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ERA-Net SUSAN: Neue Indikatoren und Maßnahmen der imkerlichen Praxis zur Verbesserung der Bienengesundheit in Europa im Zeitalter von Aethina tumida (BPRACTICES)

Das Projekt "ERA-Net SUSAN: Neue Indikatoren und Maßnahmen der imkerlichen Praxis zur Verbesserung der Bienengesundheit in Europa im Zeitalter von Aethina tumida (BPRACTICES)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österreich / Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus / Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Es wird/wurde ausgeführt durch: Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES).Verluste von Bienenvölkern sind in Europa eng mit dem Auftreten von Bienenkrankheiten in den verschiedenen Mitgliedsstaaten verknüpft. Die Ausbreitung des eingeschleppten Bienenstockparasiten Aethina tumida (Kleiner Bienenstockkäfer - SHB) aus Italien wird die Bienenverluste noch verstärken. Dadurch werden die Bestäubungssicherheit, die durch Bienen geförderte Biodiversität in der Umwelt und der Bienenwirtschaftssektor beeinträchtigt. Ziele des Projektes sind die Entwicklung neuer Methoden zur Völkerführung (Gute imkerliche Praxis - GBP (Good Beekeeping Practices)), die Einführung und Annahme neuer klinischer Methoden, biomechanischer und innovativer molekularbiologischer Techniken unter Berücksichtigung der natürlichen Verhaltensweisen der Bienen. BPRACTICES hat einen innovativen Ansatz zur Diagnose und Vorbeugung der wichtigsten Bienenkrankheiten (Varroa destructor und damit verbundener Viren, Amerikanische und Europäische Faulbrut, Nosema spp., Aethina tumida) unter Einbeziehung der Identifikation und Validierung geeigneter Maßnahmen der guten imkerlichen Praxis. Dieser umfasst die Anwendung neuer und revolutionärer diagnostischer Techniken, wie zum Beispiel Biosensoren aus Honig und PCR Analysen aus Gemülleproben, die dazu beitragen, die Bienengesundheit zu erhalten und die Anwendung chemischer Behandlungen zu reduzieren. Dadurch wird die Qualität und Sicherheit der Bienenprodukte erhalten. Dieses nachhaltige Produktionssystem, das die natürlichen Verhaltensweisen der Bienen zur Krankheitsabwehr stärkt, wird an die Verbraucher mit Hilfe neuer Informationstechnologien (QRCode/RFID system) kommuniziert. Diese erhalten dadurch genaue Informationen über den gesamten Gewinnungsprozess der Produkte. Diese Ziele werden mit Hilfe einer fachübergreifenden Strategie durch die Kombination aus wissenschaftlicher Forschung, praktischer Sachkenntnis bei der Validierung der Methoden und in der Lebensmittelüberwachung, sowie durch betriebswirtschaftliche, gesellschaftliche und marktorientierte Auswertungen, erreicht. Dieser breite Zugang wird durch die Einbindung unterschiedlicher Akteure in den einzelnen Arbeitspaketen (WPs) ermöglicht. Diese bestehen aus Experten unterschiedlicher Fachgebiete mit verschiedenen Arbeitsschwerpunkten, aber auch aus Imkervertretern, die über die Apimondia ihr praktisches und wertvolles Wissen einbringen. Die Steigerung der Produktivität, Ausfallssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktion im Tiersektor (Research Area 1) wird durch die Verbesserung in der Völkerführung mit dem Ziel, die Verbreitung der wichtigsten Bienenkrankheiten in der EU zu beschränken, erreicht. Dies wird die Quantität, Qualität und Sicherheit der Bienenprodukte in der EU erhöhen und die wirtschaftlichen Verluste durch Krankheiten und durch suboptimale Völkerführung reduzieren. Es wird ein länderspezifischer Zugang im Hinblick auf die Bienenkrankheiten gewählt, um künftige Bedrohungen der Bienenzucht in EU abzuwenden. (Text gekürzt)

