Ein bedeutendes Themenfeld des Bodenschutzes ist der Umgang mit Schadstoffen in Böden. Schadstoffe sind giftig (akut toxisch, chronisch toxisch und/oder krebserregend) und können auf verschiedene Weise schädlich für die Umwelt wirken. So können sie neben der direkten Schädigung der Bodenlebewesen in Gewässer gelangen und die dortigen Lebewesen schädigen oder in das für die Trinkwassergewinnung verwendete Rohwasser gelangen. Sie können direkt auf Menschen einwirken über die Luft (gasförmig oder staubgebunden) oder über die orale Aufnahme z.B. durch das spielende Kind. Indirekt können Schadstoffe auch von Pflanzen aufgenommen und in den verzehrfähigen Pflanzenteilen angereichert werden oder zu einer Belastung von Futtermitteln führen, die wiederum eine Belastung tierischer Lebensmittel zur Folge haben, siehe LANUV-Info 13 über "Ursachen – Wirkungen – Bewertung – Handlungsempfehlungen". Mögliche Wirkungspfade einer Schadstoffbelastung im Boden, Abbildung: LANUV NRW In den Boden gelangen Schadstoffe auf unterschiedlichem Wege: Unfälle oder zurückliegende aus heutiger Sicht unsachgemäße industrielle/gewerbliche Praxis haben vielerorts zum Eintrag von bodengefährdenden Stoffen geführt. Schadstoffe aus der Luft kommen über Deposition (Staub, Regen) auf die Bodenoberfläche. Schadstoffe in Gewässern und deren Sedimenten gelangen bei Hochwasserereignissen auf Überschwemmungsflächen. Schadstoffe in Klärschlämmen, Komposten, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln werden in landwirtschaftlich genutzte Böden eingetragen. Natürliche Gesteine mit hohen Schwermetallgehalten können in Einzelfällen direkt an der Erdoberfläche vorkommen und dort flächenhaft schädliche Bodenveränderungen bedingen. Schadstoffe und deren Herkunft Giftige Wirkungen sind für eine Vielzahl von Stoffen bekannt. Organische Schadstoffe Persistente organische Schadstoffe („Persistent Organic Pollutants“ = POPs) sind aufgrund ihrer Langlebigkeit, Giftigkeit und ihrer weltweiten Verbreitung sehr umweltrelevant. POPs sind chemische Verbindungen, die in der Umwelt nur langsam abgebaut werden. Sie verbleiben nach ihrer Freisetzung in der Umwelt und reichern sich in der Nahrungskette an. Damit können sie ihre schädigende Wirkung auf Ökosysteme und Mensch langfristig entfalten. Einige POPs weisen eine hohe Toxizität (=Giftigkeit) auf. Da sie auch weiträumig transportiert werden, können sie selbst in entlegenen Gebieten zu einer Belastung führen. Zu den POPs gehören Chemikalien, die zum Zwecke einer bestimmten Anwendung hergestellt wurden (z. B. PCB) aber auch solche, die unbeabsichtigt bei Verbrennungs- oder anderen thermischen Prozessen entstehen (z. B. Dioxine und Furane). Die wichtigsten Verbindungen sind: PAK (Polyzyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe; insgesamt über 100 Verbindungen) stammen vor allem aus unvollständiger Verbrennung z.B. in Kraftwerken, Kokereien, im Verkehr aber auch beim Kaminfeuer. Außerdem kommen PAK in Stein- und Braunkohle vor. PCB (Polychlorierte Biphenyle) wie auch PCDD/PCDF (Dioxine und Furane) entstehen bei jeder nicht vollständigen Verbrennung in Gegenwart von Chlorverbindungen. Größte Quelle war noch in den 90er Jahren die Energiewirtschaft, deren Emission aber heutzutage vernachlässigbar ist, da Filteranlagen für die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte sorgen. PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen; mehr als 1.000 Verbindungen) sind künstlich hergestellte Substanzen, die seit den 70er Jahren in einer Vielzahl von Produkten v.a. zur Oberflächenbeschichtung (Dächer, Textilien, Verpackungen) sowie als Schaummittel für Feuerlöschschäume eingesetzt wurden. Weitergehende Informatioen erhalten Sie unter