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Flyer Wasserwirtschaft in Deutschland

In Deutschland ist die Wasserversorgung eine Pflichtaufgabe der öffentlichen Hand. Die Verantwortung und Zuständigkeit liegt bei den Kommunen, die zur Erfüllung dieser Aufgabe verschiedene Organisations- und Rechtsformen nutzen können. Für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung entnahm die öffentliche Wasserversorgung ca. 5,1 Mrd. Kubikmeter Wasser. Dabei sind die Grundwasservorkommen die wichtigste Trinkwasserquelle. In den öffentlichen Kläranlagen wurden gut 10 Mrd. Kubikmeter Abwasser behandelt, nahezu vollständig durch biologische Abwasserbehandlung. Die Abwassermenge setzt sich annähernd zu gleichen Teilen aus Schmutzwasser und Niederschlags- bzw. Fremdwasser zusammen. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.

Maximaler theoretischer TFA-Eintrag aus abwasserbürtigen Humanarzneimitteln je Landkreis bzw. kreisfreier Stadt (Datensatz)

Für die sehr persistente und sehr mobile Verbindung Trifluoracetat (TFA) wird die theoretische TFA-Abgabe aus kommunalen Kläranlagen je Landkreis dargestellt. Diese wurden im Rahmen des Gutachtens „Trifluoracetat (TFA): Grundlagen für eine effektive Minimierung schaffen - Räumliche Analyse der Eintragspfade in den Wasserkreislauf“ (Laufzeit: August 2021-November 2022) ermittelt. Da im Abwasser potentielle Vorläufersubstanzen von TFA vorhanden sind, stellen kommunale Kläranlagen eine Quelle für TFA in die aquatische Umwelt dar. Zu den potentiellen Vorläufersubstanzen zählen unter anderem einige Arzneimittel und Biozide, sowie die Transformationsprodukte dieser Stoffe. Die Freisetzung von TFA aus Vorläufersubstanzen kann biologisch, abiotisch (z. B. bei der Ozonung in der Trinkwasseraufbereitung und Abwasserbehandlung) oder auf photochemischem Wege in der Wasserphase erfolgen. TFA kann sowohl während der Abwasserbehandlung als auch erst später in der Umwelt, d. h. nach Einleitung des behandelten Abwassers in den aufnehmenden Wasserkörper, gebildet werden. Aufgrund der vergleichsweisen hohen Stabilität vieler im Abwasser anzutreffenden TFA-Vorläufersubstanzen ist davon auszugehen, dass deren Aufenthaltszeiten in Fließgewässern (definiert als Zeitspanne zwischen dem Eintrag der Vorläufersubstanz über das Abwasser in den Vorfluter und dem Eintrag ins Meer) in Deutschland zu gering sind, um vollständig zu TFA ab- bzw. umgebaut zu werden. Weitere Details sind dem Gutachten zu entnehmen. Abschließend ist zu sagen, dass es Hinweise gibt, dass kommunale Kläranlagen kein Haupteintragspfad für TFA sind und ihr Einfluss auf die Konzentrationen in Fließgewässern eher gering ist.

PMT/vPvM assessment of REACH registered Substances Detected in Wastewater Treatment Plant Effluent, Freshwater Resources and Drinking Water

