Inhaltsverzeichnis: Vorwort..........5 --- Spannungsfeld Naturschutz, Nutzung und nachhaltige Armutsbekämpfung..........6 --- Naturschutz und Armutsbekämpfung: Altes Leid und neue Strategien / Manfred Niekisch ..........6 --- Der politische Rahmen und die Instrumente ..........26 --- Armutsbekämpfung, Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit / Christof Kersting ..........26 --- Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) - ein Implementationsinstrument zur Armutsbekämpfung? / Dietrich Jelden ..........32 --- Voraussetzungen und Erfahrungen bei der Projektförderung im Bereich der Forschung zum gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung biologischer Ressourcen / Arndt Wüstemeyer ..........35 --- Erfolgsinstrument "Community Conservation Bank" / Christof Schenck..........39 --- Naturschutz- und EZ-Paradigmen in Theorie und Praxis..........42 --- Für Mensch und Natur: "use without a fence" - Ressourcenschonung durch Mobilität in Trockengebieten / Fouad Ibrahim..........42 --- Grenzen von "use it or lose it" / Ludwig Ellenberg ..........51 --- Die Armutsrelevanz von FZ-Naturschutzvorhaben - Erfahrungen und Herausforderungen / Matthias von Bechtolsheim..........61 --- Nutzen für wenige, Schaden für viele: Wie Armutsbekämpfung in den Tropengebieten räumlich und zeitlich in die Sackgasse führen kann / Christof Schenck..........66 --- Naturschutz und nachhaltige Armutsbekämpfung durch Frauenförderung - ein verbesserungsfähiges Instrument / Fouad Ibrahim..........70 --- Stellungnahmen zu Naturschutz, Nutzung und Armutsbekämpfung..........75 --- Aktuelle NGO-Empfehlungen zu Naturschutz und Armutsbekämpfung / Bettina Hedden-Dunkhorst ..........75 --- Konvention über die biologische Vielfalt: 9. Vertragsstaatenkonferenz (CBD-COP 9) ..........82 --- Stand der Vorbereitungen zur 9. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt / Nicola Breier ..........82 --- Deutsche Forschungsgemeinschaft: COP 9, "Access & Benefit-Sharingt" / Sonja Ihle..........89 --- Arbeitsgespräche zu naturschutz- und armutsrelevanten Themen ..........95 --- Arbeitsgruppe 1: Innovative Ansätze zur Verknüpfung von Naturschutz und Armutsbekämpfungszielen auf lokaler Ebene / Konrad Uebelhör, Thomas R. Engel, Christof Schenck, Manfred Niekisch, Christof Kersting, Bettina Hedden-Dunkhorst..........95 --- Arbeitsgruppe 2: Politik und Wissenschaft besser vernetzen und internationale Prozesse stärker nutzen / Mark Schauer, Sonja Ihle, Meike Kretschmar, Barbara Weber, Arndt Wüstemeier, Dietrich Jelden ..........98 --- Arbeitsgruppe 3: Wie kann der Naturschutz und die Armutsminderung die Interessen der Privatwirtschaft nutzen? / Dorothea Otremba, Frauke Fischer, Fouad Ibrahim, Matthias von Bechtolsheim, Frank Begemann, Elisabeth Munzert ..........100 --- Pinnwand-Auswertungen: Fragen, Thesen, Instrumente und Empfehlungen / Barbara Engels,Thomas R. Engel, Lena Bloemertz..........102 --- Zusammenfassung und Empfehlungen / Thomas R. Engel, Bettina Hedden-Dunkhorst ..........104 --- Workshop-Programm..........108 --- Teilnehmer des Workshops ..........111 ---