Gefahrstoff PFAS . Arzneimittel können auch in Böden gelangen und im Boden unerwünschte Wirkungen wie z.B. die Bildung von Resistenzen entfalten. Zum Eintrag von Arzneimitteln und deren Verhalten und Verbleib in der Umwelt ist 2007 der LANUV-Fachbericht 2 erschienen. Anorganische Schadstoffe Unter Anorganischen Schadstoffen versteht man vor allem Schwermetalle wie Arsen, Cadmium, Blei, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium, Zink. Sie sind natürliche Bestandteile der Erdkruste, werden aber auch durch Aktivitäten des Menschen in die Umwelt eingetragen. So werden Metalle insbesondere bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe sowie bei ihrer Herstellung (Verhüttung) und Verarbeitung in großen Mengen freigesetzt. Weitere wichtige Emissionsquellen sind Müllverbrennungsanlagen, die Zementindustrie, die Glasindustrie und der Kraftfahrzeugverkehr. Metalle sind in der Umwelt langlebig und werden ständig weiterverbreitet. Sie wirken in bestimmten Konzentrationen toxisch (= giftig) und können die Bodenfunktionen und die Qualität der darauf wachsenden Pflanzen beeinträchtigen. So können sie sich auch in Nahrungs- und Futterpflanzen anreichern und gelangen damit in die Nahrung des Menschen. Bewertung Von schadstoffbelasteten Böden können Wirkungen auf andere Umweltmedien und die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen ausgehen. Die Bewertung einer gemessenen Schadstoffkonzentration im Boden hängt von der Nutzung der Böden und dem damit verbundenen Aufnahmepfad ab. Es werden folgende Aufnahmepfade unterschieden: der Direktpfad (Boden zu Mensch), z.B. direkter Bodenkontakt von spielenden Kindern, der Pflanzenpfad (Boden zu Nutzpflanze), z.B. bei der Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel oder von Tierfutter auf belasteten Böden, der Grundwasserpfad (Boden zu Grundwasser), durch Auswaschung von Schadstoffen aus dem Boden. Für alle drei Pfade und für eine Vielzahl von Schadstoffen formuliert die BBodSchV Beurteilungswerte (Vorsorgewerte, Prüfwerte, Maßnahmenwerte) bei deren Überschreitung die Gefahr der Entstehung einer schädlichen Bodenveränderung nicht mehr als ausgeräumt gelten kann. Vorsorgewerte zeigen an, ab welchen Bodenkonzentrationen die Besorgnis besteht, dass bei fortgesetzten Stoffeinträgen zukünftig Bodenkonzentrationen erreicht werden könnten, die nicht mehr unbedenklich sind. Werden Prüfwerte überschritten, ist mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von einer Gefahr für das jeweilige Schutzgut auszugehen. Es sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Gefahren eindeutig festzustellen (und Maßnahmen zu ergreifen) oder auszuräumen (Detailuntersuchung). Prüfwerte sollen einen ausreichenden Abstand zu Vorsorgewerten (bzw. Hintergrundwerten) und einen eindeutigen Gefahrenbezug aufweisen. Die Überschreitung von Maßnahmenwerten „überspringt“ alle weiteren Prüfschritte und es sind unmittelbar Maßnahmen erforderlich. Prüf- und Maßnahmenwerte werden nach einheitlichen Ableitungsmethoden mit Bezug zur Toxikologie eines Stoffes festgelegt. Ob überhaupt gegenüber dem „Normalzustand“ erhöhte Werte vorliegen, kann mit Hilfe der statistisch abgeleiteten Hintergrundwerte überprüft werden. In der Detailuntersuchung werden neben der Abgrenzung der Belastung auch weitere Parameter berücksichtigt. So kann die Mobilität von Schadstoffen im Boden sehr unterschiedlich sein (z.B. sind Cadmium, Blei und Zink bei hohen pH-Werten fast immobil), was insbesondere für die Aufnahme durch Pflanzen relevant ist. Die Resorptionsverfügbarkeit eines Schadstoffes (Wie viel des Schadstoffes wird bei oraler Aufnahme im Verdauungstrakt überhaupt vom Körper aufgenommen?) ist bei der Betrachtung des Pfades Boden zu