Untersuchungen ueber die Wirkung des Wiesenbrueterprogrammes auf Lebensraeume und Bestandsentwicklung wiesenbruetender Vogelarten unter besonderer Beruecksichtigung des Grossen Brachvogels. Untersuchungen der Gemeinschafts- und Populationsstrukturen wiesenbruetender Vogelarten. Untersuchungen zur Entomo- und Amphibienfauna. Vegetationskundliche Untersuchungen.
Die dargestellten Gebiete bilden die Schwerpunktvorkommen der Zielarten des Wiesenvogelschutzprogramms (Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel, Rotschenkel, Bekassine, Austernfischer, Braunkehlchen und Wachtelkönig) auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ab. Vor dem Hintergrund der Schirmartenfunktion der ausgewählten Arten bilden sie die prioritäre Kulisse für die Umsetzung des Wiesenvogelschutzprogramms im Rahmen des Niedersächsischen Wegs. Es sind zum einen die für die ausgewählten Wiesenvogelarten wichtigen EU-Vogelschutzgebiete (EU-VSG) und zum anderen Gebiete außerhalb der EU-VSG mit noch signifikanten Brutvorkommen abgebildet. Es handelt sich dabei um keine vollständige Verbreitungskarte, da nicht sämtliche Vorkommen aller Zielarten abgedeckt sind. Brutvorkommen auf Flächen außerhalb landwirtschaftlicher Nutzung (Moore, Heiden, Salzwiesen, Truppenübungsplätze) sind hier nicht dargestellt. Die Identifizierung der Landnutzung erfolgte auf Basis der Daten aus ATKIS-DLM (2017) sowie auf Basis der landwirtschaftlichen Feldblöcke (SLA, 2021).Die Darstellung differenziert nach Besiedlung durch die Zielarten (Brutvorkommen Limikolen - Brutvorkommen Braunkehlchen - Vorkommen von Limikolen und Braunkehlchen). Die landesweit wichtigsten Brutvorkommen der Zielart Wachtelkönig werden dadurch mit abgedeckt und werden nicht gesondert dargestellt.
Für acht exemplarisch ausgewählte Vogelarten mit verschiedenen Lebensräumen – Baumfalke, Großer Brachvogel, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzstorch, Seeadler, Weißstorch und Wespenbussard – hat ein BfN-Forschungsprojekt insgesamt 54 FCS-Maßnahmen zusammengestellt. Diese können auch auf andere Arten mit ähnlichen Lebensraumansprüchen übertragen werden. Die Maßnahmen können verschiedenen Formen von Beeinträchtigungen wie z. B. Lebensraumverlusten entgegenwirken und bieten sich daher sowohl für das Nationale Artenhilfsprogramm (nAHP) als auch für Artenhilfsprogramme der Bundesländer an. Die Maßnahmen reichen von Schutzkonzepten für Horste über die Pflege von Streuobstwiesen und das Anlegen von Brache- bzw. Blühstreifen im Ackerland bis zur Wiedervernässung von Waldfeuchtgebieten.
Die Wiesenbrüterkulisse umfasst Flächen, die von Wiesenbrütern für die Brut genutzt werden, wurden oder in naher Zukunft, nach erfolgter Habitataufwertung, wieder als Wiesenbrüterlebensraum zur Verfügung stehen sollen. Innerhalb der Wiesenbrüterkulisse wird eine Bewirtschaftung im Rahmen des bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms bevorzugt angestrebt. Zusätzlich bildet die Wiesenbrüterkulisse eine fachliche Beurteilungsgrundlage für Planungs- und Eingriffsvorhaben in diesen Gebieten.