Gemeinsame Pressemeldung mit dem Bundesumweltministerium (BMU) Staatengemeinschaft will Gewinne aus der Nutzung genetischer Ressourcen künftig fairer verteilen Nach zähen internationalen Verhandlungen ist am 15. November 2009 im kanadischen Montreal ein Durchbruch für ein internationales Abkommen gegen Biopiraterie gelungen. Das geplante Abkommen soll einen gerechteren Ausgleich wirtschaftlicher Gewinne gewährleisten, die aus der Nutzung genetischer Ressourcen entstehen. „Ich bin froh über diesen Verhandlungsdurchbruch. Es kann nicht sein, dass die Industriestaaten nach dem Raubbau an der eigenen Natur genetische Ressourcen der Entwicklungsländer für die Produktion etwa von Medikamenten nutzen, ohne diese Länder an den daraus entstehenden Gewinnen fair zu beteiligen”, sagte Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) und derzeit Vorsitzender des Präsidiums der UN-Konvention über die biologische Vielfalt, in deren Rahmen das Abkommen verhandelt wird. Erst am letzten Tag der einwöchigen Verhandlungen einigten sich die knapp 500 Delegierten aus 194 Vertragsstaaten des UN -Abkommens zum Schutz der biologischen Vielfalt auf einen kompletten Verhandlungstext. Dieser soll nun bis Ende 2010 in eine völkerrechtlich verbindliche Regelung über den Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechten Vorteilsausgleich, das so genannte ABS-Abkommen (von engl. „Agreement on Access and Benefit Sharing”) münden. Die nächste Verhandlungsrunde beginnt im März 2010 im kolumbianischen Cartagena. Läuft alles nach Plan, könnte das internationale ABS-Abkommen gegen Biopiraterie schon im Oktober 2010 auf der zehnten UN-Naturschutzkonferenz im japanischen Nagoya verabschiedet werden. „Es ist gar keine Frage, dass wir von den Ländern im Süden nicht die kostenlose Erhaltung der biologischen Vielfalt erwarten können, die wir dann wieder - in entsprechende Industrieprodukte umgesetzt - an sie verkaufen. Wenn wir reichen Industriestaaten von den Entwicklungsländern erwarten, dass sie ihre Natur schützen, dann müssen wir auch verbindliche Wege festschreiben, wie sie an den wirtschaftlichen Gewinnen angemessen beteiligt werden, die aus den biologischen Ressourcen erwachsen,” betonte UBA -Präsident Flasbarth. Deutschland hat seit der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn im Mai 2008 die Präsidentschaft der UN-Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity - CBD) bis zur nächsten Vertragsstaatenkonferenz im Oktober 2010 in Japan inne. Ein Schwerpunkt der deutschen CBD-Präsidentschaft liegt auf der Verhandlung und Verabschiedung eines internationalen Regelwerks zur gerechten Aufteilung der Vorteile, die aus der Nutzung der biologischen Vielfalt entstehen, dem sogenannten ABS-Regime. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte während des Highlevel-Segments der Bonner UN-Konferenz ihre Unterstützung für internationale Regeln gegen Biopiraterie zum Ausdruck gebracht. Seither haben sich auch bislang ablehnende Länder wie Australien, Japan und Kanada deutlich bewegt. Die USA haben die Konvention über die Biologische Vielfalt unter anderem deshalb nicht ratifiziert, weil sie völkerrechtliche Regelungen gegen Biopiraterie ablehnen.
Der Bericht analysiert die Umweltauswirkungen und Optimierungsansätze der in der Textilindustrie herkömmlich eingesetzten Fasern (z. B. Baumwolle, regenerierte Zellulosefasern, Polyester), mit dem Ziel, die faserspezifischen Anforderungen des Blauen Engel für Textilien (DE-UZ 154) zu überarbeiten. Der Bericht adressiert auch den Status quo der Kreislaufwirtschaft im Textilsektor, um die Anforderungen zu Recyclingfasern anzupassen. Auch wiederentdeckte Fasern (wie z. B. Brennnessel), neue bzw. innovative Fasern, Reste aus der Agrar- und Lebensmittelproduktion oder der Einsatz von biogenen Ressourcen für die Herstellung von synthetischen Fasern wurden eingehend betrachtet. Diese Erkenntnisse flossen in den überarbeiteten Blauen Engel für Textilien. Veröffentlicht in Texte | 117/2024.
