Difu-Seminar Das Entsiegeln von Flächen ist eine wichtige Maßnahme der Klimaanpassung. Auf entsiegelten Flächen kann Niederschlag versickern, gelangt in den natürlichen Wasserkreislauf und bildet neues Grundwasser. Intakte Böden schützen bei Starkregen vor Überschwemmungen und entlasten somit die Kanalisation. Auch auf das Mikroklima wirken sich entsiegelte Flächen positiv aus: mehr Verdunstung und Kühlung, weniger Hitzestress und Lufttrockenheit, mehr Gesundheit für die Bewohnerschaft. Entsiegelung ist zugleich ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität, denn in und auf natürlichen Böden kann sich eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren ansiedeln. Entsiegeln macht Städte also klimaresilienter und trägt zum Schutz von Natur, Boden, Wasser sowie zur Gesundheit bei. Rechtlich ist die Entsiegelung im am 1. Juli 2024 in Kraft getretenen Klimaanpassungsgesetz des Bundes und auch im Baugesetzbuch verankert. Beide Gesetze enthalten ein Entsiegelungsgebot. Im Seminar sollen kommunale Strategien und Instrumente zur Entsiegelung vorgestellt und diskutiert werden. Es geht unter anderem um Potenzialanalysen, Synergien und Konflikte bei der Entsiegelung, Arten der Entsiegelung und zu berücksichtigende Rahmenbedingungen, Regelungen und Anreize. Es werden konkrete Praxisbeispiele aus Kommunen vorgestellt, und die Teilnehmenden werden Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch haben.
Anpassung an die Folgen des Klimawandels betrifft viele Politikfelder. Doch wie viel der Bund für Anpassungsaktivitäten vorsieht, war bisher unbekannt. Mit einer neuen Methodik des Umweltbundesamts lassen sich die Ausgaben schätzen. Eine erste Auswertung zum Bundeshaushaltsplan 2022 zeigt: In 255 Haushaltstiteln waren zwischen 2,1 Mrd. Euro und 3,4 Mrd. Euro für die Anpassung eingestellt. Die Anpassung an den Klimawandel wird für Deutschland immer wichtiger – und sie kostet Geld. Wie viel der Bund als einer der wesentlichen Akteure in Deutschland für Klimawandelanpassung ausgibt, war bisher allerdings nicht bekannt. Lediglich die Höhe der finanziellen Mittel, die der Bund als internationale Zahlungen im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit für Aktivitäten zur Klimaanpassung aufwendet, ist bekannt. Inländische Ausgaben wurden bislang nicht betrachtet und es gab keine Schätzungen zu den Gesamtausgaben. Doch der Bedarf danach nimmt zu – insbesondere durch Anforderungen seitens der Europäischen Union sowie durch die laufenden Debatte zur Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen zwischen Bund und Ländern. Auch das zum 1. Juli 2024 in Kraft getretene Klimaanpassungsgesetz sowie die neue vorsorgende Anpassungsstrategie des Bundes vom Dezember 2024 verpflichten die Bundesregierung, zukünftig regelmäßig Daten zu den Ausgaben des Bundes für Klimaanpassung zu erheben und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Um diese Informationslücke zu schließen, hat das Umweltbundesamt im Projekt „Adaptation Framework“ eine Methodik zur Erfassung der Anpassungsausgaben entwickelt und mit Haushaltsexperten abgestimmt. Exemplarisch liegt für den Bundeshaushaltsplan 2022 nun erstmals eine Bestandsaufnahme der Ausgaben für Klimaanpassung auf Bundesebene vor. Die Methodik soll zukünftig weiterentwickelt und regelmäßig angewendet werden, um ein kontinuierliches Monitoring der Anpassungsausgaben zu gewährleisten. Um die Methodik zu entwickeln, führte das Forschungsteam eine umfangreiche Literaturanalyse durch und interviewte internationale Expert*innen. Ein erster Entwurf wurde in Workshops mit Vertreter*innen der Bundesressorts sowie internationalen Fachleuten diskutiert und anschließend überarbeitet. Die Methodik kombiniert eine Top-Down- mit einer Bottom-Up-Analyse. Der Top-Down-Ansatz bewertet den Bundeshaushaltsplan als Ganzes, er unterscheidet Ausgaben nach der Relevanz für die Klimaanpassung und unterteilt sie in verschiedene Anpassungskoeffizienten. Um die Ausgaben zu erfassen, müssen alle Haushaltstitel nach Klimaanpassungsanteilen klassifiziert werden. Da wenige Ausgaben allein der Anpassung dienen, wurden vier Kategorien von Anpassungsanteilen mit prozentualen Spannbreiten definiert, um Anpassungsausgaben grob zu schätzen: hoch, mittel, niedrig, marginal. Sind genauere Schätzungen innerhalb der jeweiligen Kategorie nicht möglich, wird jeweils ein Default-Koeffizient eingesetzt (siehe Abbildung 1). Der Bottom-Up-Ansatz ergänzt dies, indem er spezifische Maßnahmen aus Anpassungsstrategien und deren Umsetzungskosten betrachtet. In der Analyse wurde untersucht, welche Bereiche des Bundeshaushaltsplan 2022 Ausgaben für Klimaanpassung beinhalten und daher genauer zu analysieren sind. Insgesamt wurden 255 Titel identifiziert. Die Summe dieser Haushaltstitel beträgt 45,6 Mrd. Euro – das entspricht 9,2 Prozent des Gesamtvolumens des Bundeshaushalts. Für diese anpassungsrelevanten Ausgaben wurde in der Studie der jeweilige Anteil der Anpassungsausgaben eingeschätzt. Auf diese Weise wurde ermittelt, dass der Bund im Jahr 2022 zwischen 2,07 Mrd. Euro und 3,41 Mrd. Euro für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels auszugeben plante. Dies entspricht etwa 0,42 Prozent bis 0,69 Prozent des Gesamtvolumens des Bundeshaushaltsplans. Diese Spannbreite ergibt sich aus der methodischen Herangehensweise – überall dort, wo keine Festlegung eines einzelnen Koeffizienten für Anpassungsausgaben möglich war, wurde der Default-Koeffizient um einen "oberen" und "unteren" Default-Koeffizienten ergänzt, um eine realistische Spannbreite des Anpassungsanteils abzubilden. Auf diese Weise wurde vermieden, eine Genauigkeit zu suggerieren, die die vorhandenen Daten nicht hergaben. Die große Mehrheit der relevanten Ausgabenposten in der Analyse beinhaltet nur geringe Anteile für Klimaanpassung: In 122 der identifizierten Haushaltstitel, also fast der Hälfte, hat die Anpassung an den Klimawandel einen marginalen Anteil, in 88 Titeln ist der Anteil niedrig. Lediglich in neun Titeln liegt ein hoher Anpassungsanteil vor (Abbildung 2). Dies zeigt, dass die wenigsten Ausgabenposten direkt und primär auf den Zweck der Anpassung an den Klimawandel ausgerichtet sind. Bei einer differenzierten Betrachtung der einzelnen Cluster der Deutschen Anpassungsstrategie wurde deutlich, dass die meisten Ausgaben in den Clustern Land und Infrastruktur sowie im übergreifenden Cluster getätigt wurden. Das übergreifende Cluster umfasste dabei die größte Summe von Anpassungsausgaben in Höhe von 861 Mio. Euro bis 1.325 Mio. Euro. Diese Höhe ergibt sich unter anderem durch die Zuordnung von Ausgaben für Grundlagenforschung sowie die Subsummierung von Titeln ohne spezifischen Zuordnungsbereich. Im Cluster Infrastruktur beliefen sich die Ausgaben auf 399,57 Mio. Euro bis 725,13 Mio. Euro, welche überwiegend im Bereich der investiven Ausgaben erbracht wurden. Die hohe Summe ergibt sich hier vor allem durch große Infrastrukturprojekte, insbesondere im Bereich Verkehr. Auch die Ausgaben im Cluster Land in Höhe von 442,72 Mio. Euro bis 619,23 Mio. Euro wurden vor allem im investiven Bereich getätigt. Wichtige Schwerpunkte der Klimaanpassungsausgaben in diesem Cluster sind etwa der Waldklimafonds sowie verschiedene Bereiche der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz. Wichtig bei dieser Analyse ist zu beachten, dass sich diese Ergebnisse nicht direkt einzelnen Ressorts zuordnen lassen und somit keine Rückschlüsse auf hohe oder niedrige Anpassungsausgaben eines bestimmten Ressorts möglich sind. Die Analyse hat eine erste Annäherung an die Höhe und Anteile der Klimaanpassungsausgaben im deutschen Bundeshaushaltsplan für das Jahr 2022 vorgelegt. Es ist jedoch zu betonen, dass die Ergebnisse als Einschätzung und nicht als exakte Zahlen zu verstehen sind. Der Top-Down-Ansatz zur Analyse des Bundeshaushalts erwies sich als effektiv, während der Bottom-Up-Ansatz sich nur beschränkt als ergänzende Informationsquelle eignete. Eine regelmäßige Anwendung des Top-Down-Ansatzes wird empfohlen, um die weitere Entwicklung der Anpassungsausgaben zu verfolgen. Die Ergebnisse dieses Vorhabens bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. So kann die Methodik genutzt werden, um regelmäßig die Daten zu den Ausgaben des Bundes im Sinne der neuen vorsorgenden Anpassungsstrategie und des Klimaanpassungsgesetzes zu erheben. Die Methodik ermöglicht außerdem ein fortlaufendes Monitoring der Klimaanpassungsausgaben, dessen genaue Ausgestaltung je nach Turnus flexibel angepasst werden kann. Durch eine regelmäßige Anwendung können Zeitreihen erstellt werden, die aufzeigen, wie sich die Anpassungsausgaben in den verschiedenen Bereichen der Klimaanpassung entwickeln. Die Verpflichtung der EU-Mitgliedstaaten zur Berichterstattung über nationale Anpassungspläne und -strategien alle zwei Jahre fordert auch eine Auskunft zur Finanzierung. Mit der Methodik könnten diese Berichterstattungspflichten erfüllt werden. Somit eignen sich die Analyseergebnisse zusätzlich für die Berichterstattung Deutschlands im Rahmen der EU-Verordnung über das Governance-System für die Energieunion und den Klimaschutz . Die Pilotanalyse des Bundeshaushaltsplans 2022 stellt einen wichtigen ersten Schritt dar, um die Klimaanpassungsausgaben des Bundes künftig zu erfassen. Für das Jahr 2022 plante der Bund 2,07 Mrd. Euro bis 3,41 Mrd. Euro für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland auszugeben. Laut einer Studie der Bundesregierung sind allein zwischen den Jahren 2000 und 2021 mindestens 145 Mrd. Euro klimawandelbezogene Schäden entstanden, insbesondere durch Überschwemmungen und Hochwasser. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche jährliche Schadenssumme von 6,6 Mrd. Euro 1 . Angesichts dieser schon heute hohen und perspektivisch weiter steigenden Schadenskosten zeigt die Analyse der Bundesausgaben, dass es bereits vielfältige Anstrengungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland gibt. Die Methode macht die Ausgaben erstmals sichtbar. Vor dem Hintergrund künftig zunehmender Klimarisiken resultiert die Notwendigkeit, neben dem Klimaschutz verstärkt in Anpassung und Klimaresilienz zu investieren. Für eine umfangreiche Finanzierung von Klimaanpassungsaktivitäten müssten nicht unbedingt neue Haushaltsposten für die Klimaanpassung etabliert werden. In vielen Fällen kann in bereits bestehenden Förderprogrammen, etwa der Städtebauförderung, die Anpassung an den Klimawandel stärker und expliziter als bisher verankert werden. Dabei ist zu beachten, dass der Bundeshaushalt nur einen Teil der notwendigen Ausgaben abbildet. Auch Bundesländer und Kommunen investieren zunehmend in Anpassungsmaßnahmen. Das Umweltbundesamt wird weiterhin daran arbeiten, die Methodik zu verfeinern und die Ergebnisse für die Klimaanpassungspolitik nutzbar zu machen. Autor*innen: Linda Hölscher (Adelphi), Anik Kohli (Infras) und Clemens Hasse ( UBA ) Den vollständigen Abschlussbericht des Projekts " Adaptation Framework" finden Sie hier . 1 BMWK (2023): Was uns die Folgen des Klimawandels kosten – Zusammenfassung. Online abrufbar unter: Was uns die Folgen des Klimawandels kosten – Zusammenfassung , letzter Zugriff 13.02.2025. Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter Klimafolgen und Anpassung Nr. 94 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.
