Das ist ein Motto, das Berlin sich wortwörtlich zu Eigen macht: mit dem Programm zur Erhaltung und Neuansiedlung von Röhrichten. An mindestens einem Drittel der Ufer von Spree-, Dahme- und Havelseen soll das gelingen. Das hilft nicht nur gegen Erosion und sorgt für eine bessere Wasserqualität, es erfreut auch den Naturfreund. Viele Tierarten, darunter Vögel, Fische, Würmer, Krebse und Insekten sind für die neuen Wohnungen und Brutplätze, die sie im Röhricht finden, dankbar. Aufgrund der hohen Bedeutung für den Naturhaushalt sind Röhrichte in Berlin gesetzlich geschützt. Betrachtet man allein die Anzahl der Pflanzenarten, aus denen Röhrichte bestehen, erscheinen sie wie artenarme Lebensräume. Mit nur wenigen Pflanzenarten, manchmal auch nur einer, sind sie so etwas wie natürliche Monokulturen. Vorherrschend ist fast immer das Schilfrohr, das der Selbstreinigung der Gewässer dient. Die Klärfunktion übernimmt aber nicht die Pflanze selbst, sondern die Algen und Kleintiere auf den Stängeln. Und hier ist richtig was los. Über Wasser entsteht die hohe Artenvielfalt durch die vielen Wirbellosen, wie Blattläuse, Käfer, Zikaden, Milben, Spinnen, Libellen, Gallmücken, Fliegen und Schmetterlinge. Auf Tauchstation sieht es ähnlich aus: Kleinkrebse, Käfer und Larven verschiedener Insekten, Algen und Kleintiere, die an den Halmen der Pflanzen haften, dienen Schnecken, Jungfischen und Kaulquappen als Nahrung. Fische und Amphibien finden zwischen den Halmen einen Laichplatz. Für die Musik sorgen die im Röhricht lebenden Vögel. Rohrammer, Rohrschwirl, Teichrohrsänger, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Wasserralle und Blessralle finden im Röhricht geeignete Nistplätze und nutzen die Halme auch als Sitzwarte, Schlafplatz oder Nahrungsreservoir. Bis 2015 waren die Ufer des Wuhleteichs wenig natürlich, steil abfallend und teilweise mit Betonplatten befestigt. Klar, dass da nur wenig Platz für die Entwicklung eines Röhrichtgürtels blieb. Nun entsteht am Westufer sukzessive ein neues, 1.500 m² großes Röhrichtgebiet. Ziel ist es, die Röhrichtflächen am Wuhleteich in den kommenden Jahren insgesamt auf 2.000 bis 3.000 m² zu erweitern. Schon in den 1960er Jahren wurde klar, dass Röhrichte an den Ufern der Berliner Flüsse und Seen aufgrund der intensiven Nutzung stark beeinträchtigt waren. Als Antwort beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus im Jahr 1986 das Berliner Röhrichtschutzprogramm. Seit 1995 wurden viele neue Schilfgürtel angepflanzt. Zwischen 1990 bis 2010 wuchs die Röhrichtfläche in Berliner Gewässern so um 23 Prozent. Heute sind von 210 km Ufern wieder etwa 56 km mit Röhricht bestanden, 23 km der Ufer werden durch Palisaden vor Wellenschlag geschützt. Der Rückgang des Röhrichts und die damit einhergehende Erosion der Ufer konnte durch diese Maßnahmen gestoppt werden. Röhricht und dessen Schutz
Der INSPIRE Dienst Verteilung der Vogel-Arten (B) in Deutschland - Verbreitung stellt bundesweite Verbreitungsdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Die Verbreitungsdaten wurden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengestellt und mit den Vogelschutzwarten und Fachverbänden der Bundesländer abgestimmt. Die Verbreitungsdaten wurden im nationalen Vogelschutzbericht 2019 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie der EU übermittelt. Für die Verbreitungsdaten wurden Daten des Atlas deutscher Brutvogelarten (Gedeon et al. 2014), Angaben aus dem Internetportal www.ornitho.de sowie einzelne ergänzende Daten aus einzelnen Bundesländern zusammengeführt. Die Angaben sind methodisch unterschiedlich erhoben worden. Die Erhebungsdaten stammen aus dem Zeitraum 2005 – 2016. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
