Den Großteil des anthropogenen Materiallagers bildet die gebaute Umwelt. Dies trifft insbesondere für nichtmetallische Mineralien zu. In Deutschland wächst dieses Materiallager weiter an und verändert sich dabei in der Zusammensetzung. Zukünftig werden die Mengen abgehender Baumaterialmengen deutlich zunehmen. Hieraus erwächst eine besondere Verantwortung im Baubereich, Materialien im Kreislauf zu führen, dadurch Rohstoffe zu schonen und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dies erfordert gemeinsame Anstrengungen aller, die diese Materialströme beeinflussen können - vom Investor und Bauherrn des einzelnen Gebäudes bis hin zu den Verantwortlichen der Abfallwirtschaft, der Abfall- und Baustoffindustrie sowie Akteuren mit Verantwortung für nachhaltigkeitsorientierte Querschnittsaufgaben. Fehlende Informationen behindern bislang die effektive Umsetzung des Konzeptes der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Informationsgrundlagen sind umso wirksamer, je zielgenauer sie die tatsächlichen Informationsbedarfe von Akteuren bedienen. Ziel des Vorhabens ist es daher, Konzeptionen zu zwei Instrumenten zur Dokumentation von Materialflüssen und Materialbeständen zu entwickeln und zu erproben: (1) Materialinventare für Einzelbauwerke und (2) Materialkataster für Bauwerksbestände von Regionen. Hieraus wird ein dualer Ansatz entwickelt, der unterschiedliche Handlungsebenen adressiert. Aufbauend auf gemeinsamen Grundlagen werden die Konzepte für die Instrumente entworfen und mit Hilfe von Fallbeispielen konkretisiert. Mit den Ergebnissen liegen differenzierte Konzepte zur Erstellung von Materialinventaren und Materialkatastern vor. Diese weisen jeweils spezifische Stärken auf, die dazu beitragen, den Kreislaufgedanken beim Planen und Bauen insgesamt zu unterstützen. Durch die Zusammenführung von beiden zu einem ganzheitlichen Konzept für ein Informationsmanagementsystem können weitere Potenziale gehoben werden. Materialinventare ergänzen die empirische Informationsbasis von Materialkatastern, wodurch sich deren Aussagekraft und Anwendbarkeit grundlegend erweitert. Die Anwendung regionaler Materialkataster zur Bewältigung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben trägt zu einer stärkeren gesellschaftlichen Wahrnehmung der Bedeutung der Bauwerke als Nachfrager von Materialien sowie als Materiallager und dessen Unterstützung zur Rohstoffsicherung bei. Für eine Einführung und verstärkte Nutzung von Materialkatastern sowie Materialinventaren herrschen derzeit günstige Voraussetzungen. Im Kontext von Themen wie Ressourceneffizienz und Circular Economy wächst bei Politik, Wirtschaft und Planung das Interesse an Angaben zu den in Bauwerken verbauten Materialien und den damit in Anspruch genommenen Primärrohstoffen ebenso wie an Informationen zu dem erwarteten stofflichen Output beim Ersatz von Bauteilen und dem Rückbau von Bauwerken. Mit den vorliegenden Konzepten wird ein Rahmen vorgelegt, dieses Interesse im Sinne einer Stärkung von Ressourcen- und Klimaschutz zu bedienen und weiter zu steigern. Quelle: Forschungsbericht
Höffigkeitseinschätzung zur Verbreitung von Rohstoffen für die Baumaterialienindustrie in quartären Ablagerungen in der DDR. Karten im Maßstab 1:50.000 (Kies, Sand, Ton). Darstellung der höffigen Gebiete sowie zum Zeitpunkt der Bearbeitung erkundeten oder in Abbau befindlichen Vorkommen. Mit Deckpausen zur genetischen Einstufung der ausgewiesenen Bildungen. Zusätzliche Informationen Datengewinnung: analog, liegt vor als: Karte, beziehbar: analog
Auslegung des obligatorischen Rahmenbetriebsplanes im bergrechtlichen Planfeststellungsverfahren zum Vorhaben „Kiessandtagebau Ponickau-Naundorf (8124)“ auf der Gemarkung Naundorf bei Ortrand der Gemeinde Thiendorf im Landkreis Meißen Die Steine und Erden Lagerstättenwirtschaft GmbH betreibt seit dem Jahr 2022 in der Gemeinde Thiendorf, Ortsteil Naundorf, den Kiessandtagebau Ponickau-Naundorf SW. Sie gewinnt quarzhaltigen Kiessand im Trocken- und Nassschnitt auf eigenen Flächen sowie im Bewilligungsfeld 4741/2732 „Ponickau-Naundorf S/W“. Die Steine und Erden Lagerstättenwirtschaft GmbH bedient den großräumigen Markt um Dresden und Südbrandenburg mit Rohstoffen für die Baustoffindustrie. Der planfestgestellte Kiessandtagebau Ponickau-Naundorf SW ist gemäß Planfeststellungsbeschluss vom 19. Februar 2004 in der Fassung des 3. Planänderungsbeschlusses vom 16. Juli 2012 mit einer Fläche von etwa 36,5 Hektar bis zum 31. Dezember 2028 zugelassen. Da die Lagerstättenvorräte des bestehenden Kiessandtagebau Ponickau-Naundorf SW nahezu vollständig erschöpft sind, plant die Steine und Erden Lagerstättenwirtschaft GmbH, den bestehenden Kiessandtagebau Ponickau-Naundorf SW in nordöstliche Richtung zu erweitern sowie die Gesamtlaufzeit zu verlängern. Hierfür reichte die Steine und Erden Lagerstättenwirtschaft GmbH einen obligatorischen Rahmenbetriebsplan ein. Der Antrag auf Zulassung des obligatorischen Rahmenbetriebsplanes beinhaltet: - die Erweiterung des bestehenden Tagebaus um 14,8 Hektar in nordöstliche Richtung, - die Verlängerung der Laufzeit des Kiessandtagebaus um weitere circa neun Jahre, - die Rohstoffgewinnung von 400.000 Tonnen/Jahr im Trocken- und Nassschnitt auf der Erweiterungsfläche, - die Ergänzung der bestehenden Aufbereitungsanlage um einen weiteren Brecher, - die Errichtung und den Rückbau von Anlagen des Immissionsschutzes (Verwallungen), - die Verbringung nicht nutzbarer abschlämmbarer