Sehr geehrte Leser*innen, der Bundespreis "Blauer Kompass" hat erneut herausragende Projekte zur Vorsorge und Klimaanpassung in den Bereichen Starkregenvorsorge, Katastrophenschutz, Hitze-Resilienz sowie Hochwasserschutz ausgezeichnet. Erfahren Sie jetzt mehr zu den Gewinner-Projekten und ihrem Einsatz für eine klimaangepasste Zukunft in unserem Schwerpunktartikel . Einsatz und Fortschritt in der Klimaanpassung zeigen auch deutsche Kommunen: Die Ergebnisse unserer ersten bundesweiten, repräsentativen Umfrage zeigen, dass eine Mehrheit der befragten Kommunen bei dem Thema aktiv ist und wo es noch Handlungsbedarf gibt. Außerdem in dieser Ausgabe: Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung, Förderungen zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen sowie von Pilotprojekten zur Klimaanpassung im Baugewerbe und spannende Praxis- und Forschungsergebnisse. Eine interessante Lektüre wünscht Das KomPass-Team im Umweltbundesamt Bundespreis „Blauer Kompass“: Die Gewinner-Projekte 2024 Preisverleihung Blauer Kompass 2024 Quelle: BMUV/ Christophe Gateau Die Hochwasserereignisse und Temperaturrekorde in diesem Jahr verdeutlichen erneut die Folgen der Klimakrise und die Dringlichkeit für konsequentes Handeln. Wie das aussehen und gelingen kann, zeigen auf eindrucksvolle Weise die diesjährigen Preisträger*innen des Bundespreises „Blauer Kompass“. Mit ihren Projekten beweisen sie, dass mit Innovationskraft und Herzblut eine klimaangepasste Zukunft möglich ist. Geehrt wurden die fünf Gewinner-Projekte als Höhepunkt der „Woche der Klimaanpassung“ bei einer feierlichen Preisverleihung im Lichthof des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. 301 Projekte und Initiativen bewarben sich in den vier Kategorien Kommunen, Unternehmen, Forschung und Vereine – ein Teilnahmerekord. Erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel mehr über die Gewinner*innen und ihre spannenden Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, mit denen sie die Jury überzeugen konnten Fortschritt bei der Klimaanpassung in Städten und Gemeinden Gemäß dem zum 1. Juli in Kraft getretenen Klimaanpassungsgesetz (KAnG) sind die Bundesländer verpflichtet, Klimaanpassungsstrategien zu entwickeln. Eine repräsentative Umfrage „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ gibt nun erstmals Aufschluss über den Anpassungsfortschritt in Städten und Gemeinden. Die Ergebnisse zeigen, dass über 40 Prozent der Kommunen bereits Maßnahmen umgesetzt haben und ebenso viele solche Maßnahmen planen. Kreisfreie Städte sind dem Bericht zufolge Vorreiter – insbesondere bei dem Einsatz von Klimaanpassungsmanager*innen – während kleinere Kommunen oft an personellen und finanziellen Engpässen scheitern. Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung Anfang September hat das Umweltbundesamt Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung veröffentlicht. Der Bericht fasst die wesentlichen Anliegen von Bürger*innen und Fachleuten aus dem gesamten Beteiligungsverfahren im Herbst 2023 transparent zusammen und bündelt diese für die sieben Cluster der Anpassungsstrategie. Die Empfehlungen werden von den Bundesministerien bereits genutzt, um die neue, vorsorgende Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung zu entwickeln. Voraussichtlich im Dezember 2024 soll die Strategie im Bundeskabinett beschlossen werden. Angebote des Umweltbundesamtes für Klimaanpassung Mit dem neuen KAnG erhält die Klimaanpassung in Deutschland erstmals einen verbindlichen rechtlichen Rahmen. Daher möchten wir Sie gern erneut auf unsere Informations- und Hilfsangebote für Ihren Weg zur Klimaanpassung hinweisen: Ein Wegweiser zu Klimavorsorgediensten ist das Deutsche Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) . Unser KomPass Klimalotse unterstützt Kommunen dabei, Risiken zu erkennen und sich mittels geeigneter Strategien und Maßnahmen darauf vorzubereiten. Methodische Empfehlungen für Klimarisikoanalysen hat das UBA 2022 sowohl speziell für Kommunen wie auch für Unternehmen veröffentlicht. Für Landes- und Bundesbehörden ist weiterhin der Leitfaden der Interministeriellen Arbeitsgruppe Anpassung an den Klimawandel gültig. Förderung von Pilotprojekten zur Klimaanpassung im Baugewerbe Noch bis zum 12. November 2024 können Bewerbungen für das Förderprogramm „Pilotprojekte – Innovationen im Gebäudebereich“ eingereicht werden. Mit einem Budget von 50,6 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) damit innovative Projekte, die klimaangepasstes, energieeffizientes und ressourcenschonendes Bauen vorantreiben. Ziel ist es, experimentelle und marktnahe Ansätze zu testen, beispielsweise in den Bereichen digitale Bauprozesse, wiederverwertbare Baumaterialien oder langlebige Gebäude. Die Bundesstiftung Bauakademie (BSBA) nimmt die Bewerbungen per E-Mail an innovation@bundesstiftung-bauakademie.de entgegen. Förderung von Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen fortgesetzt Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) setzt die Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen mit der Förderrichtlinie „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ (AnpaSo) bis zum 15. Dezember 2024 fort. Soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Pflegeheime können darüber Fördermittel für Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beantragen. Im Fokus stehen naturbasierte Lösungen wie Gründächer und Wasserflächen, die sowohl dem Klimaschutz als auch der Anpassung an Wetterextreme dienen. Öffentliche und gemeinnützige Träger können ihre Anträge bei der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH einreichen. BMUV veröffentlicht neues Informationspapier zum Hochwasserschutz Starkregenereignisse führen immer häufiger zu extremen Hochwassern, die dramatische Schäden anrichten. Das Bundesumweltministerium (BMUV) reagiert mit einem neuen Hochwasserschutzgesetz (Hochwasserschutzgesetz III), um den rechtlichen Rahmen zu verbessern und Menschen sowie Infrastruktur langfristig besser zu schützen. Der Gesetzesentwurf befindet sich aktuell in der Ressortabstimmung. Als begleitende Maßnahme hat das BMUV ein neues Informationspapier zum Hochwasserschutz veröffentlicht, das die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hochwasserereignissen infolge der Klimakrise thematisiert und auf die Notwendigkeit verstärkter Vorsorgemaßnahmen hinweist. NRW legt Anpassungsstrategie mit 110 Maßnahmen vor Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat eine umfassende Klimaanpassungsstrategie verabschiedet, die auf den Vorgaben des Bundesgesetzes zur Klimaanpassung und des Klimaanpassungsgesetzes Nordrhein-Westfalen basiert. Sie umfasst 110 Maßnahmen, die bis 2029 umgesetzt werden sollen, um Mensch, Umwelt und Infrastruktur besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen. Schwerpunktbereiche sind unter anderem der Hitzeschutz, die nachhaltige Wasserwirtschaft und die Förderung klimaangepasster Landwirtschaft. Maßnahmen wie der 10-Punkte-Plan „Hochwasserschutz“ sollen die Klimaresilienz des Landes stärken. Niedersachsen investiert Rekordsumme in Hochwasserschutz Aufgrund der Erfahrungen des Weihnachtshochwassers um den vergangenen Jahreswechsel und die zunehmende Bedrohung durch Überflutungen verstärkt Niedersachsen seinen Hochwasserschutz. Das Land erhöhte die Mittel für den Hochwasserschutz im Binnenland trotz knapper Kassen auf 43 Millionen Euro für 2024, zusätzlich zu den 80 Millionen Euro für den Küstenschutz. Außerdem wird das Sondervermögen Hochwasserschutz ab 2025 um jährlich 10,6 Millionen Euro aufgestockt, was bis 2048 insgesamt 254 Millionen Euro bedeutet. Verwendet werden die Gelder unter anderem für Auen- und Flussrenaturierungen sowie den Bau von Rückhaltebecken, um Überflutungen zu minimieren. Hessens neuer „Starkregenviewer“ warnt vor Überflutungen Mittlerweile gibt es sie in vielen Bundesländern: Starkregenkarten. Nun hat auch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) die Online-Karte „Starkregenviewer“ veröffentlicht, um das Risiko bei Starkregenereignissen besser einschätzen zu können. Die interaktive Karte kombiniert regionale Starkregenrisiken und sogenannte Fließpfadkarten, die zeigen, welche Wege das Wasser bei Überflutungen nehmen würde. Ziel ist es, Anwohner*innen in Hessen dabei zu helfen, sich besser auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten. Hamburg startet Kampagne „Werde wetterwach!“ Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat die Informationskampagne „Werde wetterwach!