Trotz einer umfangreichen Studienlage zu möglichen gesundheitlichen Effekten elektromagnetischer Felder (EMF), ist die Besorgnis in der Bevölkerung wegen negativer Auswirkungen von EMF relativ groß. Beispielsweise gaben im Rahmen der im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz durchgeführten Studie „Was denkt Deutschland über Strahlung? Ergebnisse 2022“ 62% der Befragten an, viel Kontakt gegenüber „Strahlung durch Mobilfunk“ zu haben, während nur 30% das Gefühl hatten, dass man sich vor dieser Art der Exposition gut schützen kann. Für viele Personen sind in diesem Zusammenhang niedergelassene Haus- und Kinderärzt*innen die erste Anlaufstelle im Gesundheitswesen. Aus diesem Grund ist es wichtig, ihre Einstellung und Risikowahrnehmung bezüglich EMF, ihren Informationsstand sowie die Relevanz im Praxisalltag zu kennen und zu verstehen. Dafür wurde eine Querschnittsstudie im gesamten Bundesgebiet durchgeführt, die eine quantitative Online-Befragung mit qualitativen, leitfadengestützten Gruppendiskussionen und Einzelinterviews kombiniert. Ein gutes Viertel aller niedergelassenen Haus- und Kinderärzt*innen stimmte der Aussage zu, dass es Personen gibt, bei denen EMF unter Einhaltung der Grenzwerte Gesundheitsbeschwerden auslösen. Als relevante Gesundheitsbeschwerden wurden v. a. unspezifische Symptome, z. B. Schlafstörungen und Kopfschmerzen, genannt. Ein großer Teil dieser Risikowahrnehmung lässt sich auf Ärzt*innen zurückführen, die sich selbst als schlecht informiert wahrnehmen und daher bei unspezifischen Symptomen und diffusen Krankheitsbildern EMF als mögliche Ursache nicht kategorisch ausschließen. Insgesamt fühlten sich etwa 60% aller Haus- und Kinderärzt*innen schlecht über mögliche gesundheitliche Wirkungen elektromagnetischer Felder informiert. Daraus ergibt sich auch ein wesentliches Informationsbedürfnis, v. a. zur aktuellen Studienlage. Die Relevanz des Themas EMF ist im Praxisalltag gering. Nur knapp 40% aller niedergelassenen Haus- und Kinderärzt*innen berichteten, in den letzten 12 Monaten wegen EMF konsultiert worden zu sein. Dabei handelte es sich laut den Proband*innen meistens um Einzelfälle. Bei Kinderärzt*innen war die Relevanz sogar nur halb so groß. Es zeigte sich außerdem, dass es weitere Teilpopulationen mit höherer Risikowahrnehmung bezüglich EMF gibt wie z. B. Ärzt*innen mit geringem Vertrauen in bestimmte Organisationen und Institutionen sowie Ärzt*innen mit einem ausgeprägten Maß an Verschwörungsglaube. Die allgemeine Umweltbesorgnis der Teilnehmer*innen stand dagegen nicht in Zusammenhang mit der Risikowahrnehmung bezüglich EMF. Zusammenfassend gibt es eine relativ große Gruppe an Haus- und Kinderärzt*innen mit geringem subjektivem Informationsstand und einem Bedürfnis nach weiteren Informationen, v. a. zum Forschungsstand bezüglich gesundheitlicher Auswirkungen von EMF. Die Informationen müssen dabei zu den Ärzt*innen getragen werden, z. B. mit Übersichtsarbeiten in von den Ärzt*innen gelesenen Fachzeitschriften, Newslettern oder über Veranstaltungen wie Ärzt*innenstammtische oder Tagungen. Dabei sollten bestimmte Ärzt*innen auch innerhalb ihrer Berufsgruppe als Multiplikator*innen auftreten und, z. B. über Berufsverbände, als Bindeglied zwischen dem Bundesamt für Strahlenschutz und der breiten Ärzt*innenschaft wirken.
Das Projekt „Divergierende Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk“ (FM8865) hat das Ziel, die unterschiedlichen Risikobewertungen (inkl. Hinweisen auf die Grundlagen, auf denen sie basieren) im Bereich Mobilfunk einander gegenüberzustellen (ohne diese zu bewerten) und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Projekt war unterteilt in drei Phasen. Phase 1 „Aufarbeitung Theorie und Selektion existierender Unterlagen“ arbeitete die theoretischen Grundlagen zum Thema Risikowahrnehmung auf. Zudem umfasste sie eine Erstanalyse von über 50 Organisationen, die potenziell für das Projektziel relevante Risikobewertungen veröffentlicht haben. Die analysierten Dokumente stammten aus Industrie (und industrienahen Organisationen), Behörden, Berufsverbänden, Akteuren aus der Zivilgesellschaft, wie auch der Wissenschaft. Die Publikationen der Organisationen wurden anhand eines einheitlichen Analyseschemas systematisch untersucht und kategorisiert. Resultat war eine Liste derjenigen Organisationen, die sich für die vertiefte Analyse und die tabellarische Gegenüberstellung im Rahmen dieses Projekts eignen. Phase 2 „Aufbereitung des Kenntnisstandes über die Wahrnehmung und die Verarbeitung von Informationen zur Risikobewertung“ umfasste die Analyse von 15 Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk. Diese Analyse lieferte die inhaltliche Basis für die in der dritten Projektphase zu erstellende tabellarische Gegenüberstellung der einzelnen Risikobewertungen. Die Analysen wurden ergänzt durch Interviews mit Experten/innen, die im Rahmen ihrer Arbeit mit Risikobewertungen oder Risikowahrnehmungen konfrontiert sind (Interviewtyp „Kontextinterviews“). Ein zentrales Resultat von Phase 2 – neben den Analysen der einzelnen Risikobewertungen – war eine schematische Darstellung des Risikobewertungsprozesses. Sie bildete die Grundlage für die Kontextinformationen, welche die tabellarische Gegenüberstellung ergänzen. //ABSTRACT// The project „Divergent risk assessments in the field of mobile communications“ („Divergierende Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk“, (FM 8865) aims to provide an overview of major risk assessments in the field of potential health impacts of electromagnetic radiation from mobile communication systems without evaluating the assessments in terms of scientific content. It also offers insights into the data and risk assessment processes used by the selected institutions. The project was divided into three phases. Phase 1 examined theoretical information on the topic of risk perception. In addition to that more than 50 organisations potentially eligible to provide a risk assessment relevant for the project goals have been analysed. The list included organisations from industry, government agencies, professional associations, scientific institutions as well as non-governmental organizations from civil society. The publications of all of these organizations were systematically analysed and categorized. This resulted in a final list of organizations that published risk evaluations suitable for an in-depth analysis. This final list also gave first insights into how the risk assessments differ from each other. Phase 2 consisted primarily of the in-depth analysis of the selected 15 risk assessments identified in phase 1.This analysis provides the basis for comparing the risk assessments in phase 3 of the project. In addition, we conducted a series of expert interviews. All interview partners professionally deal with risk assessment and/or risk perception in their everyday work. Another key result of phase 2 was a schematic and generic representation of risk assessment processes. A simplified version of it was used to provide context information to explain diverging and/or conflicting evaluations between the selected risk assessments.
