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Höhenprofil der Frosthärte in wachsenden Blättern

Das Projekt "Höhenprofil der Frosthärte in wachsenden Blättern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Botanik durchgeführt. Gefrierstress ist einer der wichtigsten natürlichen Umweltbelastungen, der die Verbreitung vieler Pflanzenarten mitbestimmt. Frostschaden stellen regional einen bedeutsamen Faktor für die Bildung der alpinen Waldgrenze dar. Nach derzeitigen Prognosen in Hinblick auf eine Klimaerwärmung dürften Frostschäden die Verbreitungsgrenzen einiger Pflanzenarten empfindlich beeinflussen. Die Kenntnis der Frosthärte von Blättern wahrend des Knospentreibens und der Vegetationsperiode ist daher besonders wichtig, da letztlich das empfindlichste Entwicklungsstadium den Fortbestand einer Art in einem bestimmten Lebensraum bestimmt. Vollständige Datensätze über die Frosthärte von wachsenden Blättern von Wildpflanzen sind jedoch kaum vorhanden. Die kritischen Temperaturschwellen in Blättern europäischer Pflanzenarten liegen zwischen -1.5 Grad und -12.5 Grad C. Diese Daten sind jedoch schwer vergleichbar und kaum in Modellen einsetzbar, weil unterschiedliche Testmethoden, Testzeiten, Frosthärtedefinitionen, das Vernachlässigen potentiell kurzfristiger Frostab und -enthärtungen, und die Bestimmung der Frosthärte an abgeschnittenen Blättern große Unsicherheitsfaktoren sind. Das Überleben von Frösten dürfte mit diesen Daten nicht ausreichend abgeschätzt werden können. Durch die Entwicklung einer neuen Ausrüstung sollen im natürlichen Lebensraum kritische Temperaturschwellen für das Überleben von Frost und deren Variabilität gemessen werden, die als zuverlässige Basis für zukünftige Modellierungen dienen können. Durch Auswahl eines ganzen Artenspektrums wollen wir die einmalige Lage von Innsbruck ausnützen, wo in unmittelbarer Nähe verschiedene pflanzliche Lebens- und Wuchsformen von der unteren montanen bis hinauf in die nivale Stufe (600 m - 2600 m) an ihrem natürlichen Standort in Mitten und an den Grenzen ihrer natürlichen Verbreitung untersucht werden können. Ein und dieselbe Pflanzenart kann unter verschiedenen Umweltbedingungen und in verschiedenen Entwicklungsstadien zur selben Zeit und für einen längeren Zeitraum aufgrund der durch die Seehöhe bedingten unterschiedlichen Austriebszeiten gemessen werden. Da alpine Lebensraume stress-dominiert sind, weil abiotische Faktoren über biotische Faktoren dominieren, werden alpine Pflanzenarten besonders sensibel auf Klimaveränderungen reagieren (Bioindikatoren des Klimas). Durch die Untersuchungen eines breiten Artenspektrums sollen allgemeine Merkmale und verschiedene Frosthärtemechanismen analysiert werden, die bedeutsam für das Überleben von Frost während der Wachstumsperiode und darüber hinaus für Modellierungen die künftige Verbreitung von Pflanzen betreffend sind.

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