Feinstbestandteile im Kiessee, - einen Landschaftspflegerischen Begleitplan mit Änderungen der Wiedernutzbarmachungskonzeption in Form von: - der Erweiterung des bereits planfestgestellten Kiessees von circa 11 Hektar auf etwa 19,6 Hektar, - der Anpassung des bisher genehmigten Bauschutt- und Verfüllkonzepts an neue gesetzliche Vorgaben, - der Sanierung der Randböschungen im Südostbereich des aktiven Kiessandtagebaus Ponickau-Naundorf SW. Des Weiteren sollen folgende Sachverhalte an die Laufzeit des Rahmenbetriebsplanes angepasst werden: - Weiterbetrieb der Aufbereitungsanlage mit Kieswäsche westlich des Erweiterungsfeldes mit einer Durchsatzleistung von 400.000 Tonnen/Jahr, - Weiterbetrieb der Tagesanlagen (Werkstatt-, Sozial- und Bürocontainer), - Weiterbenutzung des Straßenanschlusses an die Kreisstraße K 8517 (Rohnaer Straße), - Verlängerung der bestehenden wasserrechtlichen Erlaubnis für das Versickern von Abwässern aus Kleinkläranlagen, - Verlängerung der bestehenden wasserrechtlichen Erlaubnis für die Versickerung von Niederschlagswasser. Durch das Vorhaben können etwa 3,7 Millionen Tonnen Kiessand gewonnen und in der Aufbereitungsanlage zu hochwertigen Baustoffen aufbereitet werden. Die Erweiterungsfläche umfasst etwa 14,8 Hektar, wovon etwa 12,2 Hektar für die Gewinnung in Anspruch genommen werden sollen. Bei einer jährlichen Gewinnung von etwa 400.000 Tonnen ergibt sich eine rein auf die Gewinnungsarbeiten bezogene erforderliche Verlängerung der Laufzeit von etwa neun Jahren. In Unterlage B 1 des obligatorischen Rahmenbetriebsplanes wird auf der Grundlage von § 57b Abs. 1 BBergG die Zulassung eines vorzeitigen Beginns beantragt. Gegenstand des Antrags auf vorzeitigen Beginns ist: - die Abraumbeseitigung auf den Flurstücken 1049/2, 1050/2, 1051/2, 1052/2, 1053/2, 1054 und 1055 der Gemarkung Naundorf bei Ortrand mit einer Fläche von ca. 10 ha, - die Rohstoffgewinnung von etwa 300.000 Tonnen/Jahr Kiessanden im Trockenschnitt auf den zuvor genannten Flurstücken (insgesamt etwa 633.000 Tonnen, so dass sich eine Laufzeit des vorzeitigen Beginns von circa 2,5 Jahren ergibt), - die Errichtung einer Bandstrasse zur Aufbereitung, - die Gestattung nach § 15 BNatSchG i.V.m. § 10 SächsNatSchG und - die Erlaubnis gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 7 der LSG-VO „Strauch-Ponickauer Höhenrücken“. Das Vorhaben befindet sich im Landkreis Meißen. Für das Bergbauvorhaben und die landschaftspflegerischen sowie naturschutzfachlichen Kompensationsmaßnahmen werden Flurstücke in der Gemarkung Naundorf bei Ortrand der Gemeinde Thiendorf beansprucht. Der Untersuchungsraum der Umweltverträglichkeitsprüfung und weiterer Umweltprüfungen erstreckt sich auf Flächen der Gemeinden Thiendorf und Schönfeld.
Die VERA Klärschlammverbrennung GmbH übernimmt die Rückstände aus der Abwasserbehandlung des Klärwerks Hamburg und verwertet diese thermisch in einer Klärschlammmonoverbrennungsanlage. In der Anlage werden jährlich etwa 125.000 Tonnen getrockneter Klärschlamm verbrannt. Dabei fallen Nährstoffe wie Phosphor in relativ konzentrierter Form in der Asche an, was grundsätzlich die Möglichkeit einer Rückgewinnung und Wiederverwertung bietet. Bisher wurden die aus der Verbrennung resultierenden 20.000 Tonnen Klärschlammasche auf Deponien verbracht. Ziel des Vorhabens ist es, den in der Klärschlammasche enthaltenden Phosphor in Form von Phosphorsäure in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Phosphorsäure wird aus bergmännisch abgebautem Phosphatgestein hergestellt, welches hohe Gehalte an Cadmium und Uran aufweist. Eine Schwermetallentfrachtung findet bei diesem Herstellungsprozess aktuell nicht statt, sodass die Schadstoffe mit den Düngemitteln auf die landwirtschaftlich genutzten Böden und somit in die Nahrungskette gelangen. Mit Hilfe der innovativen TetraPhos ® -Anlage der VERA Klärschlammverbrennung GmbH sollen der Phosphor in mehreren Prozessschritten durch Zugabe von Säure aus der Verbrennungsasche herausgelöst und gleichzeitig die Störstoffe abgetrennt werden. Die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm ist seit Inkrafttreten der novellierten Klärschlammverordnung für die nach Monoverbrennung anfallenden Aschen ab 2029 zwingend vorgeschrieben. Bei erfolgreichem Projektverlauf ist von einem hohen Multiplikatoreffekt des REMONDIS TetraPhos ® -Verfahrens für die gesamte Abwasserwirtschaft, insbesondere für Betreiber von Klärschlammmonoverbrennungsanlagen auszugehen. Mit dem Vorhaben können jährlich etwa 1.600 Tonnen Phosphor zurückgewonnen werden, die am Markt vielfältig einsetzbar sind. Als Abnehmer des rückgewonnenen Phosphors kommen neben der Düngemittelindustrie auch Unternehmen der Automobil-, Galvanik- und Chemiebranche in Betracht. Des Weiteren entstehen bei der Aufbereitung der Asche durch das Herauslösen des Calciums verwertbarer Gips, und nennenswerte Anteile der enthaltenen Eisen- und Aluminiumverbindungen werden in eine Lösung überführt, die auf der Kläranlage wiederum zur Phosphatelimination eingesetzt werden kann. Die übrig bleibende Asche wird deutlich volumenreduziert und kann auf Deponien abgelagert oder in der Baustoffindustrie als Zuschlagsstoff verwertet werden. Branche: Wasser, Abwasser- und Abfallentsorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen Umweltbereich: Ressourcen Fördernehmer: VERA Klärschlammverbrennung GmbH Bundesland: Hamburg Laufzeit: seit 2017 Status: Laufend
