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Erste Erfolge für REACH

Neue Auskunftspflichten für Unternehmen: Europäische Chemikalienagentur publiziert Liste besorgniserregender Stoffe Seit neuestem gelten für Unternehmen Auskunftspflichten über Stoffe mit besonderen Gefahren für Mensch und Umwelt: Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) veröffentlicht heute erstmals eine Liste besonders besorgniserregender Stoffe. Dazu zählen krebserzeugende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Stoffe und persistente, bioakkumulierende, toxische Stoffe (PBT-Stoffe) – also solche, die sich langlebig in der Umwelt sowie dem menschlichen Körper verhalten, sich dort anreichern und giftig sind. Das hat Konsequenzen: Die europäische Chemikalienverordnung REACH verpflichtet Unternehmen ihre gewerblichen Kunden zu informieren, falls in ihren Erzeugnissen eine in der Liste identifizierte Chemikalie mit mehr als 0,1 Prozent enthalten ist. „Ich rate allen Verbraucherinnen und Verbrauchern ihr Auskunftsrecht zu nutzen und vom Handel zu verlangen, dass er die Information über besorgniserregende Chemikalien zur Verfügung stellt. Der Handel sollte sichere Produkte bei den Herstellern fordern”, sagt Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA). Für besonders besorgniserregende Stoffe sieht ⁠ REACH ⁠ eine Zulassungspflicht vor. Das soll dazu führen, dass die Hersteller schrittweise weniger problematische Alternativstoffe oder –technologien einsetzen. Zwar bedeutet die Veröffentlichung in der so genannten Kandidatenliste für eine Chemikalie nur die Anerkennung als besonders besorgniserregend und ist nicht gleichbedeutend mit einer Zulassungspflicht. Es ist jedoch der erste Schritt dorthin. Den Grundstein dafür haben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) gelegt: Sie haben die Vorschläge für die Aufnahme in die Kandidatenliste erarbeitet. Das ⁠ UBA ⁠ schlug als ersten ⁠ Stoff ⁠ für die Kandidatenliste Anthrazen vor, eine Chemikalie aus der Gruppe der Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (⁠ PAK ⁠). Anthrazen ist ein ⁠ PBT ⁠-Stoff und wird wegen seiner schädlichen Wirkungen in Gewässern in der Europäischen ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ als „prioritär gefährlicher Stoff” geführt. Weitere besonders besorgniserregende Stoffe sind zum Beispiel die Weichmacher (Phthalate) Diethylhexyl (DEHP), Dibutyl (DBP) und Bezylbutyl (BBP) sowie das bromierte Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD), das in vielen Untersuchungen in der Umwelt und im menschlichen Blut nachgewiesen wurde. Die in der Kandidatenliste veröffentlichten 15 Stoffe sind nur der Anfang. Die EU-Mitgliedstaaten und die ECHA arbeiten schon jetzt an neuen Vorschlägen für die Liste. Das UBA beteiligt sich weiter daran. Einen Schwerpunkt stellen dabei PBT-Stoffe, für Gewässer relevante Chemikalien und Stoffe mit Wirkungen auf das Hormonsystem dar.

Umwelt-Survey Band 1 Studienbeschreibung und Humanbiologisches Monitoring

Der vorliegende Berichlsband enthält zum einen die Studienbeschreibung des Forschungsvorhabens "Messung und Analyse von Umweltbelastungsfakloren in der Bundesrepublik Deutschland 1985/86 - Umwelt und Gesundheit" (Umwelt-Survey) und zum anderen die Deskription der Gehalte zahlreicher E lemente und einiger Verbindungen in Blut, Urin und Haar (Humanbiologisches ⁠ Monitoring ⁠). Veröffentlicht in WaBoLu-Hefte (Reihe geschlossen) | 5/1989.

Studie der Genetik bei Nachkommen und Geschwistern von Wismut-Mitarbeitern, die vor dem 51. Lebensjahr an Lungenkrebs verstorben sind – Vorhaben 3607S04530

Ziel des Vorhabens war es den Genotyp von Wismut-Mitarbeitern, die vor dem 51-ten Lebensjahr an Lungenkrebs erkrankten, aus ihren Nachkommen und anderer Verwandten zu rekonstruieren, um die individuelle Strahlenempfindlichkeit des Erkrankten zu untersuchen und eine Bioprobenbank der Studienteilnehmer zu erstellen. Ein genomweiter Screen sollte die Genloki / Gene für heritable Strahlenempfindlichkeit der Nachkommen gegenüber einer Kontrollpopulation aus KORA herausheben. Korrelation bzw. Assoziationen dieser experimentellen Daten mit verfügbaren Phänotypdaten erfolgt mit Hilfe statistischer Modelle. Für die Replikation der Ergebnisse und die Aussage der Wahrscheinlichkeit von Heritabilität in diesen Genloki sollen die LUCY-Familien dienen. Ein Vergleich von jungen Lungenkrebspatienten mit Strahlenexposition (Wismut) und jungen Lungenkrebspatienten ohne bekannte Strahlenexposition (Lucy) soll Aufschluss über mögliche Suszeptibilitätsfaktoren geben. Zur Untersuchung der Strahlenempfindlichkeit werden DNA und primäre Lymphozyten aus Blut isoliert, Zelllinien generiert, und Plasma gewonnen. Diese Biomaterialien werden nach Projektende dem BfS für die Untersuchung von Fragen zu Strahlenrisiken durch andere Projektnehmer übergeben. Das Projekt wurde wegen mangelnder Response abgebrochen. Bis zum geplanten Ende der Studie konnte die zur Beantwortung der Fragestellung benötigte Mindestanzahl an Teilnehmern nicht erreicht werden. Insgesamt haben 98 Nachkommen zugesagt, an der Studie teilzunehmen. Den Fragebogen haben 90 Teilnehmer ausgefüllt zurückgesendet. Blutproben sind von 90 Teilnehmern eingegangen. 3 Teilnehmer haben ihr Einverständnis nachträglich zurückgezogen, woraufhin alle Biomaterialien vernichtet wurden. Für die restlichen 87 Teilnehmer konnte erfolgreich DNA, primäre Lymphozyten isoliert, sowie Serum gesammelt werden, um für Anschlussuntersuchungen zur Verfügung zu stehen. Die Biomaterialien wurden dem BfS übergeben. Die Daten aus dem Fragebogen wurden in die vorgesehene Datenbank eingegeben und dem BfS übergeben. Unter den Teilnehmenden waren 44 männliche und 46 weibliche Nachkommen von Wismut-Mitarbeitern. Die Fragebogenteile wurden weitestgehend vollständig ausgefüllt (Teil: Vater, Beruf, Gesundheit, Rauchen jeweils von allen Teilnehmern die den Fragebogen zurückgesendet haben, Teil: Mutter und Geschwister jeweils von 84). Da die ursprüngliche Fragestellung durch mangelnde Beteiligung nicht beantwortet werden kann, müssen neue Fragestellungen erarbeitet werden, um die gesammelten Proben zu nützen.