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften DGG Basalt zum "Gestein des Jahres 2009" gekürt. Basalt, ein uns allen vertrautes vulkanisches Festgestein, baut als das häufigste Gestein der Erdkruste sämtliche Ozeanböden auf und ist auch auf den Kontinenten weit verbreitet. Bildungsort ist der obere Erdmantel, in dem durch partielle Aufschmelzungsprozesse Gesteinsschmelzen entstehen, die dann als Basaltmagma an die Erdoberfläche aufsteigen und dort als Lava ausfließen. Oft werden beim raschen Aufstieg Gesteinsbruchstücke aus dem Erdmantel mitgerissen, die als flaschengrüne Einschlüsse (sogenannte "Olivinknollen") in zahlreichen Basaltvorkommen zu finden sind. Aufgrund der raschen Abkühlung der ca. 1200 o C heißen Lava können sich bei der Kristallisation des Basaltes nur sehr kleine Minerale entwickeln oder es entsteht sogar ein basaltisches Gesteinsglas. Größere, mit dem bloßen Auge sichtbare Kristalle haben sich schon in der Tiefe, vor dem Ausfließen der Lava gebildet. Sie werden als Einsprenglinge bezeichnet und zeigen meist eine vollkommene Kristallform, da sie frei in der Schmelze wachsen konnten. Portrait Basalte sind mittel- bis dunkelgraue, fein- bis mittelkörnige Vulkanite, die sich aus den folgenden Mineralen zusammensetzen: Plagioklas (Ca-reich) 40-60 Vol.-%, Pyroxen 10-50 Vol.-%, Olivin 5-20 Vol.-%, Magnetit 3-10 Vol.-%, Apatit 0,1-2 Vol.-%. Gelegentlich kommt Amphibol (Hornblende) hinzu. Typisch für Basalte ist ein sogenanntes porphyrisches Gefüge, bei dem größere Einsprenglinge meist aus Olivin und Pyroxen in einer feinkörnigen oder glasigen Grundmasse schwimmen. Der Name Basalt leitet sich von dem lateinischen Wort "basaltes" ab. Die Entwicklung von Säulen ist bei den Basalten ein weit verbreitetes Phänomen. Diese entstehen aufgrund von Schrumpfungsprozessen bei der Abkühlung und Auskristallisation der Lava. Im Idealfall zeigen die Säulen einen sechsseitigen Umriss. Tritt die Lava unter Wasserbedeckung, z. B. in einem Meeresraum aus oder fließ bei einem Vulkanausbruch in einen See, entwickeln sich typische rundlich-schlauchförmige Gebilde. Sie werden wegen ihrer Form als Kissen (engl.: pillows), die Lava als ganzes als Kissenlava bezeichnet. An der Oberfläche dieser Lavaschläuche bildet sich beim Kontakt der heißen Basaltschmelze mit dem kalten Wasser augenblicklich eine Haut aus basaltischem Glas, während im Innern das Magma weiterfließt und den Schlauch fortwährend verlängert. Ein Blick auf die geologische Karte zeigt die weite Verbreitung der Basalte in Hessen. Dabei springt als erstes das große geologisch junge Basaltgebiet des Vogelsbergs im Zentrum der Karte ins Auge. Weitere junge Basaltregionen aus der Tertiär-Zeit sind die Vulkangebiete Westerwald, Rhön, Knüll und Habichtswald. Beim genaueren Betrachten der Karte wird jedoch eine Vielzahl kleiner Basaltvorkommen erkennbar, die in unterschiedlicher Dichte über ganz Hessen verteilt sind. Diese Füllungen ehemaliger Vulkanschlote oder Reste von Lavadecken überragen aufgrund der großen Verwitterungsresistenz des Basalts als Härtlinge meist die umliegenden Sedimentgesteinsabfolgen. Wendet man den Blick nach Westen in das Rheinische Schiefergebirge kommen die großen Basaltgebiete von Lahn-Dill und des Kellerwaldes hinzu. Diese Basalte stammen jedoch aus der Devon- und Karbon-Zeit und sind somit um ein Vielfaches älter als die oben genannten. Zudem sind die Basaltschmelzen am Boden eines Flachmeeres ausgeflossen, das damals Mitteleuropa bedeckte. Daher liegen sie häufig in Form von Kissenlava vor. Weil die Basalte durch Einwirkung des Meerwassers in ihrer Mineralzusammensetzung leicht verändert wurden, weisen sie heute eine grüngraue Farbe auf. Daher werden sie auch als "Diabase" bezeichnet. In Hessen werden Basalte bzw. „Diabase“ in einer Vielzahl von Steinbrüchen abgebaut. Schwerpunkte liegen im Vogelsberg, Westerwald, Knüll und Lahn-Dill-Gebiet. Der Rohstoff wird überwiegend als Brechgut für den Straßen-, Beton- und Deichbau gewonnen. Besonders gute Qualitäten werden als Gleisschotter verwendet. Bestimmte Rohstofftypen dienen zur Herstellung von Steinwolle. Schließlich werden Basalte als Baustein genutzt, z. b. bei der Sanierung des Kölner Doms. Übersichtskarte der Basalt-Gewinnungsstellen in Hessen Dr. Heiner Heggemann Tel. 0611-6939 933
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG [1] hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften DGG [2] Tuff zum "Gestein des Jahres 2011" gekürt. Der Begriff „Tuff“ wird schon bei C. F. NAUMANN (1850), verwendet, jedoch ist der Begriff älter. Tuff ist die in der älteren Literatur gebräuchliche Bezeichnung für sämtliche vulkanische Auswurfprodukte. Weiterhin wird der Ausdruck „Tuff“, oder auch Kalktuff, für junge Kalksinterablagerungen verwendet. Moderne Bezeichnungen für „Tuff“ im vulkanologischen Sinne sind Tephra als Überbegriff aller explosiv geförderten Lockerprodukte und pyroklastisches Gestein (auch Pyroklastite oder Pyroklastika) für die entsprechenden Festgesteine. Letztere entstehen primär, unmittelbar nach der Förderung durch Verschweißen der heißen Tephra, oder sekundär durch diagenetische Verfestigung (Zementation) der Tephra. Tephra bzw. pyroklastische Gesteine bestehen aus Pyroklasten, d. h. aus einzelnen Partikeln, die durch explosive Vulkanausbrüche gefördert wurden. Bei diesen Partikeln kann es sich entweder um juvenile Pyroklasten oder um xenolithische Lithoklasten handeln. Juvenile Pyroklasten sind Gesteinsbruchstücke aus vulkanischem Glas. Dabei handelt es sich um erstarrtes Magma, das im Vulkanschlot während des explosiven Ausbruchs in einzelne Fetzen zerrissen wurde. Xenolithische Lithoklasten bestehen aus Nebengestein aus dem Umfeld des Schlotes, das bei den explosiven vulkanischen Prozessen zertrümmert und ausgeworfen wurde. In Abhängigkeit vom Eruptionsmechanismus (siehe unten) sind die juvenilen Pyroklasten hoch blasig oder auch blasenfrei. Rein nach der Korngröße der Pyroklasten wird Tephra in Bomben/Blöcke (> 64 mm), Lapilli (2–64 mm) und Asche (< 2 mm) unterschieden. Die pyroklastischen Gesteine werden entsprechend in