Die Architektenkammer Berlin und die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (damals Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz) haben am 25.08.2022 zum Online-Fachdialog „Zirkuläres Bauen am Beispiel ressourcenschonender Beton“ eingeladen. Insgesamt haben rund 140 Teilnehmer:innen aus dem Kreise der Planer:innen, Architekt:innen, Bauherr:innen, Rezyklathersteller:innen, Bauunternehmen und Betonhersteller:innen sich über konkrete Möglichkeiten informiert und ausgetauscht, welche Möglichkeiten zum Einsatz ressourcen- und klimaschonenden Recyclingbetons in Bauwerken bestehen. In Begrüßungs-Keynotes ordneten die Präsidentin der Architektenkammer Berlin, Theresa Keilhacker, sowie die Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz der ehemals Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Frau Dr. Silke Karcher die Veranstaltung in den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Kontext ein und setzten ein deutliches Signal für zirkuläres, umweltschonendes Bauen in Berlin und darüber hinaus. Ein nachfolgender Vortrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung verdeutlichte die Aktivitäten auf Bundesebene zur Förderung des Einsatzes ressourcenschonenden Betons im Rahmen des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) sowie des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG). Der Bausektor gehört zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren in Deutschland und setzt jährlich über 500 Mio. t an mineralischen Baurohstoffen ein. Dadurch ist in Gebäuden und Infrastrukturen mittlerweile ein anthropogenes Sekundärrohstofflager von weit über 30 Mrd. t entstanden, welches nach Nutzungsende wieder dem Recycling zugeführt werden könnte. Die Sicherung der Materialkreisläufe ist ein zentraler Baustein, um die Ziele zur Steigerung der Ressourceneffizienz beim nachhaltigen Planen und Bauen zu erreichen. Dazu ist es notwendig, dass die anfallenden Abfallmassen ihren wertgebenden Eigenschaften entsprechend hochwertig aufzubereiten und so in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen, damit in möglichst großem Umfang primäre Rohstoffe substitutiert werden können. Dies gelingt dadurch, dass unter Rückgriff auf den Materialkreislauf Baustoffe entsprechend den allgemeinen Regelwerken für den Straßenbau produziert oder aber Baurohstoffe anstelle primärer Rohstoffe in der Baustoffindustrie verwendet werden können. Klassische Lösung ist hier insbesondere der Transportbeton, der in Anteilen auf eine Gesteinskörnung zurückgreift, die aus gebrochenem Altbeton hergestellt wurde und den Bedarf an Kies und Splitt zu senken hilft. Dieser R-Beton ist bis dato die einzige Möglichkeit, Altmaterialien aus dem Hochbau wieder als Baustoff in den Hochbau zurück zu führen. Der Fachdialog “Zirkuläres Bauen am Beispiel ressourcenschonender Beton” gab zunächst einen Überblick über den aktuell erreichten Stand. Mit dem derzeitigen Regelwerk und der aktuellen Fortschreibung der Betonproduktnorm DIN 1045-2 stehen viele Betonsorten dem R-Beton offen. Entsprechend sind bereits heute von vielen Betonwerken im Berliner Raum R-Betone in das Portfolio aufgenommen und Baustellen beliefert worden, die ausgewählt auch über ein begleitendes Exkursionsprogramm vorgestellt werden. RC-Gesteinskörnung wird vermehrt auch in der Produktion von Betonfertigteilen eingesetzt und das über ein großes Spektrum an Bauteilen hinweg. Wie mit dem Fachdialog aber auch aufgezeigt werden konnte, ist die Entwicklung im Bereich Beton damit aber nicht abgeschlossen. So zeigte eine Innovation aus der Schweiz die Möglichkeit auf, CO 2 auf der Oberfläche der RC-Gesteinskörnung zu binden und damit mit dem R-Beton nicht nur ein Schritt in Richtung Ressourcenschonung sondern auch in Richtung Klimaschutz zu erreichen. RC-Gesteinskörnung lässt sich zudem nicht nur aus Altbeton herstellen, sondern auch aus altem Mauerwerk, was für diese Baustoffe ebenfalls Möglichkeiten aufzeigt, Materialkreisläufe hochwertig im Hochbau zu schließen. Neben den klassischen mineralischen Bauabfällen stellen auch Bodenaushubmassen eine wertvolle Rohstoffquelle dar, wie am Beispiel eines Betonwerkes aus dem Stuttgarter Raum deutlich wird. Hier wird für den Zuschlag nahezu vollständig nur auf Materialien aus sekundären Rohstoffquellen zurückgegriffen, indem Körnung wie auch Sand aus einer Klassieranlage für Bodenaushub eingesetzt wird. Dass auch sekundäre Rohstoffquellen außerhalb des Bausektors erschlossen werden können, zeigt die Verwendung von Hochofenstückschlacke aus der Eisenproduktion. Abschließend wurden Konzepte vorgestellt, wie die Fahrpläne zur klimaneutralen Zement- und Betonherstellung z. T. mit der Zielmarke 2030 konkret angegangen werden. Exkursionsprogramm Im Anschluss zum Fachdialog wurde ein Exkursionsprogramm angeboten, bei dem sich Interessierte an den Orten des Geschehens informieren und von der Machbarkeit zirkulären Bauens in Berlin überzeugen konnten. Die in diesem Rahmen angebotenen Termine wurden am 25.08.2022 beim Fachdialog vorgestellt. Exzellent fachlich unterstützt und moderiert wurde die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung durch das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu gGmbH). Eine erste Exkursion zum Fachdialog fand direkt im Anschluss am Betonmischwerk der SCHWENK Beton Berlin-Brandenburg GmbH statt. Dort wurden die technischen Details der Verwendung von RC-Beton weiter vertieft und die Umsetzung vorgestellt. Anschließend wurde ein Einsatzort