Einfluss niederfrequenter elektromagnetischer Felder auf das sich entwickelnde blutbildende System, das Immunsystem und das ZNS in vivo - Vorhaben 3608S30006 : Band 1 Hauptbericht

Basierend auf epidemiologischen Studien, in denen sich konsistente Hinweise auf eine statistische Assoziation zwischen niederfrequenten Magnetfeldern und Leukämie im Kindesalter fanden, wurden niederfrequente Magnetfelder von der IARC (International Agency for Research on Cancer) 2002 als "möglicherweise krebserregend" (Gruppe 2 b) eingestuft. Ein ursächlicher Zusammenhang konnte jedoch bisher in experimentellen Studien nicht bestätigt werden. In der vorliegenden Studie wurden in weiblichen CD1-Mäusen Wirkungen einer bereits im Mutterleib beginnenden, bis zum Alter von 18 Monaten fortgesetzten Exposition gegenüber niederfrequenten Magnetfeldern untersucht. Endpunkte waren unter anderem die Ausbildung von Reflexen sowie Einflüsse auf das blutbildende System und das Immunsystem. Am Ende des Expositionszeitraums wurden umfangreiche histologische Untersuchungen zur Tumorbildung an relevanten Organen (u.a. Thymus, Milz, Lymphknoten, Knochenmark) vorgenommen. In keiner der untersuchten Dosisgruppen (10 µT, 1 mT und 10 mT) zeigten sich Einflüsse der Magnetfeldexposition auf den Reproduktionserfolg der Muttertiere, auf die körperliche Entwicklung der Nachkommen sowie auf ihr Verhalten. Die histopathologische Untersuchung der Tiere nach 18 Monaten Exposition zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede in den Tumorraten zwischen der Scheinexposition und den verschiedenen Expositionsgruppen. An einem Testzeitpunkt im Alter von 90 Tagen (nicht jedoch nach 28 Tagen oder nach 18 Monaten) wurde eine verminderte Anzahl von CD8+ zytotoxischen T-Zellen in der mittleren und hohen Dosisgruppe beobachtet. Dieser Effekt war nicht sehr ausgeprägt aber signifikant. Bei den hämatologischen Untersuchungen nach 18-monatiger Exposition zeigten sich erhöhte Lymphozytenwerte im peripheren Blut aller drei Magnetfeld-exponierter Gruppen bei gleichzeitiger Abnahme der Anzahl segment-kerniger Granulozyten. Ob diese Effekte funktionelle Auswirkungen haben, konnte in dieser Studie nicht weiter untersucht werden. Gegen gravierende Wirkungen spricht jedoch der fehlende Effekt auf die histologischen Befunde. Der Abschlussbericht umfasst inklusive der Einzeltierbefunde 1688 Seiten (9 MB). Der Bericht wird in zwei Abschnitte geteilt. Band I enthält den Hauptbericht nebst Abschlussbericht des technischen Partners IMST (102 Seiten, 2 MB), Band II die Anhänge (Tabellarische Gruppenauswertungen sowie Einzeltier-Sektionsbefunde, 1586 Seiten, 7 MB) //ABSTRACT// Based on epidemiological studies showing a statistical association between 50 Hz magnetic fields and risk of childhood leukaemia, the International Agency for Research on Cancer (IARC) found limited evidence in humans for the carcinogenicity of extremely low frequency magnetic fields in relation to childhood leukaemia (group 2 b). In experimental animals evidence is inadequate. In the present study, possible effects of an exposure to low-frequency magnetic fields on the development of juvenile animals and the maturation of the hematopoietic and immune system as well as on the central nervous system were assessed in a mouse model (female CD-1 mice) in vivo. Three dose groups (10 µT, 1mT, 10mT) of free moving CD-1 mice in group housing were exposed for 20 hrs per day, starting at gestation day 10 and continued until the age of 18 months. Two additional groups of animals were either sham exposed or cage controls. Neither adverse influences on the reproductive success of the exposed maternal animals nor on the physical development of the juvenile animals or their behaviour were observed. However, at age 90 days, a reduced number of CD8+ cytotoxic T-cells were seen in peripheral blood and spleen in the middle and high dose groups. Although the effect was relatively moderate, it was significant. The effect was not detected at age 28 days or after 18 months of exposure. In the haematological assessment after 18 months of exposure, increased lymphocyte counts and decreased counts of banded neutrophiles were seen in peripheral blood from all 3 exposure groups. Whether the observed reduction of CTL has a functional effect can not be concluded from the study. Severe consequences seem to be unlikely, because the results of the extensive histopathological examination of relevant organs (e.g. thymus, spleen, lymph nodes, bone marrow) did not display any exposure related alterations, especially neither for neoplastic nor for non-neoplastic lesions of the haematopoietic or immune system. The final report consists of 1688 pages (9 MB). The report is divided into two sections. Section I includes the main part and the final report of the technical partner IMST (102 pages, 2 MB. Summary and conclusion are available in English, pages 79 -81). Section II includes the Annexes (group summaries, intergroup comparisons, clinical observations, 1586 pages, 7 MB).

Machbarkeitsstudie zum Aufbau einer Geburtskohorte und zur Überprüfung genetischer Prädisposition bei kindlichen Leukämien (prospektive Forschungsansätze) - Vorhaben 3611S70020

