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Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 79

Lieber Leser*innen, macht sich der Klimawandel mancherorts durch Dürren und Hitze bemerkbar, sind es andernorts steigende Meerwasserpegel und Überflutungen. Lokale und regionale Strategien zur Klimaanpassung werden wichtiger. Dem voraus gehen Klimarisikoanalysen – insbesondere auf kommunaler Ebene. Wie das funktionieren kann, erläutert eine praxisnahe Handlungsempfehlung des Umweltbundesamts, auf die wir in unserem Schwerpunktartikel eingehen. Außerdem geht es in dieser Newsletter-Ausgabe etwa um digitale Gefahrenkommunikation bei Hochwasser, um Naturschutz mit Daten aus dem All und um das Potential, das in Flechten als Frühwarnsystem steckt. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Klimarisikoanalysen für Kommunen: globales Problem lokal angehen Klimarisikoanalyse auf kommunaler Ebene Quelle: istockphoto.com / Simon Dux Der Klimawandel betrifft die ganze Welt. Die konkreten Folgen und deren Schwere sind jedoch verschieden. Um den Herausforderungen des Klimawandels treffend zu begegnen, sind daher lokal und regional angepasste Strategien gefragt. Eine neue Veröffentlichung des Umweltbundesamts liefert praxisnahe Handlungsempfehlungen für Klimarisikoanalysen in Kommunen. „Blauer Kompass“ wird im September verliehen Mit dem „blauen Kompass“ werden jährlich die besten Projekte zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels ausgezeichnet. In diesem Jahr wird die höchste staatliche Auszeichnung am 16. September im Bundesumweltministerium verliehen. Aus über 240 Bewerbungen wurden zunächst 20 Projekte für den Preis nominiert. Mittlerweile hat die Jury aus Expert*innen des BMUV, des ⁠UBA⁠, den Kommunalen Spitzenverbänden sowie aus der Wirtschaft, Forschung, dem Ehrenamt und der Klimakommunikation, fünf Sieger ausgewählt. Welche das sind und wer sich unter anderem über je 25.000 Euro Preisgeld freuen darf, wird bei der Preisverleihung bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird auch live im Internet übertragen. 5,6 Millionen Euro Förderung für Acker-Bewässerungsprojekt in NRW Im nordrhein-westfälischen Bedburg-Pütz soll ein neues Bewässerungssystem die sparsame und effiziente Wasserversorgung für den Anbau von Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und Feldgemüse sichern. Das dortige Landschafts- und Umweltministerium fördert das Projekt mit 5,6 Millionen Euro. Das Vorhaben sei ein Leuchtturmprojekt zur Anpassung an den Klimawandel und werde die Wasserversorgung landwirtschaftlicher Betriebe auch in trockenen Monaten sichern, betont Ministerin Ulrike Heinen-Esser. Das Projekt umfasst den Neubau von sechs Tiefbrunnen und einem Leitungsnetz von circa 20 Kilometern Länge, mit dem künftig bis zu 2.500 Hektar mit rund 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich bewässert werden können. BMUV-Förderung für Klimawandelanpassung in sozialen Einrichtungen Die Klimakrise stellt auch soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Altenpflegeeinrichtungen und Krankhäuser vor Herausforderungen. Auch sie müssen Maßnahmen ergreifen, um sich an den Klimawandel anzupassen – etwa durch Verschattungen der überhitzen Gebäude und Gelände oder mit der Installation von Wasserspendern. Das Bundesumweltministerium hat dazu das Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ ins Leben gerufen, das bundesweit Projekte unterstützt. Zuletzt übergab Bundesumweltministerin Steffi Lemke sechs Förderschecks an soziale Einrichtungen, um bei den geplanten Maßnahmen zu helfen. Im vergangenen Jahr konnten bereits 192 Anträge erfolgreich bewilligt werden. Niedrigwasserampel in Brandenburg ist online Um Brandenburg an fehlende Niederschläge, Trockenheit und Niedrigwasser besser anzupassen, hat das Klimaschutzministerium das „Gesamtkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Politikfeld Wasser“ erarbeitet. Das Konzept beinhaltet acht Module, zu denen unter anderem die Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts, ein Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement und der Moorschutz gehören. Modulübergreifend wurde bereits im Rahmen des Landesniedrigwasserkonzepts ein pegelspezifisches Niedrigwasserinformationssystem entwickelt – diese sogenannte Niedrigwasserampel ist bereits online. Das Gesamtkonzept Wasser ist Teil der Brandenburger Anpassungsstrategien zur Minderung der Klimawandelfolgen. Hessen fördert klimaangepasste öffentliche Wasserversorgung Mit rund 430.000 Euro fördert Hessen ein Wasserkonzept, das die Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG (OVAG) gemeinsam mit ihren Kommunen erstellt. Mit dem Konzept, das im Versorgungsgebiet der OVAG 20 kommunalen Wasserversorgern zugutekommen wird, sollen die Regionen besser auf die klimatischen Veränderungen vorbereitet werden. Dazu gehört etwa eine Prognose der Trinkwasserversorgung und die Ermittlung von Chancen und Risiken, die bei der langfristigen Sicherstellung berücksichtigt werden müssen. Daraus abgeleitet soll die nachhaltige Wasserversorgung langfristig gewährleistet werden – etwa durch Ressourcenschutz, Einsparungen und Verwendung von Brauchwasser statt Trinkwasser. Resümee der Vernetzungskonferenz des Zentrums KlimaAnpassung Erstmals hat das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) die Vernetzungskonferenz „Kommunale Klimaanpassung im Dialog“ veranstaltet. Bei dem zweitägigen Treffen im Auftrag des Bundesumweltministeriums stellt Bundesumweltministerin Steffi Lemke das neue „Sofortprogramm Klimaanpassung“ vor, für das bis 2026 60 Millionen Euro bereitgestellt werden. Neben Themenvorträgen gab es Diskussionsrunden, in denen deutlich wurde: Für die Kommunen spielen vor allem verlässliche Daten und deren Verknüpfung eine zentrale Rolle für wirksame Klimaanpassung. Ebenso wichtig sei Geld und ausreichendes Personal. Die Finanzierung sollte daher unbürokratisch gestaltet sein. Die nächste Vernetzungskonferenz ist für den Herbst geplant. Aktionsbündnis entwickelt