besichtigt – ein Neubau an der Berliner Hochschule für Technik. Es wurde deutlich, dass die Qualität technisch als auch visuell mindestens der der konventionellen Bauweise entspricht, bei aktuell noch leichten Mehrkosten, die sich jedoch bei stärkerer Verbreitung zunehmend erübrigen werden. Die zweite Exkursion zum Fachdialog fand am 16.09.2022 im Zementwerk Rüdersdorf der CEMEX Deutschland AG statt. Sie begann mit einer Werksführung im Zementwerk, bei der die Phasen der Zementherstellung und geplante Maßnahmen zur Emissionsminderung erläutert wurden. Über neue Zementarten und den Einsatz von Sekundärrohstoffen in Zement und Beton wurde anschaulich berichtet. Als Masterplan der CEMEX am Standort Rüdersdorf bis 2030 nur noch CO 2 -neutralen Zement zu produzieren, wurde schließlich die „Carbon Neutral Alliance“ vorgestellt. Die dritte Exkursion zum Fachdialog fand am 29.09.2022 auf dem Gelände der teils mit Recycling-Beton erbauten Gustav-Heinemann-Oberschule in Tempelhof-Schöneberg statt. Ein Vertreter des Betonherstellers Berger Beton SE erläuterte die im Bauwerk eingesetzten Recycling-Betonsorten. Bei der Besichtigung der Einsatzorte des Recycling-Betons im Bauwerk wurde den Teilnehmern im Dialog zwischen Planung und Transportbetonhersteller Problemstellungen und fallbezogene Lösungen dieser R-Beton Baustelle erläutert. Darüber hinaus hatten die Beteiligten die Möglichkeit hier eigene Fragen, Anmerkungen und Erfahrungen zu diskutieren, was rege in Anspruch genommen wurde. Einmal mehr zeigte sich, dass der Einsatz von Recycling-Beton sich ebenso gut realisieren lässt wie der konventioneller Betonsorten. Bauherr:innen und Planer:innen sollten von dieser Möglichkeit, natürliche Ressourcen zu schonen, vermehrt Gebrauch machen und haben dabei weder technische noch nennenswerte ökonomische Hürden zu überwinden. Die vierte Exkursion zum Fachdialog fand am 07.10.2022 auf einem Bauabschnitt der Quartiersentwicklung Friedenauer Höhe in Berlin-Friedenau statt, die im Joint Venture mit der OFB Projektentwicklung und Instone Real Estate realisiert wird. Die Exkursion fand im Rahmen des durch die SenUMVK gemeinsam mit den Unternehmen Heim Recycling, neustark, Berger Beton und dem ifeu Institut durchgeführten Projekts „CORE“ (CO2-REduzierter Beton) statt. Mehr Informationen dazu sind der Pressemitteilung zur Exkursion sowie der Projektwebsite zu entnehmen. Pressemitteilung vom 07.10.2022 Fachseite zum Transportbeton Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat mit dem vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Abfallwirtschaftskonzept 2030 unter dem Leitbild Zero Waste entscheidende Vorgaben für eine zukunftsorientierte Kreislaufwirtschaft unter Klimaschutz- und Ressourcenschutzaspekten festgelegt. So sollen insbesondere durch die Wiederverwendung und das Recycling ökologische Stoffkreisläufe geschlossen werden. Bild: Claus Schulte Erstmalige Zulassung zum Einsatz eines ressourcenschonenden und klimaverträglicheren Transportbetons in einem Bauvorhaben in Berlin Um die hohen Treibhausgas-Emissionen und Ressourcenverbräuche im Bausektor zu reduzieren, setzt das Land Berlin auf den Einsatz von nachhaltigen Baustoffen sowie auf zirkuläres Bauen. Weitere Informationen Die öffentliche Verwaltung kann bei der Beschaffung von Bauleistungen einen nachhaltigen Beitrag für den Ressourcenschutz leisten, indem sie entsprechende Produkte oder ressourceneffiziente Verfahren konsequent bevorzugt. Hierdurch können kommunale Einrichtungen zum Motor für notwendige Innovation werden. Jährlich fallen im Land Berlin über 1.000.000 Tonnen Recyclingbeton (RC-Beton) zur Verwertung an. Der Einsatzbereich von RC-Beton beschränkte sich bisher auf die Verwendung im Straßen- und Wegebau. Um die Nachfrage nach RC-Beton im Land Berlin auch für den Hochbau zu wecken, wurde im Rahmen von Ausschreibungen für ein größeres öffentliches Bauvorhaben ( Neubau Forschungs- und Laborgebäude Lebenswissenschaften Humboldt-Universität , Investitionssumme 33,8 Mio. Euro) der Einsatz von RC-Beton (Gesamtmenge rund 5.400 m³) sowohl für die Herstellung der Schlitzwand (Trogbaugrube) als auch für die Bauhauptarbeiten (Gebäude) gefordert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung dieses Projektes wurde der Nachweis erbracht werden, dass die Recycler in der Lage sind, eine qualitativ hochwertige rezyklierte Gesteinskörnung für den Einsatz im Beton zu produzieren, die rezyklierte der natürlichen Gesteinskörnung qualitativ in keinem Punkt nachsteht, die Transportbetonproduzenten problemlos RC-Beton mit den geforderten Anforderungen (u.a. Festigkeitsklasse, Konsistenz) herstellen können und der RC-Beton beim Einbau genauso gehandhabt werden kann wie Normalbeton. Im Rahmen der Fortschreibung der Berliner Verwaltungsvorschrift “Beschaffung und Umwelt – VwVBU” hat der Berliner Senat im Jahr 2019 beschlossen, bei öffentlichen Hochbauvorhaben (Schulen, Kitas, Verwaltungsgebäuden) grundsätzlich RC-Beton einzusetzen, um dadurch eine relevante Umwelt- und Ressourcenschonung zu erzielen. Beton kann dann ressourcenschonend produziert werden, wenn die Gesteine in den Betonrezepturen nicht nur aus Kies oder Splitt bestehen, sondern in Anteilen aus dem Materialkreislauf bezogen werden. Dies ist nach dem Regelwerk, der Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton, möglich. Dieser Transportbeton verfügt über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Das Regelwerk lässt als Typ 1 eine RC-Gesteinskörnung