Dieser Bericht wurde erstellt von Herrn Dipl.-Ing. Dieter Majer unter der Mitwirkung des Ministeriums für Gesundheit Luxemburg, des Ministeriums für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes und des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz.
Am 29. Mai 2012 gaben die Betreiber des Atomkraftwerk Cattenom auf ihrer Internetseite bekannt, dass sich um 13:00 Uhr der Block vier selbständig abgeschaltet hat.
An allen vier Reaktoren des französischen AKW wurden Schäden an der Erdbebenschutzvorrichtung festgestellt. Dies kann bei einem Erdbeben zu Störungen am Steuer- und Regelwerk führen. (Quelle: Greenpeace)
Verzicht auf Klageerhebung gegen den Betrieb des Kernkraftwerks, französisches Beteiligungsverfahren, Strategie bis 2021 und darüber hinaus; Berichterstattung der Landesregierung im Rechtsausschuss
Prüfung von Rechtsmitteln gegen den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Cattenom (Frankreich) durch eine Kanzlei, Entscheidung gegen den Rechtsweg, Mitwirkung am französischen Beteiligungsverfahren, Maßnahmen bis 2021; Berichterstattung der Landesregierung im Ausschuss für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten
Anfrage zum "Gutachten der zur Unterbindung der Aufrechterhaltung des Betriebs des Kernkraftwerks Cattenom in Frage kommenden Rechtsmittel", Auftraggeber: Rheinland-Pfalz / Saarland, Rechtsanwälte Darcet-Felgen / Canton
Im Zuge der Umweltüberwachung werden im radiologischen Labor unterschiedlichste Umweltproben auf ihren Radionuklidgehalt hin untersucht. Hierzu werden Messaufgaben im Rahmen des § 162 StrlSchG und der Umgebungsüberwachung des französischen Kernkraftwerkes in Cattenom durchgeführt. Die jeweiligen Messprogramme sind in der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Integrierten Mess- und Informationssystem zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt (AVV IMIS) und der Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen (REI) für das Saarland festvorgegeben. Zur Durchführung der Messaufgaben stehen ein modernes radiologisches Labor, zwei Messstationen in Berus und Biringen und ein Messfahrzeug zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Ausstattung werden jährlich etwa 930 Proben entnommen, an denen etwa 1080 Einzelanalysen getätigt werden. Insbesondere folgende Medien werden im Rahmen der Messprogramme untersucht: Oberflächenwasser, Grundwasser, Sediment und Schwebstoffe aus Fließgewässern Bodenproben Abwasser und Klärschlamm aus Kläranlagen; Flugasche, Schlacke, feste und flüssige Rückstände aus der Rauchgaswäsche von Verbrennungsanlagen; Sickerwasser von Hausmülldeponien Weidebewuchs, Blätter und Nadeln als Indikatorpflanzen Messung der Radioaktivität auf der Bodenoberfläche vor Ort (in situ) Futter- und Lebensmittel (inländisch / ausländisch) Messung der Umgebungsstrahlung mittels Thermoluminiszenzdetektoren Nach der Analyse werden die Messergebnisse in das IMIS-System des Bundesamts für Strahlenschutz eingepflegt und sind nach mehrstufiger Überprüfung für die Öffentlichkeit im Geoportal bereitgestellt.
Durch die Ministererlasse des saarländischen und rheinland-pfälzischen Umweltministeriums vom 14.10.1986 wurde für das Kernkraftwerk Cattenom der Teil II des Umgebungsmessprogramms, - Messungen nach Inbetriebnahme -, verbindlich eingeführt.
Die Gewässer-Untersuchungsstation Palzem wurde 1972 errichtet und ist somit die älteste rheinland-pfälzische Untersuchungsstation. Betreiber ist die Regionalstelle Trier der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (früher Staatliches Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft); es erfolgt fachliche Unterstützung durch das Landesamt für Umwelt. Die Station liegt bei Mosel-km 229,9 auf der rechten Uferseite, im Oberwasser der Staustufe Palzem, unterhalb der Landesgrenze zu Frankreich. Die Gewässer-Untersuchungsstation ist Teil des Sauerstoffmessnetzes und Probenahmestelle des Deutschen Untersuchungsprogramms Rhein sowie des Messprogramms der Internationalen Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar (IKSMS). Neben den Basismessgrößen zur Bewertung des Nährstoffhaushalts und des Sauerstoffhaushalts werden anorganische Spurenstoffe (Metalle) und organische Spurenstoffe (überwiegend Pflanzenschutzmittel) untersucht. Seit 1994 werden die beiden Messprogramme so aufeinander abgestimmt, dass im Wesentlichen die gleichen Daten in zwei Berichtspflichten einfließen. Wegen der Lage des französischen Kernkraftwerkes Cattenom im Unterlauf der Mosel wird auch die gamma-Radioaktivität des Moselwassers kontinuierlich von der Station überwacht. Die Station verfügt über ein nasschemisches Labor, sodass die Basisuntersuchungen vor Ort gemacht werden können. Eine besondere Bedeutung der Station ergibt sich aus der grenznahen Lage. So ist es möglich, die aus Frankreich kommenden Anteile einzelner Belastungen abzuschätzen. Aktuelle Messdaten der Station finden Sie im Wasserportal . (Zeigen Sie auf der Karte auf die mit einem roten Punkt gekennzeichnete Station und klicken Sie auf den anschließend eingeblendeten Link Für Messwerte hier klicken .)
„Radiologischer Notfallschutz“ ist ein Überbegriff für den „nuklearen Notfallschutz“, d. h. den Notfallschutz für kerntechnische Anlagen, sowie den sonstigen Notfallschutz beim Umgang mit radioaktiven Stoffen oder ionisierender Strahlung (z. B. Transportunfälle, Handhabungsunfälle, ungewollte Kontaminationen). An den Grenzen von Rheinland-Pfalz befinden sich die Kernkraftwerke Biblis (Hessen; stillgelegt) bzw. das Zwischenlager Biblis (Hessen/Bundesgesellschaft für Zwischenlage-rung) und Philippsburg (Baden-Württemberg; stillgelegt) sowie in etwa 20 km Entfernung zur Landesgrenze das französische Kernkraftwerk Cattenom. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass für Zwischenfälle im Betrieb von kerntechnischen Anlagen Vorsorge zum Schutz der Bevölkerung getroffen werden muss. In Rheinland-Pfalz ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier für den Katastrophenschutz bei kerntechnischen Anlagen zuständig. Dort wird bei Störfällen ein Katastrophenschutzstab gebildet, der die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergreift. Eine große Bedeutung für die Entscheidungen des Stabes hat die Zusammenarbeit der zuständigen Fachabteilung im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) in RLP und dem Radiologischen Lagezentrum des Bundes (RLZ).wahrgenommen wird. Das Landesamt leitet in nuklearen Notfallszenarien die Messzentrale, die speziell ausgebildete Messdienste der Feuerwehr und des Landesamts selbst koordiniert, sowie Probennahmen und radiologische Analysen veranlasst. Die eingehenden Mess- und Analy-senwerte werden als wichtige Entscheidungshilfen dem RLZ zur Verfügung gestellt. Seit 2004 werden regelmäßig Mess- und Funkübungen von Gefahrstoffzügen der Feuerwehr, die bei kerntechnischen Anlagen zum Einsatz kommen, zusammen mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA) in Koblenz durchgeführt.