Es wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, um eine Liste der Stoffe zu erstellen, die bereits in Kläranlagenablauf (WTPE, 442 Stoffe), Oberflächengewässer (SW, 1021 Stoffe), Uferfiltrat (BF, 114 Stoffe), Grundwasser (GW, 338 Stoffe), Rohwasser (RW, 212 Stoffe) und Trinkwasser (DW, 385 Stoffe) detektiert wurden. 639 Stoffe wurden in mindestens einem der vier trinkwasserrelevanten Medien (BF, GW, RW und DW) detektiert, von denen waren 311 (49 %) REACH-registrierte Stoffe (Stand September 2019). Insgesamt wurden 1289 Stoffe in mindestens einem der sechs betrachteten Wassermedien (WTPE, SW, BF, GW, RW und DW) detektiert, von denen 509 (39 %) REACH-registrierte Stoffe waren. Für jeden dieser 509 Stoffe wurde eine PMT/vPvM-Bewertung durchgeführt. Die PMT/vPvM-Kriterien erfüllten 22 % (110 von 509) aller detektierten Stoffe und sogar 30 % (92 von 311) der in trinkwasserrelevanten Medien detektierten Stoffen; weitere 5 % (23 von 509) Substanzen erfüllten die Kriterien für Persistenz und Mobilität, sind aber derzeit ohne abschließende Bewertung, ob das Toxizitätskriterium erfüllt ist. 27 % (136 von 509) der detektierten REACH-registrierten Stoffe sind ohne eindeutige Bewertung, ob die PMT/vPvM-Kriterien erfüllt waren; für weitere 20 % (103 von 509) fehlen Daten, um eine PMT/vPvM-Bewertung durchzuführen. Als Nicht- PMT/vPvM-Stoffe wurden nur 26 % (137 von 509) der detektierten REACH-registrierten Stoffe bewertet. Aus dieser Literaturrecherche können drei wichtige Schlussfolgerungen gezogen werden. Die erste ist, dass REACH-registrierte Stoffe in trinkwasserrelevanten Medien häufig (49 % aller nachgewiesenen Stoffe) und oft über 0,1 Ìg/L (58 % der REACH-registrierten Stoffe) detektiert werden. Die zweite ist, dass trotz Datenlücken die PMT/vPvM-Bewertung zeigt, dass sehr viele in Trinkwassermedien detektierten REACH-registrierten Stoffe die PMT/vPvM-Kriterien erfüllen, so z. B. in RW (39 % oder 49 von 125 Stoffen), GW (38 % oder 63 von 165 Stoffen) und DW (37 % oder 69 von 186 Stoffen). Die dritte ist, dass der log KOC-Grenzwert von 4,0 für das Mobilitätskriterium zwischen 95 und 100 % der in den vier trinkwasserrelevanten Medien detektierten P/vP-Stoffe erfasst. Dies zeigt die Eignung des auf dem log KOC basierenden Mobilitätskriterium. Registranten, Wasserbehörden und Regulierungsbehörden werden dazu angehalten, für die in trinkwasserrelevanten Medien detektierten 110 REACH-registrierten PMT/vPvM-Stoffe unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen um künftige Emissionen in die aquatische Umwelt zu minimieren. Quelle: Forschungsbericht

Wasserwirtschaft in Deutschland

In Deutschland ist die Wasserversorgung eine Pflichtaufgabe der öffentlichen Hand. Die Verantwortung und Zuständigkeit liegt bei den Kommunen, die zur Erfüllung dieser Aufgabe verschiedene Organisations- und Rechtsformen nutzen können. Für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung entnahm die öffentliche Wasserversorgung ca. 5,1 Mrd. Kubikmeter Wasser. Dabei sind die Grundwasservorkommen die wichtigste Trinkwasserquelle. In den öffentlichen Kläranlagen wurden gut 10 Mrd. Kubikmeter Abwasser behandelt, nahezu vollständig durch biologische Abwasserbehandlung. Die Abwassermenge setzt sich annähernd zu gleichen Teilen aus Schmutzwasser und Niederschlags- bzw. Fremdwasser zusammen.