Agglomerat/pyroklastische Brekzie, Lapillistein und Tuff (auch Aschentuff) gegliedert. Die häufigsten pyroklastischen Gesteine sind Lapillituffe, die aus einem Gemisch aus Lapilli- und Aschenpartikeln bestehen. Tephra bzw. pyroklastische Gesteine können gut bis extrem schlecht sortiert sein. Unter bestimmten Bedingungen entstehen Ablagerungen, die aus mehr oder weniger großen Blöcken, eingebettet in eine feine Aschenmatrix, bestehen. Die Ablagerungen können gut geschichtet, z. T. extrem feingeschichtet sein oder auch keinerlei Schichtungsmerkmale aufweisen. Das Farbspektrum ist vielfältig und reicht von mittelbraun, graubraun, beige, hellgrau, grau mit grünlichen oder rosabraunen Farbtönen bis zu gelborange. Pyroklastische Ablagerungen in Nähe der vulkanischen Förderzentren sind aufgrund der hohen Temperaturen häufig oxidiert und daher rot gefärbt. Verwitterungsprozesse unter warm-humiden Klimabedingungen, aber auch spätmagmatische Durchgasungen, zersetzen Tephra bzw. pyroklastische Gesteine sehr schnell zu Ton und färben sie rotbraun oder braunrot. Fließt ein Lavastrom über solche Tone werden diese gebrannt (gefrittet) und ziegelrot. Vulkane entstehen, wenn Magma aus dem Erdmantel oder auch aus krustalen Magmakammern an die Erdoberfläche aufsteigt. Dort kann die Gesteinsschmelze ruhig als Lava ausfließen oder in Form von Tephra explosiv gefördert werden. Die große Vielfalt in der Zusammensetzung und dem Erscheinungsbild der explosiv geförderten Auswurfprodukte ist in der Komplexität der Entstehungsmechanismen begründet. Deren Verständnis und präzise Interpretation wurde erst durch die in den letzten 30 Jahren im Bereich der Vulkanologie erzielten Forschungsergebnisse ermöglicht (z.B. Schmincke 1984, 2004, Cas & Wright 1987). Als entscheidender Faktor hat sich dabei der Eruptionsmechanismus herausgestellt, der über Art und Form des Vulkans und dessen Förderprodukte entscheidet. Grundsätzlich lassen sich dabei zwei Typen unterscheiden – Eruptionen die nur durch endogene Faktoren, d. h. durch die Zusammensetzung des geförderten Magmas gesteuert werden und solche die von exogenen Einflüssen abhängig sind. Im Wesentlichen ist dies der Zutritt von externem Grund- oder Meerwasser in die Fördersysteme. Beim ersten Typ ist der Kieselsäuregehalt des Magmas von übergeordneter Bedeutung. Ist er gering, wie bei den basaltischen Schmelzen, sind auch die Viskosität und der Anteil der im geförderten Magma gelösten Gase gering. Die Entgasung der im Schlot aufsteigenden Schmelze ist daher moderat und es setzt eine Schlackenwurftätigkeit ein. Bei andauernder Förderung baut sich ein aus juvenilen Pyroklasten bestehender Schlackenkegel auf – der typische Basaltvulkan. Nahe dem Förderzentrum besteht solch ein Schlackenvulkan im Wesentlichen aus Agglomeraten. Mit zunehmender Entfernung nimmt die Korngröße ab und geht in den Lapillibereich über. Die Bomben und Lapilli sind infolge der Entgasung des Magmas generell stark blasig. Magmen mit hohem Kieselsäuregehalt sind für überaus explosive Vulkanausbrüche verantwortlich. Diese z. B. trachytischen, phonolithischen oder rhyolithischen Schmelzen zeichnen sich durch eine sehr hohe Viskosität aus. Der Anteil an gelösten Gasen ist ebenfalls hoch. Typischerweise entsteht ein Stratovulkan . Das im Vulkanschlot aufsteigende Magma schäumt infolge der stetigen Druckentlastung zunächst auf. Schließlich platzen die Gasblasen und die Schmelze wird, je nach Heftigkeit des Vorgangs, in Pyroklasten von Lapilli- bis Aschengröße zerrissen. Das nun entstandene Gemisch aus heißen juvenilen Pyroklasten und den freigesetzten Gasen verlässt den Schlot mit Überschallgeschwindigkeit. Über dem Schlot bildet sich eine konvektiv aufsteigende Eruptionssäule, die sich in ihrem oberen Teil schließlich zu einer Eruptionswolke verbreitert. Aus dieser Wolke herabfallende hoch blasigen Pyroklasten bilden großflächige Ablagerungen. Reicht die Eruptionssäule bis in die Stratosphäre, so gelangt die Tephra in den Bereich der dortigen Jet Streams, die die vulkanischen Aschewolken oft Tausende von Kilometern weit transportieren. Jüngstes Beispiel ist der Ausbruch des Eyjafjallajökulls auf Island, dessen Aschen den Flugverkehr über Europa wochenlang behinderten. Kollabiert die Eruptionssäule unter ihrer eigenen Last entstehen pyroklastische Ströme (Ignimbrite), die mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h den Tälern folgend in das Vorland des Vulkans rasen. Dort kommen sie als massige, schlecht sortierte Ablagerungen, die überwiegend aus Bimsen bestehen, zur Ruhe. Aus dem Frontbereich von Ignimbriten können sich verheerende „Glutwolken“ (sogenannte Surges) entwickeln, die extrem hohe Geschwindigkeiten erreichen. Die Stadt St. Pierre auf der Karibikinsel Martinique wurde beim Ausbruch der Montagne Pelée am 8. Mai 1902 von solchen heißen Surges zerstört. Fast alle ca. 29 000 Einwohner kamen dabei ums Leben. Bei dem zweiten, phreatomagmatischen Eruptionstyp spielt hinzutretendes externes Wasser die entscheidende Rolle, die Zusammensetzung des Magmas ist nur von geringer Bedeutung. Dabei tritt unter hohem Druck Grundwasser oder Meerwasser in direkten Kontakt mit der im Schlot aufsteigenden Gesteinsschmelze. Die dadurch ausgelöste Schockwelle fragmentiert das Magma und in großem Umfang das Nebengestein. Durch den nun expandierenden Wasserdampf werden die so entstandenen Pyroklasten aus dem Schlot befördert. Die Eruptionssäule ist im Unterschied zum ersten Eruptionstyp reich an verdampftem Wasser. Sie ist daher weiß gefärbt, vergleichsweise weniger heiß und kann folglich nicht so hoch aufsteigen. Häufig entstehen Maarvulkane, wie z.B. in der Eifel. Typischerweise entwickeln sich bei phreatomagmatischen Eruptionen hochverdünnte, d.h. partikelarme Bodenwolken – sogenannte Base Surges –, die sich vom Eruptionszentrum ausgehend radial mit mehreren 100 km/h Geschwindigkeit ausbreiten. Die daraus entstehenden Ablagerungen sind extrem schlecht sortiert, z. T. schwimmen große Blöcke in einer feinen Aschenmatrix. Typisch ist eine ausgezeichnete Schichtung. Häufig sind Schrägschichtungskörper und eine