Hitzeschutzpläne für Berlin Berlin hat als erste Großstadt gemeinsam mit Gesundheitsakteur*innen Hitzeaktionspläne aufgestellt. Dafür wurde das „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ gegründet, dem neben der Ärztekammer Berlin auch die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) sowie die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung angehört. Für die Hitzeschutzpläne wurden unter anderem Checklisten für fünf Sektoren des Gesundheitswesens erarbeitet, darunter stationärer und ambulanter Bereich sowie Feuerwehr und Katastrophenschutz. Zu den Maßnahmen, die vor den Folgen des Klimawandels schützen sollen, gehören etwa maßgeschneiderte Lüftungs- und Verschattungskonzepte. Virtuelle Zukunftsstadt-Tour zu klimaangepassten Städten Wie kann die Stadt der Zukunft lebenswert, CO2-neutral und klimaangepasst, energie- und ressourceneffizient gestaltet werden? Antworten auf diese Frage haben rund 50 Forschungsteams im Rahmen der „Zukunftsstadt-Forschung“ gefunden und dabei vielfältige praxisnahe Produkte und Strategien entwickelt und teilweise bereits getestet. Die verschiedenen Projekte sind auf der Website des Vernetzungsprojekts SynVer*Z einsehbar. Zusätzlich gibt es dort eine virtuelle Zukunftsstadt-Tour. Die Reise führt von Juni 2022 bis Dezember 2022 durch mehr als 20 Kommunen und stellt ausgewählte Ergebnisse der vom BMBF geförderten Zukunftsstadt-Forschung vor. Verbesserte Gefahrenkommunikation bei Hochwasser Die Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 hat gezeigt, wie in kurzer Zeit extremer Niederschlag zu zerstörerischem Hochwasser führen kann. Um die Gefahrenkommunikation zu verbessern, wurden in das länderübergreifenden Hochwasserportal (LHP) neben den Pegelmessdaten und Hochwasserberichten auch neue regionale Hochwasserwarnkarten integriert. Damit ist nun auf einen Blick zu erkennen, in welchen Regionen oder Flussabschnitten eine akute Hochwassergefahr besteht. Für dieses Jahr ist zudem eine Ankopplung der neuen regionalen Hochwasserwarnungen an die etablierten Warn-Apps NINA, KATWARN und Warnwetter geplant. Länder wollen besser vor Hochwasser schützen Mehrere Länder haben ihren Umgang mit Hochwassergefahr verbessert. So erstattet das Umweltministerium Saarland bis zu 90 Prozent der Kosten, die die Kommunen für Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzepte aufbringen müssen. Knapp 10 Millionen Euro hat das Ministerium bereits in bauliche Maßnahmen und Vorsorgekonzepte investiert, um die Region klimaresilienter zu machen. In Sachsen-Anhalt kann das Pegelmessnetz mittlerweile im 15-Minuten-Takt Wasserstände der Flüsse melden und in Thüringen wurde die Hochwasser-App samt Internetportal überarbeitet. Dort können sich die Bürger nun für ausgesuchte Pegel und Warngebiete per Push-Nachricht aktiv benachrichtigen lassen. Aussagen zum Stadtklima mithilfe von Flechten Forschende an der Technischen Universität München wollen zeigen, dass mithilfe von Flechten Aussagen über das Stadtklima getroffen werden können. Flechten sind Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen oder Cyanobakterien und siedeln an Baumrinden, Gestein oder auf dem Erdboden. Sie reagieren empfindlich und früh auf Änderungen von Temperatur und Luftfeuchte und werden daher als Klimawandelzeiger eingestuft. In drei bayerischen Städten sollen die Auswirkungen der lokalen mikroklimatischen Verhältnisse auf die Flechten erarbeitet werden. Mit den Ergebnissen können Aussagen zum Stadtklima leicht nachvollziehbar dargestellt und Handlungsempfehlungen vorgeschlagen werden. Trinkwasserversorgung bei Extremwetterereignissen sicherstellen Lange Trockenperioden und Starkregen als Folgen des Klimawandels gefährden auch die Trinkwasserversorgung. Das Forschungsprojekt TrinkXtrem hat sich zum Ziel gesetzt, die Vorhersagefähigkeit von Grundwassermodellen zu verbessern und Entscheidungen besser abzusichern. Dabei sollen innovative Konzepte und Tools entwickelt werden, um die Versorgung mit Trinkwasser auch in langen Trockenperioden und bei Starkregen sicherzustellen. In dem Projekt kooperieren unter der Leitung des Instituts für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart Wasserversorgungsunternehmen aus ganz Deutschland mit Forschungseinrichtungen und Einrichtungen des Bundes und der Länder. Toolbox für die klimawandelangepasste Straßenraumgestaltung Der Projektverbund BlueGreenStreets hat eine Planungshilfe für eine Neugestaltung bestehender Stadtstraßen entwickelt. Die Toolbox richtet sich vor allem an Akteur*innen, die für die Konzeption, Planung und den Umbau verantwortlich sind, da die Neugestaltung der Straßenräume vor dem Hintergrund das Klimawandels immer wichtiger wird. Zu den planerischen Empfehlungen und Werkzeugen der Toolbox zählen etwa Fachmodule zur Wasserspeicherung, zu Pflanzgruben und Baumrigolen, zur Verbesserung der Verdunstungseffekte und des Mikroklimas sowie die Module zum Stoffstrom- und Straßensanierungsmanagement. Exakte Baumartenkarte mit Daten aus dem All Baumartenkarten basierten bislang auf statistischen Berechnungen; die Verteilung der Hauptbaumarten ist räumlich nicht eindeutig. Nun steht erstmals eine satellitengestützte Baumkarte online, die Anhand von Aufnahmen aus dem All zeigt, wie die häufigsten Baumarten Fichte, Kiefer, Buche, Eiche und Lärche in Deutschland verteilt sind. Dabei wurden mittels maschinellen Lernens die Datenmengen der Satelliten mit Stichprobendaten aus Forstinventuren kombiniert. Die Karte ist Teil des Online-Waldmonitors der Naturwaldakademie und der Remote Sensing Solutions GmbH. Die exakte Baumartenverteilung soll helfen, an den Klimawandel angepasste Maßnahmen für den Naturschutz und das Waldmanagement zu entwickeln. Was tun bei Hitze? Hilfreiche Tipps Das Zentrum KlimaAnpassung hat eine Linkliste erstellt, die Tipps bei Hitzewellen gibt. So rät das Zentrum etwa zum Schutz der Gesundheit tages- und ortsspezifisch die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes im Blick zu halten. Die Verlinkungen richten