Anfall von Altfetten und biogenen Restölen als Reststoff, ohne vorgelagerte Prozessketten und Emissionen Auslastung: 5000h/a Brenn-/Einsatzstoff: Ressourcen gesicherte Leistung: 100% Jahr: 2020 Lebensdauer: 20a Leistung: 1MW Nutzungsgrad: 100% Produkt: Brennstoffe-Bio-fest
getrennt gesammelter biogener Hausmüll, ohne vorgelagerte Prozessketten und Emissionen Auslastung: 1000h/a Brenn-/Einsatzstoff: Ressourcen gesicherte Leistung: 100% Jahr: 2015 Lebensdauer: 1a Leistung: 1MW Nutzungsgrad: 100% Produkt: Brennstoffe-Bio-fest
Die Studie untersucht Risiken für negative Umweltauswirkungen entlang der globalen Lieferketten der deutschen Automobilindustrie. Die Analyse basiert auf einer erweiterten multiregionalen Input-Output-Modellierung, ergänzt um Literaturrecherchen zu ausgewählten Fahrzeugkomponenten. Die Ergebnisse der Modellierung werden geografisch und sektoral lieferkettenstufenbezogen entlang der Lieferketten aufbereitet und umfassen die Umweltthemen Treibhausgase, Wasser, Fläche, abiotische und biotische Ressourcen, Luftschadstoffe, wassergefährdende Stoffe sowie Abfälle. Die ausgewählten Fahrzeugkomponenten Traktionsbatterie, Karosserie und Reifen werden entlang ihrer Lieferkette von der Rohstoffgewinnung bis zur Fertigung der Komponenten vertieft betrachtet. Die Studie zeigt zudem exemplarisch Zusammenhänge zwischen Risiken für negative Auswirkungen auf die Umwelt und Menschenrechte auf. Auf Grundlage der Analyseergebnisse der Studie werden Ansatzpunkte und Maßnahmen zur Minderung von Umweltrisiken und zur Umsetzung umweltbezogener Sorgfaltspflichten formuliert. Quelle: Forschungsbericht
Der Bericht analysiert die Umweltauswirkungen und Optimierungsansätze der in der Textilindustrie herkömmlich eingesetzten Fasern (z. B. Baumwolle, regenerierte Zellulosefasern, Polyester), mit dem Ziel, die faserspezifischen Anforderungen des Blauen Engel für Textilien (DE-UZ 154) zu überarbeiten. Der Bericht adressiert auch den Status quo der Kreislaufwirtschaft im Textilsektor, um die Anforderungen zu Recyclingfasern anzupassen. Auch wiederentdeckte Fasern (wie z. B. Brennnessel), neue bzw. innovative Fasern, Reste aus der Agrar- und Lebensmittelproduktion oder der Einsatz von biogenen Ressourcen für die Herstellung von synthetischen Fasern wurden eingehend betrachtet. Diese Erkenntnisse flossen in den überarbeiteten Blauen Engel für Textilien.
