<span><strong>Definitionen:</strong>
Hydrodynamik beschreibt die Bewegung von Fluiden und die dabei wirkenden Kräfte. Hydrodynamische Kennwerte sind zeitintegrierte, beschreibende Parameter dieser Prozesse. So tragen bspw. die grundlegenden Tidekenngrößen des Tidehochwassers, des Tideniedrigwassers sowie der damit eng verbundenen Werte für Tidestieg, Tidefall und Tidehub dazu bei, die Dynamik der Tide herauszuarbeiten.</span>
<span><strong>Datenerzeugung:</strong>
Aus numerischen Simulationsdaten wurden physikalische Größen wie beispielsweise Wasserstand oder Strömungsgeschwindigkeit in festen zeitlichen Intervallen unter Berücksichtigung erreichbarer Genauigkeiten berechnet. Diese Simulationsdaten wurden mit Datenanalysemethoden zu hydrodynamischen Kennwerten wie beispielsweise dem Tidehub zusammengefasst. Es wurden eine harmonische Analyse des Wasserstandes durchgeführt und Tidekennwerte des Wasserstands bzw. statistische Langzeitkennwerte von Wasserstand, Strömungsgeschwindigkeit, Salzgehalt, Wassertemperatur und Schwebstoffgehalt berechnet. </span>
<span><strong>Produkte:</strong>
Hydrodynamische Kennwerte aus dem Projekt TrilaWatt basieren auf der Analyse der numerischen Simulation von Tide, Seegang, Salzgehalt, Temperatur und Schwebstoffkonzentration im Bereich des trilateralen Wattenmeers (Niederlande -nl, Deutschland -de, Dänemark -dk) und der Deutschen Bucht als Jahresmittel für die Jahre 2015 bis 2022. Die Daten werden als regelmäßiges 20 m Raster im GeoTIFF-Format bereitgestellt. Kennwerte werden nur für Berechnungszellen bereitgestellt, die im Analysezeitraum immer überflutet waren. In den Datenäquivalenten (*_no_filter) wurde diese Maskierung nicht angewendet. Nicht-gefilterte Datenäquivalente (no_filter) sind, falls physikalisch sinnvoll, ebenfalls erstellt worden. Bei nicht-gefilterten Datenprodukten ist zu beachten, dass die Anzahl der den Mittelwerten zugrundeliegenden Werte vor allem im Flachwasserbereich durch intertidales Trockenfallen geringer ist und damit die Mittelwertbildung beeinträchtigt ist. Die Anzahl an validen Datenpunkten bzw. Tiden pro Jahr (Anzahl gültiger Datenpunkte bzw. Anzahl Tidehochwasser) wird als Rasterdatei zur Einordnung nicht-gefilterter Produkte mitgeliefert.</span>
<span><strong>Produktliste:</strong>
- Tidehub und Tidehoch- und Tideniedrigwasser: 5-, 50- und 95% Quantil <br>
- Laufzeitverschiebung zur Referenzposition „Leuchtturm Alte Weser“ von Tidehoch- und Tideniedrigwasser: Jahresmittelwerte <br>
- Tidemittelwasser: 50% Quantil <br>
- M2-Partialtide: Amplitude und Phase <br>
- Tidehochwasser und validen Datenpunkte: Anzahl pro Jahr<br>
- Wasserstand: 1-, 50- und 99% Quantil, Mittelwert, Minimum, Maximum <br>
- Strömungsgeschwindigkeit: tiefengemittelter Mittelwert, 99- und 99,9% Quantil des Betrags <br>
- Strömungsgeschwindigkeit: tiefengemittelter Betrag und x- und y-Komponente des Residuums <br>
- Strömungsgeschwindigkeit: tiefengemittelter mittlerer, kubierter Betrag <br>
- Bodenschubspannung: 99% Quantil, Mittelwert<br>
- Salzgehalt, Temperatur und Schwebstoffkonzentration: tiefengemitteltes 1- und 99% Quantil und Mittelwert (Schwebstoffkonzentration als Summe aus drei Fraktionen mit einer Sinkgeschwindigkeit ws = 0,25, 1,5 und 7 mm/s) <br>