Mensch (Direktpfad) von Bedeutung. Eine umfassende Übersicht über die in der Detailuntersuchung abzuprüfenden Expositionsbedingungen gibt die entsprechende LABO-Arbeitshilfe . Maßnahmen Liegen in einem Boden Schadstoffkonzentrationen vor, die auch nach der Detailuntersuchung negative Wirkungen auf Bodenfunktionen erwarten lassen, liegt bodenschutzrechtlich eine "schädliche Bodenveränderung" vor. Welches die dabei relevanten Wirkungen und Gefahren sind und welches wirksame Maßnahmen zur Gefahrenabwehr sind, ist im Einzelfall hängt vor allem von der Bodennutzung ab. Auf Spielflächen (Pfad Boden > Mensch) sind vorrangig Maßnahmen zur Verringerung des direkten Bodenkontaktes von Kleinkindern erforderlich, wie z.B. Begrünung oder Abdeckung vegetationsfreier Flächen. Oft wird hier aber bei Prüfwertüberschreitungen unmittelbar ein Bodenaustausch vorgenommen. Auf Industrieflächen (Pfad Boden > Mensch) kommen als Maßnahmen auch ein Betretungsverbot oder die Begrünung zur Verhinderung von Verwehungen in Betracht. In Nutzgärten (Pfad Boden > Pflanze) sind vor allem Maßnahmen zur Verringerung des Schadstoffüberganges vom Boden in angebaute Nahrungspflanzen wichtig, wie z.B. Kalkung zur Verringerung der Pflanzenverfügbarkeit von Schwermetallen oder Mulchabdeckung zur Vermeidung von Verschmutzungen. Oft kann aber auch die Reduktion der Nutzfläche als einfach zu vollziehende Maßnahme ausreichen. Auf Ackerflächen (Pfad Boden > Pflanze) kann eine Anpassung der Bewirtschaftung eine sinnvolle Maßnahme darstellen wie z.B. eine Kalkung zur Anhebung des pH-Wertes, der Verzicht auf stark anreichernde Pflanzenarten (Weizen bei Cadmium) oder eine verschmutzungsarme Futterwerbung. Hierzu wurden mit dem LUA-Merkblatt 55 Handlungsempfehlungen zu Maßnahmen der Gefahrenabwehr bei schädlichen stofflichen Bodenveränderungen in der Landwirtschaft veröffentlicht. Bei Gefährdung von Grundwasser (Pfad Boden à Grundwasser) kommen auch Einschließungsverfahren (Oberflächenabdichtung, Abdeckung, Versiegelung, vertikale Abdichtung), Immobilisierungsverfahren oder Bodenwäsche als Sicherungsmaßnahmen zum Einsatz. In der Regel werden aber sogennannte pump-and-treat Verfahren nötig, die das belastete Wasser fördern und über Filter abreinigen. Flächenhafte Belastungen erfordern großflächige Vorgaben, welche entweder durch Allgemeinverfügungen oder durch Bodenschutzgebietsverordnungen erlassen werden können.
Das Projekt "Abtrennung kontaminierter Feinkornanteile durch Flotation (SFB 188)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Verfahrenstechnik I durchgeführt. Aufgabe: Kontaminierte Boeden werden seit einigen Jahren bereits im grosstechnischen Massstab mit Bodenwaschverfahren behandelt. Die Reinigungswirkung dieser physikalisch-chemischen Sanierungstechnik beruht einerseits auf der Entfernung der Kontaminationen von den Oberflaechen grobkoerniger Partikeln, andererseits auf der Abtrennung der im allgemeinen stark kontaminierten Feinkornfraktion. Bei allen derzeit verfuegbaren Bodenwaschverfahren muss die abgetrennte Feinkornfraktion deponiert oder thermisch behandelt werden, so dass eine nassmechanische Reinigung von Boeden mit hohem Feinkornanteil nicht mehr sinnvoll ist. Um in Zukunft auch stark feinkornhaltige Boeden mit Bodenwaschverfahren behandeln zu koennen, ist eine weitere Aufbereitung der abgetrennten Feinkornfraktion notwendig. Loesung: Mit Hilfe der Flotation soll versucht werden, aus der anfallenden Feinkornfraktion eine schadstoffarme, wiederverwendbare Fraktion abzutrennen. Gleichzeitig sollen die Schadstoffe in einer mengenmaessig geringen Bodenfraktion aufkonzentriert werden. Durch Variationen der Betriebsbedingungen soll die Trennschaerfe des Prozesses optimiert werden.
