Erstmals seit Jahren wieder erhöhte Ozonkonzentrationen – deutlich weniger Feinstaub als 2014 Die Auswertung der noch vorläufigen Messdaten der Länder und des Umweltbundesamtes (UBA) für das Jahr 2015 zeigt: Die Luft in deutschen Städten ist nach wie vor zu stark mit Stickstoffdioxid belastet. Wie in den Vorjahren gab es auch im Jahr 2015 an rund 60 Prozent der verkehrsnahen Messstationen Überschreitungen des Grenzwertes von 40 µg/m³ (Mikrogramm/Kubikmeter) im Jahresmittel. „Die Kommunen müssen Maßnahmen ergreifen, um die Stickstoffdioxid-Belastung in den Innenstädten schnellstmöglich zu reduzieren“, sagt UBA -Präsidentin Maria Krautzberger. „Diesel-Pkw müssen schrittweise aus den Innenstädten verschwinden, Umweltzonen sollten ausgeweitet und verschärft werden. Und wir brauchen deutlich mehr Elektromobilität – nicht nur beim Auto.“ Stickstoffdioxid kann insbesondere in Kombination mit Feinstaub zu Gesundheitsschäden an Atemwegen sowie Herz- und Kreislaufsystem führen. In der vorläufigen Auswertung " Luftqualität 2015 " werden die Schadstoffe Feinstaub (Download: PM10-Jahresmittelwerte aller Stationen für 2015 ), Stickstoffdioxid (Download: NO2-Jahresmittelwerte aller Stationen für 2015 ) sowie Ozon betrachtet. Ozon: Der außergewöhnlich heiße und trockene Sommer hatte für die Luftqualität eine Schattenseite: In den sommerlichen Schönwetterperioden mit zum Teil extremen Temperaturen traten seit langem erstmals wieder hohe Ozonkonzentrationen und sogar Werte über der Alarmschwelle von 240 µg/m³ auf. Der mit 283 µg/m³ gemessene Maximalwert des Jahres 2015 war der höchste Messwert seit dem Hitzesommer 2003. Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren war 2015 überdurchschnittlich mit Ozon belastet, kommt aber an die hohe Belastung zu Beginn der 1990er Jahre nicht heran. Es gibt aber keinen Grund zur Entwarnung: „Es müssen weiterhin Maßnahmen ergriffen werden, um die Ozonbelastung weiter zu verringern. Denn der von der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) empfohlene Schwellenwert von 100 µg/m³ (im Mittel über acht Stunden) wird in Deutschland nicht flächendeckend eingehalten“, so Krautzberger. Erhöhte Ozonkonzentrationen können beim Menschen Reizungen der Atemwege, Husten, Einschränkungen der Lungenfunktion bis hin zu deutlichen Atembeschwerden hervorrufen. Feinstaub: Langfristig betrachtet war 2015 eines der am geringsten belasteten Jahre. Der EU-Tagesgrenzwert (PM10-Tagesmittelwerte dürfen nicht öfter als 35-mal im Jahr über 50 μg/m³ liegen) wurde lediglich an zwei verkehrsnahen Messstationen in Stuttgart und Berlin überschritten. Wie schon im Vorjahr blieben auch 2015 extreme, feinstaubbegünstigende Wetterlagen aus, wie sie beispielsweise im Frühjahr und Herbst 2011 beobachtet wurden. Dennoch sollten die Feinstaubemissionen weiter verringert werden, denn die WHO empfiehlt auch beim Feinstaub eine deutlich niedrigere Schwelle, nach der nicht öfter als an drei Tagen im Jahr die PM10-Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ liegen sollen. Dieser Wert wurde lediglich an 23 Prozent aller Messstationen eingehalten. Es ist erwiesen, dass eingeatmeter Feinstaub beim Menschen gesundheitsschädlich wirkt. Die möglichen Folgen reichen von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien bis zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen, einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems.
Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Pollenkonzentrationen, parallel gravimetrisch gemessen an 14 Messpunkten in 2014 in Berlin, und Symptomdaten von Pollenallergikern. Symptome von Nase, Auge und Bronchien wurden täglich mittels eines elektronischen Pollentagebuches erfasst. Diese wurden mit Pollenkonzentrationen des zum Wohnort nächstgelegenen Messpunkt korreliert. Die Ergebnisse zeigen zum Teil ausgeprägte räumliche Unterschiede der Pollenbelastung. Während der Hauptblühphase von Birke und Gräsern gibt es einen deutlich positiven Zusammenhang zwischen höheren Pollenmengen und der Auslösung stärkerer allergischer Symptome, sowohl am Stadtrand als auch im Zentrum. Veröffentlicht in Umwelt & Gesundheit | 02/2017.
Einführung: Obwohl Städte, insbesondere Grosstädte, eine vielfältige Mischung urbaner Lebensräume und Umweltbedingungen darstellen, charakterisiert durch u.a. Unterschiede in Landnutzung und Vegetation, bietet oftmals nur eine einzelne volumetrisch betriebene Pollenfalle Informationen zu den Pollenkonzentrationen im gesamten Stadtgebiet. Die bereits veröffentlichte Vorgangerstudie aus 2014 (Projektnummer 37067) untersuchte mit parallelen, gravimetrischen Pollenmessungen an 14 Standorten im Berliner Stadtgebiet die Menge und räumliche Verteilung des Auftretens von vier allergologisch bedeutsamen Pollenarten (Birke, Gräser, Beifuß, Ambrosia). Es zeigten sich bei Birke, Gräsern und Beifuß zum Teil große räumliche Unterschiede in der Konzentration dieser Pollen innerhalb Berlins. Ambrosiapollen wurden in einer so geringen Menge detektiert, dass statistische Aussagen zu Differenzen in der räumlichen Verteilung dieser Pollenart nicht möglich waren. Bei Birke, Grasern und Beifuß bestand jedoch unter den gegebenen Bedingungen die Voraussetzung, bei Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägte polleninduzierte Symptome zu entwickeln. Im Jahr der Pollenmessungen 2014 wurde im Raum Berlin-Brandenburg das elektronische Pollentagebuch (PHD) und die App "Pollen 3.0" von Pollenallergikern mit der Eingabe von Symptomen an Nase, Augen und Bronchien genutzt. Dadurch standen rund 11.400 Datensätze fur eine Auswertung der Gesundheitssymptome dieser Nutzer zur Verfügung. Zielstellung: Es sollte geprüft werden, in welchem Verhältnis dokumentierte Symptomdaten von Nutzern der genannten Pollen App aus Berlin mit im Jahre 2014 ermittelten Pollendaten innerhalb der Stadt Berlin korrelieren. Es bestand die Absicht, aus dem Vergleich von Symptomen an Nase, Auge und Bronchien bei Pollenallergikern, die die App benutzten, und den Pollenkonzentrationen ihrer Umgebung auch Schwellenwerte für die Auslösung der Hauptsymptome einer allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) berechnen zu können. Methodik: Die Pollendaten der gravimetrischen Messungen von 2014 an 14 Messorten in Berlin bildeten die Basis für den Vergleich mit den polleninduzierten Symptomdaten, die durch die Nutzer des Pollentagebuchs und der App "Pollen 3.0" während dieser Zeit selbständig protokolliert wurden. Die Symptomdaten wurden für die Studie aus der Nutzer-Datenbank des Pollentagebuchs extrahiert. Die vorliegenden PHD-Nutzerdaten wurden anhand der Postleitzahlen mit den Standorten der Pollenmessstellen