Energie und Rohstoffe aus Kläranlagen

Energie und Rohstoffe aus Kläranlagen Zum Tag des Wassers am 22. März: Kläranlagen können viel mehr leisten, als nur Abwasser von Schadstoffen reinigen. Zum Beispiel wertvolle Rohstoffe wie Phosphor und Stickstoff liefern oder Energie erzeugen. Der Stand der Technik in Deutschland im Überblick. In Deutschland wird Abwasser fast flächendeckend in öffentlichen Kläranlagen behandelt. Für mehr als 95 Prozent des behandelten Abwassers stellt die biologische Abwasserbehandlung den Stand der Technik dar. Abwasser als Rohstofflieferant Die im Abwasser noch enthaltenen Nährstoffe bleiben häufig ungenutzt. Dabei sind dort noch Schätze zu heben: Phosphor und Stickstoff können beispielsweise zur Herstellung von Dünger genutzt werden. Die Daten zeigen: Mit denen im Abwasser verfügbaren Phosphorvorkommen könnten etwa die Hälfte der jährlichen Phosphormineralimporte eingespart werden. Bei Stickstoffdünger wird der energieintensive Schritt der Mineralisierung von Ammoniak zu molekularem Stickstoff, der in die ⁠ Atmosphäre ⁠ entweicht, eingespart. Der auf diese Weise gewonnene Stickstoffdünger muss nicht nach dem energieaufwändigen Haber-Bosch-Verfahren hergestellt werden, das  etwa 1,4 Prozent der jährlich weltweit erzeugten Energie benötigt. Eine Weiterentwicklung und Implementierung geeigneter Phosphor-Rückgewinnungstechniken aus Abwasser bzw. Klärschlamm oder Klärschammasche, als auch von Stickstoff (Ammoniak), trägt so bei zur Ressourcenschonung und zu einer nachhaltigen Abwasserwirtschaft. UBA-Seite zum Phosphorrecycling UBA-Texte 98/2015 : „Bewertung konkreter Maßnahmen einer weitergehenden Phosphorrückgewinnung aus relevanten Stoffströmen sowie zum effizienten Phosphoreinsatz“ UBA-Hintergrundpapier zur Klärschlammentsorgung (2013) Abwasser als Energiequelle Kläranlagen verbrauchen sehr viel Energie. Doch es gibt bereits Kläranlagen, die energieautark arbeiten. So kann aus dem Klärschlamm durch Faulung Klärgas gewonnen werden, welches dann zur Energieerzeugung genutzt werden kann. Im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms unterstützt das Bundesumweltministerium innovative Projekte zur Erreichung der Energieeffizienz auf Kläranlagen. Anlagen zur Abwasserwärmenutzung sind bereits heute bei entsprechenden Voraussetzungen wirtschaftlich konkurrenzfähig. Aus dem organischen Material, das auf der Kläranlage anfällt, können zudem verschiedene Ausgangssubstanzen hergestellt werden wie ⁠ Biomasse ⁠ für die Energiegewinnung, Monomere für die Herstellung von Biopolymeren, Ethanol usw. Diese Anwendungsbereiche werden noch untersucht oder bereits im kleintechnischen Maßstab umgesetzt. Die vorliegenden Forschungsergebnisse sind erfolgsversprechend. Schwerpunkt Energieeffiziente Abwasseranlagen im Umweltinnovationsprogramm Wie sauber kann Abwasser werden? Die Technik der biologischen Abwasserbehandlung war in den 1980er Jahren zur Reduzierung der Nährstoffe im Abwasser konzipiert worden. So sollte der  ⁠ Eutrophierung ⁠ der Gewässer entgegengewirkt werden. Konventionelle Kläranlagen sind jedoch nicht ausgelegt für die Eliminierung organischer Mikroverunreinigungen (Chemikalien aus Produkten des täglichen Bedarfs, Arzneimittel usw.) und mikrobiologischer Kontaminationen, die heute ein Problem darstellen. Es gibt jedoch verschiedene Ansätze, deren Eintrag in Gewässer zu reduzieren: Den Eintrages an der Quelle zu reduzieren, z. B. durch Verbote und Ersatz von Stoffen oder indem eine weitergehende Abwasserbehandlung wie eine vierte Reinigungsstufe auf großen Kläranlagen und Kläranlagen an sensiblen Gewässern eingeführt wird UBA-Positionspapier zur 4. Reinigungsstufe UBA-Texte 26/2015 zu Abwasserabgabe und 4. Reinigungsstufe UBA-Texte 85/2014 und 60/2016 zu Maßnahmen zur Verminderung des Eintrags von Mikroverunreinigungen Abwasser wiederverwerten? In wasserknappen Regionen der Welt spielt die Wiederverwendung von behandeltem Abwasser eine bedeutende Rolle, um knappe Trinkwasserressourcen zu schützen. Dazu gehören die trocknen  Gebiete der südeuropäischen Mittelmeeranrainer. Auf EU-Ebene werden gegenwärtig Mindestqualitätsanforderungen für die Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft und zur Grundwasseranreicherung erarbeitet. Deutschland setzt sich dabei für hohe Standards ein, die auch langfristig dem Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit gerecht werden. In Deutschland gibt es aber fast überall genug Wasser. Zudem ist noch unsicher, ob nicht das Grundwasser unter der Abwasserwiederverwendung leiden könnte. Daher gibt es bei uns keinen wesentlichen Bedarf für diese Anwendung. UBA-Texte 34/2016 zu Rahmenbedingungen für die umweltgerechte Nutzung von behandeltem Abwasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung

Nereda®-Verfahren auf der Kläranlage Altena

Der Ruhrverband betreibt für seine Mitglieder über 60 Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen und reinigt dort die Abwässer von mehr als zwei Millionen Menschen und zahlreichen Gewerbebetrieben. Die Kläranlage im sauerländischen Altena wurde 1984 mit einer Ausbaugröße von 52.000 Einwohnerwerten (EW) in Betrieb genommen. Die biologische Reinigung erfolgt derzeit nach dem Belebungsverfahren. Im Faulbehälter wird der Schlamm anaerob stabilisiert, dann maschinell entwässert und anschließend einer thermischen Verwertung zugeführt. Der Kläranlagenstandort soll umfassend saniert und an die seit den 1980er Jahren deutlich gesunkene Einwohnerzahl angepasst werden (zukünftige Ausbaugröße 20.000 EW). Ein Ziel der Umbaumaßnahmen ist es, die Anlage künftig ohne eigene Schlammbehandlung als so genannte Satellitenanlage, also von einer benachbarten Kläranlage aus, zu betreiben. Die geringe Flächenverfügbarkeit und die eingeschränkte Zugänglichkeit des Geländes für schweres Baugerät stellten wesentliche Herausforderungen für die Neuplanung dar. Auf Basis der Ergebnisse einer umfangreichen Machbarkeitsstudie wurde vom Ruhrverband die Umsetzung des Nereda ® -Verfahren als die vorteilhafteste Lösung für die Erneuerung der biologischen Reinigungsstufe ausgewählt. Das Nereda ® -Verfahren ist ein neuartiges biologisches Abwasserreinigungsverfahren, in dem die Bakterien durch eine spezielle Reaktorgestaltung und gezielte Betriebsführung anstelle von Flocken kompakte „Granulen“ ausbilden. In diesen Granulen laufen die verschiedenen biologischen Prozesse der Abwasserbehandlung in den inneren anaeroben Bereichen und den äußeren aeroben Bereichen gleichzeitig ab. Das Verfahren basiert auf einem modifizierten Sequencing Batch Reactor (SBR)-Betrieb, bei dem Beschickungs- und Ablaufphase, Reaktionsphase und Sedimentationsphase zyklisch aufeinander folgen. Überschüssiger Schlamm wird regelmäßig abgezogen und zur Weiterbehandlung auf eine benachbarte Kläranlage verbracht. Im Vergleich zu konventionellen biologischen Reinigungsverfahren nach dem Stand der Technik ergeben sich beim Nereda ® -Verfahren deutliche betriebliche und wirtschaftliche Vorteile durch den geringeren Flächenbedarf, eine hohe Robustheit des Verfahrens sowie geringere Betriebskosten und verminderten Wartungsbedarf. Eine moderne Mess-, Steuer- und Regeltechnik mit Online-Überwachung und Fernzugriff ist Bestandteil des Verfahrens. Mit der neuen Anlage und dem neuen Verfahren soll eine weitestgehend biologische Phosphorelemination erfolgen. So kann im Vergleich zum Ist-Zustand eine Einsparung von Fällmitteln für die chemische Phosphatfällung um voraussichtlich etwa 75 Prozent realisiert werden. Insgesamt wird mit der neuen Technologie eine deutliche Verbesserung der Ablaufwerte erwartet. Zusätzlich wird im Vergleich zum Ist-Zustand für die Kläranlage in Altena mit dem Nereda®-Verfahren eine Verringerung des Energiebedarfs um mindestens 30 Prozent erwartet. Insgesamt ergeben sich Einsparungen von 130 Tonnen CO 2 pro Jahr bzw. 7,6 Kilogramm CO 2 pro EW und Jahr. Branche: Wasser, Abwasser- und Abfallentsorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen Umweltbereich: Wasser / Abwasser Fördernehmer: Ruhrverband Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: seit 2019 Status: Laufend