Das Projekt "Mikrobielle Sanierung von belasteten Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik durchgeführt. Das Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines kombinierten Verfahrens zur Dekontamination PAK-belasteter Boeden. Das biologische Verfahren soll dabei ein Bodenwaschverfahren ergaenzen. Die Hauptprobleme der Bodenwaschverfahren liegen nach dem derzeitigen Stand der Technik in der aufwendigen Klassierungstechnik und dem hochkontaminierten Feinkornanteil, der als Sondermuell entsorgt werden muss. Die limitierenden Faktoren fuer den PAK-Abbau sind die Solubilisierungsgeschwindigkeit und die Desorption der PAK von den Feinpartikeln. Als Loesungsansatz wurde hier ein Verfahrenskonzept erarbeitet, das die Bodenwaesche mit weniger aufwendiger Klassierungstechnik, eine Fluessig/Fluessig-Extraktion und den biologischen Abbau der aufkonzentrierten PAK in einem Mehrphasensystem in Airlift-Reaktoren vorsieht. Neben grundlegenden Untersuchungen zur Extraktion, zur Desorption und zum biologischen Abbau werden vor allem Prozessfuehrung, Mess- und Regeltechnik und Konstruktion einer mobilen Versuchsanlage erarbeitet. In der Versuchsanlage sollen bei laufenden Sanierungsprojekten Prozesswasser-Teilstroeme aus Bodenwaschanlagen behandelt werden, um die Praxisrelevanz des Verfahrens zu testen.
Das Projekt "Schadstoffelimination aus dem Waschfluessigkeitskreislauf einer Reinigungsanlage fuer durch Schwermetall kontaminierte Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von HARBAUER Umwelttechnik durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und der Bau einer Aufbereitungsanlage fuer Schwermetall-belastete Prozesswaesser aus dem Bodenaufbereitungsprozess. Dazu werden zunaechst die erfolgreich durchgefuehrten Labor- und Technikumsversuche in einem halbtechnischen und anschliessend in einem grosstechnischen Massstab uebertragen. Die Prozesswasseraufbereitungsanlage soll systemkompatibel zur bestehenden Bodenwaschanlage entwickelt und installiert werden. Die Anlage muss so ausgelegt werden, dass das weite Spektrum der bei Altlastensanierungen relevanten Schwermetalle beziehungsweise Schwermetallverbindungen erfasst werden kann. Als Behandlungsstufen sind Flockung/Faellung, Sedimentation, Adsorption, Filtration und Ionenaustausch vorgesehen.
Das Projekt "Entwicklung und Validierung pflanzenbasierter Dekontaminationsverfahren fuer Industriestandorte und Ruestungsaltlasten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Zentrum für Umweltforschung und Umwelttechnologie, Abteilung 2 Angewandte Botanik,Physiologische Pflanzenanatomie durchgeführt. Waehrend Reinigungsverfahren fuer Boeden aus hochkontaminierten Kernbereichen vergleichsweise weit entwickelt sind (thermische Bodenreinigung, Bodenwaschverfahren, mikrobiologische Mietenverfahren), stehen Verfahren fuer grossflaechige Umgebungsareale bisher kaum zur Verfuegung. In dem geplanten Projekt geht es um die Entwicklung und Validierung pflanzenbasierter Dekontaminationsverfahren, die eine kostenguenstige Behandlung industrieller Altstandorte und Ruestungsaltlasten erlauben. Die pflanzenbasierten Sanierungstechniken funktionieren in einem komplexen System unter Beteiligung von Wirtspflanzen im Zusammenwirken mit Partnern (Mykorrhiza-Pilze, Streuzersetzer, Weissfaeulepilze, mikrobielle Rhizosphaerenorganismen). Die Validierung soll durch chemisch-analytische und biologische Methoden (Biomonitoring) erfolgen. Das Vorhaben steht in engem Zusammenhang mit einem Projekt zur Erprobung eines pflanzenbasierten Dekontaminationsverfahrens auf der Altlast 'Werk Tanne'/Clausthal-Zellerfeld. Die Arbeitsergebnisse sollen zugleich die Grundlage zur Einwerbung weiterer Drittmittel (5 Forschungsrahmenprogramm der EU, nationale Fonds, Firmenkooperation) schaffen. Bodenkundliche Begleitforschung im Projekt 1: Erprobung eines pflanzenbasierten Verfahrens auf einer Rüstungsaltlast (Sprengwerk 'Tanne bei Clausthal-Zellerfeld) im Rahmen eines Feldversuches.
