Das Projekt "EUROSILVA - Chemische und physikalische Wechselwirkungen von anthropogenen organischen, Stress-induzierten Verbindungen mit Blatt- und Nadeloberflaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Pflanzenchemie und Holzchemie, Lehrstuhl für Pflanzenchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Im Rahmen des oben genannten Forschungsprojektes wurde im Jahr 1994 die qualitative und quantitative Zusammensetzung der kutikulaeren Wachse von Picea abies und Flus sylvatica weiter untersucht. Dabei spielten der Nachweis von Wirkungen biogener und exogener Faktoren wie Blatt- und Nadelalter. Klima- und Expositionsverhaeltnisse sowie des genetischen Konstitution eine bestimmende Rolle. Die Analysen wurden an dominierenden Wachsverbindungen unter Nutzung verschiedener chromatographischer Methoden insbesonders GC/FID und GC/MS) durchgefuehrt. Erstmals konnte bei Picea abies die Komposition der Wachsester sowohl qualitativ als auch quantitativ bestimmt werden. die Esterfraktion besteht aus drei Verbindungsklassen, die aus mehreren Homologen und Isomeren zusammengesetzt sind. Generell ist der qualitative Aufbau der Wachse der Fichtennadel und ihre Mengenverhaeltnisse durch dieses Forschungsprojekt in Verbindung mit kuerzlich vorgelegten Arbeiten anderer Autoren geklaert. Weiterhin wurde der starke Einfluss biogener und exogener Faktoren auf die quantitative Zusammensetzung der Fichtennadelwachse durch die Untersuchung von Klonpflanzen im Freiland nachgewiesen. Nadelalterung und eine starke Exposition der Nadeln zu meteorologischen Einfluessen fuehrt zu einer teilweisen betraechtlichen Abnahme quantitativ herausragender Verbindungsklassen der Wachse. Dem gegenueber konnten auch Kompensationsmechanismen fuer die Verluste an Wachsen durch exogene Einfluesse nachgewiesen werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die quantitative Zusammensetzung kutikulaerer Wachse der Fichte betraechtlich von den einwirkenden natuerlichen Bedingungen abhaengig sein kann. Waehrend der qualitative Aufbau scheinbar nicht beeinfusst wird. Fuer die Blattwachse von Fagus sylvatica wurde die qualitative und quantitative Zusammensetzung ueber die Vegetationsperiode an verschiedenen Standorten ermittelt. Dabei konnten teilweise betraechtliche Unterschiede in der Wachszusammensetzung nachgewiesen werden, die aber nicht immer schluessig erklaert werden konnten.
Das Projekt "Pflanzenschutz im Obstbau: Dosierung nach dem Baumvolumen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft durchgeführt. In Europa ist man sich einig darueber, dass von den Spritzbruehen-Prozentangaben abgegangen werden muesse und zwar zugunsten einer zu bestimmenden Bezugsgroesse/ha unter Einbindung der Kulturhoehe oder sogar der Baumtiefe des Baumvolumen also. Ciba-Geigy (nunmehr Novartis) fuehrte Baumvolumenversuche/Tree Row Volume Applikationen seit 1992 durch und entwickelte mit der Forschungsanstalt Waedenswil die fuer eine baumvolumenbezogene Ausbringung notwendige Vorgangsweise. Diese Applikationstechnik wird nun auch seit 1995 in Oesterreich getestet, und es soll ueberprueft werden, ob auch eine amtliche Pflanzenschutzmittelpruefung (Zulassungsverfahren) oder aber zumindest eine amtliche Empfehlung fuer die Praxis bzgl dieses Anwendungsverfahrens moeglich sein wird.