EU-Nr.: DE 3637 301 / DE 3437 401 Landes-Nr.: FFH0037LSA / SPA0011LSA Jahr der Fertigstellung: 2009 Managementplan (18 MB) Karten: © GeoBasis-DE / LVermGeo LSA , [010312] Es gelten die Nutzungsbedingungen des LVermGeo LSA Potentielle natürliche Vegetation: Karte 1 (844 KB) Schutzgebiete: Karte 2 (1,4 MB) Biotoptypen: Karte 3a (1,4 MB), Karte 3b (1,7 MB), Karte 3c (1,8 MB) Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie: Karte 4a (1,2 MB) Karte 4b (1,1 MB) Karte 4c (1,1 MB) Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie: Karte 5.1a (1,3 MB) Karte 5.1b (1,3 MB) Karte 5.1c (1,3 MB) Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie: Karte 5-2 (802 KB) Brut- und Gastvögel (Arten des Anhangs I der VSRL): Karte 5.3a Neuntöter und Sperbergrasmücke (840 KB) Karte 5.3b Eisvogel, Flussseeschwalbe, Trauerseeschwalbe (1,2 MB) Karte 5.3c Wachtelkönig und Tüpfelsumpfhuhn (841 KB) Karte 5.3d Rotmilan, Schwarzmilan, Weißstorch, Rohrweihe, Seeadler, Fischadler (1,3 MB) Karte 5.3e Austernfischer, Großer Brachvogel, Knäkente, Rebhuhn (806 KB) Karte 5.3f Braunkehlchen, Grauammer, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Raubwürger (810 KB) Rastvögel und Rastflächen: Karte 5.4 (805 KB) Maßnahmen für Lebensraumtypen nach Anhang I und Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie: Karte 6a (1 MB) Karte 6b (961 KB) Karte 6c (1 MB) Maßnahmen zur Gebietsentwicklung und sonstige Nutzungsregelungen: Karte 7a (939 KB) Karte 7b (938 KB) Karte 7c (956 KB) Textabbildung 3 Urmesstischblätter des Plangebietes aus den Jahren 1842 bzw. 1843 (2,5 MB) zurück zur Übersicht "Abgeschlossene Managementpläne" Letzte Aktualisierung: 21.01.2020
Dümmer/ Landkreis Diepholz. Die Feuchtwiesen am Dümmer im Ochsenmoor und im Osterfeiner Moor (Landkreis Diepholz und Vechta) gehören europaweit zu den wenigen Gebieten, in denen seltene Wiesenvögel wie die Bekassine erfreulicherweise wieder steigende Bestandszahlen aufweisen. Die Natur ist allerdings ständig im Wandel und die Tiere werden mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wie beispielsweise dem Klimawandel. Um die Wiesenvögel weiterhin schützen zu können, ist es notwendig, die Bestandsentwicklung dauerhaft im Blick zu behalten und möglichst viele Daten zu sammeln. Dieser Aufgabe geht der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach. Die Feuchtwiesen am Dümmer im Ochsenmoor und im Osterfeiner Moor (Landkreis Diepholz und Vechta) gehören europaweit zu den wenigen Gebieten, in denen seltene Wiesenvögel wie die Bekassine erfreulicherweise wieder steigende Bestandszahlen aufweisen. Die Natur ist allerdings ständig im Wandel und die Tiere werden mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wie beispielsweise dem Klimawandel. Um die Wiesenvögel weiterhin schützen zu können, ist es notwendig, die Bestandsentwicklung dauerhaft im Blick zu behalten und möglichst viele Daten zu sammeln. Dieser Aufgabe geht der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach. Im Juni durchschritten Mitarbeitende des EU-LIFE-Projekts „GrassBirdHabitats“ die Feuchtwiesen am Dümmer. Das gesuchte Objekt: Bekassinen-Nester. „Der ehemals überall im Wiesenland häufige Sumpfvogel ist extrem selten geworden“, berichtet Heinrich Belting vom NLWKN. Er leitet das EU-LIFE- Projekt, das dem Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel dient. „Die Aktion ist nur eine von vielen in den Schutzgebieten und zeigt erneut auf: Flächenhoheit, hohe Wasserstände, wiesenvogelgerechte Grünlandbewirtschaftung, Feldarbeit und Forschung bleiben unser Schlüssel zum Erfolg im Wiesenvogelschutzgebiet“, so Belting. Ein möglichst umfangreiches Wissen über die Bestandsentwicklung ist wichtig, um schnellstmöglich auf Veränderungen, wie zum Beispiel sich verändernde Einflüsse durch Beutegreifer, anhaltende Trockenperioden oder Belastungen durch Umweltgifte, reagieren zu können. „Hier am Dümmer brüten wieder über 100 Paare. Während die Balzflüge und der rhythmische Ruf, das charakteristische „tücke-tücke“, sehr auffällig sind, ist das Gelege der Bekassine gut versteckt und auch durch intensives Beobachten der Altvögel nicht zu finden. Daher müssen Probeflächen systematisch abgesucht werden“, erklärt Belting. Die akribische Suche nach den Bekassinen-Nestern startet in den frühen Morgenstunden. Dabei sind Vorsicht und höchste Aufmerksamkeit erforderlich, denn die Bekassine fliegt erst auf, wenn