“ gestartet, um Bürger*innen über den Selbstschutz bei Extremwetterereignissen zu informieren und für die Gefahren zu sensibilisieren. Auf der Website www.extremwetter.hamburg gibt es umfassende Tipps zur Vorsorge und zum richtigen Verhalten bei Starkregen, Hitze, Hochwasser und Stürmen. Die Kampagne bündelt außerdem Informationen zu Warn-Apps, Förderprogrammen wie RISA und Beratungsangeboten der Hamburger Energielotsen. Bremen erhält Unterstützung auf dem Weg zur Klimaresilienz Im Rahmen des EU-Projekts Pathways2Resilience starten im Oktober 40 ausgewählte europäische Regionen und Gemeinden ein 18-monatiges Programm zur Klimaanpassung. In Deutschland wurde Bremen ausgewählt. Diese Regionen repräsentieren mehr als 53 Millionen Menschen und werden Strategien und Aktionspläne zur Bewältigung von Klimarisiken wie Dürren und Bränden entwickeln. Das Programm bietet dabei technische und praktische Unterstützung etwa mit einer Resilienz-Toolbox. Auch finanziell profitieren die 40 Regionen und Gemeinden: Insgesamt werden 21 Millionen Euro zur Förderung bereitgestellt. Praxistest zur Risikovorsorge für das baukulturelle Erbe gestartet Im Rahmen des Forschungsprojekts „Resilienz und baukulturelles Erbe“ wird die kommunale Arbeitshilfe „Baukulturelles Erbe vor Risiken schützen und resilient gestalten“ von März 2025 bis Mai 2026 in ausgewählten Kommunen getestet. Ziel ist es, das baukulturelle Erbe durch integriertes Risikomanagement widerstandsfähiger zu machen. Der Praxistest soll zeigen, wie dieses Management in die kommunale Planungspraxis integriert werden kann. Im Anschluss an den Praxistest sollen die Ergebnisse in ortspezifische Resilienzkonzepte überführt werden. Interessierte Kommunen können sich bis zum 24.11.2024 für die Teilnahme bewerben. Bundeswaldinventur 2024: Wald im Zeichen der Klimaanpassung Alle zehn Jahre liefert die Bundeswaldinventur umfassende Daten zum Zustand des deutschen Waldes. Die Inventur 2024 zeigt, dass die Waldfläche in Deutschland leicht gestiegen ist, aber der Klimawandel tiefgreifende Schäden verursacht. Besonders die Fichtenbestände sind durch Trockenheit und Schädlinge stark betroffen. Der Anteil an Laubbäumen nimmt durch gezielte Waldumbaumaßnahmen zwar zu. Erstmals zeigt der Wald jedoch eine negative CO₂-Bilanz und gibt mehr Kohlenstoff ab, als er speichert – um dem entgegenzuwirken, müssen Wälder auch weiterhin umgebaut werden. WBGU-Gutachten: Wasser in einer aufgeheizten Welt Das neue Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) "Wasser in einer aufgeheizten Welt" thematisiert die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Wasserverfügbarkeit. Wasser wird als Schlüsselfaktor zur Erreichung der Klima- und Umweltziele hervorgehoben. Gesunde Frischwasserökosysteme wie Flüsse, Seen und Moore spielen eine zentrale Rolle in der Klimaanpassung: Sie mildern Hitze und Dürre und nehmen Starkregen auf. Das Gutachten liefert wichtige Empfehlungen für ein klimaresilientes Wassermanagement sowie die internationale Wasserpolitik. EEA Report 2024: Resilienz der Wasserversorgung in der EU bedroht Die Bedeutung der Ressource Wasser wurde auch in dem kürzlich erschienenen EEA Report hervorgehoben. Das zentrale Ergebnis: Verschmutzung, Übernutzung und Klimawandel bedrohen die Wasserresilienz in Europa. Laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur erreichen nur 37 Prozent der Oberflächengewässer einen guten ökologischen Zustand, und nur 29 Prozent erreichen einen guten chemischen Status. Landwirtschaft trägt am stärksten zur Belastung durch Pestizide und Nährstoffe bei. Zwar wurde eine Verschlechterung der Wasserqualität verhindert, doch eine verbesserte Wassernutzung und Renaturierung sind entscheidend für die Wasserqualität und resilienz. Hamburg Climate Futures Outlook 2024: Klimaanpassung erfordert globales Handeln Der Hamburg Climate Futures Outlook 2024 analysiert die globalen Bedingungen für nachhaltige Klimaanpassung und betont, dass politische Konflikte und soziale Ungleichheiten die Umsetzung derzeit behindern. Sektorübergreifende Zusammenarbeit und lokale Beteiligung sind laut Studie entscheidend, um Anpassungsmaßnahmen voranzubringen. Auch strukturelle Veränderungen und die Integration verschiedener Wissensquellen sind notwendig, um die Klimaresilienz zu stärken. Zudem wird der Kohleausstieg als Schlüsselelement zur Erreichung der globalen Klimaziele hervorgehoben. Abschlussbericht des Climate Resilience Dialogue: Klimarobustheit in der EU fördern Der Abschlussbericht des Climate Resilience Dialogue (2024) enthält Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Klimarobustheit in der EU und zur Schließung des Climate Protection Gap – nur etwa ein Viertel der klimabedingten Schäden ist in der EU versichert. Der Bericht untersucht daher Möglichkeiten, das Bewusstsein für Klimarisiken zu schärfen, Risikobewertungen zu verbessern und Maßnahmen zur Risikominderung umzusetzen. Besonders betont werden öffentliche-private Partnerschaften im Versicherungsbereich und die Vorbereitung auf Risiken wie Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürme. ORCESTRA: Neue Erkenntnisse zur Veränderung der globalen Wasserkreisläufe Im Spätsommer 2024 untersuchte die globale Messkampagne ORCESTRA die innertropische Konvergenzzone (ITCZ) – eine Schlüsselregion des Wasserkreislaufs, die entscheidend für die Verteilung von Wärme und Feuchtigkeit und ein Drittel des globalen Regens ist. ORCESTRA nutzt modernste Technologien und kombiniert Flugzeuge, Schiffe und Bodenstationen, um das Zusammenspiel von Wolken und Klimaveränderungen zu erforschen. Die Messungen und verbesserten Klimamodelle ermöglichen präzisere Vorhersagen von Extremereignissen und erleichtern die Anpassung an veränderte Wasserverfügbarkeit. Handlungsempfehlung: Fachkräfte für den sozial-ökologischen Wandel gewinnen Das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) haben ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin werden Maßnahmen vorgeschlagen, um den Bedarf an Fachkräften für den sozial-ökologischen Wandel im Kontext des Klimawandels zu decken. Dazu gehören die Stärkung von Nachhaltigkeitskompetenzen in der Aus- und Weiterbildung, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in relevanten Berufen und flexible, inklusive Berufslaufbahnen. Fachkräfte werden dringend benötigt, um Klimaziele wie etwa die energetische Gebäudesanierung und den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen. Sturm Boris: Klimawandel verstärkt Extremwetterereignisse in Zentraleuropa Gleich zwei Studien haben sich mit den schweren Überschwemmungen in Zentraleuropa durch Sturm Boris im September 2024 befasst. Die Untersuchungen ergaben, dass der von Menschen verursachte Klimawandel die Intensität solcher Extremregenereignisse verstärkt hat. So hat laut ClimaMeter-Analyse der Niederschlag bei ähnlichen Stürmen um bis zu 20 Prozent zugenommen. Eine Attributionsstudie der World Weather Attribution (WWA) fand zudem heraus, dass sich die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse durch den Klimawandel verdoppelt und die Intensität um sieben Prozent gestiegen ist. Küstenstädte: Anpassung an Klimarisiken bis 2050 Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Nature erschienene Studie zeigt, dass insbesondere Küstenstädte bis 2050 massiv von steigenden Meeresspiegeln und extremen Wetterereignissen bedroht sind. Die Daten sollen als Basis für politische Entscheidungen und Stadtentwicklung herangezogen werden, so die Forschenden. Die offengelegten Klimarisiken müssen in die Planung integriert werden, um lokale Anpassungsstrategien entwickeln zu können. Die Autor*innen empfehlen vor allem naturbasierte Lösungen wie etwa Mangrovenwälder, die als Schutzbarrieren dienen und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern. Anpassung an Hochwasserrisiken: nGKor-Schulungsprogramm Das Schulungsprogramm nGKor will Fachkräfte im Hochwasserschutz auf veränderte Klimarisiken vorbereiten. Im „Reallabor“, dem Herzstück des Projekts, können Teilnehmende realitätsnah Hochwasserschutzsysteme wie mobile Barrieren testen und den Ablauf von Hochwasserereignissen simulieren. Das Programm richtet sich an Akteure wie das Technische Hilfswerk (THW), die Feuerwehr und Deichverbände. Entwickelt von der Technischen Universität Hamburg in Kooperation mit dem THW, wird es in die akademische Lehre integriert und trägt zur praxisnahen Ausbildung für den Katastrophenschutz bei.