Antidünenschichtung entwickelt. Phreatomagmatisch entstandene Tephra sowie pyroklastische Gesteine setzen sich – im Unterschied zu den aus explosiver Entgasung gebildeten vulkanischen Produkten – häufig zu einem hohen Anteil aus Nebengesteinsfragmenten und nur untergeordnet aus juvenilen Pyroklasten zusammen. Letztere sind aufgrund der schnellen Abkühlung durch das hinzutretende Wasser generell blasenarm bis blasenfrei. Pyroklastische Gesteine (Tuffe, Lapillituffe, Agglomerate und Tuffbrekzien) sind in Hessen im Gebiet des Vogelsberges, der Rhön, des Habichtswaldes, des Westerwaldes, des Knülls und des Hohen Meißners vertreten. Pyroklastische Gesteine und Tephra sind aufgrund ihres hohen Blasengehaltes relativ leicht und weich. Der hohe Blasenanteil im Gestein erzeugt darüber hinaus hervorragende Dämmeigenschaften. Daher lassen sie sich gut als Baumaterial verwenden. So wird z. B. die Laacher-See-Tephra zur Herstellung von Hohlblöcken für die Bauindustrie verwendet. In Hessen wurden zahlreiche Bauwerke aus pyroklastischen Gesteinen errichtet. Herausragendes Beispiel sind die Gemäuer der Löwenburg und des Herkules im Schlosspark Wilhelmshöhe, westlich von Kassel. Das Baumaterial besteht aus basaltischer Tuffbrekzie aus dem Habichtswald. Aus dem Vogelsberg ist das Michelnauer-Schlackenagglomerat als Baumaterial bekannt. Es fand als Werkstoff für unterschiedliche Bauwerke und Skulpturen an mehreren Orten Deutschlands Verwendung. [1] Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG: http://www.geoberuf.de/ [2] Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften DGG: https://www.dggv.de/startseite.html [3] Schmincke, H.-U. (2010): Vulkanismus. – 264 S., 307 Abb.; Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft, ISBN 978-3-89678-690-6). [4] Cas, R.A.F. & Wright, J.V. (1987): Volcanic Successions.– 528 S., zahlreiche Abb. u. Tab.; London (Allan & Unwin, ISBN 0-04-552021-6). [5] Übersichtskarte der Basalt-Gewinnungsstellen in Hessen: Dr. Heiner Heggemann Tel.: 0611-6939 933 Tuff – Gestein des Jahres 2011
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften DGG den Granit zum "Gestein des Jahres 2007" gekürt. Portrait Granite sind hell- bis dunkelgrau, rotgrau, fleischfarben bis rot, gelbliche, fein- bis grobkörnige Tiefengesteine bestehend aus den hellen Hauptgemengteilen (Mineralen): Alkalifeldspat 30 - 65 Vol.-%, Plagioklas (Na-reich) < 30 Vol.-%, Quarz 15 - 40 Vol.-% und Glimmern, bestehend aus dem dunklen Hauptgemengteil Biotit (bis 10 Vol.-%). Häufig tritt neben Biotit auch Muskovit auf (Zweiglimmergranit), gelegentlich kommt Amphibol (Hornblende), seltener Pyroxen hinzu. Der Name Granit leitet sich von dem lateinischen Wort "granum" = Korn ab. Das richtungslos klein- bis grobkörnige Gefüge der Mineralkörner des Granites ist schon mit bloßem Auge erkennbar. Granit begleitet uns in vielen Bereichen unserer Umwelt und wird schon seit der Römerzeit in Steinbrüchen abgebaut. Er findet Verwendung als Verblendung von Fassaden oder Gebäudesockeln, als Boden- bzw. Wandfliese in Küche und Wohnbereich, als Grabstein oder ungeschliffen als Pflasterstein in den Fußgängerzonen. Granitgesteinsgrus wird z.T. als Sand- bzw. Kiesmaterial für den Wegebau verwendet. In den Gewinnungsstellen wird überwiegend Brechgut für den Straßen-, Beton- und Deichbau gewonnen. Für spezielle Einsatzbereiche so für die keramische Industrie (z.B. Beschichtungen), die bauchemische Industrie (z.B. für Putze und Mörtel) oder sogar in der Spielwarenindustrie (feiner Gleisschotter für Modelleisenbahnen) erfolgt die Weiterverarbeitung bis hin zu Gesteinsstäuben. Geringe Mengen werden als Naturwerkstein zu Stelen, Rand-, Kant- und Grenzsteinen etc. verarbeitet. Zu diesem Zweck wird der wertvolle Naturstein in unseren Steinbrüchen abgebaut und immer häufiger auch aus anderen Ländern importiert. In Hessen sind Granite vor allem im Bereich des kristallinen Odenwaldes auf den Lagerstättenflächen bei Heppenheim, Böllstein und Dieburg verbreitet. Dort existieren derzeit vier Gewinnungsstellen. Bekannte Naturwerksteine aus dem Odenwald sind der Tromm-Granit, der Streiterberg-Granit (Hessisch Rot) und der Sonderbacher Granodiorit. Wie ist der Granit entstanden? Der Granit ist ein Produkt von Aufschmelzungen innerhalb der Erdkruste. Unter erhöhten Druck- und Temperaturbedingungen beginnen Krustengesteine mit einem hohen Wassergehalt bereits bei ca. 650°C teilweise zu schmelzen. Die zähflüssige Schmelze kann dann an Schwächezonen in der Erdkruste aufsteigen und weiteres Nebengestein aufschmelzen. Langsam erstarrt diese Schmelze dann in mehreren Kilometern Tiefe nahe der Erdoberfläche. Dadurch können die oben aufgeführten einzelnen Mineralien, aus denen der Granit besteht, langsam wachsen und sichtbare Kristalle bilden. Bedingt durch Abtragung der Deckschichten werden die Granitkörper die auch als Plutonite bezeichnet werden an der Erdoberfläche freigelegt. Hier zerfallen Granite bei der Verwitterung nach ihrem natürlichen Trennflächengefüge zuerst in kubischen Blöcke, die dann durch Abwitterung der Kanten zu sackförmigen Gebilden ("Wollsackverwitterung") umgeformt werden. Die bei der Abkühlung und Auskristallisation der Gesteinsschmelze angelegten Kluftzonen sind für die Naturwerksteingewinnung von großem Nutzen, z.B zur Herstellung von würfeligen Pflastersteinen bis hin zu großen kubischen Blöcken. Dr. Heiner Heggemann Tel. 0611-6939 933 Granit in Hessen