Geburtskohorten bieten mit ihrer lebenslaufbezogenen Perspektive einen vielversprechenden Ansatz, um prospektiv auch mit Hilfe entnommener Bioproben zu verschiedenen Zeitpunkten im Lebensverlauf Ursachen und Mechanismen auch seltener Erkrankungen (z.B. Leukämien im Kindesalter) umfassend zu erforschen. Die wesentlichen Ziele dieser Machbarkeitsstudie umfassten (1) die Erstrekrutierung für eine Geburtskohorte und die Prüfung der Bereitschaft werdender Mütter, sich vorgeburtlich in Bezug auf mögliche Risikofaktoren für Leukämien im Kindesalter befragen zu lassen, sowie (2) zum Zeitpunkt der Geburt Nabelschnurblutproben und venöses Blut der Mutter in einer entsprechenden Stammzellbank asservieren zu lassen und für spätere Forschungsaktivitäten zur Verfügung zu stellen. Fünf Arbeitspakete enthielten die Aufarbeitung des relevanten Standes von Wissenschaft und Technik, die Abklärung datenschutzrechtlicher und ethischer Aspekte, die Durchführung der Machbarkeitsstudie mit Entnahme und Asservierung von venösem Blut der Mutter sowie Nabelschnurblut sowie die Erarbeitung von Empfehlungen für eine deutsche Geburtskohorte für die Erforschung der Ursachen für Leukämien im Kindesalter mit Sammlung und Untersuchung von Nabelschnurblut. Die Bereitschaft zur Teilnahme an der Machbarkeitsstudie unter den Eltern war insgesamt hoch. Generell kann die Machbarkeit von Geburtskohorten zwischen verschiedenen europäischen Ländern nicht übertragen werden. Es gibt jedoch gemeinsame Punkte wie ethische und datenschutzrechtliche Aspekte. Die Etablierung einer bundesweiten Geburtskohorte, insbesondere in Bezug auf seltene Erkrankungen, erfordert eine europäische Perspektive.

PFAS in Lebensmitteln und Fischen

Besonders hohe Belastungen mit per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) sind in NRW erstmalig im Jahr 2006 in Einzugsgebieten von Möhne und Ruhr festgestellt worden. Die Stoffe waren im Hochsauerland aufgrund krimineller Abfallverbringungen, als „Biodünger“ getarnt, über landwirtschaftliche Nutzflächen in die Schutzgüter Boden, Grundwasser, Oberflächengewässer und nicht zuletzt auch in das Trinkwasser gelangt. Durch die Anreicherung der Schadstoffe entlang der linearen Nahrungsketten entstand auch im Rahmen der Lebensmittelsicherheit Handlungsbedarf. Im Verlauf der behördlichen Ermittlungen im Schadensfall an Möhne und Ruhr sowie im Weiteren auch zu PFAS-Belastungen anderer Ursachen wurden zahlreiche Untersuchungen der Probengüter Boden, Oberflächenwasser, Grundwasser, Trinkwasser, Abwasser, Klärschlamm, Fische, Lebens- und Futtermittel durchgeführt. Im Bereich Lebensmittel zählten ein Fisch-Monitoring der betroffenen Gewässer, ein Kartoffel-Monitoring, Muttermilchuntersuchungen sowie Analysen bei Milch, Schlachtvieh und Wildschweinen zu den untersuchten Medien. Aktualisierte Verzehrempfehlungen für Fische des Ruhreinzugsgebiets Nach Bekanntwerden der PFAS (Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen)-Problematik im Raum Arnsberg und Soest wurden dort bereits in den Jahren 2006 - 2008 Wildfische untersucht und auf Grundlage dieser Untersuchungsergebnisse wurde eine Verzehrempfehlung veröffentlicht, die sich an dem im jeweiligen Gewässerabschnitt am stärksten belasteten Fisch orientierte. Es wurde berechnet, wie oft Wildfisch pro Monat aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich konsumiert werden kann. Bei den PFAS handelt es sich um Stoffe, die eine hohe Persistenz besitzen und somit sehr lange in der Umwelt verbleiben können. Einige PFAS (z.B. PFOS) reichern sich in der Nahrungskette an und gelangen so in den menschlichen Körper, aus dem sie nur sehr langsam wieder ausgeschieden werden. Die Konzentrationen in der Umwelt nehmen aufgrund der in der Vergangenheit bereits ergriffenen Maßnahmen zwar ab. Aufgrund der Persistenz von PFOS und PFOA in der Umwelt ist aber von einer langjährigen Belastung verschiedener Umweltmedien und somit auch des Menschen auszugehen. Nach Einschätzung des BfR bedeuten kurzfristig erhöhte Aufnahmemengen, die im Bereich der TWI-Werte liegen, nicht zwangsläufig, dass gesundheitsgefährdende Konzentrationen im Blut vorliegen. Derzeit gelten folgende aktualisierte Verzehrempfehlungen: Gewässer Messstelle Empfohlener max. Fischverzehr (300g je Mahlzeit) Möhne oberhalb des Möhnesees (M 11) Haltepunkt Kneblinghausen 1 x pro Jahr Möhne unterhalb des Möhnesees und Möhnesee Möhnetalsperre (Hauptsperre) 1 x pro Jahr (M 75) vor Mdg. in die Ruhr 1 x pro Jahr Untere Ruhr/ Baldeneysee (R 26) Pegel Bachum 5 x pro Jahr Baldeneysee 5 x pro Jahr (R 68) Unterhalb Kettwiger Stau 5 x pro Jahr Ruhr-Mündung* 6 x pro Jahr (Rotauge)* 2 x pro Jahr (Barsch)* Die Empfehlungen basieren auf Probenahmen aus 2019/2020 und dem TWI-Wert der EFSA (2020) für die Summe aus PFOS, PFOA, PFHxS und PFNA (PFAS-4) in Höhe von 4,4 ng/kg Körpergewicht. Aus Vorsorgegründen wurde das 95. Perzentil der untersuchten Fische als Berechnungsgrundlage für die maximale Fischverzehrmenge herangezogen. Das 95. Perzentil bezeichnet den Wert, oberhalb dessen nur 5 Prozent der untersuchten Fische höhere PFAS-4 Belastungen aufweisen, d.h. 95% der untersuchten Fische weisen geringere (oder gleich hohe) PFAS-4 Belastungen auf. Einordnung der geltenden Verzehrempfehlung für Fische aus Oberflächengewässern vor dem Hintergrund der neuen Höchstgehalte in der EU-Kontaminantenverordnung In der EU-Kontaminantenverordnung (EU) 2023/915 wurden erstmals zum 01.01.2023 Höchstgehalte für PFAS in Lebensmitteln festgesetzt. Diese Höchstgehalte dienen im Wesentlichen dazu, die Verkehrsfähigkeit von gehandelten Lebensmitteln zu beurteilen. Dies ermöglicht den Lebensmittelunternehmern im Rahmen ihrer Eigenkontrollen zu hoch belastete Lebensmittel nicht erst in den Verkehr zu bringen. Andererseits können jetzt die zuständigen Behörden zu hoch belastete Chargen auch wieder vom Markt nehmen. Die EU-Höchstgehalte können nicht zur gesundheitlichen Bewertung von mit PFAS-belasteten selbst gefangenen Wildfischen herangezogen werden. Anders als die EU-Höchstgehalte sind die Verzehrempfehlungen nicht bindend, sondern stellen eine Empfehlung für die Angler und Anglerinnen dar. Hierdurch werden angelnde Personen in die Lage versetzt, eine qualifizierte Entscheidung zum Schutz der eigenen Gesundheit zu treffen. Einordnung der geltenden Verzehrempfehlung für Fische aus Oberflächengewässern vor dem Hintergrund der neuen Höchstgehalte in der EU-Kontaminantenverordnung (EU) 2023/915: Weitere Informationen Human-Biomonitoring Blutuntersuchungen