Erdüberlastungstag: Ressourcen für 2022 verbraucht Wir Menschen leben nicht nachhaltig. Der Earth Overshoot Day am 28. Juli markiert das Datum, an dem die Menschheit alle biologischen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde im Laufe eines Jahres regeneriert, so Berechnungen des Global Footprint Network. Es muss mehr für Klima- und Ressourcenschutz getan werden. Hierzu können neben der Politik auch Verbraucher*innen beitragen. Würden die Ressourcen der Erde zu gleichen Anteilen auf alle Länder gemäß der Zahl ihrer Einwohnerinnen und Einwohner verteilt, hätte Deutschland seinen Anteil im Jahr 2022 bereits Anfang Mai aufgebraucht, so Berechnungen des Global Footprint Network. Ab jetzt leben die Deutschen demnach auf Kosten anderer Länder bzw. auf Kosten zukünftiger Generationen. Auf die globale Bevölkerung hochgerechnet, bräuchte der deutsche Lebensstil die Landfläche von über drei Erden. Das heißt, dass wir in Deutschland die Natur dreimal so schnell nutzen, wie sich Ökosysteme regenerieren können – mit vielfältigen Folgen für die Umwelt, wie unter anderem Klimawandel, Artensterben oder schrumpfende Wälder. Die Organisation Global Footprint Network berechnet den Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) mithilfe des ökologischen Fußabdrucks. Dieser ist ein Indikator für die Nutzung der biologischen Kapazität und Regenerationsfähigkeit und für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt. Denn die Ressourcen auf der Erde sind endlich: Wir stoßen beispielsweise mehr Kohlendioxid aus, als Wälder und Ozeane absorbieren können, fischen intensiver als sich die Bestände erholen und fällen mehr Bäume als nachwachsen. Der Earth Overshoot Day markiert also das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Im Jahr 2021 fiel dieser Tag auf den 29. Juli, dieses Jahr am 28. Juli. Der deutsche Erdüberlastungstag macht deutlich, dass Deutschland weit davon entfernt ist, als ökologisches Vorbild für andere Staaten zu gelten. Vielmehr muss gerade Deutschland sowohl Umfang als auch Tempo beim Umwelt- und Klimaschutz erhöhen. Das Umweltbundesamt hat in seiner Studie „Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität“ (Rescue-Studie) herausgearbeitet, wie dies gelingen kann. So sollten vor allem die deutschen Minderungsziele für Treibhausgasemissionen bis 2030 von 55 auf 70 Prozent angehoben werden, um die deutsche Klimapolitik auf den in Paris 2015 beschlossenen 1,5-Grad-Pfad zu bringen. Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks und der damit ermittelte deutsche Erdüberlastungstag sind trotz gewisser methodischer Mängel ein wichtiges Hilfsmittel, um jenseits der vielen Einzelmaßnahmen und Einzelindikatoren ein Gesamtbild über die Nachhaltigkeit unserer Lebensweise zu erhalten. Wo stehen wir? Wie viel Anstrengungen müssen wir noch für eine nachhaltigen Lebensweise unternehmen? Hierfür liefert der Erdüberlastungstag eine wichtige Orientierungsmarke, sowohl für die Politik als auch für Verbraucherinnen und Verbraucher. Er hilft, den Blick auf die „Big Points“ unseres ressourcenintensiven Lebensstils zu lenken: Die fossile Energieerzeugung mit Kohle und Erdgas, die Auto- und Flugmobilität, der Energieverbrauch im Gebäudesektor und das Konsumniveau tierischer Produkte. Das Umweltbundesamt unterstützt Verbraucherinnen und Verbraucher hierbei mit dem CO 2 -Rechner, der eine detaillierte Analyse zum persönlichen Fußabdruck ermöglicht. Für Verbraucherinnen und Verbraucher empfiehlt sich im Kleinen die gleiche Strategie wie für die Politik im Großen: Die Rahmenbedingungen sollten so geändert werden, dass klimafreundliche und ressourcenschonende Lebensweisen sich leichter von selbst einstellen. Das fängt mit der eingeschraubten Sparbrause in der Dusche an, die automatisch den Warmwasserverbrauch reduziert und damit viel Geld und CO2 einsparen kann. Weitere Beispiele für geänderte Alltagsrahmenbedingungen sind der Umstieg auf Ökostrom, das grüne Bankkonto, die Carsharing-Mitgliedschaft oder das E-Auto, die eigene Solaranlage und das gut gedämmte Haus. Diese Maßnahmen führen dauerhaft zu einem klimafreundlicheren und ressourcenschonenderen Lebensstil, ohne dass darüber ständig im Alltag nachgedacht werden muss.