Bestäuber im Fokus

Neben Honigbienen sind auch Wildbienen wichtige Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen. 590 Wildbienenarten gibt es in Deutschland. Etwa die Hälfte davon kommt in Berlin vor. Wildbienen sind dabei eine Artengruppe, von deren Förderung auch andere Arten profitieren. Fachleute nennen das eine „Schirmartengruppe“. Um den starken Rückgang an Bienen und anderen Insekten aufzuhalten, hat der Senat 2018 eine Strategie zum Schutz und zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern in Berlin auf den Weg gebracht. Bekanntestes Projekt dieser Strategie ist die Aktion „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“. Mehr Infos zu Insekten & Co Die Senatsumweltverwaltung fördert die Aktion „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie soll fünf Jahre laufen: von 2018 bis 2022. Gemeinsam mit allen 12 Bezirken werden an 50 Stellen in der Stadt artenreiche Blumenwiesen angelegt, Wildstauden gefördert und Nisthabitate für bestäubende Insekten geschaffen. Was an jedem Ort genau gemacht wird, hängt von der Nutzung und der vorhandenen Vegetation ab. Im Spreebogenpark gegenüber vom Hauptbahnhof etwa sind eine größere Wildblumenwiese und ein Wildbienenlehrpfad mit Stauden, Trockenmauer, Sandflächen und Wildbienenhotels als Nisthilfe entstanden. Mittlerweile lassen sich dort schon 35 Arten von Wildbienen nachweisen. Auch an der Rummelsburger Bucht in Lichtenberg wurden bienenfreundliche Pflanzen gesät, Insektenhotels installiert und Schilder aufgestellt, die die Berlinerinnen und Berliner informieren. In etlichen Bezirken haben die Verantwortlichen Mittelstreifen von Straßen mit speziellen Saatgutmischungen umgestaltet. Jetzt finden dort unterschiedlichste Bestäuber fast das ganze Jahr hindurch Blüten. Die praktische Erfahrung mit den Pilotflächen und ein umfangreiches Informations- und Fortbildungsprogramm zeigen, wie sich Berlins Grünflächen mit vertretbarem Aufwand insektenfreundlicher pflegen lassen. Entsprechende Ziele werden auch in das Handbuch Gute Pflege aufgenommen. Projektseite „Mehr Bienen für Berlin“ Handbuch Gute Pflege Können Honigbienen und Wildbienen gut nebeneinander existieren? Oder konkurrieren Sie eher um Ressourcen? Mit dieser Frage hat sich eine Forschungsgruppe der Technischen Universität Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung befasst. Die Fachleute machten Versuche mit unterschiedlichen Nahrungspflanzen und beobachteten die Bienen auf den Blüten. Sie stellten fest: Wild- und Honigbienen können sich ihren Lebensraum problemlos teilen, solange es genug Nahrung für beide gibt. Weiteres Ergebnis des Projekts sind Pflanzlisten für krautige Pflanzen, Stauden und Gehölze, die sich im Berliner Raum als Futterpflanzen für Wildbienen eignen. Hymenoptera heißt Hautflügler. So nennen Fachleute eine Gruppe von Insektenarten, zu denen auch Wildbienen, Hummeln, Wespen und Hornissen gehören. Die Senatsverwaltung fördert den Hymenopterendienst des NABU Berlin, seit dieser 2003 eingerichtet wurde. Der Hymenopterendienst wird zum Beispiel bei Baumaßnahmen aktiv oder, wenn es zu Konflikten mit Hornissen oder Wespen kommt. Das Netzwerk berät Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit den Tieren, hilft sie umzusiedeln, wo das unumgänglich ist, und sichert so ihr Fortbestehen. NABU Berlin – Hymenopterendienst Publikationen Umsetzungsinitiativen

Verstehen und Antizipieren der Mechanismen des Bienensterbens von Bienenvölkern mit verbundenen Bienenstöcken

Das Projekt "Verstehen und Antizipieren der Mechanismen des Bienensterbens von Bienenvölkern mit verbundenen Bienenstöcken" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften, Biozentrum, Lehrstuhl für Zoologie III (Tierökologie und Tropenbiologie).

BienABest - Standardisierte Erfassung von Wildbienen

Mehr als die Hälfte der 561 Wildbienenarten stehen in Deutschland bereits auf der Roten Liste. Das Projekt „BienABest“ soll helfen, dem Bienensterben Einhalt zu gebieten und die Bestäubungsleistung nachhaltig zu sichern.

Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Felder von Mobilfunksendeanlagen auf das Verhalten und die Vitalparameter von Honigbienen

Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Felder von Mobilfunksendeanlagen auf das Verhalten und die Vitalparameter von Honigbienen Im Zuge des Mobilfunkausbaus verändern sich die Immissionen in der belebten Umwelt. Wissenschaftler und Bürger stellen sich die Frage, ob Mobilfunkstrahlung sich negativ auf Insekten auswirkt. Die wenigen experimentellen Laborstudien zu dem Thema leiden unter mangelnder Qualität. In einem Forschungsvorhaben werden über zwei Jahre exponierte und nicht exponierte Bienen untersucht. Worum geht es? Im Zuge des Ausbaus von Mobilfunknetzen inklusive 5G kommt es zu Veränderungen der Immissionen in der belebten Umwelt. Anhand des aktuellen Insekten- bzw. Bienensterbens stellen sich Wissenschaftler und die Bevölkerung die Frage, ob hochfrequente Felder von Mobilfunksendeanlagen einen zusätzlichen negativen Effekt haben könnten. Wie ist die Ausgangssituation? Der Vorschlag zu diesem Forschungsvorhaben ergab sich aus den Ergebnissen des internationalen BfS -Workshops zu Umwelteffekten elektromagnetischer Felder (München, 2019). Ein Zusammenhang zwischen Insektensterben bzw. Bienensterben und dem flächendeckenden Ausbau des Mobilfunks wird häufig behauptet, eine wissenschaftlich belastbare Grundlage gibt es dazu aber nicht. Die wenigen vorliegenden experimentellen Laborstudien an Bienen leiden unter einer mangelhaften Qualität der Expositionsbestimmung und es gibt nur eine einzige ökologische Freilandstudie. Gleichzeitig zeigen Berechnungen, dass aufgrund von Resonanzeffekten mit der Nutzung von Frequenzen oberhalb 6 GHz die Energieabsorption in Insekten infolge einer HF - Exposition steigen wird. Welche Ziele hat das Forschungsvorhaben des BfS ? Der Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Felder von Mobilfunksendeanlagen auf die Vitalparameter von Bienenvölkern (Reproduktion, Überlebensrate und Dauer, Honigmenge, Brut) und das Verhalten (Flugverhalten, Rückkehrrate, Erfolg bei der Nahrungssuche, Verteidigung des Stocks, Orientierung, Kommunikation) sollen durchgehend über zwei Jahre untersucht werden. Es werden jeweils mehrere exponierte und nicht exponierte technisch hochwertig ausgerüstete Bienenstöcke verwendet. Diese können viele der o.g. Parameter des Stocks sowie Umweltparameter (Temperatur, Feuchtigkeit) innerhalb und außerhalb des Bienenstocks automatisch registrieren. Die bereits vorhandene Technik wird um Hochfrequenzmessungen ergänzt. Stand: 16.10.2023

Eine neue Applikationsmethode für Ameisensäure zur nachhaltigen Bekämpfung der Varroamilbe (Varroa destructor) in Bienenvölkern

Das Projekt "Eine neue Applikationsmethode für Ameisensäure zur nachhaltigen Bekämpfung der Varroamilbe (Varroa destructor) in Bienenvölkern" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Interbran Nature GmbH.

IBÖ-07: VarroBeeat - Eine nicht-invasive Echtzeit-Diagnose der Varroose für die Praxis auf Basis einer elektrochemischen Analyse

Das Projekt "IBÖ-07: VarroBeeat - Eine nicht-invasive Echtzeit-Diagnose der Varroose für die Praxis auf Basis einer elektrochemischen Analyse" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Siegen, Department Chemie und Biologie, Institut für Biologie, Abteilung Organismische Biologie.

