Zugelassene Pflanzenschutzmittel, die bisher als wenig mobil bzw. gut abbaubar galten, deren Verhalten im Sicker- und Grundwasser aber aufgrund von Positiv-Befunden in Grundwaessern in letzter Zeit neu bewertet werden muss, sollen in Lysimetern mit verschiedenartigen Bodenkoerpern auf ihr Transport- und Metabolisierungsverhalten hin untersucht werden. Ergaenzend sollen Umsetzungsprozesse im Zusammenhang mit der Wassergaengigkeit der ausgewaehlten Wirkstoffe an durchlaessigen Standardboeden in Saeulenversuchen ueberprueft werden. Als Grundlage fuer diese Studien sollen handhabbare Analysen- und Testmethoden fuer die Wirkstoffe und ihre zu erwartenden Metaboliten erarbeitet werden.
Die Bestimmung repraesentativer hydraulischer Parameter fuer ein gegebenes Bodenvolumen ist derzeit der Engpass bei der Modellierung des Wassertransports in ungesaettigten Boeden. Feldmessungen dieser Eigenschaften sind zwar repraesentativ, aber in der Praxis zu teuer. Labormessungen dagegen sind wenig aufwendig, aber durch die kleinen Probegroessen nicht repraesentativ. In diesem Projekt untersuchen wir die Hypothese, dass Labormessungen an wesentlich groesseren Probevolumina stark verbesserte Ergebnisse liefern. Hierzu werden instationaere Durchflussexperimente an Bodensaeulen ausgefuehrt, deren Ergebnisse durch inverse Simulation ausgewertet werden. Ziel des Projektes ist die Schaffung einer praxistauglichen Anlage (Hard- und Software) zur integralen Bestimmung von Retentionskurven und ihrer Hysterese sowie der gesaettigten und der ungesaettigten Leitfaehigkeit ungestoerter Bodenproben.
Derzeit fehlen Beurteilungskriterien, nach denen die Gefaehrlichkeit eines Pflanzenschutzmittels hinsichtlich Grundwasserkontamination abgeschaetzt werden kann. In praktischen Experimenten sollen bisherige theoretische Ueberlegungen experimentell ueperprueft werden. Dabei wird die Auswaschbarkeit in den wichtigsten Bodentypen Oesterreichs mittels Bodensaeulen untersucht werden.