API src

Found 32 results.

Related terms

Schutzgebietsmanagement zur Bewahrung der letzten intakten Regenwälder Zentralafrikas

Die Regenwälder des Kongobeckens erstrecken sich über mehrere Länder in Zentralafrika und bilden das zweitgrößte tropische Regenwaldgebiet der Welt. Seit Jahrtausenden bewohnen indigene Völker (Pygmäen) diese Wälder und stehen in engem Kontakt mit den Bantu-Völkern. Kolonialmächte nutzten bestehende Handelsrouten zur Ausbeutung der Wälder und siedelten die Einheimischen entlang von Straßen um. Die Holzindustrie begann im frühen 20. Jahrhundert und führte zu erheblichen Umwelt- und Sozialauswirkungen. Schutzgebiete wurden eingerichtet, um die Biodiversität zu erhalten, aber der Druck durch menschliche Aktivitäten nimmt zu. Das Sangha-Trinational (TNS) ist ein grenzüberschreitendes Schutzgebiet. Es wurde 2021 von der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) als Welterbestätte anerkannt und beherbergt viele Arten, darunter Waldelefanten (Loxodonta cyclotis) und westliche Flachlandgorillas (Gorilla gorilla). Das TNS fördert den Ökotourismus und stärkt die kulturelle Identität der Einheimischen. Trotz dieser Erfolge bedrohen illegale Jagd und Holzfällerei die Wildtierpopulationen und die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften. Erfolgreiche Schutzgebiete erfordern effektive Überwachung, lokale Beteiligung, ausreichende Finanzierung und angemessene rechtliche Rahmenbedingungen. Das TNS, unterstützt von internationalen Organisationen, ist eines der bestverwalteten Gebiete im Kongobecken. Dennoch stellen illegale Jagd und Holzfällerei eine Bedrohung dar. Trotz erfolgreicher Schutzmaßnahmen, Tourismus und existierendem Treuhandfonds bleibt die Finanzierung schwierig. Die Wälder im Kongobecken, insbesondere im TNS, stehen vor erheblichen Herausforderungen: zunehmende Randdegradation, Brandrodung, Holzfällerei, Klimawandel, illegale Bergbauaktivitäten und Mensch-Wildtier-Konflikte. Langfristige Maßnahmen, Schutz- und Klimaschutzstrategien sowie nachhaltige Finanzierungsmechanismen sind entscheidend, um ökologische Werte zu bewahren und Konflikte zu minimieren.

Forschergruppe (FOR) 2358: Mountain Exile Hypothesis - How humans benefited from and re-shaped African high altitude ecosystems during Quarternary climatic changes, Teilprojekt: Anthrosole der Bale Mountains - Archive für die Rekonstruktion der Besiedlungs-Chronologie und -Intensität sowie Interaktionen mit Feuer und der Zerstörung der Erica-Vegetation auf dem Sanetti-Plateau

