In einem ersten Schritt des Vorhabens sollen die in III26 entwickelten Untersuchungsverfahren zur Bestimmung von Kunststoffgehalten in Bioabfällen zu Routineverfahren weiter entwickelt werden. Zum Einsatz kommen neue innovative thermoanalytische, chromatografische und spektroskopische Verfahren, die eine eindeutige Zuordnung des Kunststoffes und seines Degradationszustandes ermöglichen. Mit Hilfe dieser Untersuchungsverfahren sollen Quellen und Senken für Mikroplastik in den Endprodukten der Bioabfallbehandlung ermittelt und deren Wirkung auf verschiedene Umweltmatrizes eingeordnet werden.
Die Bundesregierung strebt die qualitativ und quantitativ hochwertige Verwertung von Bioabfällen an, um dadurch Klima und Ressourcen zu schonen. Im Hinblick auf eine mögliche Weiterentwicklung der Bioabfallverordnung, sollen in diesem Forschungsprojekt verschiedene Themenfelder untersucht werden, die direkt oder indirekt mit der Erzielung möglichst reiner Komposte und Gärreste in Verbindung stehen und somit die Grundlage für eine hochwertige Verwertung darstellen.
In Arbeitspaket (AP) 1 sollen geeignete Techniken zur Detektion von Fremdstoffen bei der haushaltsnahen Erfassung von Bioabfall ermittelt und bewertet werden. AP 2 legt den Fokus auf die Abtrennung von Fremdstoffen und insbesondere Kunststoffen vor der eigentlichen Bioabfallbehandlung und umfasst verschiedene Eingangsstoffströme wie Bioabfall aus Haushalten, verpackte Lebensmittel und anlagenintern rezyklierte Stoffströme. In AP 3 sollen die mögliche Bildung vor allem von kleinen Kunststoffpartikeln innerhalb der Prozesskette der biologischen Abfallbehandlung untersucht und die Möglichkeiten zur Bestimmung des Gehalts an Kunststoffpartikeln über die etablierten Methoden hinaus betrachtet werden.
Ziele dieses Forschungsprojekts sind die Bereitstellung von fachlichen Grundlagen und Erkenntnissen zur Weiterentwicklung der Bioabfallverordnung sowie die Informationsaufbereitung für die Praxis.
Die EU-Methanstrategie, das Circular Economy Package, der Green Deal, der Global Methan Pledge oder die jüngste G7 Erklärung werfen in ein neues Schlaglicht auf die Kreislaufwirtschaft. Eine klimaschutzwirksame Kreislauf- und Abfallwirtschaft wirkt sektorübergreifend in die Bereiche Industrie, Landwirtschaft und Energie hinein und ist ein Element der nachhaltigen Transformation und Dekarbonierung (u.a. durch energetische und stoffliche Verwertung) und deshalb nicht beschränkt auf für die Klimaberichterstattung relevante Bereiche (Methan-/Lachgas-Emissionen aus Deponien, Bioabfallbehandlung etc). Die kommunale und regionale Hoheit im Siedlungsabfall und das Zusammenspiel von öffentlichem und privatem Sektor benötigen gezielte und übergreifende klimaschutzorientierte Strategien, Regelungen, Markt- und strukturellen Rahmenbedingungen sowie flankierenden Förderung der nationalen Ebene in Europa, vor allem im europäischen Süden und (Süd)-Osten. Das Vorhaben soll (klimaschutz)politische sektorübergreifende Maßnahmen, Instrumente und Programme zur Treibhausgas-Minderung aufzeigen, die eine Beschleunigung der Erreichung der Klimaschutzziele und eine Ambitionssteigerungen in dieser und der nächsten Dekade ermöglichen, und dabei auch die Entwicklungschancen für die Wirtschaft ins Auge fassen. Im Wesentlichen ist der Output ein Bericht, eine kurze Broschüre und eine Hybridveranstaltung in Brüssel zu konkreten Empfehlungen für Rahmenbedingungen, Maßnahmen, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Anreize, Instrumente u.a., die eine Erreichung der Klimaschutzziele und eine Ambitionssteigerung durch die Verbesserung der Kreislaufwirtschaft in dieser und der nächsten Dekade ermöglichen mit einem Fokus auf regionale und andere Charakteristika der EU.
Für den Neubau einer Bioabfallbehandlungsanlage soll in vier Bauabschnitten über jeweils vier Wochen eine Grundwasserabsenkung erfolgen. Insgesamt soll dabei eine Grundwasserentnahme von 58.000 m³ durchgeführt. DAs Wasser wird in den städtischen Niederschlagswasserkanal abgeführt.
Am 16. und 17. Juli 2024 veranstaltete das Kompetenzzentrum Bioabfall der LUBW gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg eine "Offene Plattform Bioabfall" in Stuttgart. Im Rahmen der Veranstaltung fand am ersten Tag vormittags ein Praxis-Workshop zur Durchführung von Biotonnenkontrollen für die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger aus Baden-Württemberg statt. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesgütegemeinschaft Kompost, der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg und dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Böblingen organisiert und hatte zum Ziel, den örE eine Hilfestellung bei der Durchführung von Biotonnenkontrollen zu geben. Zum Beispiel: Wie sind diese durchzuführen? Worauf ist zu achten? Was wird benötigt? Bild zeigt: Teilnehmende am 17. Juli 2024 bei der Begrüßung durch den Staatssekretär Dr. Andre Baumann, Bildnachweis: LUBW Nachmittags startete dann der offene Teil der Veranstaltung: Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, die Baustelle der neuen Bioabfallvergärungsanlage in Leonberg zu besichtigen. Nach dem ersten Tag mit vielen praktischen Eindrücken und einem geselligen Abend standen am zweiten Tag (17.07.2024) im Innenministerium in Stuttgart interessante Vorträge rund um das Thema Bioabfall auf dem Programm. Bild zeigt: Teilnehmende des Workshops bei der Sichtung der im Vorfeld präparierten Biotonnen, Bildnachweis: LUBW Neu ab dem 01. Mai 2025 gelten Kontrollwerte für den Fremdstoffgehalt im Input einer Bioabfallbehandlungsanlage. Außerdem hat der Anlagenbetreiber das Recht, Bioabfälle mit einem Fremdstoffanteil von über 3,0 Prozent zurückzuweisen. Dementsprechend lag der Schwerpunkt der Tagung auf den Themen Fremdstofferkennung, Fremdstoffreduzierung sowie der Öffentlichkeitsarbeit, um Bürgerinnen und Bürger für eine bessere Bioabfalltrennung zu gewinnen. Die Veranstaltung richtete sich an Entsorgungsträger, Anlagenbauer und -betreiber, Verwaltung, Umweltverbände, Wissenschaft, Ingenieurbüros sowie die interessierte Öffentlichkeit und war mit rund 110 Teilnehmenden gut besucht. Kompetenzzentrum Bioabfall der LUBW