Energetische Optimierung der Kläranlage Isselburg

Die an den Issel gelegene Kläranlage Isselburg ist eine mechanisch/biologisch betriebene Kläranlage, welche die Abwässer aus der Kernstadt Isselburg sowie den Ortsteilen Anholt, Werth, Vehlingen, Heelden und einigen weiteren Streusiedlungen behandelt. In Anbetracht der geplanten Ausweisung neuer Gewerbeflächen und Wohngebiete (Gebietsentwicklung) wurde eine Erweiterung der Kläranlage von 14.000 Einwohnerwerten (EW) auf eine rechnerische Belastung von 20.000 EW erforderlich. Verfahrenstechnisch bestand die Kläranlage vor dem Umbau aus einer mechanischen Reinigungsstufe mit Rechen, Sandfang und Vorklärung, einer biologische Reinigungsstufe mit biologischer Phosphor (P)-Elimination, (Bio-P Becken) mit vorgeschalteter Denitrifikation, sowie einer Nachklärung. Die Schlammbehandlung bestand aus einem statischen Eindicker, einer Faulung, einer maschinellen Faulschlammeindickung mittels Siebtrommel, sowie Schlammstapelbehältern. Ziel des Vorhabens war es, eine umfassende Optimierung der Energieeffizienz der gesamten Kläranlage bei gleichzeitiger Erweiterung der Ausbaugröße auf die zu erwartenden 20.000 EW durchzuführen. Die Emissionen aus der Einleitung von behandeltem Abwasser in den Vorfluter (Issel) sollten durch die Maßnahmen reduziert sowie Transport- und Verwertungsaufwendungen durch eine verfahrenstechnisch zu erreichende Verringerung der Klärschlammmenge eingespart werden. Zur Erreichung der Vorhabenziele wurde die biologische Abwasserbehandlung als sogenannte 3er-Kaskade mit intermittierender Denitrifikation konzipiert und die vorhandenen Becken entsprechend umgebaut. Aufgrund der strengen Anforderungen an die Ablaufwerte für Phosphor wurde der Anlage eine kontinuierlich gespülte Sandfilteranlage nachgeschaltet. Die Schlammbehandlung wurde über die Faulturmsanierung und umfangreiche maschinentechnische und sonstige Maßnahmen modernisiert. Die Maschinen-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik wurden unter der Prämisse der Energieeffizienz ebenfalls fast vollständig modernisiert bzw. erneuert. Im Zuge der Maßnahme wurde ein Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet und somit erstmals Eigenstrom produziert. Die erforderliche Kühlung der Betriebsräume soll mittels einer Adsorptionskältemaschine, die aus der Abwärme des BHKW Kälte erzeugt, erfolgen. Der Energiebedarf der Kläranlage Isselburg konnte von ca. 750.000 Kilowattstunden/Jahr (kWh/a) auf ca. 425.000 kWh/a bei annähernd gleich gebliebenen angeschlossenen Einwohnerwerten gesenkt werden. Nach den Ergebnissen der Feinanalyse hat sich der spezifische Energieverbrauch von 53,4 auf 31,4 kWh/(EW *a) reduziert. Unter Berücksichtigung der weiteren gemeindlichen Entwicklung (Gewerbeansiedlung und Wohngebietserweiterung) und der hiermit zu erwartenden Steigerung auf die zu Vorhabenbeginn geplanten ca. 20.000 Einwohnerwerte wird sich der spezifische Energiebedarf weiter reduzieren. Für den aktuellen Zwischenstand ist das BHKW zu groß dimensioniert. Die CO 2 -Bilanz der Kläranlage Isselburg konnte infolge der durchgeführten Maßnahmen von jährlich 678,8 Tonnen vor Vorhabenbeginn auf jährlich 493,6 Tonnen verbessert werden, was einer jährlichen Einsparung an CO 2 -Emissionen von 185,2 Tonnen entspricht. Das Vorhaben zeigt modellhaft, dass eine energetische Optimierung bei gleichzeitigem Ausbau einer Kläranlage sowie unter der Erzielung einer verbesserten Reinigungsleistung möglich ist. Dieses Vorhaben wurde im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ des Umweltinnovationsprogramms gefördert. Mit dem Förderschwerpunkt wurden innovative Projekte unterstützt, die energetische Ressourcen sowohl bei der Behandlung von Abwasser und Klärschlamm, als auch bei der Eigenenergieerzeugung erschließen. Branche: Wasser, Abwasser- und Abfallentsorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen Umweltbereich: Wasser / Abwasser Fördernehmer: Stadt Isselburg Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: 2011 - 2015 Status: Abgeschlossen Förderschwerpunkt: Energieeffiziente Abwasseranlagen