Sehr geehrte Leser*innen, die kürzlichen Überschwemmungen in Folge von Starkregenereignissen verdeutlichen wiederholt den Anpassungsbedarf an zunehmende Klimarisiken – insbesondere in Städten. Die Notwendigkeit zur Anpassung ist breit anerkannt und nun mit dem am 01.07.2024 in Kraft getretenen Klimaanpassungsgesetz mit einem verbindlichen Rechtsrahmen untermauert. Das Prinzip der Schwammstadt gilt als naturbasierter Ansatz für eine klimaresiliente Stadtentwicklung. Eine neue Fachbroschüre vom Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) im Umweltbundesamt schlägt Politikinstrumente vor und zeigt Beispiele für kommunale Ziele auf. Erfahren Sie jetzt mehr in unserem Schwerpunktartikel . Wir freuen uns über das große Interesse an unserem Newsletter. Um diesen zielgerichtet weiterzuentwickeln, möchten wir Ihre Meinung hören. Teilen Sie uns über eine kurze Umfrage jetzt Ihr Feedback mit! Außerdem: Neue Erklärfilme des Bundesumweltministeriums (BMUV) zum Thema Klimaanpassung, Zukunftsimpulse für Klimaanpassung, spannende regionale Aktivitäten und vieles mehr. Eine interessante Lektüre wünscht Das KomPass-Team im Umweltbundesamt Klimaresiliente Schwammstädte: Mit Policy Mixes in die Umsetzung kommen Die klimagerechte Schwammstadt Quelle: Datenquelle: Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel Städte müssen sich gegen Klimarisiken wie Starkregen, Hitze und Trockenheit wappnen. Diese Notwendigkeit ist heute in der Politik und im öffentlichen Diskurs anerkannt und mündete im neuen Klimaanpassungsgesetz des Bundes. Das Konzept der Schwammstadt bietet großes Potenzial für den klimagerechten Umbau von Städten durch naturbasierte Lösungen. Ziel ist es, Niederschlagswasser aufzufangen und lokal nutzbar zu machen - das schützt Städte vor Schäden durch Starkregen und kühlt sie bei Hitze. Das gespeicherte Wasser versorgt die urbane Vegetation in Trockenzeiten und erhält deren positive Wirkung auf die Biodiversität und menschliche Gesundheit. Dennoch: Der Transformation zur Schwammstadt stehen rechtliche und organisatorische Hemmnisse im Wege. Eine neue Fachbroschüre von UBA KomPass schlägt einen Mix an Politikinstrumenten für einen unterstützenden Rahmen klimaresilienter Schwammstädte vor und zeigt konkrete Schritte zur Umsetzung auf. Weiterentwicklung unseres Newsletters: Ihre Meinung ist gefragt Sagen Sie uns ruhig die Meinung! Wir möchten unseren Newsletter Klimafolgen und Anpassung weiterentwickeln – dafür brauchen wir Ihre Hilfe. In einer kleinen, digitalen Umfrage möchten wir Ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge hören, um mit Ihrem Feedback den Newsletter noch besser und innovativer zu gestalten. Die Beantwortung der Fragen dauert nur drei Minuten und die Auswertung erfolgt anonym. Selbstverständlich werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Wir freuen uns auf Ihr Feedback! Bundespreis „Blauer Kompass“: Der Community-Sieger 2024 steht fest Mit insgesamt 20% von über 17.500 abgegebenen Stimmen hat das Projekt „Mit IoT zu einer klimafesten Stadt“ des Leibniz Gymnasium Dormagen das Community-Voting des Bundespreises für sich entscheiden können. Das Schülerprojekt zur Messung von Hitzebelastung hat sich das Ziel gesetzt, mit Hilfe von selbst gebauten und programmierten Temperatur- und Feuchtesensoren die Wärmebelastung in städtischen Siedlungsflächen zu messen und zur Maßnahmenentwicklung beizutragen. Eine hochranging besetzte Jury hat am 24. Juni entschieden, wer die Sieger-Projekte pro Kategorie sind. Die Bekanntgabe findet auf einer feierlichen Preisverleihung am 19. September im Umweltministerium in Berlin statt. Klimaanpassung in der Raumplanung Projekterfahrungen zur regionalen Klimaanpassung aus der BMBF-Fördermaßnahme RegIKlim sind in der neuen Ausgabe der Raumplanung vorgestellt. Die RegIKlim-Projekte zeigen das Potenzial der angewandten Anpassungsforschung zur Nutzung von Klimainformationen als Planungsgrundlage auf. Sie berichten von Erkenntnissen bei der Hitzeanpassung in Städten, Etablierung von blauer und grüner Infrastruktur im ländlichen Raum und im Umgang mit Extremereignisbündel an der Küste. Es gilt zu verstehen, wie Verwaltungen von Städten, Kommunen und Landkreisen sowie die entsprechenden Planungsebenen unterstützt werden können, um zukünftige Klimarisiken einzuschätzen, Maßnahmen zu planen und umzusetzen. BMUV: Erstes bundesweites Klimaanpassungsgesetz ist in Kraft getreten Am 1. Juli 2024 ist das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten. Damit erhält Deutschland erstmals einen verbindlichen Rechtsrahmen für die Klimaanpassung des Bundes, der Länder und der Kommunen. Das Gesetz schafft die Grundlagen dafür, dass alle Verwaltungsebenen strategisch Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise treffen und verankert die Klimaanpassung erstmals als staatliche Aufgabe im Bundesrecht. Hitzeschutzpläne für Krankhäuser und Co. – und zur Fußball-EM Der Klimawandel macht Hitzeschutz als eine Anpassungsmaßnahme zum „Dauerthema“, betonte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach auf der zweiten Hitzeschutzkonferenz Ende Mai und legte dabei mehrere entsprechende Empfehlungen und Pläne vor. So wurde etwa die Bundesempfehlung „Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser“ sowie die „bundeseinheitliche Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen und -diensten“ erarbeitet. Unter www.Hitzeservice.de finden sich Handlungsempfehlungen zur Erreichbarkeit vulnerabler Risikogruppen wie Freiarbeit, Kinder, Pflege, Senioren und Wohnungslose. Für die Zeit der Fußball-EM gibt es mehrsprachige Verhaltenstipps auf www.klima-mensch-gesundheit.de . Was ist Klimaanpassung? Drei neue Erklärfilme des BMUV Was genau ist eigentlich Klimaanpassung, warum ist sie notwendig und welche Maßnahmen dazu werden aktuell oder künftig umgesetzt? Fragen wie diese werden in drei neuen, kurzen Erklärfilmen des Bundesumweltministeriums (BMUV) beantwortet. Eine Einführung in das Thema bietet der Film „Was ist Klimaanpassung“. Der Beitrag „Gesundheitliche Vorsorge bei Hitzeperioden“ zeigt, welche Auswirkungen der Klimawandel mit seinen zunehmenden und anhaltenden Hitzeperioden auf die menschliche Gesundheit hat und wie Bundesländer, Städte und Gemeinden die Bevölkerung besser schützen können. Wie die Städte an das Klima angepasst werden können, zeigt der dritte Erklärfilm „Klimaanpassung in Städten“. Förderrichtlinie „KMUi-Klima“ unterstützt Klimaaktivitäten von KMU Mit der Förderrichtlinie „KMU-innovativ: Energieeffizienz, Klimaschutz und Klimaanpassung“ (kurz: „KMUi-Klima“) möchte das Bundesbildungsministerium (BMBF) kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) bei ihrer Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen unterstützen. Um die Förderung können sich sowohl noch nicht geförderte KMU als auch bereits forschungsaktive Unternehmen zu weiteren Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten bewerben. Die beiden Themenschwerpunkte sind Rohstoffeffizienz und Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltiges Wassermanagement. Bewertungsstichtage für Projektskizzen sind jeweils der 15. April und der 15. Oktober eines Jahres. BMUV: Informationspapier zum Hochwasserschutz Das Bundesumweltministerium (BMUV) betont in seinem kürzlich veröffentlichten Informationspapier die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hochwasserereignissen durch die Klimakrise. Ein neues Hochwasserschutzgesetz soll den Schutz und die Vorsorge verbessern, indem es klare Regelungen für Überschwemmungsgebiete und Maßnahmen zur Risikovorsorge einführt. Zudem fördert das BMUV natürliche Klimaschutzmaßnahmen wie die Renaturierung von Wäldern, Mooren und Auen, um Wasser zu speichern und Hochwasserschäden zu mindern. 130 Millionen Euro für klimaangepasstes Waldmanagement Für Waldbesitzende, die ihren Wald an die Folgen des Klimawandels anpassen, stellt der Bund weitere 130 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld ist Teil des Förderprogramms „Klimaangepasstes Waldmanagement“, das ab sofort vom Bundesumweltministerium (BMUV) und dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gemeinsam verantwortet wird. Das Programm wurde 2022 mit einem Fördervolumen von 120 Millionen Euro gestartet und damals noch ausschließlich vom BMEL betreut. Seither werden bereits mehr als 8.500 private und kommunale Waldbesitzende dabei unterstützt, einen Kriterienkatalog langfristiger Klimaschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen in ihren Wäldern umzusetzen. Hitzevorsorge in Stadtquartieren: BBSR und BMWSB suchen Modellregionen In dem neuen Forschungsfeld «Urban Heat Labs» beabsichten das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Modellvorhaben durchzuführen. Pro Modellvorhaben stehen 120.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung. Die Modellvorhaben dienen dazu, übertragbare Ansätze der Umsetzung für eine Hitzevorsorge in Städten zu generieren und Hemmnisse sowie Erfolgsfaktoren zu identifizieren. Interessierte Kommunen können sich bis zum 15. August 2024 mit Konzepten beim BBSR bewerben, die sich kurz vor beziehungsweise bereits in der Umsetzung befinden. Zwischenbilanz der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit" Die Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) des Bundesbildungsministeriums (BMBF) bildet seit knapp vier Jahren das Dach für Forschungsförderung in den Bereichen Klima, Energie, Umwelt und Ressourcen. Eine Zwischenbilanz zeigt, dass bereits viel erreicht wurde: So wurde etwa im Bereich Klimaanpassung in der Maßnahme „Stadtklima im Wandel“ ein Simulationsmodell entwickelt, das mehr als zehn Städte und Kommunen bereits nutzen. Weitere Beispiele sind die Sofortmaßnahme KAHR, bei der Hochwasser-Risikokarten überarbeitet und geplante Hochwasserschutzmaßnahmen beurteilt werden sowie die internationale Maßnahme SURE, die in Südostasien die Klimaresilienz von Städten unterstützt. Berliner Initiative will per Volksentscheid zum BäumePlus-Gesetz Die Berliner Initiative „BaumEntscheid“ plädiert für schnellere und weitgehendere Maßnahmen zur Klimaanpassung, als sie die Stadt aktuell verfolgt. In einem eigenen Gesetzesentwurf – dem BäumePlus-Gesetz – hat die Initiative Maßnahmen formuliert, um Berlin bis 2040 hitze- und wetterfest zu machen. So sollen etwa Gebäude begrünt, Regenwasser recycelt und auf jeder Straßenseite alle 15 Meter ein Baum gepflanzt werden. Mit einem Volksentscheid möchte die Initiative erreichen, dass das Gesetz ohne weitere Verhandlungen in Kraft tritt. Eine Voraussetzung dafür ist, dass sich bei einem vorgeschalteten Volksbegehren rund 170.000 Menschen der Forderung per Unterschrift anschließen. Starkregengefahrenkarte mit drei Szenarien für Hamburg Wo könnten bei Starkregen in Hamburg Keller volllaufen und wohin würde Wasser von kleinen Flüssen fließen, wenn