- Signifikante Wellenhöhe des Seegangs: 50-, 95- und 99% Quantil, (Jahres-) Mittelwert und Maximalwert <br>
- Mittlere Wellenperiode: Jahresmittelwert bei maximaler signifikanter Wellenhöhe<br>
- Seegangsrichtung: x- und y-Komponenten des Residuums </span>
<span><strong>English:</strong>
This web service contains annual averages and quantiles of tidal characteristics, annual averages and quantiles of hydrographic parameters (e.g., depth-averaged salinity, suspended sediments, or sea water temperature), and tidal constituents from harmonic analyses that were estimated from numerical simulations in the period of 2015-2022. Data are distributed on regular 20 m grids as GeoTIFFs. </span>
<span><strong>Download:</strong>
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Zahlreiche praktische und theoretische Fragestellungen wie Verlandungserscheinungen von Haefen, der Stoffrueckhalt in den Gewaessern und ozeanische Stoffbilanzen erfordern die Messung der Sedimentation feinsten partikulaeren Materials. Als Verlustprozess fuer das Plankton beruehrt die Sedimentation ein Kernproblem der Limnologie und der Ozeanographie. Viele Institutionen versuchen daher mit grossem Aufwand, die Sedimentation zu messen. Trotz sehr umfangreicher Entwicklungsarbeiten, die Ende der 70er Jahre mit der Empfehlung langer Zylinderfallen als Standardgeraet (Gardner, 1980, Hakanson und Jansson, 1983 und Bloesch und Burns, 1980) vorerst abgeschlossen wurden, treten oft ueberhoehte und unsinnige Fangergebnisse auf. 1992 konnten wir zeigen, dass diese Diskrepanzen immer auftreten muessen, wenn das Wasser, wie in fast allen praktischen Faellen, in Bewegung ist (Konzerski 1994a). Die gegenwaertigen Methoden sind daher nur in Sonderfaellen einsetzbar. In vielen Faellen muessen sie zu Fehleinschaetzungen fuehren. Dies begrenzt den Erkenntnisfortschritt, die Theorieentwicklung und die Loesung vieler praktischer Fragen. Das Projekt erfuellt die Aufgabe, Auswege zu suchen und mit der Entwicklung und Testung flacher randloser Sedimentfallen einen ersten und wichtigen Schritt zur realistischen Messung des Aussinkens zu gehen. Bei dieser einfachen Loesung - quasi in Weiterentwicklung der klassischen Zylinderfallenmethode - werden die Schwebstoffe sowie auf dem Gewaessergrund unter Einwirkung der Bodenschubspannung sedimentieren. In dem Projekt wurde eine relativ einfach zu handhabende flache randlose Sedimentfalle gebaut und das aeusserst schwierige Problem der verlustlosen Bergung der Probe folgendermassen gemeistert: Die Sammelflaeche mit dem Material wird nach Beendigung der Exposition hydraulisch in einen Zylinder abgesenkt. Ein gleichzeitig mit abgesenktes Dach schliesst den dadurch entstehenden Raum. Zum Entwurf der Tellerfalle wurden theoretische Voruntersuchungen vom Hydrolabor der Bauhaus-Universitaet Weimar und eigenen praktischen Versuchen in der Fliessrinne des ZALF Muencheberg durchgefuehrt. Ein spezieller Projektteil zur Entwicklung einer Mikrowaage, die unter Wasser kontinuierlich den Massezuwachs abgelagerten Materials erfassen soll, wird im Institut fuer Physikalische Hochtechnologie Jena bearbeitet. Die als Prototyp getestete Tellerfalle ist zum Patent angemeldet worden. Die Moeglichkeiten und Grenzen dieser flachen Sedimentfallen fuer Fliessgewaesser und Flachseen werden systematisch getestet.