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Baustoffe wiederverwenden – nachhaltig bauen

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz führt erstmalig eine Fachschau „Re-Use und Recycling“ auf der bautec durch, der Internationalen Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik. Gemeinsam mit Partnern zeigen wir auf der Messe, wie eine moderne, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft bei Baumaßnahmen umgesetzt werden kann. Ziel ist es, Bauende, Architekt*innen und Baufirmen sowie Verbraucher*innen über Anwendungsmöglichkeiten zu informieren. Die Fachschau zielt auf die verstärkte Wiederverwendung und das Recycling von Baustoffen ab, wie sie im geplanten Berliner Abfallwirtschaftskonzept 2020-2030 vorgesehen sind. Dazu gehören unter anderem die Wiederverwendung von Messebaumaterialien, Recycling-Beton, Recycling-Gips und Recycling-Baumsubstraten sowie der Einsatz des nachwachsenden Baustoffes Holz. Stefan Tidow , Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz: „Mit unserer Initiative wollen wir die Ressourcenwende in der Berliner Bauwirtschaft ankurbeln. Schwindende Rohstoffe, knapper werdende Deponieräume und ambitionierte Klimaschutzziele machen es unerlässlich, den hohen Ressourceneinsatz im Bauwesen zu überwinden. Schon jetzt gibt es viele Möglichkeiten, Baustoffe im Kreislauf nachhaltig zu nutzen. Darüber wollen wir bei der bautec informieren und mit allen Akteuren ins Gespräch kommen. Denn die Ressourcenwende wird nur in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gelingen. Eine Schlüsselfunktion kommt hier Architekt*innen, Planenden und Bauenden zu.“ Rund 60 Prozent der in Berlin verwendeten Ressourcen werden in der Bauwirtschaft verarbeitet. Dem stehen Millionen Tonnen Bauschutt und Baustellenabfälle gegenüber. Durch den Einsatz von gütegesicherten Sekundärrohstoffen im Tief- und Hochbau wird in Berlin schon jetzt der Abbau von Primärrohstoffen in Höhe von 2,2 Millionen Tonnen pro Jahr eingespart. Durch den Aus- und Aufbau von ressourcenschonenden Stoffkreisläufen wollen wir bis 2030 den Abbau von Primärstoffen um weitere rund 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren. Im Rahmen der Zero-Waste-Strategie hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hierzu in den letzten Jahren bereits eine Vielzahl von Aktivitäten angestoßen. Auch das Berliner Abfallwirtschaftskonzept 2020-2030 wird verbindliche Vorgaben zur nachhaltigen Nutzung von Baustoffen machen. Die Fachschau „Re-Use und Recycling“ finden Sie vom 18. bis 21. Februar in Halle 2.2 auf dem Berliner Messegelände. 15 nachhaltige Akteur*innen sind dort mit eigenen Ständen vertreten. Am Mittwoch, den 19. Februar um 11.15 Uhr wird Umweltstaatssekretär Stefan Tidow das Fachforum „Re-Use und Recycling“ eröffnen. Dort werden in Expertenvorträgen spezifische Ansätze einer nachhaltigeren Bauwirtschaft präsentiert.

Einladung: Veranstaltung für Einsteiger*innen zum Endlager Konrad

Vom Eisenerzbergwerk zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle: In vielen Baustellen tief unter der Erde schreiten die Arbeiten für das Endlager Konrad in Salzgitter stetig voran – 2027 soll es fertig sein. Mit der Online-Veranstaltung „Endlager Konrad – Veranstaltung für Einsteiger*innen ins Thema“ bietet die BGE am 2. Dezember 2021 allen Interessierten einen leichten Einstieg ins „Endlager Konrad“ an. Vorkenntnisse werden nicht benötigt. Kompaktes Infopaket mit Dialog Neben Grundlagen zu den radioaktiven Abfällen, die in Konrad eingelagert werden sollen und Details zum Strahlenschutz stehen folgende Themen im Fokus: Wie ist das ehemalige Eisenerzbergwerk zum Endlager geworden? Welche Arbeiten beschäftigen uns beim Umbau zum Endlager? Wie werden die Abfälle später sicher verpackt und eingelagert? Das Ziel der Online-Veranstaltung: Die kompakte Vermittlung von Basiswissen, welches den Grundstein für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema bietet. Gleichzeitig wollen wir mit Ihnen in den Dialog kommen und stellen uns Ihren Fragen. Die etwa einstündige Veranstaltung bietet ausreichend Zeit für Nachfragen und Ausblicke auf weitere Themen. Für das direkte Gespräch und den Austausch nutzen wir die Online-Plattform Zoom. Unsere Kurzanleitung erleichtert Ihnen die Teilnahme (PDF, 255 KB, nicht barrierefrei) . Sie können per Video, Audioübertragung oder im Chat Ihre Fragen stellen und mit uns diskutieren. Informationen zur Veranstaltung Datum: 2. Dezember 2021 Uhrzeit: 18:00-19:00 Uhr Ort: Digital über Zoom (Externer Link) Meeting-ID: 814 2318 6878 Kenncode: 248702