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG ( http://www.geoberuf.de/ ) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften DGG ( https://www.dggv.de/ ) den Quarzit zum "Gestein des Jahres 2012" gekürt. Der Begriff Quarzit wird in der Literatur für verschiedene Gesteinsarten benutzt. Wir können zwischen Quarzit, quarzitischem Sandstein, Einkieselungsquarzit und dem Quarzsandstein unterscheiden. Auch Quarzgänge werden fälschlicherweise als Quarzite bezeichnet. Nur der metamorphe Quarzit, bei dem die Quarzkörner unter hohem Druck und hoher Temperatur verändert wurden, kann aber als „echter“ Quarzit verstanden werden. Quarzit ist wie Gneis und Schiefer ein metamorphes Gestein. Ausgangsgestein für Quarzit ist im Allgemeinen quarzreicher Sandstein. Allen Quarziten ist der hohe Quarzanteil gemein, der bei 80% und höher liegt. Das Gestein kann daher oft als monomineralisch angesprochen werden. Quarzit besteht im Wesentlichen aus miteinander verbundenen, rekristallisierten Quarzkörnern, die durch Drucklösung an den Korngrenzen verwachsen sind (Abb. 1, 2). Die ursprünglichen Porenräume sind fast vollständig verschwunden. Aus diesem Grund ist das Gestein sehr hart und spröde und bildet in der Natur oft massige Gesteinskörper aus. Quarzit kann sich bilden, wenn die Ausgangsgesteine, wie z. B. die Quarzsandsteine, tief in die Erdkruste versenkt und hohen Temperaturen und Drucken ausgesetzt werden. Dann nämlich löst sich der Quarzzement im Gestein auf und die Kristallgitter ordnen sich neu, d. h. die Quarzkörner kristallisieren um (rekristallisieren) und verzahnen sich miteinander. Infolge von Drucklösungen an den Korngrenzen entstehen so sehr enge porenraumfreie Korngefüge, die nun ein sehr dichtes Gestein bilden. Die Quarzite sind aufgrund ihrer Reinheit und ihres hohen Quarzanteils häufig sehr helle (weiße, graue, gelbliche, rötliche) Gesteine. Sie können aber auch sehr vielfarbig sein, wenn als Nebengemenge Eisen-, Manganoxide, Glimmer (Serizit, Muskovit, Biotit), Feldspat oder diverse Schwerminerale (Zirkon, Ilmenit, Magnetit, Granat, Kyanit) vorkommen. Diese färben die Quarzite bunt und sind später als Schlieren und Linsen im Gestein erkennbar. Quarzite sind sehr verwitterungsresistente Gesteine. Sie werden in der Natur deutlich langsamer abgetragen als andere Gesteine. Oftmals bilden Quarzite Klippen, Rücken und Hügel in der Landschaft (Abb. 3, 4). Viele der gemeinhin als Quarzit bezeichneten Gesteine sind keine echten Quarzite, sondern durch Kieselsäure verfestigte Sandsteine. Der Begriff Quarzit wird daher häufig nicht ganz zutreffend auch für quarzreiche Sedimentgesteine verwendet, in deren Gesteinsporen ein SiO2-reiches Gel zur Auskristallisation kam, eine metamorphe Gesteinsumwandlung nachweislich aber nicht stattgefunden hat. Dieser „Quarz-Zement“ hat die Quarzkörner der bereits zu Quarzsandstein verfestigten Gesteine miteinander „verklebt“ bzw. verkieselt, sodass diese Gesteine als quarzitische Sandsteine oder aber als Zementquarzite angesprochen werden. Die Verkieselung hat zur Folge, dass die Gesteine kaum bis gar nicht absanden und in ihren Eigenschaften den „echten Quarziten“ nahe kommen können. Schon früher war der harte, gut spaltbare quarzitische Sandstein deshalb bei den Handwerkern sehr begehrt. Die Zementation von Kieselsäure zu einem dichten Quarzzement wird auch als „Einkieselung“ bezeichnet. Die daraus entstandenen eingekieselten Sandsteine sind den Quarziten in Zusammensetzung und Gefügeeigenschaften sehr ähnlich, obwohl sie keine Metamorphose durchlaufen haben. In Hessen zählen die „Tertiärquarzite” bzw. „Braunkohlequarzite“, die in den Braunkohlenlagerstätten auftreten, zu dieser Gesteinsart (Abb. 5, 6). Hier sind die Gesteinsbildungsschritte vom lockeren Quarzsand bis zum lagigen Tertiärquarzit noch nachvollziehbar. Die „Tertiärquarzite” verkieselten unter tropischen Klimabedingungen. Die Kieselsäure löste sich mit dem Grundwasser und wurde an anderer Stelle der Gesteinsabfolge wieder abgeschieden. Quarzit ist ein weltweit verbreitetes Gestein, welches vor allem in alten Gebirgszügen vorkommt. In Hessen bilden schwach metamorphe Quarzite morphologisch markante Gesteinszüge vor allem im Taunus und Kellerwald. Der Taunusquarzit und der Kammquarzit sind reiner und die Minerale weniger schiefrig eingeregelt als die höher metamorphen Quarzite des kristallinen Spessarts (Abb. 2). Schon in der Steinzeit ist Quarzit als brauchbarer Ersatz für Feuerstein gehandelt worden und wurde zum Werkzeugbau genutzt. Quarzit gilt heute als einer der edelsten Natursteine. Insbesondere sehr farbige Quarzite werden gerne für Fußböden und Wand- oder Fassadenverkleidungen genutzt (Abb.7). Durch seine hohe Härte und seine Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse eignet sich Quarzit für Innen- und Außenbereiche, die stark strapaziert werden (Abb. 8, 9). Hochreiner Quarzit ist ein Rohstoff für die quarzverarbeitende Industrie, sei es für die Herstellung optischer Spezialgläser oder als Füllstoff bei der Herstellung von feuerfestem Material für die Ofenauskleidung. Grobe, unedle Quarzite kommen als Splitt und Schotter zum Einsatz. Abgebaut wird in Hessen nur der hochwertige Taunusquarzit (Abb. 10). Das hauptsächlich feinkörnige hellgraue bis weiße Gestein sondert überwiegend bankig bis plattig ab und besteht zu 93% aus Quarz, zu ca. 7% aus Hellglimmer und Feldspat. Der Quarzit wird fast ausschließlich als gebrochener Naturstein gewonnen. Typisch für Taunusquarzit ist das dichte Korngefüge (Abb. 1), das dem Gestein die besondere Festigkeit verleiht. Der Taunusquarzit erfüllt die Anforderungen des Straßenbaus an einen Zuschlagstoff, der in der Verschleißschicht der Asphaltstraße eingebaut wird. Er führt zu einer Aufhellung der Asphaltdecke, erzielt eine Geräuschminderung und trägt daher zur Reduzierung des Verschleißes und der Energiekosten bei. Zementquarzite sind im Rheinischen Schiefergebirge als quarzitischer Sandstein in unterschiedlich alten Gesteinseinheiten untergeordnet vertreten. Größere regionale Verbreitung haben hier der sogenannte Emsquarzit und der Kammquarzit. Einzelne Lagen quarzitischer Sandsteine führt auch der Hessische Buntsandstein. Im Gegensatz zu diesen Sandsteinen, die aktuell keine wirtschaftliche Verwendung finden, werden die jüngsten Zementquarzite, die in Hessen als sog. Tertiärquarzite oder Braunkohlenquarzite bekannt sind, mitunter beibrechend in den tertiären Sandgruben Hessens gewonnen. Die Hessische Landessammlung enthält einige Fundstücke mit hervorragend erhaltenen Steinkernen fossiler Fauna. Die Brachiopoden kennzeichnen einen marinen Lebensraum der vor ca. 410 Millionen von Jahren entstanden war. [1] Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG: http://www.geoberuf.de/ [2] Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften DGG: http://www.dgg.de/ [3] Bonewitz, Ronald Louis (2009): Steine & Mineralien.– Dorling Kindersley Verlag GmbH; München, ISBN 978-3-8310-1469-9. [4] Vinx, Roland (2008: Gesteinsbestimmung im Gelände.– 2. Auflage, Springer-Verlag; Berlin, Heidelberg, ISBN 978-3-82741925-5. [5] Übersichtskarte der Quarzite und quarzitischer Gesteine in Hessen.– Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie; Wiesbaden. Dr. Heiner Heggemann Tel. 0611-6939 933 Dr. Wolfgang Liedmann Tel.: 0611-6939 914