Bee Observer: Risiken und Gefahren für Honigbienen erkennen und reduzieren

Das Projekt "Bee Observer: Risiken und Gefahren für Honigbienen erkennen und reduzieren" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bremen, Fachbereich 03 Mathematik,Informatik, Arbeitsgruppe Kognitive Neuroinformatik.Gemeinsam mit Imker*innen werden deutschlandweit Bienenstöcke mit Sensortechnik ausgestattet und Daten über den Zustand im Innenraum aufgezeichnet. Die Messwerte werden über kognitiv motivierte Algorithmen mit weiteren Datenquellen fusioniert (Wetter, Standort, epidemiologischer Verlauf im Umfeld). Durch die Sensorfusion werden Informationen sichtbar gemacht, die in den einzelnen Datenkanälen verborgen bleiben würden. Bei großflächigem Einsatz der Sensorbeuten entsteht eine umfassende Datenbasis, die Forschung zu den Ursachen, der Verbreitung und den Verläufen von Krankheiten ermöglicht. Die Auswertung der Daten mit Methoden des Data Mining verspricht die Aufdeckung neuer Zusammenhänge, aus denen Strategien zur Prävention und Bekämpfung von Bienenkrankheiten abgeleitet werden können, um potentiell einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung des Bienensterbens zu leisten. Daneben ist es unser Ziel, eine App zu entwickeln, die die Daten anschaulich aufbereitet und die Informationen aus dem Bienenstock den Imker*innen direkt zur Verfügung stellt.