Potenziale für eine nachhaltige stoffliche Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier. Projektlaufzeit: 01.03.2023 bis 28.02.2025 Hintergrund & Zielsetzung Das Rheinische Revier soll im Zuge des Kohleausstiegs zu einer „Modellregion Bioökonomie“ entwickelt werden, so steht es im Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen (§ 17 Nr. 12, 2020). Damit verbunden wird ein Mehrbedarf an biogenen Ressourcen sein, der auch kritisch zu bewertende ökologische, ökonomische und soziale Folgen, nicht nur für die Region, sondern auch global gesehen, haben kann, wie z.B.: Nutzungskonkurrenzen (z.B. Nahrungs- und Futtermittelnutzung vs. stoffliche Biomassenutzung), Intensivierung des Dünger- und Pestizideintrags zur Steigerung von Erträgen, Verlust der Bodenfruchtbarkeit durch z.B. verstärkte Abfuhr von Erntenebenprodukten, vermehrte Biomasse-Importe aus dem globalen Süden. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Sicherstellung der nachhaltigen Biomassenutzung bei der Förderung von Forschungs- und Industrievorhaben sowie die Vermeidung von Fehlanreizen. Dafür sollen während der Projektlaufzeit insbesondere folgende Instrumente entwickelt werden: Nachhaltigkeitsindikatoren für ein Monitoring der nachhaltigen stofflichen Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier, Bewertungsschema für Politik und Verwaltung, um Förderanträge bewerten und priorisieren zu können, Politikempfehlungen für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier. Biomassepotenziale Rheinisches Revier, Logo: LANUV Beteiligungsprozess Während der Projektbearbeitung werden regelmäßig Workshops mit Fachexpertinnen und Fachexperten durchgeführt. Dadurch werden verschiedene technologie-, markt- und wissensbasierte Fakten, Positionen und Sichtweisen berücksichtigt als auch ein breiter interdisziplinärer Beteiligungsprozess während des gesamten Projekts gewährleistet. In den Workshops sollen auch Vorschläge zum weiteren Vorgehen in den jeweiligen Arbeitsfeldern erarbeitet werden. Durch die projektbegleitenden Workshops besteht zudem die Möglichkeit, langfristig ein Netzwerk aufzubauen, welches an einem Monitoringprozess hinsichtlich der stofflichen Verwendung von Biomasse im Rheinischen Revier beteiligt sein kann. Zudem wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet, in der die entsprechenden Ressorts der Landesregierung sowie relevante Akteure im Rheinischen Revier vertreten sind. Diese überprüft regelmäßig die strategische Ausrichtung des Projekts und trifft Grundsatzentscheidungen. Untersuchungsrahmen Der Fokus des Vorhabens liegt auf dem Rheinischen Revier (Mönchengladbach, Rhein-Kreis Neuss, Städteregion Aachen, Kreis Düren, Rhein-Erft-Kreis, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg). In dem Vorhaben wird die stoffliche Nutzung von Biomasse aus den Sektoren Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft untersucht, konkret beinhaltet dies folgende Biomassen: Sektor Landwirtschaft: Anbaubiomasse/Ernteprodukte und Reststoffe (z. B. Erntenebenprodukte, Wirtschaftsdünger), (Dauer-)grünland Sektor Ernährungswirtschaft: pflanzliche und tierische Nebenprodukte, die in der ersten Verarbeitungsstufe anfallen (z. B. Ausschuss und Verarbeitungsreste von Gemüse/Kartoffeln und Getreide, Molkereinebenprodukte, Schlachtabfälle). Unter stofflicher Nutzung wird in diesem Vorhaben die Produktion von Gütern im Sinne der Bioökonomie verstanden; die Verwendung von Stroh als Einstreu oder die Kompostierung von pflanzlichen Reststoffen fällt demnach nicht unter die stoffliche Nutzung. Auf die energetische Nutzung von Biomasse soll kein Fokus gelegt, jedoch ihr Einfluss auf die stoffliche Nutzung von Biomasse berücksichtigt werden. Projektaufbau Das Projekt „Biomassepotenziale Rheinisches Revier“ wird im Zeitraum vom 01.03.2023 bis zum 28.02.2025 durchgeführt. Die Bearbeitung der einzelnen Arbeitspakete erfolgt zeitversetzt, um Zwischenergebnisse als auch die Abstimmungsergebnisse aus den