In Projekt P2 werden wir die Chrolonolgie und Intensität der menschlichen Besiedelung der Bale-Mountains untersuchen und deren Auswirkungen auf die Entwaldung des Sanetti-Plateaus durch Feuer. Um diese Zusammenhänge zu untersuchen, werden wir uns auf folgende Punkte konzentrieren:1. In Zusammenarbeit mit Projekt P1 (Archäologie) werden wir Chronologie (mittels Radio-Kohlenstoff- und Optisch stimulierter Lumineszenz-Datierungen) und Art und Intensität der menschlichen Besiedelung untersuchen. Hierzu dienen Anthrosole unter Felsvorsprüngen und Höhlen als Archive und molekulare Marker als Landnutzungs-Indikatoren, wie z.B. Phosphor-Mapping (Birk et al. 2007), Benzolpolycarbonsäuren (Glaser et al. 1998) und Sterole und Gallensäuren als Fäkalbiomarker (Birk et al. 2012). 2. In Zusammenarbeit mit den Projekten P3 (Basis-Umweltdaten-Erhebung) und P7 (Erd-Käfer) werden wir typische Standortseigenschaften (Böden und Topographie) erhoben. Diese Daten erlauben uns die Rekonstruktion der ehemaligen Erica-Ausbreitung sowie von gegenwärtigen reellen und potenziellen Erica-Standorten. 3. Mit der gleichen Intension werden wir potenzielle molekulare Erica-Marker untersuchen wie z.B. Cutin und Suberin (Spielvogel et al. 2014), CuO lignin und Monosaccharide (Spielvogel et al. 2007; Eder et al. 2010), Phytolithe (Iriarte et al. 2010), n-Alkane, Stabilisotopen-Signaturen (Glaser und Zech 2005).Sollten keine Erica-spezifischen Biomarker gefunden werden, wenden wir Metabolomics-Techniken an, um zwischen Erica und Gras-Vegetation im Boden zu unterscheiden.4. Um mögliche Interaktionen zwischen der menschlichen Besiedelung und der zeitlichen und räumlichen Dynamik der Erica-Vegetation zu identifizieren, werden Sedimente von konkaven glazialen Ablagerungen auf dem Sanetti-Plateau mit den oben beschriebenen molekularen Markern untersucht. Wir gehen davon aus, dass die Chronologie und Intensität von Feuer die Dynamik der Erica-Vegetation bestimmt. In Zusammenarbeit mit P4 (Paleoökologie, Pollen) und P5 (Paleoclimatologie, 18O-Zucker) werden wir identifizieren, ob das Brennen der Erica-Standorte mehr durch die menschliche Besiedelung oder durch paläoklimatische Fluktuationen bestimmt wird.

Pollen and environmental reconstruction, Holocene dynamics of tropical rainforest, climate, fire, human impact and land use in Sulawesi and Sumatra, Indonesia

The present-day configuration of Indonesia and SE Asia is the results of a long history of tectonic movements, volcanisms and global eustatic sea-level changes. Not indifferent to these dynamics, fauna and flora have been evolving and dispersing following a complicate pattern of continent-sea changes to form what are today defined as Sundaland and Wallacea biogeographical regions. The modern intraannual climate of Indonesia is generally described as tropical, seasonally wet with seasonal reversals of prevailing low-level winds (Asian-Australian monsoon). However at the interannual scale a range of influences operating over varying time scales affect the local climate in respect of temporal and spatial distribution of rainfall. Vegetation generally reflects climate and to simplify it is possible to distinguish three main ecological elements in the flora of Malaysia: everwet tropical, seasonally dry tropical (monsoon) and montane. Within those major ecological groups, a wide range of specific local conditions caused a complex biogeography which has and still attract the attention of botanists and biogeographers worldwide. Being one of the richest regions in the Worlds in terms of species endemism and biodiversity, Indonesia has recently gone through intensive transformation of previously rural/natural lands for intensive agriculture (oil palm, rubber, cocoa plantations and rice fields). Climate change represents an additional stress. Projected climate changes in the region include strengthening of monsoon circulation and increase in the frequency and magnitude of extreme rainfall and drought events. The ecological consequences of these scenarios are hard to predict. Within the context of sustainable management of conservation areas and agro-landscapes, Holocene palaeoecological and palynological studies provide a valuable contribution by showing how the natural vegetation present at the location has changed as a consequence of climate variability in the long-term (e.g. the Mid-Holocene moisture maximum, the modern ENSO onset, Little Ice Age etc.). The final aim of my PhD research is to compare the Holocene history of Jambi province and Central Sulawesi. In particular: - Reconstructing past vegetation, plant diversity and climate dynamics in the two study areas Jambi (Sumatra) and Lore Lindu National Park (Sulawesi) - Comparing the ecological responses of lowland monsoon swampy rainforest (Sumatra) and everwet montane rainforests (Sulawesi) to environmental variability (vulnerability/resilience) - Investigating the history of human impact on the landscape (shifting cultivation, slash and burn, crop cultivation, rubber and palm oil plantation) - Assessing the impact and role of droughts (El Niño) and fires - Adding a historical perspective to the evaluation of current and future changes.

