeinden bundesweit – mittelfristig mit einem Bevölkerungsrückgang. Um darauf gut vorbereitet zu sein, hat Jesteburg gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein zukunftsweisendes Leitbild unter dem Motto "Jesteburg 2020" erarbeitet und politisch beschlossen. Die Attraktivität der Samtgemeinde soll mit folgenden Maßnahmen langfristig erhalten und gesteigert werden: Aufwertung des Ortszentrums, Revitalisierung bestehender Siedlungsgebiete, Nachverdichtung und Erhalt landschaftlicher Freiräume. Das Leitbild dient als strategischer Kompass, um einer diffusen Siedlungsentwicklung vorzubeugen und dem Bevölkerungsrückgang sowie der Alterung der Gesellschaft aktiv zu begegnen. Mit seinem klaren Bekenntnis zur Innenentwicklung prägt das „dörfliche“ Leitbild alle weiteren Entwicklungsplanungen der Samtgemeinde – beispielsweise das neue Entwicklungskonzept und den angepassten Flächennutzungsplans. Leitbild "Jesteburg 2020" - in Auszügen Leitziel: "Lebendiges und dörfliches Jesteburg" Wir konzentrieren uns auf die Innenentwicklung Jesteburgs und seiner Ortsteile und bewahren den dörflichen Charakter. Wir erhalten unsere landschaftlichen Freiräume, sichern und verbessern die Qualität von Natur und Landschaft. Wir unterstützen nachhaltiges und innovatives Bauen und Wohnen. Leitlinien und Handlungsansätze Ortszentrum aufwerten Siedlungsgebiete revitalisieren und Nachverdichtung fördern Neue Baugebiete in Randlagen nur in Ausnahmefällen ausweisen (Historische) Gebäude sanieren und umnutzen Neue Wohnformen ermöglichen Innerörtliche Grünflächen erhalten und schaffen Maßnahmen und Projekte Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Umgestaltung der Ortsmitte Jesteburgs Brachflächen- und Baulückenkataster Neuer Flächennutzungsplan Prüfung und Aufstellung von Grünordnungsplänen für Teile des Gemeindegebietes Fördermittelberatung Weitere Informationen Jesteburg 2020 Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Die hessischen Gemeinden Butzbach, Nidda und Ortenberg nutzen ihr Potenzial an Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen und entwickeln eine Strategie für nachhaltige Ortsentwicklung in der Region Wetterau/Oberhessen.
Die "Region Weserbergland plus" ist besonders stark vom demographischen Wandel und Bevölkerungsrückgang betroffen. Anstatt neue Siedlungsgebiete auszuweisen, wollen die Kommunen und Landkreise gemeinsam die bestehenden Siedlungsgebiete konsolidieren. "Umbau statt Zuwachs – Kooperation statt Konkurrenz" lautet die Devise für die Region. Zur "Region Weserbergland plus" gehören 17 Städte und Gemeinden sowie die vier Landkreise Nienburg/Weser, Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden. Durch regionale Kooperationen will man die Region für die Herausforderungen des demografischen Wandel ‚fit’ machen und dem Bevölkerungsrückgang aktiv begegnen. Dafür wurde das Modellprojekt "Umbau statt Zuwachs" initiiert, das folgende Ziele hat: Sensibilisierung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung, aktive Gestaltung von Umbau- und Schrumpfungsprozessen und konsequente Entwicklung alter Orts- und Stadtkerne. Der Nachbar darf nicht mehr als Konkurrent, sondern muss als Partner begriffen werden. So müssen sich die Gemeinden zukünftig auf Entwicklungsschwerpunkte einigen und dafür neue Formen der Arbeitsteilung erproben. Das gilt für die Siedlungsentwicklung, aber auch für Infrastrukturen und die Daseinsvorsorge, die aus finanziellen und qualitativen Gründen nicht mehr überall vorgehalten werden können. Im Projekt entstand ein Handbuch zur aktiven Innenentwicklung , das Politik und Verwaltung, aber auch Bürgerinnen und Bürger über sinnvolle Konzepte informiert, sowie ein webbasiertes Leerstands- und Baulückenkataster. "Umbau statt Zuwachs" – Gemeinsame Ziele Eine Vollversammlung aus Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Kommunen hat als Grundlage der Zusammenarbeit folgende Ziele beschlossen: Selbstverpflichtung der Kommunen Freiwillige partnerschaftliche Zusammenarbeit Interkommunale Abstimmung zukünftiger Siedlungsflächenentwicklung Siedlungsflächen an zukünftiger Nachfrage orientieren Folgekosten neuer Wohnstandorte berücksichtigen Vorrang der Innenentwicklung Konzentration auf zukunftsfähige Standorte, Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen nutzen Möglichkeiten des Rückbaus prüfen Leerstands- und Baulückenkataster entwickeln Berücksichtigung der Projektergebnisse in kommunalen Planungen Weitere Informationen Aktiv fürs Weserbergland: Informationen zur "Region Weserbergland plus" und ihrem Modellprojekt "Umbau statt Zuwachs" Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei.