Kapitel 63 Bienen Rote Listen Sachsen-Anhalt 2020

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 777–790 63 Bearbeitet von Christoph Saure (3. Fassung, Stand: August 2019) Einführung Die Anzahl der Bienenarten wird für Deutschland mit ca. 570 bis 580 Arten angegeben (Scheuchl & Willner 2016, Westrich 2018). Diese hohe Artenzahl und die Spezialisierung vieler Arten auf bestimmte Pflanzen- gattungen sind entscheidend für die großen Ökosys- temleistungen, die Wildbienen durch die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen vollbringen. Wildbienen sind sogar effizientere Bestäuber als die Honigbiene, da sie gleichzeitig Pollen und Nektar sammeln und es dabei leichter zur Pollenübertragung auf die Blüten- narbe kommt (z. B. Garibaldi et al. 2013). Der enormen ökologischen Bedeutung der Wild- bienen steht ein kontinuierlicher Rückgang der Arten- und Individuenzahlen seit etwa fünf Jahrzehnten gegenüber (Biesmeijer et al. 2006, Potts et al. 2010). Den Wildbienen fehlt es zunehmend an geeigneten Nist- habitaten und Nahrungsressourcen. Der Verlust an Bestäuberinsekten ist ein globales Problem, welches sich auch in Sachsen-Anhalt bemerkbar macht, ist doch bereits mehr als jede zehnte Wildbienenart lan- desweit ausgestorben oder verschollen. Datengrundlagen Die wichtigsten Grundlagen für die Fortführung der Roten Liste der Bienen Sachsen-Anhalts sind die letzte Fassung der Roten Liste von Burger & Ruhnke (2004) sowie die Gesamtartenliste von Saure & Stolle (2016). Hinzu kommen mehrere Publikationen aus den ver- gangenen Jahren: Stolle (2009, 2014), Bock (2011), Jentzsch & Krug (2014), Creutzburg & Frenzel (2016), Art (wiss.) Quelle Bienen (Hymenoptera: Apiformes) Saure (2016), Koppitz et al. (2017), Jentzsch et al. (2017) und Saure & Wagner (2018). Eine Arbeit zu Wildbienen, Wespen und Schwebfliegen im Nationalpark Harz befindet sich derzeit im Druck (Saure & Marten in Dr.). Daneben wurden auch unveröffentlichte Arbeiten der Hochschule Anhalt (Bernburg) ausgewertet, nament- lich Epp (2016), Koppitz (2017), Schubert (2017) und Förs- ter (2019). Darüber hinaus flossen zahlreiche Fundda- ten aus verschiedenen Gutachten und Berichten des Autors in die Auswertung ein. Insgesamt wurden vom Autor seit 2013 ca. 13.000 Wildbienen aus Sachsen- Anhalt bestimmt, davon allein etwa 8000 Individuen aus drei großen Projekten in Streuobstwiesen (lan- desweit), auf Binnendünen (Elbtal) und in montanen Lagen (Ostharz). Die Nomenklatur folgt der Checkliste der Bienen Sachsen-Anhalts (Saure & Stolle 2016). Davon gibt es folgende Abweichungen: − Rophites canus Eversmann, 1852 wird zu Rhophitoides canus (Eversmann, 1852) (vgl. Scheuchl & Willner 2016, Westrich 2018) − Tetralonia malvae (Rossi, 1790) wird zu Eucera malvae (Rossi, 1790) (vgl. Dorchin et al. 2018) − Tetraloniella dentata (Germar, 1839) wird zu Eucera dentata Germar, 1839 (vgl. Dorchin et al. 2018) Bei der Zählung der Arten wird die Honigbiene Apis mellifera Linnaeus, 1758 hier nicht mehr berücksichtigt. Dadurch wird ein Vergleich mit den älteren Roten Listen (Dorn 1993a, Burger & Ruhnke 2004) sowie mit der ersten Checkliste für Sachsen-Anhalt (Dorn & Ruhnke 1999) ver- einfacht. Von der Honigbiene existieren in Deutschland keine echten Wildpopulationen mehr, sondern nur noch gezüchtete und hybridisierte Formen, die vom Imker als Nutztiere gehalten und versorgt werden. Anmerkungen und Überprüfung von Sammlungsmaterial (det. C. Saure) erwies sich als Andrena ruficrus Nylander, 1848 Andrena tarsata Nylander, 1848 Nomada symphyti Stoeckhert, 1930 Megachile pyrenaea Pérez, 1890 Sphecodes ruficrus (Erichson, 1835)Drewes (2001), auch Burger & Ruhnke (2004) Drewes (2001), auch Burger erwies sich als Nomada villosa Thomson, 1870 & Ruhnke (2004) Creutzburg & Frenzel (2016) irrtümlich gelistet (F. Creutzburg in litt.) Halictus langobardicus Blüthgen, 1944Creutzburg & Frenzel (2016) zwei überprüfte Weibchen stimmen nicht mit Vergleichs- material (det. A. W. Ebmer) überein und dürften eher Halic- tus simplex Blüthgen, 1923 entsprechen; da keine (eindeu- tig bestimmbaren) Männchen vorhanden sind, wird die Art nicht in die Landesfauna aufgenommen Dorn & Ruhnke (1999), auch Burger & Ruhnke (2004) in den Quellen nur mit „leg. Köller 1949“ zitiert; keine Belegtiere in MLUH; Art dürfte aufgrund der Gesamtver- breitung gar nicht in Sachsen-Anhalt vorkommen (vgl. Herrmann 2006) Sphecodes scabricollis Wesmael, 1835 Creutzburg & Frenzel (2016) erwies sich als Sphecodes spinulosus von Hagens, 1875 777 Bienen Auch einige in der Literatur fälschlicherweise für Sachsen-Anhalt gemeldete Wildbienenarten werden in der vorliegenden Roten Liste nicht berücksichtigt (siehe tabellarische Übersicht auf S. 777). Neu für Sachsen-Anhalt sind die Arten Colletes hede- rae, Colletes mlokossewiczi, Coelioxys alata, Nomada baccata und Sphecodes pseudofasciatus. Die Art Heriades rubicola wurde bereits von Saure & Wagner (2018) gemeldet. Hinzu kommen zwei Taxa, deren Artstatus nicht unumstritten ist, die aber dennoch hier für Sachsen-Anhalt berücksichtigt werden sollen (Andrena bremensis, Nomada glabella). Zehn Arten, die noch von Saure & Stolle (2016) als ver- schollen gelistet