Workshops mit dem projektbegleitenden Arbeitskreis im Verlauf des Vorhabens zu berücksichtigen. Projektaufbau, Abbildung: LANUV/Carmen Haase Überblick und Einordnung der Nutzungsverfahren In diesem Arbeitspaket wird ein Überblick erstellt über die (bio-)technologischen Verfahren der stofflichen Biomassenutzung, die es bereits im Rheinischen Revier gibt als auch über solche Verfahren, die auf das Rheinische Revier übertragbar sind (z.B. aufgrund der Biomasseverfügbarkeit). Zudem wird prognostiziert, welche entsprechenden Verfahren im Rheinischen Revier bis zum Jahr 2035 relevant bzw. „Industriereife“ erreichen werden (z.B. aufgrund von Forschungsvorhaben oder Trends). Die so identifizierten Nutzungsverfahren werden einer Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen, bei der z.B. Aspekte wie Wirkungsgrad/Nutzungseffizienz, Umweltwirkung, konkurrierende Nutzungen, Substitutionsleistung fossiler Rohstoffe oder Möglichkeiten zur Wertschöpfung berücksichtigt werden. Zusammenfassend wird prognostiziert, in welche Richtung sich der Biomassebedarf verschiedener Stoffe durch die zukünftig relevanten Nutzungsverfahren bis zum Jahr 2035 verändern wird. Forschungsfragen: Welche (bio-)technologischen Verfahren der stofflichen Biomassenutzung gibt es bzw. sind auf das Rheinische Revier übertragbar und welche Verfahren werden bis zum Jahr 2035 Industriereife erlangen? Wie nachhaltig sind diese Verfahren? In welchen Bereichen ist zukünftig mit einem erhöhten Biomassebedarf zu rechnen? Potenzialberechnung Land- und Ernährungswirtschaft In diesem Arbeitspaket wird anhand verschiedener Szenarien berechnet, wie viel Biomasse bzw. Fläche aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier derzeit sowie in den Jahren 2035 als auch 2045 für eine stoffliche Nutzung zur Verfügung steht. Bei der Potenzialberechnung werden u. a. berücksichtigt: politische Zielsetzungen in Land- und Ernährungswirtschaft (z.B. Farm-to-fork-Strategie der EU, nationale oder NRW-Nachhaltigkeitsstrategie, Ökolandbaustrategie), Nachhaltigkeitsaspekte (z.B. Erhalt der Bodenfruchtbarkeit), Nutzungskonkurrenzen Mehrfach-/ bzw. Kaskadennutzung Möglichkeiten zur Substitution bestehender Nutzungen (z.B. Energiepflanzenanbau) Importe und Exporte der entsprechenden Biomassen in und aus dem Rheinischen Revier Um auch ein längerfristiges Monitoring hinsichtlich der Biomasseverfügbarkeit im Rheinischen Revier durchführen und dementsprechend Inputgrößen anpassen zu können, wird während des Projekts ein entsprechendes Tool entwickelt, mit dem fortlaufend die Verfügbarkeit ausgewählter biogener Ressourcen aktualisiert und überprüft werden kann. Forschungsfrage: Wie viel Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier steht derzeit sowie in den Jahren 2035 und 2045 unter Berücksichtigung verschiedener Szenarien für eine stoffliche Nutzung nachhaltig zur Verfügung? Ökonomische Analyse In diesem Arbeitspaket werden Vorschläge für Politik und Verwaltung hinsichtlich der Gestaltung von Förderprogrammen im Bereich der stofflichen Nutzung von Biomasse entwickelt. Anhand verschiedener Szenarien wird modelliert, welche Auswirkungen veränderte ökonomische Rahmenbedingungen, wie z.B. die Nachfrage nach Biomasse zur stofflichen Nutzung oder staatliche Förderung der stofflichen Nutzung von Biomasse auf die Land- und Ernährungswirtschaft und auch auf die stoffliche Nutzung von Biomasse im Rheinischen Revier derzeit sowie im Jahr 2035 haben können. Insbesondere werden unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren (z.B. der GAP) Auswirkungen in folgenden Bereichen analysiert: Preise von Lebens- und Futtermitteln, Veränderungen in der Biomassenutzung (stofflich, energetisch, Nahrungs-/Futtermittel) mit Blick auf mögliche Nutzungskonkurrenzen auch zu anderen landwirtschaftlichen Kulturen und Verfahren, Intensivierung/Extensivierung der Landwirtschaft, Veränderung der Anbaustruktur, Importe/Exporte von Biomasse aus Land- und Ernährungswirtschaft. Forschungsfragen: Welche Auswirkungen haben veränderte ökonomische Rahmenbedingungen (z.B. Biomasse-Preise, Förderprogramme) auf die Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier? Wie können Fehlentwicklungen von Politik und Verwaltung abgeschätzt und vermieden werden und wie können sie solchen gezielt entgegensteuern? Wie sollten Förderprogramme für eine nachhaltige stoffliche Biomassenutzung zur Vermeidung von Fehlanreizen ausgestaltet sein? Instrumente für eine nachhaltige stoffliche Biomassenutzung im Rheinischen Revier Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der ersten drei Arbeitspakete sowie der Workshops sollen zur Sicherstellung der nachhaltigen Biomassenutzung bei der Förderung von Forschungs- und Industrievorhaben sowie zur Vermeidung von Fehlanreizen folgende Instrumente entwickelt werden: 1. Nachhaltigkeitsindikatoren für ein Monitoring der nachhaltigen stofflichen Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier Das Indikatorenset soll langfristig für ein Monitoring der stofflichen Biomassenutzung und deren Auswirkungen im Rheinischen Revier genutzt werden. Zu jedem Indikator sollen Hintergrund und Bedeutung, Zielsetzung, Entwicklung und Interpretation, Methodik und Definition, Zeitreihen mit Möglichkeit zur Trendberechnung sowie die Datenquellen dargestellt werden. 2. Bewertungsschema für Politik und Verwaltung Um Förderanträge für Forschungs- und Industrievorhaben, die eine Verwendung von Biomasse aus der Land- oder Ernährungswirtschaft vorsehen, nach festgelegten Kriterien zu bewerten und priorisieren, wird ein Bewertungsschema entwickelt, welches auch auf das Indikatorenset für das Monitoring abgestimmt ist. Das Bewertungsschema soll sich auch an der EU Taxonomie-Verordnung (EU 2020/852) für nachhaltige Investitionen sowie den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) orientieren. 3. Politikempfehlungen für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier Zudem werden wichtige Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige stoffliche Biomassenutzung im Rheinischen Revier abgeleitet, die der Beratung von Politik und Verwaltung sowie weiterer Akteure im Rheinischen Revier dienen sollen. Die Handlungsempfehlungen zielen zum einen konkret auf das Rheinische Revier ab, richten sich zum anderen aber auch nach übergeordneten politischen Zielsetzungen. Veröffentlichung der Ergebnisse Das LANUV wird die Ergebnisse des Projekts aktiv in die Breite tragen und relevante Akteure im Rheinischen Revier, insbesondere Einrichtungen der Landesverwaltung und kommunale Institutionen (z.B. Wirtschaftsförderungsgesellschaften) auf den Weg zu einer nachhaltigen stofflichen Nutzung von Biomasse unterstützen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse auch bei Forschungsnetzwerken oder Veranstaltungen Dritter vorgestellt. Zudem können die Ergebnisse für die Erarbeitung der Bioökonomiestrategie NRW genutzt werden. Ferner trägt auch ein öffentlich zugänglicher LANUV-Fachbericht dazu bei, das Thema der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Auftrag vom: Logo BMWK, Abbildung: BWMK Logo MUNV, Abbildung: MUNV
The formal concept of sustainable sourcing of natural resources dates back to the Brundtland Report ‘Our Common Future’ from 1987, which defines sustainable development as an ongoing process that ‘meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs’. Since then, numerous initiatives, standards and normative guidelines were developed and implemented with the aim to establish sustainable sourcing and trade in natural resources and work towards the United Nations’ Sustainable Development Goals (SDGs; United Nations 2015).
Origin | Count |
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Bund | 145 |
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Förderprogramm | 133 |
Text | 9 |
unbekannt | 5 |
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Lebewesen & Lebensräume | 134 |
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