Die Gemeinde Burbach im Siegerland hat die Zeichen der Zeit erkannt und setzt auf lebendige Ortskerne: Dafür wurde von der Burbach-Initiative ein ganzes Bündel von Maßnahmen erarbeitet, um die Ortskerne aufzuwerten. Somit kann auch Baugebiete im Außenbereich verzichtet werden. "Neue Lösungen schonen Natur und Ressourcen, stärken die Infrastruktur in den einzelnen Dörfern und geben Antworten auf die demographische Entwicklung." Mit diesen Worten hat die Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen Svenja Schulze am 21. Januar 2015 die Gemeinde Burbach für ihre Initiative „Lebens-WERTE Dörfer" als „Ort des Fortschritts" ausgezeichnet. Damit unterstreicht sie die Motivation der Gemeinde, durch vielfältige Aktivitäten die Aufwertung der Ortskerne ihrer Dörfer zu unterstützen. Sie sollen als Wohnstandort für alle Einwohner – für junge Familien und ältere Menschen – aufgewertet werden. Gleichzeitigt können Freiflächen im Außenbereich erhalten bleiben. Vielfältige Maßnahmen zur Stärkung der Ortskerne Die Gemeinde Burbach will mit der Initiative "LebensWERTE Dörfer" die Lebensqualität in den Ortskernen durch vielfältige Maßnahmen konsequent und dauerhaft sichern und fördern. Hierfür wurde eine verwaltungsinterne, aber interdisziplinär besetzte Arbeitsgruppe „LebensWERTE Dörfer“ gebildet, um eine selektive Betrachtungsweise zu verhindern und einen ganzheitlichen, „integrierten“ Entwicklungsansatz zu gewährleisten. Der Fokus liegt damit auf der Verbesserung der querschnittsorientierten Zusammenarbeit. Als Basis und um zu wissen, wohin die Entwicklung in den einzelnen Dörfern gehen soll, wurden mit intensiver Bürgerbeteiligung Dorfentwicklungskonzepte für alle Ortschaften erarbeitet. Sie beinhalten bereits konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität. Mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans wurde im Gemeinderat der Beschluss gefasst, keine Neubaugebiete mehr auszuweisen. Gewerbliche Bauflächen wurden zugunsten des Natur- und Artenschutzes zurückgenommen. Hinzu kommen ein Förderprogramm zur Stärkung des Ortskerns, eine Baufibel und eine Gestaltungssatzung, Nachverdichtung durch die Bauleitplanung, ein Baulückenmanagement, eine Konzentration von Einzelhandel im Ortskern und vielfältige weitere Projekte, die zur Umsetzung der Ziele beitragen sollen. Deutlich ist dabei geworden, dass gute Dorfentwicklung neben der „klassischen“ Innenentwicklung alle Themenbereiche der öffentlichen kommunalen Daseinsvorsorge umfassen muss. So ist es mit der Kampagne „LebensWERTE Dörfer – Die Burbach-Initiative“ nicht nur gelungen, die Ortskerne zu stärken, sondern auch die Identifikation der Bevölkerung mit den Dörfern und der gesamten Gemeinde zu verbessern. „Richtungswechsel in der Dorfentwicklung“ Interview mit Bürgermeister Christoph Ewers Frage: Mit der Initiative „Lebenswerte Dörfer“ will die Gemeinde Burbach eine Verbesserung der Lebensqualität in ihren Dörfern erreichen und gleichzeitig die Flächen in den Außenbereichen schonen. Was beinhaltet die Initiative „LebensWERTE Dörfer“? Der Ursprung der Initiative lag in der klassischen Dorfentwicklung. Zurückgehende Bevölkerungszahlen und gesellschaftliche Veränderungen haben uns, damit meine ich Politik und Verwaltung, dazu veranlasst, über einen Richtungswechsel zu diskutieren. Ziel der Verantwortlichen war