Das Projekt "Die Vegetation auf Kahlflaechen im Wald und ihre Beziehungen zu Standort, vorangegangener Nutzung und Wildverbiss, mit besonderer Beruecksichtigung der Bannwaldgebiete bei Bebenhausen, Langenau und Bad Waldsee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Waldbau-Institut durchgeführt. Das Forschungsvorhaben setzt die im Rahmen von PAOe begonnenen Arbeiten an den Sturmwurfflaechen des Fruehjahrs 1990 in einer thematischen Erweiterung fort (vgl. PAOe 9102.01 und PAOe 9127.01 Sich natuerlich entwickelnde Sukzessionsstadien auf Sturmwurfflaechen in Baden-Wuerttemberg und ihre Bedeutung fuer den Naturschutz ). Das Projekt dient der standoertlichen Charakterisierung der raeumlichen Variabilitaet der Vegetation einschliesslich der Gehoelzverjuengung, sowie deren langfristiger Erfassung. Darauf auf bauen soll eine interdisziplinaere Bewertung dieser Flaechen fuer den Naturschutz unter Beruecksichtigung der Ergebnisse der Parallelprojekte erfolgen. Das Forschungsvorhaben beinhaltet folgende methodische Vorgehensweisen: 1. In drei Schwerpunktgebieten (Bannwaelder in Bebenhausen, Langenau und Bad Waldsee) soll die (klein-)standoertliche Variabilitaet der Vegetation erfasst werden, und zwar - durch Veraenderung des Aufnahmemassstabs bei besonderer Beruecksichtigung der existenten Kleinstandorte; - in Gradienten vom Zentrum hin zum Bestandesrand und hinein in angrenzende Teile stehengebliebener Bestaende; - in geraeumten und ungeraeumten Teilbereichen der Sturmwuerfe von 1990; - auf inzwischen aufgeforsteten Flaechen im Umfeld. 2. Es erfasst in einem breiten Spektrum von Standorten und Klimaten die Sukzessionen auf Sturmwurfflaechen und die darauf aufbau ende Baumartenverjuengung und Waldentwicklung. 1994 lag der Schwerpunkt auf der Bearbeitung der Sturmwurfflaeche in Langenau. Die Vegetation und Verjuengung wurde unter Beruecksichtigung von Kleinstandorten erfasst. In ein systematisches Stichprobenraster (50x50m) wurden kreisfoermige Aufnahmeflaechen (50m2) gelegt und Verjuengung und Kleinstandorte skizziert. Vegetationsaufnahmen wurden innerhalb der Kleinstandorte im Umkreis von 10 Metern Entfernung von den Rasterrnittelpunkten angefer tigt. Die Flaeche wurde in vier Bereiche (Straten) unterteilt: - ungeraeumt; - geraeumt und danach aufgeforstet; - geraeumt, nicht wieder aufgeforstet; - Wildwechsel und Forscherpfade Als Kleinstandorte wurden definiert: Gipfelbereiche geworfener Fichten, Wurzelteller, Wurzelstubben, Einzelstammbereiche, von liegenden Staemmen mehrfach ueberlagerte Flaechen und Normalflaechen. Die Behandlungen geraeumt/nicht geraeumt unterscheiden sich deutlich in Anzahl und Zusammensetzung der Gehoelzverjuengung. Im ungeraeumten Teil der Flaeche verjuengen sich fast doppelt so viel Pflanzen/ha. Der Fichtenanteil ist hoeher, der Anteil an Bergahorn dagegen niedriger. Pionierbaumarten spielen auf der ganzen Flaeche nur eine sehr untergeordnete Rolle. Der relative Verbissanteil von Bergahorn ist in der ungeraeumten Variante hoeher. Das Wild nutzt diesen Bereich vermutlich als Einstand. Kreuzen Forscherpfade und Wildwechsel die untersuchten Flaechen, steigt der Verbissanteil deutlich an. Im nicht geraeumten Bereich ist die Normalflaeche mit ca. 10.000 Pflanzen/ha der verjuen gungsfreundlichste Kleinstandort.