Mineralische Baustoffe

Jährlich werden laut des Statistischen Bundesamts ca. 600 Millionen Tonnen mineralische Baurohstoffe (Stand 2024) in Deutschland produziert und anschließend im Bausektor eingesetzt. Hierbei kommen überwiegend Primärrohstoffe zum Einsatz. Im Hinblick auf die Endlichkeit natürlicher Ressourcen ist die Verwertung und das Recycling von mineralischen Bauabfällen daher von besonderer Relevanz. Mineralische Baustoffe kommen z. B. für den Bau von Gebäuden, Straßen, Staudämmen oder Brücken zum Einsatz. Mineralische Baustoffe lassen sich u. a. folgenden fünf Kategorien * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). zuordnen: Bauschutt, Boden und Steine, Bauabfälle auf Gipsbasis sowie Baustellenabfälle. Im Jahr 2020 betrug das Abfallaufkommen mineralischer Bauabfälle in Deutschland 220,6 Millionen Tonnen. * Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Mantelverordnung (online) (abgerufen am: 11.10.24). Setzt man diesen Wert in Relation zum Rohstoffbedarf von ca. 600 Millionen Tonnen, stellt die Baubranche somit den ressourcenintensivsten Industriesektor mit dem gleichzeitig größten Abfallaufkommen dar. Die Menge der anfallenden mineralischen Bauabfälle ist in den letzten Jahren nur geringfügig gestiegen (s. Tabelle). Angesichts der momentanen Datenlage ist hinsichtlich des zukünftigen Aufkommens mineralischer Bauabfälle vorerst mit geringen Schwankungen zu rechnen. Mengenentwicklung mineralischer Bauabfälle (in Mio. t): * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). © Eigene Darstellung auf Basis von Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Der Bausektor ist für 38 Prozent der weltweit erzeugten energiebedingten CO 2 -Emissionen verantwortlich. * United Nations Environment Programme (2020): 2020 Global Status Report for Buildings and Construction – Towards a Zero-emission, Efficient and Resilient Buildings and Construction Sector, Nairobi (abgerufen am: 11.10.24). Mineralische Baurohstoffe zählen zu den abiotischen Rohstoffen. Sie werden vorwiegend in natürlichen Lagerstätten abgebaut und wachsen nicht nach. Das Recycling mineralischer Bauabfälle trägt demnach einen maßgeblichen Beitrag zur Ressourcenschonung aber auch zur Reduzierung negativer ökologischer Folgen bei, die insbesondere aus dem Rohstoffabbau resultieren. Das Recycling beschreibt nach § 3 Absatz 25 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) * Bundesminister der Justiz: Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (abgerufen am: 11.10.2024). alle stofflichen Verwertungsverfahren, die Abfälle für den ursprünglichen oder einen anderen Zweck aufbereiten. Die energetische Verwertung, aber auch die stoffliche Aufbereitung in Form von Verfüllmaterial sind hiervon ausgeschlossen. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen (RC-Baustoffe) in Bauvorhaben zur Schonung von Primärrohstoffen stellt im Sinne des Kreislaufwirtschaftgesetzes demnach eine adäquate stoffliche Aufbereitung für mineralische Bauabfälle dar. Die Verwertung von Abfällen umfasst per Definition neben dem Recycling auch diejenigen Verfahren, welche Abfälle ohne Aufbereitung „innerhalb der Anlage oder in der weiteren Wirtschaft einem sinnvollen Zweck” zuführen (KrWG * Bundesminister der Justiz: Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (abgerufen am: 11.10.2024). , § 3 Absatz 23). Verwertung mineralischer Bauabfälle 2020: * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). © Eigene Darstellung auf Basis von Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Mit einer umweltverträglichen Verwertungsquote mineralischer Bauabfälle von 89,5 Prozent im Jahr 2020 und einer durchschnittlichen Verwertungsquote von 88,7 Prozent über den Zeitraum der letzten 25 Jahre ist die Bauabfallverwertung bereits weit vorangeschritten. * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Jedoch besteht weiterhin die Notwendigkeit, Bauabfälle möglichst verlustfrei im Kreislauf zu führen und somit eine Verwertung auf höchstem Niveau sicherzustellen. Die Anforderungen an die Herstellung und den Einbau mineralischer Ersatzbaustoffe sind erstmals bundeseinheitlich im Kernstück der Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz, der Ersatzbaustoffverordnung (EBV), geregelt. * Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Mantelverordnung (online) (abgerufen am: 11.10.24). Für die Verwertung von mineralischen Bauabfällen bedarf es sowohl umfassender Kenntnisse in Bezug auf Zusammensetzung der Abfallkomponenten als auch zur Herkunft des Abfalls, d. h. dem ursprünglichen Produktionsprozess. Vor der stofflichen Verwertung erfolgt zunächst die Sortierung der mineralischen Bauabfälle gemäß der in der Abfallverzeichnisverordnung genannten Abfallschlüsselnummern. * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Die einzelnen Abfallfraktionen werden anschließend mechanisch aufbereitet. Die mehrstufigen stationären bzw. mobilen Aufbereitungsanlagen (Aufbereitung vor Ort) variieren zwar je nach Art des Bauabfalls, sie verfügen jedoch grundsätzlich über folgende Aufbereitungsschritte: * Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe e.V. (2024): Wie entstehen Recycling-Baustoffe? (online) (abgerufen am: 14.10.2024). Nach der Zerkleinerung werden die Bauabfälle in der Recyclinganlage zunächst mittels Siebung in die Fraktionen Feinkorn, Mittelkorn und Überkorn getrennt. Das Feinkorn kann direkt als Verfüllmaterial im Straßenuntergrund oder zur Aufschüttung von Böschungen und Bahndämmen eingesetzt werden. Die verbliebenen Fraktionen (Über-, Mittelkorn) werden im Wechsel zerkleinert und einer Magnetscheidung (Abtrennung eisenhaltiger Komponenten) unterzogen. Dieser Vorgang wird bis zur Erreichung der Zielkorngröße wiederholt. Abschließend erfolgt eine Siebung mit anschließender Dichtetrennung der finalen Fraktionen (RC 1, RC 2, RC 3) mittels Windsichtung zur Abtrennung der Leichtfraktion (z. B. Papier, Holz, Kunststoff). * Martens, H. und Goldmann, D. (2016): Recyclingtechnik – Fachbuch für Lehre und Praxis. 2. Auflage, Springer Vieweg, Wiesbaden, ISBN 78-3-658-02785-8. Der Einsatz hochwertiger RC-Baustoffe ist für eine nachhaltige Bauindustrie von maßgeblicher Bedeutung. Aufgrund der aufwendigen Aufbereitungsverfahren sind RC-Baustoffe im Verhältnis zu den vergleichsweise niedrigen Preisen und kostengünstigen Qualitätskontrollen für Primärrohstoffe (z. B. Steine, Kiese) bisher wenig verbreitet. Einen strategisch langfristigen Ansatz für das Stoffstrommanagement im Bauwesen bietet das sogenannte „Urban Mining”. Kenntnisse über die stoffliche Zusammensetzung des zu sichernden Objektes bilden hierbei die Grundlage für die Bilanzierung des Gesamtbestandes langlebiger Güter (z. B. Infrastrukturen, Gebäude, Deponieablagerungen). So besteht ein Ziel des Urban Minings darin, passende Verwertungswege für künftige Stoffströme zu entwickeln, bevor diese als Abfall anfallen. Städte werden demnach als wertvolles Materiallager betrachtet, welches es zu sichern gilt. Die integrale Bewirtschaftung urbaner Lagerstätten trägt ferner zur Sekundärrohstoffgewinnung bei, sodass nicht nur Ressourcen eingespart, sondern auch die Abhängigkeit von Primärrohstoffimporten reduziert wird. * Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2024): Urban Mining (online) (abgerufen am: 14.10.24).