Der Helmestausee liegt im Naturraum „Thüringer Becken mit Randplatten“ in der Helme- Unstrut-Niederung. Talsperre und Stausee Berga- Kelbra wurden 1968/69 in Betrieb genommen, um den Hochwasserschutz für die östlich angrenzende sehr fruchtbare „Goldene Aue“, die vormals stark überflutungsgefährdet war, zu gewährleisten. Abgesehen vom südwestlichen Teil des Sees und Teilen des Südufers befindet sich der Hauptteil des Sees und damit die Wasserfläche in Sachsen- Anhalt. Das Feuchtgebiet internationaler Bedeutung (FIB) erstreckt sich aber auch über die Landesgrenze Sachsen- Anhalts hinaus auf Flächen in Thüringen. Die Fläche des Stausees zwischen Haupt- und Westdamm beträgt ca. 600 ha, seine maximale Tiefe beträgt etwa 3,5 m. Je nach Jahreszeit schwankt der Wasserstand erheblich. Bei voller Überflutung des Rückhaltebeckens kann sich im Frühjahr die Wasserfläche des Sees nahezu verdoppeln. Nach dem Ablassen des Wassers werden im Herbst ausgedehnte Schlammflächen sichtbar. Der Stausee wird auch für touristische Zwecke genutzt, wobei sich die Erschließung auf das Südostufer konzentriert, wo sich auf thüringischer Seite ein Vogelbeobachtungsturm befindet, der besonders zur Beobachtung von Kranichen während der Rastzeiten geeignet ist. Neben Gräben und Feuchtgrünland sind Röhrichte und Weichholzauen ausgebildet. Eine landwirtschaftliche Nutzung erfolgt hauptsächlich durch extensive Mähnutzung. Der Helmestausee ist eines der am besten erforschten Vogelbeobachtungsgebiete Sachsen- Anhalts. Er hat eine herausragende Bedeutung als Rastgebiet für den Kranich und zahlreiche andere Wasservogelarten. Das Gebiet beherbergt außerdem etwa 50 regelmäßig und 25 unstet brütende Vogelarten. Rastvögel: Der Helmestausee ist ein herausragendes Rast- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche Wasservögel. Besonders für den Kranichzug nahm das Gebiet seit den 1990er Jahren ständig an Bedeutung zu. In den vergangenen Jahren wurden teilweise Tageshöchstzahlen von mehr als 40.000 Individuen ermittelt, welche das Gebiet zum wichtigsten Trittstein für den Kranichzug innerhalb Sachsen-Anhalts gemacht haben. Für Saatgans und Löffelente sind während der Zugzeiten ebenfalls sehr hohe Individuenzahlen ermittelt worden. Damit wird für Kranich, Saatgans und Löffelente das internationale 1 % - Kriterium der Ramsar- Konvention in Bezug auf die Flyway- Population erfüllt. Weiterhin rasten am Stausee jährlich tausende Blässgänse, Krickenten, Tafel- und Reiherenten sowie Blässhühner, Kiebitze und Lachmöwen. Bemerkenswert ist auch das Vorkommen von Hunderten an Schwarzhalstauchern, Zwergtauchern, Haubentauchern und Schnatterenten während der Zugzeit. Seit 2004 nimmt die Anzahl der Silberreiher im Gebiet stark zu. Je nach Ausdehnung und jahreszeitlicher Verfügbarkeit von Schlammflächen finden zahlreiche Limikolenarten während der Zugzeiten optimale Lebensbedingungen. Bemerkenswert ist der regelmäßige Herbstdurchzug des global bedrohten Seggenrohrsängers in den Röhrichten des Helmestausees. Brutvögel: Für viele Vogelarten ist das Schutzgebiet ein wichtiges Brutgebiet. 2006 wurde erstmalig der Weißstorch als Brutvogel nachgewiesen. Weiterhin brüten Schwarzhalstaucher, Wachtelkönig, Tüpfelsumpfhuhn, Bekassine, Knäk- und Löffelenten, Schilf- und Drosselrohrsänger, Blau- und Braunkehlchen, Rohrweihe, Rot- und Schwarzmilan und viele andere Vogelarten im Gebiet. Letzte Aktualisierung: 28.03.2023