Das Projekt "Sukzession der Lebensgemeinschaften von Windwurfflaechen (bei Langenau, Bad Waldsee und Bebenhausen) - Untersuchungen an Arthropodenzoenosen (und Voegeln)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Ulm, Abteilung Ökologie und Morphologie der Tiere (Biologie III) durchgeführt. Ziel der Untersuchungen ist die Erfassung der Sukzession von Arthropoden-Gesellschaften auf einer Windwurfflaeche bei Langenau. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf den Raubarthropoden der Bodenoberflaeche (Laufkaefer, Kurzfluegelkaefer und Spinnen), die als Endglieder der Nahrungsketten wertvolle Indikatoren fuer die Bewertung von Lebensraeumen darstellen und die auf Veraenderungen im Oekosystem oft schnell und in charakteristischer Weise reagieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Untersuchungen zur Sukzession totholzbewohnender Arthropoden. Besondere Beachtung hat hierbei die Abfolge primaerer und sekundaerer Borkenkaefer sowie pilzzersetzender Kaefer erfahren. In diesem Zusammenhang finden auch die wichtigsten Praedatoren von Borkenkaefern Beruecksichtigung. Dabei geht es u.a. um den zeitlichen Ablauf von Borkenkaefergradationen. Die Untersuchungen wurden ab 1994 auf die Untersuchungsobjekte bei Bad Waldsee und bei Bebenhausen ausgedehnt. - Die Raubarthropoden der Bodenoberflaeche werden mit Lebend-Bodenfallen erfasst, von denen zwei im Windwurfgebiet und eine in einem benachbarten, ungeschaedigten Bestand eingerichtet wurden. Um die Effizienz der Lebendfallen beim Fang flugfaehiger Raubarthropoden zu ueberpruefen, werden ueber einen begrenzten Zeitraum Totfallen aufgestellt. Zur Erfassung der holzbewohnenden Arthropoden wird Stamm- und Schwachholz unterschiedlichen Alters unter Boden Photoeklektoren gebracht und die im Laufe; eines Jahres aus Rinde und Holz schluepfen- den Tiere in lichtdurchlaessigen Fangdosen abgefangen. Zusaetzlich wurden Baum-Photoeklektoren-Trichter zur Erfassung der auf dem Stamm aktiven bzw. dort anfliegenden Tiere sowie Pheromonfallen und Handfaenge zur qualitativen Ergaenzung des Artenspektrums angewandt. Die ersten Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, dass unter den Raubarthropoden der Bodenoberflaeche im stehenden Bestand die Waldarten dominieren. Im Windwurfgebiet dagegen ueberwiegen,je nach Deckungsgrad, die Gruenlandarten. Diversitaet und Evenness der Zoenosen sind hier wesentlich groesser als im geschlossenen Bestand. Die mittlere individuelle Biomasse der Laufkaefer ist im Windwurfgebiet deutlich geringer als im Wald. Unterschiede in der Vielfalt an Strukturen und kleinklimatischen Bedingungen werden zur Erklaerung dieser Befunde hervorgehoben. In der Zusammensetzung der Zoenosen sind bis 1993 keine eindeutigen Veraenderungen aufgetreten. Witterungseinfluesse wogen offensichtlich schwerer als die mit der Sukzession der Pflanzengesellschaften verknuepften Einfluesse. Bei den totholzbewohnenden Arthropoden wurde bislang ein staendiger Wechsel in der Zusammensetzung der Gruppen und Arten deutlich. Im Stammholz dominierten zunaechst die Kaefer und hier vor allem die primaeren Borkenkaefer. Spaeter gewannen die Springschwaenze immer mehr an Bedeutung. Innerhalb der Kaefer traten nach den primaeren Borkenkaefern sekundaere Arten in den Vordergrund. Diesen folgten pilzzersetzende Arten.