Bodenschutz im Alltag

Bodenschutz im Alltag Auf dem Boden wachsen Nahrungsmittel, er speichert Wasser und Nährstoffe, er schützt uns vor Überschwemmungen und kann CO2 binden. Wir geben Tipps zum Bodenschutz im Garten, im Alltag und beim Bauen. Alle Tipps stammen aus der Broschüre des Umweltbundesamts " Boden schützen leicht gemacht. Mit kleinen Schritten Großes bewirken – im Garten, im Alltag und beim Bauen ". Bodenschutz im Garten Lassen Sie Laub und Pflanzenreste im Garten. Im Winter bietet Laub vielen Tieren Schutz vor Kälte und Frost: Igeln, aber auch Würmern, Spinnen, Asseln und Insekten. Bakterien, Algen und Pilze zersetzen totes organisches Material, „reinigen“ den Boden und verwandeln das Laub und abgestorbene Pflanzenreste in wertvollen Humus. Benutzen Sie Harke und Besen. Laubsauger und –bläser sind laut, produzieren Abgase und töten die Kleinstlebewesen im Boden. Mehr Infos Achten Sie auf richtige Bepflanzung. Wählen Sie eher robuste Arten, die an den Standort angepasst sind und achten Sie auf ausreichend Pflanzenabstand. Dies schont den Boden und deren Nützlinge, wie zum Beispiel Regenwürmer. Verwenden Sie organischen statt mineralischen Dünger. Dafür eignen sich u.a. Kompost, Hornspäne, Knochenmehl oder der Mist von Pferd, Kaninchen und Huhn. Mehr Infos Mehr Nährstoffe dank Gründüngung. Die Pflanzen werden erst ausgesät und dann im mehr oder weniger grünen Zustand in den Boden eingearbeitet. Dort wirken sie als natürlicher Dünger, außerdem lockert die Gründüngung den Boden und schützt vor Verschlämmung. Mulch schützt den Boden vor Austrocknung und Frost. Als Mulchdecke kann z.B. Grasschnitt, Pflanzenreste oder Holzschnitzel verwendet werden. Die Bodenbedeckung unterdrückt unerwünschte Pflanzen und versorgt den Boden zusätzlich mit Nährstoffen. Kompostieren im eigenen Garten. Der eigene Komposthaufen liefert dank der unzähligen kleine Bodenorganismen und Regenwürmer wertvollen Humus und kann Abfallgebühren sparen. Mehr Infos Mit robusten Sorten gegen Rost und Mehltau. Nicht alle Pflanzen sind anfällig für diese Pilzerkrankungen. Achten sie deshalb auf Widerstandsfähigkeit und halten Sie ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen, damit sich die Pilze nicht ausbreiten können. Unerwünschte Pflanzen umweltfreundlich bekämpfen. Reißen Sie sie mit Hacke und Jäter direkt heraus. Alternativen sind kochendes Wasser, Dampfstrahler und das Abbrennen der „Unkräuter“. Bodenschonend gegen ⁠ Nacktschnecken ⁠. Artenvielfalt im Garten zieht natürliche Schneckenfeinde wie Igel, Kröten, Blindschleichen, Amseln oder Drosseln an. Jungpflanzen schützen sie am besten mit Schneckenzäunen oder Salathauben. Wege werden mit rauen Materialien oder speziellen Anstrichen schneckenunfreundlich gestaltet. Schnecken sind am liebsten abends unterwegs und lieben feuchte Böden – deshalb morgens gießen, damit es bis zum Abend wieder trocken ist. Schlupfwinkel werden zerstört, indem der Boden regelmäßig aufgelockert wird. Kaffeesatz oder Kaffeepulver vertreiben nicht nur Schnecken oder Ameisen, sondern wirken dank des Mineraliengehalts auch als natürlicher Dünger. Verwenden Sie nur torffreie Gartenerde. Torf wird in Mooren abgebaut, die so unwiederbringlich zerstört werden. Moore sind wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen und speichern viel ⁠ CO2 ⁠. Ihre Zerstörung trägt also zum ⁠ Klimawandel ⁠ bei. Mehr Infos Versiegelter Boden verliert seine Fruchtbarkeit, Wasserdurchlässigkeit und –speicherfähigkeit. Stein, Beton, Stahl und Asphalt verhindern außerdem die Abkühlung der Luft in der Nacht. Auch wenn weniger als 50 Prozent des Bodens versiegelt sind, behindert das bereits Abkühlungseffekte und die ⁠ Grundwasserneubildung ⁠. Verwenden Sie wasserdurchlässige Beläge, wo möglich – zum Beispiel Holzschnitzel für Wege. Regenwürmer lockern, durchmischen und belüften den Boden. Stechen Sie spatenbreite Bodenstücke eines mit Regenwürmern gut belebten Bodens aus und mischen Sie ihn unter Ihre Gartenerde. Die Würmer bleiben, wenn sie organische Gartenabfälle als Nahrung bekommen. Bienen anlocken. Die blau-violett blühende Bienenweide (Phacelia), Klee oder Gelber Senf produzieren viel Nektar und Pollen und sind außerdem bewährte Gründünger, die den Boden verbessern. Mehr Infos rund um Pflanzenschutz im Garten gibt es im Pflanzenschutzportal des UBA . Bodenschutz im Alltag Kaufen Sie regional und saisonal ein. Das vermeidet lange Transporte und spart Energie und Düngemittel ein. Bio-Lebensmittel schützen auch den Boden. In der ökologischen Landwirtschaft wird weitestgehend auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldünger verzichtet. Fleisch hat einen größeren ökologischen Fußabdruck als pflanzliche Kost. Auch Erbsen, Bohnen und Linsen sind eine gute Eiweißquelle – außerdem fördert ihr Anbau die Bodenfruchtbarkeit. Verzichten Sie auf unnötige Verpackungen. Nutzen Sie Mehrwegnetze oder mitgebrachte Behälter, um den Einkauf zu verpacken. Auch abgelaufene Lebensmittel sind oft noch genießbar. Vertrauen Sie Ihren Sinnen, viele Lebensmittel sind weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch gut. Mehr Infos Keine Plastiktüten in die Biotonne. Plastiktüten können in Kompostanlagen weder abgebaut noch vollständig entfernt werden und gelangen in kleinsten Teilchen mit dem Kompost auf die Felder und den Boden, ins Grundwasser und die Meere. Bioabbaubare Tüten sind keine gute Alternative, da sie nur unter ganz bestimmten Bedingungen zerfallen. Mehr Infos Asche gehört in den Restmüll. Asche ist nicht als Dünger oder Kompost geeignet – sie enthält zwar Mineralien, aber auch giftige Schwermetalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠ PAK ⁠). Giftige Stoffe dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Dazu zählen auch Batterien und Akkus, die vom Händler wieder zurückgenommen werden. Defekte Elektrogeräte können auf Wertstoffhöfen abgegeben werden, auch Händler nehmen unter bestimmten Bedingungen Altgeräte zurück. Auch Farben und Lacke sind Sonderabfall und gehören auf den Wertstoffhof. Mehr Infos Ohne Streusalz gegen Glätte. Streusalz schadet Bodenorganismen und Pflanzen direkt und indirekt über Zellschäden und Verätzungen und kann über das Schmelzwasser ins Grundwasser gelangen. Setzen Sie bei Glätte besser auf Schneeschieber, Besen und Kies, Splitt oder Sand. Mehr Infos Holzschutzmittel ohne Biozide. Streichen Sie Lauben, Schuppen und Zäune mit schadstoffarmen Anstrichen und biozidfreien Lösungen, die den Blauen Engel tragen. Biozide sind schädlich für die Gesundheit von Tier, Mensch und Pflanze. Mehr Infos , Lasuren mit dem Blauen Engel Waschen Sie Ihr Auto nur in Waschanlagen . Reinigungsmittel können Bodenorganismen negativ beeinflussen oder sich im Boden anreichern. In Waschanlagen werden Waschwasser und Schadstoffe in die Kläranlagen geleitet und gereinigt. Bodenschutz beim Bauen Beim Bauen werden Böden oft geschädigt durch Verdichtung, Vermischung verschiedener Bodenschichten, Verwendung von externem Bodenmaterial minderer Qualität, Einträge von Bau- und Schadstoffen. Bodenschutz bereits in der Planungsphase berücksichtigen. Dazu gehören die Baufeldvorbereitung, die Bestimmung von Tabuflächen, ein schonender Aushub und eine schonende Zwischenlagerung des Bodens sowie ein Lastverteilungsplan bei zeitweiser Nutzung von Gartenflächen. Weitere Infos zum Bodenschutz in der Planungs- und Bauphase beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen und beim Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Bauschutt fachgerecht entsorgen. Bauabfälle enthalten z.B. Putz und Mörtel, Farbreste, Schrauben und Nägel, Plastik oder chemisch belastetes Altholz, die Böden kontaminieren oder als Grobbestandteile verschlechtern. Bauabfallentsorger finden Sie über die Stadtreinigung Ihrer Kommune. Weitere Versiegelung vermeiden. Mit Sanierung, Modernisierung und Aufstockung können vorhandene Strukturen neu genutzt oder erweitert und so die Versiegelung weiterer Flächen verhindert werden. Für Wege und Stellplätze können wasserdurchlässige Bauteile wie z.B. Rasengittersteine verwendet werden.