sich zum einen an Privatpersonen und geben neben einem Hitze-Knigge unter anderem auch Ideen beim Umgang mit den hohen Temperaturen im Allgemeinen und am Arbeitsplatz. Außerdem hat das Zentrum KlimaAnpassung auch für Kommunen Tipps zusammengestellt und bietet etwa Informationen zur kommunalen Hitzevorsorge sowie zu Veranstaltungen, beispielsweise zu Hitzebelastungen in Städten. EU sucht Gemeinden für Mission „Anpassung an den Klimawandel“ Die EU-Kommission lädt alle Regionen und Gemeinden in Europa ein, sich der Mission „Anpassung an den Klimawandel“ anzuschließen. Dazu können diese zunächst an einer Umfrage teilnehmen, um ihr Interesse zu bekunden. Nach der Analyse der Antworten können diejenigen, die sich der Mission verpflichtet fühlen, die Missions-Charter unterschreiben. Damit werden Regionen und lokale Behörden dann Teil einer Praxisgemeinschaft zur Anpassung an den Klimawandel und können sich mit anderen Regionen und lokalen Behörden in Europa vernetzen und austauschen. Die erste Vernetzungskonferenz wird am 7. Juni stattfinden. NRW wird mit Input als Praxisbeispiel zu regionaler Anpassungsplanung vertreten sein. Warum naturbasierte Lösungen nur zögerlich eingesetzt werden Naturbasierte Lösungen (NBL) wie Baumpflanzungen und Dachbegrünungen können bei der Klimaanpassung von Städten eine entscheidende Rolle spielen. Obwohl ihr Nutzen unbestritten ist, werden sie in städtischen Gebieten oft nur zögerlich eingesetzt, haben Forschende im Rahmen des Projekts „Adaptive Cities Through integrated Nature Based Solutions“ (ACT on NBS) herausgefunden. Für ihre Forschung haben die Wissenschaftler*innen der Wageningen University & Research (WUR) und der University of Bologna zusammengetragen, wo die Hürden liegen und welche Tools dazu beitragen könnten, die Umsetzungsprobleme der Städte zu bewältigen. Auswirkungen der Klimakrise auf Tier- und Pflanzenarten Eine Million der schätzungsweise acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Welt sind bedroht – die allermeisten aufgrund der Klimakrise. Denn bereits bei einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von einem Grad Celsius stoßen Arten und Ökosysteme an die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit. Das geht aus dem neuen WWF-Bericht „Feeling the Heat – Die Zukunft der Natur bei einer globalen Erhitzung von 1,5 Grad und darüber hinaus“ hervor. Der Bericht hebt 13 Tier- und Pflanzenarten hervor, die durch die Auswirkungen der Klimakrise bereits in akute Bedrängnis geraten sind. So ist in Deutschland etwa der Strandflieder durch den rasanten Anstieg des Meeresspiegels von Nord- und Ostsee bedroht, während der Streifen-Bläuling in den Alpen immer weiter in die Höhe wandern muss. Malmö wird Teil der Initiative „Making Cities Resilient 2030“ Die schwedische Stadt Malmö will die Klimaanpassung in den Mittelpunkt der Stadtentwicklung stellen, um die Auswirkungen des Klimawandels besser zu bewältigen. Dafür ist Malmö der Initiative „Making Cities Resilient 2030“ (MRC2030) beigetreten. MRC2030 wurde im Jahr 2021 vom Büro der Vereinten Nationen für Katastrophenvorsorge (UNDRR) mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Städte beim Aufbau ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Klima- und Katastrophenrisiken zu unterstützten. Neben der MCR2030-Mitgliedschaft beabsichtigt Malmö auch, sich als Resilience Hub für den Ostseeraum zu etablieren – unter anderem soll ab 2030 die gesamte Stadt mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Mit nachhaltiger Biomasse Klimaschäden ausbessern Die Länder der europäischen Union könnten die Menge an nachhaltig produzierter Biomasse in den kommenden Jahrzehnten verdreifachen und dabei gleichzeitig Land wieder aufbauen, das durch den Klimawandel geschädigt wurde. Das sagt der wissenschaftliche Leiter der niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO), André Faaij, in einem Interview mit dem pan-europäischen Mediennetzwerk EURACTIV. So könne etwa die Wiederbepflanzung der Länder mit salztoleranten Arten eine Möglichkeit sein, sie zu regenerieren, sie vor weiterer Erosion zu schützen, Salzprobleme zu mindern und mehr Kohlenstoff in den Boden zu bringen. Handreichung des UBA zu Klimarisikoanalysen auf kommunaler Ebene Klimarisikoanalysen werden immer wichtiger. Denn um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu rüsten, sind Strategien auf kommunaler Ebene gefragt. Die Klimarisikoanalsyen helfen den Kommunen dabei, Klimarisiken richtig bewerten und priorisieren zu können. Das Umweltbundesamt (UBA) hat zur Unterstützung die Handreichung „Klimarisikoanalysen auf kommunaler Ebene – Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der ISO 14091“ entwickelt. Diese fasst den internationalen Standard zusammen und ergänzt den allgemeinen Leitfaden mit spezifischen Empfehlungen für Kommunen. Die Handreichung ist auch in Englisch verfügbar. Den Freizeitgartenbau an den Klimawandel anpassen GartenKlimA Quelle: Lena Fröhler Auch Hobby- und Freizeitgärtner*innen bekommen längst die Folgen des Klimawandels zu spüren. In dem Projekt GartenKlimA wurden daher Bildungsmodule entwickelt, mit denen Multiplikator*innen den Freizeitgartlern einfach vermitteln können, wie der eigene Garten an den Klimawandel angepasst werden kann. So sollen die geschulten Multiplikator*innen mit dem Vortragsmaterial ohne viel Aufwand eigene Vorträge halten können – etwa in ihren Gartenbauvereinen. Die Hobbygärtner*innen sollen dann wiederum ihr Wissen „über den Gartenzaun“ an die Nachbarn weitergeben. Insgesamt wurden in dem Projekt zehn Bildungsmodule erstellt, die jeweils einen ausgearbeiteten Vortrag (Folien und Text) sowie umfangreiches Zusatzmaterial (Informationstexte, Fotos, interaktive Module, Linksammlung, Merkblätter, Poster) umfassen. Die Module sind kostenfrei auf der Homepage www.garten-klima.de zu finden. Das Projekt GartenKlimA, das vom März 2020 bis März 2022 lief, wurde vom Institut für Gartenbau (IGB) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. durchgeführt.