sich die Suchtrupps bereits wenige Schritte vor dem Gelege befinden. Gefundene Nester werden punktgenau erfasst, die brutökologischen Daten, wie beispielsweise die Anzahl der Eier, deren Maße und der Bebrütungsfortschritt, werden aufgenommen. Das weitere Schicksal des Geleges wird durch einen Kontrollbesuch am berechneten Schlupftag verfolgt. Einige Jungvögel werden mit kleinen Sendern ausgestattet, um auch deren Lebensweg nachverfolgen zu können. Altvögel bekommen Farbringe an die Füße, oder einen GPS-Sender. Diese liefern wertvolles Wissen über die Nutzung der Brut- und Aufzuchtlebensräume und tragen damit zum zielgerichteten Management der vernässten Grünlandflächen bei. Zudem dienen die gewonnenen Forschungsdaten zur Aufklärung der Zugwege, sowie der Ermittlung von Überlebens- und Rückkehrraten der außerhalb der Brutzeit doch sehr heimlich lebenden Bekassine. Ziel ist es, auch in Zukunft die richtigen Konzepte und Projekte entwickeln und Entscheidungen treffen zu können, damit der niedersächsische Wiesenvogelschutz auch neuen Herausforderungen wie beispielsweise dem Klimawandel gewachsen ist. Hintergrundinformationen zum Monitoring des NLWKN Hintergrundinformationen zum Monitoring des NLWKN Am Dümmer wird umfassendes Monitoring an verschiedenen Arten und Artengruppen durchgeführt. Ganz allgemein bezeichnet Monitoring die Naturbeobachtung über die Zeit. So werden jedes Jahr die Brutvögel am Dümmer und in vielen anderen Gebieten erfasst. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig zu wissen, wie erfolgreich die Wiesenvögel brüten. Hierfür werden seit einigen Jahren Gelege von Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel und Rotschenkel gesucht. Der Schlupferfolg, der die durchschnittliche Anzahl geschlüpfter Küken je Art und Jahr beschreibt, war lange Zeit viel zu gering. Dadurch nahmen die Bestände der Wiesenvögel bis zum Ende des letzten Jahrhunderts auch am Dümmer trotz Vernässung immer weiter ab. Durch intensive Forschung wurde in den letzten Jahren erkannt, dass neben der Bewirtschaftung und Austrocknung der Landschaft auch Prädation eine zunehmend wichtige Rolle spielt: Beutegreifer hatten in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und fraßen die Eier und Küken der Wiesenvögel. Durch ein professionelles Prädationsmanagement konnten die Verluste an Gelege und Jungvögeln jetzt auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Informationen zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Informationen zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Seit 2018 werden Uferschnepfen am Dümmer mit Satellitensendern ausgestattet, 2020 kamen Gebiete an der Unterelbe hinzu. Mit den Besenderungen wurde im LIFE+ „Wiesenvögel“ gestartet, seit 2021 erfolgt dies im Rahmen des LIFE IP Projektes „GrassBirdHabitats“. Von 2018-2021 wurden insgesamt 72 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugrouten lassen sich über www.globalflywaynetwork.org nachverfolgten.
Diepholz – Ende Februar 2025 konnten im Naturschutzgebiet (NSG) Bleckriede, trotz schwieriger Bedingungen bei nasser Witterung im Winterhalbjahr, umfangreiche Bauarbeiten zum Wasserrückhalt im Niedermoorgebiet abgeschlossen werden. Inzwischen sind alle Spuren der Bauarbeiten beseitigt, und die neuen Staue sind weithin sichtbar markiert, um Schäden bei der Grabenräumung oder im landwirtschaftlichen Verkehr zu vermeiden. Mitarbeiter der Staatlichen Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und des BUND Diepholzer Moorniederung besuchten im April das Schutzgebiet, um sich vom erneuerten System vor Ort ein Bild zu machen und über bevorstehende Herausforderungen im Wiesenvogelschutz auszutauschen. Ende Februar 2025 konnten im Naturschutzgebiet (NSG) Bleckriede, trotz schwieriger Bedingungen bei nasser Witterung im Winterhalbjahr, umfangreiche Bauarbeiten zum Wasserrückhalt im Niedermoorgebiet abgeschlossen werden. Inzwischen sind alle Spuren der Bauarbeiten beseitigt, und die neuen Staue sind weithin sichtbar markiert, um Schäden bei der Grabenräumung oder im landwirtschaftlichen Verkehr zu vermeiden. Mitarbeiter der Staatlichen Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und des BUND Diepholzer Moorniederung besuchten im April das Schutzgebiet, um sich vom erneuerten System vor Ort ein Bild zu machen und über bevorstehende Herausforderungen im Wiesenvogelschutz auszutauschen. Nicht nur die