Das Projekt "Grundlagen zur nachhaltigen Entwicklung von Oekosystemen bei veraenderter Umwelt - Teilprojekt A3: Einfluss der Blattfeuchte auf die Depositionsgeschwindigkeit wasserloeslicher Gase" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER), Abteilung Mikrometeorologie durchgeführt. Die trockene Deposition atmosphaerischer Spurenstoffe stellt eine signifikante Quelle von Schad- und Naehrstoffen in Oekosystemen dar. Praezise quantitative Angaben ueber die Menge an deponiertem Material (z.B. Schwefel, Stickstoff) ueber einen laengeren Zeitraum (z.B. ein Jahr) sind mit realisierbarem Aufwand nicht zu erhalten. Ursache dafuer sind u.a. Probleme bei der Beschreibung der fuer die trockene Deposition verantwortlichen mikrometeorologischen Prozesse, speziell im gegliederten Gelaende, wie es die Untersuchungsflaechen des BITOEK sind. Die Studie untersucht einen Teilprozess der trockenen Deposition, naemlich die Deposition von Spurengasen auf befeuchtete Blattoberflaechen. Da der Oberflaechenwiderstand ein besonders sensitiver Parameter bei der Bestimmung der trockenen Deposition ist, soll in dieser Studie der Einfluss der Blattfeuchte auf den Oberflaechenwiderstand theoretisch und experimentell untersucht werden. Die Studie umfasst Messungen am Untersuchungsstandort Waldstein des BITOEK und Interpretation der Ergebnisse mit unterschiedlichen Methoden. Neben mikrometeorologischen und pflanzenoekologischen Untersuchungsmethoden kommen Blattfeuchtesensoren zum Einsatz. Ziel ist es, die Bedeutung der Blattfeuchte beim Austausch von Spurengasen zwischen Vegetation und Atmosphaere in Abhaengigkeit von mikrometeorologischen und pflanzenoekologischen Faktoren zu definieren und Blattfeuchte in einer moeglichst allgemeingueltigen Form als Parameter fuer die Modellierung der Deposition von Spurengasen zu definieren. Fuer die Anwendung der Inferentialmethode, die in weiten Bereichen der meteorologischen und Oekosystemforschung zum Einsatz kommt, besteht dringender Bedarf nach einer solchen Parametrisierungsmoeglichkeit. Zwischenbericht 1999: In diesem Projekt wird die Hypothese verfolgt, dass die Anwesenheit von Wasserfilmen auf Blattoberflaechen ('Blattfeuchte') einen Einfluss auf die Depositionsgeschwindigkeit wasserloeslicher Gase nimmt. Zunaechst wurde die Blattfeuchte als zwar relatives, aber doch experimentell bestimmbares Mass in die Freilanduntersuchungen des BITOEK mit aufgenommen. Ein Teil der Untersuchungen besteht darin, die Blattfeuchte als Parameter in die experimentelle Oekosystemforschung, insbesondere die Modellierung des Austauschs zwischen Atmosphaere und Vegetation, quantitativ einzufuehren und seine Bedeutung und seinen Wert zu definieren. Die Blattfeuchte wurde im Jahr 1998 an drei unterschiedlichen Standorten gemessen und wird im Kontext von meteorologischen Analysen vorgestellt und interpretiert. In weiteren Schritten wird an diesen Standorten (mit Schwerpunkt an den BITOEK-Flaechen am Waldstein) die Deposition unterschiedlicher Spurengase gemessen und der Einfluss der Blattfeuchte auf die Depositionsgeschwindigkeiten analysiert...
Das Projekt "Veraenderung der Feinstruktur von Blattoberflaechen durch atmogene Immissionen (Saurer Regen) und Umweltchemikalien (Tenside) mit nachfolgender Veraenderung der Benetzbarkeit und Foerderung der Verschmutzbarkeit (Kontamination)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Botanisches Institut und Botanischer Garten durchgeführt. Pflanzliche Organe, besonders Blaetter, sind oft von einer Schicht epicuticularer Wachse ueberzogen. Diese Wachse machen viele Blaetter fuer Wasser unbenetzbar. Durch abperlende Wassertropfen werden alle auf dem Blatt liegenden Schmutzpartikel fortgerissen und das Blatt gereinigt. Dieser Selbstreinigungsmechanismus wird anhand von Kontaminationsexperimenten und kuenstlicher Beregnung untersucht. Umwelteinfluesse wie Saurer Regen oder andere Luftschadstoffe koennen die Wachsschicht veraendern und diesen Selbstreinigungsmechanismus nachhaltig stoeren. Auch Tenside, die als wichtige Komponente in Pflanzenschutzmitteln enthalten sind, fuehren zu Veraenderungen der Wachsschicht. Sie machen die Blaetter benetzbar, um die Aufnahme der Wirkstoffe zu ermoeglichen. Die Veraenderungen der Wachsschicht fuehren aber auch zu erhoehter Verschmutzbarkeit. Sind unter den Partikeln Sporen pathogener Pilze, kann die Infektion einer Pflanze erleichtert werden. In physiologischen Untersuchungen wird die Auswirkung verschiedener Mangelsituationen (Ca-, Mg-Mangel) auf die Ausbildung der epicuticularen Wachse, die Benetzbarkeit und die Infektion mit Pilzen untersucht.