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG ( http://www.geoberuf.de/ ) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften DGG den Sandstein zum "Gestein des Jahres 2008" gekürt. Sandstein, die verfestigte Form von Sand, ist ein uns allen vertrautes Gestein, das auf den Kontinenten weit verbreitet ist. Seit Urzeiten bildet sich Sand durch Verwitterung und Erosion von Gesteinen und Gebirgen. Zurück zum Thema Der Sandstein ist ein Sedimentgestein. Sedimente sind Produkte aus der Verwitterung älterer Gesteine, deren Komponenten durch Wasser, Atmosphäre und Eis transportiert, abgelagert und schließlich verfestigt werden. Ein wichtiges Merkmal von Sedimenten ist eine erkennbare Schichtung. Bei Sand und Sandstein spricht man von klastischem Material, im Gegensatz zu den chemischen (Salzstein) und biogenen (Kohle) Sedimentgesteinen, die keinen langen Transportweg hinter sich haben, sondern an Ort und Stelle entstanden sind. Sandstein ist ein Festgestein aus gerundeten bis kantigen Körnern in Sandkorngröße. Alle Korndurchmesser der Mineralkomponenten liegen dabei zwischen 0,063 und 2 mm (DIN 4022). Die Gesteinsart definiert sich also über die Korngröße der einzelnen Mineralkörner. Die natürliche Verfestigung von Sand geschieht unter erhöhtem Auflastdruck jüngerer Ablagerungen durch die Ausfällung bzw. Einlagerung von Mineralien um die einzelnen Sandkörner herum. Es bildet sich so ein Bindemittel, das die Körner zusammenhält und den lockeren Sand zu einem Gestein werden lässt. Als Bindemittel (Zement) in den Zwickeln zwischen den Körnern können vor allem Quarz, Tonminerale, Eisenoxide und Kalzit auftreten. Als Hauptkomponente tritt überwiegend das relativ verwitterungsresistente Mineral Quarz auf, es reichert sich aufgrund seiner Härte während des Transportprozesses an, während andere Mineralkörner zerfallen. Daneben können Feldspäte, Gesteinsbruchstücke verschiedener Hartgesteine und Glimmerminerale auftreten. Ein Sandstein, der zu mehr als 90% aus Quarzkörnern besteht, wird als Quarzsandstein bezeichnet. Arkosen sind feldspatreiche Sandsteine, Litharenite sind reich an Gesteinsfragmenten und Grauwacken haben einen Komponentenanteil an Tonmineralien der 15 Volumenprozent übersteigt. Sandsteine können je nach Herkunft und Bestandteilen sehr unterschiedlich gefärbt sein: weiß, grau, grüngrau, beige, braun, rot, orange und alle Mischbereiche dazwischen. Verantwortlich für die Farbgebung ist im Wesentlichen der im Sandstein enthaltene Anteil an eisenhaltigen Mineralien. Rötliche Farbtöne gehen in der Regel auf Hämatit zurück, der in Form dünner Häutchen die Quarzkörner umhüllt. Chlorit oder Glaukonit mit zweiwertig gebundenem Eisen sind für grünliche Farbtöne verantwortlich. Gelblichbraune bis braune Färbungen sind auf das Eisenmineral Limonit zurückzuführen. Sandstein in Hessen Ein Blick auf die geologische Übersichtskarte zeigt: Hessen ist ein Sandsteinland. Große Teile Nordhessens aber auch Regionen von Mittel- und Südhessen sind von Sandstein bedeckt, der im Erdmittelalter durch große Flusssysteme abgelagert wurde. Die Sandsteine und Sandstein-Tonstein-Wechselfolgen erstrecken sich vom Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges beginnend im Marburger Raum über die Frankenberger Scholle, entlang des Kellerwaldes über die Waldecker Scholle bis in den äußersten Norden Hessens nach Bad Karlshafen (Weserbergland(?), Reinhardswald). Im Osten liegt die Osthessische Buntsandsteinscholle und südlich des Vogelsberges die Sandsteinschollen von Büdingen und vom Spessart. Der sog. "Buntsandstein-Odenwald" östlich einer Linie Groß-Umstadt - Wald-Michelbach bildet den südlichsten Anteil dieser Gesteinseinheit in Hessen. Daneben sind die älteren Sandsteine des Rotliegend im Sprendlinger Horst und der Wetterau verbreitet. Die ältesten vorkommenden Sandsteine liegen jedoch im Bereich des Rheinischen Schiefergebirges. Sie sind im Erdaltertum entstanden. Vor allem im nördlichen Rheinischen Schiefergebirge ist die sog. Grauwacke ein häufiger Gesteinstyp, der zwar das Korngrößenspektrum von Sand zeigt, aber einen sehr viel höheren Anteil an Gesteinsbruchstücken und mehr als 15 % Tonmineralkomponenten aufweist. Die Schiefergebirgsquarzite schließlich sind aus Sandsteinen entstanden, die infolge der Gebirgsbildung sehr hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt waren. Man spricht von einem "metamorphen Gestein". Eigenschaften als Baustoff Sandstein ist ein weitverbreitetes Baumaterial und wird als Baustein, Bruchstein, Werkstoff für Skulpturen, Verkleidungen von Fassaden, Pflastersteine etc. verwendet. Der meistverwendete Sandstein Hessens stammt aus dem Erdmittelalter (Mesozoikum): der Buntsandstein. Sandsteinbauten findet man beispielsweise in Wiesbaden, Frankfurt, Kassel, Marburg, Gießen und Darmstadt, wo die Mehrzahl der Barockbauten aus Sandstein bestehen. Ein berühmtes Beispiel ist die Elisabethkirche in Marburg, die einheitlich aus rotem Buntsandstein besteht. Aufgrund der Quarzvorherrschaft sind die Sandsteinböden Mitteleuropas (Hessens) nährstoffarm und neigen zur Versauerung. Je nach Wasserangebot und Entwicklungstiefe des Bodens findet man Ranker, Braunerden oder Podsole. Die Böden werden forst- und landwirtschaftlich genutzt. Auch die aus Sandsteinen geförderten Mineralwässer sind aufgrund der Quarzdominanz nährstoffarm. Literatur Pettijohn, F.J., Potter, P. E. & Siever, R. (1987) Sand and sandstone.– Berlin, Heidelberg, New York. Dott, R.H. (1964): Wacke, graywacke and matrix – what approach to immature sandstone classification?– Journal of Sedimentary Petrology, 34:625-632. Füchtbauer, H. (1988): Sediment-Petrologie Teil II, Sedimente und Sedimentgesteine.– Stuttgart. Weitere Hinweise und Auskünfte zur Verbreitung von Sandsteinen und deren Eigenschaften enthalten die Geologischen Karten und die zugehörigen Erläuterungen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie ( www.hlnug.de/ ) Dr. Heiner Heggemann Tel. 0611-6939 933