Der INSPIRE Dienst Verteilung der Vogel-Arten (B) in Deutschland - Vorkommen stellt bundesweite Vorkommensdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Die Vorkommensdaten wurden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengestellt und mit den Vogelschutzwarten und Fachverbänden der Bundesländer abgestimmt. Die Vorkommensdaten wurden im nationalen Vogelschutzbericht 2019 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie der EU übermittelt. Für die Vorkommensdaten wurden Daten des Atlas deutscher Brutvogelarten (Gedeon et al. 2014), Angaben aus dem Internetportal www.ornitho.de sowie einzelne ergänzende Daten aus einzelnen Bundesländern zusammengeführt. Die Angaben sind methodisch unterschiedlich erhoben worden. Die Erhebungsdaten stammen aus dem Zeitraum 2005 – 2016. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
Berlin ist auch für Fledermäuse eine Reise wert: Sie überwintern in den unterirdischen Gängen der Zitadelle Spandau, im Fort Hahneberg und in alten Wasserwerken der Stadt. Im Herbst vollführen zehntausende Stare elegante Flugspiele beim Bezug ihres Nachtquartiers in den Bäumen rund um den Berliner Dom. Saatkrähen und Dohlen schätzen im Winter die etwas höheren Temperaturen – sie übernachten in bester Citylage. Vorteile bieten auch die länger eisfreien Gewässer: Hier drängen sich Enten, Blessrallen und Gänsesäger. Zum Überwintern kommen immer mehr Möwen in die Stadt. Den gefahrvollen Weg in die Winterquartiere Südeuropas und Afrikas treten manche Vogelarten nicht mehr an.
Ein Ziel der nationalen Biodiversitätsstrategie ist es, auf fünf Prozent der Waldfläche in Deutschland eine natürliche Entwicklung zuzulassen. Nordrhein-West falen hat Wildnisentwicklungsgebiete auf fast 8.000 Hektar ausgewiesen. Diese Gebiete stehen unter Prozessschutz; menschliche Eingriffe werden dort so weit wie möglich vermieden. Die Natur kann sich frei entfalten. In dieser Ausgabe von Natur in NRW werden der praktische und theoretische Hintergrund sowie der Umgang mit dem Thema Wildnis beschrieben. Und auch die weiteren Beiträge dieses Heftes haben die Förderung der Artenvielfalt in verschiedenen Bereichen Nordrhein-Westfalens zum Thema. So zeigt ein Beitrag am Beispiel eines Baches im Bereich der oberen Senne, wie durch Totholz an und in Bächen und Flüssen eine natürliche Gewässerentwicklung erreicht werden kann. Wie sich Renaturierungsmaßnahmen positiv auf die Artenvielfalt auswirken können, zeigt das Beispiel der Lippeaue an der mehr als über ein Jahrzehnt andauernden Beobachtung der dortigen Libellenfauna. Ein weiterer Beitrag dieser Ausgabe von Natur in NRW beleuchtet die Effizienz von Wiederherstellungsmaßnahmen, die im Rahmen des Life-Projektes ‚Medebacher Bucht – Baustein für Natura 2000‘ in den Jahren 2008 und 2009 an Heiden im Hochsauerland stattgefunden hatten. Ebenfalls zum Themenkomplex Artenvielfalt gehört das Thema Natur in der Stadt. Denn Städte gehören oft zu den artenreichsten Lebensräumen, Standortbedingungen wechseln dort kleinräumig, Verkehrsachsen bilden Wanderkorridore, die die Einwanderung und die Ausbreitung von Arten fördern. Durch den wirtschaftlichen Wandel der vergangenen Jahrzehnte entstanden besonders im Ruhrgebiet zahlreiche Lebensräume aus zweiter Hand auf Industriebrachen oder in und um nun renaturierte ehemalige Schmutzwasserläufe. In einem Beitrag des vorliegenden Heftes wird der Umgang mit den Arten und auch den ‚Neubürgern‘, die dort anzutreffen sind, dargestellt. Ebenfalls vorgestellt in dieser Ausgabe wird der Einfluss von Prädatoren wie Waldohreule und Blässhuhn auf den Bruterfolg von Trauerseeschwalben. Das Heft schließt ab mit einem Kurzbericht zu einer Tagung, die Ende letzten Jahres in Köln stattgefunden hat und auf der die Ergebnisse eines vom Deutschen Wetterdienst, Stadt Köln und LANUV durchgeführten Projektes zu den möglichen Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung in der Metropole Köln dargestellt wurden.