es damals, die Dörfer mit ihrem Ortskern zu erhalten und nicht veröden zu lassen. Das Leben findet im Dorf, im Dorfkern statt, und nicht in einem Ring um einen verlassenen Ortskern. Gleichzeitig wollten wir als Naturschutzgemeinde Außenbereiche schützen. Deshalb sind damals nach einem intensiven Diskussionsprozess weitreichende Entscheidungen für die Dorfentwicklung getroffen worden. Neben der Aufstellung von Dorfentwicklungsplänen mit starker Bürgerbeteiligung sind weitere Instrumente entwickelt worden, die die Dorfinnenentwicklung forcieren. Ein Baulückenkataster gibt Auskunft über verfügbare Baugrundstücke, das kommunale Förderprogramm „LebensWERTE Dörfer“ unterstützt den Kauf, den Umbau und die energetische und barrierefreie Sanierung von Gebäuden im Ortskern. Überwiegend führen heimische Handwerksbetriebe die Aufträge aus, so dass auch eine lokale Wertschöpfung erzielt wird, die den Menschen vor Ort zu Gute kommt. Wesentlichster Schritt war jedoch der Verzicht auf Neubaugebiete. Vielmehr steht die Nachverdichtung im Vordergrund, die mit Erfolg praktiziert wird. Hier hilft z.B. das Baulückenkataster, freie Bauplätze zu finden. Alle Architekten in der Gemeinde sind eng eingebunden und fühlen sich den Zielen der Initiative verpflichtet. Inzwischen sind aber auch zahlreiche weitere Projekte entstanden und werden laufend weiterentwickelt. Da sie alle das Ziel verfolgen, das Arbeiten und Leben in den Dörfern der Gemeinde konsequent und dauerhaft zu sichern und zu fördern, werden sie unter dem Dach „LebensWERTE Dörfer – Die Burbach-Initiative“ zusammengefasst. Die Einteilung nach Themengruppen verdeutlicht, dass alle Bereiche des täglichen Lebens und Arbeitens betroffen sind. Die große Anzahl der Projekte in den jeweiligen Themenfeldern ist ein Beweis für das außergewöhnlich hohe und nachhaltige Engagement der Burbacher Bevölkerung bei der Zukunftsgestaltung ihrer Gemeinde. Frage: Welche Projekte oder Maßnahmen haben Sie bisher umgesetzt? Mehr und mehr hat sich gezeigt, dass Dorfentwicklung ein Querschnittsthema ist und vielfältige Facetten beinhaltet. Deshalb hat sich ein Arbeitskreis in der Verwaltung gebildet, der sich intensiv über die Projekte, die dem Ziel der Initiative „LebensWERTE Dörfer“ Rechnung tragen, austauscht. Der Arbeitskreis ist der Steuerungskreis der Initiative. Die Projekte stammen mittlerweile aus unterschiedlichen Themenfeldern. Beispielhaft möchte ich folgende Dinge aufzählen. Aus dem Bereich Wirtschaft und Arbeit stammt die Idee der lokalen Ausbildungsmesse, die nun jährlich organisiert wird. Das Baulückenmanagement und das kommunale Förderprogramm habe ich schon erwähnt. Auch eine Baufibel ist entstanden, die für regionaltypisches Bauen wirbt. Im Bereich Umwelt und Klima werden ständig Informationsveranstaltungen angeboten und die Klimabotschafter beraten Haushalte zur Energieeinsparung. Es gibt die Taschengeldbörse oder die PC-Kurse für Senioren, in denen Schüler den Älteren erklären, wie Tablets und Smartphones funktionieren. Im Kulturbereich kümmert sich ein Förderverein ehrenamtlich um den Betrieb des Heimhof-Theaters und mit dem Projekt „Damals – Geschichten von Land und Leuten“ wird die Burbacher Historie bewahrt. Mit der Kommunikationskampagne haben wir uns zum Ziel gesetzt, noch mehr Menschen für die Dorfentwicklung zu begeistern und wollen