Vegetation und die Böden leiden unter der anhaltenden Trockenheit in diesem Frühjahr. Auch für die Wiesenvögel ist es viel zu trocken. Sie benötigen ausreichend feuchte, Böden und Schlammflächen, um darin mit ihren langen Schnäbeln nach Insekten zu stochern, von denen sie sich ernähren. Der Himmel über den weiten Grünlandflächen der niedersächsischen Brutgebiete der Wiesenvögel ist stiller als sonst und das Brutgeschehen deutlich verhaltener als im vorangegangen nassen Frühjahr 2024. Eines der landesweit bedeutenden Brutgebiete für Wiesenvögel ist das NSG Bleckriede im Vogelschutzgebiet Diepholzer Moorniederung. Ausreichend hohe Wasserstände müssen hier gewährleistet sein, um zur Brutzeit von April bis Juni optimale Lebensraumbedingungen zu schaffen. Diese wurden seit Beginn der 2000er Jahre durch ein regulierbares Stausystem, bestehend aus elf Beton-Stauanlagen, sichergestellt. Dieses inzwischen in die Jahre gekommene Stausystem war undicht und sanierungsbedürftig. Es konnte im letzten Winter mit EU-Fördermitteln des EELA-Projekts (Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen und Arten) „Optimierung von Wiesenvogelhabitaten in Niedersachsen“ durch neun neue regulierbare Grabenstaue ersetzt werden. „Die Arbeiten hatten sich unter anderem durch die instabilen Bodenverhältnisse infolge der extrem feuchten Witterung verzögert“, erklärt der Gebietsbetreuer des EU-LIFE IP GrassBirdHabitats Cedric Gapinski. „Trotzdem ist es in enger Zusammenarbeit mit dem BUND gelungen, alle neuen Stauanlagen bis Ende Februar dieses Jahres, und damit rechtzeitig zum Projektende, fertig zu stellen.“ Mitarbeiter der Vogelschutzwarte des NLWKN konnten sich bei einem Besuch des Schutzgebiets von dem dichteren und einfacher zu bedienenden Stausystem überzeugen, das dafür sorgt, dass in der Brutzeit wieder zahlreiche Kiebitze, Uferschnepfen und Rotschenkel beobachtet werden können. Gleichwohl machte der Besuch deutlich: Herausforderungen wie die globale Klimaerwärmung machen auch vor den Wiesenvögeln nicht halt und lassen sich weder kurzfristig noch umfassend lösen. „Der aktuelle Frühling ist extrem trocken“, so Gapinski. „Als die Bauarbeiten beendet waren und eingestaut werden konnte, hörte leider auch der Regen auf, nicht ohne Folgen.“ Jonas Wobker bestätigt diese Einschätzung: „So niedrige Wasserstände Ende April sind sehr außergewöhnlich“. Wobker betreut das Gebiet seitens des BUND seit 2021 und erfasst dort jährlich die Bestände. „Im Vergleich zum Vorjahr ist es das andere Extrem in Sachen Wasserstände – keine guten Vorzeichen für die diesjährige Wiesenvogelbrut.“ So wird sich der Effekt der neuen Stauanlagen wohl erst im nächsten Jahr zeigen. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten, wie beispielweise in der Diepholzer Moorniederung, am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin zwölf Millionen Euro vom Land Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert, die wiederum weitere Mittel für den Wiesenvogelschutz aus anderen Finanzierunqsquellen einwerben. Die Mitarbeiter der Staatlichen Vogelschutzwarte und des BUND Diepholzer Moorniederung konnten sich davon überzeugten, dass die neuen Wehre deutlich dichter und leicht zu steuern sind. Die alten Stauanlagen aus Beton wurden mit samt der zugehörigen Verrohrung ausgebaut. (Foto: Cedric Gapinski)
Dümmer/Unterelbe/Langeoog – Hoher Besuch beim niedersächsischen Team des LIFE-Projekts „GrassBirdHabitats“ des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): Eine Gruppe des lettischen LIFE-Projekts „Marsh Meadows“ tauschte sich in drei Projektgebieten – Dümmer, Langeoog und Unterelbe – mit den norddeutschen Experten über Schutzmaßnahmen für Feuchtgrünländer aus – wertvolle Lebensräume, die für Wiesenvögel essenziell sind. Eine Woche lang diskutierten die Fachleute über bewährte Methoden und neue Ansätze im Wiesenvogelschutz. Der Besuch ist Teil des EU-Förderprogramms LIFE, das nicht nur Naturschutzmaßnahmen unterstützt, sondern auch den Wissenstransfer zwischen den Projekten fördert. Mit der Umsetzung des internationalen Wiesenvogelschutzprojekts „LIFE IP GrassBirdHabitats“ wurde der NLWKN beauftragt, der gemeinsam mit Partnern in Deutschland und den Niederlanden die Lebensräume bedrohter Wiesenvögel verbessert. „Die internationale Zusammenarbeit im Rahmen von LIFE-Projekten ist von zentraler Bedeutung, um gemeinsame Strategien gegen den Biodiversitätsverlust