Teilprojekt 2 Systemanalyse^BioTip - TippForM - Kaskaden-Kipppunkte in Wald-Ökosystemen in Madagaskar, Teilprojekt 1 Meta-Analyse und Stakeholder Kommunikation

Ziel des Projektverbundes: Innerhalb des Rahmenprogramms 'Forschung für nachhaltige Entwicklungen' (FONA3) wurde vom BMBF eine 12 monatige Vorphase zur Vorbereitung eines F&E Projektes zum Thema 'Kaskaden-Kipppunkte in Wald-Ökosystemen in Madagaskar' (TippForM) gefördert. Ziel von TippForM ist die Entwicklung modellbasierter Entscheidungshilfen für ein verbessertes Ökosystemmanagement in Madagaskar. An der Forschung und Umsetzung sind deutsche und madagassische Universitäten sowie mehrere internationale und madagassische NGOs beteiligt. Hintergrund: Biodiversität bildet die Grundlage der für den Menschen wichtigen Ökosystemdienstleistungen. Aufgrund des rapide ansteigenden Artenverlustes durch Ressourcenübernutzung, Klimawandel und andere anthropogene Einflüsse ist damit nicht nur der Artenreichtum selbst, sondern auch das menschliche Wohlergehen gefährdet. Madagaskar ist ein globaler Biodiversitätshotspot, aber gleichzeitig eines der von Bevölkerungswachstum, Armut und Klimawandel am stärksten betroffenen Länder der Erde. Die Bevölkerung hängt mehrheitlich von Subsistenzwirtschaft und Produkten der Natur ab. Nicht nachhaltige Landnutzugsaktivitäten, u.a. illegaler Holzeinschlag und Brandrodung für Ackerflächen, haben zu einer drastischen Zerstörung und dem Rückgang von Waldflächen geführt. Mit fortschreitendem Waldverlust gehen auch für die Bevölkerung wichtige Waldressourcen und waldabhängige Ökosystemdienstleistungen verloren. Inhalt und Methode: Unter Berücksichtigung globaler, institutioneller und sozioökonomischer Faktoren will TippForM dahingehend zunächst die Dynamik von Landnutzungsveränderungen während der letzten fünf Jahrzehnte und deren Auswirkung auf Artenvielfalt und Ökosystemdienstleistungen in vier Untersuchungsgebieten in Madagaskar untersuchen. Im Fokus stehen dabei die durch Entwaldung und Waldfragmentierung entstandenen Verluste von wichtigen natürlichen Ressourcen und Schlüsselarten (Tiere und Pflanzen) und die dadurch ausgelösten Kaskaden- und Rückkopplungseffekte auf das menschliche Wohlergehen. Um ein Kippen dieses komplexen sozio-ökologischen Systems durch den Verlust kritischer Ökosystemdienstleistungen zu vermeiden bzw. das System zu stabilisieren, braucht es Strategien, welche eine nachhaltige Ressourcen- und Landnutzung unter Einbeziehung unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessen gewähren. Mithilfe der Auswertungen von (Langzeit-) Daten und einer partizipativen Szenarienentwicklung sollen im Projekt Indikatoren für Kipppunkte bestimmt und verschiedene Managementstrategien hinsichtlich ihres Potentials sozioökonomische Kipppunkte umzukehren oder zu vermeiden untersucht werden. Verlauf der Vorphase: Die vergleichende Betrachtung von Wechselwirkungen und Dynamiken innerhalb sozio-ökologischer Systeme über mehrere Studienregionen hinweg erfordert ein inter- und transdisziplinäres Forschungsdesign. (Text gekürzt)