Xyloecocoris ovatulus Reuter, 1879 Wanzen Extrem selten

Nur in Frankreich, Italien, Deutschland und 2012 auch in Österreich ( Fries et al. 2014) nachgewiesen. Drei der sechs weltweit bekannten Fundorte befinden sich in Deutschland. Wiederfund in Deutschland: 1999, nach über 50 Jahren ( Dorow & Schmolke 2011). Die aktuellen Funde der wahrscheinlich unter Baumrinde oder in Fraßgängen lebenden winzigen Art wurden mittels Fallenfängen in Waldforschungsprojekten festgestellt. Weitere Nachweise der Art sind zu erwarten. Bei Erstellung der Vorgängerliste galt das Vorkommen der Art in Deutschland als fraglich und wurde somit nicht bearbeitet.

Spieletipp: Wald-Domino

Ein Lernangebot für Kinder. Mit diesem Dominospiel für Waldkenner wird der nächste Waldspaziergang bestimmt nicht langweilig. Ein bisschen müsst ihr euch aber mit den verschiedenen Baumarten auskennen. Und so geht's: Jeder Teilnehmer sammelt mindestens zehn verschiedene Naturmaterialien des Waldes - also Zapfen, Blätter, Baumrinde usw. An einer geeigneten Stelle (Lichtung, Weg) versucht ihr, ein Domino zu legen. Ein Kind beginnt, indem es einen Gegenstand auf den Boden legt - zum Beispiel ein Birkenblatt. Das nächste Kind versucht, daran ein passendes Fundstück anzulegen - zum Beispiel ein Stück Birkenrinde ( Gleiche Baumart: Birke! ) oder ein Eichenblatt ( Gleicher Baumteil: Blätter! ). Der Nächste könnte an das Eichenblatt eine Eichel ( Gleiche Baumart! ) anlegen, der Übernächste an die Eichel eine Kastanie ( Gleicher Baumteil: Frucht! ). Wer nicht anlegen kann, muss aussetzen. Wer als erster seine Tasche geleert hat, hat gewonnen. Viel Spaß! Zurück zu den Aktionstipps

Wald-Domino

Ein Lernangebot für Kinder. Mit diesem Dominospiel für Waldkenner wird der nächste Waldspaziergang bestimmt nicht langweilig. Ein bisschen müsst ihr euch aber mit den verschiedenen Baumarten auskennen. Und so geht's: Jeder Teilnehmer sammelt mindestens zehn verschiedene Naturmaterialien des Waldes - also Zapfen, Blätter, Baumrinde usw. An einer geeigneten Stelle (Lichtung, Weg) versucht ihr, ein Domino zu legen. Ein Kind beginnt, indem es einen Gegenstand auf den Boden legt - zum Beispiel ein Birkenblatt. Das nächste Kind versucht, daran ein passendes Fundstück anzulegen - zum Beispiel ein Stück Birkenrinde ( Gleiche Baumart: Birke! ) oder ein Eichenblatt ( Gleicher Baumteil: Blätter! ). Der Nächste könnte an das Eichenblatt eine Eichel ( Gleiche Baumart! ) anlegen, der Übernächste an die Eichel eine Kastanie ( Gleicher Baumteil: Frucht! ). Wer nicht anlegen kann, muss aussetzen. Wer als erster seine Tasche geleert hat, hat gewonnen. Viel Spaß!

Mesochelifer ressli Mahnert, 1981 Pseudoskorpione Ungefährdet

Vermeintliche Funde von Chelifer cancroides in bzw. unter Baumrinde gehören in der Regel zu dieser Art.

Chelifer cancroides (Linnaeus, 1758) Pseudoskorpione Ungefährdet

Nach Harvey (2013) Chelifer cancroides cancroides. Aus Deutschland ist nur die nominotypische Subspezies bekannt. Hemisynanthrope Art, mit traditionell bäuerlichen Strukturen assoziiert. Vermeintliche Funde dieser Art in bzw. unter Baumrinde gehören in der Regel zu Mesochelifer ressli.