Pressemitteilung Nr. 6/2004 Halle, den 30.08.2004 Wasservogelexperten treffen sich in der Vogelschutzwarte Steckby Etwa 200.000 Wasservögel in Sachsen-Anhalt Die meisten Menschen sind fasziniert vom Phänomen Vogelzug und sind begeistert, wenn sie ziehende Gänse oder große Konzentrationen von Enten, Blesshühnern und Möwen beobachten. Doch wie viele Vögel mögen es an diesem oder jenem See sein, wie viele ziehen in ganz Sachsen-Anhalt oder gar in Deutschland durch oder rasten hier auf ihrem Zug in mildere Gebiete? Solche und ähnliche Fragen stellen sich nicht nur viele Naturfreunde, sondern auch über 2000 Wasservogelzähler, die regelmäßig, viele seit Beginn des Zählprogramms im Jahre 1966, an deutschen Seen, Flüssen und Teichen bei Wind und Wetter Wasservögel zählen. Dabei tragen die ehrenamtlichen Zähler erstaunliches Zahlenmaterial zusammen. So wurden allein in Sachsen-Anhalt im November des vergangenen Jahres an 119 Gewässern 118.863 Nordische Gänse, 40.235 Stockenten, 15.152 Blesshühner und 15.525 andere Wasservögel gezählt, darunter ornithologische Leckerbissen wie Stern- und Prachttaucher, Rohrdommel oder Silberreiher. In Deutschland können an einem Tag durchaus bis zu 2 Millionen Wasservögel rasten. Die ermittelten Zahlen werden nicht zum Selbstzweck erhoben, sondern sind wichtige Grundlage für den Naturschutz, insbesondere für den Schutz der Feuchtgebiete und ihrer Lebensgemeinschaften. So lassen sich nur durch die konkreten Zählergebnisse Fragen nach der überregionalen Bedeutung bestimmter Rastgebiete und nach dem Erfolg von Naturschutzmaßnahmen beantworten. Da die Zähldaten aus ganz Europa zusammenfließen, können aus ihnen Bestandsveränderungen abgelesen und Rückschlüsse auf ökologische Veränderungen in den weiten, oft unzugänglichen nordischen Brutgebieten der Wasservogelarten oder in ihren Überwinterungsgebieten gezogen werden. Auch der Einfluss der Wasservogeljagd auf die Bestände der Arten lässt sich nur anhand genauer Bestandsdaten abschätzen. Um über aktuelle Entwicklungen der Wasservogelbestände zu diskutieren, Erfahrungen und Ergebnisse auszutauschen und neue Zählprogramme auf die Beine zu stellen, treffen sich vom 3. bis 5. September 2004 auf Einladung des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt etwa 40 Wasservogelexperten aus allen Bundesländern in der Staatlichen Vogelschutzwarte in Steckby. Schwerpunkt der Veranstaltung werden Berichte aus einem laufenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Bundesumweltministeriums sein, das die Verbesserung der Vogelerfassungsprogramme in Deutschland zum Inhalt hat. Träger dieses Projektes ist der Dachverband Deutscher Avifaunisten, unter dessen Anleitung auch die Wasservogelzählungen durchgeführt werden. Die Zukunft der Vogelerfassungsprogramme, die u.a. dringend zur Erfüllung internationaler Verpflichtungen benötigt werden, hängt davon ab, wie es in den nächsten Jahren gelingen wird, eine neue Generation begeisterter Hobbyornithologen an die planmäßige Arbeit heranzuführen. Wer sich vorstellen kann, sich ehrenamtlich der Faszination Vogelforschung zu widmen, sollte sich mit der Staatlichen Vogelschutzwarte (Zerbster Str. 7, 39264 Steckby, Tel.: 039244/94090) oder dem Ornithologenverband Sachsen-Anhalts (Hohe Str. 6, 06484 Quedlinburg; Internet: http://www.osa-internet.de/ in Verbindung setzen. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt
Nilgans – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 1 Nilgans Management- und Maßnahmenblatt 1. Metainformationen 1.1. Dokument Management- und Maßnahmenblatt zur Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 1.2. Rechtlicher Bezug •Verordnung (EU) Nr. 1143/2014, hier „VO“ genannt •Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141, aktualisiert durch die Durchführungsverordnung (EU) 2017/1263, hier „Unionsliste“ genannt 1.3. Version Nach Öffentlichkeitsbeteiligung, Stand: Juni 2019 1.4. Ziele dieses Dokumentes Das vorliegende Dokument beschreibt die Managementmaßnahmen nach Art. 19 der VO. 2. Artinformationen 