im Transportbeton zu, die aus der Aufbereitung von altem Beton gewonnen wird. Zuglassen ist aber auch eine Gesteinskörnung Typ 2, die in Anteilen auf gebrochenes Mauerwerk zurückgreift. Dieser Mauerwerksbruch wird derzeit kaum recycelt und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt, sondern in großem Umfang außerhalb der Grenzen Berlins abgelagert. Im Sinne der Zero Waste Strategie des Landes Berlin sollen diese Massen zukünftig als hochwertige Ressource nutzen. Auch Mauerziegel oder Kalksandsteine weisen als Mauerbildner analoge Eigenschaften zum Beton auf und eignen sich daher auch als gebrochene Gesteinskörnung im Zuschlag von Betonrezepturen. Bislang werden in Berlin zur Produktion von RC-Beton jedoch ausschließlich Gesteinskörnungen des Typs 1 verwendet. Statt dieser rezyklierten Gesteinskörnung können auch zugelassene Stoffe aus industriellen Prozessen (u.a. Hochofenschlacke) bei RC-Beton eingesetzt werden. Im Rahmen eines Projektes der SenMVKU wurden 2021 qualifizierte Aufbereiter mineralischer Bauabfälle aus Berlin und seinem Umland angesprochen und über die technischen Möglichkeiten sowie das Regelwerk zur Produktion einer Gesteinskörnung Typ 2 informiert. Ziel ist es, die Rohstoffversorgung von Transportbetonwerken durch den Einsatz von gütegesicherten Sekundärrohstoffen zu optimieren und dadurch den umweltschädlichen Abbau von Primärrohstoffen zu verringern. Im Austausch mit dem Recyclingunternehmen Feess aus Baden-Württemberg, welches bis dato bundesweit als einziges diese RC GK Typ 2 produzierte, wurden konkrete Wege aufgezeigt, die erwarten lassen, dass weitere Aufbereiter im Laufe des nächsten Jahres in die Produktion dieses ressourcenschonenden Baustoffes einsteigen werden. Damit wird mittelfristig abgezielt auf eine Umstellung in der Aufbereitung mineralischer Bauabfälle u. a. durch die Akquise von Bauschutt und Durchführung von Aufbereitungsversuchen, der Durchführung entsprechender Zertifizierung nach DIN EN 12620. Das oben auf dieser Seite referenzierte Fachgespräch zum Themenkomplex RC-Beton zeigte erfolgreich den Stand der Entwicklungen auf dem Berliner Markt in 2022 auf. In einigen Werken der Transportbetonbranche im Großraum Berlin soll dies zur Erweiterung des Produktportfolios führen, so dass zukünftig vermehrt auf eine ressourcenschonende Variante des Transportbetons zurückgegriffen werden kann. Berlin: Einsatz von Recycling-Beton im Hochbau Verfasser: Schwenk-Zement KG Ulm und Trabet Transportbeton Berlin GmbH in der Zeitschrift Bau (Seite 22): Das Baumagazin 5/2014 Bauindustrieverband Ost e. V. Bauen mit RC-Beton CEMEX: Beton mit rezyklierter Gesteinskörnung für den Hochbau Deutsches Architektenblatt am 29.04.2015: Kreislauf aus Beton
Nach dem Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen ( Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG ), welches am 1.6.2012 in Kraft trat, sind die Gesamtauswirkungen der Ressourcennutzung zu reduzieren und die Ressourceneffizienz der Abfallwirtschaft bei den Unternehmen und Entsorgungs- und Verwertungsanlagen zu verbessern. Bei der Entsorgung der gefährlichen Abfälle kooperiert das Land Berlin eng mit dem Land Brandenburg. Die Zentrale Stelle für die Steuerung der Entsorgung gefährlicher Abfälle in beiden Ländern ist die SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH ( SBB ). Im Jahr 2019 fielen in Berlin 1.008.724 Mg gefährliche Abfälle an. Davon waren 70 % gefährliche mineralische Bauabfälle und Bodenaushub (Bausonderabfälle), die restlichen 30 % gefährliche Abfälle aus dem Gewerbe plus Baugewerbeabfälle (produktionsspezifische Abfälle). Über die Hälfte davon (55 %) wurde direkt in Berlin verwertet bzw. beseitigt. Die Restmenge wurde in andere Bundesländer exportiert, zum größten Teil (36 %) nach Brandenburg. Damit verblieben über 90 % der Abfälle im Entsorgungsraum Berlin-Brandenburg. Von besonderer Bedeutung für den Ressourcenschutz sind folgende Behandlungswege: Verwertung von Altölen und Ölen Gefährliche Abfälle, die nicht mehr in Raffinerien, Destillationsanlagen oder in der Baustoffindustrie stofflich verwertet bzw. aufgearbeitet werden können, z.B. weil ihr Schadstoffgehalt und ihre stofflichen Eigenschaften ein Recycling aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nicht mehr zu lässt, können als Sekundärbrennstoffe (Ersatzbrennstoffe) der energetischen Nutzung und thermischen Behandlung zugeführt werden. So können Ressourcen geschont und Primärenergieträger (Stein- und Braunkohle, Heizöl) eingespart werden. Relevante Sekundärbrennstoffe, die in Berlin anfallen, sind Altöle, Dachpappen, (kontaminiertes) Holz, Lösemittel und Ölschlämme. Die Altholzverordnung (Verordnung über die Anforderungen an die Verwertung und Beseitigung von Altholz – AltholzV) unterscheidet in Abhängigkeit von der Schadstoffbelastung vier verschiedene Altholzkategorien (A I bis A IV) sowie PCB-Altholz. Für eine schadlose stoffliche Verwertung dürfen je nach Verwertungsverfahren nur bestimmte Althölzer mit bestimmten Schadstoffbelastungen eingesetzt werden. Altholz, das diese Anforderungen nicht erfüllt, ist durch Verbrennung zu beseitigen. Das Berliner Biomasseheizkraftwerk in Rudow besitzt eine Verbrennungskapazität von 240.000 Mg Holz pro Jahr (kontaminierte Hölzer sowie Frischholz aus Shredder- und Holzaufbereitungsanlagen). Es versorgt die rund 50.000 Einwohner der Gropiusstadt mit umweltfreundlicher Wärme. Der Einsatz von Holz führt seit 2003 zu einer jährlichen CO 