assoziiert. Dabei wurden die Gesamtsymptomwerte (synonym: Overall Total Symptoms -> OTS-Werte; Zusammenfassung der Symptome von Auge, Nase und Bronchien) der Nutzer in den 14 Gruppen mit den Pollenmesswerten in den 14 Messstellen korreliert. Dabei gab es Nutzer, bei denen die Symptomstärke mit höheren oder niedrigeren Pollenmengen positiv korrelierte und es gab Nutzer, bei denen dieses nicht der Fall war. Die statistischen Analysen wurden mit IBM SPSS Statistics 24 und Microsoft Office Excel 2010 vorgenommen. Ergebnisse: Die Berechnungen ergaben bei einer Zusammenfassung der positiv und signifikant positiv korrelierenden Nutzer vom Stadtrand und denen vom Zentrum Unterschiede bei der Symptomstarke sowohl für Birke als auch für Gräser; am Stadtrand waren die Symptome stärker als im Zentrum ausgeprägt. Ursache dafür können die im Vergleich zum Stadtzentrum höheren Pollenkonzentrationen in Richtung Stadtrand sein. Während der Hauptblühphase von Birke und Gräsern kam es bei den Symptomwerten zu einem deutlichen Anstieg des Schweregrades der Symptome, sowohl am Stadtrand als auch im Zentrum. Ein Anstieg der Symptome konnte für die Hauptblühphase des Beifußes anhand der geringeren Nutzerdaten nur andeutungsweise nachvollzogen werden. Die zum Teil erheblichen Differenzen der Beifußpollen-Zahlen zwischen verschiedenen Messstationen oder Gruppen von Messstationen (teilweise mehrere 100 %) führten zu keinen statistisch kalkulierbaren Tendenzen bei den Nutzern des Pollentagebuchs. Ein Vergleich von Symptomen und Pollenmengen in den Nutzergruppen der einzelnen Messstellen, d.h. den PHD-Nutzern, die einem der 14 Pollenfallenstandorte zugehörten, führte zu keinem statistisch nachweisbaren Zusammenhang zwischen Symptomstärke und Pollenmengen. Hier waren die Zahlen der Nutzer in den einzelnen Gruppen zu gering. Auf eine Berechnung möglicher Zusammenhänge zwischen Anzahl an Ambrosiapollen und Symptomreaktionen der Nutzer wurde aufgrund der nur sehr geringen Pollenzahlen verzichtet. Schlussfolgerungen: Innerhalb Berlins lassen sich Unterschiede in der Menge luftgetragener Pollen von Birke, Gräsern und Beifuß und damit Expositionsunterschiede feststellen. Unterschiede können auch in den Symptomstärken zwischen Gruppen von PHD-Nutzern dargestellt werden. Bei den Gräsern und der Birke gibt es deutliche positive Korrelationen zwischen höheren Pollenmengen und der Auslösung stärkerer Symptome. Diese Korrelation besteht deutlich während des Verlaufs einer Pollensaison; es gibt aber auch eine solche Korrelation zwischen den Pollenmengen in der Peripherie der Stadt und ihrem Zentrum. Daher sollte die Pollenerfassung innerhalb großer Städte darauf ausgerichtet werden, den Pollenflug mit mehr als nur einer volumetrischen Pollenfalle zu messen. Neben einem Gerät im Stadtzentrum empfiehlt sich der Betrieb mindestens einer weiteren Falle in einem Stadtteil außerhalb des unmittelbaren Stadtzentrums. Die Installation einer dritten Falle am unmittelbaren Stadtrand oder im stadtrandnahen Umland wird angeraten, um phänologischklimatologische Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie Einflüsse diametral unterschiedlicher Landnutzung und Vegetationszusammensetzung optimal abbilden zu können. Trotz der positiven Korrelationen zwischen Pollenmenge und Symptomstärke war es in dieser Studie nicht möglich, sogenannte Schwellenwerte für den einzelnen Nutzer oder eine Nutzergruppe zu entwickeln. Das Problem eines Schwellenwertes (z.B.: bei wie vielen Gräserpollen wird eine akute Rhinitis ausgelöst) ist auch im internationalen Maßstab bisher nicht gelöst; dies liegt unter anderem daran, dass zu viele Einflussfaktoren beim Individuum die - empfundene - Stärke seiner gesundheitlichen Symptome beeinflussen (Stärke der Hyperreaktivität, die einen Tagesrhythmus aufweist, das individuelle Empfinden der Stärke eines Symptoms, Einfluss von Medikamenten u.a.m.). Quelle: Forschungsbericht
Einführung: Die Zahl der Pollenallergiker ist in den industrialisierten Ländern zunehmend, besonders in den Städten. Nach einer europäischen Studie nimmt die Pollenbelastung in Städten stärker zu als auf dem Land. Erhöhte CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre im Rahmen des Klimawandels können dafür verantwortlich sein. In den europäischen Ländern wird die Konzentration der luftgetragenen Pollen mit Pollenfallen in ca. 15 - 30 m Höhe ge-messen und als repräsentativ für die gesamte Stadt und ihre Umgebung angesehen. In einer bereits 2013 publizierten Studie in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt konnten wir demonstrieren, dass in Berlin bei einer parallelen Messung an drei Messorten (Innenstadt, Peripherie, Stadtautobahnnähe) die Konzentration an Gräserpollen unterschiedlich ist, aber miteinander korreliert. Die höchsten Konzentrationen wurden an Rande einer Stadtautobahn (A100) gemessen.Zielstellung: Mit der jetzigen Studie sollte die regionale Verteilung der wichtigen allergenen Pollen in Berlin in mehreren Stadtteilen in ca. 1,5 m, d.h. in Höhe der nasalen bzw. bronchialen Atmung, gemessen werden. Es sollte geprüft werden, an welchen Messstellen Konzentrationen der wichtigsten allergenen Pollen (Birke, Gräser, Beifuß, Ambrosia) erreicht und über-schritten werden, die zur Auslösung allergischer Reaktionen bei Personen mit Pollen-induzierter allergischer Rhinitis führen.Methodik: An 14 Stellen innerhalb von Berlin wurde die wöchentliche Belastung mit Pollen durch Fallen vom Durham-Typ (eine gravimetrische Methode) vom 11.3.2014 bis 28.10.2014 über 33 Wochen gemessen. An zwei Stellen erfolgten Vergleichsmessungen mit zwei Durham-Fallen am gleichen Ort aber in verschiedener Höhe, an zwei Standorten auch ein Vergleich von Messungen mit Durham-Falle und Burkard-Pollenfalle in gleicher Höhe. Die Qualität der Pollenzählung durch die Hauptanalystin wurde durch drei andere Analysten kontrolliert.