Wildkrankheiten und Fallwild

Fallwild untersuchen lassen (Stand 25.04.2023) Die Jägerinnen und Jäger sowie Mitarbeiter der Veterinär-, Naturschutz- und Jagdbehörden Nordrhein-Westfalens sind dazu angehalten Fallwild einer veterinärmedizinischen Untersuchung zugänglich zu machen. Diese Untersuchungen werden in den vier Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern (CVUÄ) des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die für die Fallwilduntersuchungen anfallenden Kosten werden von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung übernommen und sind für die Jägerinnen und Jäger daher kostenfrei Die wesentliche Grundlage für die Fallwilduntersuchung ist der „Leitfaden für eine ordnungsgemäße Beseitigung von Wildtierkörpern und Teilen von Wildtieren einschließlich Resten erlegten Wildes“ (Erlass vom 08.05.2018). Fallwild soll unverzüglich und vollständig zur Untersuchung gebracht werden. Die Anlieferungszeiten sind im konkreten Fall telefonisch vorher zu erfragen. Die Anlieferung von Tierkörpern sollte angekündigt werden. Die Verpackung ist so zu wählen, dass vom Inhalt nichts nach außen gelangen kann. Ggf. sollte ausreichend saugfähiges Material in der Verpackung vorhanden sein, um austretende Flüssigkeiten wie Sekret und Blut aufnehmen zu können. Bitte nutzen Sie das Begleitschreiben zu Fallwilduntersuchungen , um den Mitarbeitern der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern wichtige Informationen zu Ihrer Einsendung zukommen zu lassen Chemische und Veterinäruntersuchungsämter, die Wildkörper zur Untersuchung annehmen: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen Standort: Arnsberg Zur Taubeneiche 10-12 59821 Arnsberg 0234 957194-0 0234 957194-290 Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe Westerfeldstr. 1 32758 Detmold 05231 9119 05231 9115-03 Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper Deutscher Ring 100 47798 Krefeld 02151 8490 02151 8491-10 Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe Albrecht-Thaer-Straße 19 48147 Münster 0251 98 21-0 0251 98 21-250 Ansprechpartnerin Luisa Fischer Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung Pützchens Chaussee 228 53229 Bonn 0228 9775525 0228 432023 luisa.fischer(at)lanuv.nrw.de Schmallenberg-Virus Neue Herausforderung für Jäger und Wildforscher Neue Viruskrankheiten in Wildpopulationen stellen für Veterinäre und Wildbiologen eine Herausforderung dar. Erinnert sei an RHD (Rabbit hemorrhagic disease) und EBHS (European brown hare syndrome) bei Wildkaninchen und Feldhasen oder die Blauzungenkrankheit bei Wildwiederkäuern. Mit Sorge wurden 2012 erste Fälle des Schmallenberg-Virus auch bei Wildtieren erwartet. Die Veröffentlichung von Dr. Walburga Lutz im Rheinisch-Westfälischen Jäger wies auf mögliche Auswirkungen für Wildwiederkäuer hin. Schmallenberg-Virus bei Wildtieren. Krise überschritten? (RWJ 10/15) Schmallenberg-Virus: Neue Herausforderung für Jäger und Wildforscher (RWJ 04/12) 2,5 MB (mit freundlicher Genehmigung der Landwirtschaftsverlags-GmbH Münster) Im Fallwildbericht 2014-15, Seiten 6-9, sind die abschließenden Ergebnisse in Kurzform mitgeteilt, ebenso in einem Beitrag im Rheinisch-Westfälischen Jäger RWJ 10-2015. Fallwildbericht 1014-15 Im Fallwildbericht 2012-13, Seiten 6-8, sind Ergebnisse eines Screenings mitgeteilt, ebenso in einem Beitrag im Rheinisch-Westfälischen Jäger RWJ 10-2013. Fallwildbericht 2012-13 Achtsam mit Rehen umgehen (RWJ 10/13) Schmallenberg-Virus: "Ist auch Wild betroffen?" (Wochenblatt 13/2012) 734 KB Neue Infektionen bei Haustieren belegen, dass das Virus nicht ganz aus der Population verschwunden ist und mit absinkender Immunität auch bei den Wildtieren wieder mit Neuinfektionen zu rechnen sein wird. Weiterführende Literatur: “A broad spectrum screening of Schmallenberg virus antibodies in wildlife animals in Germany” Susan Mouchantat; Kerstin Wernike; Walburga Lutz; Bernd Hoffmann; Rainer G. Ulrich; Konstantin Börner; Ulrich Wittstatt; Martin Beer. Veterinary Research (2015) 46:99 DOI 10.1186/s13567-015-0232-x Aujeszky'sche Krankheit Die vergessene Gefahr Die Infektion mit unabwendbarer Todesfolge ist ein eher seltenes Ereignis. Das Risiko der Ansteckung von Jagdhunden bei direktem Kontakt mit Schwarzwild sollte dennoch im Bewusstsein des Hundeführers verankert sein. Ein Beitrag von Frau Dr.Walburga Lutz im "Rheinisch-Westfälischen Jäger" zeigt die Gefahren, Hintergründe und gibt fachkompetente Informationen. Beitrag I - Aujeszky'sche Krankheit: Die vergessene Gefahr 235 KB Beitrag II - Tödlicher Kontakt: Pseudowut-Juckpest-Aujeszky 4,4 MB Informationsmaterialien zu Wildkrankheiten und Fallwild Veröffentlichungen von Dr. Walburga Lutz im Rheinisch-Westfälischen Jäger (mit freundlicher Genehmigung der Landwirtschaftsverlags-GmbH Münster): Wenn Damwild verhungert … RWJ 06/2016 Muffelwild in NRW. Quo vadis Ovis? - RWJ 03-2016 Schmallenberg-Virus bei Wildtieren. Krise überschritten ? – RWJ 10-2015 Erkrankungs- und Todesursachen bei Feldhasen 2014/15. Hasen-Sorgen – RWJ 09-2015 Warum Rehe krank werden – und wie man ihnen helfen kann - RWJ 05–2015 Warum Wildhygiene wichtig ist. Tollwut, Räude und Staupe bei Füchsen in NRW - RWJ 04-2015 Staupe bei Wild in NRW - RWJ 01-2015 Können Hausschweine Sauen krank machen - RWJ 07-2014 Feldhasen zwischen Rhein- und Weser: Spiegel der Lebensumwelt -RWJ 11-2013 Achtsam mit Rehen umgehen - RWJ 10-2013 Dem Fasanentod auf der Spur - RWJ 09-2013 Fallwildberichte Auswertungen der im jeweiligen Jagdjahr durchgeführten Fallwilduntersuchungen im Land NRW: Berichte von 2006 bis heute