2 -Minderung um ca. 235.000 t/a gegenüber der vorherigen Versorgung auf Kohlebasis. Damit leistet das Holzheizkraftwerk einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Energetische Verwertungsanlagen, Thermische Behandlungsanlagen und Vorbehandlungsanlagen in Brandenburg und Berlin Dachpappe fällt als gefährlicher und nicht gefährlicher Abfall überwiegend bei Sanierungsarbeiten und Abbrüchen von Gebäuden als gebrauchter Baustoff an. Aufgrund ihres hohen Heizwertes werden die Berliner gefährlichen Abfälle (teerhaltige Dachpappen ca. 12.500 Mg/a) und nicht gefährliche Dachpappen (ca. 10.000 Mg/a) direkt oder in einem Brennstoffmix mit Gewerbeabfällen (Kunststoff, Papier und Pappe, Textilabfälle etc.) und Hausmüll in Zementwerken verbrannt. Berliner Bürger*innen können ihre Dachpappe, Dachpappenrollen, Dachschindeln oder Dachziegel aus Dachpappe bei drei Schadstoffsammelstellen der BSR abgeben. Schadstoffsammelstellen der BSR Durch das Verbrennen von Altölen mit einem geringen Schadstoffgehalt oder hochkalorische Lösemittel und verunreinigte Betriebsmittel, kann Heizöl substituiert werden. Dies geschieht in der Regel in Sonderabfallverbrennungsanlagen (SAV) in Drehrohröfen mit Nachbrennkammer. In Berlin fallen jährlich Altöle in der Größenordnung von 7.000 bis 8.000 Mg an. Diese werden in Sonderverbrennungsanlagen in Brandenburg behandelt. Eine Liste stationärer Behandlungsanlagen in Brandenburg/Berlin für ausgewählte flüssige ölhaltige Sonderabfälle findet sich auf den Seiten der Sonderabfallgesellschaft Berlin/Brandenburg. Liste ausgewählter Entsorgungsanlagen Bei der Entsorgung der gefährlichen Abfälle kooperiert das Land Berlin eng mit dem Land Brandenburg. Die Zentrale Stelle für die Steuerung der Entsorgung gefährlicher Abfälle in beiden Ländern ist die SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH (SBB). Weiterführende Hinweise auf den Seiten der SBB
Vor 40 Jahren waren in Deutschland die Emissionen von Schwefeldioxid (SO 2 ) erheblich. Das Problem: SO 2 -Emissionen oxidieren in der Atmosphäre zu Schwefelsäure. Ihre große Menge trug damals wesentlich zum "Sauren Regen" bei. Dieser beschleunigte – durch den Eintrag von Protonen (H+) – die natürliche Versauerung von Böden und Gewässern und verursachte Schäden an Pflanzen, Tieren sowie Gebäu-den. Ein weiteres Problem waren partikelförmige Sulfate, die großräumig zur Belas-tung durch Feinstaub (PM 10) führten. Hauptquellen für SO 2 -Emissionen waren Heiz- und Kraftwerke sowie andere Anlagen, die Kohle und Öl einsetzen. Beim Verbrennen dieser Stoffe entstehen Abgase. Diese haben beim Einsatz von Steinkohle einen SO 2 -Gehalt zwischen 1 und 4 Gramm/Kubikmeter. Ein Kraftwerk mit einer damaligen elektrischen Leistung von 700 Megawatt erzeugte so beim Verfeuern von rund 250 Tonnen Steinkohle stünd-lich 2,5 Millionen Kubikmeter Abgas sowie 2.500 bis 10.000 Kilogramm SO 2 . Ziel war, diese Umweltbelastungen an der Quelle zu verringern. Die Abgase sollten in den Kraftwerken "entschwefelt" werden. Mitte der 70er Jahre entstanden verschiedene Technologien, um Abgase zu entschwefeln. Hierzu gehörte u. a. das Bischoff-Verfahren, das zu den Nassverfahren zählt. Sein Vorteil: Es war damals eine relativ einfache und vergleichsweise günstige Technologie. Das Steinkohlekraftwerk Wilhelmshaven nutzte sie für eine Abgasentschwefelungsanlage (AEA) und erprobte sie an einem Teilstrom des Rauchgases. Rahmen hierfür war ein Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes. Das Projekt brachte entscheidende Erkenntnisse. Diese machten es möglich, das Verfahren auch im großen Maßstab erfolgreich ein-zusetzen. Das Bischoff-Verfahren ist ein nicht regeneratives Absorptionsverfahren. Es bindet das Schwefeldioxid aus dem Rauchgas in einer kalkhaltigen Waschlösung zu Gips (Calciumsulfat CaSO 4 ). Dabei läuft die Waschlösung im Kreislauf. Ein Nebenstrom wird laufend entzogen und in einem Schwerkrafteindicker entwässert. Früher kam der eingedickte Gipsschlamm auf die Abfalldeponie – heute entsteht daraus REA-Gips. Im Rahmen des Fördervorhabens änderte das Kraftwerk Wilhelmshaven die Prozessführung. Das Ergebnis: Der Platz- und Energiebedarf sank, der Entschwefelungsgrad wurde optimiert. Das Steinkohlekraftwerk reduzierte so die SO 2 -Fracht in sei-ner Abluft um 10.000 Tonnen pro Jahr. Insgesamt gelang es mit dem Bischoff-Verfahren, den SO 2 -Gehalt der Rauchgase um über 95 Prozent zu verringern. Dieses Vorhaben verbesserte Anfang der 80er Jahre den Stand der Technik in der Rauchgasentschwefelung entscheidend. Heute sind nasse Kalksteinwäschen wie das Bischoff-Verfahren – neben zwei weiteren Verfahren – Standard bei der Rauchgas-entschwefelung in Kraftwerken. Im Jahr 1983 trat die Großfeuerungsanlagenver-ordnung – heute 13. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (13. BImSchV) – in Kraft. Danach mussten alle Kraftwerke ihre SO 2 -Emissionen diesen neuen Stand der Technik anpassen. Langzeitmessungen zeigen den deutlichen Rückgang der Konzentrationen und De-positionen von Schwefeldioxid in Deutschland. Von 1982 bis 1998 sank in ländlichen Regionen der alten Bundesländer die H+-Deposition um rund 70 Prozent. Heute ist der Regen deutlich weniger sauer als zu Beginn der 80er Jahre. Inzwischen sind Nassabscheideverfahren zur Abgasentschwefelung weltweit verbreitet. Die Folgeprojekte brachten im In- und Ausland ein erhebliches Auftragsvolumen. REA-Gips, der aus Steinkohlekraftwerken gewonnen wird, ist identisch mit Naturgips. Die Baustoffindustrie nutzt ihn, um Gipskarton herzustellen. Dies wiede-rum schont die natürlichen Ressourcen. Branche: Energieversorgung Umweltbereich: Luft Fördernehmer: Steinkohlekraftwerk Wilhelmshaven Bundesland: Niedersachsen Laufzeit: 1979 - 1985 Status: Abgeschlossen