Diversität und ökonomischer Erfolg: Mischungen aus einheimischen und exotischen Baumarten als Möglichkeit zur Sanierung von Sekundärwäldern in Mittelchile

Die Fläche der Naturwälder ist weltweit stark rückläufig. Nach Brandrodung oder Exploitation verbleiben häufig Sekundärwälder als Nachfolger der Naturwälder. Die Sekundärwälder können entweder aus exotischen Baumarten in Form von Plantagen aufgebaut sein oder sich aus - meist devastierten - Restbeständen der ehemaligen Urwälder, also aus Naturwaldbaumarten zusammensetzen. Nun wird versucht, exotische Baumarten in Sekundärwälder aus Naturwaldbaumarten einzumischen oder sowohl Naturwaldbaumarten als auch exotischen Baumarten als Mischwälder anzupflanzen. Durch die Mischung soll die Wirtschaftlichkeit verbessert werden, ohne auf die aus ökologischen Gründen vorteilhaften Naturwaldbaumarten zu verzichten. Das beantragte Forschungsprojekt untersucht die finanzielle Attraktivität solcher Mischungen. Dabei liegt der methodische Schwerpunkt auf der Frage, welchen Einfluss verschiedene Verfahren zur Entscheidungsfindung unter Unsicherheit auf die optimale Baumartenwahl ausüben. Hierzu werden die klassische -Mean-Variance -Optimierung sowie -Stochastic Dominance - und -Lower Partial Moments -Verfahren eingesetzt. Methodisches Innovationspotenzial wird in der Zusammenschau der Resultate der verschiedener Verfahren gesehen.

Vegetation and Soil Erosion in the Mountain Forest of Cochabamba (Bolivia)

Within an integrated project of the Universities of La Paz (Bolivia) and Zurich, ecological investigations are realized since 1996. In the upper mountain forests near the cities of La Paz (in the so called yungas') and Cochabamba (the chapare') vegetation cover, soil erosion and pollen influx are studied in order to get local climatic information at altitudes of 1500-3200 m a.s.l. A decrease of forest areas is observed - as well as an increase of agricultural areas - even with slope inclinations of 40%, with many damages by soil erosion as a consequence. The humid climate with annual precipitation of 100-200 cm, however, is somehow protecting the area from large ecological impacts, because a secondary forest is coming up rapidly. On the other hand, the nearby region above 3200 m a.s.l. is semihumid to semiarid and strongly affected by soil degradation. The deforestation areas of the past centuries were localized by pollen analysis of near-surface soil samples.

Hochaufloesende organisch-geochemische Untersuchungen anoxischer Seesedimente: Molekulare Indikatoren fuer Palaeo-Environment, Produktivitaet und Klimaentwicklung im Einzugsgebiet mitteleuropaeischer Seen

Anhand hochaufloesender Untersuchungen von Seesedimentkernen , die unter anoxischen Bedingungen abgelagert wurden, sollen geochemische Signale aus dem organischen Material (u. a. molekulare Verteilung von Biomarkern, stabile C-Isotopenverhaeltnisse) im Hinblick auf ihren Aussagewert zur Rekonstruktion der Palaeoumweltbedingungen analysiert werden. Zu diesem Zweck soll zunaechst fuer die Sedimente dreier diskreter Zeitscheiben stark kontrastierender Umweltbedingungen eine Inventarisierung des organischen Materials mit organisch-geochemischen, organisch-petrologischen und isotopengeochemischen Methoden erfolgen. Veraenderungen, die durch Klimavariationen, (Uebergang Spaet- zu Postglazial) oder beginnende anthropogene Eingriffe (Brandrodung, Abholzung, Eutrophierung) induziert werden, hinterlassen eindeutige Signale in den organischen Inhaltsstoffen lakustriner Sedimente. Die Pflanzensukzession Tundrengewaechse - borealer Nadelwald - Laub-Mischwald soll anhand charakteristischer Biomarkerverbindungen nachvollzogen werden. Hauptziel der Untersuchungen ist, in Anlehnung an fuer marine Environments entwickelte organischgeochemische Temperaturindikatoren die Entwicklung und Kalibrierung von molekularen organisch-geochemischen Parametern zur Charakterisierung der Palaeowassertemperatur. In Kooperation mit mehreren anderen Arbeitsgruppen des Schwerpunktprogramms, die Seesedimentkerne untersuchen, werden diese Ergebnisse mit sedimentologischen und palaeobotanischen Aussagen verknuepft und in einer integrierten Synthese interpoliert.

