Das Projekt "Forschergruppe (FOR) 2358: Mountain Exile Hypothesis - How humans benefited from and re-shaped African high altitude ecosystems during Quarternary climatic changes, Teilprojekt: Anthrosole der Bale Mountains - Archive für die Rekonstruktion der Besiedlungs-Chronologie und -Intensität sowie Interaktionen mit Feuer und der Zerstörung der Erica-Vegetation auf dem Sanetti-Plateau" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Bodenbiogeochemie.In Projekt P2 werden wir die Chrolonolgie und Intensität der menschlichen Besiedelung der Bale-Mountains untersuchen und deren Auswirkungen auf die Entwaldung des Sanetti-Plateaus durch Feuer. Um diese Zusammenhänge zu untersuchen, werden wir uns auf folgende Punkte konzentrieren:1. In Zusammenarbeit mit Projekt P1 (Archäologie) werden wir Chronologie (mittels Radio-Kohlenstoff- und Optisch stimulierter Lumineszenz-Datierungen) und Art und Intensität der menschlichen Besiedelung untersuchen. Hierzu dienen Anthrosole unter Felsvorsprüngen und Höhlen als Archive und molekulare Marker als Landnutzungs-Indikatoren, wie z.B. Phosphor-Mapping (Birk et al. 2007), Benzolpolycarbonsäuren (Glaser et al. 1998) und Sterole und Gallensäuren als Fäkalbiomarker (Birk et al. 2012). 2. In Zusammenarbeit mit den Projekten P3 (Basis-Umweltdaten-Erhebung) und P7 (Erd-Käfer) werden wir typische Standortseigenschaften (Böden und Topographie) erhoben. Diese Daten erlauben uns die Rekonstruktion der ehemaligen Erica-Ausbreitung sowie von gegenwärtigen reellen und potenziellen Erica-Standorten. 3. Mit der gleichen Intension werden wir potenzielle molekulare Erica-Marker untersuchen wie z.B. Cutin und Suberin (Spielvogel et al. 2014), CuO lignin und Monosaccharide (Spielvogel et al. 2007; Eder et al. 2010), Phytolithe (Iriarte et al. 2010), n-Alkane, Stabilisotopen-Signaturen (Glaser und Zech 2005).Sollten keine Erica-spezifischen Biomarker gefunden werden, wenden wir Metabolomics-Techniken an, um zwischen Erica und Gras-Vegetation im Boden zu unterscheiden.4. Um mögliche Interaktionen zwischen der menschlichen Besiedelung und der zeitlichen und räumlichen Dynamik der Erica-Vegetation zu identifizieren, werden Sedimente von konkaven glazialen Ablagerungen auf dem Sanetti-Plateau mit den oben beschriebenen molekularen Markern untersucht. Wir gehen davon aus, dass die Chronologie und Intensität von Feuer die Dynamik der Erica-Vegetation bestimmt. In Zusammenarbeit mit P4 (Paleoökologie, Pollen) und P5 (Paleoclimatologie, 18O-Zucker) werden wir identifizieren, ob das Brennen der Erica-Standorte mehr durch die menschliche Besiedelung oder durch paläoklimatische Fluktuationen bestimmt wird.
Das Projekt "Pollen and environmental reconstruction, Holocene dynamics of tropical rainforest, climate, fire, human impact and land use in Sulawesi and Sumatra, Indonesia" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Göttingen, Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften, Abteilung für Palynologie und Klimadynamik.The present-day configuration of Indonesia and SE Asia is the results of a long history of tectonic movements, volcanisms and global eustatic sea-level changes. Not indifferent to these dynamics, fauna and flora have been evolving and dispersing following a complicate pattern of continent-sea changes to form what are today defined as Sundaland and Wallacea biogeographical regions. The modern intraannual climate of Indonesia is generally described as tropical, seasonally wet with seasonal reversals of prevailing low-level winds (Asian-Australian monsoon). However at the interannual scale a range of influences operating over varying time scales affect the local climate in respect of temporal and spatial distribution of rainfall. Vegetation generally reflects climate and to simplify it is possible to distinguish three main ecological elements in the flora of Malaysia: everwet tropical, seasonally dry tropical (monsoon) and montane. Within those major ecological groups, a wide range of specific local conditions caused a complex biogeography which has and still attract the attention of botanists and biogeographers worldwide. Being one of the richest regions in the Worlds in terms of species endemism and biodiversity, Indonesia has recently gone through intensive transformation of previously rural/natural lands for intensive agriculture (oil palm, rubber, cocoa plantations and rice fields). Climate change represents an additional stress. Projected climate changes in the region include strengthening of monsoon circulation and increase in the frequency and magnitude of extreme rainfall and drought events. The ecological consequences of these scenarios are hard to predict. Within the context of sustainable management of conservation areas and agro-landscapes, Holocene palaeoecological and palynological studies provide a valuable contribution by showing how the natural vegetation present at the location has changed as a consequence of climate variability in the long-term (e.g. the Mid-Holocene moisture maximum, the modern ENSO onset, Little Ice Age etc.). The final aim of my PhD research is to compare the Holocene history of Jambi province and Central Sulawesi. In particular: - Reconstructing past vegetation, plant diversity and climate dynamics in the two study areas Jambi (Sumatra) and Lore Lindu National Park (Sulawesi) - Comparing the ecological responses of lowland monsoon swampy rainforest (Sumatra) and everwet montane rainforests (Sulawesi) to environmental variability (vulnerability/resilience) - Investigating the history of human impact on the landscape (shifting cultivation, slash and burn, crop cultivation, rubber and palm oil plantation) - Assessing the impact and role of droughts (El Niño) and fires - Adding a historical perspective to the evaluation of current and future changes.