<BR>Ergebnisse: Die Messungen an den 14 Messstandorten ergaben differente Konzentrationen. Im Vergleich der jeweiligen Station mit niedrigster Konzentration war die Messstelle mit höchster bei Birkenpollen um ca. 250 % höher, bei Gräserpollen um ca. 330 % höher, bei Bei-fußpollen um ca. 1300 % höher, bei Ambrosiapollen waren bedingt durch geringe Pollenzahlen die Unterschiede in Prozent gerechnet extrem hoch. An der Autobahn lagen die Konzentrationen für alle drei Pollenarten Birke, Gräser und Beifuß im Vergleich zu anderen Stadtmess-stellen überdurchschnittlich hoch (für Birke 2939 zu 2327 Pollen, für Gräser 573 zu 470, für Beifuß 195 zu 62 Pollen). Durch den Vergleich der wöchentlichen Konzentrationen in Durham- mit Burkard-Fallen in gleicher Höhe am Vergleichsort Charité konnten Umrechnungsfaktoren für die Messungen ermittelt werden. Diese betragen für Birkenpollen 1: 11,9 (d.h. 1 Birkenpolle in der Durham-Falle entspricht 11,9 Birkenpollen in einer Burkard-Falle), für Gräserpollen 1: 10,7 und für Beifußpollen 1: 11,1. Wegen zu geringer Pollenmengen konnte für Ambrosiapollen kein Umrechnungsfaktor ermittelt werden.Die dokumentierten Konzentrationen waren an allen Messorten so hoch, dass die Schwellenwerte zur Auslösung allergischer Reaktionen für Birken- und Gräserpollen an allen Orten erreicht und überschritten wurden. Beifußpollen treten an einigen wenigen Orten in so kurzer oder niedriger Zahl auf, dass sie dort kein erkennbares Risikodarstellen. Ambrosiapollen traten ebenso nur an einigen Orten auf, das Risiko zu allergischen Reaktionen ist damit sehr regional. Beim Vergleich der Pollenkonzentrationen in Durham-Fallen in ca. 20 m Höhe mit 2 m Höhe waren tendenziell mehr Birken-, Gräser- und auch Beifußpollen in der unteren Falle.Im Jahr der Pollenmessungen 2014 wurde in Berlin das elektronische Pollentagebuch Pollen-App 3.0 zur Erhebung und Dokumentation von Symptomen an Nase, Augen und Bronchien genutzt. Dadurch konnten rund 12.000 Datensätze erhoben werden, die für eine weitere Aus-wertung zur Verfügung stehen. Die Datenaufnahme und Archivierung wurde damit erreicht, wie vorgesehen. Diese Erhebungsdaten können perspektivisch für z.B. eine detaillierte, bezirksorientierte Korrelationsanalyse von gesundheitlichen Symptomangaben mit den erhobenen Pollenmessergebnissen im Rahmen einer gesonderten Auswertung dienen.Schlussfolgerungen: Die Konzentrationen allergener Pollen, die zu allergischer Rhinitis und allergischem Asthma führen sind innerhalb von Berlin regional sehr unterschiedlich hoch. Es ist nur begrenzt möglich, durch die Messung an einer Messstelle Rückschlüsse auf die Konzentration der allergenen Pollen in ganz Berlin zu ziehen. Wahrscheinlich müsste in Berlin an mindestens 4-5 Messstellen gemessen werden, um ein übersichtliches Bild zu gewinnen.Die Konzentrationen an Birken- und Gräserpollen sind in ganz Berlin so hoch, dass sie für Menschen mit einer allergischen Disposition ein Risiko zur Krankheitsentwicklung oder zur Auslösung allergischer Symptome in Form einer Rhinitis, Rhinokonjunktivitis oder allergischem Asthma darstellen. Die Konzentrationen an Beifuß- und Ambrosiapollen treten in der Stadt regional sehr unterschiedlich auf; an wenigen Orten ist die Beifußpollenkonzentration so gering, dass sie nur geringe Symptome auslösen kann. Die Konzentration an Ambrosiapollen ist noch so niedrig, dass sich nur wenige Personen sensibilisieren werden und erkranken aufgrund dieser spezifischen Sensibilisierung erkranken können.<BR>Quelle: Forschungsbericht
INFORMATION SHEET Tours to the Asse II mine Explanations in connection with the access and visitors regulations (as of September 2015) Ladies and gentlemen, During the visit to the Asse II mine operated by the Federal Office for Radiation Protection (BfS) a maximum of safety is guaranteed. The members of staff of the BfS and the Asse-GmbH operating company will be pleased to be of assistance to you while you are visiting the facility. Some instructions and directions need to be followed when visiting the mine. Registration for a tour Visits to the mine take place from Monday to Friday and only by appointment and registration. For operational reasons, the number of participants is limited. Single persons will have to join a group. Early registration is recommended. Persons 16 years or older can take part. At the latest, 10 days prior to the visiting date, the following data is required for each person taking part in the tour: Name, surname and, if applicable, name at birth Address (street, postcode, town) Date and place of birth Identification card or number of passport and expiry date Clothing size Shoe size Minors must have a written declaration of consent by a parent or guardian Information on data protection: The personal data transmitted by you shall be treated confidentially according to the provisions of the Federal Data Protection Act, and shall in particular only be used and processed for the purposes it has been collected for. By transmitting your data you agree with the processing of the data to the extent described. You can revoke your consent at any time and without giving reasons. Legal information Please remember that the Asse II mine is operated under the provisions of mining and nuclear law; therefore, special safety regulations apply. In rare cases, short-term cancellations of or modifications to the tour may occur. Please give us a valid phone number or email address so that we will be able to inform you. Please bring a valid official identification document to the tour (identification card or passport), so that you can prove your identity to the mine security staff! Only then will you receive a visitor pass for your stay on the premises. Procedure Meeting point is at 11.30 a.m. at the INFO ASSE information centre (opposite the mine, ample parking space in front of the information centre). Following an introduction into the topic (ca. 60 minutes) you will walk to the mine where you can change into miner’s clothing. You will then be given the safety instructions before you do the tour of the mine. After having left the mine you change again into your own clothes. The tour ends at the information centre. Plan at least 5 hours for the entire tour. Situation underground To guarantee your safety, you should feel certain about being physically fit for a tour through the mine. During the tour underground you will be in a physical and emotional stress situation, among others because of high temperatures (< 30°C), darkness, unfamiliar sounds and noise, lack of space in parts and enhanced dust generation due to operational works. Visitors should have the respective bodily strength and mobility. During the tour you will have to walk some distances carrying a so- called Oxygen Self-Rescuer weighing about 5 kg (will be provided), Restrictions All participants must be aged 16 or over. Pregnant women and persons suffering from the following health restrictions must not take part in the visiting tour: Health-related difficulties or disability or Musculoskeletal disorder Pathological fear of being in enclosed spaces (claustrophobia) Seizure disorder (epilepsy) Bronchial asthma and/or severe respiratory diseases Heart diseases (in particular angina pectoris) Consequences of a heart attack or persons with cardiac arrhythmias Consequences of a stroke (apoplex) Considerable hypertension Pronounced Diabetes (Diabetes