Gipsabfälle

Baustoffe auf Gipsbasis findet man in fast jedem Gebäude. Insbesondere Gips­platten werden seit vielen Jahren im Trockenbau verwendet. Gips ist ein hochwertiger Rohstoff, der aufbereitet und so immer wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden kann. Gipsplatten werden in Gebäuden für den Innenausbau vielfältig eingesetzt, z.B. als Wand- und Decken­systeme (Raumaufteilung, Akustik, Brandschutz, Renovierung) oder als Fertigteile. Je nach Verwendungs­zweck unterscheiden sie sich leicht in ihrer Materialzusammensetzung, bestehen aber in der Regel aus ca. 94 % Gips, einer Karton­ummantelung (etwa 3,5 %), und geringen Anteilen weiterer Zusätze wie z.B. Klebstoffen. Recyclingfähige Gipsabfälle fallen bei Neubauten als Verschnitt oder bei Sanierungs- bzw. Abbrucharbeiten als separate Fraktion der Bauabfälle an. Für Gipsplatten aus dem Rückbau ist in der Regel der Abfallschlüssel „17 08 02 Baustoffe auf Gipsbasis“ zu verwenden. Voraussetzung für ein hochwertiges Recycling ist die sortenreine Erfassung des Abfalls. Nach der Gewerbeabfallverordnung besteht die Pflicht, Gipsabfälle bereits an der Baustelle separat zu erfassen und einer möglichst hochwertigen Entsorgung zuzuführen. Durch die Verwendung von Recyclinggips und die Zuführung von Gipsabfällen zu geeigneten Verwertungsanlagen können wertvolle natürliche Ressourcen und Deponie­kapazitäten geschont werden. Noch spielt der Einsatz von Recycling-Gips eine untergeordnete Rolle. Doch wenn als Folge der Energiewende zukünftig weniger Kohlekraftwerke betrieben werden und damit auch weniger REA-Gips anfällt, wird die Bedarf an Gips aus anderen Quellen deutlich zunehmen. Recyclinganlagen für Gipsabfälle in NRW In NRW stehen derzeit die folgenden Recyclinganlagen für Gipsplatten zur Verfügung: New West Gypsum (Germany) GmbH www.gypsumrecyclinggermany.com TADICK Urban Mining GmbH https://tadick.de/urban-mining/ Die Annahmebedingungen sind jeweils beim Anlagenbetreiber zu erfragen.

Mechanische Behandlung

Unter dem Begriff mechanische Abfallbehandlung werden Anlagen zusammengefasst, in denen Abfälle zerkleinert, klassiert, sortiert, verpresst oder pelletiert werden. Eine mechanische Behandlung erfolgt u.a.: bei Verpackungsabfällen, bei der Brennstoffaufbereitung, bei der Gewerbe- und Sperrmüllaufbereitung, bei mineralischen Abfällen (z.B. Bauschutt, Böden oder Baumischabfällen), beim Altpapier, Altglas und Altholz, sowie z.T. als Vorstufe beim Hausmüll (MA/MBA). Für die Zerkleinerung von Abfällen werden beispielsweise schnell oder langsam laufende Wellenzerkleinerer, Mühlen, Brecher oder Sonderformen wie Pulper (Papier) oder Sackaufreißer (gelbe Säcke) verwendet. Nach einer (optionalen) Zerkleinerung der Abfälle erfolgt zumeist eine Klassifizierung der Abfälle. Hierbei werden mit Hilfe von Sieben, z.B. Trommel-, Stern- oder Rüttelsiebe, zumeist 3 bis 4 unterschiedliche Korngrößenfraktionen (z.B. Fein-, Mittel- und Grobfraktion) erzeugt, welche im Anschluss einen jeweiligen Sortierprozess durchlaufen. Für den Sortierprozess stehen je nach Anlagen- und Abfallart verschiedenste Technologien zur Verfügung, welche auf die unterschiedlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften der Abfälle, wie z.B. Dichte, Form, Sprungverhalten, Rollfähigkeit, Leitfähigkeit, Magnetismus oder Material- und Oberflächeneigenschaften, ausgerichtet sind. FE- Metalle, wie Eisen oder Weißblech, können beispielsweise mit Hilfe von Überbandmagneten oder Magnetbandrollen aus dem jeweiligen Abfallstrom ausgeschleust werden. NE- Metalle (z.B. Aluminium) dagegen können mit Hilfe des Wirbelstromverfahrens abgetrennt werden. Mit Hilfe von unterschiedlichen, sensorgestützten Sortierverfahren (z.B. Bild-/Farbanalyse, IR- Spektroskopie oder Röntgensortiertechniken) lassen sich wiederum einzelne Kunststoffarten (PE, PP, PS, PET, PVC), PPK (Papier, Pappe, Kartonagen), Holz oder Glas aus dem Abfallstrom separieren. Weitere Technologien, die in der Abfallbehandlung Verwendung finden, sind z.B. die Sichtung (Windsichtung, ballistische Separatoren) oder verschiedene Dichtetrennverfahren (Schwimm-Sink- Verfahren, Flotation, Luftherd,…). So kann mit Hilfe der Sichtung beispielsweise Leichtgut (Folien) von Schwergut (Hohlkörper) abgetrennt werden, wogegen sich mit Hilfe der Dichtetrennverfahren zum Beispiel organische von mineralischen Abfällen separieren lassen. Nach der Sortierung werden voluminöse Abfälle, wie separierte Kunststoff- oder Papierarten, zumeist zu Ballen verpresst, um einen optimalen und platzsparenden Weitertransport zu ermöglichen. In weitergehenden Aufbereitungsanlagen können aus den Ballen dann beispielsweise auch unterschiedliche Kunststoffgranulate, Werkstoffe oder Brennstoffe (Pellets/Fluff) erzeugt werden.