Das Projekt "Teilprojekt 2 Systemanalyse^BioTip - TippForM - Kaskaden-Kipppunkte in Wald-Ökosystemen in Madagaskar, Teilprojekt 1 Meta-Analyse und Stakeholder Kommunikation" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Hamburg, Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum, Abteilung Tierökologie und Naturschutz, Arbeitsgruppe Tropenökologie.Ziel des Projektverbundes: Innerhalb des Rahmenprogramms 'Forschung für nachhaltige Entwicklungen' (FONA3) wurde vom BMBF eine 12 monatige Vorphase zur Vorbereitung eines F&E Projektes zum Thema 'Kaskaden-Kipppunkte in Wald-Ökosystemen in Madagaskar' (TippForM) gefördert. Ziel von TippForM ist die Entwicklung modellbasierter Entscheidungshilfen für ein verbessertes Ökosystemmanagement in Madagaskar. An der Forschung und Umsetzung sind deutsche und madagassische Universitäten sowie mehrere internationale und madagassische NGOs beteiligt. Hintergrund: Biodiversität bildet die Grundlage der für den Menschen wichtigen Ökosystemdienstleistungen. Aufgrund des rapide ansteigenden Artenverlustes durch Ressourcenübernutzung, Klimawandel und andere anthropogene Einflüsse ist damit nicht nur der Artenreichtum selbst, sondern auch das menschliche Wohlergehen gefährdet. Madagaskar ist ein globaler Biodiversitätshotspot, aber gleichzeitig eines der von Bevölkerungswachstum, Armut und Klimawandel am stärksten betroffenen Länder der Erde. Die Bevölkerung hängt mehrheitlich von Subsistenzwirtschaft und Produkten der Natur ab. Nicht nachhaltige Landnutzugsaktivitäten, u.a. illegaler Holzeinschlag und Brandrodung für Ackerflächen, haben zu einer drastischen Zerstörung und dem Rückgang von Waldflächen geführt. Mit fortschreitendem Waldverlust gehen auch für die Bevölkerung wichtige Waldressourcen und waldabhängige Ökosystemdienstleistungen verloren. Inhalt und Methode: Unter Berücksichtigung globaler, institutioneller und sozioökonomischer Faktoren will TippForM dahingehend zunächst die Dynamik von Landnutzungsveränderungen während der letzten fünf Jahrzehnte und deren Auswirkung auf Artenvielfalt und Ökosystemdienstleistungen in vier Untersuchungsgebieten in Madagaskar untersuchen. Im Fokus stehen dabei die durch Entwaldung und Waldfragmentierung entstandenen Verluste von wichtigen natürlichen Ressourcen und Schlüsselarten (Tiere und Pflanzen) und die dadurch ausgelösten Kaskaden- und Rückkopplungseffekte auf das menschliche Wohlergehen. Um ein Kippen dieses komplexen sozio-ökologischen Systems durch den Verlust kritischer Ökosystemdienstleistungen zu vermeiden bzw. das System zu stabilisieren, braucht es Strategien, welche eine nachhaltige Ressourcen- und Landnutzung unter Einbeziehung unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessen gewähren. Mithilfe der Auswertungen von (Langzeit-) Daten und einer partizipativen Szenarienentwicklung sollen im Projekt Indikatoren für Kipppunkte bestimmt und verschiedene Managementstrategien hinsichtlich ihres Potentials sozioökonomische Kipppunkte umzukehren oder zu vermeiden untersucht werden. Verlauf der Vorphase: Die vergleichende Betrachtung von Wechselwirkungen und Dynamiken innerhalb sozio-ökologischer Systeme über mehrere Studienregionen hinweg erfordert ein inter- und transdisziplinäres Forschungsdesign. (Text gekürzt)