diese über die Ufer treten? Antworten liefert die Starkregengefahrenkarte, die die Umweltbehörde der Stadt Hamburg veröffentlich hat. Die Karte zeigt mögliche Auswirkungen von drei Starkregenszenarien: intensiv, außergewöhnlich und extrem. Mit verschiedenen Blautönen werden Wassertiefen bzw. Überflutungshöhen angezeigt, Gelb-Rot-Färbungen illustrieren Fließgeschwindigkeiten. Über die Suchfunktion können Häuser und Straßenzüge angezeigt werden. Wird eine potenzielle Gefährdung gezeigt, rät die Stadt zur Überprüfung der Umgebung – etwa der Bordsteinkanten oder Abflussmöglichkeiten. „Klimafit in Brandenburg“: Maßnahmen zur Klimaanpassung in 8 Wochen umsetzen Mit einem dreitägigen Trainingscamp ist Mitte Mai das Projekt „Klimafit in Brandenburg“ gestartet. Ziel des Projekts ist, Tandems aus Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammenzubringen und eine niedrigschwellige Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel innerhalb von acht Wochen umzusetzen. Insgesamt fünf Tandems nahmen an dem Camp teil und spielten nach einem Erlebnisspaziergang auf der Kleinen Elster in 2er Kajaks zu Niedrigwasser und Wasserrückhalt erste 8-Wochen-Ideen wie Verschattung und Trinkwasserausgabe durch. Die Ideen sollen nun mit interdisziplinären Teams umgesetzt werden. Das Projekt wird von Resilient Cities für das Landesministerium Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz durchgeführt. Ahrtal-Aufbau: 20 Millionen für Sinziger Kläranlage Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat auch die Sinziger Kläranlage zerstört. Ihr Neubau auf dem Gebiet der Stadt Remange wird rund 130 Millionen Euro kosten. Mindestens 20 Millionen Euro davon übernimmt das Land Reinland-Pfalz – einen entsprechenden Förderbescheid hat die zuständige Umweltministerin Katrin Eder zum Start des Neubaus Ende Mai vor Ort überreicht. Der Neubau soll ein Leuchtturmprojekt werden, nach „heutigem besten Stand der Technik“, so die Ministerin. „Das bedeutet […] raus aus dem Überschwemmungsrisiko, hin zu einem Hochwasser-resilienteren Standort.“ Die neue Anlage soll laut Plan im Jahr 2030 in Betrieb gehen. Zukunftsimpulse für Klimaanpassung veröffentlicht Die dritte Flutkatastrophe und mehrere Hitzerekorde in diesem Jahr – die Folgen des Klimawandels sind hierzulande spürbar und das ist keine Frage des Gefühls. Die Datenlage zeigt eindringlich, dass Klimaschutz nicht mehr ausreicht. Forschende des Wuppertal Instituts haben daher Handlungsimpulse und Lösungsansätze für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels veröffentlicht, mit dem Ziel „ein gutes Leben in einer sich rasant verändernden Welt absichern“ zu können. In sechs Kapiteln und auf 51 Seiten stellen sie in dem Impulspapier zielführende Ansätze bei der Klimafolgenanpassung und konkrete Maßnahmen vor. Adressaten sind Politiker*innen, Kommunen, Wirtschaft, Ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Organisationen. Vorhersagemodell für Hochwasser bis zu einzelnen Gebäuden Mittlerweile werden vielerorts Hochwasserstände an einzelnen Pegeln vorhergesagt. Was die Wassermassen jedoch für die Siedlungen und deren Gebäude bedeuten, wird derzeit nur lückenhaft abgeschätzt. Abhilfe will ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) schaffen. Die Forschenden haben in der Zeitschrift Nature Communications ein Vorhersagesystem vorgestellt, das dynamische hochaufgelöste Überflutungskarten bereitstellt. Dabei wurden verschiedene Vorhersagemodelle so verknüpft, dass die Folgen der Überschwemmung präzise bis auf das Niveau einzelner Gebäude prognostiziert werden können. Forschungsergebnisse aus Projekt zum regenerativen Ackerbau Regenerative Ackerbaustrategien können den Kohlenstoffgehalt eines Bodens im oberen Meter um bis zu 27 Prozent erhöhen. Da der Boden so besser in der Lage ist, Nährstoffe und Wasser zu speichern, kann Starkregen besser aufgenommen werden und er trocknet nicht so schnell aus – die Äcker sind somit deutlich klimaresilienter. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Universität Kassel in ihrem Zwischenbericht zu dem Projekt „Anpassung an den Klimawandel in Hessen – Erhöhung der Wasserretention des Bodens durch regenerative Ackerbaustrategien“. Zu den untersuchten Maßnahmen gehörte auch das Aufbringen einer Mulchdecke – diese kann an heißen Tagen die Temperatur des Bodens um bis zu vier Grad abkühlen. Studie: Ärmere Menschen leider unter größerem Hitzestress Einkommensschwache Menschen leiden in europäischen Großstädten deutlich stärker unter Hitzestress als wohlhabende Bewohner*innen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fachgebiets Geoinformation in der Umweltplanung der TU Berlin. Für die Studie haben die Forschenden Umweltungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Hitzestress in 14 europäischen Großstädten untersucht und die Ergebnisse in der Zeitschrift Nature Cities veröffentlicht. Demnach liegt ein Grund für den größeren Hitzestress darin, dass ärmere Menschen oft in sanierungsbedürftigen Stadtbereichen leben, die über wenig Grünflächen verfügen. 124 Millionen Euro für Projekte zur Klimawandelanpassung Die EU-Kommission hat die Projektförderungen im Rahmen des Horizon Europe Work Programme 2023-2024 kräftig aufgestockt. Unter anderem stehen weitere 124 Millionen Euro für Projekte aus dem Bereich „Anpassung an den Klimawandel“ zur Verfügung. Entsprechend wurden auf dem Finanzierungs- und Ausschreibungsportal zwölf neue Ausschreibungen für Projekte rund um Ideen zur Anpassung an den Klimawandel veröffentlicht. Unter anderem können Projektvorschläge zum Thema „Systemische und sektorübergreifende Lösungen für Klimaresilienz - zugeschnitten auf die lokalen Bedürfnisse von Regionen und lokalen Behörden“ eingereicht werden. Bewerbungsschluss ist der 18. September. Gesundheitsrisiko Klimawandel Die Durchschnittstemperaturen und viele weitere Indikatoren des Klimawandels erreichen immer neue Höchstwerte. Während sich viele Menschen vor Hitze und UV-Strahlung schützen können, sind Outdoor-Sportler, Außenbeschäftigte und andere Risikogruppen besonders gefährdet. Betroffen sind u.a. Fußball, Leichtathletik, Rad-, Wasser- und Wintersport sowie Bauwesen, Landwirtschaft und Rettungswesen. Ein neues Buch vereint die Expertise von über 70 Autor*innen aus mehr als 40 Institutionen und bietet einen umfassenden Überblick über die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels: Hitzschlag, Blitzschlag- und Lawinenunfälle, UV-Erytheme, Hautkrebs, Atemwegserkrankungen durch Ozon und Feinstaub, Asthma durch Neophyten, Infektionen durch Zecken und Stechmücken sowie psychische Folgen. Es diskutiert Schutzkonzepte für Training, Wettkämpfe, Großveranstaltungen und berufliche Außentätigkeiten, betont den Handlungsbedarf für Sportvereine und Arbeitgeber und informiert politische Entscheidungsträger über notwendige regulatorische Maßnahmen. So kann Klimakommunikation gelingen Für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen ist die Akzeptanz der Bevölkerung ein wichtiger Baustein. Wie gute Klimakommunikation gelingen kann und welche strategische Planung notwendig ist, beleuchtet die neue Publikation „Erfolgsrezepte einer wirksamen Klimaschutz-Kommunikation“, die das Umweltbundsamt in der Reihe „Climate Change“ herausgegeben hat. Die Autor*innen beschreiben dabei unter anderem, wie die relevante Zielgruppe bestimmt, ihre Besonderheiten charakterisiert und ihre Bedürfnisse erkannt werden können. In weiteren Schritten erklären sie, wie daraus effiziente Ansätze für die Klimakommunikation abgeleitet und gegebenenfalls Falschinformationen widerlegt werden können. Lancet Countdown für Europa: Mehr Todesfälle durch Hitze Ohne Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen werden die hitzebedingten Todesfälle in Europa deutlich zunehmen. Zu diesem Schluss kommt der „Lancet Countdown on health and climate change in Europe“: „Die Temperaturen in Europa steigen doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt – das bedroht die Gesundheit der Bevölkerung auf dem europäischen Kontinent und führt zu vermeidbaren Todesfällen“, heißt es in dem deutschen Abstract zur Studie, die das zweite Mal für Europa erscheint. Der Lancet Countdown ist eine interdisziplinäre Forschungskooperation aus über 50 Einrichtungen, die in Reports die globalen Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels auf die Gesundheit untersucht. EEA-Schwerpunkt zu Überschwemmungen, Dürren und Wasserqualität In Europa lebt mittlerweile jede achte Person in Gebieten, die potenziell anfällig für Flusshochwasser sind; rund 30 Prozent der Menschen in Südeuropa sind permanentem Wasserstress – auch durch Dürren – ausgesetzt. Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Schwerpunktbericht „Responding to climate change impacts on human health in Europe: focus on floods, droughts and water quality“ der Europäischen Umweltagentur (EEA) hervor. Neben Daten zu aktuellen, klimabedingten Gesundheitsrisiken zeigt der Bericht auch Beispiele für praktische Lösungen auf und stellt die Forderung an die EU-Gesetzgeber, die Klimawandelanpassungen zu beschleunigen. Drei neue Analyseberichte zu Kosten der Klimakrise in Europa Die klimabedingten Katastrophen in Europa kosten nicht nur Menschenleben, sondern auch sehr viel Geld. Wie hoch diese Kosten bislang ausfielen, was auf Europa ohne Klimaanpassungsmaßnahmen zukommen kann und wie teuer wiederum die Maßnahmen werden könnten, hat die Weltbank mit finanzieller Unterstützung der EU-Kommission in drei Analyseberichten untersucht. Die englischsprachigen Reports haben die Themenschwerpunkte „From Data to Decisions“, „Climate Adaptation Costing in a Changing World“ und „Financially Prepared: The Case for Pre-positioned Finance“. Sie stehen kostenlos auf der EU-Webseite zum Download zur Verfügung. Wie die TU Darmstadt den Umgang mit Regenwasser umkrempelt Auf dem Campus Lichtwiese der TU geht mittlerweile kaum ein Tropfen Regenwasser verloren. Möglich ist dies dank der neuen Regenwasserbewirtschaftungsanlage. Finanziert wurde der 2,4 Millionen teure Bau durch hessische Landesmittel, die im Rahmen des investiven Hochschulbauprogramms HEUREKA zur Verfügung stehen. Die neue Anlage fängt vor Ort bis zu 150.000 Kubikmeter Regenwasser pro Jahr auf und macht es als Brauchwasser nutzbar. Statt in den Kanal fließt das aufgefangene Wasser nun in eine von drei Versickerungsmulden. Über eine Galerie von 22 Einzelbrunnen kann das natürlich gefilterte Regenwasser entnommen und im Anschluss geringfügig behandelt in das Brauchwassernetz am Campus gespeist werden. Unter anderem wird das Wasser anschließend für Kanalspülungen, Baumaßnahmen oder zur Luftbefeuchtung im Innenraum genutzt. Auch das Land Hessen ist von dem Projekt beeindruckt: Im vergangenen Jahr zeichnete es die TU für die Anlage mit dem Staatspreis für Architektur und Städtebau aus.