wurden, konnten wiedergefunden werden, nämlich Andrena nycthemera, Lasioglossum griseolum, Sphecodes rubicundus, Rophites algirus, Systropha curvicornis, Coelioxys aurolimbata, Coelio- xys brevis, Osmia xanthomelana, Nomada atroscutel- laris und Nomada pleurosticta (siehe „Bemerkungen zu ausgewählten Arten“). In der Bilanz führen acht Zugänge und drei Abgänge (Andreana tarsata, Sphecodes ruficrus, Nomada symphyti) dazu, dass die Anzahl der Wildbienenarten Sachsen-An- halts von 417 (nach Saure & Stolle 2016, ohne Honigbiene) auf 422 Arten gestiegen ist. Die Einstufung der Arten in die Gefährdungska- tegorien erfolgt vorwiegend über die jeweils aktuel- le Bestandssituation in Sachsen-Anhalt sowie über die Bestandsentwicklung in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten. Außerdem werden Risikofaktoren betrachtet, denen Arten in naher Zukunft ausgesetzt sein können. Zu den Risikofaktoren wird hier auch der Klimawandel gezählt, der sich negativ auf kältetoleran- te Arten der montanen Höhenstufe (Harz) auswirken kann. Bei der Gefährdungseinstufung werden auch die Kenntnisse des Bearbeiters über die Habitatansprüche der Arten sowie über den Erhaltungszustand der Wild- bienen-Lebensräume im Land berücksichtigt. Als „ausgestorben oder verschollen“ gilt eine Bienenart, wenn sie seit 25 Jahren nicht mehr in Sachsen-Anhalt nachgewiesen wurde, d. h. wenn der letzte Fund im Jahr 1994 oder früher erfolgte. Die wichtigsten Grundlagenwerke, denen auch Informationen zur Taxonomie, Biologie, Ökologie und Verbreitung der Arten für die vorliegende Publikation entnommen wurden, sind Scheuchl & Willner (2016), Wiesbauer (2017) und Westrich (2018). Als Einstiegslek- türe ist vor allem Westrich (2015) geeignet. Bemerkungen zu ausgewählten Arten Efeu-Seidenbiene – Colletes hederae Schmidt & Westrich, 1993 Neufund Die weitgehend auf Hedera helix als Pollenquelle spezialisierte Art wurde von W. Osterman im Septem- ber 2019 in Halle nachgewiesen (Coll. Stolle). R. Paxton 778 konnte bereits zwei Jahre zuvor, am 03.10.2017, eben- falls in Halle ein Colletes-Weibchen an Efeu beobach- ten (Paxton in litt.). Dabei handelte es sich vermutlich um C. hederae, möglicherweise aber auch um die nah verwandte Art Colletes succinctus (Linnaeus, 1758), die im Herbst auch Efeublüten besucht (aber nicht darauf spezialisiert ist). Die expansive Efeu-Seidenbiene ist mittlerweile auch in Nordostdeutschland angelangt. Im Herbst 2019 wurde sie erstmals in Brandenburg und Berlin festgestellt (Saure et al. 2019). Östliche Seidenbiene – Colletes mlokossewiczi Radoszkowski, 1891 Neufund Diese Seidenbiene wurde von Burger & Kuhlmann (2008) erstmalig für Deutschland gemeldet. Die Autoren nennen vier Fundorte, alle im Kyffhäuser und im Bundesland Thü- ringen gelegen. Die auf Korbblütler als Pollenquellen spe- zialisierte Art wurde aktuell bei Nebra nachgewiesen, nur ca. 30 Kilometer östlich vom Kyffhäuser (zwei Männchen, 24.06.2019, leg. Saure). Damit kommt die Art in Deutsch- land auch noch in einem zweiten Bundesland vor. Die Gesamtverbreitung der auf Trockenrasen und in Steppen- biotopen lebenden Art erstreckt sich von Portugal über das südliche Mitteleuropa und Südeuropa nach Osten bis Zentralasien (vgl. Burger & Kuhlmann 2008). Belgische Lockensandbiene – Andrena batava Pérez, 1902 Wie bereits bei Saure & Stolle (2016) wird hier A. ba- tava als eine von Andrena apicata Smith, 1847 abwei- chende Art angesehen (vgl. Scheuchl & Willner 2016). Es wird angenommen, dass sich Literaturmeldungen von A. apicata (sensu lato) für Sachsen-Anhalt auf A. batava beziehen, zumal dem Autor der vorliegen- den Roten Liste im Land bisher nur Exemplare von A. batava vorlagen. Der Artstatus von A. batava ist aber umstritten und bedarf weiterer Untersuchungen (Westrich 2018). Schwarzbeinige Rippensandbiene – Andrena bimacu- lata (Kirby, 1802) Burger & Ruhnke (2004) sowie Saure & Stolle (2016) stuften diese Sandbiene für Sachsen-Anhalt noch als verschollen ein und zitieren Blüthgen (1925) mit dem letzten Nachweis. Blüthgen fand die „äußerst seltene“ Art bei Naumburg (Blütengrund). Neue Nachwei- se aus den Jahren 2010 bis 2014 meldeten bereits Creutzburg & Frenzel (2016) aus der Umgebung von Friedeburg und Schafstädt (vid. C. Schmid-Egger). Bremer Herbstsandbiene – Andrena bremensis Alfken, 1900 Der Artstatus der Bremer Herbstsandbiene ist um- stritten. Während Scheuchl & Willner (2016) sie als eigenständige Art aufführen, ist sie für andere Auto- ren eine Unterart von Andrena simillima Smith, 1851 Bienen 1 3 2 4 Abb. 1: Weibchen der Grauen Lockensandbiene Andrena nycthemera Imhoff, 1868, in Sachsen-Anhalt wiedergefunden im Jahr 2019 (Foto: S. Kühne & C. Saure). Abb. 2: Weibchen der Stängel-Löcherbiene Heriades rubicola Pérez, 1890, die in Sachsen-Anhalt erstmalig im Jahr 2017 nachgewiesen wurde (Foto: S. Kühne & C. Saure). Abb. 3: Weibchen der Hufeisenklee-Mauerbiene Osmia xanthomelana (Kirby, 1802), in Sach- sen-Anhalt wiedergefunden im Jahr 2017 (Foto: S. Kühne & C. Saure). Abb. 4: Männchen der Kleinen Spiralhornbiene Systropha curvicornis (Scopoli, 1770), in Sachsen-Anhalt wiedergefunden im Jahr 2018 (Foto: S. Kühne & C. Saure). 779