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Immer weniger fruchtbare und gesunde Böden Das Internationale Jahr des Bodens ist vorbei – der Bodenschutz aber längst nicht am Ziel: Weltweit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren – eine Fläche von rund 14 Millionen Fußballfeldern. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Wesentliche Ursachen sind die Landgewinnung durch Abholzung, Brandrodung, Umbruch und eine intensive, nicht standortangepasste Landwirtschaft. „Fruchtbare und gesunde Böden sind die Voraussetzung für unsere Nahrungsmittelversorgung. Die Bodendegradation ist eine Ursache für Hunger und Unterernährung – und damit auch für Konflikte und Migration“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) anlässlich des Weltbodentags. Unsere Böden bilden die Grundlage für unsere Ernährung, sind Lebensraum für Bodenlebewesen, filtern Schadstoffe, schützen das Grundwasser und dienen als Siedlungsfläche. Über 90 Prozent unserer Nahrungsmittel werden auf Böden erzeugt. Ein Hektar fruchtbarer und unversiegelter Boden ernährt – je nach Region – etwa zwei Menschen mit Milch und Fleischprodukten oder ist Grundlage einer Jahresration Brot für mehr als 120 Personen. In Deutschland werden immer noch mehr als 70 Hektar Fläche pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Etwa die Hälfte dieser Fläche wird versiegelt, das heißt, sie ist mit Straßen, Wegen, Parkplätzen oder Gebäuden überbaut, asphaltiert, betoniert, gepflastert oder verdichtet. Diese Siedlungs- und Verkehrsflächen sind für den Anbau von land- und forstwirtschaftlichen Produkten verloren. Zudem nutzt Deutschland Böden in anderen Teilen der Welt. Als Importeur von Futtermitteln (z. B. Soja) und Rohstoffen für erneuerbare Energien (z. B. Palmöl) ist unser Handeln gefragt. Auch für die nachhaltige Nutzung der Böden in anderen Ländern, aus denen wir Konsumgüter exportieren, stehen wir in der Verantwortung. „Ein besserer Bodenschutz, Verhinderung von Erosion und Verwüstung, ein gerechter Zugang zu Landrechten und zu Märkten, eine bessere Entwicklung des ländlichen Raumes insbesondere in Entwicklungsländern sind damit auch Beiträge für die Beseitigung von Fluchtursachen der Menschen aus diesen Teilen der Welt“, unterstreicht Stefan Schmitz, Sonderbeauftragter der Sonderinitiative „EINE WELT ohne Hunger“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( BMZ ). Im September dieses Jahres haben die Staats- und Regierungschefs auf der UN -Vollversammlung die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) beschlossen. Das wichtigste bodenbezogene Ziel ist eine ausgeglichene Bilanz zwischen Bodendegradation und Wiederherstellung bis 2030 zu erreichen. Wenn Deutschland bei der Umsetzung eine Vorreiterrolle einnehmen möchte, muss die Politik hier klare Zeichen setzen, den Bodenzustand darstellen, Trends erkennen, Maßnahmen beschließen und umsetzen.