im Feuchtgrünland zu entwickeln und die eigentlich so artenreichen Lebensräume von Wiesenvögeln in ihren Brutgebieten und entlang ihrer Zugwege wiederherzustellen und langfristig zu erhalten“, betont der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer. Hoher Besuch beim niedersächsischen Team des LIFE-Projekts „GrassBirdHabitats“ des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): Eine Gruppe des lettischen LIFE-Projekts „Marsh Meadows“ tauschte sich in drei Projektgebieten – Dümmer, Langeoog und Unterelbe – mit den norddeutschen Experten über Schutzmaßnahmen für Feuchtgrünländer aus – wertvolle Lebensräume, die für Wiesenvögel essenziell sind. Eine Woche lang diskutierten die Fachleute über bewährte Methoden und neue Ansätze im Wiesenvogelschutz. Der Besuch ist Teil des EU-Förderprogramms LIFE, das nicht nur Naturschutzmaßnahmen unterstützt, sondern auch den Wissenstransfer zwischen den Projekten fördert. Mit der Umsetzung des internationalen Wiesenvogelschutzprojekts „LIFE IP GrassBirdHabitats“ wurde der NLWKN beauftragt, der gemeinsam mit Partnern in Deutschland und den Niederlanden die Lebensräume bedrohter Wiesenvögel verbessert. „Die internationale Zusammenarbeit im Rahmen von LIFE-Projekten ist von zentraler Bedeutung, um gemeinsame Strategien gegen den Biodiversitätsverlust im Feuchtgrünland zu entwickeln und die eigentlich so artenreichen Lebensräume von Wiesenvögeln in ihren Brutgebieten und entlang ihrer Zugwege wiederherzustellen und langfristig zu erhalten“, betont der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer. Viele Wiesenvögel sind Zugvögel und auf geeignete Lebensräume in den Brutgebieten sowie entlang ihrer Zugrouten angewiesen. Der Schutz der Arten kann deshalb nur gelingen, wenn im internationalen Zusammenhang – von den Brutgebieten bis zu den Rast- und Überwinterungsplätzen – geeignete Maßnahmen zum Wiesenvogelschutz umgesetzt werden. Genau hier setzt das LIFE-Förderprogramm der EU an: Es finanziert nicht nur die Umsetzung von Schutzprojekten, sondern unterstützt auch die internationale Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Praktikern. „Der Blick über den Tellerrand lohnt sich: In Lettland und Niedersachsen stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen wie in vielen Gebieten Europas. Wie schaffen wir es, Feuchtgrünländer so zu bewirtschaften, dass sie geeignete Lebensräume für seltene Vogelarten bleiben oder es wieder werden? Welche Maßnahmen sind besonders wirkungsvoll? Und wie kann der Naturschutz langfristig mit der Landwirtschaft zusammenarbeiten? Genau solche Fragen werden bei unserem Austausch diskutiert“, erklärt Dr. Hanna Prüter, Projektmitarbeiterin des NLWKN. Drei niedersächsische Projektgebiete im Fokus Die Fachleute aus Lettland besuchten drei niedersächsische Schutzgebiete, die Teil des „LIFE IP GrassBirdHabitats“ sind: Drei niedersächsische Projektgebiete im Fokus • Dümmer : Eines der wichtigsten binnenländischen Wiesenvogelschutzgebiete Nordwestdeutschlands. Hier werden Feuchtwiesen wieder vernässt, um seltenen Brutvögeln bessere Bedingungen zu bieten. Dümmer • Unterelbe : Ein Mosaik aus küstennahen Salzwiesen und Feuchtgrünland, das nicht nur für Brutvögel, sondern auch für zahlreiche Wintergäste bedeutsam ist. Unterelbe • Langeoog : Die Insel beherbergt wertvolle Brut- und Rastgebiete für Küstenvögel. Hier geht es um den Schutz von Brutkolonien und das Zusammenspiel zwischen Natur und Tourismus. Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (NLPV) ist für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen zuständig und steht hierbei im engen Austausch mit dem „LIFE IP GrassBirdHabitats“ Langeoog Gemeinsam für den Wiesenvogelschutz Das Treffen zeigt, wie wichtig eine europaweite Vernetzung für den Naturschutz ist. Die Fachleute aus Lettland können sich vor Ort ein Bild von den in deutschen Projektgebieten umgesetzten Maßnahmen machen – und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen aus ihrem eigenen Projekt einbringen. Ein enger Austausch über regionale und überregionale Belange im Zusammenhang internationaler Schutzkonzepte dient langfristig sowohl den Wiesenvögeln als auch deren Schützern. Gemeinsam für den Wiesenvogelschutz Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten, wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im NLWKN mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.