Weltweit gehen jährlich 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Immer weniger fruchtbare und gesunde Böden Das Internationale Jahr des Bodens ist vorbei – der Bodenschutz aber längst nicht am Ziel: Weltweit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren – eine Fläche von rund 14 Millionen Fußballfeldern. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Wesentliche Ursachen sind die Landgewinnung durch Abholzung, Brandrodung, Umbruch und eine intensive, nicht standortangepasste Landwirtschaft. „Fruchtbare und gesunde Böden sind die Voraussetzung für unsere Nahrungsmittelversorgung. Die Bodendegradation ist eine Ursache für Hunger und Unterernährung – und damit auch für Konflikte und Migration“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) anlässlich des Weltbodentags. Unsere Böden bilden die Grundlage für unsere Ernährung, sind Lebensraum für Bodenlebewesen, filtern Schadstoffe, schützen das Grundwasser und dienen als Siedlungsfläche. Über 90 Prozent unserer Nahrungsmittel werden auf Böden erzeugt. Ein Hektar fruchtbarer und unversiegelter Boden ernährt – je nach Region – etwa zwei Menschen mit Milch und Fleischprodukten oder ist Grundlage einer Jahresration Brot für mehr als 120 Personen. In Deutschland werden immer noch mehr als 70 Hektar Fläche pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Etwa die Hälfte dieser Fläche wird versiegelt, das heißt, sie ist mit Straßen, Wegen, Parkplätzen oder Gebäuden überbaut, asphaltiert, betoniert, gepflastert oder verdichtet. Diese Siedlungs- und Verkehrsflächen sind für den Anbau von land- und forstwirtschaftlichen Produkten verloren. Zudem nutzt Deutschland Böden in anderen Teilen der Welt. Als Importeur von Futtermitteln (z. B. Soja) und Rohstoffen für erneuerbare Energien (z. B. Palmöl) ist unser Handeln gefragt. Auch für die nachhaltige Nutzung der Böden in anderen Ländern, aus denen wir Konsumgüter exportieren, stehen wir in der Verantwortung. „Ein besserer Bodenschutz, Verhinderung von ⁠ Erosion ⁠ und Verwüstung, ein gerechter Zugang zu Landrechten und zu Märkten, eine bessere Entwicklung des ländlichen Raumes insbesondere in Entwicklungsländern sind damit auch Beiträge für die Beseitigung von Fluchtursachen der Menschen aus diesen Teilen der Welt“, unterstreicht Stefan Schmitz, Sonderbeauftragter der Sonderinitiative „EINE WELT ohne Hunger“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (⁠ BMZ ⁠). Im September dieses Jahres haben die Staats- und Regierungschefs auf der ⁠ UN ⁠-Vollversammlung die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) beschlossen. Das wichtigste bodenbezogene Ziel ist eine ausgeglichene Bilanz zwischen Bodendegradation und Wiederherstellung bis 2030 zu erreichen. Wenn Deutschland bei der Umsetzung eine Vorreiterrolle einnehmen möchte, muss die Politik hier klare Zeichen setzen, den Bodenzustand darstellen, Trends erkennen, Maßnahmen beschließen und umsetzen.