Das Projekt "VP: SENSE-CARBON - Nutzung von Sentinel Daten zu Kohlenstoffquantifizierung und REDD+Monitoring, Sentinels supporting carbon estimates and REDD+" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung Fernerkundung und Geoinformatik.Die großflächige Abholzung tropischer Wälder führt zu massiven Kohlenstoffemissionen, mit einer Reihe negativer Auswirkungen auf Biodiviersität und Ökosystemleistungen. Verbessertes Landmanagement, etwa durch nachhaltige Landnutzungs-intensivierung auf schon in Nutzung befindlichen Flächen und Vermeidung von Brandrodung, bietet insofern ein großes Potenzial bei der Vermeidung von Klimawandel und Ökosystemdegradation. Fernerkundungssatelliten stellen die einzige Möglichkeit dar, diese Landnutzungsprozesse großräumig zu erfassen und zu quantifizieren. Satellitenfernerkundung ist daher ein unverzichtbares Mittel zur Evaluierung klimaschutzrelevanter Maßnahmen, insbesondere im Rahmen von REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation). Die hohe zeitliche Dynamik tropischer Ökosysteme und ihre häufige Wolkenbedeckung stellen große Herausforderungen für die Fernerkundung dar. Copernicus und die Sentinel-Satelliten bieten hier eine einzigartige Möglichkeit die Vorteile optischer und Radar-basierter Sensoren miteinander zu verbinden und somit ein großflächiges Monitoring in tropischen Regionen zu verbessern. Das SenseCarbon-Projekt untersucht, wie sich Zeitserien optischer und radar-basierter, Sentinel-ähnlicher Sensoren ergänzen und zur besseren Charakterisierung von Landnutzungsprozessen eingesetzt werden können. Ziel ist die Entwicklung von Methoden zur automatisierten, großräumigen Erfassung und Kartierung klimawirksamer Landnutzungsprozesse im brasilianischen Amazonas. Zu entwickelnde Methoden sind hoch automatisiert und skalierbar. Endprodukte des SenseCarbon-Projekts umfassen großräumige Karten, wie z.B.: Wolkenfreie Bildkomposite als Grundlage für weitere Verarbeitungsschritte - Zeitpunkt und Art der Entwaldung - Statistische Analyse von Landnutzung und Landbedeckung für verschiedene Jahre - Kurzfristige Prozesse, z.B. Feuerereignisse oder maschinelle Bodenbearbeitung - Langfristige Tendenzen, insb. Zu- oder Abnahme der Vegetationsbedeckung und Nutzungsintensivierung auf entwaldeten Flächen. Anwendungspotenzial: - Abschätzung des Alters und der Biomasse von Sekundärwäldern - Rekonstruktion historischer Landnutzungen und Entwaldungsdynamiken - Abschätzung von Nachbarschaftseffekten, z.B. infolge zunehmender Fragmentierung natürlicher Vegetation (Edge-Effect) - Abschätzung der vertikalen Landnutzungsintensität und ihrer räumlich-temporalen Variabilität - Monitoring von Schutzmaßnahmen - Evaluierung der Eignung von multispektralen und SAR-Systemen zur großräumigen Kartierung (sub-) tropischer Landnutzung. Wer sind potenzielle Nutzer auch anderer Branchen? - Umweltwissenschaftler/innen (allgemein), insbesondere Klimawissenschaftler/innen - Sozialwissenschaftler/innen und Agrarökonomen/innen - Umweltschutzorganisationen - NGOs mit Schwerpunkt ländliche Entwicklung im Amazonas.
Das Projekt "Teilvorhaben: Untersuchung von Stakeholder Prozessen und kulturellen Werten^SuLaMa - Partizipative Forschung für nachhaltiges Landmanagement auf dem Mahafaly Plateau in Südwest-Madagaskar^Teilvorhaben: Landwirtschaft / Nährstoffkreisläufe / Auswirkung von Düngeverfahren auf die Bodenfauna^Teilvorhaben: Koordination / Wirkung von Landnutzung auf ESS / Bestimmung von Indikator- und Zielarten, Teilvorhaben: Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit / Strategien für eine nachhaltigere Weidewirtschaft" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Kassel, Fachgruppe Boden- und Pflanzenbauwissenschaften, Institut für Nutzpflanzenkunde, Fachgebiet Ökologischer Pflanzenbau und Agrarökosystemforschung in den Tropen und Subtropen.