44_Rindenglanzkäfer

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39 (2004) Rote Liste der Rindenglanz-, Glanz- und Feuerkäfer (Coleoptera: Monoto- midae, Phalacridae, Pyrochroidae) des Landes Sachsen-Anhalt Bearbeitet von Klaus GRASER, aktualisiert von Manfred JUNG (2. Fassung, Stand: Februar 2004) Einführung Seit der ersten Fassungen der Roten Listen sind einige Jahre ins Land gegangen und es sind neue Erkenntnisse gewonnen worden. Allerdings sind diese für die hier bearbeiteten drei Käferfamilien recht spärlich ausgefallen. Immerhin können aber fünf Arten in neue Kategorien umgestuft werden; vier davon aus der Gefährdungskategorie 0 in die 1, da es aktuelle Neufunde gibt. Es wurde bewusst darauf verzichtet, die Listen völlig neu zu erstellen, da in der ersten Fassung prinzipiell alles Wichtige zu den Familien geschrie- ben steht, das auch heute noch zutreffend ist. So sind ausschließlich wichtige Ergänzungen zuge- fügt und einige leichte Korrekturen vorgenommen worden. Aufgrund nomenklatorischer Änderungen und neuerer sytematischer Erkenntnisse heißen die Rhizophagidae unter Einschluss der Gattung Monotoma mit 8 Arten nun Monotomidae (s.u.). Der deutsche Name Rindenglanzkäfer wird belas- sen, obwohl er aufgrund des Habitus und der Le- bensweise der Monotoma-Arten für diese Käfer- familie eigentlich nicht mehr zutreffend ist. Die Rote Liste der Feuerkäfer (Coleoptera: Pyro- chroidae) kann aus heutiger Sicht entfallen, da für die drei Arten keine Bestandsbedrohungen existieren. Datengrundlagen und Bemerkungen zu den Käferfamilien sowie zu ausgewählten Arten Die Familie der Rindenglanzkäfer (Coleoptera: Monotomidae) ist in Mitteleuropa mit etwa 25 Ar- ten vertreten, wovon 20 in Sachsen-Anhalt nach- gewiesen wurden. Rhizophagus simplex REITTER möge trotz der Nennung bei KÖHLER & KLAUSNIT- ZER (1998) und Erwähnung bei FREUDE et al. (1967) als fraglich im Vorkommen für Sachsen-Anhalt gelten und wurde für die Gesamtzahl Sachsen- Anhalts nicht berücksichtigt. Die Familie galt lange Zeit als nur mit der Gattung Rhizophagus HERBST in Deutschland verbreitet. Die dazugehörige Untergattung Cyanostola GANGL- BAUER wurde inzwischen zur Gattung erhoben. Sie enthält bei uns nur die Art C. aeneus RICHTER, 1820. Einige Forscher stellen die Gattung Mono- toma, HERBST, sonst Unterfamilie Monotominae der Cucujidae zu den Rhizophagidae, etliche sehen darin eine eigene Familie und in jüngster Zeit, so auch im Verzeichnis von KÖHLER & KLAUSNITZER (1998), wird der Familienname Rhizophagidae zugunsten des Namens Monotomidae eingezo- gen. Die neue Familie Monotomidae enthält nun die Gattungen Monotoma, Cyanostola und Rhi- zophagus. Die Arten der Gattungen Cyanostola und Rhizo- phagus leben unter den Rinden und Borken ver- schiedener Laub- und Nadelhölzer und stellen dort mit ihren Larven anderen xylobionten Insekten und deren Larvenstadien nach. Es wird aber auch der Verzehr von (Schimmel-) Pilzen angenommen (R. parallelocollis GYLLENHAL). Die Arten der Gattung Monotoma leben vorwiegend an und in faulenden Vegetabilien, oft sind sie massenhaft in Kompost- haufen anzutreffen. Zwei Arten leben ausschließ- lich als Ameisengäste bei Formica-Arten. Die Einordnung in die Gefährdungskategorien der Roten Listen ist recht schwierig. Die Ursache dafür ist die bisher mangelhafte Kenntnis über die Ver- breitung der Arten, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass die Rindenglanzkäfer schon aufgrund ihrer Größe (wenige mm) nicht zu den attraktiven Käfern gehören und sich somit nur wenige Spezia- listen intensiver diesem Taxon widmen. Eine Gefährdung für die Rhizophagiden entsteht hauptsächlich durch Beeinträchtigungen bzw. die Beseitigung der Lebensstätten (Entfernung des Alt- und Totholzes in den Wäldern, Feldgehölzen und Parkanlagen) und gelegentlich auch durch Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen (Borkenkä- fer), die meist dann ebenfalls die Prädatoren trifft. Von den Monotoma-Arten ist derzeit keine als gefährdet einzustufen. Mit Ausnahme des weit verbreiteten und überall vorhandenen R. bipustulatus FABRICIUS können die übrigen Rhizophagus-Arten mehr oder weniger als Indikatoren bezüglich einer naturnahen und na- turschutzgerechten Wald- bzw. Grünflächenbe- wirtschaftung gelten. Angaben über die frühere Verbreitung der Mono- tomidae in Sachsen-Anhalt finden sich bei WAHN- SCHAFFE (1883), EGGERS (1901), RAPP (1933-35, 1953), BORCHERT (1951) und HORION (1960). Über die gegenwärtige Verbreitung liegen außer den Ergebnissen eigener Aufsammlungen der Auto- ren und aus Bodenfallenmaterial des Landesam- tes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt nur die Daten aus dem neuen Verzeichnis von KÖHLER & KLAUSNITZER (1998) vor. Angaben zur Ökologie gründen auf eigenen Beobachtungen bzw. wur- den u.a. KOCH (1989) entnommen. !# 0 Monotomidae Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Phalacridae Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Pyrochroidae Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Gefährdungskategorie R 1 2 3 Gesamt 20 2122310 10,05,010,010,015,050,0 2236316 9,59,514,328,614,376,2 ------ ------ Die Familie der Glanz- oder Glattkäfer (Coleopte- ra: Phalacridae) ist weltweit verbreitet. In Mittele- uropa ist sie mit 3 Gattungen vertreten: Phalac- rus PAYKULL, Olibrus ERICHSON und Stilbus SEIDLITZ. Die Systematik und Taxonomie der Familie be- dürfte dringend einer gründlichen Neubearbeitung. Die Arten sind in allen Merkmalen variabel, was in der Vergangenheit zur Aufstellung von u.a. nicht haltbaren Arten und vielen „Variationen“ geführt hat. VOGT, der die Familie für „Die Käfer Mitteleu- ropas“ (FREUDE et. al 1967) bearbeitete, weist auf die Bestimmungsschwierigkeiten, besonders der Gattung Olibrus, hin, die ihre Ursache in eben die- ser Variabilität haben. Die Untersuchung der Ge- nitalien, manchmal auch der weiblichen, bringt dann und wann Hilfe, doch sind noch nicht von allen Arten die Genitalien sicher bekannt, wofür taxonomische Unsicherheiten verantwortlich sind. Bezüglich der Nomenklatur folgen wir VOGT (1967) eingeschlossen die Veränderungen aus dem Sup- plement 2, Band 13, zu diesem Werk. Die Lebensweise der Arten der bei uns vertrete- nen Gattungen ist in den Grundlagen bekannt, es gibt aber noch manche zu lösende Frage, besonders auch zur Kenntnis der Larven. Die Vertreter der Gattung Phalacrus leben von den Sporen ausgewählter Brand- und Rostpilze, die