Sehr geehrte Leser*innen, mit einer neuen vorsorgenden Anpassungsstrategie für Deutschland im Rücken starten wir voller Tatendrang ins neue Jahr. Auch Länder und Kommunen sind aktiv dabei, wie Sie in unseren Rubriken Anpassungspolitik und aus Forschung und Praxis regiona l entdecken können. Dass Anpassungen an die Folgen des Klimawandels notwendig sind, ist bekannt – doch wie viele Mittel sieht der Bund für Anpassungsaktivitäten vor? Das Klimaanpassungsgesetz und die neue Anpassungsstrategie verpflichten den Bund regelmäßig Daten zu den Ausgaben des Bundes zu erheben und zu veröffentlichen. Das Umweltbundesamt hat eine neue Methodik zur Schätzung der Ausgaben entwickelt und erstmals angewandt. Lesen Sie jetzt mehr in unserem Schwerpunktartikel ! Eine interessante Lektüre weiterer Neuigkeiten rund um Klimafolgen & Anpassung wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt Wie viel gibt der Bund für Klimaanpassung aus? – Eine Annäherung Anpassungen an die Folgen des Klimawandels sind notwendig, doch wie lassen sich diese finanzieren? Quelle: gunnar3000 / Fotolia.com Wie viel gibt der Bund bisher für die Anpassung an den Klimawandel aus? Das war bislang unbekannt. Ein Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes hat ein Vorgehen entwickelt, wie die Ausgaben analysiert werden können. Für den Bundeshaushalt 2022 wurde nun erstmals die Höhe der Anpassungsausgaben geschätzt. Demnach waren in 255 Haushaltstiteln zwischen 2,1 Milliarden Euro und 3,4 Milliarden Euro für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels eingestellt. Die Methodik ermöglicht es, regelmäßig Daten zu den Anpassungsausgaben zu erheben, wie es das Klimaanpassungsgesetz oder EU-Vorgaben vorsehen. Angesichts steigender Schadenskosten zeigt die Analyse der Bundesausgaben, dass es bereits vielfältige Anstrengungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland gibt. Die Methode macht die Ausgaben erstmals sichtbar. Die Autor*innen betonen, dass Klimaanpassung nicht unbedingt neue Haushaltsposten erfordert, sondern auch in bereits bestehenden Förderprogrammen, etwa der Städtebauförderung, besser verankert werden sollte. Weiterbildung zu Solargründächern für die Ausbildung von Dachdecker*innen Um bauliche Maßnahmen zum natürlichen Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zu fördern, entwickelt das Bundesinstitut für Berufsbildung gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks und dem Bundesverband GebäudeGrün eine dreitägige Weiterbildung zum Thema Solargründach. Ziel ist es, das Thema Dachbegrünung in Kombination mit Photovoltaikanlagen in der Berufsbildung des Dachdeckerhandwerks zu verankern. Das Vorhaben wird durch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert und vom Umweltbundesamt begleitet. Klimaanpassung (für) Zuhause: Ratgeber für Verbraucher*innen Schutz vor Extremwetter und Gesundheitsvorsorge im Klimawandel: Wie das im Alltag gelingen kann, zeigt ein neuer Ratgeber der Verbraucher Initiative. Die praxisorientierten Tipps für Bürger*innen entstanden in einem Reallabor, in dem über 30 Haushalte Anpassungsstrategien erprobten. Mit dem Ratgeber verfolgt das Projekt „Klima ändert Dich!“ das Ziel, mehr Bewusstsein für den Klimawandel zu schaffen und Verbraucher*innen gezielt anzusprechen. Das Vorhaben wird vom Umweltbundesamt gefördert und von KomPass begleitet. Fachartikel zu den Erkenntnissen aus der deutschen Klimawirkungs- und Risikoanalyse Wie steht es um integrierte Risikoanalysen als Teil nationaler Bewertungen von Klimarisiken? Ein Fachartikel im International Journal of Climate Change Strategies and Management zeigt, dass trotz Fortschritten bei integrierten Bewertungsmethoden bisher kein gemeinsamer Rahmen existiert. Fazit der Autor*innen: Nur wenige nationale Klimarisikobewertungen umfassen bislang integrierte Analysen. Das deutsche Beispiel zeige allerdings, dass integrierte Analysen Risikodynamiken, (räumliche) Muster und Handlungsbedarfe aufzeigen und damit praktische Entscheidungshilfen für die nationale Anpassungspolitik liefern können. Save the Date: UBA-Fachkonferenz "Klimawandelanpassung im Blick" Wie können wir Fortschritte in der Klimawandelanpassung erfassen? Wie wirken Anpassungsmaßnahmen und lassen sich diese Auswirkungen bewerten? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der UBA-Fachkonferenz „Klimawandelanpassung im Blick – welche Fortschritte machen wir?“ am 16.–17.09.2025 in Dessau-Roßlau. Erfahren Sie neueste Forschungsergebnisse, diskutieren Sie mit Expert*innen aus Forschung und Praxis und leiten Sie Erkenntnisse für Ihre Arbeit ab. Weitere Infos folgen – jetzt für die Einladung eintragen: mailto:uba-fortschrittserfassung@e-fect.de ! Ökosystemleistungen des Waldes honorieren: BMUV unterstützt Waldbesitzende Die neue Förderung „Klimaangepasstes Waldmanagement PLUS“ des BMUV honoriert die Ökosystemleistungen naturnaher Wälder. Mit finanziellen Anreizen für Biodiversitäts- und Klimaschutzleistungen werden private und kommunale Waldbesitzende beim Waldumbau unterstützt. Auf diese Weise soll die Richtlinie des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) stabile, artenreiche und klimaangepasste Laubmischwälder fördern. Die Möglichkeit zur Antragstellung wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 eröffnet. Bis 29. April 2025 bewerben: Ideen für klimaangepasstes Wassermanagement in der Landwirtschaft Mit der Bekanntmachung „Wirtschaftliche Innovationskraft für einen klimaangepassten Umgang mit Wasser“ fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) Innovationen für das landwirtschaftliche Wassermanagement. Ziel ist es, die bedarfsgerechte Wasserbewirtschaftung und das ressourcenschonende Bewässerungsmanagement sowie innovative Lösungen für einen verbesserten Wasserhaushalt voranzubringen. Auch die Erschließung bislang nicht genutzter (Ab-)Wasserströme wird gefördert, etwa indem Oberflächenwasser gespeichert oder Grau- und Brauchwasser genutzt wird, sofern die Unbedenklichkeit für Gesundheit und Umwelt sichergestellt ist. Bis 15. April bewerben: Technologien zur Klimaanpassung – BMBF fördert KMU Der Klimawandel erfordert neue Technologien für Klimaschutz und Anpassung. Mit der Förderrichtlinie „KMU-innovativ: Energieeffizienz, Klimaschutz und Klimaanpassung“ unterstützt das Bundesforschungsministerium (BMBF) kleine und mittlere Unternehmen, innovative Lösungen zu entwickeln. Im Fokus stehen unter anderem Dienstleistungen und Produkte zur Anpassung an den Klimawandel. Projekte, die zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel beitragen, werden besonders begrüßt. Schleswig-Holstein: Novelliertes Landeswassergesetz Nach der schweren Ostseesturmflut im Herbst 2023 hat die Landesregierung Schleswig-Holstein das Landeswassergesetz angepasst. Es enthält nun Neuregelungen, um zukünftig besser auf häufigere Extremwetterereignisse reagieren zu können. Einen weiteren Fokus legt das Land darauf, Vorhaben zu Küstenschutz- und Hochwasseranlagen zu beschleunigen. Zudem ist die Erstellung von Starkregenkarten durch die Kommunen nun gesetzlich verankert. Das Gesetz trat zum 1. Januar 2025 in Kraft. Länder-Ticker: NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen investieren in Klimaanpassung Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) unterstützt das Rheinische Revier bei der Klimaanpassung. In drei Förderkategorien können sich Kommunen für verschiedene Klimaanpassungsmaßnahmen bewerben, die erste Einreichungsrunde läuft bis zum 30. April 2025. ++ Nach dem Pfingsthochwasser 2024 stockt Rheinland-Pfalz die Mittel für die Verstärkung der Deiche an Gewässern erster Ordnung um 3,5 Millionen Euro pro Jahr auf und schafft zudem 8,25 neue Stellen im Hochwasserschutz. ++ Mit 15 Millionen Euro fördert das Land Hessen innovative Maßnahmen für eine nachhaltige und klimaresiliente Stadtentwicklung in 20 Städten und Gemeinden. Kommunen-Ticker: Neues aus Bad Sulza, Daaden, Mühlhausen, Offenbach am Main Mit Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des BMUV macht die Stadt Bad Sulza in Thüringen (TH) den Baumbestand ihres Kurparks klimafit und gestaltet das Ufer der Ilm naturnah um. ++ Die Stadt Daaden in Rheinland-Pfalz (RLP) wird im Modellvorhaben „Innenstadt-Impulse“ mit 376.000 Euro gefördert und begrünt damit unter anderem die Innenstadt weiter. ++ Mit mehr Grün und mehr Schatten möchte die Stadt Mühlhausen in Thüringen dem Wärmestau in den engen Altstadtgassen entgegenwirken und mit Entsiegelung zur Schwammstadt werden. ++ Offenbach am Main in Hessen (HE) setzt seine Förderrichtlinie zur Klimaanpassung fort und vergibt pro Grundstück Zuschüsse von bis zu 10.000 Euro, um Entsiegelung von Böden, Begrünung von Fassaden und Dächern oder die Installation von Regenwasser-Zisternen zu fördern. Brandenburg: Checkliste unterstützt Kommunen bei Klimaanpassung Insbesondere kleine Kommunen möchte das