Folsäure, Gesundheit und Schwangerschaft Informationen von Prof. Dr. Volker Steinbicker, Leiter des Fehlbildungsmonitorings Sachsen-Anhalt zum Start der Info-Kampagne "Folsäure für dich?mein Kind"

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Info-Dienst Nr.: 001/03 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Info-Dienst Nr.: 001/03 Magdeburg, den 13. Oktober 2003 Folsäure, Gesundheit und Schwangerschaft Informationen von Prof. Dr. Volker Steinbicker, Leiter des Fehlbildungsmonitorings Sachsen-Anhalt zum Start der Info-Kampagne "Folsäure für dich¿mein Kind" Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin der B-Gruppe, welches in den 40iger Jahren des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurde. Der Name Folsäure leitet sich von dem lateinischen Begriff "Folium" (das Blatt) ab, da dieses Vitamin zuerst aus Spinatblättern isoliert wurde. Folate kommen in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Vor allen Dingen Blattgemüse hat einen hohen Gehalt dieses Vitamins. Viel Folat findet sich in Spinat, Salaten, Weißkohl, Tomaten, Orangen und Getreide. Von tierischen Lebensmitteln ist die Leber besonders reich an Folsäure. Nach dem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, werden mit der heute üblichen Ernährungsweise in Deutschland frisches Obst und Gemüse in zu geringen Mengen verzehrt, so dass die Versorgung der Bevölkerung mit Folatsäure als unzureichend bezeichnet werden muss. Durch vermehrten Verzehr von Obst und Gemüse ließe sich die Folatversorgung der Bevölkerung sicherlich verbessern. Entsprechende Kampagnen ("5 am Tag") haben nicht den gewünschten Erfolg gezeigt. Dazu kommt noch, dass Folsäure durch die Zubereitung (kochen u. ä.) und durch unsachgemäße Lagerung zwischen 30% und 90% ihrer biologischen Aktivität als Vitamin verliert. 1. Folsäureversorgung in Deutschland: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für gesunde Erwachsene eine tägliche Nahrungsfolatzufuhr von 400 µg. In der Schwangerschaft wird eine höhere Zufuhr und zwar 600 µg/Tag empfohlen, da der Bedarf durch die besonderen Umstände der Schwangerschaft, wie das Wachstum von Gebärmutter und Embryo, deutlich erhöht ist. Die gleichen Empfehlungen wurden auch in den USA und Kanada ausgesprochen. Nach Angaben des deutschen Ernährungsberichtes aus dem Jahr 2000 nehmen männliche Personen im Durchschnitt täglich 235µg und weibliche Personen im Durchschnitt täglich 214 µg auf. Dies entspricht lediglich 61% bzw. 55% der empfohlenen Menge. Auch bei Kindern und Jugendlichen liegen die durchschnittlichen täglichen Aufnahmemengen von Folsäure deutlich unter denen, die von der DGE empfohlen wurden. 1998 wurde in einem s. g. Ernährungssurvey die Nährstoffversorgung der deutschen Bevölkerung untersucht. Danach lag die mittlere Folataufnahme bei 283 µg bei Männern und 238 µg bei Frauen. Wegen der vergleichsweise relativ geringen Folsäuremenge in Obst und Gemüse und deren Verlust durch Zubereitungsprozesse ist es kaum möglich, den gesamten Folsäurebedarf durch die Nahrung oder z. B. auf dem Weg einer bestimmten Diät zu decken. Dies ist nur durch die regelmäßige Einnahme von Multivitaminpräparaten mit entsprechend hohem Folsäureanteil oder von Kombinationspräparaten, z. B. Eisen und Folsäure oder durch reine Folsäurepräparate möglich. Da nur etwa 5% der Bevölkerung in den neuen Bundesländern täglich  Multivitaminpräparate zu sich nimmt, ist von einer ständigen Unterversorgung der Bevölkerung mit diesem Vitamin auszugehen. 2. Folsäure und Gesundheit 2.1. Fehlbildungen und Schwangerschaft Etwa 5% aller neugeborenen Kinder leiden an einer Fehlbildung, die entweder gleich nach der Geburt oder später im Leben dieser Kinder einmal ärztlich behandelt werden muss. Fehlbildungen des zentralen Nervensystems (der Wirbelsäule und des Gehirns), zu denen der sogenannte "offene Rücken" gehört (Neuralrohrdefekt), sind relativ häufig. In Sachsen-Anhalt hat etwa von 900 Geborenen ein Kind einen Neuralrohrdefekt. Neuralrohrdefekte entstehen durch eine Störung des Neuralrohrschlusses. Je nach Sitz der Verschlussstörung hat dies das Freiliegen von Gehirn oder Rückenmark zur Folge, was entweder mit dem Leben nicht zu vereinbaren ist oder zu einer schweren Beeinträchtigung der Lebensqualität mit Bewegungsunfähigkeit der Beine und Störungen der Blasen- und Mastdarmfunktion führt. Zusätzliche Veränderungen, wie im Bereich der Harnwege oder das Auftreten eines Wasserkopfes, komplizieren diese Entwicklungsstörungen. In Sachsen-Anhalt werden etwa 80% der Kinder mit einer solchen Fehlbildung bereits durch Ultraschalluntersuchungen in der 18.-22. Schwangerschaftswoche entdeckt und die Schwangerschaften auf Wunsch der Schwangeren wegen der Schwere der Fehlbildung abgebrochen. Es wird geschätzt, dass jährlich in Deutschland etwa 470 ¿ 800 Säuglinge mit Neuralrohrdefekten lebend geboren werden und bei weiteren 500 Kindern ein Abbruch der Schwangerschaft nach der 20. Schwangerschaftswoche erfolgt. Hat eine Frau bereits eine durch ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt belastete Schwangerschaft hinter sich, ist das Wiederholungsrisiko bei einer weiteren Schwangerschaft für ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt etwa 20 mal höher, als bei Frauen ohne familiäre Belastung. Seit vielen Jahren ist wissenschaftlich belegt, dass die Höhe der Folsäurezufuhr vor Eintritt einer Schwangerschaft die Häufigkeit von angeborenen Fehlbildungen, insbesondere der des Neuralrohres, beeinflusst. Eine Vielzahl von Studien aus aller Welt belegen eindeutig, dass die Einnahme von mindestens 0,4 mg Folsäure täglich, beginnend 4 Wochen vor Beginn einer Schwangerschaft