auf verschiedenen Gräsern siedeln. Wir finden die Arten vorwiegend dort, wo die Pilz-besiedelten Gräser sich ungestört entwickeln können, also überwiegend auf Brachen und auf nur extensiv genutzten Flächen. Manche der Arten sind wär- me- und trockenheitsliebend, andere eher hygro- phil. Die Arten können an den Orten ihres Vor- kommens in Anzahl auftreten, sind aber nie all- gemein häufig und auch nicht überall, wo sie nach unserer Meinung leben könnten, verbreitet. Zwei Arten, P. fimetarius FABRICIUS (brisouti REY, 1872) und P. championi GUILLEB., haben in jüngster Zeit ihr Verbreitungsareal stark erweitert. Die Olibrus-Arten entwickeln sich sämtlich in den Blütenständen der Compositae/Asteridae. Sie sind mono- und oligophag. Die Imagines werden auf und in den Blütenköpfen ihrer Entwicklungspflan- zen gefunden, sind aber auf einigen Pflanzen (z.B. Disteln) leicht zu übersehen, weil sie sich dort tief verstecken können. Da die Imagines überwintern, sind sie oft leichter in den Winterquartieren zu fin- !$ Rote Liste Tab. 1: Übersicht zum Gefähr- dungsgrad der Rindenglanz-, Glanz- und Feuerkäfer Sachsen- Anhalts. 21 3 den, wo man sie aus Graswurzeln, Laub und an- derer Bodenstreu, aus Moospolstern und Reisig- haufen sieben kann. Manche Arten (O. corticalis PANZER) verbringen die Winter auch hinter abge- storbenen, losen Baumrinden. Zu den Olibrus- Arten gehört mit O. aeneus (FABRICIUS) die häu- figste Phalacride, die bei uns fast überall in An- zahl auftritt, wo Kamillen (Matricaria etc.) sich dau- ernd ansiedeln können (seltener auf kurzzeitigen Brachen). Von den Arten der Gattung Stilbus sind die Ent- wicklungsstadien weitgehend unbekannt. Fragen bestehen auch bezüglich der Lebensweise. Die Larven könnten sich von Algen ernähren, wahr- scheinlich auch die Imagines. Alle Arten haben eine Vorliebe für feuchte (nicht nasse!) Lebens- stätten, so insbesondere S. oblongus (ERICHSON), meiden aber Kälte und fehlen deswegen weitge- hend schon in den Höhenlagen der Mittelgebirge. Die häufigste Art, S. testaceus (PANZER), zeigt zugleich die größte Vielfalt in den Lebensstätten; die seltenste, S. oblongus (ERICHSON), ist in ihrem Vorkommen auf „Schilfstandorte“ beschränkt. Die Verbreitung von S. pannonicus FRANZ, erst 1968 beschrieben, ist noch nicht völlig geklärt, nach heutiger Kenntnis dürfte die Art bei uns nicht ver- treten sein. Die genannten Schwierigkeiten bei der Bestim- mung und die zugleich mangelnde Attraktivität machen die Phalacriden zu den nur selten in den Sammlungen vertretenen Käfern. Angaben zur Verbreitung wurden WAHNSCHAFFE (1883), EGGERS (1901), RAPP (1933-35, 1953), BORCHERT (1951) und HORION (1960), GRASER (1992) sowie KÖHLER & KLAUSNITZER (1998) entnommen, zur Lebenswei- se und Ökologie konnte u.a. KOCH (1989) heran- gezogen werden. Unsere Kenntnisse von der lo- kalen Verbreitung sind momentan noch sehr lü- ckenhaft. Darum ist die Einordnung der Phalacri- den in das System der Roten Listen recht schwie- rig. Die hier vorgelegte Liste kann darum nur ein Versuch sein, gestartet in der Hoffnung, dass nun weitere Fundmeldungen zu mehr Sicherheit in der Bewertung führen. Art (wiss.)Kat.Bem. Monotomidae - Rindenglanzkäfer Cyanostolus aeneus (RICHTER, 1820) Rhizophagus cribratus GYLLENHAL, 1827 Rhizophagus depressus (FABRICIUS, 1792) Rhizophagus ferrugineus (PAYKULL, 1800) Rhizophagus grandis GYLLENHAL, 1827 Rhizophagus nitidulus (FABRICIUS, 1798) Rhizophagus parallelocollis GYLLENHAL, 1827 Rhizophagus parvulus (PAYKULL, 1800) Rhizophagus perforatus ERICHSON, 1845 Rhizophagus picipes (OLIVIER, 1790)0 2 R 3 0 1 1 2 3 31998 01) Phalacridae - Glanzkäfer Phalacrus caricis STURM 1807 Phalacrus championi GUILLB., 1892 Phalacrus coruscus (PANZER, 1797) Phalacrus fimetarius (FABRICIUS, 1775) Phalacrus grossus ERICHSON, 1845 Phalacrus substriatus GYLLENHAL, 1813 Olibrus affinis (STURM, 1807) Olibrus baudueri FLACH, 1888 Olibrus bimaculatus KÜSTER, 1848 Olibrus bisignatus (MENETRIES, 1849) Olibrus flavicornis (STURM, 1807) Olibrus gerhardti FLACH 1888 Olibrus liquidus ERICHSON, 1845 Olibrus pygmaeus (STURM 1807) Stilbus atomarius (LINNAEUS, 1767) Stilbus oblongus (ERICHSON, 1845)3 1 2 3 2 0 3 0 1 2 2 2 2 1 R R 1998 01) 1998 01) 1998 01) Abkürzungen und Erläuterungen, letzter Nachweis/ Quelle (Spalte „Bem.“) 01) - s. KÖHLER & KLAUSNITZER (1998) Literatur BORCHERT, W. (1951): Die Käferwelt des Magdeburger Rau- mes.- Magdeburger Forschungen, Bd. II.- Magdeburg: Rat der Stadt Magdeburg, 264 S. EGGERS, H. (1901): Die in der Umgegend von Eisleben beob- achteten Käfer.- Separat-Druck aus der “Insekten - Bör- se”, Band XVIII. GRASER, K. (1992): Faunistische Notizen 464: Zwei neue Kä- fer für Magdeburg im Hitzesommer 1992 (Col.).- Entomol. Nachr. Ber., 36/4: 277. GRASER, K. (1994): Käferbeobachtungen an einem brandge- schädigten Ahorn (Acer spec.) im Biederitzer Busch, ei- nem auwaldnahen Wirtschaftsforst nordöstlich Magde- burgs.- Mitteilungsbl. Entomologenverb. Sachs.-Anh. e.V., 2/1: 20-21. HORION, A. (1960): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer, Band 7, Clavicornia 1. Teil.- Kommissionsverlag Buchdru- ckerei Aug. FEYEL, Überlingen/Bodensee. JUNG, M. (2001): Coleopterologisch Neu- und Wiederfunde in Sachsen-Anhalt.- Ent. Nachr. Ber., 45: 37-46. KOCH, K. (1989): Die Käfer Mitteleuropas.- Ökologie, Band 2.- GOECKE & EVERS Verlag, Krefeld. KÖHLER, F. & B. KLAUSNITZER (Hrsg.) (1998): Verzeichnis der Käfer Deutschlands.- Entomol. Nachr. Ber., Beiheft 4: 1-185. LOHSE, G.A. & W. LUCHT (1992): Die Käfer Mitteleuropas.- Bd. 13, Supplement 2.- GOECKE & E VERS Verl., Krefeld. RAPP, O. (1933-1935): Die Käfer Thüringens unter besonde- rer Berücksichtigung der faunistisch-ökologischen Geogra- phie.- Bd. I-III.- Erfurt: Selbstverlag. RAPP, O. (1953): Die Käfer Thüringens unter besonderer Be- rücksichtigung der faunistisch-ökologischen Geographie. (Unveröffentlichter) Nachtrag 1, Manuskript, Erfurt. VOGT, H. (1967): 56. Familie Phalacridae.- In: FREUDE, H., HAR- DE, K. W. & G.A. LOHSE (1967): Die Käfer Mitteleuropas.- Bd. VII - Clavicornia. - GOECKE & EVERS Verl., Krefeld. WAHNSCHAFFE, M. (1883): Verzeichnis der im Gebiete des Al- ler-Vereins zwischen Helmstedt und Magdeburg aufgefun- denen Käfer.- Druck und Verlag von C.A. EYRAUD, Neuhal- densleben. Anschriften der Autoren Klaus Graser Wedringer Straße 17 D-39124 Magdeburg Manfred Jung Hauptstraße 26a D-38822 Athenstedt E-Mail: manfred.jung.col@gmx.de !%