Mit einer Abschlussveranstaltung, zu der das Bundesumweltministerium und das Bundesentwicklungsministerium gemeinsam mit dem Umweltbundesamt und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit nach Berlin eingeladen hatten, wurde das Internationale Jahr des Bodens 2015 feierlich beendet. Unter dem Titel „Lebensgrundlage Boden“ diskutierten Experten und Politiker über alte und neue Aufgaben und Herausforderungen beim Bodenschutz. Das Jahr 2015 ist das Internationale Jahr des Bodens. Im September 2015 haben die Staats- und Regierungschefs auf der UN -Vollversammlung die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) beschlossen. In drei der Ziele wird der Boden explizit als Schutzziel genannt. Das wichtigste Ziel ist, bis 2030 eine ausgeglichene Bilanz zwischen Bodendegradation und Wiederherstellung zu erreichen. Die Fruchtbarkeit unserer Böden nimmt weiter ab und auch hierzulande werden immer noch mehr als 70 Hektar Fläche pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Hier muss Deutschland verstärkt gegensteuern. In drei Eingangsvorträgen verdeutlichten und diskutierten die Keynotespeaker William Rees, Andrea Vettori und Alois Heißenhuber die weltweite, europäische und die nationale Situation des Bodens und machten auf die Bodengefährdungen und Herausforderungen für Politik und Gesellschaft aufmerksam. Die Präsentationen finden Sie rechts unter den Links. Derzeit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar Ackerfläche weltweit verloren. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Wesentliche Ursachen sind die Landgewinnung durch Abholzung, Brandrodung und Umbruch und eine intensive, nicht standortangepasste Landwirtschaft. Das Globale Nachhaltigkeitsziel, Bodendegradation weltweit einzudämmen, ist die logische Konsequenz, auf die Gefahr der abnehmenden Bodenfruchtbarkeit zu reagieren. Fruchtbare und gesunde Böden sind die Voraussetzung für unsere Nahrungsmittelversorgung. Bodendegradation ist somit auch eine Ursache für Hunger und Unterernährung – und damit auch für Konflikte und Migration. „Ein besserer Bodenschutz, Verhinderung von Erosion und Verwüstung, ein gerechter Zugang zu Landrechten und zu Märkten, eine bessere Entwicklung des ländlichen Raumes insbesondere in Entwicklungsländern sind Beiträge für die Beseitigung von Fluchtursachen der Menschen aus diesen Teilen der Welt“, unterstrich Stefan Schmitz, Sonderbeauftragter der Sonderinitiative „EINE WELT ohne Hunger“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( BMZ ). Die Initiative leistet einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der globalen Ernährungssituation – u.a. mit dem wichtigen Handlungsfeld Schutz und Rehabilitierung von landwirtschaftlich genutzten Böden für Ernährungssicherheit. Dass nicht nur weltweit, sondern auch bei uns noch einiges getan werden muss, darüber waren sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft einig. Wenn Deutschland bei der Umsetzung der bodenbezogenen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) wie angekündigt eine Vorreiterrolle einnehmen möchte, muss die Politik hier klare Zeichen setzen und dem Bodenschutz stärkeres Gewicht verleihen. „Ein wichtiger Schritt ist dabei die Überarbeitung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“ so Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Deutschland als Importeur von Futtermitteln (z.B. Soja) und Rohstoffen für erneuerbare Energien (z.B. Palmöl) nutzt Böden in anderen Teilen der Welt. Damit ist auch unser Handeln im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit und Handelspolitik gefragt – denn auch für die nachhaltige Nutzung der Böden in anderen Ländern, aus denen wir Konsumgüter exportieren, stehen wir in der Verantwortung. Zu weiteren konkreten Zielen, Maßnahmen und Herausforderungen wurden im zweiten Teil der Veranstaltung die Politiker der Fraktionen des Bundestags befragt: Welchen globalen Fußabdruck hinterlassen wir mit unserer Wirtschaftsweise? Wie können wir unsere Bodennutzung so gestalten, dass sie den Nachhaltigkeitszielen entspricht, welche Voraussetzungen sind dafür zu schaffen und wie gedenken die Parteien diese Anforderungen umzusetzen? Schließlich waren sich die Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik einig: „Damit der Bodenverlust gestoppt werden kann und der Zugang zu Land fair bleibt, muss die Politik klare Zeichen setzen. Dazu gehört auch, die Nachhaltigkeitsziele mit messbaren Indikatoren und Methoden zu versehen.“ Notwendig dazu sind die Darstellung des Zustands der Böden und des Trends seiner Veränderungen. Der vom UBA vorgelegte Bodenzustandsbericht ist dafür eine geeignete Zusammenstellung für Deutschland. Danach kommt es aber auf die Maßnahmen an, die zur Zielerreichung führen sollen. Unsere eigene Bodennutzung muss sich an den Globalen Nachhaltigkeitszielen messen lassen. Die Veranstaltung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in Berlin war ausgebucht. Die Resonanz zeigte: Der Boden geht uns alle an. Das internationale Jahr des Bodens ist zwar zu Ende, die Arbeiten am Bodenschutz jedoch müssen weitergehen.