Int_Niveau_12_2021.pdf

Entwicklung des Niveaus der kommunalen Abwasserbehandlung von 1990 bis 2021 Anteil der Bevölkerung in % 100 93,6 90 80 70 60 50 40 44,0 33,8 30 21,9 20 10 0 0,3 1990 4,5 1,9 0 2021 dezentrale Abwasserbehandlung mechanische Abwasserbehandlung mechanisch- biologische Abwasserbehandlung mechanisch- biologische Abwasserbehandlung und weitergehende Nährstoffeliminierung

Int_Niveau_12_2022.pdf

Entwicklung des Niveaus der kommunalen Abwasserbehandlung von 1990 bis 2022 100 93,9 Anteil der Bevölkerung in % 90 80 70 60 50 40 44,0 33,8 30 21,9 20 10 4,5 0,3 1,6 0 0 1990 2022 dezentrale Abwasserbehandlung mechanische Abwasserbehandlung mechanisch- biologische Abwasserbehandlung mechanisch- biologische Abwasserbehandlung und weitergehende Nährstoffeliminierung

Fallbeispiele

Optimierung der biologischen Reinigungsstufe Einbau von Membran-Belüfterplatten sowie Systemänderung zu intermittierender Denitrifikation mit Pfropfenströmung ; Kläranlage Kaiserslautern (Ausbaugröße 210.000 E) Anpassung des Schlammalters und der Sauerstoffkonzentration ; Kläranlage Speyer(Ausbaugröße 95.000 E) Einbau von Membran-Belüfterplatten ; Kläranlage Hoppstädten-Weiersbach (Ausbaugröße 23.000 E) Einbau von Membran-Belüfterplatten ; Kläranlage Almerich,  Idar-Oberstein (Ausbaugröße 33.000 E) Einbau von Membran-Belüfterplatten, Systemänderung in intermittierende Denitrifikation sowie Regelung mit Fuzzy-Regler ; Kläranlage Traben-Trarbach (Weinbaukampagneeinfluss, Ausbaugröße 22.000 E) Prozessoptimierung durch bedarfsorientiertes und lastabhängiges Regelkonzept ; Kläranlage Pirmasens-Felsalbe (Ausbaugröße 37.900 E) Erhöhung der Eigenstromerzeugung auf Anlagen mit Faulung Steigerung der Klärgaserzeugung durch Co-Fermentation ; Kläranlage Bitburg-Ost (Ausbaugröße 25.000 E) Neubau eines BHKW < 50 KW elektrisch ; Kläranlage Daun (Ausbaugröße 22.500 E) Klärschlamm-Behandlung mit Thermodruckhydrolyse ; Projekt KA Blümeltal (Stadt Pirmasens) Steigerung der Klärgaserzeugung durch Desintegration ; Kläranlage Oppenheim (Ausbaugröße 25.200 E) Klärschlammbehandlung in 2-straßigem Kompaktfaulbehälter mit quadratischem Grundriss ; KA Linz-Unkel Umstellung von Stabilisierungsanlage auf Schlammfaulung Umstellung von Stabilisierungsanlage auf Schlammfaulung ; Kläranlage Linz-Unkel (Ausbaugröße 30.000 E) Interkommunales Klärschlammbehandlungszentrum Interkommunales Klärschlammbehandlungszentrum ; Kläranlage Selters (Ausbaugröße 11.500 E, Schlammbehandlung 34.700 E) Semizentrales Schlammbehandlungscenter - Studie ; VG Sprendlingen-Gensingen (tectraa) Abwasserwärmenutzung Gebäudeheizung mit Abwärme aus Schaltwarte und Gebläsehalle - KA Siesbachtal - Idar-Oberstein Wärmerückgewinnung aus der Druckluft - KA Hellertal (Abwasserverband Hellertal) Abwasserwärmenutzung im Nachklärbecken - KA Nassau Kläranlage – innovative Verfahren der Abwasserbehandlung Belebungsanlage nach dem BIOCOS-Verfahren - KA Breunigweiler (VG Winnweiler) Ertüchtigung Abwasserteichanlage zu CWSBR-Anlage - KA Fockenbachtal (VG Rengsdorf) Ertüchtigung Abwasserteichanlage zu SBLR-Anlage - KA Langenbach (VG Bad Marienberg) Erweiterung Tropfköperanlage um belebten Bodenfilter - KA Bechhofen (VG Zweibrücken-Land) Pflanzenkläranlage - KA St. Alban (VG Rockenhausen) SBR-Anlage mit Kampagne-Einfluss - KA Heßheim (AZV Mittleres Eckbachtal) Beratung bei Bläh- und Schwimmschlamm - Projekt ZERBERUS (tectraa) Integrierte Betrachtung von Kanalnetz und Kläranlage - Projekt EPIKUR (tectraa) Kombibehälter als Vorlage für SBR-Anlage und RÜB - KA Görgeshausen (VG Montabaur) Kläranlagen – Kleinkläranlagen Kleinkläranlagen mit Membrantechnik - VG Brohltal Klärschlammentwässerung/-trocknung/-verbrennung Klärschlammvererdungsanlage - KA Simmern (VG Simmern Hunsrück) Organisation und Verwaltung des Betriebs Anschluss KA Aach an Hauptklärwerk Trier - Projekt Trier-Land und Stadtwerke Trier Fernüberwachung durch Kameras - KA Hochspeyer (VG Hochspeyer) Gemeinschaftskläranlage mit Luxemburg - KA Mompach (VG Trier-Land) Kooperation zwischen den VG Alsenz-Obermoschel - Rockenhausen und Winnweiler Studie zur künftigen gemeinsamen Klärschlammverwertung in der Südpfalz Kanal – Weitergehende Mischwasserbehandlung Retentionsbodenfilter - Bolanden (VG Kirchheimbolanden) Retentionsbodenfilter - Gau-Bischofsheim Retentionsbodenfilter zur Keimreduzierung - Hallschlag (VG Obere Kyll) Kanal – Abwasserwärmenutzung Energiegewinnung aus dem Abwasserkanal - Projekt Yachthafen Speyer Kanal – Fremdwasser- bzw. Außengebietswasserreduzierung Systematische Fremdwassermessung und -kartierung - VG Montabaur Entwässerungskonzeption Neubau zentrale Kläranlage als Ersatz für 6 dezentrale Anlagenstandorte - GKA Westerburg Trennung von Schwarz- und Grauwasser - Projekt Komplett (tectraa)

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