Das Projekt "Reinigung stark Kohlenwasserstoff-kontaminierter Boden-Feinanteile in einem Hochleistungsbioreaktor" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Linde GmbH durchgeführt. Unter den Verfahren zur mikrobiellen Sanierung von MKW (Mineraloelkohlenwasserstoff) und PAK-(Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) kontaminierten Boeden haben sich in den letzten Jahren die verschiedenen Varianten der Mietentechnik etabliert. Diese stossen jedoch zunehmend an ihre Grenzen, wenn die kontaminierte Matrix eine oder mehrere der folgenden Merkmale aufweist: - Unzureichende hydraulische Durchlaessigkeit. - Hohe Persistenz des Schadstoffspektrums bezueglich des mikrobiellen Abbaus. - Starke Adsorption der Schadstoffe an die Bodenpartikel, dh mangelnde 'Bioverfuegbarkeit'. - Hohe Schadstoffkonzentrationen bei relativ kleinem Gesamtvolumen, sowie hohe Toxizitaet und hohes Umweltgefaehrdungspotential. Als Loesung bietet sich die Integration eines submersen Bioreaktors mit hoher Raum-Zeit Abbauleistung in ein Nassklassierungsverfahren (Bodenwaschverfahren) an. In diesem Reaktor wird dann nur noch das, im Vergleich zum Ausgangsmaterial, stark verkleinerte Volumen des hochbelasteten Boden-Feinanteils (Reststoffs) aus dem Bodenwaschverfahren behandelt. Bei der Linde AG, Werksgruppe Verfahrenstechnik und Anlagenbau wurde ein Airlift-Bioreaktor fuer Suspensionen von Bodenfeinanteilen im Technikumsmassstab entwickelt. Die hierin durchgefuehrten Untersuchungen zum Abbau von Mineraloelkohlenwasserstoffen und PAK aus realen Schadensfaellen umfassen neben dem fluiddynamischen und verfahrenstechnischen Verhalten auch Versuche zum Stoffuebergang (Bioverfuegbarkeit), zur Steuerung der Biozoenose, sowie zur Prozessstrategie. Bei den bisher durchgefuehrten Versuchen wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Steigerung der volumenspezifischen Abbaulei...
Das Projekt "Mechanische Aufbereitung schwermetallkontaminierter Boeden (SFB 188)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Verfahrenstechnik I durchgeführt. Aufgabe: Die Grundprinzip von Waschverfahren zur Sanierung kontaminierter Boeden besteht darin, dass durch Eintrag mechanischer Energie Agglomerate aufgeschlossen und die Schadstoffe im Feinkornmaterial aufkonzentriert werden, welches anschliessend durch Klassierverfahren abgetrennt wird. Die Einsetzbarkeit ist oft dadurch begrenzt, dass die abzutrennende Feinkornfraktion einen zu grossen Massenanteil ausmacht. Speziell bei schwermetallkontaminierten Boeden ist zudem die Uebertragung der Schadstoffe in die Feinfraktion oft nur unzureichend moeglich. Die besonderen Anforderungen an Bodenwaschverfahren zur Reinigung schwermetallbelasteter Boeden ohne chemische Extraktionsmittel sind bisher kaum untersucht. Loesung: Fuer verschiedene reale schwermetallkontaminierte Boeden soll die Wirkung des Energieeintrags hinsichtlich der Schadstoffumlagerung in Abhaengigkeit von Boden- und Schadstoffeigenschaften einerseits, von Art und Hoehe des Energieeintrags (Hochdruckwasserstrahl, Attrition) andererseits untersucht werden. Verschiedene Aufbereitungsverfahren sollen auf ihre Eignung zur weiteren Reinigung der bei der Waesche anfallenden Fraktionen untersucht werden. Gegenstand der Untersuchungen sind Aufstrom- und Schwingherdsortierung, Hydrozyklonierung und die Feststoffflotation. Es sollen Kriterien herausgearbeitet werden, nach denen in Anpassung an den jeweiligen Schadensfall die sinnvolle Verschaltung der Einzelverfahren zu erfolgen hat.