damit zum Mitmachen auffordern. Mit Dorfsteckbriefen, Mailingaktionen, Bannern und anderen Kommunikationsmitteln machen wir auf die Initiative aufmerksam. Wichtig ist bei allen Projekten: Sie sollen nachhaltig sein. Deswegen haben wir einen Dreiklang entwickelt, der sich aus dem Engagement des Dorfes oder anderen Projektträgern zusammensetzt, gemeindlichen Mitteln und Fördermitteln von Land und Bund. Hier eröffnet uns das LEADER-Programm einen guten Zugang wie auch die beiden Handlungskonzepte aus dem Bereich der ländlichen Entwicklung und des Städtebaus. Frage: Konnten Sie einen sichtbaren Erfolg der Initiative LebensWERTE Dörfer verbuchen? Ist der Siedlungsdruck auf die Außenbereiche zurückgegangen? Ja, wir haben mittlerweile eine gute Mitmachkultur in der Gemeinde entwickelt und viel Vertrauen in der Bevölkerung. Die Dinge, die wir mit den Menschen in den Dörfern, Unternehmen und Vereinen zusammen tun, sind glaubwürdig und bodenständig. Konkret zur Ausweisung von Baugebieten hat sich ein wahrer Erfolg eingestellt. Seit der Erstellung des Baulückenkatasters im September 2010 bis zum Juli 2016 konnten 73 Baulücken vermittelt werden. Diese verwaltungsseitige Erhebung einer Vermittlung erfolgt erst dann, wenn nicht nur das Baugrundstück veräußert ist, sondern auch ein Bauantrag genehmigt wurde, weil hierdurch die tatsächliche Schließung der Baulücke dokumentiert wird. Unser Förderprogramm ist jedes Jahr ausgebucht, die Sanierung hunderter Häuser ist bereits gefördert worden. Dabei initiiert 1 € Fördermittel rund 40 € Gesamtinvestitionsvolumen für das heimische Handwerk. Frage: Welches sind wichtige Punkte, die Sie auch anderen Kommunen als Denkanstoß mitgeben würden? Für uns hat sich herauskristallisiert, dass eine intensive Bürgerbeteiligung schneller zum Erfolg führt. Die Initiativen müssen natürlich glaubhaft sein und Erfolge müssen sich einstellen. Dazu gehört, gerade dann, wenn Projekte mit zivilgesellschaftlichen Akteuren umgesetzt werden, die notwendige Dank- und Anerkennungskultur. Deshalb organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen für engagierte Bürgerinnen und Bürger oder präsentieren das Engagement in der Öffentlichkeit. Die Menschen müssen sich ernst genommen fühlen und die Gemeinde als verlässlichen Partner sehen. Alibi-Bürgerbeteiligung wird schnell durchschaut. Man verliert die Leute dann unterwegs. Frage: Wo liegen die größten Widerstände, wenn das Ziel Reduzierung von Flächenverbrauch verfolgt wird? In den Köpfen vieler – v.a. junger Familien – steckt häufig, auch durch Werbung bedingt, die Vorstellung von einem Häuschen in einem Neubaugebiet auf der grünen Wiese. Außerdem haben viele Lokalpolitiker lange das Ziel verfolgt, für „ihr“ Dorf ein neues Baugebiet durchzusetzen. Das schien häufig als größter sichtbarer, politischer Erfolg. Es hat viele Gespräche und Überzeugungsarbeit gekostet, zu einem Umdenken zu kommen. Sowohl die negativen Folgen eines ständig höheren Flächenverbrauchs als auch die positiven Folgen und Chancen einer gezielten Innenentwicklung müssen vermittelt werden. Am besten an guten Beispielen. Inzwischen haben wir auch manche junge Familie, die begeistert vom Umbau ihres Hauses im Dorfkern berichten kann. Fertig ist man mit dieser Generation nie. Neue Themen, wie Mehrgenerationenwohnen, sozialer Wohnungsbau und Unterbringung