2.1. Betroffene Art/Artengruppe Nilgans 2.2. Wissenschaftlicher Name Alopochen aegyptiaca (Linnaeus, 1766) 2.3. Status, Verbreitung und Datenlage Status in Deutschland: Etabliert, in allen Bundesländern regelmäßige Vorkommen und (Brut- )Nachweise. Verbreitung im Bundesland: Siehe länderspezifische Anlage Nilgans – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 2 Datenlage: Überwiegend gesichert 2.4. Wesentliche Ausbringungs- und Ausbreitungspfade • Vor über 300 Jahren bereits Etablierung in GB durch Gefangenschaftsflüchtlinge. Dort allerdings langsame Ausbreitung. • Ausgehend von den Niederlanden (und mutmaßlich auch Belgien) rasche Ausbreitung auf europäischem Festland, u. a. auch Deutschland. • Gründe für Unterschiede in der Ausbreitungsgeschwindigkeit (GB und europ. Festland) sind unbekannt (Gyimesi & Lensink 2012). • Wanderung, Arealausweitung (u. a. Gyimesi & Lensink 2012); Bruten erfolgen mehr oder weniger ganzjährig; die Art profitiert von Fütterungen im städtischen Bereich. 3.Nachteilige Auswirkungen •Können aggressives und dominantes Verhalten gegenüber anderen Vogelarten zeigen. Konkurrenz um Brutplätze und Territorien ist möglich, insbesondere mit kleineren, heimischen Arten (Entenvögel, Blässhühner), bzw. an kleinen, anthropogen überformten Parkgewässern (Geberth 2011, Kenmogne & Schindler 2011). Geringere Fortpflanzungserfolge heimischer Arten (Banks et al. 2008) können einem (lokal) höheren Bruterfolg von Kiebitzen durch die „Schutzfunktion“ durch Nilgänse gegenüberstehen (Stübing & Bauschmann 2011). • Auch Nistplatz-Konkurrenz zu anderen (größeren) Arten wie Weißstorch und Greifvögeln ist bekannt (Curtis et al. 2007), allerdings vorwiegend bei unerfahreneren Jungvögeln, denn etablierte Paare vertreiben Nilgänse von ihren Nestern; insbesondere Weißstörche sind es gewohnt, um ihre Brutplätze zu kämpfen (Kaatz et al. 2017), keine populationswirksamen Belege vorhanden. • bei größeren Ansammlungen Eutrophierung, hygienische Probleme sowie landwirtschaftliche Schäden möglich, aber nicht höher als bei anderen Gänsearten (Bergmann 2011). Nilgans – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 • Seite 3 Hybridisierung mit anderen gebietsfremden Gänsen möglich (z. B. Kanadagans) ( Gyimesi & Lensink 2012). 4. Maßnahmen 4.1. Ziele des Managements • Reduzierung der negativen Auswirkungen der Art auf die Biodiversität (bei Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit, Umweltauswirkungen und Kosten). 4.2. Managementmaßnahmen M 1: Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Information der Öffentlichkeit über die Invasivität der Art und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Biodiversität. Aufklärung über die Unterlassung der Fütterung bzw. Fütterungsverbote sowie geltende rechtliche Restriktionen, wie Besitz-, Handels- und Transportverbote lebender Exemplare. Aufwand und Wirksamkeit: Geringe Kosten mit hohem Nutzen. Wirkung auf Nichtzielarten: Keine. Erfolgskontrolle: Nicht möglich. M 2: Populationskontrolle oder lokale -beseitigung durch Entnahme Beschreibung: Sofern die Nilgans dem Jagdrecht in einem Bundesland unterliegt: regelmäßige Bejagung bis hin zur Durchführung professionell organisierter Lockjagden und anschließende Nutzung entnommener Exemplare; Unterlassung von Hegemaßnahmen. Die Bejagung der Nilgans findet bereits in einigen europäischen Ländern statt (GB, Niederlande, Belgien, Dänemark und Deutschland). Fallenfang und Fang mit Netzen können dort, wo nach Länderrecht zulässig, unterstützend bei der Entfernung von Einzelindividuen wirken. Sofern Maßnahmen entgegen sachlicher (Fangverbot, Verwendung bestimmter Fallen oder Fangmethoden), örtlicher (z. B. befriedete Bezirke) oder zeitlicher (z. B. Elterntierschutz) Beschränkungen nach Jagdrecht durchgeführt werden sollen, sind vorab die entsprechenden Ausnahmen nach Jagdrecht einzuholen. Sofern die Nilgans in einem Bundesland nicht dem Jagdrecht unterliegt, bedarf die Entnahme mittels Fallen oder Netzen einer Ausnahme gemäß § 4 Abs. 3 BArtSchV.