Die Wisente sind los!

Vrees. Spinax, Spanyr, Tirila und Tita geht es gut: Kurz vor Weihnachten 2005 tauschten die vier Wisente ihren bisherigen, behüteten Lebensraum im Wisentgehege Springe bei Hannover bzw. dem Berliner Zoo Friedrichsfelde mit der rauen Wirklichkeit des emsländischen Eleonorenwaldes. Seither stromerten sie in dem 13 Hektar großen Eingewöhnungsgatter umher und wurden gelegentlich sogar noch gefüttert. Nun ist auch diese behütete Phase vorbei. Am Montag (29. Mai 2006) wurde das Tor des Auswilderungsgatters geöffnet - den vier Wildrindern steht nun die ganze Vielfalt des 1000 ha großen Waldlebensraumes zur Verfügung. Genau diese Vielfalt im Eleonorenwald zu erhalten ist eine der Hauptaufgaben der großen Pflanzenfresser, wie Hermann Wreesmann vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) erläutert. Deshalb wird das Projekt vom Niedersächsischen Umweltministerium finanziell gefördert: "Wir unterstützen dieses Vorhaben, weil durch große Pflanzenfresser wie Wisente die Landschaft auf natürliche Weise offen gehalten wird. Das Projekt im Eleonorenwald dient dem Biotop- und Artenschutz gleichermaßen", freut sich Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Insbesondere die Tier- und Pflanzenarten der halboffenen Lebensräume wie Magerrasen oder Heiden werden von den Wisenten profitieren. Sie sind in den vergangenen Jahrzehnten durch die weitgehende Trennung von Wald und landwirtschaftlichen Nutzflächen in ihrem Bestand gefährdet. Der Naturschutz bemüht sich daher seit Jahren besonders um den Erhalt und die Entwicklung solcher Landschaften. Im Eleonorenwald werden die Wisente zukünftig dafür sorgen, dass solche halboffenen Landschaften nicht vollständig bewalden und ihren Artenreichtum behalten. Darüber hinaus soll im Eleonorenwald ein Beitrag zur Erhaltung des nach wie vor gefährdeten Wisentbestandes geleistet werden. Ab 2008 rechnen alle Beteiligten mit dem ersten Wisentnachwuchs. Um die Schäden in der Forstwirtschaft in Grenzen zu halten, soll die Herde nicht größer als 25 Tiere werden. Damit das Auswilderungsprojekt in geregelten Bahnen verläuft, hat der NLWKN mit der Grundbesitzerin, der Arenberg-Meppen GmbH, eine Vereinbarung getroffen. In dieser ist nicht nur die Betreuung des Projektes durch den örtlichen Revierförster Johannes Dierkes geregelt, sondern auch die Finanzierung: Die Gesellschaft bekommt für ihre freiwilligen Naturschutzleistungen eine faire Entlohnung. Wie sich die Wisente mit ihrem Lebensraum und den anderen Bewohnern des Eleonorenwaldes arrangieren, möchte Prof. Dr. Heinz Düttmann von der Uni Osnabrück erforschen. Die Tiere tragen daher einen Sender am Halsband, um sie jederzeit innerhalb des großen Waldes orten zu können. Um auch der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich dieses einmalige Naturschutzprojekt anzusehen, werden in Zukunft Planwagenfahrten durch den Eleonorenwald angeboten. Mit etwas Glück kann man dann neben den Schönheiten des Eleonorenwaldes auch seine neuen Bewohner - nämlich den fünfjährigen Wisentstier Spinax und die drei Wisentkühe Spanyr, Tirila und Tita - erleben. Ein selbstständiges Betreten des Wisentgeheges ist aus Sicherheitsgründen zurzeit nicht möglich. Informationen zu den Planwagenfahrten gibt es bei der Gemeinde Vrees (Tel. 04479-94840) oder bei Revierförster Dierkes von der Arenberg-Meppen GmbH (Tel. 0171-585 7254). Kurzinfo über Wisente: Sie gehören zu den größten Landsäugetieren in Europa – die Wisente. Die erwachsenen Tiere bringen zwischen 400 und 900 Kilogramm auf die Waage. Der Wisent ist der letzte Vertreter der Wildrindarten des europäischen Kontinents. Er hat eine Kopfrumpflänge von 330 cm, eine Schulterhöhe von bis zu zwei Metern und ein Gewicht von bis zu einer Tonne. Wie beim amerikanischen Vetter ist das Fell dunkelbraun; Kälber und Jungtiere haben eine mehr rötliche Farbe. Der Kopf ist auffallend kurz, trägt einen ausgeprägten Kinnbart und endet in zwei kurzen Hörnern. Er wird gesenkt getragen und liegt deutlich unter dem Widerrist. Wisente sind Pflanzenfresser und Wiederkäuer, die im Wald leben. Sie ernähren sich bevorzugt von Laub, Schösslingen, Wurzeln, kleinen Ästen und Baumrinde. Wisente leben meist in Herden zu zehn bis zwölf Tieren. Wisentkühe sind mit drei Jahren geschlechtsreif und bekommen ihre Kälber nach neun Monaten. Bei der Geburt wiegen die Kälber etwa 40 kg. Wisentbullen sind erst mit acht Jahren ausgewachsen, bleiben fünf Jahre auf dem Höhepunkt ihrer Kräfte und altern dann recht schnell. Wisente können circa 25 Jahre alt werden. Bis ins frühe Mittelalter bevölkerten neben dem Wisent viele weitere Pflanzenfresser die mitteleuropäische Landschaft. Wildpferd und Auerochsen wurden bereits im Mittelalter völlig ausgerottet. Wisente und Elche als die größten Pflanzenfresser wurden in Mitteleuropa so stark verfolgt, dass sie sich nur noch in den dünn besiedelten osteuropäischen Ländern in Restbeständen halten konnten. In Mitteleuropa haben sich nur der Rothirsch, der Damhirsch und das Rehe in die heutige Zeit retten können. 1788 wurde der letzte mitteleuropäische Wisent getötet. 1921 stand der Wisent mit weltweit nur noch 54 Tieren am Rande des Aussterbens. Gezielte Züchtungen in Zoos und Wildgehegen ließen den Bestand bis heute auf wieder über 3000 Tiere ansteigen. Bulle "Spinax" und 2 Wisent-Kühe Wisente gehören zu den größten Landsäugetieren! Wisent-Stier "Spinax" Ruhe im Eleonorenwald Warten auf die Freiheit! Erste Schritte in Freiheit!

Die Wisente sind los!