Die naturnahe Überflutungsaue wird durch die in weiten Schleifen mäandrierende Elbe, die in nordwestliche Richtung fließt, geprägt. Ausgedehnte Wiesen und Weiden, durchsetzt mit Auenwaldresten, werden durch Qualmwasser und durch den Wasserrückstau des Alands, der in die Elbe fließt, beeinflusst. Im Grünland gibt es deshalb eine Vielzahl von nassen Senken, Altwässern, Flutrinnen sowie Verlandungszonen und Röhrichte. Daneben bestimmen vereinzelte Binnendünen, Weidengebüsche, Einzelbäume und Auenwaldreste das Bild der Landschaft. Dieser strukturreicher Lebensraum ist die Grundlage für eine artenreiche Vogelwelt mit Brutvogelspezies und Wat- und Wasservogelarten, die als Zug- oder Überwinterungsgäste hier rasten. Für eine Vielzahl von Rast- und Überwinterungsgästen der Vogelwelt ist das Gebiet von immenser Bedeutung. Während der Zugzeiten halten sich Tausende von Saat- und Blässgänsen, Kranichen, Goldregenpfeifern, Kiebitzen und zahlreiche Bekassinen, Bruchwasserläufer und Kampfläufer im Gebiet auf. Weiterhin sind große Bestände von Sing- und Zwergschwänen, Weißwangengänsen sowie Pfeif-, Stock-, Spieß- und Tafelenten bemerkenswert. Das Gebiet ist aus diesen Gründen eines der bedeutendsten Rastgebiete für Wasservögel im gesamten mitteldeutschen Raum. Es erfüllt mehrmals das internationale 1 % - Kriterium der Ramsar- Konvention, denn während der Zug- und Rastzeiten sind im Schutzgebiet regelmäßig 1% der biogeografischen Populationen von Saatgans, Spießente, Löffelente und Kranich zu finden und zusätzlich mehr als 20.000 Wasservögel aller Arten. Das Feuchtgebiet ist aber auch Lebensraum vieler bedrohter Fisch- und Amphibienarten wie zum Beispiel des Rapfens, Steinbeißers, Flussneunauges, Schlammpeitzgers, Meerneunauges und Bitterlings sowie der Rotbauchunke und des Kammmolchs. Auch der bedrohte Fischotter findet im Gebiet seinen Lebensraum. Die vielfältig strukturierte Flussaue ist für seltene Wiesen-, Wat-, und Wasservögel von großer Bedeutung. In den Wiesen und feuchten Bereichen brüten Wachtelkönig, Kiebitz, Großer Brachvogel, Bekassine, Braunkehlchen, Wiesenpieper und Schafstelze. In den Seggenrieden ist in manchen Jahren das Tüpfelsumpfhuhn zu Hause. Die Schilf- und Röhrichtzonen sind das Habitat von Graugans, Rohrdommel, Zwergdommel, Rohrweihe, Wasserralle, Schilfrohrsänger und Drosselrohrsänger. Im Bereich der Gewässer brüten Brandgans, Schnatterente, Knäkente, Löffelente sowie Rothals- und Schwarzhalstaucher. Offene Uferzonen und Sandbänke nutzen Flussuferläufer und Flussseeschwalbe. Schwimmblattzonen werden von der Trauerseeschwalbe besiedelt. Eine hohe Siedlungsdichte erreicht der Weißstorch, eine Charakterart dieser Landschaft. Er brütet in den umliegenden Ortschaften und nutzt die Feuchtwiesen des Schutzgebietes zur Nahrungssuche. Den Auenwald besiedeln u. a. Seeadler, Rot- und Schwarzmilane, Kraniche sowie Schwarz- Mittel- und Kleinspechte. Die strukturreiche und zeitweise überflutete Elbaue bei Jerichow hat ihren weitgehend natürlichen Charakter bisher bewahren können. Das Gebiet wird durch den Stromlauf der Elbe und ihren weiten Wiesenauen bestimmt, in denen eine Vielzahl von kleineren stehenden Gewässern, Altarmen, Gräben und Röhrichten zu finden sind. Entlang der Buhnen sind kiesig- sandige bis schlammige Buhnenfelder charakteristisch. Hartholzauenwälder sind nur fragmentarisch vorhanden. Die Vielfältigkeit des Gebiets und seine großräumige Vernetzung mit den anderen Schutzgebieten begründet die herausragende Bedeutung für Brut- und Rastvögel sowie als Überwinterungsgebiet nordischer Vögel. Als Rast- und Überwinterungsgebiet kommt der Elbaue Jerichow eine große Bedeutung