Ablagerung von Abfällen aus dem Land Berlin auf DK I und DK II Deponien

Deponieklassen I und II – für nicht gefährliche Abfälle Ausgewählte Deponiestandorte Entsprechend Deponieverordnung dürfen auf Deponien der Klasse I oder II nur noch solche Abfälle abgelagert werden, deren organischer Anteil weniger als 5 % beträgt. Für die oberirdische Ablagerung nicht gefährlicher Abfälle stehen folgende Deponieklassen zur Verfügung: Deponieklasse I (DK I) : für nicht gefährliche Abfälle mit sehr gering organischem Anteil, z.B. mineralische Massenabfälle Deponieklasse II (DK II) : für nicht gefährliche Abfälle mit gering organischem Anteil, z.B. Restabfall aus der Hausmüllbehandlung Im Land Berlin gibt es aufgrund der spezifischen räumlichen Situation gegenwärtig keine Deponien für zu beseitigende Abfälle. Das Land Berlin lagert mineralische Abfälle zur Beseitigung auf Deponien im Land Brandenburg ab. Die Nutzung und der Betrieb wurde unbeschadet des ansonsten geltenden Territorialprinzips wegen der engen räumlichen Verflechtung mit dem Land Brandenburg und auf der Basis der langjährigen Kooperation in der Abfallwirtschaft einvernehmlich zwischen beiden Ländern geregelt. Auf der Grundlage der gemeinsamen Deponieraumplanung der Länder Brandenburg und Berlin wird auch zukünftig ausreichend Deponieraum zur Verfügung stehen. Nachfolgende Karte gibt einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Deponien der Klassen I und II im Land Brandenburg. Bitte wechseln Sie die Darstellung auf Vollbild (Enter fullscreen) oder verkleinern (Zoom out, -) Sie sie, um alle Standorte in Brandenburg anzuzeigen. Zu den größten öffentlich zugänglichen Deponien im Land Brandenburg für nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung zählen die Deponien der Märkischen Entsorgungsanlagen- Betriebsgesellschaft (MEAB) mbH. Durch die in den zurückliegenden Jahren durchgeführten Ertüchtigungsmaßnahmen auf der Grundlage der Deponieverordnung kann die Entsorgungssicherheit für das Land Berlin garantiert werden. Folgende drei Deponien der Klassen I und II – Entsorgungsstandorte der MEAB stehen zur Verfügung: Die Deponie Deetz liegt im Landkreis Potsdam- Mittelmark und hat eine Größe von 112 Hektar. 1974 wurde sie für die Ablagerung von Bauschutt, Bodenaushub und Nassbaggergut aus dem ehemaligen West- Berlin in Betrieb genommen. Die Ablagerung auf dem Deponiealtkörper wurde am 15.07.2009 beendet und mit den Sicherungs- und Sanierungsarbeiten begonnen. Gleichzeitig konnte am 16.07.2009 eine basisgedichtete Fläche der Deponieklasse I mit einem Verfüllvolumen von ca. 1,7 Mio. m 3 in Betrieb genommen werden. Damit steht die Deponie Deetz weiter für die Ablagerung mineralischer Abfälle zur Verfügung. Sie ist sowohl über die Straße als auch über das Wasser erreichbar. Die Deponie Deetz ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Deponierung angenommen werden, sind auf der Website der MEAB eingestellt. Auf der Deponie können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche mineralische Abfälle abgelagert werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse I eingehalten werden. Die Deponie Schöneiche befindet sich südlich von Berlin im Landkreis Teltow-Fläming und hat eine Ablagerungsfläche von rund 110 Hektar. 1974 wurde sie für die Ablagerung von Siedlungs-, Gewerbe- und Baustellenabfällen aus dem ehemaligen West-Berlin in Betrieb genommen. Seit 1977 werden Abfälle dorthin verbracht. Die Deponie wurde mehrfach erweitert, auf den Stand der Technik gebracht und durch eine Basisabdichtung sowie eine Sickerwasserfassung ertüchtigt. Auf der Deponie stehen Ablagerungsflächen der Deponieklassen I und II zur Verfügung. Es können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche mineralische Abfälle angenommen werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse I bzw. für die Deponieklasse II eingehalten werden. Die Deponie Schöneiche ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Deponierung angenommen werden, sind auf der Website der MEAB eingestellt. Das noch vorhandene Restvolumen der ertüchtigten Fläche beträgt zum 01.01.2016 für die Deponieklasse I 0,285 Mio. m3 und für die Deponieklasse II 0,314 Mio. m 3 . Eine Erweiterung der Fläche der Deponieklasse I ist in Planung. Voraussichtlich im dritten Quartal 2017 wird ein Teil der erweiterten Ablagerungsfläche zur Verfügung stehen. Das entstehende Deponiegas wird über 123 Gasbrunnen erfasst und im eigenen Blockheizkraftwerk verstromt. Die erzeugte elektrische Energie wird nach Abzug des Eigenverbrauchs in das öffentliche Stromnetz abgegeben. Die entstehende Wärme dient zur Versorgung der Gebäude sowie als Prozesswärme in der Sickerwasseraufbereitungsanlage. Weiterhin kann das Deponiegas als Stützfeuer in der Sonderabfallverbrennungsanlage (SAV) und zur Abluftbehandlung in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) eingesetzt werden. Die Deponie verfügt über eine Sickerwasseraufbereitungsanlage. Das gereinigte Sickerwasser wird als Prozesswasser in den Anlagen am Standort genutzt bzw. extern entsorgt. Die Deponie Vorketzin befindet sich westlich von Berlin im Landkreis Havelland und existiert seit 1974. Die Ablagerungsfläche beträgt rund 73 Hektar. Sie wurde 1975 zur Ablagerung von Siedlungs-, Gewerbe- und Baustellenabfällen aus dem ehemaligen West-Berlin in Betrieb genommen. Der gesamte Deponiekörper ist durch eine 3.750 m lange Doppelkammerdichtwand umschlossen, deren Bau 2004 beendet wurde. Eine Qualifizierung des Deponiebetriebes erfolgte 2005 mit dem Bau eines basisabgedichteten Abschnittes innerhalb der Kammerdichtwand. Dieser entspricht der Deponieklasse II, verfügt über eine Grundfläche von sechs Hektar und ist vom Altkörper durch eine Zwischenabdichtung sicher getrennt. Die Deponie Vorketzin ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Ablagerung angenommen werden, sind auf der Homepage der MEAB eingestellt. Auf der Deponie können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche Abfälle angenommen werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse II eingehalten werden. Das Deponiegas wird in 164 Gasbrunnen gesammelt und direkt vor Ort in Blockheizkraftwerken verwertet. Die entstehende Wärme wird als Prozesswärme beziehungsweise zur Heizung der am Standort befindlichen Gebäude genutzt. Entstehende Elektroenergie wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Deponie verfügt über eine Sickerwasserreinigungsanlage. Sie wurde bereits 2004 errichtet und 2008 erweitert. Von dem im System der Kammerdichtwand gesammelten Wasser können pro Tag bis zu 400 Kubikmeter behandelt werden. Das gereinigte Wasser kann in den Vorfluter geleitet werden, das verbleibende Konzentrat wird extern sicher entsorgt.