Deutsches Bienenmonitoring 2017 - Deutsches Bienenmonitoring, Deutsches Bienenmonitoring 2017 - Deutsches Bienenmonitoring

Das Projekt "Deutsches Bienenmonitoring 2017 - Deutsches Bienenmonitoring, Deutsches Bienenmonitoring 2017 - Deutsches Bienenmonitoring" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V..Das Deutsche Bienenmonitoring ist eine langfristig angelegte Kohortenstudie, bei der die systematische Erfassung (Protokollierung), Beobachtung und Überwachung bestimmter Parameter bei einer Kohorte von ca. 1100 Bienenvölkern über einen längeren Zeitraum und möglichst mit denselben Methoden im Vordergrund steht. Im Gegensatz zu experimentellen Ansätzen werden in Monitoringprojekten im ersten Schritt der Status quo erfasst und dann über mehrere Jahre wiederholt Beobachtungen, Messungen und Bewertungen durchgeführt und dokumentiert, um dann mit den Datensätzen vieler Jahre auch Ursachenanalyse betreiben zu können. Solche Kenntnisse bilden zugleich die wesentlichen Voraussetzungen sowohl für die seuchenrechtliche Beurteilung von bekannten und in den letzten Jahren neu eingeschleppten Krankheiten als auch für eine nachhaltige Beratung der Imker, nicht nur zur Vermeidung von Totalverlusten sondern auch zum Erhalt vitaler Völker. 1. Drei Bonituren pro Bienenstand zur Probenahme und Datenerfassung 2. Krankheitsuntersuchungen: Varroabefall, Nosema- und Amöbenbefall, Nosemadifferenzierung mittels PCR, Acarioseuntersuchung, Analyse auf Viren, Untersuchung der Futterkranzproben auf Amerikanische Faulbrut, Sichtung der Völker auf Befall mit Aethina tumida (Kleiner Beutenkäfer) und Tropilaelaps spp. (Tropilaelaps-Milben) und auf unerklärliche Symptome von evtl. Vergiftungen oder Erkrankungen 3. Mikroskopische Pollenanalysen Honig und Bienenbrot nach Aufbereitung 4. Rückstandsanalysen von Bienenbrot 5. Datenerfassung

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