Brandenburger Klimaschutzministerium mit einer Checkliste beim Einstieg in die kommunale Klimaanpassung unterstützen. Der Leitfaden hilft Kommunen dabei, die örtliche Betroffenheit zu identifizieren und Anpassungsmaßnahmen zu ermitteln. Ziel ist es, dass die Ergebnisse in Klimaanpassungskonzepte oder andere kommunale Konzepte wie Integrierte Stadtentwicklungskonzepte einfließen. Die Handreichung wurde in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Landesverwaltung, kommunalen Spitzenverbänden und der Wissenschaft erstellt. Waldwirtschaft: Bodensee-Gemeinde Eriskirch pflanzt klimastabile Bäume Extreme Wetterverhältnisse haben in den vergangenen Jahren zu Kahlflächen in den Wäldern der Gemeinde Eriskirch am Bodensee geführt. Diese Flächen sollen nun genutzt werden, um die Baumartenvielfalt zu erhöhen und klimastabile Bestände aufzubauen. Auf zwei Hektar plant die Kommune 1.800 Bäume neu zu pflanzen, um so dazu beizutragen, den Wald widerstandsfähiger gegen Wetterextreme zu machen. HeatResilientCity II: Kommunale Klimaanpassung an Hitze verstetigen Wie können Kommunen urbane Gebäude und Siedlungsstrukturen an Hitze anpassen? Ein Bericht des Forschungsprojekts HeatResilientCity II mit Förderung des BMBF zeigt auf, welche Hemmnisse und Perspektiven es gibt, um die kommunale Klimaanpassung an Hitze zu verstetigen. Die Forschenden der Fachhochschule Erfurt haben neun Handlungsempfehlungen für Kommunen entwickelt und dabei verschiedene Akteursgruppen beteiligt wie Kommunen, Wohnungswirtschaft und Zivilgesellschaft. Vorrangiges Ziel: die kommunale Klimaresilienz und gesundheitliche Vorsorge zu stärken. 14.-15. Mai in Berlin und 22.Mai online 2025: Erster Bundeskongress Zukunftsfähige Schulgelände Wie können Schulgelände biodiversitätsfördernd, klimaangepasst, gesund und sozial gerecht gestaltet werden? Der Bundeskongress Zukunftsfähige Schulgelände der Deutschen Umwelthilfe bietet dazu an zwei Tagen vor Ort in Berlin sowie an einem Tag online ein Programm aus Vorträgen, Workshops, Arbeitsgruppen, Podiumsdiskussionen sowie Exkursionen an. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus Landschaftsgestaltung, Schulwesen, Kommunalpolitik/-verwaltung, Wissenschaft und Presse. EU-Projekt MIP4Adapt unterstützt Bürgerveranstaltungen zu Klimaanpassung Die von der Europäischen Union geförderte Mission Implementation Platform (MIP4Adapt) unterstützt Unterzeichner*innen der Charta zur Anpassung an den Klimawandel sowie europäische Regionen oder lokale Behörden bei der Organisation wirkungsvoller Bürgerveranstaltungen zur Klimaanpassung. Ein Supportteam berät Akteure dabei, Ziele für Workshops, Informationsveranstaltungen oder Community-Foren zu definieren sowie die Events für den Anpassungsplanungsprozess maßzuschneidern. Auch unterstützt es dabei, Ressourcen effizient zu verwalten sowie strategische Kooperationen aufzubauen. Die Veranstaltungen müssen vor dem 31. Oktober 2025 stattfinden. IPBES Nexus-Report: Integrierte Ansätze zur Lösung globaler Krisen erforderlich Der Nexus-Report der Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) ist der erste umfassende globale Bericht, der Krisen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Wasserknappheit sowie Herausforderungen in den Bereichen Ernährungssicherheit und Gesundheit integriert betrachtet. Der Bericht betont, dass Umwelt-, Gesellschafts- und Wirtschaftskrisen eng miteinander verwoben sind. Er bietet mehr als 60 spezifische Handlungsoptionen, um diese Zusammenhänge anzugehen und den gemeinsamen Nutzen zu maximieren. Global Water Monitor Report 2024: Klimawandel störte globalen Wasserkreislauf stark Im Jahr 2024 verursachten wasserbedingte Katastrophen global mehr als 8.700 Todesopfer. 40 Millionen Menschen wurden vertrieben und es entstanden wirtschaftliche Verluste von über 550 Milliarden US-Dollar. Zu den schädlichsten Ereignissen gehörten Überschwemmungen, Sturzfluten, Erdrutsche, Dürren und tropische Wirbelstürme. So das Fazit des Global Water Monitor, der von einem internationalen Konsortium unter Leitung der Australian National University herausgegeben wird. Auf www.globalwater.online stellen die Forschenden ihre Wasser- und Klimadaten kostenfrei zur Verfügung. 75 Milliarden US-Dollar Geldstrafe für fossile Brennstoffindustrie Der Bundesstaat New York zieht in einem im Dezember 2024 erlassenen Klimagesetz Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie für die Folgen der Klimakrise in die Verantwortung . Über einen Zeitraum von 25 Jahren soll eine Strafzahlung in Höhe von 75 Milliarden US-Dollar in einen Fonds einfließen. Dieser wird dafür genutzt, einen Teil der Kosten für die Sanierung und Anpassung an den Klimawandel von den einzelnen Steuerzahler*innen auf die Öl-, Gas- und Kohleunternehmen zu verlagern, die laut dem Gesetz dafür verantwortlich sind. Naturbewusstseinsstudie: Viele Menschen besorgt über Verlust biologischer Vielfalt In Deutschland ist die Sorge um den Verlust der biologischen Vielfalt durch den Klimawandel weit verbreitet. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Naturbewusstseinsstudie des Bundesnaturschutzamts (BfN) und des BMUV. Zudem wächst der Anteil der Menschen, die eine Verschlechterung des Zustands von Natur und Landschaft in den letzten 20 Jahren wahrnehmen. Die Ausweisung von Wildnisflächen als Freilandlabore für Klimafolgenanpassung unterstützen gut drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung voll und ganz oder zumindest eher, bei Jugendlichen ist die Zustimmung sogar noch höher. Fachzeitschrift Ökologisches Wirtschaften: Klimaanpassung als integratives Handlungsfeld Die Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ des Instituts und der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung geht in acht Fachartikeln der Frage nach, wie eine integrative Herangehensweise an die Klimaanpassung aussehen sollte: von der notwendigen Reichweite und Geschwindigkeit der Maßnahmen über geeignete politische Verfahren bis hin zur Finanzierung und technischen Umsetzung. Die Beiträge zeigen, dass vielfältige Maßnahmen ineinandergreifen müssen, um die Auswirkungen der Klimakrise zu mindern. Ratgeber für mentale Gesundheit im Klimawandel Der Klimawandel wirkt sich mental auf die Menschen aus. Das reicht von diffusen Zukunftsängsten bis hin zu manifesten psychischen Erkrankungen. Dieser Ratgeber des Umweltbundesamtes gibt Orientierung, wie Menschen inmitten des Klimawandels ihr psychisches Wohlergehen und das ihrer Mitmenschen stärken können. Er richtet sich an alle, die den Klimawandel als psychisch herausfordernd wahrnehmen und nach Möglichkeiten suchen, einen gesunden Umgang mit den Belastungen zu finden. Das Projekt „Mentale Auswirkungen des Klimawandels“ wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung geleitet. Nature-Based Solutions in Policy and Planning for Urban Resilience Naturbasierte Lösungen stärken die Resilienz von Städten angesichts aktueller Herausforderungen wie Klimawandel, Flächenversiegelung und Ressourcenknappheit. Sie verbessern Luft- und Wasserqualität, mindern den Wärmeinseleffekt und fördern Biodiversität. Das Buchkapitel „Nature-Based Solutions in Achieving Sustainable Development Goals“ und der Bericht „Integrating Nature-Based Solutions in Policy and Planning“ zeigen anhand internationaler Beispiele, wie grüne Infrastrukturen urbane Ökosysteme regenerieren und in Stadtplanung sowie Governance integriert werden können. Journal: Near-term benefits from investment in climate adaptation complement long-term economic returns from emissions reduction Mithilfe eines einfachen Modells zur Bewertung wirtschaftlicher und klimatischer Faktoren zeigen Forschende der Stanford University im Journal Communications Earth & Environment: Werden Anpassungsmaßnahmen mit Vermeidungsstrategien kombiniert, lassen sich positive Effekte früher realisieren als durch Investitionen in Vermeidungsmaßnahmen allein. So belegen die Ergebnisse einen größeren Nettonutzen, wenn ergänzende Investitionen in die Emissionsminderung die langfristigen Klimaschäden verringern und Investitionen in die Anpassung die kurzfristigen Schäden reduzieren. Junge Fußballfans fürs Klima aktivieren: Projekt „Anpfiff fürs Klima“ Fußballbegeisterung gehört zum Lebensalltag vieler Menschen in Deutschland. Wie man gerade junge Fans dazu bringen kann, sich im Fußballkontext auch für Klimaschutz und Klimaanpassung zu interessieren und selbst aktiv zu werden, hat das vom BMUV geförderte Projekt „Anpfiff fürs Klima“ untersucht. In zwei Jahren Laufzeit sind unter anderem eine Train-the-trainer-Schulung und die App „Klima-Meister“ entstanden. Hiermit können Fans bewerten, wie klimatauglich ihre Stadien sind: Gibt es Begrünung, Hitze- oder Regenschutz? Wie sieht es aus mit Energieversorgung, Radinfrastruktur oder Anbindung an ÖPNV? Am Ende der Saison wird ein Fußballstandort als Klima-Meister gekürt.