Ablagerung von Abfällen aus dem Land Berlin auf DK I und DK II Deponien

Deponieklassen I und II – für nicht gefährliche Abfälle Ausgewählte Deponiestandorte Entsprechend Deponieverordnung dürfen auf Deponien der Klasse I oder II nur noch solche Abfälle abgelagert werden, deren organischer Anteil weniger als 5 % beträgt. Für die oberirdische Ablagerung nicht gefährlicher Abfälle stehen folgende Deponieklassen zur Verfügung: Deponieklasse I (DK I) : für nicht gefährliche Abfälle mit sehr gering organischem Anteil, z.B. mineralische Massenabfälle Deponieklasse II (DK II) : für nicht gefährliche Abfälle mit gering organischem Anteil, z.B. Restabfall aus der Hausmüllbehandlung Im Land Berlin gibt es aufgrund der spezifischen räumlichen Situation gegenwärtig keine Deponien für zu beseitigende Abfälle. Das Land Berlin lagert mineralische Abfälle zur Beseitigung auf Deponien im Land Brandenburg ab. Die Nutzung und der Betrieb wurde unbeschadet des ansonsten geltenden Territorialprinzips wegen der engen räumlichen Verflechtung mit dem Land Brandenburg und auf der Basis der langjährigen Kooperation in der Abfallwirtschaft einvernehmlich zwischen beiden Ländern geregelt. Auf der Grundlage der gemeinsamen Deponieraumplanung der Länder Brandenburg und Berlin wird auch zukünftig ausreichend Deponieraum zur Verfügung stehen. Nachfolgende Karte gibt einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Deponien der Klassen I und II im Land Brandenburg. Bitte wechseln Sie die Darstellung auf Vollbild (Enter fullscreen) oder verkleinern (Zoom out, -) den Kartenausschnitt, um alle Standorte in Brandenburg anzuzeigen. Zu den größten öffentlich zugänglichen Deponien im Land Brandenburg für nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung zählen die Deponien der Märkischen Entsorgungsanlagen- Betriebsgesellschaft (MEAB) mbH. Durch die in den zurückliegenden Jahren durchgeführten Ertüchtigungsmaßnahmen auf der Grundlage der Deponieverordnung kann die Entsorgungssicherheit für das Land Berlin garantiert werden. Folgende drei Deponien der Klassen I und II – Entsorgungsstandorte der MEAB stehen zur Verfügung: Die Deponie Deetz liegt im Landkreis Potsdam- Mittelmark und hat eine Größe von 112 Hektar. 1974 wurde sie für die Ablagerung von Bauschutt, Bodenaushub und Nassbaggergut aus dem ehemaligen West- Berlin in Betrieb genommen. Die Ablagerung auf dem Deponiealtkörper wurde am 15.07.2009 beendet und mit den Sicherungs- und Sanierungsarbeiten begonnen. Gleichzeitig konnte am 16.07.2009 eine basisgedichtete Fläche der Deponieklasse I mit einem Verfüllvolumen von ca. 1,7 Mio. m 3 in Betrieb genommen werden. Damit steht die Deponie Deetz weiter für die Ablagerung mineralischer Abfälle zur Verfügung. Sie ist sowohl über die Straße als auch über das Wasser erreichbar. Die Deponie Deetz ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Deponierung angenommen werden, sind auf der Website der MEAB eingestellt. Auf der Deponie können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche mineralische Abfälle abgelagert werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse I eingehalten werden. Die Deponie Schöneiche befindet sich südlich von Berlin im Landkreis Teltow-Fläming und hat eine Ablagerungsfläche von rund 110 Hektar. 1974 wurde sie für die Ablagerung von Siedlungs-, Gewerbe- und Baustellenabfällen aus dem ehemaligen West-Berlin in Betrieb genommen. Seit 1977 werden Abfälle dorthin verbracht. Die Deponie wurde mehrfach erweitert, auf den Stand der Technik gebracht und durch eine Basisabdichtung sowie eine Sickerwasserfassung ertüchtigt. Auf der Deponie stehen Ablagerungsflächen der Deponieklassen I und II zur Verfügung. Es können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche mineralische Abfälle angenommen werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse I bzw. für die Deponieklasse II eingehalten werden. Die Deponie Schöneiche ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Deponierung angenommen werden, sind auf der Website der MEAB eingestellt. Das noch vorhandene Restvolumen der ertüchtigten Fläche beträgt zum 01.01.2016 für die Deponieklasse I 0,285 Mio. m3 und für die Deponieklasse II 0,314 Mio. m 3 . Eine Erweiterung der Fläche der Deponieklasse I ist in Planung. Voraussichtlich im dritten Quartal 2017 wird ein Teil der erweiterten Ablagerungsfläche zur Verfügung stehen. Das entstehende Deponiegas wird über 123 Gasbrunnen erfasst und im eigenen Blockheizkraftwerk verstromt. Die erzeugte elektrische Energie wird nach Abzug des Eigenverbrauchs in das öffentliche Stromnetz abgegeben. Die entstehende Wärme dient zur Versorgung der Gebäude sowie als Prozesswärme in der Sickerwasseraufbereitungsanlage. Weiterhin kann das Deponiegas als Stützfeuer in der Sonderabfallverbrennungsanlage (SAV) und zur Abluftbehandlung in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) eingesetzt werden. Die Deponie verfügt über eine Sickerwasseraufbereitungsanlage. Das gereinigte Sickerwasser wird als Prozesswasser in den Anlagen am Standort genutzt bzw. extern entsorgt. Die Deponie Vorketzin befindet sich westlich von Berlin im Landkreis Havelland und existiert seit 1974. Die Ablagerungsfläche beträgt rund 73 Hektar. Sie wurde 1975 zur Ablagerung von Siedlungs-, Gewerbe- und Baustellenabfällen aus dem ehemaligen West-Berlin in Betrieb genommen. Der gesamte Deponiekörper ist durch eine 3.750 m lange Doppelkammerdichtwand umschlossen, deren Bau 2004 beendet wurde. Eine Qualifizierung des Deponiebetriebes erfolgte 2005 mit dem Bau eines basisabgedichteten Abschnittes innerhalb der Kammerdichtwand. Dieser entspricht der Deponieklasse II, verfügt über eine Grundfläche von sechs Hektar und ist vom Altkörper durch eine Zwischenabdichtung sicher getrennt. Die Deponie Vorketzin ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Ablagerung angenommen werden, sind auf der Homepage der MEAB eingestellt. Auf der Deponie können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche Abfälle angenommen werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse II eingehalten werden. Das Deponiegas wird in 164 Gasbrunnen gesammelt und direkt vor Ort in Blockheizkraftwerken verwertet. Die entstehende Wärme wird als Prozesswärme beziehungsweise zur Heizung der am Standort befindlichen Gebäude genutzt. Entstehende Elektroenergie wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Deponie verfügt über eine Sickerwasserreinigungsanlage. Sie wurde bereits 2004 errichtet und 2008 erweitert. Von dem im System der Kammerdichtwand gesammelten Wasser können pro Tag bis zu 400 Kubikmeter behandelt werden. Das gereinigte Wasser kann in den Vorfluter geleitet werden, das verbleibende Konzentrat wird extern sicher entsorgt.