Vrees. Spinax, Spanyr, Tirila und Tita geht es gut: Kurz vor Weihnachten 2005 tauschten die vier Wisente ihren bisherigen, behüteten Lebensraum im Wisentgehege Springe bei Hannover bzw. dem Berliner Zoo Friedrichsfelde mit der rauen Wirklichkeit des emsländischen Eleonorenwaldes. Seither stromerten sie in dem 13 Hektar großen Eingewöhnungsgatter umher und wurden gelegentlich sogar noch gefüttert. Nun ist auch diese behütete Phase vorbei. Am Montag (29. Mai 2006) wurde das Tor des Auswilderungsgatters geöffnet - den vier Wildrindern steht nun die ganze Vielfalt des 1000 ha großen Waldlebensraumes zur Verfügung. Genau diese Vielfalt im Eleonorenwald zu erhalten ist eine der Hauptaufgaben der großen Pflanzenfresser, wie Hermann Wreesmann vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) erläutert. Deshalb wird das Projekt vom Niedersächsischen Umweltministerium finanziell gefördert: "Wir unterstützen dieses Vorhaben, weil durch große Pflanzenfresser wie Wisente die Landschaft auf natürliche Weise offen gehalten wird. Das Projekt im Eleonorenwald dient dem Biotop- und Artenschutz gleichermaßen", freut sich Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Insbesondere die Tier- und Pflanzenarten der halboffenen Lebensräume wie Magerrasen oder Heiden werden von den Wisenten profitieren. Sie sind in den vergangenen Jahrzehnten durch die weitgehende Trennung von Wald und landwirtschaftlichen Nutzflächen in ihrem Bestand gefährdet. Der Naturschutz bemüht sich daher seit Jahren besonders um den Erhalt und die Entwicklung solcher Landschaften. Im Eleonorenwald werden die Wisente zukünftig dafür sorgen, dass solche halboffenen Landschaften nicht vollständig bewalden und ihren Artenreichtum behalten. Darüber hinaus soll im Eleonorenwald ein Beitrag zur Erhaltung des nach wie vor gefährdeten Wisentbestandes geleistet werden. Ab 2008 rechnen alle Beteiligten mit dem ersten Wisentnachwuchs. Um die Schäden in der Forstwirtschaft in Grenzen zu halten, soll die Herde nicht größer als 25 Tiere werden. Damit das Auswilderungsprojekt in geregelten Bahnen verläuft, hat der NLWKN mit der Grundbesitzerin, der Arenberg-Meppen GmbH, eine Vereinbarung getroffen. In dieser ist nicht nur die Betreuung des Projektes durch den örtlichen Revierförster Johannes Dierkes geregelt, sondern auch die Finanzierung: Die Gesellschaft bekommt für ihre freiwilligen Naturschutzleistungen eine faire Entlohnung. Wie sich die Wisente mit ihrem Lebensraum und den anderen Bewohnern des Eleonorenwaldes arrangieren, möchte Prof. Dr. Heinz Düttmann von der Uni Osnabrück erforschen. Die Tiere tragen daher einen Sender am Halsband, um sie jederzeit innerhalb des großen Waldes orten zu können. Um auch der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich dieses einmalige Naturschutzprojekt anzusehen, werden in Zukunft Planwagenfahrten durch den Eleonorenwald angeboten. Mit etwas Glück kann man dann neben den Schönheiten des Eleonorenwaldes auch seine neuen Bewohner - nämlich den fünfjährigen Wisentstier Spinax und die drei Wisentkühe Spanyr, Tirila und Tita - erleben. Ein selbstständiges Betreten des Wisentgeheges ist aus Sicherheitsgründen zurzeit nicht möglich. Informationen zu den Planwagenfahrten gibt es bei der Gemeinde Vrees (Tel. 04479-94840) oder bei Revierförster Dierkes von der Arenberg-Meppen GmbH (Tel. 0171-585 7254). Kurzinfo über Wisente: Sie gehören zu den größten Landsäugetieren in Europa – die Wisente. Die erwachsenen Tiere bringen zwischen 400 und 900 Kilogramm auf die Waage. Der Wisent ist der letzte Vertreter der Wildrindarten des europäischen Kontinents. Er hat eine Kopfrumpflänge von 330 cm, eine Schulterhöhe von bis zu zwei Metern und ein Gewicht von bis zu einer Tonne. Wie beim amerikanischen Vetter ist das Fell dunkelbraun; Kälber und Jungtiere haben eine mehr rötliche Farbe. Der Kopf ist auffallend kurz, trägt einen ausgeprägten Kinnbart und endet in zwei kurzen Hörnern. Er wird gesenkt getragen und liegt deutlich unter dem Widerrist. Wisente sind Pflanzenfresser und Wiederkäuer, die im Wald leben. Sie ernähren sich bevorzugt von Laub, Schösslingen, Wurzeln, kleinen Ästen und Baumrinde. Wisente leben meist in Herden zu zehn bis zwölf Tieren. Wisentkühe sind mit drei Jahren geschlechtsreif und bekommen ihre Kälber nach neun Monaten. Bei der Geburt wiegen die Kälber etwa 40 kg. Wisentbullen sind erst mit acht Jahren ausgewachsen, bleiben fünf Jahre auf dem Höhepunkt ihrer Kräfte und altern dann recht schnell. Wisente können circa 25 Jahre alt werden. Bis ins frühe Mittelalter bevölkerten neben dem Wisent viele weitere Pflanzenfresser die mitteleuropäische Landschaft. Wildpferd und Auerochsen wurden bereits im Mittelalter völlig ausgerottet. Wisente und Elche als die größten Pflanzenfresser wurden in Mitteleuropa so stark verfolgt, dass sie sich nur noch in den dünn besiedelten osteuropäischen Ländern in Restbeständen halten konnten. In Mitteleuropa haben sich nur der Rothirsch, der Damhirsch und das Rehe in die heutige Zeit retten können. 1788 wurde der letzte mitteleuropäische Wisent getötet. 1921 stand der Wisent mit weltweit nur noch 54 Tieren am Rande des Aussterbens. Gezielte Züchtungen in Zoos und Wildgehegen ließen den Bestand bis heute auf wieder über 3000 Tiere ansteigen.

LUBW Monatsthema Klima: Ausbreitung der Flechten

Flechten sind Pilze, die in einer Lebensgemeinschaft mit kleinsten Algen oder Cyanobakterien leben. Sie siedeln beispielsweise an Felsen oder Baumrinden und reagieren vergleichsweise empfindlich auf Klimaveränderungen. 45 Flechtenarten sind als „Klimawandelindikatoren“ eingestuft, da sie ursprünglich in milden und eher atlantisch geprägten Klimagebieten beheimatet sind. Da Flechten keine Wurzeln zur aktiven Wasseraufnahme haben, können sie nur über die Oberfläche Wasser aufnehmen. Bei Trockenheit können Flechten in eine Art Trockenstarre verfallen und sind daher unempfindlich gegenüber Hitze und weiterer Austrocknung. Bei erneuter Wasseraufnahme erwachen sie wieder zum Leben. Im Gegensatz zu den meisten Gefäßpflanzen legen Flechten im Winter keine Ruhephase ein. Daher eignen sie sich, um Witterungsveränderungen in den Wintermonaten anzuzeigen. Verschiedene Flechtenarten reagieren sehr empfindlich auf Luftverschmutzung. Die Nähr- und Schadstoffe werden durch Regen oder die Luft nahezu ungefiltert aufgenommen. Von der verbesserten Luftqualität sowie den milder und feuchter gewordenen Wintern profitieren die Flechten und breiten sich daher immer mehr aus. Um die Entwicklung der Flechtengemeinschaft zu erfassen, untersucht die Medienübergreifende Umweltbeobachtung an der LUBW seit 1986 die Veränderungen systematisch an Baumstämmen an 17 Waldstandorten in Baden-Württemberg. Mit Ausnahme eines Standorts hat die Anzahl der Flechtenarten zugenommen, selbst in kühlen, teils über 1.000 Meter hoch gelegenen Wäldern. Die Zunahme wärmeliebender Flechtenarten ist also im ganzen Bundesland und in allen Höhenstufen beobachtbar. An Bedeutung gewinnen die Arten, die mildere und im Jahresverlauf weniger stark schwankende Temperaturen und niederschlagsreiche Winter bevorzugen. Das sind insbesondere die atlantischen Arten. Die klimatischen Veränderungen haben Auswirkungen auf unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten. Während wärmeliebende Arten Regionen besiedeln, die ihnen früher möglicherweise zu kühl waren, weichen an kühle Habitate angepasste Arten in höhere Lagen aus oder verschwinden zunehmend. Die Veränderungen des Flechtenartenspektrums können entsprechend Auswirkungen auf das Ökosystem Wald haben. Flechten bieten zahlreichen Kleintieren Unterschlupf und dienen als Brutstätte und Nahrungsquelle. Die Beziehungen zwischen den Arten ist äußerst komplex. Wie sehr das Ökosystem Wald durch die Veränderungen des Flechtenartenspektrums beeinflusst wird, lässt sich derzeit nicht konkret fassen. Bild zeigt: Flechte auf Rinde, Bildnachweis: Marina_Nov/stock.adobe.com Mehr zum Thema: • Mehr über den Klimawandelindikator Flechte können Sie im neu erschienenen Monitoringbericht 2020 zur Anpassungsstrategie an den Klimawandel in Baden-Württemberg (Link: https://pd.lubw.de/10182 ) nachlesen. Auch andere Indikatoren, die den Klimawandel in Ausmaß und Dynamik beschreiben, können Sie darin finden. Diese sind zum Beispiel aus den Feldern Landwirtschaft, Boden und Wasserhaushalt, aber auch Tourismus und Gesundheit. • Mehr Informationen zur Medienübergreifenden Umweltbeobachtung der LUBW finden Sie außerdem hier .

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