Ein Kuratorium von Experten unter der Federführung des Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG ( http://www.geoberuf.de/ ) kürt in jedem Jahr ein neues Gestein zum „Gestein des Jahres". Grauwacke ist ein meist graues bis graubraunes, marines Sedimentgestein, welches in Hessen während des Erdmittelalters (Devon-Karbon vor ca. 350 bis 300 Millionen Jahren) im Zuge der Gebirgsbildung des Rheinischen Schiefergebirges entstanden ist. Sie besteht aus dem Abtragungsschutt einstiger Gebirgszüge, des sogenannten variszischen Gebirges. Das zerkleinerte Gesteinsmaterial wurde abgetragen und über Flüsse in das vorgelagerte Meeresbecken transportiert, wo es als dünnflüssiger Sedimentationsbrei in einzelnen Suspensionsströmen ("turbidity currents") lawinenartig in die tieferen Beckenbereiche strömte. Dabei bildeten sich sogenannte Turbidite, meist in mehreren Sequenzen aus vielen Einzellagen übereinander. Die dem Sandstein sehr ähnliche Grauwacke besteht aus Quarz, Feldspat und Gesteinsbruchstücken mit einem Matrixanteil (d. h. Bestandteile < 30 µm) zwischen 25% und 75%. Im Laufe der Zeit verfestigen sich die Gesteinsserien unter der Auflast überlagernder Sedimente diagenetisch zu einem Hartgestein. Während der andauernden Gebirgsbildung im Erdaltertum wurden auch die Grauwacken-Serien verfaltet, verschuppt und teils schwach metamorph überprägt. Grauwacken wurden in der Vergangenheit in Hessen als Naturwerksteine für die Produktion von Mauer- und Pflastersteinen sowie zur Herstellung von Bodenplatten genutzt. Sie zeichnen sich meist durch eine sehr gute Haltbarkeit und Pflegeeigenschaften aus. Jedoch kann die Rohstoffqualität sehr unterschiedlich sein. Auch für Uferbefestigungen wurde die harte und widerstandsfähige Grauwacke in Hessen eingesetzt. Heutzutage werden die Hartgesteine überwiegend für die Produktion von Schotter und Splitt gebrochen oder sie dienen als Zuschlagstoff für Asphalt und Beton oder als Frost- und Schottertragschichten beim Straßen- und Wegebau. Sie besitzen vor allem im nordhessischen Raum eine große Bedeutung, da sie in den basaltarmen Landesteilen die einzigen Hartsteine in vertretbarer Transportentfernung sind. Weitere Informationen finden Sie im Flyer . 2022 | 2020/21 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 | 2008 | 2007 Gips - Gestein des Jahres 2022 Andesit - Gestein des Jahres 2020/21 Schiefer - Gestein des Jahres 2019 Steinkohle - Gestein des Jahres 2018 Diabas - Gestein des Jahres 2017 Sand - Gestein des Jahres 2016 Gneis - Gestein des Jahres 2015 Phonolith - Gestein des Jahres 2014 Kaolin - Gestein des Jahres 2013 Quarzit - Gestein des Jahres 2012 Tuff - Gestein des Jahres 2011 Kalkstein - Gestein des Jahres 2010 Basalt - Gestein des Jahres 2009 Sandstein - Gestein des Jahres 2008 Granit - Gestein des Jahres 2007 Dr. Heiner Heggemann Tel. 0611-6939 933 Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG) - Gestein des Jahres Deutsche Geologische Gesellschaft - Geologische Vereinigung (DGGV)
Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 20/00 Magdeburg, den 16. Mai 2000 Wochen Vorschau Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt 13. bis 19. Mai 2000 Tagung Siedlungsabfallwirtschaft am 17. Und 18. Mai in Magdeburg Abfallpolitik ¿ Konzepte gegen Konflikte Im Jahr 2000 findet die Tagung Siedlungsabfallwirtschaft zum 5. Mal in Magdeburg statt. Veranstalter sind das Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt sowie die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Schwerpunkte der zweitägigen Konferenz sind u.a. Konzepte gegen Konflikt in der Abfallwirtschaft, Abfallwirtschaftsplanung, Logistik sowie kommunale Rechte und Pflichten. Die Tagung ist angelegt als Treffpunkt zum Erfahrungsaustausch und bietet Möglichkeiten des Wissenstransfers und persönlichen Kennenlernens von Abfallwirtschaftlern aus Sachsen-Anhalt und anderen Bundesländern. Im Rahmen des Programms werden anwendungsnahe und aktuelle Themen angeboten und interessante abfallwirtschaftliche Aufgabenstellungen und Lösungen vorgestellt. Breiter Raum ist für Diskussionsrunden vorgesehen. Service: Die Fachtagung "Siedlungsabfallwirtschaft ¿ Konzepte und Konflikte" findet am 17. Und 18. Mai 2000 im Upstalsboom Hotel Ratswaage, Ratswaageplatz 1-4 in Magdeburg statt. Nähere Informationen: Dr.-Ing. Hartwig Haase, Tel.: 0391/6712628, e-Mail: hartwig.haase@mb.uni-magdeburg.de II. Regionalkonferenz Altmark am 17. Mai in Stendal Regionale Entwicklung im Blickpunkt Die 2. Regionalkonferenz der Altmark findet am 17. Mai um 16.00 Uhr im Theater der Altmark in Stendal statt. Veranstalter sind der Altmarkkreis Salzwedel und der Landkreis Stendal. U.a. wird Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner eine Rede zum Thema "Neue Schritte der Landesregierung zur nachhaltigen Stärkung der Regionen in Sachsen-Anhalt" halten. Kernpunkt der Konferenz wird die Beratung und Verabschiedung des überarbeiteten Regionalen Aktionsprogramms (RAP II) sein. In weiteren Tagungsbeiträgen wird der Einsatz nachwachsender Rohstoffe, das Urlaubsland Altmark und Strategien zur Vermarktung von regionalen Produkten thematisiert. Nähere Informationen: Landkreis Stendal, Planungsamt, Tel.: 03931/213060. 