VP: SENSE-CARBON - Nutzung von Sentinel Daten zu Kohlenstoffquantifizierung und REDD+Monitoring, Sentinels supporting carbon estimates and REDD+

Die großflächige Abholzung tropischer Wälder führt zu massiven Kohlenstoffemissionen, mit einer Reihe negativer Auswirkungen auf Biodiviersität und Ökosystemleistungen. Verbessertes Landmanagement, etwa durch nachhaltige Landnutzungs-intensivierung auf schon in Nutzung befindlichen Flächen und Vermeidung von Brandrodung, bietet insofern ein großes Potenzial bei der Vermeidung von Klimawandel und Ökosystemdegradation. Fernerkundungssatelliten stellen die einzige Möglichkeit dar, diese Landnutzungsprozesse großräumig zu erfassen und zu quantifizieren. Satellitenfernerkundung ist daher ein unverzichtbares Mittel zur Evaluierung klimaschutzrelevanter Maßnahmen, insbesondere im Rahmen von REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation). Die hohe zeitliche Dynamik tropischer Ökosysteme und ihre häufige Wolkenbedeckung stellen große Herausforderungen für die Fernerkundung dar. Copernicus und die Sentinel-Satelliten bieten hier eine einzigartige Möglichkeit die Vorteile optischer und Radar-basierter Sensoren miteinander zu verbinden und somit ein großflächiges Monitoring in tropischen Regionen zu verbessern. Das SenseCarbon-Projekt untersucht, wie sich Zeitserien optischer und radar-basierter, Sentinel-ähnlicher Sensoren ergänzen und zur besseren Charakterisierung von Landnutzungsprozessen eingesetzt werden können. Ziel ist die Entwicklung von Methoden zur automatisierten, großräumigen Erfassung und Kartierung klimawirksamer Landnutzungsprozesse im brasilianischen Amazonas. Zu entwickelnde Methoden sind hoch automatisiert und skalierbar. Endprodukte des SenseCarbon-Projekts umfassen großräumige Karten, wie z.B.: Wolkenfreie Bildkomposite als Grundlage für weitere Verarbeitungsschritte - Zeitpunkt und Art der Entwaldung - Statistische Analyse von Landnutzung und Landbedeckung für verschiedene Jahre - Kurzfristige Prozesse, z.B. Feuerereignisse oder maschinelle Bodenbearbeitung - Langfristige Tendenzen, insb. Zu- oder Abnahme der Vegetationsbedeckung und Nutzungsintensivierung auf entwaldeten Flächen. Anwendungspotenzial: - Abschätzung des Alters und der Biomasse von Sekundärwäldern - Rekonstruktion historischer Landnutzungen und Entwaldungsdynamiken - Abschätzung von Nachbarschaftseffekten, z.B. infolge zunehmender Fragmentierung natürlicher Vegetation (Edge-Effect) - Abschätzung der vertikalen Landnutzungsintensität und ihrer räumlich-temporalen Variabilität - Monitoring von Schutzmaßnahmen - Evaluierung der Eignung von multispektralen und SAR-Systemen zur großräumigen Kartierung (sub-) tropischer Landnutzung. Wer sind potenzielle Nutzer auch anderer Branchen? - Umweltwissenschaftler/innen (allgemein), insbesondere Klimawissenschaftler/innen - Sozialwissenschaftler/innen und Agrarökonomen/innen - Umweltschutzorganisationen - NGOs mit Schwerpunkt ländliche Entwicklung im Amazonas.

Teilvorhaben: Untersuchung von Stakeholder Prozessen und kulturellen Werten^SuLaMa - Partizipative Forschung für nachhaltiges Landmanagement auf dem Mahafaly Plateau in Südwest-Madagaskar^Teilvorhaben: Landwirtschaft / Nährstoffkreisläufe / Auswirkung von Düngeverfahren auf die Bodenfauna^Teilvorhaben: Koordination / Wirkung von Landnutzung auf ESS / Bestimmung von Indikator- und Zielarten, Teilvorhaben: Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit / Strategien für eine nachhaltigere Weidewirtschaft

1 2 3 4