zu. Alljährlich rasten hier Zehntausende Wasservögel. Singschwan, Saatgans, Blässgans und Kranich treten in den Zugzeiten mit mehr als 1% ihrer biogeografischen Populationen auf. Auf Wiesen und Feldern rasten alljährlich mehrere tausend Kiebitze, Goldregenpfeifer, Graugänse, Silberreiher, Stockenten, Tafelenten und Lachmöwen. Das Gebiet spielt als Lebensraum vieler bedrohter Fisch- und Amphibienarten ebenfalls eine unschätzbare Rolle. Zum Beispiel sind hier Ukelei, Barbe, Karausche, Moderlieschen, Aland, Quappe, Wels, Äsche, Zope sowie Kreuzkröte, Wechselkröte, Laubfrosch, Knoblauchkröte, Moorfrosch, Teichfrosch, Seefrosch und Grasfrosch zu finden. Besonders die zahlreichen gefährdeten Brutvogelarten sind hervorzuheben. Für Rohrweihe, Seeadler, Wachtelkönig, Tüpfelsumpfhuhn, Kleines Sumpfhuhn, Trauerseeschwalbe, Flussseeschwalbe, Eisvogel, Neuntöter, Sperbergrasmücke und Blaukehlchen ist die Elbaue bei Jerichow eines der Top-5-Gebiete in Sachsen-Anhalt. Auch Flussuferläufer sowie zahlreiche Wiesenbrüter wie Wachtelkönig, Bekassine und Kiebitz kommen mit landesweit bedeutenden Beständen vor. Vom Gewässerreichtum und dem ausgedehnten Feuchtgrünland profitieren viele weitere Arten, wie z. B. Rot- und Schwarzmilan, die in den Hartholzaueresten und alten Pappeln ihre Horste haben. Die vielen Altarme der Elbe bieten auch geeigneten Lebensraum für den Eisvogel, der in den Abbruchkanten von Gewässern und in Wurzeltellern umgestürzter Bäume seine Brutröhren anlegt. Ausgedehnte Schilfbestände bieten den Bewohnern der Röhrichte wie Schilfrohrsängern, Blaukehlchen und Drosselrohrsängern geeignete Bruthabitate. Letzte Aktualisierung: 17.02.2023
Hannover/Norden. Egal ob Silbermöwe , Eiderente oder Sandregenpfeifer – an der niedersächsischen Küste sind viele Brutvogelarten heimisch. Um die Vögel bestmöglich schützen zu können, betreibt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein umfassendes Brutvogel-Monitoring im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der gleichzeitig ein Europäisches Vogelschutzgebiet darstellt. In diese Daten fließen auch die Erfassungen vieler freiwilliger und ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ein. Eine neue Veröffentlichung des NLWKN gibt nun auf anschauliche Weise einen Überblick über die Bestandsentwicklung von 28 heimischen Küstenvögeln. Dabei werden einige positive, aber auch besorgniserregende Trends deutlich. Egal ob Silbermöwe , Eiderente oder Sandregenpfeifer – an der niedersächsischen Küste sind viele Brutvogelarten heimisch. Um die Vögel bestmöglich schützen zu können, betreibt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein umfassendes Brutvogel-Monitoring im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der gleichzeitig ein Europäisches Vogelschutzgebiet darstellt. In diese Daten fließen auch die Erfassungen vieler freiwilliger und ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ein. Eine neue Veröffentlichung des NLWKN gibt nun auf anschauliche Weise einen Überblick über die Bestandsentwicklung von 28 heimischen Küstenvögeln. Dabei werden einige positive, aber auch besorgniserregende Trends deutlich. „Vor allem bei der Brandgans und bei der Eiderente sind die Brutbestände in den vergangenen Jahrzehnten erfreulicherweise gestiegen. Bei anderen Arten wie dem Kiebitz oder dem Brachvogel haben sich die Bestände auf den Inseln und in den außendeichs liegenden Bereichen auf dem Festland immerhin stabilisieren können. Bei einigen typischen Küstenvögeln sind die Zahlen dagegen leider rückläufig, wie beim Säbelschnäbler und dem Sandregenpfeifer“, erklärt Thorsten Krüger von der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen befasst er sich intensiv mit dem Schutz einheimischer Brutvögel. Dazu gehört auch, die Entwicklung der Bestände kontinuierlich im Blick zu behalten. „Um Schutzgebiete für Vögel effektiv zu betreuen und die Wirkung von Naturschutzmaßnahmen überprüfen zu können, braucht es ein langfristiges Brutvogel-Monitoring. Das ist die Basis, anhand der sich nachvollziehen lässt, wie sich die Vogelbestände in Niedersachsen entwickeln“, erklärt Krüger. Die Vogelschützer des NLWKN können heute auf eine riesige Datenbasis zurückgreifen. Diese ermöglicht langfristige und umfassende Entwicklungsanalysen – für viele Vogelarten bereits seit 1946 und bei der Brandseeschwalbe sogar seit 1905. Im aktuellen Heft 52 der Schriftenreihe „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“ hat der NLWKN viele Informationen zur Verbreitung und Bestandsentwicklung von Brutvogelarten der niedersächsischen Nordseeküste gebündelt. Darin zu finden sind, neben den älteren Daten, Zahlen aus den Jahren von 1993 bis 2018 sowie eine Analyse zur langfristigen Bestandsentwicklung von 28 heimischen Brutvogelarten der Küste. Die neue Veröffentlichung ermöglicht auch Aussagen zu den Bestandsentwicklungen in unterschiedlichen Regionen. Ergebnisse aus 214 Teilgebieten in Niedersachsen sind darin gelistet. „Vor allem auf den Ostfriesischen Inseln zeigen die getroffenen Schutzmaßnahmen eindeutig Wirkung, da sich viele Bestände seit 1993 insgesamt erholt haben. Die Größe des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und seine Schutzzonen sind Erfolgsgaranten, die es vielen Vogelarten ermöglichen, ungestörte Brutplätze zu finden“, gibt Krüger einen Einblick. Großer Dank an ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Großer Dank an ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Unterstützung erhält der NLWKN durch das Engagement geschulter Ehrenamtlicher, die in ihrer Freizeit an Kartierungen teilnehmen. Einen wichtigen Beitrag liefern, nach intensiver Schulung, auch die zahlreichen Freiwilligen aus dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) und dem Bundesfreiwilligendienst (BFD), die bei den Naturschutzverbänden und dem NLWKN ihren Dienst ableisten. Sie liefern mit ihren Erfassungen einen wichtigen Beitrag, um die Häufigkeit des Vorkommens einer Vogelart bestimmen zu können. „Wir sind den vielen Ehrenamtlichen mit ihrem ornithologischen Fachwissen sehr dankbar. Ohne ihren Einsatz wäre eine so breite Datenerfassung schlicht nicht möglich“, betont Thorsten Krüger. Auch künftig hofft der NLWKN auf ehrenamtliche Zuarbeit. Denn das Brutvogelmonitoring läuft kontinuierlich weiter und es wird auch weiterhin umfassende Bestandsanalysen geben. So wie die jetzige Veröffentlichung an die Datengrundlage der Jahrzehnte zuvor anknüpft und sich auf den Zeitraum bis 2018 fokussiert, werden sich die künftigen Auswertungen intensiv mit der Bestandsanalyse seit 2018 befassen und dabei zum Beispiel die Auswirkungen der insbesondere in Seevogelkolonien grassierenden Vogelgrippe aufzeigen. Hintergrundinformation: Hintergrundinformation: Die Publikation „Verbreitung und Bestandsentwicklung von Brutvogelarten der niedersächsischen Nordseeküste“, Heft 52 der Reihe „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, ist im Webshop des NLWKN erhältlich unter: Verbreitung und Bestandsentwicklung von Brutvogelarten der niedersächsischen Nordseeküste (Heft 52) - NLWKN-WebShop Ein PDF steht auf der NLWKN-Website zum Download zur Verfügung unter folgendem Link: Schriftenreihe Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen zum Download
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