Das Projekt "Teil 2: Wirkungsbezogene Analytik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft, Institut für Technische Chemie, Bereich Wasser- und Geotechnologie, Technische Mineralogie durchgeführt. Ziel des vorliegenden Teilprojektes ist die Ueberpruefung von realen Wasserproben hinsichtlich ihres gentoxischen Potentials mit Hilfe einer wirkungsbezogenen Analytik und die Identifizierung moeglicher verursachender Substanzen. Hierzu soll eine Analytik auf der Basis von leistungsfaehigen Trennsystemen gekoppelt an die Massenspektrometrie (LC- bzw. CE-MS) etabliert werden. Zum einen sollen durch solche Substanzen hervorgerufene strukturelle Veraenderungen der DNA (primaeren DNA-Schaeden), die bislang bei der Gewaesseruntersuchung weder direkt erfasst noch nach der Ursache spezifiziert werden koennen, erkannt und zum anderen die verursachenden, gentoxischen Substanzen identifiziert werden. Daneben erfolgt eine konventionelle chemische Begleitanalytik auf bestimmte gentoxische Verbindungen mit bekanntem Wirkmechanismus. Im beantragten Vorhaben ist die Entwicklung einer wirkungsbezogenen Analysenstrategie zur gleichzeitigen Erfassung von Wirkung und Struktur von gentoxischen Umweltschadstoffen geplant. Diese neuartige Analysenstrategie ist aufgrund der Kopplung von Wirkungstest und Strukturidentifizierung sowohl fuer die Umwelt-, als auch fuer die allgemeine Wirkstoffanalytik von Bedeutung.
Das Projekt "Oekologische Rolle der Zelloberflaeche von Bakterien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Formal- und Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ökologie und Naturschutz durchgeführt. Bakterioplankton bildet nicht nur die groesste lebende Oberflaeche in aquatischen Systemen, es spielt auch eine entscheidende Rolle im aquatischen Nahrungsnetz. Bisher wurden Bakterien jedoch meist als black box behandelt, wobei Unterschiede in der Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft und daraus resultierende Unterschiede in der Funktion ihrer Mitglieder unberuecksichtigt blieben. Mit Hilfe neuerer molekularbiologische Methoden kann diese black box jedoch geoeffnet werden und ermoeglicht es Arten und Gruppen innerhalb des Bakterienplanktons zu charakterisieren. Vor kurzem gelang es uns gleichzeitig die hydrophoben und hydrophilen Anteile der Zelloberflaeche zu faerben und zu quantifizieren. Dabei konnte bei Seewasserverduennungskulturen ein Anstieg der Hydrophobizitaet waehrend der exponentiellen Wachstumsphase, jedoch ein Abfallen der hydrophilen Anteile in der stationaeren Phase festgestellt werden. In der vorliegenden Arbeit sollen bestimmten Gruppen des Bakterienplanktons bestimmte funktionelle Rollen innerhalb des mikrobiellen Kreislaufes zugeordnet werden. Zuerst soll anhand von Seewasserverduennungskulturen unter verschiedenen Naehrstoffkonzentrationen die Veraenderung der bakteriellen Gemeinschaft (FISH) und der Hydrophobizitaet (LSM) gezeigt werden. Danach sollen diesselben Parameter waehrend einer Algenbluete in der Nordsee analysiert werden. Zuletzt werden noch das Durchflusszytometer und die Kapillarelectrophorese als Ersatz fuer das LSM auf See getestet. Speziell soll bei diesen Experimenten auf den Einfluss der Naehrstoffe auf die bakterielle Zusammensetzung sowie der Ladungsverteilung an der Bakterienoberflaeche geachtet werden.