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Pflege- und Entwicklungsplan Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe im Land Brandenburg

Gemäß § 58 Brandenburger Naturschutzgesetz ist das Land Brandenburg gesetzlich zur Aufstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen (PEP) in den Großschutzgebieten (GSG) verpflichtet. Die Pflege- und Entwicklungspläne werden als Handlungskonzepte für Schutz, Pflege und Entwicklung der Großschutzgebiete in Brandenburg erstellt. Bearbeitungsgebiet ist das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe einschließlich aller Biotope, die von der GSG-Grenze geschnitten werden. Die Flusslandschaft entlang der Elbe gehört zu den letzten naturnahen Stromlandschaften Mitteleuropas. In der Elbe und der elbnahen Aue konzentriert sich eine Fülle bedrohter und seltener Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen vom Aussterben bedrohte Vögel wie Flussläufer und Wachtelkönig und Fischarten wie Gründel, Döbel und Ukelei. Auf insgesamt 343.000 Hektar, entlang von 400 Flusskilometern in fünf Bundesländern erstreckt sich das UNESCO- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Die brandenburgische Teilregion reicht über 70 Elbkilometer, von der Grenze Sachsen-Anhalts bis kurz vor die Tore von Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern. Das Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe-Brandenburg" ist rund 53.000 Hektar groß. Für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe¿Brandenburg wurde von 1993 bis 1996 ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. Auf der Grundlage einer flächendeckenden Biotopkartierung im Maßstab von 1:10.000, der Untersuchung von Standortpotenzialen, Arteninventar und Landnutzungen wurden Leitbilder für das Biosphärenreservat formuliert. Der PEP-Endbericht gliedert sich in zwei Teilen: - Teil A: Einleitung, Methodik und Bestandsdarstellung - Teil B: Ziele und Maßnahmen Wesentliche naturschutzfachliche Entwicklungsziele sind dabei unter anderem die Erstellung von Biotopverbundsystemen, Umwandlung naturferner Forste in naturnahe Wälder, Rückverwandlung von Acker in Grünland, Renaturierung von Fließgewässern, Ökologischer Landbau und die Entwicklung von Auwäldern. Für die Bereiche Gandow, Stepenitz, Rühstädt und Silge-Niederung liegen räumlich konkretere Planungen vor.

Auenschutz durch Deichrückverlegung im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe - Land Brandenburg

Das erste vorbereitende Projekt zur Deichrückverlegung bei Lenzen war ein EU-LIFE-Projekt, Träger war der damalige Naturpark "Elbtalaue", der Vorläufer der heutigen Biosphärenreservatsverwaltung. Die Idee, am sogenannten "Bösen Ort", einer Stromenge, an der die Elbe eine Biegung von fast 90 Grad beschreibt, eine Deichrückverlegung zu initiieren, hatten Schiffer und Wasserbauer schon im 19. Jahrhundert. Zu groß waren die jährlichen Schäden durch Eishochwasser an dieser Stelle. Das Life-Projekt erweiterte diese Idee. Jetzt sollten Deichrückverlegung und Auenrenaturierung miteinander verbunden werden. Neben der Rückverlegung des Deiches ist zentrales Ziel des Projektes eine naturnahe Auenlandschaft in dem ausgedeichten Areal zu entwickeln. Insbesondere die am brandenburgischen Elbabschnitt fast vollständig verschwundenen Auenwälder sollten neuen Lebensraum erhalten. Im Rahmen des EU-Life-Projekts wurden Flächen im potenziellen Rückdeichungsgebiet erworben und in den Besitz des Landes Brandenburg überführt, erste Auwaldpflanzungen wurden angelegt. Dadurch war es in dem sich anschließenden Bodenordnungsverfahren möglich, die Eigentumsflächen des Landes vollständig in das Gebiet der Deichrückverlegung zu tauschen.

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