mellitus) Please be advised that in general you cannot expect immediate medical support. In case of doubt please consult a doctor beforehand. As there are no cleaning facilities, no contacts should be worn underground; instead, glasses should be given preference. Operational provisions People staying on the premises and doing the tour do this at their own risk. As far as legally permissible, we do not assume any liability for damage. At the premises, information signs and mandatory signs must be observed and instructions given by the attending staff must be followed. Prior to and during the tour to the mine people must not be under the influence of alcohol or drugs. Smoking is strictly forbidden underground and in all buildings. Before the tour to the mine will start, you will be provided with the appropriate clothing and equipment (hard hat, safety shoes, pit lamp, oxygen self-rescuer). Before entering the mine you will receive instructions for the use of the protective clothing. Contact: Federal Office for Radiation Protection INFO ASSE Am Walde 1 38319 Remlingen Phone: 05336 9489007 Fax: 05336 89494 email: Info-asse@bfs.de Internet: www.asse.bund.de
List of granted and currently running projects by external researchers (Status: 6 November 2017) Principal investigator Organization D. Richardson Department of Epidemiology, University of North Carolina, Chapel Hill, USA Outline of the Project Title of the projectStart of the project PUMA – Pooled Uranium Miners AnalysisMay 2016 The project PUMA (Pooled Uranium Miners Analysis) is a worldwide pooling project, including miner cohorts from the EU, US and Canada. It involves analyses of available data that have been collected for the purposes of prior epidemiological studies. The combined study cohort encompasses more than 100,000 miners. The proposed collaborative pooling of data will yield results for cause-specific mortality risk analyses with greater precision than those obtained in any single cohort included in the collaboration. In detail the following specific aims will be addressed: Comparison of causes of deaths in miners with the general population. Radon exposure and risk of solid cancers other than lung. Radon exposure and risk of haematologic cancers. Radon exposure and risk of circulatory diseases. Radon exposure and risk of respiratory diseases. Lung cancer risk at low exposure/exposure rates of radon. Temporal effect modifiers for radon-associated risk of lung cancer. Lung cancer and combined effects of radon and smoking. Health effects of gamma exposures in uranium miners. Assessment of lifetime risks associated with radon exposure. Involved institutes: BfS - Federal Office for Radiation Protection, Germany; CCO - Cancer Care Ontario, Canada; IRSN - Institute for Radiation Protection and Nuclear Safety, France; NIOSH - National Institute for Occupational Safety and Health, USA; SURO - Radiation Protection Institute, Czech Republic; UNC - University of North Carolina, USA; USC - University of Southern California, USA; UCSF - University of California, San Francisco, USA Principal investigatorOrganizationTitle of the projectStart of the project M. MöhnerFederal Institute for Occupational Safety and Health (BAuA), BerlinNested case-control study on the risk of acute myocardial infarction in uranium miners1. September 2015 Outline of the Project In a nested case-control study based on data from the German Wismut cohort of uranium miners the relationship between typical exposures in uranium mines and the risk for acute myocardial infarction (AMI) will be investigated, taking into account information on potential confounders. Principal investigatorOrganizationTitle of the projectStart of the project L. ZablotskaUniversity of California, San FranciscoPooled analysis of mortality among German and Canadian uranium millers and processors1. January 2014 Outline of the Project The project aims to examine radiation-related risks of mortality from site specific-cancers, with special attention to cancers of the lung and bronchi, leukemia and lymphoma, bone, liver and kidney cancers, as well as non- malignant respiratory, renal and cardiovascular diseases in the pooled analysis of Port Hope and Wismut uranium milling and processing workers (n=6,806), separately and together for RDP internal exposures and γ-ray external exposures. Furthermore it should determine the effects of exposures to radium and silica dust on the radiation-related risks of mortality in the pooled analysis of Port Hope and Wismut uranium milling and processing workers. The project should also investigate radiation-related risks of mortality in the exploratory analysis of a cohort of women involved in uranium milling and processing at Port Hope and Wismut (355 and 270 workers, respectively). Principal investigatorOrganizationTitle of the project H. KüchenhoffLudwig-Maximilians- Universität München, Department of Statistics, MunichThe exposure-lag-response 1. March 2016 association between occupational radon exposure and lung cancer mortality Outline of the Project Start of the project The aim of this project is to apply the DLNM (distributed lag non-linear models) framework to the German uranium miners cohort (Wismut cohort) to derive estimates of exposure-lag-response associations between occupational radon exposure and lung cancer mortality. The specific objectives are to characterize the exposure-lag-response associations between occupational radon exposure and lung cancer, assessing the shape of the exposure-response relationship and its lag structure. Furthermore, it aims to extend the results obtained with traditional approaches (previously adopted to model the lung cancer risk of time varying exposure to radon and applied to the Wismut cohort) and to compare the results with those previously obtained using the data from the CPUM (Colorado Plateau Uranium Miners) cohort. Additionally, the DLNM methodology will be extended to excess relative risk (ERR) models and the results will be compared with the current implementation in log-linear models. Project in collaboration with C. Kaiser, Helmholtz Zentrum München, and A. Gasparrini, London School of Hygiene and Tropical Medicine. Principal investigatorOrganizationTitle of the project C. KaiserHelmholtz Zentrum München, Institute of Radiation Protection GermanyThe exposure-lag-response 1. March 2016 association between occupational radon exposure and lung cancer mortality Outline of the Project Start of the project Project in collaboration with H. Küchenhoff, LMU München, and A. Gasparrini, London School of Hygiene and Tropical Medicine. See project description above.