Säugetiere © H. Neumann Wolf (Canis lupus) © S. Venske Biber (Castor fiber) © H. Hellwig Feldhamster (Cricetus cricetus) © A. Limbrunner Fischotter (Lutra lutra) © A. Limbrunner Fischotter (Lutra lutra) © H. Müller-Stieß Luchs (Lynx lynx) © H. Müller-Stieß Luchs (Lynx lynx) © H. Stetzuhn Wildkatze (Felis silvestris) © H. Strunk Wildkatze (Felis silvestris) © H. Herrmann Wildkatze (Felis silvestris) © R. Klenk Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) © R. Klenk Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) © H. Stetzuhn Wolf (Canis lupus) © R. Klenk Braunes Langohr (Plecotus auritus) © R. Klenk Fransenfledermaus (Myotis nattereri) © R. Klenk Fransenfledermaus (Myotis nattereri) © R. Klenk Graues Langohr (Plecotus austriacus) © R. Klenk Großes Mausohr (Myotis myotis) © R. Klenk Großes Mausohr (Myotis myotis) © R. Klenk Großes Mausohr, Kleine Bartfledermaus (Myotis myotis, Myotis mystacinus) © R. Klenk Graues Langohr (Plecotus austriacus) © R. Klenk Großes Mausohr, Winterschlaf (Myotis myotis) © R. Klenk Großes Mausohr, Wochenstube (Myotis myotis) © C. Jungmann Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) © M. Weisshaar Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) © C. Jungmann Große Hufeisennase, Jungtier (Rhinolophus ferrumequinum) © C. Jungmann Große Bartfledermaus (Myotis brandtii) © R. Klenk Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) © C. Jungmann Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) © R. Klenk Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) © C. Jungmnann Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus) © C. Jungmann Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) © R. Klenk Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) © R. Klenk Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) Vögel © R. Groß Bekassine (Gallinago gallinago) © H. Jegen Blaukehlchen (Luscinia svecica) © H. Jegen Eisvogel (Alcedo atthis) © C. Röter-Flechtner Blässhuhn (Fulica atra) © D. Goebel-Berggold Baumfalke (Falco subbuteo) © R. Groß Braunkehlchen (Saxicola rubetra) © A. Limbrunner Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) © H. Stetzuhn Graureiher (Ardea cinerea) © A. Limbrunner Flussseeschwalbe (Sterna hirundo) © H. Stetzuhn Gänsegeier (Gyps fulvus) © H. Jegen Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) © C. Röter-Flechtner Graugans (Anser anser) © H. Strunk Großer Brachvogel (Numenius arquata) © S. Schmidt-Fasel Haselhuhn (Tetrastes bonasia) © D. Goebel-Berggold Haubentaucher (Podiceps cristatus) © A. Limbrunner Heidelerche (Lullula arborea) © H. Jegen Kiebitz (Vanellus vanellus) © H. Strunk Krickente (Anas crecca) © H. Strunk Löffler (Platalea leucorodia) © A. Limbrunner Neuntöter (Lanius collurio) © R. Groß Mittelspecht (Dendrocopos medius) © A. Limbrunner Kornweihe (Circus cyaneus) © A. Limbrunner Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) © H. Jegen Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) © H. Strunk Rotmilan (Milvus milvus) © D. Goebel-Berggold Seidenreiher (Egretta garzetta) © D. Goebel-Berggold Silberreiher (Casmerodius Albus) © H. Strunk Sumpfohreule (Asio flammeus) © C. Röter_Flechtner Tafelente (Aythya ferina) © H. Jegen Uferschnepfe (Limosa limosa) © H. Jegen Wanderfalke (Falco peregrinus) © A. Limbrunner Wiedehopf (Upupa epops) © R. Groß Wiesenpieper (Anthus pratensis) © A. Limbrunner Zwergdommel (Ixobrychus minutus) Kriechtiere © C. Leskovar Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) © R. Michalski Mauereidechse (Podarcis muralis) © G. Erbes Mauereidechse (Podarcis muralis) © F. Thomas Zauneidechse (Lacerta agilis) © P. Sound Smaragdeidechse (Lacerta bilineata) © R. Michalski Smaragdeidechse (Lacerta bilineata) © R. Michalski Würfelnatter (Natrix tessellata) © R. Michalski Würfelnatter (Natrix