bis 8 Wochen nach Eintritt einer Schwangerschaft, das Auftreten von Neuralrohrfehlbildungen bis zu 80% verhindert. Einige Untersuchungen weisen auch darauf hin, dass durch eine rechtzeitige Folsäureeinnahme das Risiko für Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten (Hasenscharte) reduziert werden kann. Wahrscheinlich müssen hier aber größere Folsäuremengen zugeführt werden. Außerdem scheint auch die Vermeidung bestimmter angeborener Herzfehler durch die Gabe von Folsäure, bzw. von folsäurehaltigen Multivitaminpräparaten möglich zu sein. Auch einige Harmwegsfehlbildungen lassen sich durch vor der Schwangerschaft einsetzende folsäurehaltige Multivitaminpräparate deutlich reduzieren. Und letztlich wird diskutiert, ob auch das Auftreten von Chromosomenstörungen, wie das Down-Syndrom, oder auch das von Leukämien im Kindesalter, durch Folsäureeinnahme in der Schwangerschaft reduziert werden kann. 2.2 Herz-Kreislauferkrankungen und Folsäure Unerlässlich für den Aufbau von Geweben von Mensch und Tier sind die Aminosäuren, die die Bausteine für Eiweiße sind. Einige dieser Aminosäuren entstehen beim Abbau (Stoffwechsel) anderer Aminosäuren. Diese Stoffwechselvorgänge sind kompliziert und müssen koordiniert ineinander greifen, damit ein normales Wachstum von Zellen und Geweben funktionieren kann. Eine dieser Aminosäuren ist das Homocystein, das beim Abbau einer anderen Aminosäure, des Metionins, entsteht. Das Homocystein wird weiter abgebaut, wobei hierzu Folsäure und Vitamin B6 und B12 notwendig sind. Bei Fehl- oder Mangelernährung kann es zu einem Vitamin B6-, Vitamin B12- und einem Folsäuremangel kommen, wodurch Homocystein nicht im notwendigen Umfang abgebaut werden kann und sich mehr als normal im Blut anreichert. Die gleiche Erscheinung tritt bei bestimmten erblich bedingten Störungen des Homocystein- und des Folsäurestoffwechsels auf. Seit etwa 10 Jahren ist bekannt, dass das Homocystein als isolierter Risikofaktor für das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen werden kann. Untersuchungen haben ergeben, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Herzinfarkten oder von Schlaganfällen, aber auch von Durchblutungsstörungen an Armen und Beinen durch erhöhte Homocysteinwerte im Blut hervorgerufen werden kann. Während die genauen Ursachen für diese Erscheinungen nicht bekannt sind, weiß man, dass durch Gaben von Folsäure der erhöhte Homocysteinspiegel im Durchschnitt um 25% gesenkt werden kann. Wird neben der Folsäure noch zusätzlich Vitamin B12 und B6 zugeführt, kann dieser Effekt verstärkt werden. Auf Grund der hier kurz geschilderten Studienergebnisse und der Tatsache, dass in Europa die Herz-Kreislauf-Erkrankungen für 40% aller Todesfälle unter 75 Jahren verantwortlich sind, und damit auch in Deutschland als häufigste Todesursachen unter Erwachsenen fungieren, wird die Bedeutung einer ausreichenden Folsäureaufnahme deutlich. 2.3. Folsäure und Demenz In Mitteleuropa und besonders in Deutschland werden die Menschen immer älter. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Kinder ab, was zu einer Vergreisung der Bevölkerung im Ganzen führt. Diese demografische Entwicklung rückt den Stellenwert der Alzheimerschen Erkrankung und anderer Demenzzustände mehr und mehr in das Blickfeld ärztlicher Betrachtungen. Es gibt Hinweise, dass Folsäure die Altersdemenz und u. U. auch die Alzheimersche Erkrankung in ihrem Auftreten wenn auch nicht verhindern, aber deren Verläufe günstiger gestalten kann, da wahrscheinlich der erhöhte Homocysteinspiegel bei der Entstehung dieser Erkrankungen eine Rolle spielt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass ein Zusammenhang zwischen niedrigen Folatspiegeln und dem Auftreten melancholischer Depressionen festgestellt wurde. Es ist davon auszugehen, dass zumindest die Behandlungserfolge von Depressionen mit entsprechenden Präparaten durch Gabe von Folsäure verbessert werden können. 2.4. Folsäure und Krebs Es wird diskutiert, ob Folsäure auf Grund seiner Bedeutung für die Synthese von DNA vor Krebserkrankungen schützen könnte. Eine Auswertung von 32 Studien zum Thema Folsäure und Krebserkrankungen hat gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen (niedrigem) Folsäuregehalt des Blutes und dem Risiko für Dickdarmkrebs besteht. Inwieweit hier noch der Alkoholkonsum eine Rolle spielt, wird differenziert beurteilt. So soll bei Frauen, die regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, Folsäure möglicherweise auch das Risiko einer Brustkrebserkrankung reduzieren. Ein Zusammenhang wird derzeit zwischen Folsäurestatus und dem Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Rauchern untersucht. Die hier dargestellten Ausführungen sollen belegen, dass zum Einen eine ausreichende Folsäureaufnahme durch die Nahrung auf Grund unserer Ernährungsgewohnheiten kaum möglich ist. Auf der anderen Seite sollte gezeigt werden, in welcher Weise Folsäure mit der Gesundheit des Menschen im Zusammenhang steht. Vordergründig ist dabei die Vorbeugung von Fehlbildungen, wozu eine Folsäureeinnahme vor Beginn einer Schwangerschaft notwendig ist, d. h. diese Form der Prophylaxe käme nur für die Frauen in Frage, die eine Schwangerschaftsverhütung mit dem Ziel aufgeben, schwanger zu werden und beim Absetzen z. B. der Anti-Baby-Pille sofort zur Folsäuretablette greifen. Die anderen genannten Studienergebnisse weisen auf die Bedeutung von Folsäure z. B. auch für ältere Menschen hin. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

Umweltbezogener Gesundheitsschutz bei Kindern / Gesundheitsminister Kley stellt in Brüssel Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalts vor