Recycling von Gips

Berliner Gipsabfälle wurden lange Zeit auf Deponien abgelagert. Seit 2019 besteht ein Netz aus Annahmestellen für Gipskarton- und faserfreie Gipsakustikplatten, die ein Recycling dieses wertvollen Stoffes ermöglichen. Gipsabfälle fallen auf Baustellen u.a. als Verschnitt bei der Verarbeitung von Gipskarton- oder faserfreien Gipsakustikplatten und vor allem bei der Sanierung und dem Rückbau von Gebäuden an. Werden Gipsabfälle mit anderen mineralischen Bauabfallmaterialien vermischt, können die aus den Bauabfallmaterialien hergestellten Recyclingprodukte wegen des Sulfatgehalts des Gipses nur sehr eingeschränkt im Erdbau bzw. dem Straßen- und Wegebau weiterverwendet werden. Bauabfälle, die mit Gips verunreinigt sind, werden deshalb von den Entsorgungsunternehmen gar nicht oder nur zu deutlich höheren Entsorgungspreisen angenommen. Aus diesem Grund verpflichtet die Gewerbeabfallverordnung auch den Abfallerzeuger und den Abfallbesitzer, Gipsabfälle bereits auf der Baustelle zu separieren und einer von den übrigen Abfällen getrennten qualitativ hochwertigen Verwertung, d.h. möglichst dem Recycling, zu übergeben. Bei den gipshaltigen Abfällen von Bau- und Abbruchmaßnahmen handelt es sich weitgehend um Gipskarton- und faserfreie Gipsakustikplatten, die nicht nur gut auf der Baustelle getrennt zu sammeln sind, sondern aufgrund ihres hohen Gipsgehaltes von 80 bis 95 % ideale Voraussetzungen für ein Recycling zur Herstellung von neuen Gipsprodukten bieten. Das Besondere am Gipsrecycling ist, dass der einmal abgebaute Naturgips unendlich häufig wiederverwendet werden kann, und zwar vollständig und abfallfrei. Die Senatsverwaltung hat deshalb gemeinsam mit Berliner Recyclingunternehmen und dem Berlin nächstgelegenen Gips-Recycling-Werk – der MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH in Großpösna (Landkreis Leipzig) – ein Netz von Annahmestellen für Gipskartonplatten aus Baumaßnahmen aufgebaut und den Transport zu dem Recycling-Werk ermöglicht. Der dort erzeugte Recycling-Gips hat dieselbe Qualität wie Neuprodukte und erfüllt damit die Qualitätsanforderungen des Bundesverbandes der Gipsindustrie e.V. Die Stärkung des Recyclings von Gipsabfällen aus dem Land Berlin schont die Umwelt in mehrfacher Weise: Da die Nachfrage nach Gips als Baustoff kontinuierlich steigt, reduziert die Verwendung von recyceltem Gips nicht nur den Bedarf an Deponiekapazitäten, sondern schont vor allem die Ressourcen des Naturgipsvorkommens in Deutschland. Zudem werden unnötig lange Transportwege vermieden. Schließlich wird damit ein Ersatz geschaffen für den bisher hauptsächlich eingesetzten Rauchgasentschwefelungsgips (REA-Gips) aus der Kohleverstromung, der aufgrund der nationalen Klimaschutzziele und der Energiewende für die Herstellung von Gipsprodukten künftig nicht mehr verfügbar sein wird. Weitere Informationen und die Kontaktdaten zu den Annahmestellen für das Recycling von Gipskarton- und faserfreien Gipsakustikplatten sind dem Flyer “Ressourcenschonung durch Gipsrecycling” zu entnehmen. Vorträge (PowerPoint in PDF-Format) Vorträge (Videos in mp4-Format)