tessellata) © C. Neumann Würfelnatter (Natrix tessellata) © C. Neumann Würfelnatter (Natrix tessellata) Lurche © H. Jegen Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) © S. Schleich Gelbbauchunke (Bombina variegata) © J. Erbes Laubfrosch (Hyla arborea) © J. Erbes Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) © H. Strunk Wechselkröte (Bufo viridis) © D. Schuphan Wasserfrosch (Pelophylax) © W. Zachay Kamm-Molch (Triturus cristatus) © H. Strunk Grasfrosch, Frühjahrswanderung (Rana temporaria) © W. Zachay Gelbbauchunke (Bombina variegata) © J. Erbes Gelbbauchunke (Bombina variegata) © M. Schorr Kreuzkröte (Bufo calamita) © H. Strunk Kreuzkröte (Bufo calamita) © H. Strunk Laubfrosch (Hyla arborea) © J. Erbes Laubfrosch (Hyla arborea) © J. Erbes Laubfrosch (Hyla arborea) © J. Erbes Laubfrosch (Hyla arborea) © F. Thomas Moorfrosch (Rana arvalis) © G. Erbes Wechselkröte (Bufo viridis) © J. Erbes Wechselkröte (Bufo viridis) Fische und Rundmäuler © R. Berg Bachneunauge (Lampetra planeri) © U. Weibel Bitterling (Rhodeus amarus) © U. Weibel Flussbarbe (Barbus barbus) © J. Lüttmann Groppe (Cottus gobio) © U. Weibel Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) © U. Weibel Steinbeißer (Cobitis taenia) © B. Stemmer Salmo salar Weichtiere © I. Richling Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) © I. Richling Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus) © I. Richling Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum) © I. Richling Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) © I. Richling Weinbergschnecke (Helix pomatia) © J. Erbes Weinbergschnecke (Helix pomatia) © K. Groh Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) Krebstiere © J. Frechen Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) © S. Schleich Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) © S. Schleich Edelkrebs (Astacus astacus) © S. Schleich Galizischer Sumpfkrebs (Pontastacus leptodactylus) © S. Schleich Kamberkrebs (Faxonius limosus) © S. Schleich Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) © S. Schleich Edelkrebs (Astacus astacus) Insekten © D. Goebel-Berggold Heldbock (Cerambyx cerdo) © M. Hund Haarstrangwurzeleule, Lichtfang (Gortyna borelii) © H. Stetzuhn Apollofalter (Parnassius Apollo) © T. Weber Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle) © M. Schoor Dunkler Wiesenkopf-Ameisenfalter (Maculinea nausithous) © P. Keller Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia) © R. Michalski Großer Feuerfalter, weiblich (Lycaene dispar) © W. Hasselbach Lycaene dispar, (Großer Feuerfalter, weiblich) © S. Schmidt-Fasel Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle) © H. Stetzuhn Apollofalter (Parnassius Apollo) © H. Stetzuhn Apollofalter (Parnassius Apollo) © W. Hasselbach Großer Feuerfalter, männlich (Lycaene dispar) © W. Hasselbach Großer Feuerfalter, männlich (Lycaene dispar) © T. Kirchen Gekielte Smaragdlibelle (Oxygastra curtisii) © T. Kirchen Gekielte Smaragdlibelle (Oxygastra curtisii) Pflanzen © H. Strunk Arnika (Arnica montana) © W. Berberich Arnika (Arnica montana) © M. Hassler Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum) © M. Altmoos Dicke Trespe (Bromus grossus) © M. Altmoos Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) © H. Strunk Keulenbärlapp (Lycopodium clavatum) © FÖA Grünes Besenmoos (Dicranum viride) © H. Stetzuhn Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) © M. Hassler Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) © M.Hassler Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris) © M. Schorr Frauenschuh (Cypripedium calceolus) © T. Weber Arnika (Arnica montana) © M. Schorr Kleefarn (Marsillea quadrifolia) © T. Weber Bärlauch (Allium ursinum)
Informationsseite zur Taxonomie und Schutzstatus von Fulica atra (LINNAEUS, 1758) (Bläßhuhn)