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 024/06 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 024/06 Magdeburg, den 20. Februar 2006 Umweltbezogener Gesundheitsschutz bei Kindern / Gesundheitsminister Kley stellt in Brüssel Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalts vor Magdeburg/Brüssel ¿Sachsen-Anhalt ist mit der Schulanfängerstudie in der Gesundheitsberichterstattung im europäischen Vergleich gut aufgestellt¿, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsminister Gerry Kley während der Vorstellung der Studie am Montag in Brüssel im Ausschuss der Regionen. Weiter betonte Kley: ¿Die Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt hat sich als Instrument der kontinuierlichen Beobachtung des umweltbezogenen Gesundheitszustandes von Kindern über einen Zeitraum von 15 Jahren bewährt und bietet daher auch im europäischen Maßstab eine wichtige Datengrundlage.¿ Sachsen-Anhalt leiste damit seinen Beitrag im Rahmen des europäischen Aktionsplans für Umwelt und Gesundheit (2004-2010). Gerade die neuen Mitgliedsstaaten oder Beitrittskandidaten der Europäischen Union könnten von der Datensammlung aus Sachsen-Anhalt profitieren. So werde aus den Studienergebnissen sichtbar, dass die Luftschadstoffe deutlich reduziert werden müssen, wenn man Bronchitiserkrankungen wirksam zurückdrängen wolle. Minister Kley erläuterte in einer Diskussion mit Vertretern des Ausschusses der Regionen, der Europäischen Kommission und europäischer Gesundheitsnetzwerke, dass Sachsen-Anhalt diese Daten nicht nur erhebe, sondern im Rahmen seines Gesundheitszieleprozesses auch Maßnahmen zur Bekämpfung der erkannten Fehlentwicklungen ergriffen werden. Beispielhaft nannte Kley den Kampf gegen Übergewicht und Allergien bei Kindern: ¿Wir erarbeiten geeignete Präventionsansätze und orientieren uns dabei auf die entscheidenden Einflussfaktoren wie Bewegung, Ernährung oder das Passivrauchen.¿ ¿Sachsen-Anhalt ist gut aufgestellt, dies ist für uns jedoch kein Anlass uns nun auszuruhen¿, versicherte Gerry Kley abschließend. Man werde die Schulanfängerstudie und den Gesundheitszieleprozess kontinuierlich fortsetzen und die Ergebnisse auf europäische Ebene austauschen. Hierfür sei Sachsen-Anhalt im November vergangenen Jahres dem Europäischen Gesundheitsnetzwerk ENRICH beigetreten und werde sich auch am Prozess zur Umsetzung des Grünbuches der Europäischen Kommission zur Förderung gesunder Ernährung und körperlicher Bewegung: eine europäische Dimension zur Verhinderung von Übergewicht, Adipositas und chronischen Krankheiten beteiligen. Zum Hintergrund: In Sachsen-Anhalt wurde 1991 begonnen, den Gesundheitszustand von Kindern speziell unter dem Gesichtspunkt der Umwelteinflüsse zu beobachten. Dies erfolgt im Rahmen der Schulanfängerstudie, in deren Mittelpunkt sechsjährige Kinder bestimmter Regionen des Landes stehen. Hierzu gehören die Städte Magdeburg, Halle, Merseburg sowie ausgewählte Orte der Altmark und seit 2003 auch Halberstadt. Kernelement der Studie ist eine jährlich durchgeführte Fragebogenerhebung, die alle drei Jahre durch spezielle umweltmedizinische Untersuchungen erweitert wird. Seit 1991 wurden die Daten von mehr als 25.000 Kinder aus Sachsen-Anhalt in die Studie einbezogen, im Jahr 2003 waren es rund 2.000 Kinder. Die Teilnahme an der Fragebogen-Erhebung sowie an den Untersuchungen ist freiwillig. Die kontinuierlich erhobenen Daten ermöglichen Aussagen zur Entwicklung der Atemwegsgesundheit der Kinder und zur Rolle verschiedener Einflussfaktoren auf den Gesundheitszustand. In den vergangenen Jahren ist dabei insbesondere die Allergieproblematik in den Mittelpunkt der Schulanfängerstudie gerückt. Deshalb wurde 2003 der Schwerpunkt auf allergologische Untersuchungen (Haut-Prick-Test und Antikörperbestimmung im Blut) gelegt. Ebenso wurden wichtige Einflüsse wie soziale Faktoren, Lebensstil und Wohnbedingungen mit den Fragebögen ermittelt. Die Studie konnte bestimmte Einflussfaktoren wie Stillen, Passiv-Rauchen, Rauchen in der Schwangerschaft, Ernährung und Bewegung ermitteln und somit die Notwendigkeit gezielter Präventionsansätze unterstreichen. Allerdings gibt es auch künftig noch offene Fragen, wie die Wechselwirkungen verschiedener Umweltfaktoren sowie die Auswirkungen ¿neuer¿ Schadstoffe wie Feinstaub auf die Gesundheit. Konkret belegen die Zahlen, dass in Sachsen-Anhalt · infektiöse Atemwegserkrankungen deutlich zurückgegangen sind. So sanken etwa Bronchitis-erkrankungen von 56,9 Prozent (1991) auf 37,1 Prozent (2003). Die verbesserte Situation bei Atemwegsinfekten steht offensichtlich im Zusammenhang mit dem Rückgang der Umweltverschmutzung, insbesondere durch Schwefeldioxid. Deutlich wurde durch Vergleich mit Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen, dass Erkrankungs- und Symptommuster bei Sechsjährigen in Ost- und Westdeutschland sehr ähnlich geworden sind. · Bronchialasthma in allen Untersuchungsorten zunimmt. Waren es 1991 im Mittel 1,6 Prozent, so lag der Wert 2003 im Mittel bei 3,8 Prozent. Ein steigender Trend wurde auch bei Neurodermitis/Ekzemen beobachtet (1994: 12,4 Prozent, 2003: 19,7 Prozent). · sich der zwischenzeitliche Anstieg von Heuschnupfen-Erkrankungen nicht fortgesetzt hat. Während 1991 der Mittelwert bei 1,4 Prozent der befragten Kinder lag und im Jahr 2000 auf 3,2 Prozent anstieg, erreichte er 2003 ein Niveau von 1,9 Prozent. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

Schulanfängerstudie dokumentiert Gesundheitszustand von Kindern in Sachsen-Anhalt / Minister Kley: "Datenerhebung wird fortgesetzt"