Das Projekt "Entwicklung, Bau und Betrieb einer Demonstrationsanlage fuer Wertstoff-Recycling durch Pyrolyse von Altreifen, Kunststoff und sonstigen Kohlenwasserstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Asea Brown Boveri AG durchgeführt. Abfallstoffe, z.B. Altreifen, sind aufgrund ihres fuer die Beseitigung in Deponien grossen Raumbedarfs (34.000 Jato) eine voluminoese Umweltbelastung. Eine Verbrennung ist wegen der entstehenden Verbrennungsprodukte problematisch. Beide Beseitigungsverfahren beruecksichtigen zudem nicht, den wertvollen Rohstoffinhalt zurueckzugewinnen. Aufgabe dieses Vorhabens ist es, ein Entsorgungs- und Rueckgewinnungsverfahren fuer kohlenwasserstoffhaltige Abfaelle in technischem Massstab zu entwickeln. Vorteile des Hamburger Verfahrens der Wirbelschichtpyrolyse: Abfallstoffe muessen nicht mehr zerkleinert werden, durch die Prozessfuehrung entstehen im wesentlichen Aromaten, fuer die hohe, marktkonforme Preise erzielt werden koennen. Es entstehen keine Abfallprodukte. Eine Umweltbelastung tritt nicht ein, da durch das Verfahren die zum Einsatz gelangten Abfaelle als Wertstoffe zurueckgewonnen werden sollen.
Das Projekt "Sukzession der Lebensgemeinschaften von Windwurfflaechen (bei Langenau, Bad Waldsee und Bebenhausen) - Untersuchungen an Arthropodenzoenosen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Ulm, Abteilung Ökologie und Morphologie der Tiere (Biologie III) durchgeführt. Die 1991/1992 im Untersuchungsgebiet 'Langenau' begonnenen und seit 1994 auf Versuchsflaechen bei Bebenhausen und Bad Waldsee ausgedehnten Untersuchungen sollen auch 1996 fortgefuehrt und zu einem vorlaeufigen Abschluss gebracht werden. Die Arbeiten sollen Naturschutzaspekte beruecksichtigen und gleichzeitig Empfehlungen fuer zukuenftige forstwirtschaftliche Massnahmen auf Windwurfflaechen ermoeglichen. Folgende Themen sollen bearbeitet werden: 1) Raubarthropoden der Bodenoberflaeche - Nuetzlinge und Indikatoren der Waldentwicklung; 2) Totholzbewohnende Arthropoden - Synergisten und Antagonisten von Pilzen beim Holzabbau; 3) Populationen scolytophager Coleopteren - Antagonisten primaerer und sekundaerer Borkenkaefer; 4) Avifauna im Untersuchungsgebiet 'Langenau'- Auswirkungen auf Vegetation und Arthropoden; 5) Kleinsaeuger im Untersuchungsgebiet 'Langenau' - Auswirkungen auf Arthropoden; 6) -kostenneutral- Fauna der Kraut- und Strauchschicht - besonders bedrohte Arten; - Proturen als Indikatoren von Mykorrhizawachstum und Gesundheitszustand von Baeumen.
Das Projekt "Sukzession der Destruentencoenosen von Windwurfflaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Zoologie durchgeführt. Die 1994 begonnenen Untersuchungen der Destruentencoenosen auf den drei Windwurfflaechen (Bad Waldsee, Langenau, Bebenhausen) werden fortgesetzt. Im Vordergrund sollen dabei die Absicherung und Praezisierung der vorgefundenen, management- und standortspezifischen Unterschiede sowie das zeitliche Voranschreiten des Sukzessionsgeschehens stehen. Wie bislang (1994/95) sollen die folgenden Tiergruppen exemplarisch fuer die Destruentenfauna stellvertretend bearbeitet werden: 1) Tausendfuessler (Diplopoda) als epigaeische Destruenten mit hoher Spezialisierung auf Totholz (zT obligat xylobionte Arten); 2) Asseln (Isopoda) als epigaeische Destruenten mit geringer Spezialisierung bezueglich ihrer Ernaehrung; 3) Regenwuermer (Lumbricidae) als ueberwiegend subterrane Destruenten. Insbesondere werden die Dynamik der Tierarten, ihre Biomasse und die Umsatzleistung in Abhaengigkeit des vorhandenen und unter differenzierten Variantenbedingungen jaehrlich hinzukommenden Bestandsabfalls quantifiziert werden.