Das Bundesumweltministerium hat einen neuen Förderaufruf zur Förderrichtlinie "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" (DAS) veröffentlicht. Vom 15. Mai 2025 bis 15. August 2025 können sich Kommunen um eine Förderung zur Erstellung von Konzepten für nachhaltige Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz bewerben. Aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) stehen dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Die Klimakrise macht es notwendig Vorsorge zu treffen, um Mensch und Natur wirksam zu schützen. Kommunen müssen sich frühzeitig auf die Klimaveränderungen vorbereiten, um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren. Dabei wollen wir Städten und Gemeinden weiterhin helfen. Über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz unterstützen wir gezielt Maßnahmen, die nicht nur der Anpassung an die Folgen der Klimakrise, sondern zugleich auch dem natürlichen Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität dienen." Der Förderaufruf richtet sich gezielt an Kommunen. Diese erhalten im Rahmen des Förderaufrufs Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten für die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz durch Klimaanpassungsmanager:innen, die sich insbesondere für mehr Nachhaltigkeit und natürlichen Klimaschutz einbringen sollen (Förderschwerpunkt A.1). Diese im Rahmen des ANK anzufertigenden Klimaanpassungskonzepte sollen die Synergien zwischen Klimaanpassung, natürlichem Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität besonders in den Fokus nehmen und insbesondere Maßnahmen unter Einsatz naturbasierter Lösungen entwickeln. Mit der neuerlichen Bereitstellung von Fördermitteln für die kommunale Klimaanpassungsplanung unterstützt das BMUV auch die Umsetzung der neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung, die im Dezember 2024 beschlossen wurde. Darin wird unter anderem das Ziel benannt, dass bis 2030 für 80 Prozent der von den Ländern im Rahmen des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes dazu verpflichteten Gemeinden beziehungsweise Landkreise Klimaanpassungskonzepte vorliegen. Die über die Förderrichtlinie zur Verfügung stehenden Mittel können einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leisten. Informationen zum Förderaufruf sind auf der Website der zuständigen Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH verfügbar . Weitere Beratungs-, Schulungs- und Unterstützungsmöglichkeiten rund um diese und weitere Förderungen zur Klimaanpassung bietet das Zentrum KlimaAnpassung kommunalen und sozialen Einrichtungen. Weitere Informationen zum ANK finden Sie auf der Website des BMUV hier . Quelle: BMUV|Pressemitteilung Nr. 024/25 | Klimaanpassung
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf das Leben der Menschen auf unserer Erde. Was können wir über die absolut notwendigen Klimaschutzanstrengungen hinaus tun, um möglichen Gefahren zu begegnen? Einer von vielen Wegen ist, Klimaveränderungen genau zu beobachten, wissenschaftlich zu analysieren und Anpassungsmaßnahmen dort zu ergreifen, wo es wichtig ist. Hier setzt ReKIS an! Das Regionale Klimainformationssystem ReKIS versteht sich als ein interaktives Werkzeug zur Bereitstellung, Bewertung und Interpretation von regionalen Klimadaten, sowie als Unterstützungs- und Beratungsplattform für alle Fragen rund um die Themen Klimafolgen und Anpassung an diese Klimafolgen. ReKIS ist in drei Bereiche unterteilt ReKIS-Wissen ReKIS-Kommunal ReKIS-Expert Der wirksame Einsatz für den Klimaschutz und die Anpassung der Menschen und der Gesellschaft an die Folgen des Klimawandels erfordern fundierte Kenntnisse über die Zusammenhänge der Klimaentwicklung und ihre Auswirkungen auf das Leben. ReKIS Wissen informiert zielgerichtet über die beobachtete und zukünftige Klimaentwicklung in Sachsen-Anhalt sowie über den regionalen Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Eine Vielzahl von Auswertungen, Karten und Grafiken, Berichten, Links, sowie Hintergrundwissen stehen dabei zur Verfügung. Spezifische Nutzergruppen benötigen spezifische Informationen. Sie sind Mitarbeiter in einer kommunalen Verwaltung und beschäftigen sich mit den Auswirkungen des Klimawandels in Ihrer Gemeinde? Die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes steht an? Dann sind Sie bei ReKIS Kommunal genau richtig: Wir versuchen Ihnen hier die wichtigsten Informationen so aufbereitet anzubieten, dass Sie diese möglichst sofort nutzen können. Klimatische Steckbriefe für jede Kommune in Sachsen-Anhalt geben einen Überblick über die konkreten lokalklimatischen Auswirkungen des Klimawandels. Einen Überblick über Beratungsangebote und Fördermöglichkeiten sowie best-practice-Beispiele sollen es Ihnen erleichtern ins Handel zu kommen. Perspektivisch möchten wir ReKIS-Kommunal zudem als zentrales Informationsangebot für Kommunen zur Erfüllung der Aufgaben, die sich aus dem Bundes-Klimaanpassungsgesetz (KAnG) ergeben, etablieren. Sie wollen es genau wissen? Zur Beantwortung ganz spezifischer Fragestellungen steht Ihnen das gesamte Datenangebot von ReKIS-Expert zur Verfügung. Erzeugen Sie Rasterkarten oder Stundenwerte, nutzen Sie unser live-dashboard oder werten Sie die Projektionsdaten des Mitteldeutschen Kernensembles (MDK) selbst aus. Es gibt fast nichts, was es im ReKIS-Expert nicht gibt. Ein umfangreiches download-Angebot rundet das Angebot ab. Für Fragen steht Ihnen unser Kontaktformular zur Verfügung. Letzte Aktualisierung: 18.09.2024
Der vorliegende wissenschaftliche Bericht stellt die Ergebnisse der repräsentativen „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ dar und gibt ein umfassendes und differenziertes Bild des aktuellen Standes und Fortschritts der kommunalen Klimaanpassung in Deutschland. Damit bietet er auch einen wichtigen Interpretations- und Orientierungsrahmen, etwa für politische Entscheidungstragende in Bund, Ländern und Kommunen. Vor dem Hintergrund des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes (KAnG) zeigen die Befragungsergebnisse, dass sich viele Kommunen bereits auf den Weg gemacht haben, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Er zeigt aber auch, welche zahlreichen Herausforderungen noch überwunden werden müssen. Veröffentlicht in Climate Change | 34/2024.
Unter Klimaanpassung versteht man alle Handlungen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf ein System reduzieren und damit die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Veränderungen oder Extremereignissen erhöhen. Der Begriff System ist sehr weit gefasst. Darunter kann beispielsweise eine einzelne Person, eine Stadt, ein Landkreis, ein Unternehmen oder aber ein ganzes Land verstanden werden. Auch die Betrachtung von Teilsystemen ist üblich. Die Landwirtschaft oder ein bestimmter Fluss wären so ein Teilsystem. Abgesehen von Anpassungsstrategien und Anpassungskonzepten – welche in der Regel ganzheitlichen Charakter besitzen – beziehen sich konkrete Anpassungsmaßnahmen meistens auf eine oder mehrere ausgewählte Klimafolgen, wie beispielsweise Hitze oder Hochwasser. Woran genau sollte ich mich anpassen? Diese Frage lässt sich leider wie so oft nicht einfach beantworten. Grob gesagt, stellt der Klimawandel uns vor zwei verschiedene Herausforderungen. Zum einen sind das relativ langfristige und kontinuierlich ablaufende Veränderungen. Durch die globale Erwärmung wird es auch bei uns im Mittel immer wärmer. Diese Temperaturänderungen sowie die damit verbundenen Klimafolgen – temperaturbedingte Veränderungen von Flora und Fauna, Abschmelzen der meisten Gletscher, Erhöhung der Wassertemperaturen und vieles mehr – lassen sich gut beobachten und in die Zukunft projizieren . Diese kontinuierliche Klimaveränderung bewirkt jedoch diskontinuierliche Folgephänomene: Die Zunahme von Extremwetterereignissen . Beispiele hierfür sind Hitzewellen, Hoch- und Niedrigwasserereignisse, Trockenheit und Dürre oder Starkregenereignisse. Aufgrund der Seltenheit dieser Ereignisse lassen sich hierzu viel schwerer verlässliche Aussagen hinsichtlich der Veränderung von Häufigkeit, Intensität oder Dauer treffen. Fest steht jedoch: Das Wetter wird in Zukunft extremer! Grundlegendes Vorgehen Das Problem ist also komplex. Um hier Klarheit zu schaffen, hilft es schrittweise und systematisch vorzugehen. Der Weg zur erfolgreichen Klimaanpassung folgt in der Regel immer nachfolgendem Schema – egal für welches System und egal für welche Klimaänderung: Problem erkennen und Verständnis vermitteln Bewertung von Klimarisiken (Betroffenheitsanalyse), Identifikation von Handlungsoptionen (Anpassungsmaßnahmen entwickeln), Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel Monitoring und Evaluation (Erfolgskontrolle) Durch dieses sich wiederholende und systematische Vorgehen existieren mittlerweile eine Vielzahl an Onlineangeboten, Broschüren, best-practice-Beispielen und Handlungsempfehlungen, auf die zurückgegriffen werden kann. Für Kommunen gibt es einen speziellen Leitfaden für die Anpassungsplanung ( Klimalotse ). Das Zentrum Klimaanpassung bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten. Wo bekomme ich die ganzen Informationen her? Je nach Umfang und Komplexität der geplanten Anpassungsmaßnahmen sind in der Regel standort- und problemspezifische eigene Untersuchungen notwendig. Das heißt jedoch nicht, dass im Einzelfall mit den bereits existierenden Informationen keine erfolgreiche Anpassung erfolgen kann. Die Aufzählung orientiert sich an o. g. Schema: Welche Klimaveränderungen bisher stattgefunden haben, kann auf dem Regionalen Klimainformationssystem der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ( ReKIS ) nachgeschaut werden. Wie sich das Klima in Zukunft ändern wird, kann in der Studie „Klimamodellauswertung Sachsen-Anhalt 1961-2100“ nachgelesen werden ( Endbericht , Synthesebericht ). Für die Betroffenheitsanalyse kann auf die Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes , die Seite „ Klimafolgen Deutschland “ des Umweltbundesamtes oder die Klimafolgenindikatoren des LAU verwiesen werden. Die Strategie des Landes zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zeigt Handlungsoptionen auf Bundeslandebene auf. Wie die Entwicklung von kommunalen Anpassungsmaßnahmen aussehen kann, zeigt diese Seite des ReKIS, basierend auf den Ergebnissen des KlimaKonform -Projektes. Eine Seite mit vielen gelungenen Anpassungsmaßnahmen ist die Tatenbank des Umweltbundesamtes. Wie die Erfolgskontrolle von Anpassungsmaßnahmen aussehen kann, zeigt der Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie . Der Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt findet sich hier . Sie fühlen sich erschlagen? Ohne viel Zeit zu investieren, sind all diese Informationen und vor allem Zusammenhänge kaum zu fassen. Die Kolleginnen und Kollegen des Dezernates befassen sich tagtäglich mit dem Klimawandel, seinen Auswirkungen und auch mit den Fragen der Anpassung. Wenn Sie eine Anpassungsplanung vornehmen möchten oder eine Frage zu einer konkreten Anpassungsmaßnahme haben, können Sie gerne auf uns zukommen. Wir können Sie sicher unterstützen! Das Bundes-Klimaanpassungsgesetz Mit dem zum 01.07.2024 in Kraft getretenen Bundes-Klimaanpassungsgesetz ( KAnG ) liegt erstmalig eine verbindliche Regelung zur Klimaanpassung in Sachsen-Anhalt vor. Ziel des Gesetzes ist es, eine flächendeckende und systematische Analyse von Betroffenheiten und Anpassungserfordernissen auf regionaler und lokaler Ebene im gesamten Bundesgebiet sicherzustellen. Das KAnG verpflichtet die Länder, diejenigen öffentlichen Stellen zu bestimmen, die für die Gemeinden und/ oder Landkreise Klimaanpassungskonzepte erstellen sollen. Die Länder sollen weiterhin die öffentliche Stellen (für Sachsen-Anhalt sind das die Landkreise) in die Lage versetzen, Betroffenheitsanalysen zu erstellen und ein planmäßiges Vorgehen im Bereich Klimaanpassung unterstützen. Gerne beantworten wir Ihre Frage rund um das Bundes-Klimaanpassungsgesetz. Letzte Aktualisierung: 18.09.2024
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