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 084/05 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 084/05 Magdeburg, den 6. Juni 2005 Schulanfängerstudie dokumentiert Gesundheitszustand von Kindern in Sachsen-Anhalt / Minister Kley: "Datenerhebung wird fortgesetzt" Magdeburg. Gesundheitsminister Gerry Kley hat am Montag Einzelheiten aus der Neuauflage der Schulanfängerstudie vorgestellt. Der vorliegende Abschlussbericht der aktuellen Studie schreibt die seit 1991 erhobenen Daten fort und ermöglicht vergleichende Aussagen über einen Zeitraum von mittlerweile 13 Jahren. ¿Gesundheit ist das höchste Gut ¿ erst recht, wenn es um Kinder geht¿, sagte Kley. ¿Deshalb haben wir in Sachsen-Anhalt frühzeitig begonnen, den Gesundheitszustand unserer Kinder speziell unter dem Schwerpunkt Umwelt zu beobachten, und werden das auch in Zukunft fortsetzen.¿ Die kontinuierlich erhobenen Daten zeigen, dass infektiöse Atemwegserkrankungen deutlich zurückgegangen sind, was offensichtlich mit dem Rückgang der Umweltverschmutzung durch Industrieausstöße zusammenhängt. Allerdings hat es in den zurückliegenden Jahren einen Anstieg allergischer Erkrankungen gegeben. Daher ist 2003 diese Problematik schwerpunktmäßig bearbeitet worden. Erfreulicherweise zeigt die Studie, dass sich der Trend einer Zunahme des Heuschnupfens nicht fortsetzt. Dem gegenüber wurde eine weitere Zunahme von Bronchialasthma und Ekzem/Neurodermitis beobachtet. ¿Heute können wir mit Genugtuung feststellen, dass sich die Schulanfängerstudie etabliert hat¿, so der Minister ¿Sie ist ein bewährtes Instrument des Öffent­lichen Gesundheitsdienstes zur systematischen Beobachtung des umweltbezogenen Gesundheitszustandes von Kindern.¿ Die Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt gehört zu den Maßnahmen auf europäischer Ebene, die der Gesundheit von Kindern besondere Aufmerksamkeit widmen. Bestes Beispiel dafür ist der ¿Aktionsplan Umwelt und Gesundheit 2004 bis 2010¿, der als Beitrag für die ¿4. Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit¿ der WHO Europa in Budapest im Juni 2004 entstanden ist. Zentrales Element dieses Aktionsplanes ist ein System von Umwelt- und Gesundheitsbeobachtungen mit dem Ziel, den Kenntnisstand durch langfristige Datenerhebung zu verbessern. Diese sind die Grundlage für wirksame Maßnahmen zur Reduktion und Prävention umweltbedingter Gesundheitsrisiken. Gesundheitsminister Kley: ¿Deshalb bleibt die Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt auch künftig unsere landesspezifische Aktion im Bereich Kinder, Umwelt und Gesundheit. Wir werden ihr weiterhin die große Bedeutung beimessen, die ihr gebührt.¿ In den zurückliegenden Jahren war ein Anstieg allergischer Erkrankungen zu verzeichnen. Deshalb wurde 2003 der Schwerpunkt auf allergologische Untersuchungen (Haut-Prick-Test und Antikörperbestimmung im Blut) gelegt. Außerdem wurden Einflussfaktoren des Innenraumes näher untersucht. Ebenso wurden wichtige Einflüsse wie soziale Faktoren, Lebensstil und Wohnbedingungen mit den Fragebögen ermittelt. Die Studie konnte bestimmte Einflussfaktoren wie Stillen, Passiv-Rauchen, Rauchen in der Schwangerschaft, Ernährung und Bewegung ermitteln und somit die Notwendigkeit gezielter Präventionsansätze unterstreichen. Allerdings gibt es auch künftig noch offene Fragen, wie die Wechselwirkungen verschiedener Umweltfaktoren sowie die Auswirkungen ¿neuer¿ Schadstoffe wie Feinstaub auf die Gesundheit. Konkret belegen die Zahlen, dass in Sachsen-Anhalt · infektiöse Atemwegserkrankungen deutlich zurückgegangen sind. So sanken etwa Bronchitis-Erkrankungen von 56,9 Prozent (1991) auf 37,1 Prozent (2003). Die verbesserte Situation bei Atemwegsinfekten steht offensichtlich im Zusammenhang mit dem Rückgang der Umweltverschmutzung, insbesondere durch Schwefeldioxid. Deutlich wurde durch Vergleich mit Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen, dass Erkrankungs- und Symptommuster bei Sechsjährigen in Ost- und Westdeutschland sehr ähnlich geworden sind. · Bronchialasthma in allen Untersuchungsorten zunimmt. Waren es 1991 im Mittel 1,6 Prozent, so lag der Wert 2003 im Mittel bei 3,8 Prozent. Ein steigender Trend wurde auch bei Neurodermitis/Ekzemen beobachtet (1994: 12,4 Prozent, 2003: 19,7 Prozent). · sich der zwischenzeitliche Anstieg von Heuschnupfen-Erkrankungen nicht fortgesetzt hat. Während 1991 der Mittelwert bei 1,4 Prozent der befragten Kinder lag und im Jahr 2000 auf 3,2 Prozent anstieg, erreichte er 2003 ein Niveau von 1,9 Prozent. Zum Hintergrund: In Sachsen-Anhalt wurde 1991 begonnen, den Gesundheitszustand von Kindern speziell unter dem Gesichtspunkt der Umwelteinflüsse zu beobachten. Dies erfolgt im Rahmen der Schulanfängerstudie, in deren Mittelpunkt sechsjährige Kinder bestimmter Regionen des Landes stehen. Hierzu gehören die Städte Magdeburg, Halle, Merseburg sowie ausgewählte Orte der Altmark und seit 2003 auch Halberstadt. Kernelement der Studie ist eine jährlich durchgeführte Fragebogenerhebung, die alle drei Jahre durch spezielle umweltmedizinische Untersuchungen erweitert wird. Seit 1991 wurden die Daten von mehr als 25.000 Kinder aus Sachsen-Anhalt in die Studie einbezogen, im Jahr 2003 waren es rund 2000 Kinder. Die Teilnahme an der Fragenbogen-Erhebung sowie an den Untersuchungen ist freiwillig. Die kontinuierlich erhobenen Daten ermöglichen Aussagen zur Entwicklung der Atemwegsgesundheit der Kinder und zur Rolle verschiedener Einflussfaktoren auf den Gesundheitszustand. In den vergangenen Jahren ist dabei insbesondere die Allergieproblematik in den Mittelpunkt der Schulanfängerstudie gerückt. Nachdem die Untersuchungen des Jahres 2003 abgeschlossen und die Ergebnisse ausgewertet sind, wurde die Schulanfängerstudie am Montag in Magdeburg Fachleuten vorgestellt und ihr Material ausgiebig diskutiert. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

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