Bauabfälle

Bauabfälle Der Bausektor gehört zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Er setzte 2020 insgesamt 584,6 Mio. t an mineralischen Gesteinskörnungen als Baurohstoffe ein. Davon waren 262,0 Mio. t Kiese und Sande sowie 223,0 Mio. t Natursteine. Der Gebäude- und Infrastrukturbestand ist mit rund 28 Mrd. t (Stand 2010) ein wichtiges Rohstofflager, das nach der Nutzung dem Recycling zugeführt werden kann. Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen Deutschland befindet sich in einer notwendigen Transformation zu einer ressourcenschonenden und auf ⁠ Nachhaltigkeit ⁠ ausgerichteten Kreislaufwirtschaft. Für den Umgang mit Abfällen, die beim Bau und beim Abbruch von Gebäuden anfallen, aber auch etwa bei Bau und Sanierung von Straßen, Gleisen oder Tunneln, bedeutet dies dreierlei: Die Entstehung solcher Abfälle sollte möglichst vermieden werden, etwa durch die Erhaltung bestehender Bausubstanz und auf lange Nutzungsdauer ausgelegte Konstruktionen. Nicht vermeidbare Abfälle sollten etwa durch recyclinggerechtes Konstruieren der Bauten, einen recyclinggerechten Baustellenbetrieb und einen recyclinggerechten Abbruch im Wirtschaftskreislauf gehalten werden. Die Beseitigung von Bau- und Abbruchabfällen sollte auf das unumgänglich notwendige Maß beschränkt bleiben und umweltgerecht erfolgen. Nur so können natürliche Rohstoffe und Deponieraum eingespart und die Ziele des Kreislaufwirtschaftsgesetzes , der europäischen Abfallrahmenrichtlinie oder des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess III) erreicht werden. Die Daten aus den folgenden Darstellungen stammen aus dem im Jahr 2023 erschienenen Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020 (13. Monitoring-Bericht der Bauwirtschaft) . Mineralische Bauabfälle Bauabfälle fallen als Bauschutt, Straßenaufbruch, Boden und Steine sowie als Baustellenabfälle an. Bauabfälle auf Gipsbasis werden separat erfasst. Im Jahr 2020 waren die mineralischen Bauabfälle einschließlich des Bodenaushubs – das sind Böden und Steine – mit 220,6 Millionen Tonnen (Mio. t) die mengenmäßig wichtigste Abfallgruppe in Deutschland (siehe Abb. „Statistisch erfasste Mengen mineralischer Bauabfälle 2020“). 129,2 Mio. t entfielen davon auf die Fraktion Boden und Steine, die sich aus Bodenaushub, Baggergut und Gleisschotter zusammensetzt, und die zu insgesamt 85,7 % verwertet wurde - meist unmittelbar für die Verfüllung übertägiger Abgrabungen oder im Deponiebau. Die restlichen 91,4 Mio. t an Bauabfällen setzten sich aus Bauschutt, Straßenaufbruch, Baustellenabfällen sowie Bauabfällen auf Gipsbasis zusammen. Diese Bauabfälle weisen überwiegend hohe Verwertungsquoten von über 90 % auf. Dazu zählen jedoch auch niederwertige Verwertungsmaßnahmen wie der Deponiebau oder die Verfüllung von Abgrabungen. Lediglich bei den Bauabfällen auf Gipsbasis wird mit über 40,4 % ein großer Anteil auf Deponien entsorgt. Gegenüber dem 12. Monitoring-Bericht „Mineralische Bauabfälle 2016“ hat die Gesamtmenge an Bauabfällen um ca. 1,8 Mio. t zugenommen. Die Verwertungsraten haben sich hingegen nur geringfügig geändert. Boden und Steine, Bauschutt und Straßenaufbruch Im Jahr 2020 fielen 206,1 Mio. t an Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter, Bauschutt und Straßenaufbruch an. 129,2 Mio. t waren Bodenaushub einschließlich Baggergut und Gleisschotter. Davon wurden 85,7 % oder 110,7 Mio. t verwertet. Sie wurden etwa in übertägigen Steinbrüchen und Abgrabungen verfüllt oder anders verwertet. Darin enthalten sind 13,7 Mio. t (10,6 %), aus denen Recycling-Baustoffe hergestellt wurden. 18,5 Mio. t (14,3 %) wurden auf Deponien beseitigt (siehe Abb. „Verbleib Boden und Steine 2020“). 60,0 Mio. t waren Bauschutt. Davon konnten 47,3 Mio. t (78,8 %) recycelt werden, weitere 9,4 Mio. t (15,7 %) wurden etwa in Deponien verbaut oder verfüllt. Die restlichen 3,3 Mio. t (5,5 %) wurden auf Deponien beseitigt (siehe Abb. „Verbleib von Bauschutt 2020“). 16,9 Mio. t waren Straßenaufbruch. 15,7 Mio. t (92,9 %) wurden direkt recycelt, 0,5 Mio. t (3,0 %) im Deponiebau oder im Rahmen der Verfüllung von Abgrabungen verwertet. 0,7 Mio. t (4,1 %) wurden auf Deponien beseitigt (siehe Abb. „Verbleib von Straßenaufbruch 2020“). Verbleib Boden und Steine 2020 – Bodenaushub, Baggergut und Gleisschotter - Quelle: 13. Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Verbleib von Bauschutt 2020 Quelle: 13. Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Verbleib von Straßenaufbruch 2020 Quelle: 13. Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Bauabfälle auf Gipsbasis und Baustellenabfälle Im Jahr 2020 fielen etwa 0,741 Mio. t Bauabfälle auf Gipsbasis an. Mit 0,442 Mio. t wurden 59,6 % im übertägigen Bergbau und im Deponiebau verwertet. 0,299 Mio. t (40,4 %) wurden auf Deponien beseitigt (siehe Abb. „Verbleib von Bauabfällen auf Gipsbasis 2020“). Wegen der hohen Nachfrage durch die – aus ökologischer Sicht umstrittene – sonstige Verwertung im Bergbau ist das hochwertige Recycling von Bauabfällen auf Gipsbasis in den letzten Jahren nicht im erwünschten Maße in Gang gekommen. Bei den Baustellenabfällen haben sich im Vergleich zum vorigen Berichtsjahr 2018 der Anfall und die Verwertungsrate nur geringfügig geändert. Von den insgesamt 13,8 Mio. t wurden 0,2 Mio. t (1,4 %) deponiert, 0,2 Mio. t (1,6 %) recycelt und 13,4 Mio. t (97,0 %) sonstig verwertet, d.h. thermisch verwertet, also für Energie- und Wärmeerzeugung verbrannt, oder verfüllt (siehe Abb. „Verbleib der Baustellenabfälle 2020“). Verbleib von Bauabfällen auf Gipsbasis 2020 Quelle: 13. Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Verbleib der Baustellenabfälle 2020 Quelle: 13. Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Recycling Baustoffe Recycling-Baustoffe werden überwiegend als Gesteinskörnungen im Straßen-, Erd- und Deponiebau eingesetzt. Im Jahr 2020 betrug der Anfall mineralischer Abfälle aus den Fraktionen Bauschutt und Straßenaufbruch 76,9 Mio. Tonnen. Daraus wurden 63,0 Mio. t an Recycling-Baustoffen hergestellt. Mit den Recycling-Gesteinskörnungen aus den Fraktionen Boden und Steine (13,7 Mio. t) sowie Baustellenabfälle (0,2 Mio. t) ergab sich eine bereitgestellte Menge von 76,9 Mio. t an Recycling-Baustoffen. Von den recycelten Baustoffen wurden lediglich 15,0 Mio. t als Gesteinskörnung in der Asphalt- und Betonherstellung eingesetzt. Weitere 38,7 Mio. t wurden im Straßenbau verwertet, 17,7 Mio. t im Erdbau und 5,5 Mio. t in sonstigen Anwendungen wie dem Bau von Deponien (siehe Abb. „Verbleib der Recycling-Baustoffe 2020“). Diese recycelten Baustoffe deckten einen Anteil von 13,2 % des Gesamtbedarfs an Gesteinskörnungen: Im Hoch- und Tiefbau sowie dem Straßenbau wurden im Jahr 2020 insgesamt 584,6 Mio. t an Gesteinskörnungen verwendet. Technisch ließen sich bereits heute noch mehr Recycling-Gesteinskörnungen aus dem Hochbau wieder im Hochbau einsetzen, wie das Umweltbundesamt im Jahr 2010 am Beispiel des Betonbruchs zeigte. Mittelfristig ist es wichtig, die große Abhängigkeit vom Straßen(neu)bau bei der Entsorgung von Abbruchabfällen zu reduzieren, denn der materialintensive Neubau von Straßen wird, vor allem in strukturell benachteiligten Regionen, abnehmen. In Regionen mit eher geringem Neubau von Straßen liegen die ökologischen Vorteile, Gesteinskörnungen im Hochbau zu verwerten, auf der Hand. Baustoffrecycling wird gefördert Einige Bundesländer wollen den Einsatz gütegesicherter Recyclingbaustoffe und damit die Kreislaufwirtschaft am Bau fördern. Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz ging voran. Sie gründete ein Bündnis für eine diskriminierungsfreie Ausschreibung von gütegesicherten Recycling-Baustoffen. Dieses Bündnis Kreislaufwirtschaft auf dem Bau wirbt für Ressourcenschonung und Wiederverwertung im Baubereich. An der Initiative beteiligen sich auch die Landesverbände der kommunalen Spitzenverbände, die Architektenkammer, die Ingenieurkammer, der Landesverband Bauindustrie, der Baugewerbeverband, der Industrieverband Steine und Erden und der Baustoffüberwachungsverein. Die Vereinbarung für die umfassende Wiederverwertung von Bauabfällen auf dem Bau finden Sie hier .

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