von Flüchtlingen kommen hinzu. Mit unserer guten Diskussionskultur in der Initiative LebensWERTE Dörfer sehe ich Burbach da auf einem guten Weg. Interview: Linda Bode, Institut Raum & Energie Weitere Informationen LebensWERTE Dörfer Häufig führen hohe Kosten für Abbruch, Sanierung oder Umbau dazu, dass Gebäude im Ortskern nicht mehr genutzt werden. Abhilfe können Kommunen mit eigenen kommunalen Förderprogrammen schaffen. Innen- und Bestandsentwicklung bietet die Chance, die Lebensqualität für eine insgesamt schrumpfende und alternde Bevölkerung zu erhalten und damit die Herausforderungen des demographischen Wandels zu gestalten. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.
Erfasst im Kataster sind nicht nur Lücken zwischen zwei bebauten Grundstücken, wie sie insbesondere bei geschlossener Bauweise für jeden erkennbar sind. Die für das vorliegende Baulandkataster maßgebende Definition (§ 200 Baugesetzbuch) umfasst auch geringfügig bebaute und übergroße Grundstücke sowie fehl- oder mindergenutzte Flächen. Für alle Flächen gilt, dass äußere Erschließung und Infrastruktur weitgehend vorhanden sind. In der Regel können diese Baulücken ohne ein aufwändiges Planverfahren kurzfristig bebaut werden. Gesamtstädtisch wurden Informationen zu den einzelnen Grundstücken erhoben, die nun im Geoportal FRISBI dargestellt werden. Das Kataster enthält u.a. Angaben über die Lage (Flur, Flurstück, Straße) und Größe der bebaubaren Flächen.
Ob zur effektiven Nutzung von Potenzialen im Innenebereich oder für die Orts- und Stadtentwicklung: Das Kataster des niedersächsischen Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung (LGLN) unterstützt Kommunen bei der Erfassung und Pflege von Leerständen und Baulücken ... ... und bietet eine Verknüpfung mit einem Teil der Einwohnermeldedaten. Anhand von Karten können unter anderem potentielle Leerstände, die drohende Überalterung von Quartieren oder der Bedarf an Schulen bzw. ärztlicher Versorgung beurteilt werden. Dank dieser Informationen sind Kommunen in der Lage, Fehlinvestitionen in neue Baugebiete und Infrastrukturvorhaben zu vermeiden, die Innenentwicklung gezielter zu fördern und Senioren- oder Nahversorgungseinrichtungen besser zu steuern. Weitere Informationen Das Baulücken- und Leerstandskataster Niedersachsen Ansprechpartner Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Dezernat Geodatenmanagement bei den Regionaldirektionen oder Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Doris Kleinwächter Podbielskistraße 331 30659 Hannover Tel.: +49 (0)511 / 64609-384 E-Mail: doris.kleinwaechter@lgln.niedersachsen.de Ob zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, zur effektiven Nutzung von Innenentwicklungspotentialen oder für die Orts- und Stadtentwicklung: Mehrere Bundesländer unterstützen ihre Kommunen durch professionelle Plattformen beim Flächenmanagement. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.
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Deutsch | 34 |
Resource type | Count |
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Keine | 3 |
Unbekannt | 5 |
Webdienst | 1 |
Webseite | 26 |
Topic | Count |
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Boden | 20 |
Lebewesen & Lebensräume | 33 |
Luft | 14 |
Mensch & Umwelt | 34 |
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