Das Projekt "Sanierungskonzept fuer Kokereistandorte - Machbarkeitsuntersuchung fuer die Konzeption eines Sanierungssystems fuer Kokereistandorte am Beispiel des Standortes Germania 1/4 (Dortmund)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Dortmund, Umweltamt durchgeführt. Es wurde eine Grundlage zur systematischen Weiterentwicklung von Beprobungs-, Analyse- und Sanierungskonzepten fuer Kokerei- und Gaswerksstandorte sowie Branchen, die vergleichbare Kontaminationen verursachen, erarbeitet. Die verfahrenstechnische Analyse der Produktionsverfahren ermoeglichte eine Auflistung kokereispezifischer Stoffe und Kontaminationsquellen, auf deren Grundlage Belastungspfade und Sanierungsanforderungen ermittelt wurden. Danach kommen zur Bodenbehandlung thermische Verfahren und Bodenwaschverfahren in Frage.
Das Projekt "Chemisch-physikalische Sanierung von Altlasten - Teilvorhaben 1: Entwicklung einer Wiederaufbereitungsanlage fuer kontaminierte Boeden - Phase 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von HARBAUER Umwelttechnik durchgeführt. Das Grundprinzip des Harbauer Bodenwaschverfahrens besteht darin, Kontaminanten durch mechanischen Energieeintrag vom Bodenkorn zu loesen und in die Prozesswasserphase zu uebertragen. Der mechanische Energieeintrag erfolgt mehrstufig, insbesonders durch einen speziell fuer die Bodenreinigung entwickelten Vibrationsreaktor. Die mobilisierten Schadstoffe werden durch Spuel-, Entwaesserungs-, Sortier- und Klassierprozesse aus der Wasserstoffsuspension abgeschieden und dadurch vom gereinigten Boden getrennt. Das mit festen, geloesten und emulgierten beziehungsweise in Phase vorliegenden Schadstoffen belastete Prozesswasser wird in einer integrierten Prozesswasseraufbereitungsstufe gereinigt, und die Schadstoffe fallen in konzentrierter Form zusammen mit den Feinanteilen des Bodens an. Die Emission von leichtfluechtigen Schadstoffen waehrend des Behandlungsprozesses wird dadurch verhindert, dass die einzelnen Geraete gekapselt sind und die Prozessluft durch Absaugung erfasst wird. Die abgesaugte Prozessluft wird in einer mehrstufigen Abluftreinigungsanlage so gereinigt, dass die Grenzwerte nach TA-Luft eingehalten werden.
Das Projekt "Weiterentwicklung der Hydrotrenntechnik fuer Bodenwaschverfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Verfahrenstechnik, Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik und Recycling durchgeführt. Gegenstand des Projektes sind Untersuchungen zur Trennfunktion bei der Hydrozyklonklassierung. Seit einigen Jahren wird der aus der Verfahrenstechnik altbewaehrte Hydrozyklon auch in der Umweltverfahrenstechnik zur Aufbereitung von kontaminierten Boeden und Schlaemmen eingesetzt. Der Hydrozyklon dient zur Abtrennung der hochkontaminierten Feinstfraktion. Nachteilig beim Hydrozykloneinsatz wirkt sich der Umstand aus, dass die Vorausberechnung des Trennvorganges noch nicht ausreichend moeglich ist. Speziell die physikalischen Vorgaenge bei der Abtrennung der feinsten Korngroessen, die in der Regel die hoechste Kontamination tragen, sind aufgrund der komplexen Vorgaenge in der Hydrozyklonstroemung noch nicht genau aufgeklaert. Erste Untersuchungen ergaben, dass eine moegliche Abhaengigkeit besteht zwischen dem Austrag an Feinstkorn und der Korngroessenverteilung in der Aufgabe. In diesem Zusammenhang sind auch weiterfuehrende Untersuchungen zum Sedimentationsverhalten im Zentrifugalfeld geplant. Ziel dieser Untersuchungen soll eine verbesserte Vorausberechnung der Hydrozyklontrennung sein sowie moeglicherweise eine verbesserte Abscheidung im Feinstkornbereich.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 13 |
Land | 1 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 13 |
unbekannt | 1 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 1 |
offen | 13 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 14 |
Englisch | 2 |
Resource type | Count |
---|---|
Dokument | 1 |
Keine | 13 |
Webseite | 1 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 14 |
Lebewesen & Lebensräume | 14 |
Luft | 12 |
Mensch & Umwelt | 14 |
Wasser | 12 |
Weitere | 14 |