Wirkungen auf die Gesundheit Die Luftqualität in Deutschland ist besser geworden. Doch noch nicht gut genug, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit auszuschließen. Außenluft In Deutschland und den meisten Ländern Europas hat sich die Luftqualität in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Die Zeiten, in denen bei Smog-Perioden die Sterblichkeit und die Krankheitshäufigkeit deutlich und offensichtlich anstiegen, sind glücklicherweise vorbei. Dennoch, gemessen an den geltenden Grenz- und Zielwerten für Luftschadstoffe, ist ein Level, bei dem nachteilige gesundheitliche Wirkungen nicht mehr vorkommen, noch nicht erreicht. Und das, obwohl die derzeit geltenden EU-Grenz- und Zielwerte einen Kompromiss zwischen dem Schutzziel (der menschlichen Gesundheit) und der Machbarkeit darstellen, wie die EU bei der Festlegung der derzeit immer noch gültigen Grenzwerte im Jahr 2008 darlegte. Da sich der wissenschaftliche Erkenntnisstand zu den gesundheitlichen Wirkungen seit 2008 deutlich erweitert hat, hat die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) im Jahr 2021 neue Richtwerte für den Schutz der menschlichen Gesundheit veröffentlicht. Zu diesem Thema und zur grundlegenden Bewertung der wichtigsten Luftschadstoffe informieren wir Sie im Folgenden. Woher stammen die Schadstoffe und wie wirken sie sich auf die Gesundheit aus? Gemessen an den WHO Richtwerten sind in Deutschland insbesondere die Konzentrationen von Stickstoffdioxid und Feinstaub noch immer zu hoch. Auch die Konzentrationen von Ozon können so hoch sein, dass gesundheitliche Wirkungen zu befürchten sind. Stickstoffdioxid Stickstoffdioxid (NO 2 ) entsteht überwiegend als gasförmiges Oxidationsprodukt aus Stickstoffmonoxid bei Verbrennungsprozessen. Eine der Hauptquellen von Stickstoffoxiden ist der Straßenverkehr, so dass die Konzentrationen in der Luft in Ballungsräumen und entlang von Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen am höchsten sind. In der Umwelt vorkommende Stickstoffdioxid-Konzentrationen sind vor allem für Asthmatikerinnen und Asthmatiker ein Problem, da sich eine Bronchienverengung einstellen kann, die zum Beispiel durch die Wirkungen von Allergenen verstärkt werden kann. Zudem kann eine jahrzehntelange Belastung durch NO 2 das Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen zu versterben erhöhen. Hier finden Sie unsere Themenseite zu den Stickstoffoxiden . Ozon Ozon (O 3 ) wird in der Luft photochemisch aus Vorläufersubstanzen zum Beispiel aus der Reaktion von Sauerstoff mit Stickoxiden aus dem Straßenverkehr unter Einwirkung von Sonnenlicht als gasförmiger, sekundärer Luftschadstoff gebildet. Sekundäre Schadstoffe sind Stoffe, die nicht direkt aus einer Quelle emittiert werden. Dies bedingt, dass Ozon durchaus nicht nur in Ballungszentren erhöht sein kann, sondern auch in ländlichen Regionen. Die gesundheitlichen Wirkungen von Ozon bestehen in einer verminderten Lungenfunktion, entzündlichen Reaktionen in den Atemwegen und Atemwegsbeschwerden. Bei körperlicher Anstrengung, also bei erhöhtem Atemvolumen, können sich diese Auswirkungen verstärken. Empfindliche oder vorgeschädigte Personen, zum Beispiel Asthmatikerinnen und Asthmatiker sind besonders anfällig und sollten bei hohen Ozonwerten körperliche Anstrengungen im Freien am Nachmittag vermeiden. Ab einem Ozonwert von 180 µg/m 3 (1h-Mittelwert) werden dazu über die Medien Verhaltensempfehlungen an die Bevölkerung gegeben. Mit der UBA App Luftqualität können Sie sich kostenfrei und bequem auch unterwegs informieren und warnen lassen. Da Ozon sehr reaktionsfreudig (reaktiv) ist, liegt die Vermutung nahe, dass es krebserregend sein könnte. Die MAK-Kommission (MAK=Maximale Arbeitsplatz Konzentration) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beurteilte Ozon als einen Stoff , der „im Verdacht steht, beim Menschen Krebs auszulösen“. Hier finden Sie unsere Themenseite zum Ozon . Feinstaub Unter dem Begriff Feinstaub (PM, particulate matter) wird der primär und sekundär gebildete Feinstaub zusammengefasst. Primärer Feinstaub entsteht direkt an der Quelle zum Beispiel bei Verbrennungsprozessen (Verkehr, Kraft- und Fernheizwerke, Abfallverbrennungsanlagen, private und gewerbliche Heizungsanlagen). Entstehen die Partikel durch gasförmige Vorläufersubstanzen wie Schwefel- und Stickoxide, die ebenfalls aus Verbrennungsprozessen stammen, so werden sie als sekundärer Feinstaub bezeichnet. Feinstaub besteht somit aus einem komplexen Gemisch fester und flüssiger Partikel und wird in unterschiedliche Fraktionen eingeteilt. PM 10 hat einen maximalen Durchmesser von 10 µm und kann beim Menschen in die Nasenhöhle eindringen. PM 2,5 hat einen maximalen Durchmesser von 2,5 µm und kann bis in die Bronchien und Lungenbläschen vordringen. Ultrafeine Partikel mit einem Durchmesser von <0,1 µm können bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen. Je nach Größe und Eindringtiefe der Teilchen sind die gesundheitlichen Wirkungen von Feinstaub verschieden. Sie reichen von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien oder den Lungenalveolen bis zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen, einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems (Herzfrequenzvariabilität). Hier finden Sie unsere Themenseite zum Feinstaub . Mit welcher Art Studien lassen sich Zusammenhänge zwischen der Luftbelastung und gesundheitlichen Wirkungen untersuchen Ein wesentliches Ziel umwelthygienischer Forschung ist, gesundheitsschädigende Luftverunreinigungen möglichst frühzeitigen zu erkennen und zu beseitigen. Gesundheitliche Wirkungen von Umweltschadstoffen lassen sich mit sogenannten umweltepidemiologischen Studien an ausgewählten Gruppen der Bevölkerung (Kollektiven) untersuchen. Dabei ist zwischen kurz (akute)- und langfristigen (chronischen) gesundheitlichen Wirkungen zu unterscheiden. Kurzfristige Wirkungen lassen sich dadurch feststellen, dass Zusammenhänge zwischen Stunden- bzw. Tageswerten von Luftschadstoffen und gesundheitlichen Folgeereignissen wie Zahl der Todesfälle oder Krankenhauseinweisungen am selben Tag oder in den Folgetagen untersucht werden. Diese Untersuchungen lassen sich über lange Zeiträume (Zeitreihenanalysen) oder als Vergleich mit unbelasteten Kontrolltagen (Case-Crossover-Analysen) durchführen. Es ist auch möglich, dass akute gesundheitliche Effekte innerhalb bestimmter Gruppen wie Asthmatikern mit den täglichen Schadstoffkonzentrationen verglichen und in einem Zusammenhang betrachtet werden (Panel-Studien). Um langfristige Auswirkungen am Menschen zu untersuchen, muss man bestimmte Personengruppen über einen möglichst langen Zeitraum hinsichtlich gesundheitlicher Wirkungen beobachten. In sogenannten Kohortenstudien zieht man dazu belastete und bis auf die Belastung möglichst vergleichbare unbelastete Personen heran. Die größte Herausforderung bei solchen Studien ist die Bestimmung der tatsächlichen Exposition der jeweiligen Personen über einen langen Zeitraum, da bei manchen Schadstoffen eine große räumliche Variabilität auftritt (zum Beispiel die Nähe zum Straßenverkehr). Zur Abschätzung werden meist Vor-Ort-Messungen in Kombination mit Modellrechnungen herangezogen. Welche Erkenntnisse ergeben sich aus solchen Studien? Ziel der oben beschriebenen umweltepidemiologischen Studien ist es, das Risiko, welches für gesundheitliche Wirkungen durch Luftverschmutzung besteht, zu beschreiben. Auf der Basis internationaler epidemiologischer Studienergebnisse hat die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) Maßzahlen zur gesundheitlichen Bewertung ermittelt, abgeleitet und publiziert. Laut den WHO Leitlinien steigt bei einem Konzentrationsanstieg von 10 µg/m 3 Feinstaub (PM 2.5 ) das Risiko zu versterben um 8% (siehe WHO global air quality guidelines: particulate matter (PM2.5 and PM10), ozone, nitrogen dioxide, sulfur dioxide and carbon monoxide ). Grenz- und Zielwerte für die Luftreinhaltung Die WHO hat zuletzt 2021 ihre Luftqualitätsleitlinien ( Air Quality Guidelines ) zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor Luftschadstoffen aktualisiert. Die Ableitung der Luftgüteleitwerte basiert auf Ergebnissen und Erkenntnissen umweltepidemiologischer Studien, wie sie oben beschrieben sind. Die in der EU geltenden Grenz- und Zielwerte werden derzeit überprüft. Einen ersten Vorschlag hat die Europäische Kommission im Oktober 2022 vorgelegt. In diesem sind auch neue Grenzwerte enthalten. Diese sind jedoch nicht so streng wie die WHO Richtwerte.