Das Land Sachsen-Anhalt bewilligt der Fels-Werke GmbH in diesem Jahr 300.000 Euro Fördermittel für die Sanierung von Gleisen in den Kalkwerken Kaltes Tal und Rübeland (Landkreis Harz). „Mit der finanziellen Unterstützung kann ein Großteil des in der Region gewonnenen Kalksteins auch künftig auf der Schiene transportiert werden“, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Dr. Lydia Hüskens heute in Rübeland bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides an den Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Burkhard Naffin. Das entlaste unsere Straßen und schone die Umwelt, betonte die Ministerin. „Wir danken dem Land Sachsen-Anhalt als starkem Partner für die Unterstützung beim Ausbau und Erhalt unserer Bahninfrastruktur. Die Landesförderung trägt maßgeblich dazu bei, dass immer mehr Transporte zu unseren Kunden von der Straße auf die Schiene verlagert werden können“, erklärte Naffin. Dies bedeute eine wesentliche Reduktion transportbedingter CO2-Emissionen und entlaste die angrenzenden Gemeinden vom Lkw-Verkehr, hob er hervor Die Fels-Werke GmbH produziert gebrannte und ungebrannte Kalkprodukte sowie Mineralstoffgemische. Hauptkunden der Kalkindustrie sind die Stahlindustrie, die chemische Industrie, der Umweltbereich, die Baustoffindustrie, der Tiefbau und die Landwirtschaft. Fels betreibt Werke in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hessen sowie Bayern und zählt zu den Hauptlieferanten der Stahl- und Baustoffindustrie. Wichtige Kunden, die mit der Bahn beliefert werden, sind die Stahlindustrie und die Braunkohlekraftwerke in Ostdeutschland. Die Fels-Werke betreiben in Sachsen-Anhalt drei Kalkwerke (Rübeland, Kaltes Tal und Hornberg) mitsamt den entsprechenden Anschlussbahnen, sowie das öffentliche Eisenbahninfrastrukturunternehmen Fels Netz. Über das umfangreiche Gleisnetz im Harz werden jährlich fast anderthalb Millionen Tonnen Kalk- und Kalksteinprodukte per Bahn abgefahren. Zu Ihrer Information: Das Land Sachsen-Anhalt fördert seit 2002 den Ausbau und die Erneuerung von Gleisen, Weichen und weiteren Bestandteilen des werkseigenen Schienengüterverkehrs, um in Zukunft noch mehr Güter umweltfreundlich über die Schiene zu transportieren. Im Rahmen der aktuellen, seit 2022 gültigen Richtlinie zur Stärkung des regionalen Schienengüterverkehrs stellt das Land bis 2026 insgesamt zehn Millionen Euro bereit. Über das Förderprogramm können Eigentümer privater Eisenbahninfrastruktur für den Güterverkehr die Hälfte der Investitionskosten, max. 300.000 Euro, als Zuschuss beantragen. www.lsaurl.de/schienengueterverkehr Impressum: Ministerium für Infrastruktur und Digitales Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 E-Mail: presse-mid@sachsen.anhalt.de
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 101/02 Magdeburg, den 12. Februar 2002 Land schafft Förderabgabe ab / Wirtschaftsministerin Budde: Entlastung vor allem für mittelständische Baubetriebe Sachsen-Anhalt hat die Förderabgabe abgeschafft. Das hat heute Wirtschaftsministerin Katrin Budde bekannt gegeben. Die neue Regelung tritt rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft. Budde: "Damit wird vor allem die Bauindustrie entlastet und in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gestärkt." Besonders kleine und mittlere Unternehmen würden von dieser Entscheidung profitieren. Gert-Dietrich Reuter, Geschäftsführer des Industrieverbandes Steine und Erden, Transportbeton, Mörtel und Asphalt Sachsen-Anhalt und Thüringen äußerte sich erfreut über die schnelle Entscheidung der Landesregierung. "Wir hatten eine Senkung der Abgabe gewollt, eine Abschaffung ist für unsere Unternehmen natürlich optimal", sagte der Verbandsfunktionär. Die Förderabgabe ist eine jährlich an das Land zu entrichtende Sonderabgabe. Sie wird auf die Förderung von bergfreien Bodenschätzen wie Steine, Sande und Kiese erhoben. Für 2001 wird mit einem Aufkommen aus der Förderabgabe von rund 1,7 Millionen Euro gerechnet. Es wurde vor allem von Sand- und Kies fördernden Unternehmen erbracht. In der Vergangenheit hatten rund 50 vor allem mittelständische Kies- und Sandwerke die Förderabgabe entrichten müssen. "Angesichts der nach wie vor schwierigen Lage im Baugewerbe und damit auch für die Baustoffindustrie haben wir mit dem Verzicht auf die Abgabe eine sofort spürbare Hilfe erreicht", betonte die Wirtschaftsministerin. Die Firmen hatten pro Jahr Abgaben zwischen 5.000 und mehreren 100.000 Euro entrichten müssen. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pressemitteilung Nr.: 107/00 Magdeburg, den 18. April 2000 Aufnahme von 25 weiteren Unternehmen in die Umweltallianz Keller: Umweltbewusste Betriebsführung stärkt die eigene wirtschaftliche Zukunft (Bitte beachten Sie die Sperrfrist bis 17.30 Uhr) Sachsen-Anhalts Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller, hat heute auf einem Empfang in Magdeburg weitere 25 Unternehmen in die Umweltallianz des Landes aufgenommen. Mit dieser im Juni 1999 abgeschlossenen freiwilligen Vereinbarung zwischen der Landesregierung und der sachsen-anhaltischen Wirtschaft haben sich beide Seiten verpflichtet, mehr für den Umweltschutz zu tun, als Gesetze und Verordnungen vorschreiben. Mit dem heutigen Tag wächst die Mitgliedszahl der Umweltallianz auf 53 Unternehmen. "Die heutige Aufnahme weiterer 25 Unternehmen ist wieder ein wichtiger Schritt, um die Umweltallianz mit Leben zu erfüllen", betonte Keller. Der Umweltminister nannte als Schwerpunkte für die künftige Ausgestaltung der Allianz die Erarbeitung und Umsetzung branchenspezifischer Umweltkonzepte sowie den Abschluss von konkreten Branchenvereinbarungen und die Einführung des neuen Umweltsiegels für das Handwerk. Selbstverpflichtungen der Industrie und des Handwerks für einen wirksamen Umweltschutz könnten hierbei nicht hoch genug eingeschätzt werden. "Solche positiven Ansätze, wie sie von den heute aufgenommen Unternehmen kommen, müssen Verbreitung finden. Ich denke, die Umweltallianz bietet hierfür Anreize und wird noch viele sachsen-anhaltische Unternehmer zu eigenem Handeln motivieren", hofft der Minister. Die neuen Mitglieder der Umweltallianz sind überwiegend kleine und mittelständische Betriebe, einige gehören größeren Unternehmensgruppen an. Sie haben alle bereits ein Umweltmanagementsystem aufgebaut. Die Betriebe kommen aus den Branchen Entsorgungswirtschaft (10) - stark vertreten dabei die Altautoverwerter und -entsorger (7) - Metallindustrie und Maschinenbau (7), Chemische Industrie (6), Baustoffindustrie (1) und Ernährungsgewerbe (1). Keller unterstrich, dass für die Unternehmen "in einem Mehr an Umweltschutz" auch eine wesentliche Chance für ihre wirtschaftliche Zukunft liege: "In vielen Bereichen sind die betrieblichen Kosten des unterlassenen Umweltschutzes höher als die Kosten für Umweltschutzmaßnahmen." Der effizientere Einsatz beispielsweise von Energie, Wasser und Rohstoffen sowie gezielte Abfallvermeidung und -rückführung im Betrieb führten zu Kostensenkungen. "Eine umweltbewusste Betriebsführung minimiert nebenbei das Risiko von Schadens- und Haftungsfällen und verbessert das Ansehen in der öffentlichkeit, beim Kunden, bei Behörden und bei Nachbarn", erklärte der Minister. Die bisherige Umweltministerin Ingrid Häußler bedankte sich auf dem Empfang bei den Partnern, die sich für den Abschluss der Vereinbarung im Rahmen des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt haben, sowie den Akteuren, die zu den bisherigen Ergebnissen beigetragen haben, den Unternehmen, die sich der Allianz bereits angeschlossen haben und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aktiv für den Umweltschutz in ihren Betrieben eintreten. Häußler: " Mit der Umweltallianz hat eine neue Epoche der Umweltpolitik in Sachsen-Anhalt begonnen, die darauf setzt, ökonomie und ökologie miteinander zu versöhnen und die Wirtschaft stärker in die Verantwortung einzubeziehen." Die Partner der Allianz hätten die Vereinbarkeit von Wettbewerbsfähigkeit und Umweltverträglichkeit als gemeinsame Herausforderung angesehen. "Sie haben erkannt, dass die Wirtschaft auf Dauer nur leistungsfähig bleiben kann, wenn sie ihre ökologischen Grundlagen nicht zerstört. Weitere Regularien werden indes kaum zur Senkung von Umweltbelastungen führen. Vielmehr können die Anforderungen von Umweltschutz und ökonomie auf Dauer besser im Wege eines partnerschaftlichen Dialoges erfüllt werden", zog sie Bilanz. Hintergrund: Mit der am 14. Juni 1999 geschlossenen Vereinbarung sollen die politischen Rahmenbedingungen für eine dauerhafte und umweltgerechte Wirtschaftsentwicklung in Sachsen-Anhalt verbessert werden. Die Umweltallianz erfüllt auch die Forderungen der EU, die Eingliederung von Umweltbelangen in andere Politikbereiche voranzutreiben und die Vertreter der Wirtschaft in Entscheidungsverfahren einzubeziehen. Die freiwillige und langfristig angelegte Allianz zwischen der Landesregierung und der sachsen-anhaltischen Wirtschaft soll (Zitat aus der Präambel): zur weiteren Entlastung der Umwelt und zur Ressourcenschonung beitragen den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt stärken die Belastungen für die Wirtschaft reduzieren die Eigenverantwortung der Unternehmen fördern und anerkennen und zur Verwaltungsvereinfachung führen. Hierzu hat sich die Landesregierung verpflichtet, im Bundesrat für die Modernisierung des Ordnungsrechtes einzutreten, den Abbau staatlicher Regulierungen in Sachsen-Anhalt voranzutreiben und Umweltschutzleistungen der Unternehmen im Rahmen von Aufsichts- und Genehmigungsverfahren anzuerkennen. Im Gegenzug hat sich die Wirtschaft zu mehr Eigenverantwortung und -initiativen für einen wirksamen Umweltschutz verpflichtet; die Kammern und Wirtschaftsverbände haben erklärt, auf die kontinuierliche Steigerung des betrieblichen Umweltschutzes in Sachsen-Anhalt hinzuwirken: durch die Durchführung von öko-Audits, die Einführung von zertifizierten Umweltmanagementsystemen und eines neuen Umweltsiegels für das Handwerk. Bislang liegen 74 Bewerbungen von Einzelunternehmen und Einrichtungen der Wirtschaft , die bis 2002 mit freiwilligen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt in Sachsen-Anhalt beitragen wollen, vor. Am 17. Januar 2000 wurden die ersten 28 Unternehmen in die Umweltallianz aufgenommen. Mit dem heutigen Tag kommen 25 Unternehmen hinzu . Impressum: Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pressestelle Olvenstedter Str.4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-1920 Fax: (0391) 567-1727 Mail: pressestelle@min.ml.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
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