Das Projekt "Forschergruppe FOR 816 + 816/2: Biodiversity and Sustainable Management of a Megadiverse Mountain Ecosystem in South Ecuador" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Philipps-Universität Marburg, Fachgebiet Klimageographie und Umweltmodellierung.The Andes of Ecuador are considered as one of the 'hottest' hotspots of plant biodiversity, where the mountain forest harbours an essential part of all organisms. At the same time, the country suffers the highest annual rate (4 %) of deforestation in South America, belonging to the 'Top Ten' tropical countries regarding deforestation. The major driver of deforestation is poverty especially of the rural population in its striving for an improvement of livelihood. However, the frequently practised non-adapted modes of land-use trigger degradation of the environment and as a consequence lead into a poverty trap or social downward spiral. Degraded landscapes come along with a rapid decrease of biodiversity and the reduction of ecosystem functionality and services. Unfortunately, political decision-makers, which should balance present and future needs of the local population, must frequently work on the basis of rather incomplete ecological information. This holds in particular for the biodiversity hotspot in the tropical Andes of southern Ecuador, the 'Reserva Biológica San Francisco' (RBSF), where the research area of the Research Unit is located. On the basis of the knowledge on the Reserva Biológica San Francisco, which has accumulated over the past ten years and realising that biodiversity is one of the most important ecological factors in the region, the central question of the Research Unit reads as follows: Can we achieve science-directed sustainable land use systems, that at the same time (1) preserve biodiversity and its underlying ecosystem processes, (2) rehabilitate attenuated diversity and lost usability, and (3) guarantee better livelihoods for the local population? A multidisciplinary approach from life-, geo- and social sciences is indispensable to find answers to the individual questions. To address the interdisciplinary research questions appropriately, all projects work exclusively or at least partly on the 11 km2 large core area of the RBSF around the research station ECSF (Estación Científica San Francisco). In particular, interrelations and interactions between organisms and their abiotic environment are examined with field explorations and specific ecological experiments to understand the functionality of the natural and utilised compartment of the mountain ecosystem. Models of selected subsystems are developed to test the impact of various land use scenarios before its implementation.
Die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) ernennt das Mahakam-Feuchtgebiet im indonesischen Teil der Insel Borneo zum Bedrohten See des Jahres 2008. Zusammen mit der Partnerorganisation Conservation Foundation for Rare Aquatic Species of Indonesia (RASI) möchte der GNF hierbei auf die drastische Entwaldung durch Brandrodung und Holzeinschlag innerhalb des Feuchtgebietes hinweisen.
Das Projekt "Wiederherstellung der Pilgerodendron uviferum-Wälder auf der Insel Chiloe, Nord-Patagonien, Chile" wird/wurde gefördert durch: Comision Nacional de Investigacion Cientifica y Tecnologica / Deutscher Akademischer Austausch Dienst. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Freiburg, Waldbau-Institut.Auf der Chiloe Insel (Chile) bedecken die endemischen Pilgerodendron uviferum Wälder eine Fläche von 172.450 ha. Historisch wurden diese Wälder zur Holzgewinnung kahl geschlagen und abgebrannt, so dass großflächig entwaldete Gebiete entstanden sind. Auf diesen Flächen konnte sich bisher die ursprüngliche Baumart (Pilgerodendron uviferum) aufgrund der Veränderungen des Habitats nicht neu ansiedeln. Aus diesen Gründen wird diese Baumart von der IUCN gegenwärtig als gefährdet eingestuft und im Anhang I der CITES geführt. Einer der dringlichsten Aspekte, der in naher Zukunft untersucht werden muss, ist die Wiederherstellung der abgebrannten Pilgerodendron uviferum-Wälder. Die zentrale Idee dieses Projekts ist die Entwicklung der wissenschaftlichen Basis für eine Wiederherstellungs-Strategie (Restauration) der zerstörten und degradierten P. uviferum Ökosysteme. Als Fallstudie dient dabei die Insel Chiloe, auf der viele Typen von noch intakten und degradierten P. uviferum Wäldern vorkommen. Daher beschäftigt sich diese Promotion mit der zentralen Forschungsfrage: Welche Faktoren beeinflussen den Verjüngungserfolg in den ungestörten und zerstörten Pilgerodendron uviferum Ökosystemen? Um diese Frage zu beantworten, müssen folgende spezifischen Fragen bearbeitet werden: 1. Wodurch ist die Verjügungungsnische von P. uviferum in den ungestörten Wäldern charakterisiert? 2. Welche ökologischen Faktoren/ Standortsfaktoren behindern die natürliche Verjüngung von P. uviferum? 3. Ist eine Restauration der zerstörten P. uviferum Wälder nur durch aktive Maßnahmen (Saat, Pflanzung, Bodenamelioration) möglich, oder auch über passive Entwicklung?
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