Umweltbundesamt erweitert App zur Luftqualität Wie gut ist die Luft, die wir atmen? Verlässliche und aktuelle Informationen dazu gibt es in der kostenlosen und werbefreien Android- und iPhone-App „Luftqualität“ des Umweltbundesamtes (UBA). Die App Luftqualität berücksichtigt nun einen weiteren, gesundheitsgefährdenden Schadstoff (Feinstaub PM2.5) und ist jetzt auch für die Apple Watch verfügbar. Neben stündlich aktualisierte Daten für die Schadstoffe Feinstaub (PM 10 ), Stickstoffdioxid und Ozon stellt die App ab sofort auch die Belastung durch den noch gesundheitsrelevanteren Feinstaub PM 2.5 dar. Dabei handelt es sich um die Feinstaubfraktion der kleineren Partikel (Durchmesser kleiner als 2.5 µm), die aufgrund ihrer geringeren Größe bis in die Bronchien und Lungenbläschen gelangen können. Weil die Zahl der von PM 2.5 -Messungen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, können diese jetzt in der App dargestellt werden. Mit dem Luftqualitätsindex, der ab damit ab sofort auf vier kritischen Schadstoffen basiert, sehen Sie auf einen Blick, wie gut die Luft an einer Messstation ist. Je nach Indexwert bekommen Sie Verhaltensstipps für Aktivitäten im Freien. In bewährter Weise gibt die App einen Überblick über die aktuelle Luftqualität von über 400 Luftmessstationen in ganz Deutschland, zeigt aber auch vergangene Werte an und umfasst für Ozon und nun auch für PM10 Vorhersagen. Neu ist auch, dass Luftqualitätsindex und Konzentrationen für favorisierte Stationen auf der Apple Watch angezeigt werden können. So behalten Sie aktuellste Informationen zur Luftqualität noch leichter im Blick. Die App ist kostenlos und werbefrei und für die Betriebssysteme iOS, Android und für die Apple Watch erhältlich.
In der Vergangenheit fanden sich viele Schadstoffe in der Berliner Luft. Neben Stickstoffdioxid und Feinstaub waren Schadstoffe wie Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Ozon, Benzol und Blei in der Luft ein Problem. Das ist heute glücklicherweise nicht mehr so. Denn noch bevor die neuen europäischen Grenzwerte in deutsches Recht übernommen wurden, setzte Berlin mit dem Luftreinhalteplan 1994 – 2000 in den 1990er Jahren bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität um. Bis zum Jahr 2000 wurden so die Emissionen im Industrie-, Hausheizungs- und Verkehrsbereich deutlich vermindert. Seitdem hält Berlin bei vielen Luftschadstoffen die gesetzlichen Grenzwerte ein. Nicht eingehalten werden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (Überschreitung des Grenzwertes für das Jahresmittel von 40 Mikrogramm/Kubikmeter Luft) und in bestimmten Jahren mit ungünstiger Wetterlage auch für Feinstaub (Überschreitung des Tageshöchstwertes). Eine Vielzahl von Studien belegen, dass Stickstoffdioxid und Feinstaub unsere Atemluft belasten und negative gesundheitliche Auswirkungen haben. Stickstoffdioxid Stickstoffdioxid (NO 2 ) ist ein für uns Menschen sehr schädliches Reizgas. Es gelangt durch Atmung tief in den Körper und greift die Schleimhäute an. In hohen Mengen kann es zu Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems führen. Probleme bereitet Stickstoffdioxid zunächst einmal Menschen mit Vorerkrankungen und Allergien, aber auch für Kinder und ältere Menschen ist eine hohe Stickstoffdioxidbelastung bedenklich. Und auch für alle anderen gibt es gesundheitliche Effekte und nachgewiesene Zusammenhänge zwischen hoher Stickstoffdioxidbelastung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zur Schwächung der Lunge. Zwar ist nicht nachweisbar, dass jemand konkret durch Stickstoffdioxid erkrankt ist. Aber sogenannte epidemiologische Studien liefern Erkenntnisse über statistische Zusammenhänge zwischen der Luftbelastung durch Stickstoffdioxid und den gesundheitlichen Auswirkungen. Stickstoffdioxid ist bei intensiver Sonneneinstrahlung außerdem an der Bildung des Treibhausgases Ozon beteiligt, das ebenfalls eine stark reizende Wirkung auf unsere Atemwege hat. Zudem kann Stickstoffdioxid in der Atmosphäre zu partikelförmigen Nitraten umgewandelt werden, die wiederum zur Feinstaubbildung beitragen. Feinstaub (PM 10 ) Feinstaub-Partikel dringen je nach Größe verschieden tief in den Körper ein. Je kleiner sie sind, umso gefährlicher sind sie für den Organismus. Unterschieden werden deshalb Staubpartikel, deren Durchmesser kleiner als 10 Mikrometer (PM 10 ) – ein hundertstel Millimeter – oder sogar kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2,5 ) ist. Unterschreiten sie 10 Mikrometer können sie bis in Bronchien und Lunge wandern. Noch kleinere Staubpartikel gelangen darüber hinaus sogar bis in die Blutbahn und können dort zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems führen. Bei Kindern kann Feinstaub zudem das Wachstum der Lunge hemmen. Feinstaub ist in jeder Konzentration gesundheitsschädlich. Es gibt also eigentlich keine Schwelle, unterhalb der die Effekte auf die Gesundheit vollkommen unschädlich sind. Daher raten Experten der WHO, die Grenzwerte langfristig noch weiter abzusenken, denn jede Minderung der Feinstaubbelastung nutzt der Gesundheit. Bereits seit 1975 wird die Schadstoffbelastung der Berliner Luft gemessen. Mit dem Berliner Luftgüte-Messnetz , kurz BLUME genannt, wird an 16 Messstationen in ganz Berlin, die Luftqualität regelmäßig überprüft. Die Messstationen verteilen sich über die ganze Stadt: So wird in der Innenstadt an Hauptverkehrsstraßen ebenso wie in Wohngebieten oder am Stadtrand gemessen. An Orten, wo keine Messung durchgeführt werden kann, wird die Luftqualität anhand von Modellsimulationen ( Umweltatlas Berlin ) beurteilt. Trugen in den 1980er und 90er Jahren noch der Industrie- und der Hausheizungsbereich wesentlich zur Luftverschmutzung bei, ist der Hauptverursacher der Stickstoffdioxidbelastung in der Stadt heute der lokale Kraftfahrzeugverkehr, hier vor allem die Diesel-Motoren. Dabei oxidiert das durch Kraftfahrzeuge ausgestoßene Stickstoffmonoxid (NO) in der Luft zu Stickstoffdioxid (NO 2 ). Andere Quellen wie Industrie, Kraftwerke und Hausheizungen ebenso wie die mit dem Wind vom Land in die Stadt getragenen Schadstoffe tragen in deutlich geringerem Maße zu den Stickstoffdioxidwerten bei. Bei der Feinstaubbelastung dagegen spielt der großräumige Transport von Luftschadstoffen in der Atmosphäre eine wesentliche Rolle. Feinstaub PM 10 (particulate matter) – Staubpartikel mit einer Größe von 10 oder weniger Mikrogramm – kann in der Atmosphäre hunderte Kilometer weit transportiert werden. Weit über die Hälfte des Feinstaubs wird so von außerhalb nach Berlin hineingetragen. Zu dieser sogenannten regionalen Hintergrundbelastung kommen noch Emissionen aus städtischen Quellen wie der Industrie, Kraftwerken, Heizungen und dem städtischen Verkehr. Letzterer macht etwa ein Viertel der Feinstaubbelastung in Berlin aus. Was auf den ersten Blick nach einem eher geringen Anteil aussieht, summiert sich an vielbefahrenen Straßen zu einem gravierenden Problem: Aufgrund der schon bestehenden hohen Hintergrundbelastung kommt es durch den Verkehr zu erhöhten Feinstaubkonzentrationen. Insbesondere tragen der Reifen- und Bremsenabrieb, Rußpartikel aus Dieselfahrzeugen und Holzheizungen sowie die Aufwirbelung von Baustellen- und Straßenstaub erheblich zur Feinstaubbelastung bei. Die Menge von schädlichem Stickstoffdioxid und Feinstaub in unserer Luft hat sich verringert. Verglichen mit den 1990er Jahren atmen wir heute zwischen 20 und 30 Prozent weniger an Stickstoffdioxiden ein. Allerdings reicht das noch nicht aus, um die von der EU festgelegten Immissionsgrenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub (PM 10 ) einzuhalten. Diese wurden aufgestellt, um langfristige negative Wirkungen auf unsere Gesundheit zu vermeiden. Hierfür bedarf es weiterer Maßnahmen, die der aktuelle Luftreinhalteplan festschreibt.
Feinstaub-Belastung Gegenüber den 1990er Jahren konnte die Feinstaubbelastung erheblich reduziert werden. Zukünftig ist zu erwarten, dass die Belastung eher langsam abnehmen wird. Großräumig treten heute PM10-Jahresmittelwerte unter 20 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) auf. Feinstaubkonzentrationen in Deutschland Die Ländermessnetze führen seit dem Jahr 2000 flächendeckende Messungen von Feinstaub der Partikelgröße PM10 (Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von 10 Mikrometer oder kleiner) und seit 2008 auch der Partikelgröße PM2,5 durch. Besonders hoch ist die Messnetzdichte in Ballungsräumen. Die hohe Zahl und Dichte an Emittenten – beispielsweise Hausfeuerungsanlagen, Gewerbebetriebe, industrielle Anlagen und der Straßenverkehr – führen zu einer erhöhten Feinstaubkonzentration in Ballungsräumen gegenüber dem Umland. Besonders hohe Feinstaubkonzentrationen werden unter anderem wegen der starken verkehrsbedingten Emissionen wie (Diesel-)Ruß, Reifenabrieb sowie aufgewirbeltem Staub an verkehrsnahen Messstationen registriert. Während zu Beginn der 1990er Jahre im Jahresmittel großräumig Werte um 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) gemessen wurden, treten heute PM10-Jahresmittelwerte zwischen 15 und 20 µg/m³ auf. Die im ländlichen Raum gelegenen Stationen des UBA -Messnetzes verzeichnen geringere Werte. Die Feinstaub-Immissionsbelastung wird nicht nur durch direkte Emissionen von Feinstaub verursacht, sondern zu erheblichen Teilen auch durch die Emission von gasförmigen Schadstoffen wie Ammoniak, Schwefeldioxid und Stickstoffoxiden. Diese reagieren in der Luft miteinander und bilden sogenannten „sekundären“ Feinstaub. Einhergehend mit einer starken Abnahme der Schwefeldioxid (SO 2 )-Emissionen und dem Rückgang der primären PM10-Emissionen im Zeitraum von 1995 bis 2000 sanken im gleichen Zeitraum auch die PM10-Konzentrationen deutlich (siehe Abb. „Trend der PM10-Jahresmittelwerte“). Der Trend der Konzentrationsabnahme setzt sich seitdem fort. Die zeitliche Entwicklung der PM10-Konzentrationen wird von witterungsbedingten Schwankungen zwischen den einzelnen Jahren – besonders deutlich in den Jahren 2003 und 2006 erkennbar – überlagert. Erhöhte Jahresmittelwerte wurden auch 2018 gemessen, die auf die besonders langanhaltende, zehnmonatige Trockenheit von Februar bis November zurückzuführen sind. Überschreitungssituation Lokal und ausschließlich an vom Verkehr beeinflussten Stationen in Ballungsräumen traten in der Vergangenheit gelegentlich Überschreitungen des für das Kalenderjahr festgelegten Grenzwerts von 40 µg/m³ auf. Seit 2012 wurden keine Überschreitungen dieses Grenzwertes mehr festgestellt. Seit 2005 darf auch eine PM10 -Konzentration von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) im Tagesmittel nur an höchstens 35 Tagen im Kalenderjahr überschritten werden. Überschreitungen des Tageswertes von 50 µg/m³ werden vor allem in Ballungsräumen an verkehrsnahen Stationen festgestellt. Die zulässige Zahl von 35 Überschreitungstagen im Kalenderjahr wurde hier in der Vergangenheit zum Teil deutlich überschritten (siehe Karten „Feinstaub (PM10) - Tagesmittelwerte Zahl von Überschreitungen von 50 mg/m³“ und Abb. „Prozentualer Anteil der Messstationen mit mehr als 35 Überschreitungen des 24-h-Grenzwertes“). Vor allem das Jahr 2006 fiel durch erhebliche Überschreitungen der zulässigen Überschreitungstage auf, was auf lang anhaltende und intensive „Feinstaubepisoden“ zurückzuführen war. In den unmittelbar zurückliegenden Jahren traten nicht zuletzt durch umfangreiche Maßnahmen der mit Luftreinhaltung befassten Behörden keine Überschreitungen des Grenzwerts mehr auf. Auch 2023 wurde der Grenzwert somit an allen Messstationen in Deutschland eingehalten. Karte: Feinstaub (PM10) - Tagesmittelwerte Zahl von Überschreitungen von 50 µg/m³ 2000-2008 Quelle: Umweltbundesamt Karte: Feinstaub (PM10) - Tagesmittelwerte Zahl von Überschreitungen von 50 µg/m³ 2009-2017 Quelle: Umweltbundesamt Karte: Feinstaub (PM10) - Tagesmittelwerte Zahl von Überschreitungen von 50 µg/m³ 2018-2023 Quelle: Umweltbundesamt Prozentualer Anteil der Messstationen mit mehr als 35 Überschreitungen des 24-h-Grenzwertes... Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Witterungsabhängigkeit Vor allem in trockenen Wintern, teils auch in heißen Sommern, können wiederholt hohe PM10 -Konzentrationen in ganz Deutschland auftreten. Dann kann der Wert von 50 µg/m³ großflächig erheblich überschritten werden. Ein Beispiel für eine solche Belastungssituation zeigt die Karte „Tagesmittelwerte der Partikelkonzentration PM10“. Zum Belastungsschwerpunkt am 23. Januar 2017 wurden an etwa 56 % der in Deutschland vorhandenen PM10-Messstellen Tagesmittelwerte von über 50 µg/m³ gemessen. Die höchste festgestellte Konzentration betrug an diesem Tag 176 µg/m³ im Tagesmittel. Wie stark die PM10-Belastung während solcher Witterungsverhältnisse ansteigt, hängt entscheidend davon ab, wie schnell ein Austausch mit der Umgebungsluft erfolgen kann. Winterliche Hochdruckwetterlagen mit geringen Windgeschwindigkeiten führen – wie früher auch beim Wintersmog – dazu, dass die Schadstoffe nicht abtransportiert werden können. Sie sammeln sich in den unteren Luftschichten (bis etwa 1.000 Meter) wie unter einer Glocke. Der Wechsel zu einer Wettersituation mit stärkerem Wind führt zu einer raschen Abnahme der PM10-Belastung. Auch wenn die letzten Jahre eher gering belastet waren, können auch zukünftig meteorologische Bedingungen auftreten, die zu einer deutlich erhöhten Feinstaubbelastung führen können. Bürgerinnen und Bürger können laufend aktualisierte Feinstaubmessdaten und Informationen zu Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte in Deutschland im Internet und mobil über die UBA-App "Luftqualität" erhalten. Bestandteile des Feinstaubs Die Feinstaubbestandteile PM10 und PM2,5 sind Mitte der 1990er Jahre wegen neuer Erkenntnisse über ihre Wirkungen auf die menschliche Gesundheit in den Vordergrund der Luftreinhaltepolitik getreten. Mit der EU-Richtlinie 2008/50/EG (in deutsches Recht umgesetzt mit der 39. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (39. BImSchV )), welche die bereits seit 2005 geltenden Grenzwerte für PM10 bestätigt und neue Luftqualitätsstandards für PM2,5 festlegt (siehe Tab. „Grenzwerte für den Schadstoff Feinstaub“), wurde dem Rechnung getragen. Als PM10 beziehungsweise PM2,5 (PM = particulate matter) wird dabei die Massenkonzentration aller Schwebstaubpartikel mit aerodynamischen Durchmessern unter 10 Mikrometer (µm) beziehungsweise 2,5 µm bezeichnet. Herkunft Feinstaub kann natürlichen Ursprungs sein oder durch menschliches Handeln erzeugt werden. Stammen die Staubpartikel direkt aus der Quelle - zum Beispiel durch einen Verbrennungsprozess - nennt man sie primäre Feinstäube. Als sekundäre Feinstäube bezeichnet man hingegen Partikel, die durch komplexe chemische Reaktionen in der Atmosphäre erst aus gasförmigen Substanzen, wie Schwefel- und Stickstoffoxiden, Ammoniak oder Kohlenwasserstoffen, entstehen. Wichtige vom Menschen verursachte Feinstaubquellen sind Kraftfahrzeuge, Kraft- und Fernheizwerke, Abfallverbrennungsanlagen, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern, der Schüttgutumschlag, die Tierhaltung sowie bestimmte Industrieprozesse. In Ballungsgebieten ist vor allem der Straßenverkehr eine bedeutende Feinstaubquelle. Dabei gelangt Feinstaub nicht nur aus Motoren in die Luft, sondern auch durch Bremsen- und Reifenabrieb sowie durch die Aufwirbelung des Staubes auf der Straßenoberfläche. Eine weitere wichtige Quelle ist die Landwirtschaft: Vor allem die Emissionen gasförmiger Vorläuferstoffe aus der Tierhaltung tragen zur Sekundärstaubbelastung bei. Als natürliche Quellen für Feinstaub sind Emissionen aus Vulkanen und Meeren, die Bodenerosion, Wald- und Buschfeuer sowie bestimmte biogene Aerosole , zum Beispiel Viren, Sporen von Bakterien und Pilzen zu nennen. Während im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Gesamt- und Feinstaubemissionen in Deutschland drastisch reduziert werden konnten, verlangsamte sich seither die Abnahme (siehe „Emission von Feinstaub der Partikelgröße PM10“ und „Emission von Feinstaub der Partikelgröße PM2,5“ ). Für die nächsten Jahre ist zu erwarten, dass die Staubkonzentrationen in der Luft weiterhin nur noch langsam abnehmen werden. Zur Senkung der PM-Belastung sind deshalb weitere Maßnahmen erforderlich. Gesundheitliche Wirkungen Feinstaub der Partikelgröße PM10 kann beim Menschen durch die Nasenhöhle in tiefere Bereiche der Bronchien eindringen. Die kleineren Partikel PM2,5 können bis in die Bronchiolen und Lungenbläschen vordringen und die ultrafeinen Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 0,1 µm sogar bis in das Lungengewebe und den Blutkreislauf. Je nach Größe und Eindringtiefe der Teilchen sind die gesundheitlichen Wirkungen von Feinstaub verschieden. Sie reichen von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen im Rachen, der Luftröhre und den Bronchien oder Schädigungen des Epithels der Lungenalveolen bis zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen, einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems (zum Beispiel mit Auswirkungen auf die Herzfrequenzvariabilität). Eine langfristige Feinstaubbelastung kann zu Herz-Kreislauferkrankungen und Lungenkrebs führen, eine bestehende COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) verschlimmern, sowie das Sterblichkeitsrisiko erhöhen. Messdaten Mitte der 1990er Jahre wurde zunächst in einzelnen Ländermessnetzen mit der Messung von PM10 begonnen. Seit dem Jahr 2000 wird PM10 deutschlandweit gemessen. Für die Jahre, in denen noch nicht ausreichend Messergebnisse für die Darstellung der bundesweiten PM10-Belastung vorlagen, wurden PM10-Konzentrationen näherungsweise aus den Daten der Gesamtschwebstaubkonzentration (TSP) berechnet. Seit dem Jahr 2001 basieren alle Auswertungen ausschließlich auf gemessenen PM10-Daten. PM2,5 wird seit dem Jahr 2008 deutschlandweit an rund 200 Messstationen überwacht.