10 Jahre Landesjagdverband in Sachsen-Anhalt Einsatz für Schutz und Erhaltung des Wildes Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens führt der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt e.V. am Samstag, 20. Mai in Wernigerode eine repräsentative Hauptversammlung und anschließend seine Landesdelegiertenversammlung 2000 durch. Neben Agrar- und Umweltminister Konrad Keller nehmen daran u.a. der Präsident des Landesjagverbandes, Dr. Stubbe sowie der Präsident des Deutschen Jagdverbandes Constantin Freiherr von Heeremann teil. Der Landesjagdverband wurde am 28. April 1990 in Dessau gegründet und hatte seinerzeit 311 Gründungsmitglieder. Heute sind im Verband rund 8.600 Mitglieder (85 % der Jagdscheininhaber) organisiert. In seiner Satzung vom 15. Mai 1993 sind der Schutz und die Erhaltung der freilebenden Tierwelt in ihren natürlichen Lebensräumen sowie die Erhaltung und Gestaltung der Lebensgrundlagen des Wildes als wichtigste Aufgaben genannt. Jagd ist neben Sammeln und Fischen eine der ältesten Landnutzungsformen. In Sachsen-Anhalt sind etwa 10.000 Jäger für die Hege und jagdliche Nutzung auf einer bejagbaren Fläche von ca. 1,9 Mio. ha verantwortlich. Die Hege umfasst die Pflege nachhaltig nutzbarer Wildbestände und die Erhaltung und nach Möglichkeit Verbesserung der Lebensräume des Wildes und damit unserer heimischen Fauna. Die Jäger gewinnen nachhaltig ca. 1.400 Tonnen Wildfleisch pro Jahr im Wert von schätzungsweise 8 Mio. DM als schmackhaftes, hochwertiges Nahrungsmittel. Service: Die Veranstaltung findet am Samstag, 20. Mai ab 9.30 Uhr im großen Saal des Treff-Hotels in Wernigerode, Bahnhofstraße statt. Vom 19. bis 21. Mai in Wittenberg 3.Tierärztetag Sachsen-Anhalt in der Lutherstadt Als Gemeinschaftsveranstaltung der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt und der Berufsverbände der praktischen Tierärzte und der Tierärzte im öffentlichen Dienst in Sachsen-Anhalt ist die Lutherstadt Wittenberg vom 19. bis 20. Mai Austragungsort des 3. Tierärztetages Sachsen-Anhalt. Neben Vorträgen zu tierärztlicher Grundsatzthemen, so u.a. auch zu Aspekten des Verbraucherschutzes, stehen Diskussionen und zahlreiche Gespräche auf der Tagesordnung. Darüber hinaus findet am Sonntag, 21. Mai ein Pharmazeutisches Kolloquium statt. An der Eröffnung nimmt u.a. auch der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller teil. Service: Der 3. Tierärztetag findet vom 19. bis 21. Mai in der Stiftung Leucorea, Collegienstraße 62, 06886 Lutherstadt Wittenberg statt. Eröffnet wir die Veranstaltung am Freitag, 19. Mai um 13.00 Uhr. Information: Geschäftsstelle der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt, PF 201226, 06013 Halle, Tel. und Fax: 0345/5600554. Agrar- und Umweltminister Keller am 13. Mai dabei Spargelfest im Magdeburger Elbauenpark Spargelfest im Elbauenpark heißt es vom 11. bis 14. Mai 2000 in Magdeburg. Spiel, Spaß und Spargel für Groß und Klein, Spargelgerichte und Spargelgeschichte, Spargelköniginnen und die Wahl des ersten Spargelkönigs stehen an diesen Tagen u.a. auf dem Programm. Neben einem Spargel-Wettschälen und dem Bau des Jahrtausend-Spargel-Turms warten ein Spargel-Quiz mit tollen Preisen, eine Bastelstraße für Kinder und natürlich auch der Schlemmrich auf die Gäste. In diesem gemeinsamen Projekt der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (AMG), der Elbauenpark Magdeburg GmbH der CMA Bonn, des Karstadt-Kaufhauses Magdeburg und Radio SAW soll der Absatz von Spargel aus Sachsen-Anhalt unterstützt werden. Darüber hinaus soll der Bekanntheitsgrad von Spargel aus Sachsen-Anhalt erhöht und die Verbraucher zusätzlich auf die Marke "Altmarkspargel" aufmerksam gemacht werden. In Sachsen-Anhalt wird Spargel im Norden und Westen auf über mehr als 900 Hektar angebaut. Im Rahmen der Gesamtveranstaltung wird der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller, am Nachmittag des 13. Mai verschiedene Programmpunkte im Elbauenpark besuchen. So wird Keller u.a. an einem Schaukochen von Spargelgerichten sowie an der Bepflanzung von Blumenkästen mit anschließender Versteigerung teilnehmen. Darüber hinaus wird der Minister auch bei der Wahl des sachsen-anhaltinischen Spargelkönigs dabeisein. Service: Ansprechpartner ist die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (AMG), Herr Serbser, Telefon 0391/7379012 oder die Natur- und Kulturpark Elbaue GmbH, Frau Hamm, Telefon 0391/5957320 Impressum: Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Str.4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1946 Fax: (0391) 567-1920 Mail: pressestelle@mrlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Magdeburg. Was ist notwendig, damit alle Frauen in Sachsen-Anhalt einfach und niedrigschwellig Unterstützung durch Hebammen erhalten können? Welche Weichen können im Land gestellt werden? Dieser Frage geht ein ?Runder Tisch Geburt und Familie? nach, der sich heute auf Einladung des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration in Magdeburg konstituiert hat. Ergebnisse sollen Ende 2017 vorgelegt werden. ?Drei Ziele stehen im Mittelpunkt: die natürliche Geburt stärken, den Bedarf decken und die Qualität sichern?, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne zum Auftakt. Vertreterinnen und Vertreter aus Verbänden, Krankenkassen, Ministerium und Politik gehen in den kommenden Monaten in Arbeitsgruppen werten regionale Bedarfe aus, diskutieren über die Themen Ausbildung und Finanzierung und analysieren, wie die Wahlfreiheit des Geburtsortes gewährleistet sein kann. In der Koalitionsvereinbarung war im Frühjahr festgelegt worden, diesen Prozess noch 2016 auf den Weg zu bringen. Ministerin Grimm-Benne: ?Die Freiheit zu wählen, ob ein Kind im Krankenhaus oder zum Beispiel zu Hause zur Welt kommen soll, ist gefährdet, wenn es zu wenige Hebammen gibt, die Hausgeburten betreuen.? Vor dem Hintergrund von extrem stark steigenden Haftpflichtprämien drohe die Zahl der Hebammen, die Hausgeburten betreuen, weiter zu sinken. Laut Statistischem Landesamt waren 2014 in Sachsen-Anhalt 273 Hebammen tätig. Damit wurden erstmals seit 2004 leicht rückläufige Zahlen (2013: 276) verzeichnet. Alle Hebammen und Entbindungspfleger sind ambulant oder ambulant und stationär tätig. Fest angestellt in Krankenhäusern waren 2016 rund 84 Prozent (229), rund 16 Prozent waren ausschließlich ambulant tätig. Die Zahlen der Berufsverbände weichen davon ab. Der Landeshebammenverband zählt aktuell 330 registrieren Mitglieder. Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de
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